BartS hat geschrieben:Das halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht. Ich kenne Leute, die sich durchaus eine Tätigkeit als Moderator vorstellen können (und damit meine ich jetzt nicht mich), die aber entweder das Gefühl haben, dass sie vom Admin nicht akzeptiert werden oder schon abgelehnt wurden. Wenn man jetzt einfach mal die letzten 1-2 Jahre Revue passieren lässt, dann gab es auch eine Reihe von Usern, die als Moderator tätig waren. Die Bereitschaft ist vorhanden. Warum aber manche nur einige Monate tätig waren, das wäre jetzt Spekulation. Ich sehe (auch spekulativ) die Gründe durchaus in den Arbeitsbedingungen.
Erkläre mir doch mal bitte, inwieweit Deine Aussage kein
Gerücht ist? Meine Beschreibung setzt sich aus meiner Erfahrung als hiesiger Admin zusammen - was nun über vier Jahre sind. In dieser Zeit kann ich mich an keine einzige Initiativbewerbung für einen Moderator erinnern. Wenn wir aktiv gesucht haben, glaube ich hat das damalige Moderatorenteam zwei oder drei Personen abgelehnt. Ich würde Deine Beiträge als sehr viel angenehmer empfinden, wenn Du einfach klar Stellung beziehst und konkrete Angaben machst. In dieser Form bekomme ich immer den Eindruck, Du wolltest nur Dein Gegenüber ins Unrecht setzten und versuchst selbst dabei unangreifbar zu bleiben, indem Du nichts konkretes sagst. Wenn Du andere Erfahrungen hast als ich, dann schreib doch einfach wer sich aktuell nicht nur eine Tätigkeit vorstellen kann, sondern wer würde jetzt die Tätigkeit als Moderator übernehmen. Vorstellen kann ich mir auch viel, aber ich mache nicht alles. Wenn jemand ein Gefühl hat, aber nie an mich herantritt, werde ich dieses auch kaum erfahren. Grundsätzlich überlasse ich die Entscheidung ob jemand als Moderator aufgenommen wird, den jeweils aktuellen Moderatoren. Da ich möchte das diese Gruppe gut zusammenarbeiten kann.
BartS hat geschrieben:Was ich wirklich nicht verstehe ist, dass die Idee über ein Reputationstool die Sperren zu regulieren, wieder aufgegriffen wird. Es ist doch damals klar geworden, was die User davon halten. Es gab eine Umfrage mit einer entsprechend klaren Aussage. Man muss im Leben doch mal dazu lernen. Es war glaube ich Einstein, der sagte, dass es kein Fehler sei, ein Experiment durchzuführen, welches fehlschlägt. Es ist aber ein Fehler, dasselbe Experiment zu wiederholen und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen.
Das von Dir beschriebene oder behauptete Experiment hat so nie statt gefunden. Es gab nie die Möglichkeit, dass sich Mitglieder durch Votes sperren konnten. Ich glaube, was mich an Deinen Beiträge einfach am meisten aufregt ist, dass Du Fakten nach Deiner Sichtweise verdrehst, in einen anderen Kontext setzt und dann so tust als wäre das was Du behauptest eine unumstößliche Tatsache. Dabei höre ich in Deinen Worten vor allem Empörung und Formulierungen die danach rufen, Zustimmung zu erhalten. Was Du damit wirklich erreichen möchtest, außer Empörung auszudrücken, kann ich aus Deinen Aussagen leider nur sehr schwer heraushören.
Ich finde es sehr spannend, wenn damit argumentiert wird, dass es Gewalt (in Form von Gesetzten, Regeln, Justiz, Polizei) geben muss um Gewalt zu verhindern. Ja, diese Überzeugung existiert bei vielen Menschen. Nur deswegen wird diese nicht automatisch wahr. Es gibt Studien dazu, die das Gegenteil dazu aufzeigen. Warum gibt es denn solche Entwicklungen in Unternehmen, wie die von zebulon erklärten freiwilligen Compliance Regeln? Vielleicht könnten sich die Gegner einer solchen freiwilligen Selbstverpflichtung mal überlegen, ob Freiwilligkeit nicht doch eine bessere Grundlage für ein Miteinander darstellt als Drohungen und Sanktionen, die wie BarS ausführt ja auch immer wieder von anderen durchgesetzt werden müssen. Gegen ihr eigenes Bedürfnis nach Verbindung. Hat sich schon mal jemand mit dem Gedanken beschäftigt, dass im Falle das jemand Bestraft wird beide Seiten verlieren, sowohl der Bestrafte als auch der Bestrafende?
Hier nur am ein Zitat welches ich gerade aus einer Studie zum Thema
Gewaltprävention gefunden habe:
Der Versuch, Gewalt in der Gemeinschaft zu verhindern, setzt vornehmlich bei der Bewusstseinsarbeit an. Die Öffentlichkeit muss diese Probleme offen debattieren, die Bürger müssen selbst reagieren lernen. Außerdem aber muss man die sozialen und materiellen Ursachen von Gewalt im Nahbereich der Menschen beseitigen und dafür sorgen, dass die Opfer Fürsorge und Unterstützung erfahren.
Mein Ansatz ist, die Gewalt im Forum zu verhindern, indem die Mitglieder eine stärkeres Bewusstsein bekommen, in welchem Umfang sie selbst Teil der Gewalt im Forum sind. Natürlich akzeptiere ich die Aufgabe der Moderation bei kritischen Fällen auch direkt einzugreifen und die Gemüter zu kühlen. Aber es ist kein Lösung. Es ist nur eine Maßnahme um einzelne Personen kurzfristig und vorübergehend vor ihren bzw. vor den Handlungen anderer zu schützen.
Danelli hat geschrieben:P.S.: Ich hoffe, ich darf das nun folgende hier schreiben: als ich kürzlich gefragt worden bin, ob ich Moderatorin sein möchte, habe ich abgelehnt, weil ich eben mit dieser Laissez-Faire-Haltung nicht einverstanden bin. Wozu Moderatorin sein, wenn nicht moderiert wird?
Ich finde es schade, wenn Du allein aus diesem Grund abgesagt hast und ich weiß nicht ob Du das auch in Deiner Absage geschrieben hast, da ich diese nicht gesehen habe. Ich hätte es schön gefunden, wenn Du es einfach probiert hättest und vielleicht dabei festgestellt hättest, dass ich den Moderatoren normal freie Hand lasse. Das einzige wo ich bisher mein Veto eingelegt habe, ist bei der dauerhaften Sperrung von Usern, wenn ich der Meinung war, dass sich die Moderatoren zu sehr von einer aktuellen Hetzkampagne gegen einen User anstecken lassen.
soukous hat geschrieben:Ich denke, Kolinatan, dass dein Problem ist, dass du das politische Leben als eine Straße mit nur einer Richtung konzipierst, z.B. das "Volk von unten" soll das Forum "oben" selbst regieren. Für mich hat Politik immer mit zwei Seiten zu tun, die sich gegenseitig regulieren: Das Volk wirkt auf die Regierung ein und die Regierung selbst macht dem Volk Vorschläge. Es gibt Meinungsfreiheit und es gibt die Ehre des Einzelnen und diese beiden Seiten müssen ins Gleichgewicht gebracht werden. Wenn man das Ganze nur in einer Richtung betrachtet, wird es schief und gefährlich.
Ich wundere mich, wie Du zum einen zu der Analyse kommst, was mein Problem sei. Dabei mein Handeln ich aber so wahrnehme, das ich gerade mit Dir kommuniziere und diskutiere und auf der Basis dann neue Vorschläge mache oder meine Entscheidungen treffe. Ich habe nicht vor etwas nur von einer Seite zu betrachten. Aber ich argumentiere prinzipiell stärker für die Seite, welche in der Diskussion aus meiner Sicht zu kurz kommt. Mal angenommen die meisten würden hier argumentieren, Meinungsfreiheit wäre das alleinig selig machende, dann hätte meine Bedürfnisargumentation genau den gegenteiligen Effekt als den welchen sie jetzt hat. Sie wäre dann die Begrenzung bis zu welchem Grad Aussagen zulässig sind. Da Du aktuell von der Seite der Begrenzung schaust, siehst Du dass meine Argumentation die Grenzen erweitert. Aus der anderen Richtung würdest Du sicher erkennen können, dass die Argumentation einschränkend wirkt.