Kleiner Mann hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 18:22
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:12
Diese Kernaussage lässt sich nahezu eins zu eins auf dieses Forum übertragen. Hier sind doch etliche Frauen, die von sich selbst behaupten zu hässlich zu, zu unattraktiv.. etc zu sein. Die also ihre Probleme bei sich selber suchen.
Genauso wie dieses Forum aus einem Haufen Männer besteht, die mehr oder weniger stark indirekt ihre ganzen emotionalen Befindlichkeiten fast auschließlich von Frauen abhängig machen bzw. versuchen, ihre psychischen Probleme über die Frau zu lösen, anstatt sich zuerst einfach mal um sich selbst zu kümmern und bei sich aufzuräumen.
Bis auf die wenigen Ausnahmen sehe ich aber kaum Unterschiede. Die Frauen suchen die Probleme bei sich selbst, aber auch die Männer tun es doch. Hier sprechen doch täglich Männer darüber, dass sie zu schüchtern sind, Angst vor einem Korb haben, keine Möglichkeiten sehen Frauen kennenzulernen, weil sozial isoliert oder Frauen auf ein Podest stellen. Die Liste geht bestimmt noch länger. Die sehen ja das Problem bei sich und nicht bei den Frauen.
Der einzige Unterschied liegt darin, dass Frauen scheinbar besser damit umgehen können keinen Sex zu haben. Dass für Männer dieser Umstand so wichtig ist, kann ja mit gesellschaftlichen Vorstellungen erklärt werden.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:12
@Kleiner Mann: "relearn" heisst hier "neu lernen" nicht "verlernen". Ausserdem ist von "nobody" die Rede. Also von Männern und Frauen.
Das habe ich nicht so gelesen, denn immerhin spricht sie in dem Absatz nur von Männern, die etwas tun sollen. Von einem "we all have to relearn" steht da leider nichts. Denn auch im weiteren Verlauf geht sie nur darauf ein was Männer machen.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:12
Und was das Verlernen von Dating angeht: Ich darf nur nochmal an den einen User erinnern, der sich beim Flirten indirekt mit einem Serienmörder vergleichen hat. Selber ist mir das jetzt auch schon hin und wieder passiert, das Männer beim Kennenlernen Bemerkungen gemacht haben, die einfach komplett daneben waren. Aus welchen Gründen auch immer. Von daher ist das jetzt nichts kurioses für mich, was der Artikel da erwähnt.
Das Problem ist doch strukturell bedingt. Die Erwartungshaltung liegt immer noch darin, dass Männer um Frauen werben und so muss man auch irgendwie auffallen. Dass es da mal schief gehen kann, gehört zum Lernprozess doch dazu. Würde sich Mann nämlich genau so verhalten wie es gesellschaftlich als besonders höflich wahrgenommen wird, dann würde man direkt als "Nice Guy" abgestempelt werden. Ein Mann ohne Rückgrat und damit uninteressant.
Frau hat da erstmal weniger Möglichkeiten sich falsch zu verhalten, weil sie umworben wird.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:12
Ausserdem schert der Artikel auch nicht alle Männer über einen Kamm, sondern kann sehr wohl differenzieren. Aber er sieht die Männer ganz klar in der Mitverantwortung wie unschwer an folgenden Zeilen zu erkennen ist:
Es geht um die Message die durch so ein Artikel rüberkommt. Wenn 90% des Inhalts Männer-Bashing ist, während lediglich ein kleiner Nebensatz sich damit beschäftigt, dass nicht alle Männer gleich seien, der im Übrigen auch teilweise relativiert wird, dann kann der Artikel einfach nicht besonders seriös sein.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:12
Dann würde man auch dem "strukturellen Problem" näher kommen.
Und genau dafür ist der Artikel gerade nicht sinnvoll, da er unterschwellig die Nachricht enthält, dass strukturelle Probleme damit gelöst würden in dem Männer sich veränderten. Die Probleme der Frauen werden hier nämlich als Probleme der Männer umgemünzt. Ansonsten hätte man auch viel stärker darauf eingehen können was Frauen ändern könnten.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:12
Ich für meinen Teil zum Beispiel, habe mir schon seit einer ganzen weile abgewöhnt bei der Partnersuche alles passiv auf mich zukommen zu lassen, sondern ergreife auch selbst die Initiative. Ich entziehe mich damit also den "üblichen" Vorstellungen und komme den Männern damit sogar ein Stückweit entgegen.
Das ist ja schon mal sehr löblich, dass du das tust.
NBUC hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 15:50
Ne klar, all die Vorwürfe und Politartikel bezgl. "Frauendiskriminierung" wenn irgendwo irgendetwas nicht aalglatt durchgeht wie gewünscht werden ausgeblendet.
Ist dennoch nur eine Minderheit.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 18:09
Und selbst ohne das ein Mann hier lauthals und wortwörtlich verkündet, dass er von Frauen emotional abhängig sei, kann ich das doch an der Art und Weise und vor allem an dem erkennen, wie die Männer in diesem Forum ihre Begegnungen mit dem anderen Geschlecht beschreiben.
Da sind einmal die Männer hier, die ihre Zurückweisungen des anderen Geschlechts in Jugendzeiten schon als fast traumatisch beschreiben und mitverantwortlich machen für ihr weiteres Scheitern bei den Frauen im fortlaufenden Erwachsenenalter.
Bis hin zu den Männern die eine Ablehnung als dermaßen unerträglich empfinden dass sie eine solche Angst entwickeln, dass sie eine Frau nichtmal in die Augen schauen können, geschweige denn sie Ansprechen können und es daher vorziehen gar nichts zu sagen, oder Wochen bis Monate um sie herumtänzeln, ohne das dabei irgendwas Verwertbares heraus kommt.
Das sind doch alles Probleme mit denen sie selbst zu kämpfen haben. Da machen sie ja keine Frau dafür verantwortlich, dass diese es nicht anerkennen würden. Und ist es nicht logisch, dass wenn von Männern erwartet wird, dass sie den ersten Schritt machen und sie immer auf die Fresse fallen sich eine gewisse Angst vor Ablehnung entwickelt?
Es gehört eben auch zum gesellschaftlichen Bild dazu, dass man als Mann attraktiv für das andere Geschlecht ist. In welcher Weise auch immer.
Sense8 hat geschrieben: ↑16 Nov 2021 18:09
Ganz ehrlich: Ich saß hier jetzt schon so oft kopfschüttelnd vor dem PC und habe mich gefragt, wo genau diese extreme Angst von den Männern vor uns Frauen eigentlich her kommt. Kann mir das mal bitte irgendein Mann hier erklären?
Was zur Hölle soll ich den als Frau schlimmes machen?
Sorry, aber genau diese Aussage unterstreicht dein Unverständnis für die Situation der Männer, die es betrifft.
Übrigens gibt es das auch andersrum, aber viele Frauen empfinden schon indirekte "Ablehnungen" als direkte Ablehnung. Jüngst habe ich von einer Freundin hören müssen, dass sie einen Korb bekommen hat, weil ihr Date kurzfristig krank geworden ist und er nicht möchte, dass sie sich auch ansteckt.
Die Frage ist: "Ja, was kann denn so schlimm sein?"
Naja, wenn es doch so einfach ist oder wenigstens nicht schlimm. Warum erlebe ich immer noch keine Frauen, die vor allem im realen Leben den ersten Schritt machen?