FantaLemon hat geschrieben: ↑27 Jun 2021 18:25
Hallo,
ich würde gerne mal ne Diskussion zum Thema Platzbedarf für 2 starten.
Hallo,
interessantes Thema hast Du da aufgebracht.
Ich bin im Laufe der Zeit mehrmals beruflich bedingt umgezogen, dabei gab es auch "semi-beruflich" bedingte Umzüge, wenn meine Exfreundin umgezogen ist und sich dadurch die Entfernung zwischen uns merklich vergrößert hat und ich bei nächstmöglicher Gelegenheit versucht habe, das wieder auszugleichen.
Ich bin jemand, der gern Dinge aussortiert, die unnötig geworden sind, und der mit wenig Platz auskommen kann. Meine Wohnungen waren 1.5-Zimmer-Wohnungen mit wenigen bis gar keinen Raumteilertüren, teils mit offener Küche, teils mit einem kleinen Abstellraum im Keller. Ich habe einmal versuchsweise bei meiner Ex gewohnt, weil ich mir nach Arbeitslosigkeit einen Job in ihrer Nähe gesucht hatte und noch in der Probezeit war, und bis ich definitiv übernommen würde, wollte ich bei ihr wohnen.
Das war ein sehr schwieriges soziales Experiment. Anfänglich haben wir uns sehr gefreut und es war bestimmt schön, dass jemand sich am Einkaufen beteiligt hat (also ich), den kleinen Rasen mitgemäht hat in ihrem Gartenstückchen und der abends schon zuhause war und es gemütlich gemacht hat.
Leider hatte ihre Wohnung einen sehr schlechten Schnitt. Es gab kein Zimmer, in das ich mich mit meinen Sachen alleine hätte zurückziehen können. Wir waren also immer zusammen, erzwungenermaßen. Keiner von uns beiden konnte da mehr einfach so machen, was er abends alleine gemacht hätte. Sie fühlte sich unter Druck gesetzt und gestresst, weil sie meinte, es müsste nun immer sehr ordentlich sein. Es hat sie geradezu genervt, dass ich mit meinem getakteten 8h-Tag als Angestellter zumeist deutlich früher zuhause war als sie. Am Ende war sie auch noch genervt, weil ich lange keine Wohnung fand, die ich bezahlbar und bewohnbar eingestuft hätte. Als es endlich soweit war, dass ich bei ihr ausgezogen bin, gab es Tränen der Verzweiflung bei ihr - darüber, dass es sie freute, dass ich weg war und darüber, dass es nicht mit dem Zusammenwohnen gut geklappt hat.
Ich kann nur dazu anraten, dass jeder ein einzelnes Zimmer für sich hat, mit Tür. Jetzt zu HomeOffice-Zeiten ist das noch wichtiger: im Büro hatte man "früher" einen teuren Bürostuhl, höhenverstellbaren Schreibtisch und Vollautomat-Kaffeemaschine in der Teeküche, außerdem zwei große Bildschirme für die Computerarbeit. Das kann man sich zuhause entweder finanziell nicht leisten oder man hat nicht den Platz, auf jeden Fall ist der Ersatz mit Notebook, Küchenstuhl und rumwuselndem Partner der Super-GAU pur. Mit eigenem Zimmer dagegen kann man sich wieder konzentrieren und auch vernünftige Büro-Möbel einsetzen. Und man hat Platz für seine Hobby-Sachen, persönliche und berufliche Unterlagen (Aktenordnerberge!) und kann auch mal einen Lötkolben auf die Schnelle anwerfen.
Die Größe der Wohnung ist gar nicht so wichtig, hauptsache ist, es gibt genügend Zimmer.
MFGMitleser.