Es gab wohl vor der Abschlusskundgebung noch einen Marsch durch die Stadt, an dem mehr Menschen teilgenommen haben, oder die meisten haben sich unter den Bäumen verteilt oder so. Also so wenige waren es sicher auch nicht. Die Schätzungen von denen ohne Interesse, die Zahlen in die eine oder andere Richtung zu drehen sind im Bereich 60- bis 100-tausend. Soviele, dass es ein logistisches Problem gewesen wäre, die alle hin- und wieder wegzubringen waren es aber nicht.Polyphon hat geschrieben: ↑08 Aug 2020 21:56Hmm. Die Polizei sagt, es waren 17000 Demonstranten, die Bilder zeigen, dass die Demonstration weit vor der Siegessäule endet und als ich an dem Tag mit der S-Bahn durch Berlin gefahren bin, war der S-Bahn Verkehr ganz normal, keine geschlossenen Bahnhöfe, keine Menschenmassen, die sich in die Bahn drängeln..... Also Hunderttausende ist Wunschdenken.....Reinhard hat geschrieben: ↑08 Aug 2020 19:20
Die Sorte Leute gibt es auch, aber ich denke, dass das nicht ausreicht, um hunderttausend Leute auf eine Demonstration zu bringen. Es trifft wohl eher zu, da haben sich ein paar Wissenschaftsfeinde die größere Menge der Frustrierten gekapert und verkaufen denen jetzt eine Lösung.
Ja, geht mir auch so. Kann ich verstehen, dass viele sich beeinträchtigt und übergangen fühlen (oft, weil sie es tatsächlich sind). Aber ich verstehe halt den Gedankensprung nicht, welche Verbesserung man für sein konkretes Problem erwartet, dadurch, dass man an der Demo teilnimmt.Polyphon hat geschrieben: ↑08 Aug 2020 21:56Krasses Video. Tatsächlich verstehe ich wenigstens die Emotionen. Ich verstehe es, wenn Ostdeutsche sagen, sie wollen es nie wieder erleben, dass der Staat so stark in den privaten Bereich eingreift, ich verstehe es, wenn Selbstständige in existentielle Not geraten, weil die Einkünfte wegbrechen, ich verstehe Eltern, die sich im die Bildung ihrer Kinder Sorgen machen.....Reinhard hat geschrieben: ↑08 Aug 2020 19:20 Meine Frage war konkret ausgelöst dadurch, dass ich mir Interviews von Gaby Weber mit Demonstrierenden angeschaut habe (hier), und die Motivationen im größeren Kontext nicht nachvollziehen könnte. Beispielsweise, wenn ich die Pandemie schon für gefährlich halte aber Bedenken darüber habe, einen Impfstoff in einem neuartigen und bisher noch ungetesteten Verfahren auf die Menschheit loszulassen --- ich teile diese Bedenken übrigens --- dann muss ich auf eine Demo gehen mit dem Motto "lieber 6 Monate länger Maske tragen als auf 6 Monate Impfstofftest zu verzichten". Dann ist man da falsch.
Aber für mich hört es auf, wenn andere in Gefahr gebracht werden, weil sie gegen Masken sind oder mutwillig Superspreader Ereignisse herbeiführen (Demos ohne Abstand)....
Was soll da rauskommen?
(Angenommen den unrealisitischen Fall, dass tatsächlich die Politik mal was tut, was auf einer Demonstration gefordert wird.)
Polyphon hat geschrieben: ↑08 Aug 2020 21:56 Zum Impfstoff: ich fand die Sonderausgabe vom Drosten Podkast aufschlussreich. Der Impfstoff wird so schnell entwickelt, weil sie die verschiedenen Schritte, die normalerweise nacheinander gemacht werden, parallel machen. Es wird also nichts übersprungen oder weniger sorgfältig getestet. Das ist im übrigen sehr kostenintensiv....
Es wird auch mehr als einen Impfstoff geben. Dabei sind ganz unterschiedliche Verfahren im Rennen, auch klassische Ansätze.....
Ja, das ist auch sowas, wo mir ein paar Menschen ziemlich falsch abgebogen zu sein scheinen. Es gibt so etwa ein Dutzend Entwicklungen von Impfstoffen, und wer jetzt nur über einen davon herziehen will (und den vielleicht auch als die "Bill-Gates-Impfung" abwertet), der ist schon ziemlich einseitig, oder schlecht informiert.