Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Die Einzelhändler äußern sich zur Maskenpflicht:

https://www.ibusiness.de/aktuell/db/919248cr.html

Da ich davon ausgehe, dass die Maskenpflicht auch coronamäßig die Lage verschlimmbessert, etwa bei unsachgemäßer Handhabung, Sorglosigkeit wegen falschem "Sicherheitsgefühl" bin ich in Kombination mit dem obigen Artikel dringend für eine Abschaffung der Maskenpflicht.

Gerne können dafür andere Regeln wie Verbote von Gottesdiensten oder Betretungsverbot von Krankenhäusern und Altenheimen wieder eingeführt werden.
Ich bin insgesamt etwas irritiert: es ist ja gerad trockener Somme rund veles verlagert sich ins Freie. Wen man fragt, wie die sich das dann ab Herbst vorstellen, welche Gedanken sie sich über die Wintersaison machen:
In Australien und Neuseeland ist gerade Winter und beide Länder haben aktuell sehr geringe Infiziertenzahlen.
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Swenja
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Swenja »

@ eiertanz

Ich bin sehr dankbar, dass weder die befragten Einzelhändler/Konsumenten noch Du über die Maskenpflicht bestimmen.

Mal abgesehen davon, dass sich bestimmt ganz viele über Deinen Vorschlag, ein Betretungsverbot von Altenheimen im Gegenzug wieder einzuführen, imA von gaaanz viel Emphatie zeugt.
eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Swenja hat geschrieben: 28 Jun 2020 05:25 Mal abgesehen davon, dass sich bestimmt ganz viele über Deinen Vorschlag, ein Betretungsverbot von Altenheimen im Gegenzug wieder einzuführen, imA von gaaanz viel Emphatie zeugt.
Ja, ich bin empathisch gegenüber den Bewohnern der Altenheime, die ganz sicher nicht wollen, von Corona infiziert zu werden. Und gegenüber deren Angehörigen, die auch nicht wollen, dass sich die Oma/Opa infiziert, sondern ein Interesse daran haben, dass die geliebte Oma/Opa weiterlebt.

Abgesehen davon habe ich, was die Maskenpflicht betrifft, Empathie gegenüber den Einzelhändlern, die um ihre Existenz bangen und den Kunden gegenüber. Außerdem der Gesamtbevölkerung gegenüber, weil ich nicht möchte, dass sich Corona wegen unsachgemäßer Maskenanwendung/falschem "Sicherheitsgefühl" stärker verbreitet, als es ohne Maske der Fall wäre.
Clochard

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Clochard »

kann man doch alles ganz einfach lösen: wer ne Maske auf hat (und das richtig), kriegt 10 % Rabatt
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Axolotl
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40
Da ich davon ausgehe, dass die Maskenpflicht auch coronamäßig die Lage verschlimmbessert, etwa bei unsachgemäßer Handhabung, Sorglosigkeit wegen falschem "Sicherheitsgefühl" bin ich in Kombination mit dem obigen Artikel dringend für eine Abschaffung der Maskenpflicht.
Die Logik :roll: Es hilft bedingt, darum abschaffen. Dass es aber trotzdem immer noch hilft, ist ja egal 🤦‍♂️
eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40
Ich bin insgesamt etwas irritiert: es ist ja gerad trockener Somme rund veles verlagert sich ins Freie. Wen man fragt, wie die sich das dann ab Herbst vorstellen, welche Gedanken sie sich über die Wintersaison machen:
In Australien und Neuseeland ist gerade Winter und beide Länder haben aktuell sehr geringe Infiziertenzahlen.
Welchen Zusammenhang hat das genau zum zitieren Textabschnitt? Ach ja richtig. Keinen.
eiertanz hat geschrieben: 28 Jun 2020 07:03
Abgesehen davon habe ich, was die Maskenpflicht betrifft, Empathie gegenüber den Einzelhändlern, die um ihre Existenz bangen und den Kunden gegenüber. Außerdem der Gesamtbevölkerung gegenüber, weil ich nicht möchte, dass sich Corona wegen unsachgemäßer Maskenanwendung/falschem "Sicherheitsgefühl" stärker verbreitet, als es ohne Maske der Fall wäre.
Dieser ganze Artikel hat Null Inhalt. Die Anzahl an Leuten die im Einzelhandel kaufen gehen, nimmt stetig zu, aber man vermutet es könnte besser sein. Ja Wahnsinn :roll: Das ist so, als würde man sagen "Klopapier kommt beim Verbraucher gut an. Aber man vermutet, dass weiches Klopapier besser ankommt." :lol:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

tenorita hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:18
_Ghostwriter_ hat geschrieben: 27 Jun 2020 21:57 Das ist doch reine Logik. Wenn die Krankenhäuser nicht überlastet sind stehen deine Chancen genau gleich, ob du dich jetzt in 2 Wochen oder 6 Monaten infizierst.
Die schwedischen Krankenhäuser sind nicht überlastet- fragt sich nur warum...die haben im ganzen Land nur 5000 Intensivbetten. Das hätte also passieren müssen! Schon vor ein paar Wochen ist aber durchgesickert, dass man das verhindert hat, indem man die Triage still und heimlich in den Altenheimen vorgenommen hat. Menschen ab einem bestimmten Alter wurden einer Behandlung schlicht nicht zugeführt- man hat sie einfach sterben lassen ( Gott weiß wie grausam...)
Der Plan war also nicht nur " Herdenimmunität", sondern verknüpft mit der Maßgabe, dafür die Alten zu opfern...was in Schweden dann über die Zeit auch zu großem Unmut gegenüber den Verantwortlichen geführt hat.
Ein "Träumchen", dieser schwedische Sonderweg...
Das mit dem Sterbenlassen im Altersheim habe ich auch gelesen. Ich würde aber keine Absicht unterstellen, die Alten zu opfern, noch nicht mal In-Kauf-Nehmen. Man wollte wohl schon die Alten schützen, aber das Virus ist dafür vielleicht etwas zu heimtückisch. In dem Sinne, dass es schon da ist, bevor man gewarnt ist. Und die Probleme mit der Verfügbarkeit von Schutzausrüstung gab es auch ... je mehr man davon hätte, umso eher kann man eine Risiko-abschottungs-strategie fahren. Aber auf die Warnungen vor Pandemien hat ja fast niemand gehört. In Finnland gab es eingelagerte Masken als Teil des Zivilschutzes ...

Wobei dann noch hinzukommt, dass Schweden eher lax getestet hat (mittlerweile vielleicht nicht mehr? weiß da jemand mehr?), weil es ja nicht so wichtig ist, genau zu wissen, wer es hat, wenn eh fast jeder mal kriegen soll. Dadurch sind dann nicht nur die Infiziertenzahlen unzuverlässig, sondern auch die Zahl der Verstorbenen. An der Stelle muss man sich dann vielleicht eher die Übersterblichkeit anschauen anstatt die Toten mit positivem Coronatest ... :brille1:
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40
Ich bin insgesamt etwas irritiert: es ist ja gerad trockener Somme rund veles verlagert sich ins Freie. Wen man fragt, wie die sich das dann ab Herbst vorstellen, welche Gedanken sie sich über die Wintersaison machen:
In Australien und Neuseeland ist gerade Winter und beide Länder haben aktuell sehr geringe Infiziertenzahlen.
Meine Gedanken beziehen sich nicht auf das Virus oder seine epidemiologisches Potential, sondern auf die gesellschaftlichen und sozial-emotionalen Nebenwirkungen der Maßnahmen dagegen.

Winter in Neuseeland und Australien ist auch nicht so ganz mit Winter hierzulande vergleichbar ... (wobei der Klimawandel und die "Winter" der vergangenen Jahre zumindest in dieser Hinsicht eventuell wenigstens ein bisschen Gutes verheißen ...)

Derzeit wird ein wenig aufgefangen durch die Möglichkeit, Aktivitäten ins Freie zu verlagern - mit Abstand ist das schon nicht das Gleiche. Denn eigentlich kommt man zusammen, um (unter anderem) einander nahe zu sein; sonst könnte man's gleich online machen ... :-( "Wenigstens etwas". Ich sehe da immer schon ne Woche Novemberregen vor mir und frage: was fällt uns dazu ein? "Ach, bis dahin sind die Auflagen hoffentlich lockerer." Das sind sie vielleicht: aber die Distanz und damit das Haupthindernis wird uns begleiten, solange das Virus lauert.
Und wenn ich dann mal nachfrage, worauf die Hoffnung gründet: "Es wird ja an einem Impfstoff gearbeitet ..." Hm ...

Es sind immer noch Millionen Menschen von den Auflagen wirtschaftlich teilweise oder ganz aus dem Rennen. Wer nen unbefristeten Job hat, der noch durchführbar ist (oder gerad coronabedingt boomt, gbt es ja auch), merkt davon wenig. Ich steck mitten drin ... Und weitere Millionen haben emotional an den Distanzauflagen zu knabbern. Auch die Kinder. Für die ist das ein prägendes Erlebnis: "gehört nicht zur Familie - da bleib ich weg von" - das wird noch was, in 15-20 Jahren ...

Hinsichtlich der Mehrwertsteuersenkung, die sich noch bitter für den normalen Konsumenten - also die wirtschaftlich schwächre Hälfte der Bevölkerung - rächen wird, soll es mit dieser Bemerkung auch schon genug sein.

Ich habe den Eindruck: während "da draußen" das Leben halbwegs wieder rollt, gibt es deutlich weniger "öffentliche" Fröhlicheit. Es wird weniger gelacht, die Stimmung ist irgendiwe "flach". Ich habe bisher nicht viele Menschen dazu befragt - wie auch - aber die haben es mir bestätigt. Nur bisher nicht in Worte gefasst. In den Vergangenen Jahren war bei diesem Wettter abends eigentlich immer irgendwie Krach draußen: und sei es weil die Leut die Fenster aufgerissen und Familienessen gemacht haben. Deutlich weniger bisher.
Gleichzeitig gibt es auch weniger "negative" Emotonalität: die Besoffenen, die Arbeitslosen morgens bei Bierfrühstück im Park, Streitereien, Geschreie. Darum ist es nicht schade. Um das Fröhliche schon. Und beides gibt es ja immer noch: nur nicht öffentlich. Das ist ein Risiko für eine selbsternannt freiheitliche und offene Gesellschaft ...
Ein bisschen wie DDR (die ich nur von Besuchen kenne) : in der Öffentlichkeit bwegt man sich sehr kontrolliert, "nur nicht auffallen". Da gab es wenigstens noch die Möglichkeit, sich jenseits der Augen des Staates zusammen zu finden, Gemeinschaft zu erleben, schräg und "auffällig" zu sein.

Da kommt was auf uns zu.

Oder habt ihr nicht den Eindruck von emotionaler "Gedämpftheit" da draußen? Alles "ruhiger" - gliechförmiger.

Ich frage nicht, ob euch das gefällt. Nur, ob und welche emotionale Veränderung ihr wahrnehmt, bei der Art wie Menschen aufeinander reagieren und miteinander agieren? Soweit ihr überhaupt am öffentlichen Leben teilnehmt (das machen ja nicht alle hier, oder gern).
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40 Die Einzelhändler äußern sich zur Maskenpflicht:

https://www.ibusiness.de/aktuell/db/919248cr.html

Da ich davon ausgehe, dass die Maskenpflicht auch coronamäßig die Lage verschlimmbessert, etwa bei unsachgemäßer Handhabung, Sorglosigkeit wegen falschem "Sicherheitsgefühl" bin ich in Kombination mit dem obigen Artikel dringend für eine Abschaffung der Maskenpflicht.
Ich halte es für möglich, dass eine Abschaffung der Maskenpflicht erst recht das Signal "Corona ist vorbei" alias "falsches Sicherheitsgefühl" erzeugt. :verwirrt:

Gegen unsachgemäße Handhabung würden mehr Tragehinweise auch eher helfen als dass man sagt, dass man die Masken wieder abschafft.


Und die Warnungen vor Ansteckungen durch Viren außen auf der Maske ... ehrlich gesehen verstehe ich da die Logik nicht. Also ich verstehe sie bei der Maske im intensivmedizinischen Bereich, wo man davon ausgeht, dass außen wirklich Viren dran sind. Aber nicht bei der Alltagsmaske, wo eigentlich keine Viren außen erwartet werden; sondern wenn dann innen an der Maske, wenn man selbst schon prä- oder asymptomatischer Infizierter ist. ... Und selbst wenn Viren außen an der Maske sind. Ohne Maske hätte man sie dann eingeatmet.

eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40 Gerne können dafür andere Regeln wie Verbote von Gottesdiensten oder Betretungsverbot von Krankenhäusern und Altenheimen wieder eingeführt werden.
Den alten Menschen ihre Angehörigen zu entziehen halte ich nicht für längerfristig vertretbar. Das ist ein Ausschluss aus der Gesellschaft, das machen wir sonst mit Straftätern! Nein, nicht mal da, selbst die haben Besuchsrechte.

Die Maskenpflicht hingegen sehe ich schon als längerfristig zumutbar an. Warum regen sich die Leute eigentlich darüber auf? :gruebel:

eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40
Ich bin insgesamt etwas irritiert: es ist ja gerad trockener Somme rund veles verlagert sich ins Freie. Wen man fragt, wie die sich das dann ab Herbst vorstellen, welche Gedanken sie sich über die Wintersaison machen:
In Australien und Neuseeland ist gerade Winter und beide Länder haben aktuell sehr geringe Infiziertenzahlen.
Neuseeland hat noch rechtzeitig das Virus beseitigt.
Übrigens: In Süd-Brasilien, Argentinien, Chile und Südafrika ist jetzt auch Winter.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Clochard »

Hoppala hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:11 Oder habt ihr nicht den Eindruck von emotionaler "Gedämpftheit" da draußen? Alles "ruhiger" - gliechförmiger.
"draußen" vielleicht...

aber geh mal auf Facebook oder so, da wird sich nur noch angeschrien
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Moon »

_Ghostwriter_ hat geschrieben: 27 Jun 2020 21:13 Hm, sehe ich nicht ganz so. Ein exponentielles Wachstum haben sie dort auch nicht, die Krankenhäuser sind afaik auch nicht überlastet, von daher würde ich es schon als "eingedämmt" sehen. Wenn es keinen Impfstoff gibt (was ich für wahrscheinlich halte) werden sie dort einfach viel früher "durch" sein und es werden die gleichen Menschen gestorben sein wie bei einem vollen Lockdown, nur halt früher.
Wenn es keinen Impfstoff geben Corona geben sollte, wird es auch keine längerfristige Immunität dagegen geben und die Schweden sind nicht mit Corona "durch", wenn sich einmal alle infiziert haben, sondern sie werden immer neue Seuchenzüge erleben.

Der Vergleich mit HIV hinkt mit beiden Beinen.

COVID-19 ist vom Verlauf eine "normale" Infektionskrankheit:

Man infiziert sich und wird nach relativ kurzer Zeit krank. Parallel dazu reagiert das Immunsystem und beginnt, spezifische Antikörper gegen COVID-19 zu erzeugen. Dadurch gelingt es dem Immunsystem dann nach einigen Wochen, die Krankheit zu besiegen, es sei denn, man stirbt vorher daran. Durch die dann noch vorhandenen Antikörper und die Gedächtniszellen, die bei Bedarf schnell die Produktion neuer Antikörper anstoßen können, ist der Körper dann vor einer neuen Infektion weitgehend geschützt. Wie lange genau, ist unterschiedlich.

Eine Impfung funktioniert nun dadurch, dass man Impfstoff produziert, der zwar eine Immunantwort wie bei einer Infektion auslöst, aber selbst nicht krank macht. Das ist keine Hexerei, sondern ein lange erprobtes Prinzip.

Eine HIV-Infektion verläuft nun aber ganz anders:

Man infiziert sich und wird krank und das Immunsystem produziert auch Antikörper gegen die Viren, aber es gelingt dem Immunsystem auch nach Jahren nicht, die Viren zu besiegen, unter anderem, weil die Viren vor allem direkt die Zellen des Immunsystems angreifen.

Wenn nun schon die Infektion selbst keine Immunantwort auslöst, die das HIV besiegen kann, auch wenn das Immunsystem mehrere Jahre Zeit dafür hat, ist doch klar, das auch die Entwicklung eines Impfstoffes schwierig bis unmöglich ist.
Et quand il tombe amoureux fou,
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(Le modeste, George Brassens)
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

Reinhard hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:20
eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40 Gerne können dafür andere Regeln wie Verbote von Gottesdiensten oder Betretungsverbot von Krankenhäusern und Altenheimen wieder eingeführt werden.
Den alten Menschen ihre Angehörigen zu entziehen halte ich nicht für längerfristig vertretbar. Das ist ein Ausschluss aus der Gesellschaft, das machen wir sonst mit Straftätern! Nein, nicht mal da, selbst die haben Besuchsrechte.

Die Maskenpflicht hingegen sehe ich schon als längerfristig zumutbar an. Warum regen sich die Leute eigentlich darüber auf? :gruebel:
Das ist auch ein Rätsel, das sich mir nicht ganz erschließt. Von allen Maßnahmen ist es "eigentlich" die mit dem geringsten Schmerz im Verhältnis zum Nutzen, auch wenn der eventuell nur klein ist. Dauernd hört(e) man "Maskendiktatüüür!", "die da oben wollen mich dazu zwingen, die zu tragen, da mach ich nicht mit", "ich hab da keinen Bock drauf", usw. ...

Ich meine, es ist auch nicht viel anders als ein Schal im Winter (ein zusätzliches Kleidungsstück halt) - daran haben sich auch alle gewöhnt.

Aber offenbar sehen das viele anders. Wobei ich natürlich keine repräsentative Umfrage zur Akzeptanz gemacht habe ;)

Die wenigen Erklärungen, die mir dazu kommen, sind, sortiert absteigend von der Gewichtigkeit her:
1. Man möchte gerne sein Gegenüber sehen beim Kontakt, weil das Gesicht mit seiner Mimik eine unglaublich große Rolle bei der Kommunikation und in der sozialen Kontaktpflege spielt. 2. Sie ist lästig, man muss sich drum kümmern (Waschen) und dran denken, sie mitzunehmen. 3. Ganz allgemein: Man möchte sich nichts vorschreiben lassen vom Staat in so einer persönlichen Expressionszone wie Mode / Außenwirkung beim Auftreten. (Auf der anderen Seite lässt man sich auch unendlich viel anderes explizit vom Staat und/oder implizit von der Gesellschaft vorschreiben, das wohl, wenn man genauer darüber nachsinnt, alles einen deutlich stärkeren Impact aufs eigene Leben hat - oder zumindest vieles davon.)

(@1: Gut, könnte ich nachvollziehen... aber es geht ja hier darum nur für eine begrenzte Zeit darauf zu verzichten, nicht ein Leben lang. @2.: Könnte ich auch nachvollziehen, obendrein kann man schwerer atmen dadurch und sie ist halt einfach nervig, weil irgendwie immer im Weg - entweder beim Tragen, oder wenn man sie gerade abgesetzt hat. Aber wenn ich abwäge zwischen "das Tragen ist mir lästig" und "das Nichttragen ist potenziell tödlich (für andere)", ist ziemlich klar, wofür ich mich entscheiden werde. @3.: Ist mir eigentlich egal, aus Mode habe ich mir noch nie was gemacht, aber das sehen wohl offenbar ca. 99% (gefühlt) der Menschheit anders.)
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Clochard hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:31
Hoppala hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:11 Oder habt ihr nicht den Eindruck von emotionaler "Gedämpftheit" da draußen? Alles "ruhiger" - gliechförmiger.
"draußen" vielleicht...

aber geh mal auf Facebook oder so, da wird sich nur noch angeschrien
Gefühle und Gedanken, die in die Öffentlichkeit gehören.
Facebook zählt nicht. Bzw. in dieser Hinsicht nur negativ. Kein Gemeinschaftsgefühl, keine persönliche Begegnung. Oder geht da - als Gegenpol - auch andererseits entsprechend fröhlich zu? Wohl kaum.
The Poet hat geschrieben: 28 Jun 2020 12:53 Ich meine, es ist auch nicht viel anders als ein Schal im Winter (ein zusätzliches Kleidungsstück halt) - daran haben sich auch alle gewöhnt.
Das ist eine mutige Behauptung. Viele Menschen hassen es, sich nen Schal ums Gesicht zu wickeln.
The Poet hat geschrieben: 28 Jun 2020 12:531. Man möchte gerne sein Gegenüber sehen beim Kontakt, weil das Gesicht mit seiner Mimik eine unglaublich große Rolle bei der Kommunikation und in der sozialen Kontaktpflege spielt.
This.
The Poet hat geschrieben: 28 Jun 2020 12:53 (@1: Gut, könnte ich nachvollziehen... aber es geht ja hier darum nur für eine begrenzte Zeit darauf zu verzichten, nicht ein Leben lang.
Solange kein abschließendes Ende verkündet wird, wirkt es wie lebenslang.
Und wer weiß, wie lange zu lang ist, um einen relevanten teil der Bevölkerung auf die Nerven zu gehen? 3 Monate? 6? Was würde geschehen, wenn man sagt: okay. Impfstoff dauert. Noch 5 Jahre. Was macht das mit den Heranwachsenden? Es ist für die Natur des Menschen ein Ausnahmefall, voreinander zu stehen und sich nicht ins Gesicht sehen zu können. Wurde bisher zur Etablierung von Herrschaftsverhältnissen und zur Angsterzeugung benutzt ...) Ist schwer zu schätzen, da die Menschen das sehr unterschiedliche Toleranz haben und das gemeinschaftliche Zusammenfinden auch erschwert ist.
Ich sag ja: da gärt was.

Und es geht nicht nur um de Mund-Nase-Bedeckung. Es geht auch um die Begegnungsdistanz. Der Impuls ist, einander fern zu bleiben, statt aufeinander zuzugehen. Wie soll eine Gesellschaft, die nicht aufeinander zugeht - auch physisch, der Mensch ist ein physisches Wesen -, Gemeinschaft entwickeln? Nur über den Kopf? Vergiss es. Über die "sozialen Medien"? Fernsehen? Das denkt hoffentlich niemand ernsthaft.
Die Individualisierung in der Gesellschaft (bei gleichzeitiger Vermassung; aber Masse bzw. eine Anzahl Individuen ist eben was anderes als Begegnung und das Gefühl von Gemeinschaft) wird vorangetrieben.
Ich fürchte, den gestaltenden Akteuren ist das nicht klar, weil sie es anders erleben.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Clochard »

Hoppala hat geschrieben: 28 Jun 2020 13:39
Clochard hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:31
Hoppala hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:11 Oder habt ihr nicht den Eindruck von emotionaler "Gedämpftheit" da draußen? Alles "ruhiger" - gliechförmiger.
"draußen" vielleicht...

aber geh mal auf Facebook oder so, da wird sich nur noch angeschrien
Gefühle und Gedanken, die in die Öffentlichkeit gehören.
Facebook zählt nicht. Bzw. in dieser Hinsicht nur negativ. Kein Gemeinschaftsgefühl, keine persönliche Begegnung. Oder geht da - als Gegenpol - auch andererseits entsprechend fröhlich zu? Wohl kaum.



bei "Gemeinschaftsgefühl" ist Facebook ganz groß, gerade zum Thema Corona, Verschwörungstheorien dazu usw. Geh mal in die entsprechenden Gruppen. Ist egal auf welcher Seite. Es wird gegen die anderen gehetzt was das Zeug hält und dabei fühlt man sich dann in seiner eigenen Gruppe mit den ganzen Gleichdenkenden und Gleichtickenden wie in einer Stammesgemeinschaft. Und "fröhlich" gehts da auch zu, wenn man gegen die "anderen" poltert... da jagt ein Lachsmiley den nächsten, weil die anderen ja so doof sind.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Clochard hat geschrieben: 28 Jun 2020 15:32
Hoppala hat geschrieben: 28 Jun 2020 13:39
Clochard hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:31 "draußen" vielleicht...

aber geh mal auf Facebook oder so, da wird sich nur noch angeschrien
Gefühle und Gedanken, die in die Öffentlichkeit gehören.
Facebook zählt nicht. Bzw. in dieser Hinsicht nur negativ. Kein Gemeinschaftsgefühl, keine persönliche Begegnung. Oder geht da - als Gegenpol - auch andererseits entsprechend fröhlich zu? Wohl kaum.
bei "Gemeinschaftsgefühl" ist Facebook ganz groß, gerade zum Thema Corona, Verschwörungstheorien dazu usw. Geh mal in die entsprechenden Gruppen. Ist egal auf welcher Seite. Es wird gegen die anderen gehetzt was das Zeug hält und dabei fühlt man sich dann in seiner eigenen Gruppe mit den ganzen Gleichdenkenden und Gleichtickenden wie in einer Stammesgemeinschaft. Und "fröhlich" gehts da auch zu, wenn man gegen die "anderen" poltert... da jagt ein Lachsmiley den nächsten, weil die anderen ja so doof sind.
Du meinst was anderes als ich.
Kein Mensch fühlt sich einem anderen verbunden wegen eines Facebook-Posts oder Smileys. Der Bildschirm ist kein Medium für sowas. Allerdings ist er wohl gut geeignet, die Illusion davon zu triggern, wenn man's zulässt. Hat was Hypnotisches.
Am Ende sitzt man allein daheim. Gefühl aufgrund physischer menschlicher Nähe ist per se ausgeschlossen. Und von ganz anderer Qualität. Spätestens wenn man jemand berührt wird das jedem offensichtlich; aber der Effekt tritt auch schon vorher ein, im physischen "Nahbereich".
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

The Poet hat geschrieben: 28 Jun 2020 12:53 1. Man möchte gerne sein Gegenüber sehen beim Kontakt, weil das Gesicht mit seiner Mimik eine unglaublich große Rolle bei der Kommunikation und in der sozialen Kontaktpflege spielt.
Diese Erklärung kenne ich auch, finde ich aber überwiegend vorgeschoben. Weil mir diese Erklärung nicht stichhaltig erscheint.

Bei den Menschen, die man kennt und enger trifft, im privaten Kreis oder von mir aus auch bei einem Date, kann man ja dann die Maske abnehmen, da gilt dann die Maskenpflicht ja nicht mehr. Sie gilt (man ergänze mich ggfs.), wenn man sich im öffentlichen Raum aufhält, wo man die Leute gerade nicht kennt, die einem über den Weg laufen. In Bahn und ÖPNV und Flugzeugen, in Läden und beim Betreten und Verlassen von Gaststätten, außerdem noch beim Friseur, wo das wegen der räumlichen Nähe wahrscheinlich sinnvoll ist. Aber für manche ist der Friseurbesuch vielleicht Teil der sozialen Kontaktpflege, weiß ich nicht. Manche haben vielleicht auch ein Stammrestaurant, OK, gibt es. Solche Fälle sehe ich dann aber nicht als ausreichend aus für die generelle Ablehnung von Masken.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Clochard »

hier gehts um Gruppen und nicht um einzelne Menschen

und da kann sich "Gemeinschaftsgefühl" sehr wohl über Facebook und virtuell einstellen

oder wie erklärst du dir die Faszination des Ganzen für die Menschen? Das ist doch gerade der Witz daran, dass es sich auch virtuell ganz "echt" anfühlt - und wenn es sich echt anfühlt, dann ist es auch echt

Pornos fühlen sich nicht echt an. Deshalb sind sie auch nicht echt. Und nicht deshalb, weil sie nicht echt sind.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Siegfried »

The Poet hat geschrieben: 28 Jun 2020 12:53
Reinhard hat geschrieben: 28 Jun 2020 09:20
eiertanz hat geschrieben: 27 Jun 2020 23:40 Gerne können dafür andere Regeln wie Verbote von Gottesdiensten oder Betretungsverbot von Krankenhäusern und Altenheimen wieder eingeführt werden.
Den alten Menschen ihre Angehörigen zu entziehen halte ich nicht für längerfristig vertretbar. Das ist ein Ausschluss aus der Gesellschaft, das machen wir sonst mit Straftätern! Nein, nicht mal da, selbst die haben Besuchsrechte.

Die Maskenpflicht hingegen sehe ich schon als längerfristig zumutbar an. Warum regen sich die Leute eigentlich darüber auf? :gruebel:
Das ist auch ein Rätsel, das sich mir nicht ganz erschließt. Von allen Maßnahmen ist es "eigentlich" die mit dem geringsten Schmerz im Verhältnis zum Nutzen, auch wenn der eventuell nur klein ist. Dauernd hört(e) man "Maskendiktatüüür!", "die da oben wollen mich dazu zwingen, die zu tragen, da mach ich nicht mit", "ich hab da keinen Bock drauf", usw. ...

Ich meine, es ist auch nicht viel anders als ein Schal im Winter (ein zusätzliches Kleidungsstück halt) - daran haben sich auch alle gewöhnt.

Aber offenbar sehen das viele anders. Wobei ich natürlich keine repräsentative Umfrage zur Akzeptanz gemacht habe ;)
Mir geht das mit der Maske auch auf die Nerven. Wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin habe ich keine Maske dabei weil ich oft vergesse meinen Halswärmer den ich als Maske nutze aus dem Auto zu holen und mitzunehmen. Dann ist man unterwegs und hat nix dabei um kurz mal einkaufen oder tanken zu gehen. Ich habe vor paar Tagen zum ersten mal eine Einwegmaske gekauft die ich unter der Sitzbank beim Motorrad gelegt habe für den Notfall.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Clochard hat geschrieben: 28 Jun 2020 16:51 hier gehts um Gruppen und nicht um einzelne Menschen

und da kann sich "Gemeinschaftsgefühl" sehr wohl über Facebook und virtuell einstellen

oder wie erklärst du dir die Faszination des Ganzen für die Menschen? Das ist doch gerade der Witz daran, dass es sich auch virtuell ganz "echt" anfühlt - und wenn es sich echt anfühlt, dann ist es auch echt

Pornos fühlen sich nicht echt an. Deshalb sind sie auch nicht echt. Und nicht deshalb, weil sie nicht echt sind.
Wer sitzt als Gruppe vorm Bildschirm mit Fatzebuch drauf?

Das "Gemeinschaftsgefühl" ist da so "gemeinschaftlich" wie Pornogucken selber Sex machen ist.
Wer den Unterschied nicht (er)kennt, hat meines Erachtens echt was verpasst im Leben bisher. Sorry, no offence: ist einfach so.
Aber ja: Menschen verwechseln das. Warum? Meines Erachtens eine Mischung aus Bequemlichkeit, Berieselung mit entsprechenden Aussagen, mangelnder Eigenwahrnehmung und Reflexion, hypnotischer Nutzungssituation. Egal was es ist: es ist nicht wirklich "normal", allein vor einem kleinen beleuchteten Fenster zu hocken, sich da von irgendwoher zugespieltes Zeug zu begucken und daraus "Gemeinschaftsgefühl" zu ziehen. Die komplette physische Erfahrungssituation kann das gar nicht leisten.
Flache Illusion. Leicht manipulierbar außerdem.
Reinhard hat geschrieben: 28 Jun 2020 16:46
The Poet hat geschrieben: 28 Jun 2020 12:53 1. Man möchte gerne sein Gegenüber sehen beim Kontakt, weil das Gesicht mit seiner Mimik eine unglaublich große Rolle bei der Kommunikation und in der sozialen Kontaktpflege spielt.
Diese Erklärung kenne ich auch, finde ich aber überwiegend vorgeschoben. Weil mir diese Erklärung nicht stichhaltig erscheint.

Bei den Menschen, die man kennt und enger trifft, im privaten Kreis oder von mir aus auch bei einem Date, kann man ja dann die Maske abnehmen, da gilt dann die Maskenpflicht ja nicht mehr. Sie gilt (man ergänze mich ggfs.), wenn man sich im öffentlichen Raum aufhält, wo man die Leute gerade nicht kennt, die einem über den Weg laufen. In Bahn und ÖPNV und Flugzeugen, in Läden und beim Betreten und Verlassen von Gaststätten, außerdem noch beim Friseur, wo das wegen der räumlichen Nähe wahrscheinlich sinnvoll ist. Aber für manche ist der Friseurbesuch vielleicht Teil der sozialen Kontaktpflege, weiß ich nicht. Manche haben vielleicht auch ein Stammrestaurant, OK, gibt es. Solche Fälle sehe ich dann aber nicht als ausreichend aus für die generelle Ablehnung von Masken.
Sorry, Reinhard: du dürftest dann auch eines dieser Individuen sein, denen bisher echt was entgangen ist.
Mimik gehört zu den prägendsten Kommunikationsmitteln zwischen Menschen. Frag mal Säuglinge (wenn sie denn in dir verständlicher Sprache antworten könnten :-) ). Das hört nicht auf, nur weil Sprache und Ratio und sowas dazukommen.
Und je weniger man sich kennt, um so größer der Bedarf, den anderen schnell "zu lesen". Natürlich nur bei realer Begegnung im Nahbereich.
Die Augen sagen da auch viel. Hoffentlich kommt nicht raus, dass wir bald wegen irgendwas bald alle Sonnenbrille tragen müssen ...


Aber wir weichen schon wieder ab. Mir geht es um die Verwerfungen, die aufgrund der Distanzierung und den Mummenschanz im physischen Alltag verursacht werden. Und was da eventuell jetzt schon als langfristiger Trend in Ansätzen erkennbar ist. Wie gesagt: wenig öffentliche Freude. Kinder auf Abstand trainiert (und die werden älter, mit diesen Erfahrungen im Körper). Fremden (also jedem, der nicht engere Familie ist) ausweichen. Einander nicht nahe kommen dürfen und wollen - zumindest rational. Und das noch auf unabsehbare Zeit.

Die ganze technisch initiierte Simulation hat da nichts zu melden. Ich halte sie eher für hinderlich bzw. ungute Verwerfungen fördernd. Aber das ist nicht Corona-maßnahmen-bedingt. (Um Missverständnissen vorzubeugen: ja, die Technik hat auch was für sich - vernünftig dosiert eingesetzt. Physische Nähe schafft sie nicht. Sie lebt von physischer Distanz. Und damit zwingenderweise auch von emotionaler Distanz zu anderen.)
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Hoppala hat geschrieben: 28 Jun 2020 19:05 Sorry, Reinhard: du dürftest dann auch eines dieser Individuen sein, denen bisher echt was entgangen ist.
Mimik gehört zu den prägendsten Kommunikationsmitteln zwischen Menschen. Frag mal Säuglinge (wenn sie denn in dir verständlicher Sprache antworten könnten :-) ). Das hört nicht auf, nur weil Sprache und Ratio und sowas dazukommen.
Und je weniger man sich kennt, um so größer der Bedarf, den anderen schnell "zu lesen". Natürlich nur bei realer Begegnung im Nahbereich.
Bei Fremden habe ich diesen Bedarf nicht und die Behauptungen, dass man das für irgendwas braucht, halte ich für maßlos übertrieben. Was bringt dir denn eine Information über beispielsweise einen Mitfahrer im ÖPNV, es wird nichts daran ändern, dass du bis zu deiner Station sitzenbleiben wirst und dann aussteigst. Keinerlei "brauchen".

Wenn du dir über den anderen Gedanken machst, das ist doch bei Licht betrachtet nur irgendeine haltlose Interpretation, die du da vornimmst. Ein Vorurteil vielleicht. :pfeif:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

Reinhard hat geschrieben: 28 Jun 2020 20:00
Wenn du dir über den anderen Gedanken machst, das ist doch bei Licht betrachtet nur irgendeine haltlose Interpretation, die du da vornimmst. Ein Vorurteil vielleicht. :pfeif:
Ist halt Hoppala wie er leibt und lebt 🤷‍♂️
私はウーパールです。

저는 아홀로틀입니.