NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Das waren verschiedenen Anlässe: größere Geburtstagsfeiern oder auch Veranstaltungen über spontacts wie lokale Stammtische oder Vortreff zu Ü30-Party.
Kannst du das noch etwas genauer ausführen? Wie viele Leute waren denn da auf der Geburtstagsfeier? Über Spontacts sollte es ja wie besprochen leichter sein mit dem Einstieg, da die Gruppen in der Regel kleiner sind und zumindest alle Interesse an der Aktivität selbst haben, sonst hätten sich die Leute ja nicht angemeldet.
Wie viele Leute waren denn bei diesem Stammtisch und wie kam dieser zustande? Woher kannten sich die Leute? Ü30-Party: gleiche Fragen
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Jein,.. wenn das ein spezifisches Thema hat ja - vereinfacht die Sache erheblich. Die Problemfälle waren so etwas wie oben oder halt "wir sprechen englisch" wo dann eben kein Sachthema sondern "Kommunikation an sich" anfiel.
Ich habe mich zwar noch nie für eine Sprache über Spontacts verabredet, aber ich hatte schon mal 2 Sprachpartner. Also zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die kannte ich vorher überhaupt nicht. Sie wollten meine Sprache lernen und ich ihre. Das war in etwa das Gleiche wie wenn man auf Leute, die man nicht kennt, auf einer Geburtstagsparty trifft. Mit dem Unterschied, dass man schon mal ein Thema, nämlich die Sprache hat. Wir haben immer gestartet mit: Warum möchtest du die Sprache lernen? Was kannst du schon? Wie viele Jahre lernst du schon? Warst du schon mal in diesem Land? Der Gesprächspartner ist ja Ausländer, also habe ich danach gefragt, wie er dazu kam in der Schweiz einen Job etc zu suchen. Wie lange er schon hier lebt. Was er für einen Job hat etc.
Wenn man ein Buch der Sprache dabei hat, kann man zusammen die Übungen daraus machen (je nach Level der Vorkenntnisse) und hat so ein Thema und erfährt was über das Gegenüber.
Ich treffe allerdings beide Sprachpartner nicht mehr, da wir als Personen doch zu unterschiedlich waren. Kann vorkommen. Aber ein paar Mal haben wir uns definitiv getroffen und über die Sprache selbst, unsere Leben und Vorlieben gesprochen.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Sieht so aus. bevor das so extrem mit den Fotohandies aufkam, kam gelegentlich Kameraberatung auf. Aber sonst ist es eben mau, doppelt wenn mit Frauen dann typischerweise nicht mal Fußball mit reinfällt.
Du machst also Fotos und das scheinbar ziemlich professionell, richtig? Und du schwimmst ja, in einem Verein. Das sind doch schon mal zwei Themen, die auch dem Mainstream entsprechen. Viele Normalos sind in einem Sport- oder Musikverein. Viele Normalos üben einen Sport aus.
Du machst ja auch sonst scheinbar sehr viel: Spontacts (was machst du da für Aktivitäten), Stammtisch, Partys, Geburtstagsfeiern. Also meiner Meinung nach sind das sehr viele Normalo-Aktivitäten, meinst du nicht?
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Es ging mir um die Aussage bzw. den Vorwurf, das Nerds auch auf einer Party nicht genug "Interesse" für die anderen Leute zeigten (wobei LCZ tatsächlich keins zeigt, aber dder dann letztlich hier allgemein als Alibi dazu dient das mit dem "Interersse" für andere Situationen, wo der Nerd VERSUCHT Kontakt zu bekommen dann nicht erklären zu müssen.
Schön, dass wir uns immerhin einig sind, dass der Mensch aus LCZ-Beispiel kein Interesse an anderen Menschen zeigt. Darf ich nachfragen wie denn deine (!) Gespräche so ablaufen, bei denen du das Gefühl hast, es klappt nicht? Und wie merkst du das?
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Es kommt eben typischerweise nichts (zurück, weil in der Regel muss ich als Außenstehender ja anfangen) . Und wenn ich mehrfach frage ist es wieder ein "Verhör".
Als Außenseiter ist man halt in der Situation aktiv werden zu müssen - so weit so gut, weil eben erwartbar und nachvollziehbar. Und wenn du nicht direkt "passt" bzw Wellenlänge zeigen kannst, bricht das direkt wieder ab.
Nebenbei, die Frage "Worum geht es denn da" funktioniert denke ich nur da, wo das auch ein "Normalo" fragen würde (oder man auf der Gegenseite zufällig einen Enthusiasten trifft). Ansonsten wird das Unwissen als "Desinteresse" (woher das Unwissen ja
bis dahin auch tatsächlich kommt) oder ähnlicher Makel gewertet oder mit "Ich bin nicht dazu da hier Lehrer für dich zu spielen" begegnet - ähnlich wie die Bürde welche zumindest ein älterer AB auch allgemein in Beziehungsfragen trägt.
Und da haben wir das Kernproblem der Diskussion hiewr. Anders sein wird hier zur Schuldfrage und zur allein zu tragenden Vorleistungsaufgabe des Betreffenden das vorher selbstständig zu beheben, bevor er "Gesellschaftstauglichkeit" zugestanden bekommt.
Cool, wir sind uns einig, dass man als Aussenseiter, der zur Gruppe will, aktiv werden muss. Schau, ich habe beispielsweise 1x an einem Brettspiel-Spontacts teilgenommen. Ich glaube wir waren sechs Leute. Wir haben gespielt und etwas geplaudert, aber die Leute habe ich auch nie wieder getroffen. Ich bin der Meinung, dass es möglich ist, während der Aktivität (Geburtstagsparty oder Spontacts-Event etc.) sich mit den Leuten zu unterhalten. Aber ich habe in der Regel nie der Erwartung, dass ich anschliessend mit einem neuen Freund/Freundin nach Hause komme. Das ergibt sich höchstens durch mehrmals sehen. Beispielsweise habe ich an Geburtstagsfeiern von Freundin X Person Y kennen gelernt. Wir haben uns gut verstanden. Eine Weile später machte X wieder ein Fest, ich und Y auch eingeladen. Wieder nett geplaudert. Irgendwann machte ich dann ein Fest und habe Y auch eingeladen. Ab da war Y auch in meinem Freundeskreis. Je älter man wird, desto schwieriger wird es leider mit dem Freunde finden, weil die meisten ja schon genug Freunde haben.
Siehe letzter Abschnitt, aber wann und warum hast du das Gefühl, dass „es bricht“? Ich kann mich auch mit Leuten ne Weile auf einem Fest unterhalten, die nicht auf meiner Wellenlänge sind. Ich würde mich aber dann nicht noch ein zweites Mal zu ihnen setzen oder sie eben nicht auf meine Party einladen. Aber unterhalten könnte ich mich schon mit ihnen, wenn sie auch Interesse am Gespräch/mir zeigen.
Ich habe es noch nie erlebt, dass Unwissen als Desinteresse gewertet wurde. Vielleicht hast du von dem Thema einfach noch gar nie was gehört und hast darum dazu auch keine Meinung, weil du weisst ja auch gar nicht worum es geht. Es gibt ja sooooooo viele Themen auf der Welt, da kann man ja nicht alle kennen. Was ich höchstens erlebt habe: Person XY: „Kennst du Film XY?“ – Ich: „Nein.“ – XY: „Waaas, echt nicht? Der ist sooo gut, den musst du unbedingt schauen!“ – Ich: „Worum geht es denn da?“ – XY: „blablabla“ etc.
Man kann einfach nicht alles kennen!
Was ich noch gerne wissen würde: Hast du denn schon negative Reaktionen auf „Worum geht es denn da erhalten?“ oder stellst du dir diese einfach vor?
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Nein, exakt das nicht. Das derjenige, der sich an die andere Gruppe annähern will aktiv werden und den Schritt machen muss ist klar. Es geht darum, dass er diesen Schritt direkt richtig machen muss und beim Scheitern in dieser schwierigen Situation dann auch gleich noch den moralischen schwarzen Peter und weitere persönliche Vorwürfe bekommt.
Und da wären wir eben wieder bei dem Sprachbeispiel. "Wer unsere lokale Sprache nicht akzentfrei spricht, ist ein primitiver kulturfeindlicher Depp." Nur zusätzlich das es hier typischerweise eben keine geprüften Sprachschulen für gibt.
Hm… ich bin nicht der Ansicht, dass man gleich mit dem ersten Satz alles richtig machen muss, dass man nicht aus einer Gruppe ausgeschlossen wird. Klar kann es sein, dass die Gruppe einen Freude schreiend aufnimmt, wenn sie riesige XY-Fans sind und du auch. In der Regel muss man sich ja erst kennen lernen, man weiss gar nichts voneinander. Ich stelle mir das so wie ein Vortasten vor: Thema 1 ist zu unergiebig, also zu Thema 2 wechseln, auch zu unergiebig, Thema 3 stösst auf etwas Interesse, entwickelt sich zu Thema 4, über das beide gerne reden etc.
Damit dies nicht als Themen abklappern oder Interview wirkt, sollte eben von beiden Seiten nicht nur mit „Ja/Nein“ geantwortet werden, sondern Anhaltspunkte für weitere Fragen geliefert werden. Oder eben Fakten über sich selbst einfliessen lassen.
Um ehrlich zu sein würde ich wirklich gerne mehr über deine Gespräche und den Ablauf wissen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Leute einfach nach 2 Sätzen von dir abwenden?!?
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Dann wird ihm vorgeworfen nicht genug "Begeisterung" gezeigt zu haben ... , das Thema ist für die andere Partei uninteressant und das Gespräch beendet.
Na ja, es kann immer sein, dass die andere Person das Thema an und für sich nicht so interessant findet wie man selbst und darum darüber auch nicht mehr als das Oberflächliche wissen will. Ich gehe dann in die Tiefe/ins Detail, wenn jemand mir mehr Fragen stellt und offensichtlich mehr darüber wissen will, ansonsten halte ich es zu Beginn eher oberflächlich. Weisst du wie ich meine?
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Und wenn dich niemand erbarmt dich da ranzuführen wird das in der Regel nichts werden. Und die Maimstreamgesellschaft reagiert auf Noobs erst recht typischerweise wie LSC in umgekehrter Richtung. Nur dreht sie es dann noch einmal so, dass es eine Verfehlung des Nerds ist, welche das so verursacht hat. .
Wir haben uns ja bereits geeinigt, dass der „Aussenseiter“ in der Regel den ersten Schritt machen muss. Und ja, es kann sehr sehr gut sein, dass die Mainstreamgesellschaft über die Leidenschaft von Person XY nicht in dem Ausmasse unterhalten will wie sich dies Person XY wünscht oder vorstellt. Genauso wie Person XY sich nicht vertieft über Thema Z unterhalten mag. Es gilt in diesem Kommunikations-Ping-Pong ein und weitere Themen zu finden, über die sich beide unterhalten möchten. Sei dies aus Interesse am Thema oder weil man sich für die andere Person und deren Ansichten etc. dazu interessiert.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Oft genug gibt es da schon feste Themen oder gar einen Moderator. Nerds treffen sich deutlich seltener zum "einfach abhängen". Und wenn hat meist auch irgendwer noch ein Spielzeug (oder auch T-Shirt ...) dabei, auf das man sich beziehen kann.
Nach dieser Stufe ist aber: Man hat je nach Teilmilieu einen Pool an Themen und Fragen von welchen man ausgehen kann, dass sie verstanden werden bzw. man kennt die letzten "Trends" in Form der letzten Onlinethemen.
Und so etwas hat man denke ich auch im Mainstream, nur dass das für jeweils zueinander völlig andere Welten sind.
Feste Themen / Moderator? Wann gibt es diese? Ich kann mir dies höchstens bei einem Sprachstammtisch vorstellen, wo der Moderator die Leute zum Sprechen in der Fremdsprache animieren soll. In der Regel startet man bei fremden Personen mit dem Offensichtlichsten: Warum sind sie hier? Bspw Spontacts: Warum machen sie da mit (da kann man sich dann darüber unterhalten wie mühsam es ist Freunde zu finden, die spontan bei was mithelfen -> dann darüber dass je älter man wird alle verplanter sind etc) Was gefällt ihnen an der Aktivität? Sind sie das erste Mal dabei oder schon öfters? An welchen anderen Events haben sie teilgenommen und welche würden sich empfehlen?
Aus meiner Erfahrung verselbstständigt sich das Gespräch schon aufgrund dieser wenigen Fragen automatisch. Ansonsten kann man als nächsten die relativ oberflächlichen Fragen stellen: Job, Wohnort etc.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Das habe ich nicht gesagt.
Ich habe gerade 2 Fälle gegenübergestellt - wollte ich zumindest. Diejenigen, welche Kontakt suchen und solche, die da eigentlich gar kein Bock haben und das entsprechend dann negativ äußern. Aber
beiden wird dann pauschal "mangelndes Interesse" vorgeworfen. Und du bist da gleich in denselben Reflex verfallen.
Okay, ich habe das anders interpretiert/verstanden als du wolltest.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Verschiedene Hobbies/Berufe haben mehr oder weniger starke Assoziationen dran pappen, und die sind eben oft genug nicht allzu neutral und gehen entsprechend in die Wertung ein.
Und was ist dann "Ausstrahlung"? Begeisterung ist es jedenfalls nicht, allenfalls eine noch zu beschreibende bestimmte Ausführung dazu.
Ich fürchte die Erklärung dazu läuft dann wieder auf extrovertiert und LMS hinaus.
Ja, es mag Berufe geben, die bei der anderen Person Assoziationen auslösen. Ich habe aber auch schon oft festgestellt, dass mein Job missverstanden wird oder die Leute dar nicht wussten, was ich genau mache, auch wenn ich einen Allerweltsjob habe. Und selbst wenn jemand negative Assoziationen zu deinem Beruf hat: Das ist sein Problem. Wenn er fair genug ist wird er dir die Möglichkeit geben ihm zu zeigen, dass er sich getäuscht hat.
Aber ja, ich kann dies nicht wirklich nachvollziehen, da für mich der Job nicht wichtig ist.
Austrahlung haben wir hier im Forum ja schon Öfters besprochen. Es ist für mich ein Gefühl, das ich nicht richtig in Worte fassen kann. Es ist irgendwas, was mich an dieser Person besonders fasziniert. Das Stichwort ist: mich. Es kann gut sein, dass eine andere Frau dies nicht so sieht. Ich habe gemerkt, dass für mich Typen, die so aus dem Innern heraus einfach fröhlich und glücklich wirken (authentisch), enorm faszinierend/anziehend sind. Die haben für mich ne tolle Ausstrahlung. Das sind dann die Situationen, wo ich denke: Ich möchte gerne mehr Zeit mit dieser Person verbringen. Das mit dem Lächeln oben ist aber nur sehr grob gefasst, vermutlich spielt da in meinem Unterbewusstsein viel anderes auch noch eine Rolle.
LMS ist es jedoch DEFINITIV nicht. Dem wird hier im Forum viel zu viel Bedeutung beigemessen. Wenn dann würde ich „Selbstzufriedenheit“ oder so nehmen, aber nicht LMS.
NBUC hat geschrieben: ↑20 Apr 2020 10:02
Für sinnvolles Fragen braucht man eine gewisse Ahnung. Das endet sonst wie ein Dilbert-Cartoon:
Chef: Ich denke wir sollten auch auf eine relationale Datenbank umstellen?
Informatiker: denkt: oh er war auf einer Fortbildung
sagt: An was für eine hätten sie dabei gedacht
Chef: Ich denke wir nehmen eine grüne,ich habe gehört die soll die größte Leistungsaufnahme haben.
Informatiker:
Die Pointe des Beispiels verstehe ich nicht, da ich keine Ahnung von Datenbanken habe, aber ich sehe worauf du hinaus willst. Allerdings bleibe ich dabei, dass man keinerlei Ahnung haben muss, um Fragen zu stellen. Man braucht hingegen Interesse an der Antwort.