Was willst du mir mitteilen?LaraMarie hat geschrieben: ↑26 Sep 2019 19:49Bei deinen Sätzen wird immer nur die Frage "was" beantwortet^^Reinhard hat geschrieben: ↑26 Sep 2019 19:03
Ich finde auch, dass es ganz wenig bringt, das emotionale Bewegtsein, die Leidenschaft, das Brennen etc. gerade daran festmachen zu wollen, welchen Beruf jemand ausübt.
Sorry, aber die meisten Berufe existieren deshalb, weil etwas gemacht werden muss (meistens für ein ganz anderes Ziel) und es einen Bedarf dafür gibt, der bezahlt wird und dann macht es halt jemand. Und die meisten finden sich damit ab, dass es dabei halt mit einer gewissen Routine abgeht. (Wenn man in seinem Beruf nicht nach einer Weile routiniert ist, macht man eh was falsch.) Es sind nur wenige Jobs so abwechslungsreich wie das eines Geheimagenten in den Bond-Filmen. Busfahrer, Sachbearbeiter, Verkäufer in den vielen verschiedenen Bereichen, Fließbandarbeiter, Putzkräfte, Lehrbetrieb, Bauarbeiter, etc. pp. Selbst als Investmentbanker entsteht Abwechslung nicht dadurch, dass man heute mal 1000 Tonnen Kakao auf Termin verkauft hat anstatt wie sonst die Ladungen von Ölfrachtern. Am ehesten Abwechslung haben noch die Leute, die regelmäßig mit vielen verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Lagen zu tun haben ... aber wer ist das schon?
Emotionales Bewegtsein hängt doch viel mehr an anderen Dingen. Vom Hobby, das man ausübt; über Dinge, die man ändern würde, wenn man eine bestimmte Geldsumme erhalten würde (das ist doch mal eine interessante Date-frage); bin hin dazu, welche politischen Ideen man gut oder schlecht findet --- mit Gedankengang dahinter, weil der manchmal mehr aussagt als das Gut- oder Schlecht-finden alleine. Wertvorstellungen findet man eher durch direktes Nachfragen raus anstatt durch Raten aufgrund des Berufs. "Der ist Arzt, er muss doch das Leben erhaltenswert finden" kann ebensogut auch falsch vermutet sein.
Wenn du mit logischer Gesprächsführung Erfolg hast und dich die emotionale Ebene nicht interessiert, dann ist das ja auch in Ordnung.
Dass man auch als Fließbandarbeiter emotional an seinem Job hängen kann? "Heute habe ich Bauteil FgH28.2 noch 29 Sekunden vor Taktende angeschweißt, ich fühle mich so als Held heute."
Klar kann man Glück haben und auf jemand treffen, der interessante Geschichten aus seinem Arbeitsleben erzählen kann. Ich kann auch ausbreiten, welche Bugs ich heute schon alles gefixt habe.
Aber ich wende mich dagegen, jemanden abzuwerten, nur weil er keinen tollen Job hat mit dutzenden Begegnungen jede Woche und interessanten Herausforderungen mit vielen Abwechslungen. Das zu tun empfinde ich als arrogant. Insbesondere gegenüber Leuten, die sich sonst mit viel Herzblut für etwas engagieren.
LaraMarie hat geschrieben: ↑26 Sep 2019 19:49Warum ist das wichtig darüber zu diskutieren, ob es rein theoretisch passen könnte, wenn jeder jedem eine Chance gibt?^^Reinhard hat geschrieben: ↑26 Sep 2019 18:40 Dass der erste und der letze Punkt nicht erfüllt sind, ist die (sorry fürs Lautwerden) F_O_L_G_E dessen, dass sich niemand auf die Leute (die Männer?) einlässt, um sie kennenzulernen, überhaupt Interesse bei ihnen Raum einzuräumen und vielleicht zu wecken; und eventuell sogar, sie zu verführen. Klar ist das Interesse nicht initial beim ersten Aneinandervorbeilaufen da. Das muss erst wachsen und ins Bewusstsein rücken, und der Weg dorthin muss halt erstmal gegangen werden wollen. Ist halt nicht so, dass man irgendwo hingeht und alle mögen einen und winken einem zu "hier bin ich, ich mag dich". Menschen sind halt nicht so soziale Wesen, dass man sich eine wildfremde Gruppe von Menschen in einer Diskussion einfach dazustellt und seinen Senf dazugibt und dann noch mit den anwesenden Männern und Frauen flirtet.
Das ist ja in der Realität leider nicht so.
Ich bin echt gerade ziemlich raus, weil ich all diese theoretischen Ansätze zwar logisch nachvollziehen kann, aber sie für mich praktisch keine Relevanz besitzen :P
Das kritisiere ich ja gerade, dass es in der Realität eben nicht so ist, dass sich die Leute Chancen einräumen.
Aber trotzdem meckert jeder rum, wo denn nun die guten Männer/Frauen/Divers sind, auf die der- oder diejenige stehen würde.