Zigg hat geschrieben: ↑23 Sep 2019 14:36
Nicht nur akzeptabel, sondern dich so nimmt wie du bist.
Jeder Mensch hat Ecken und Kanten und sollte genau so akzeptiert und genommen werden, wie er ist.
Nenn mich egoistisch, aber ich hab mich einmal verbogen für eine Beziehung (diese eine, die ich hatte) und diese war toxisch. Nicht noch einmal.
Dann kommt gern wieder das Gegenargument, daß man als AB bereit und willens sein muß,
alles an sich zu ändern, um die Chancen beim bevorzugten Geschlecht zu maximieren. Sonst bleibt man ewig AB.
Das müssen sich besonders diejenigen immer wieder anhören, die besonders weit von gängigen „Wertestandards“ und vom gängigen Mainstream entfernt sind.
Zigg hat geschrieben: ↑23 Sep 2019 14:36
PS: ich liebe meine MAD Hefte und Bücher. Natürlich nur die aus der Zeit, als Herbert Feuerstein noch
Red. für Deutschland war.
Fixed that for you.
Thespian hat geschrieben: ↑23 Sep 2019 18:59
Reinhard hat geschrieben: ↑23 Sep 2019 18:34
Ja, in keine Beziehung gekommen zu sein ist wohl ein guter Nährboden zum Entwickeln von eher abseitigen Interessen, die man nach einer Weile nicht unbedingt aufgeben will. Oder zumindest einer Rutsch-mir-doch-den-Buckel-runter-Haltung.
Was bei manchen merkwürdigerweise dazu führt, dass man doch wieder interessant ist anstatt langweilig ...
... aber halt nicht auf die partnerschaftlich-geeignete interessante Weise, sondern eher so als Kuriosum.
Wer will schon ein Kuriosum zuhause haben und sich täglich damit auseinandersetzen?
Unterschätz das nicht. Interessant ist doch ein super Einstieg. Auch als Kuriosum. Da stichst du schonmal aus der Masse heraus. Man hat einen Gesprächseinstieg und kann (hoffentlich) begeistern. Klar, wie man daraus dann romantisches Iteresse macht würde ich auch noch gerne rausfinden. Aber ich hab den Verdacht, dass ein entscheidender Faktor dafür ist, dass das Kuriosum auch dran glaubt interessant sein zu können.
Auch das funktioniert nicht, wenn die Art, auf die man „abseitig“ ist, tendentiell eher nicht positiv aufgenommen wird und eher auf Vorurteile als auf Interesse stößt.
NBUC hat geschrieben: ↑23 Sep 2019 19:45
Der Knackpunkt ist genau das Begeistern. Nicht alles was als Kuriosum auffällt ist positiv besetzt. Wenn, muss man auf die "richtige" Weise herausstechen, also mit etwas, was zumindest tendenziell positiv auf IHRER Werteskala plaziert ist.
Genau das schreibe ich immer wieder. Aber es scheint unmöglich zu sein, den Menschen zu vermitteln, daß es Langweiligeres gibt als Briefmarkensammeln und daß es mitnichten der Gipfel des Nerdtums ist, sich gelegentlich einen neuen
Star Trek-Film anzusehen oder unter Windows oder auf einer Konsole online gekaufte Videospiele zu spielen.
NBUC hat geschrieben: ↑24 Sep 2019 13:34
Was aber - falls es um generell das begeistern gehen sollte - aber auxch wieder ähnlich aussieht. Ab einem gewissen Alter sieht es eh kümmerlich aus mit dem Anteil an Gleichaltrigen in offener Wildbahn, bei entsprechenden Aktivitäten noch geringer und bei Nerdaktivitäten dann ... . Und wenn man dann noch die Nichtsingles und anderweitig Auszuschließenden (schonKorb bekommen, falsche Orientierung ...) abzieht wird es quasi leer.
Und das ist der Eindruck aus einem 5mio Großraum bzw. auch überregionalen Veranstaltungen.
Das kann ich für meine Hobbys bestätigen. Darunter ist keines, das sich irgendwie für jemanden in meinem Alter zur Partnerfindung eignet. Entweder gibt es keine Frauen, oder es gibt einige wenige, die aber fast alle meine Töchter sein könnten, zumindest aber sehr deutlich jünger sind als ich.
Thespian hat geschrieben: ↑24 Sep 2019 15:53
2. Es gibt unterschiedliche Arten der Nerdigkeit. In einigen davon scheint es eine recht hohe Frauenquote zu geben. Und auch unter Nerds gibt es Beziehungsfluktuation.
In einigen davon, das stimmt. In Furry-Kreisen ist der weibliche Anteil nicht so gering, in Otaku-Kreisen auch nicht, ansonsten kann man sich auch Fandoms ansehen, aus denen ein extrem großer Anteil an Shipfics und vor allem Slashfics kommt. Die Aussage, daß mindestens 80% aller Fanfiction von Frauen geschrieben wird, muß ja eine Grundlage haben – allerdings besteht diese Grundlage aus Fandoms, die wiederum für die meisten Männer uninteressant sind.
Woanders sieht es schon düsterer aus, da gibt es teilweise nur einen verschwindend geringen oder überhaupt keinen Frauenanteil.
Thespian hat geschrieben: ↑24 Sep 2019 15:53
Worauf ich aber eigentlich hinauswill: Schämt euch nicht für eure Hobbys und Leidenschaften! Egal ob sie nerdig und abseitig sind. Ja, es mag Leute geben, die sofort die Klischees auspacken und euch dafür abservieren. Aber das tun nicht alle. Und wenn es etwas gibt, das mich begeistert und mir Freude macht, dann ist das etwas, das mich interessant macht. Nicht für jede/n. Aber ich will ja auch nicht von Jedermann/Jederfrau geliebt werden.
Du hast geschrieben, du hast schon eine Weile mitgelesen.
Ich wiederum habe schon einiges zu diesem Thema geschrieben. Vor allem habe ich Hobbys und Interessen genannt, bei denen die Akzeptanz seitens nicht daran Beteiligter so gering ist, daß sie gegen null strebt. Da gibt es kein „Das ist doch längst Mainstream, das machen doch alle“, da gibt es auch kein „Das ist doch nicht so schlimm, da gibt es bestimmt eine Menge Leute, die das akzeptieren“. Wer nicht selbst aktiv dabei ist, lehnt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ab.
Es gibt einiges an Hobbys und Interessen, mit denen man lieber nicht öffentlich hausieren gehen sollte – vor allem dann nicht, wenn allgemein extrem häufig vom Hobby oder vom Interesse auf den geistigen Zustand („alle geisteskrank“, „alles Kindsköpfe“) und/oder abwegige sexuelle Präferenzen („alle schwul“, „alle pervers“, „alle pädophil“, „alles Sodomisten“) des Ausübenden geschlossen wird. Doch, das gibt es. Und darüber habe ich schon oft genug geschrieben – so oft, daß die meisten hier es schon nicht mehr hören können.
Gatem hat geschrieben: ↑24 Sep 2019 16:08
Dazu muss man natürlich auch erst mal Hobbies haben. (wenn wir schon im „langweilig“-Thread sind)
Was ist eigentlich schlimmer – gar keine Hobbys zu haben oder ausschließlich extreme Girl-Repellent-Hobbys zu haben?
NBUC hat geschrieben: ↑24 Sep 2019 16:45
Das ist auch eine Generationenfrage.
Und wenn man da verbleibt, ist man als "Altnerd" dann irgendwann auch der Nerd unter den Nerds ... .
Sich langsam wandelnde (Anteils-)Verhältnisse bei den Jüngeren gehen dann auch an einem vorbei bzw. nutzen einem dann nichts.
Das wiederum ist themenabhängig.
Im Bereich der freien, quelloffenen Software beispielsweise sticht man selbst mit 50 oder 60 nicht heraus. Anders sieht es aus bei noch neuen Fandoms zu Videospielen oder Trickserien, wo man mit Ende 20 schon als „alt“ gilt.
NBUC hat geschrieben: ↑24 Sep 2019 16:45
Das Schämen ist außerdem eine Sache, die nicht einmal zwingend gegeben sein muss.
Ein ganz wichtiger Punkt, den Außenstehende nicht verstehen. Wenn man ein Hobby oder eine Leidenschaft für sich behält, dann nicht, weil man sich dessen schämt. Man kann durchaus wirklich mit Begeisterung und mit Leib und Seele dabeisein. Es ist vielmehr eine Maßnahme zum Selbstschutz.
Denn – wie ich oben erwähnte – es gibt Hobbys und Leidenschaften, die aufgrund weitverbreiteter Vorurteile betreffs Verstand und Sexualität des Ausübenden sehr weitreichend auf vehemente Ablehnung stoßen. Mitunter wird auf die Nennung eines solchen Hobbys oder einer solchen Leidenschaft regelrecht aggressiv reagiert. Dieser Aggression entgeht man nicht mit Erklärungen und Informationen, sondern ausschließlich, indem man für sich behält, daß man dieses Hobby ausübt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs