NBUC hat geschrieben: ↑30 Apr 2019 14:47
Damit das Gegenüber überhaupt bedarf sieht an diesem Interesse muss es erst einmal einen positiven Draht zu einem haben (oder in einer akuten Krise stecken) . Und dieses Interesse entsteht eben aus dem Vorabtasten über Arbeit, Hobbies, Urlaub etc. . Dann ist man sich eben ähnlich oder per zum Wertekanon des Gegenüber passenden Beiträgen inressan - ode eben egal über nervig bis abstoßend und dann ist die Unterhaltung im Üblichen auch beendet.
Findet man einen Draht kann es DANACH mit einer Vertiefung inkl. persönlicherem Fokus weiter gehen. Wobei ich durchaus sehe, dass hier für ABs die nächste Hürde liegt den richtigen Moment zu erkennen und dann auch positiv/ im passenden Tempo umzusetzen. Aber das ist dann eben Schritt3!
Ja, genau um diesen "Draht" geht es ja. Mit diesen ganzen oberflächlichen Smalltalk-Themen versucht man irgendwo ein Funken der Persönlichkeit seines Gegenübers zu erhaschen, was in den allerwenigsten Fällen funktioniert, da sich die Menschen viel zu sehr auf die Fakten versteifen anstelle von den Gefühlen, die man bei gewissen Tätigkeiten empfunden hat. Deshalb spielt es kaum eine Rolle, was man da als Hobby, Arbeit oder Urlaub gemacht hat, solange man irgendetwas von seiner Persönlichkeit darin verbauen kann. Nicht umsonst sind Menschen, die es schaffen ihre positiven Emotionen auf andere Menschen zu transferieren deutlich sympathischer.
Dabei spielt es eben keine Rolle ob man die selbe Arbeit macht, seine Hobbys teilt oder die gleiche Musik mag. Klar ist das besser um das Eis zu brechen(was ich jetzt bestimmt schon 1000 Mal gesagt habe), aber darüber hinaus muss man sich ja trotzdem irgendwie über seinen Charakter definieren, damit auch die andere Person einen kennenlernen kann.
Man kommt natürlicherweise nicht mit den privatesten Details, aber die Beantwortung der Frage "Warum?" hilft dem Gegenüber häufig zu verstehen wie man tickt und wenn es der Person nicht gefällt, dann kann sie ja gehen. Die Menschen versteifen sich da viel zu sehr auf die Beantwortung der Frage "Was?".
"Was für Hobbys hast du?"
"Was arbeitest du?"
"Was für Musik hörst du?"
"Was hast du in Paris gemacht?"
"Was machst du täglich wenn du von der Arbeit kommst?"
Das sind alles Fragen nach Sachwissen. Die Person lernt man darüber nicht kennen.
"Warum interessiert dich Modelleisenbahn?"
"Warum arbeitest du dort und nicht dort?"
"Warum findest du Schlager scheiße?"
"Warum warst du in Paris und nicht in Lyon?"
"Warum setzt du dich auf die Couch und machst nicht noch Sport wenn du von der Arbeit kommst?"
Alles Fragen, die dem Gegenüber die Möglichkeit geben sich ein wenig zu öffnen und was von sich selbst preiszugeben. Und damit kommen wir zu dem 2. Text.
NBUC hat geschrieben: ↑30 Apr 2019 14:47
Ich habe den Eindruck, dass du dir überhaupt keinen Gedanken machst darüber, wie dieses Wohlfühlen in Detail erzeugt wird und welche Neben- undn Vorbedingungen da anliegen. Du schnappst meienm Eindruck nach da einfach ein paar Schlagworte auf und vermengst die zu einem modern klingenem Brei.
Interessant wird es aber genau dann, wenn es nicht reicht Allgemeinplätze anzulassen, weil es nämlich gerade akut Probleme mit dem einen oder anderen Detail gibt.
Und wenn es nur um die Art und Weise der Darstellung geht: Wie wäre denn dann "richtig"?
Ich habe den Eindruck, dass du eben nicht weißt wie ein Wohlfühlen überhaupt erzeugt wird oder warum sich Menschen wohlfühlen. Mir scheint es eher, dass du nach einer Bedienungsanleitung suchst und dieser 1zu1 bei jeder Person so anwenden kannst und damit zum Erfolg gelangst.
Diese Anleitung gibt es, aber sie ist eben nicht quantifizierbar wie du es gerne hättest, da die Variablen keine Konstanten darstellen, sondern flexibel sind.
Die Anleitung besteht daraus, dass man bei Menschen ein Gefühl der Nähe und Verständnis herstellt. Dass sie das Gefühl bekommen dich verstehen zu können und sogar viele Charakteristika mit dir teilen.
Da jeder Mensch individuell ist und auf seine Weise bestimmte Erfahrungen durchlebt hat, gibt es keine Papieranleitung dafür, aber wenn man viel mit Menschen zu tun hat und sein Handeln reflektieren kann, dann bekommt man ein Gefühl wie bestimmte Menschen ticken könnten.
Auch das ist wenig quantifizierbar.
Wenn ich mit dir schreibe, dann überkommt mich ein Gefühl, dass ähnlich ist mit...
"Alles Wissenschaft was anfassbar ist, ist tatsächlich Wissenschaft und alles, was in den Köpfen der Menschen stattfindet ist Humbug, weil man es nicht nachweisen kann"
Was man aber dennoch tun kann, um allgemein mehr als Mensch wahrgenommen zu werden, ist sich emotional gegenüber anderen Menschen zu öffnen und mal einen kleinen Teil von seiner Persönlichkeit preiszugeben.
NBUC hat geschrieben: ↑30 Apr 2019 14:47
Die Motiovation ist doch klar: Etwas zu einem Thema sagen, wo man sich wohl und sicher fühlt, um eben nicht gar nichts zu sagen. Und der eine oder andere vermutlich auch, weil er das mit dem "Kommt nur auf die Begeisterung/Darstellung an" geschluckt hat.
Wenn es nur "Angst wäre" - und in dieser Form der Andeutung dann irrationale, dann wäre das ja trivial.
Die Praxis ist aber, dass man es als erfahrung oder auch ganz akut im atuellen umstand eröebt, dass man zu den sonstigen Themen - oft ja auch schon als Teil eines Gruppengesprächs - nichts beitragen kann.
Und warum ist das die Motivation? Warum ist die Motivation nicht einfach schweigen?
Ja, und was ist jetzt so schlimm daran zu den Themen keinen Gesprächseinstieg zu finden und nichts beitragen zu können?
Wenn es nicht Angst ist. Was dann?
NBUC hat geschrieben: ↑30 Apr 2019 14:47
Und jetzt erklär doch bitte einmal wie da das "dran arbeiten" aussehen soll?
In dem man z.B. mal versucht über seinen Schatten zu springen und ehrlich mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren. D.h. auch mal Komplimente fallen lässt, wenn einem etwas gefällt und vielleciht auch mal offen zuzugeben, dass man sich in solchen Situationen immer überfordert fühlt und daher total awkward ist und auf ehrliches Feedback hofft wie man denn bei anderen Menschen ankommt.
Das habe ich desöfteren gemacht und danach mochten die Menschen mich noch mehr. Übrigens ist mir auch aufgefallen, dass viele Menschen einfach selbst die eigenen Ängste teilen und es schweißt zusammen, wenn man ähnlich fühlt.
So habe ich einigen Frauen mal gesagt, dass ich zuerst dahcte, dass sie komplett arrogant wäre und total desinteressiert aussahen, aber sie selbst haben das absolut nicht so empfunden.