Solstice hat geschrieben: ↑18 Mai 2020 08:03
Das hieße, dass jemand der mit 15 mal eine Beziehung hatte und dann 15 Jahre nichts mehr, hier sich hier im Forum als "Ex-AB" anmelden sollte?
Nein. Aber warum haben wir jetzt hier lauter Teenager-Beispiele? Weil das Beispiel einer Person Ü30, die eine Beziehung von einem Jahr hatte, nicht taugt als Beispiel für einen Immer-Noch-AB?
Wir haben doch kaum einen Einblick in diese "wegdefinierte Beziehung" - ob es wirklich eine war kann doch nur der/die Betroffene selbst wissen?
Wenn hier jemand seinen Status auf AB-Vergangenheit stellt oder von einer Beziehung berichtet, dann wird er ja eine gehabt haben (auch nach eigener Definition). Warum man das hinterher für nichtig erklärt, erschließt sich mir nicht.
Ninja Turtle hat geschrieben: ↑18 Mai 2020 08:47
Wenn sich jemand als Ex-AB sieht, bedeutet das doch, dass er oder sie keine Probleme oder zumindest keinen Leidensdruck mehr hat, weshalb er den Beistand einer Selbsthilfegruppe brauchen würde.
Weshalb nicht? Jeder kann doch Probleme oder Leidensdruck haben. Auch Ex-ABs. Auch Normalos haben das. Da fällt mir das Beispiel einer Bekannten ein: Erster Freund mit 20, Trennung mit 27 und großes Drama, sie würde jetzt keinen Mann mehr finden, weil sie damals nur so reingeschlittert sei und eigentlich gar nicht wisse, wie das geht. Ist sie jetzt Abine?
Sususus hat geschrieben: ↑18 Mai 2020 08:05Aber wann ist die Weile? Da muss ja ein Cut-off (oder andere Kriterien) festgelegt werden, wenn "in einer Beziehung sein" oder "eine Beziehung gehabt haben" binär ist - also entweder man hatte sie oder man hatte sie nicht.
Kann ich nicht genau sagen, natürlich gibt es da eine "Grauzone". Aber irgendwann ist die halt definitiv vorbei.
Und ja sicher ist das binär. Das Kriterium: Wenn zwei Leute der Meinung sind, sie haben eine Beziehung, dann haben sie eine. Und wenn sie vorbei ist, dann hatten sie eine. Sie wird nicht plötzlich ungeschehen, nur weil sie vorbei ist, man doch nicht so verliebt war, nicht zusammengewohnt hat, der Sex schlecht war, jemand anderes mehr Erfahrung hat, whatever.
Ninja Turtle hat geschrieben: ↑17 Mai 2020 22:22
Für mich ist ein AB, dessen Erfahrungshorizont „sehr weit“ von der „Norm“ entfernt ist. Wobei sich weder „Norm“ noch „Entfernung“ exakt definieren lassen. Und damit ist es letztendlich die Entscheidung des Betroffenen.
Die Norm lässt sich aber nicht nur nicht exakt, sondern überhaupt nicht definieren. Und damit taugt sie nicht als Kriterium. Und ich finde diese Definition von AB als "von der Norm entfernt" ziemlich traurig, denn eigentlich kommt man ja so nie mehr aus seinem ABtum raus. Wenn man mit 40 seine erste Beziehung hat und mit 60 dann 20 Jahre Beziehungserfahrung - ist das ja immer noch nicht die Norm, denn andere 60-Jährige haben an die 40 Jahre Beziehungserfahrung.
Mal davon abgesehen, dass die Erfahrung von Normalos auch extrem weit auseinanderliegt und viele Normalos auch in irgendeiner Hinsicht nicht der "Norm" entsprechen. Ich finde es nicht zielführend, Normalos hier im Forum immer so hinzustellen, als hätten die es voll drauf und wir wären die weit abgeschlagenen Loser, die das nie mehr aufholen können. Auch Normalos haben viele Erfahrungen nicht gemacht, die andere gemacht haben. Auch Normalos haben Ängste und Zweifel und tun sich teilweise recht schwer, wieder einen Partner zu finden. Die drücken auch nicht nur aufs Knöpfchen und haben den nächsten Partner dastehen.
Die Idee "die Normalen vs. wir Loser" -
das ist mir zu binär.