Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Du hast eine Geschichten geschrieben, möchtest Deine Gedanken mitteilen oder hast ein Gedicht verfasst? Teile gerne Deine Erlebnisse, Gefühle oder Stimmungen mit uns.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
loner

Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Wie ich ja schon öfter erwähnt hab, war ich letzten Winter in Spanien, und bin die letzte Woche mit einer Schweizerin zusammengereist.
Ich denke immer noch gerne am diese Zeit zurück, das war seit Jahren meine schönste Woche.
Bevor die Erinnerungen zu sehr verblassen, wollt ich das Ganze jetzt doch mal aufschreiben. Wenn Interesse besteht, würd ichs auch hier posten. (und mir dann ganz besonders Mühe mit dem schreiben geben) ;)
Gruß Loner

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
haywire

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von haywire »

Wäre schön etwas zu hören. Ich lernte ein Mädel zufällig im Urlaub kennen, aber es blieb beim Kennenlerne. Ich merkte schnell, dass es nichts von Dauer sein würde. Trotzdem im Urlaub lernt man eigene Landsleute eher kennen, wenn die Situation so ist, dass man alleine ist und irgendwo Anschluss sucht.
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

OK, los gehts:
Prolog
Genervt von der eintönigen Arbeit, und dem deutschen Schmuddelwetter, beschloss ich 2 Monate Auszeit zu nehmen. Ich wollte für eine weile völlig frei, ohne Termine und Verpflichtungen durch Andalusien reisen.
Nachdem ich meine Mutter besucht, und ihren Geburtstag gefeiert hatte, fuhr ich mitte Dezember mit meinem Auto gen süden. 2 Tage und 2500km später, erreichte ich Ogiva, ein kleines Städchen in der nähe von Granada.
Dort sollte, so hatte ich es zumindest im Internet gelesen, Beneficio liegen. Ein Tal in dem total viele Aussteiger leben. Ich verbrachte dort meine ersten drei Wochen, hatte nette Kontakte, und hab zu Schluss die Zivilisation echt schätzen gelernt.
Von dort aus reiste ich nach Tarifa, und nahm mir ein billiges Zimmer in einem Hostel. Rückblickend war das echt spartanisch, aber nach 3 Wochen ohne warme Dusche und WC, kahm es mir schon ein bisschen luxoriös vor.
Schon in Deutschland hatte ich mir vorgenommen, neue Kontakte zu knüpfen, und offener auf Menschen zuzugehen. Im Hostel sprach ich viele Leute an, hatte nette Gespräche aber mehr auch nicht. Die meisten erzählten mir, dass sie hier nur übernachten, und am nächsten Tag die Fähre nach Marokko nehmen wollen.
Ich hatte schon fast aufgegeben, als an meinem letzten Abend plötzlich Laura vor mir stand...


So wirklich glücklich bin ich ja nicht mit meinem Schreibstil. Villeicht sollt ich mich mit Darkness zusammen tun, (die schreibt so schön) dann wirds bestimmt ein Bestseller ;)
Würd mich auf jedenfall über Rückmeldungen, auch Kritik sehr freuen!
Darkness

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von Darkness »

loner hat geschrieben:So wirklich glücklich bin ich ja nicht mit meinem Schreibstil. Villeicht sollt ich mich mit Darkness zusammen tun, (die schreibt so schön) dann wirds bestimmt ein Bestseller ;)
Würd mich auf jedenfall über Rückmeldungen, auch Kritik sehr freuen!
Huch... :oops: :lol:

Dein Schreibstil ist doch total in Ordnung, also wirklich. :) (so, jetzt schleimen wir uns ein wenig gegenseitig zu). :mrgreen: ;)

Bin gespannt wie es weitergeht mit deinem Andalusien-Reise-Bericht. :buch:

LG
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Dein Schreibstil ist doch total in Ordnung, also wirklich. :) (so, jetzt schleimen wir uns ein wenig gegenseitig zu). :mrgreen: ;)
Wenn ich schreibe, ist das meist so ernst und sachlich. Du machst das viel witziger und lockerer. * schleim, schleim * ;)
So, jetzt mach ich mich mal an Teil 2!
LG
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

...etwa einen halben Kopf kleiner als ich, mit Brille und blondgefärbten Dreads. Ihre Haut war von der Sonne Marokkos gebräunt, und auf ihren Händen konnte man noch dir Resten von Henna-Tattoos erahnen.
"Hi"
"Hi" antwortete Laura.
kurze Pause...
"Where are you from?"
"Switzerland"
"Oh, dann können wir ja Deutsch reden"
Sie erzählte mir, das sie gerade aus Marokko kommt, und dort mit ihrem Freund für fünf Wochen war. Sie reist jetzt erstmal ein bisschen alleine, in knapp 2 Wochen kommt dann noch ihre Schwester nach.
Auch sie wollte Richtung Sevilla, und eventuell auch noch nach Beneficio.
Wir verabredeten uns für später in der Gemeinschaftsküche, allerdings ohne eine Uhrzeit auszumachen.
Das Wetter war nicht sonderlich warm, und im Hostel, in dem es keine Möglichkeit zum Heizen gab, wurde es Abends unangenehm kühl.
Mir war kalt, und ich fühlte mich sowieso schon etwas angeschlagen und müde. So gegen halb neun dachte ich ans aufgeben. Die Verabredung war ja eh recht vage gewesen, ich wollte nicht noch länger umsonst warten, und mich dabei eventuell noch erkälten.
Etwas enttäuscht, und auch ein bisschen unentschlossen, machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Dort angekommen ärgerte ich mich schon wieder über mein Verhalten. Mir viel ein, das ich mir mal vorgenommen hatte, im Zweife immer das zu tun, was mehr Abenteuer, Abwechslung und Kontaktmöglichkeiten bringt. So legte ich mich nur kurz hin, nahm mir meine Jacke und ging wieder hoch in die Küche.
"Da bist du ja endlich" empfing mich Laura, die es sich mit einem Buch im angrenzenden Fersehzimmer gemütlich gemacht hatte.
Wir unterhielten uns über die Reise, wo wir schon wahren und wo wir noch hin möchten, und verstanden uns von Anfang an ziemlich gut. Nach einer Weile holte ich meine Kamera, und zeigte ihr einige meiner Urlaubsbilder.
Obwohl ich sagte, dass ich mich nicht so fit fühle, überredete mich Laura noch was trinken zu gehn. Also zogen wir durch die schmalen Gassen von Tarifa, das seinen Ruf als windigster Ort Europas alle Ehre machte.
Nach einer Weile waren wir im Kneipenviertel angekommen, und suchten uns eine kleine, aber ziemlich schicke Bar aus.
Obwohl ich bis dahin kaum Alkohol getrunken hatte, bestellte ich ein großes Bier.
"Eigentlich wollte ich ja ganz brav ne Cola nehmen, aber jetzt trink ich auch eins!" kommentierte Laura meine Bestellung.
Wir unterhielten uns über alles mögliche, und verstanden uns super. Obwohl ich von Zigarettenrauch eigentlich schnell genervt bin, machte es mir bei ihr kaum was aus. Schon vorher hatte ich ihre Marrokanische Zigarettenschatel "bewundert", die ganz ohne "rauchen kann tötlich sein" bedruck war. Ich hatte ihr ein Feuerzeug geschenkt, das ich schon jahrelang in meiner Jackentasche mit mir rumtrug.
Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Heimweg. Ich führte Laura an der Uferpromenade entlang, es war herrlich Romantisch. Der kräftige Wind bließ die Seeluf das Atlantiks zu uns, über uns wahren die Sterne, und richtung Süden konnte man die Lichter vor Afrika sehen.
Im Hostel verabredeten wir uns für den kommenden Morgen, wir hatten eine Wanderung an der Mittelmeerküste geplant. (Tarifa liegt genau an der Scheide zwischen Atlantik und Mittelmeer. Leider ist dieser Punkt, der auch der Südlichste vom Europöischen Festland ist, Millitärisches Sperrgebiet.)
Wir sagten uns gute nacht und gingen auf unsere Zimmer.
Ich war echt froh sie kennengelernt zu haben, und wenn alles passt, wollten wir auch zusammen richtung Sevilla reisen.
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Laura hatte schon gesagt, dass sie wohl lange schlafen würde.
Als ich sie um 11 immer noch nicht gesehen hatte, ging ich zu ihrem Zimmer, klopfte, und trat ein. Laura war schon wach, lag aber noch im Bett. Sie hatte sich mit zwei fremden ein dreier Zimmer geteilt.
"Morgen“ sagte sie. “ich komme gleich"
Etwas später stand Laura frisch geduscht vor meiner Zimmertür.
In der Zwischenzeit hatte ich schon ein paar Sachen für die Wanderung gepackt, und mein Zimmer um eine Nacht verlängert.
Zusammen gingen wir in ein Cafe direkt neben dem Hostel, wo wir zusammen frühstückten.
Einen Teil der Wanderung hatte ich schon kurz nach meiner Ankunft alleine gemacht, und so führte ich Laura etwas später durch die schmale Gassen Tarifas Richtung Küste.
Die Landschaft wirkte schon ein bisschen surreal, erinnerte eher an eine Alm, oder Schottland als an Spanien. Die Küste war felsig und schroff, sie ging in eine steil geschwungene Hügellandschaft über. Wenn man von ein paar Kakteen absah, gab es nichts was darauf hindeutete, dass wir uns in Südeuropa befanden. Es gab freilaufende Kühe und der grasige Boden war an einigen Stellen von Rinnsalen und kleinen Bächen aufgeweicht, die Richtung Küste flossen.
Auf der Straße von Gibraltar gab es starken Schiffsverkehr, und in der Ferne konnte man die bergige Küste Marokkos sehen.
In dem Gebiet gab es viel Militär. Überall gab es kleine Sperrgebiete, man konnte Geschütze und Radarstationen sehen.
Nach einigen verlassenen Bunkern, kamen wir an einer kleinen Siedlung vorbei und gingen schließlich an den Strand.
Wenn man ihn denn so nennen konnte.
Der Boden war zwar flach, bestand aber nicht aus Steinen und Sand, sondern aus Felsbrocken und glattgeschliffenem Gestein.
Wir badeten unsere Beine im Wasser, später zeigte mir Laura noch ein paar Fotos aus Marokko und von ihrem Freund.
Als wir weiter gingen, trafen wir auf einen sehr anhänglichen Esel, der uns ein Stück begleitete. Wir beschlossen ein bisschen bergauf, ins Landesinnere, zu gehen und uns von dort aus auf den Heimweg zu machen. Auf halber Höhe machten wir eine Pause, tranken und aßen. Wir witzelten über Schätze, die hier versteckt sein könnten, denn die Gegend war ziemlich einsahm und mystisch.
Einige Hügel weiter trafen wir auf einen alten Hirten, der sich recht lange mit Laura unterhielt. Obwohl sie ziemlich gut Spanisch konnte, hatte sie trotzdem Probleme den andalusischen Dialekt des alten Mannes zu verstehen.
Als wir weiterzogen, erzählte mir Laura was sie verstanden hatte. Sie war nicht so begeistert von seiner Behauptung, dass unter Mussolini vieles besser gewesen sei.
Laura fragte mich ob sie mir Schwizerdütsch beibringen sollte, verfiel aber immer wieder ins Hochdeutsche.
Wir kamen an weiteren Militäranlagen vorbei, wussten nicht ob wir uns in einem Sperrgebiet befanden, und waren froh als wir ungesehen weiterkahmen.
Es wurde so langsam Abend, und die Häuser von Tarifa waren wieder zu erkennen.
Plötzlich kamen uns zwei Hunde bellend entgegen. Ein ungepflegt wirkender Mann rief sie ab, und sprach uns freundlich auf Spanisch an.
Einer seiner Hunde hatte gerade Nachwuchs bekommen, und er wollte uns die Welpen zeigen. So führte er Laura und mich zu seiner Behausung, die scheinbar aus den Überresten einer alten Militäranlage bestand.
Er erzählte, dass er dort schon länger lebe, und die Welpen, wenn sie etwas älter sind, verkaufen möchte. Wir machten ein paar Fotos, während Laura das wichtigste für mich übersetzte.
Dann verabschiedeten wir uns, und gingen die letzten Kilometer nach Tarifa zurück.
Dort tranken wir in einem Cafe eine heiße Schokolade, leider waren die Pizzerien noch zu, und so brachten wir erstmal unsere Rucksäcke zum Hostel zurück.
Vielleicht hab ichs mir nur eingebildet, aber ich hatte das Gefühl, das es den Portier freute, uns zusammen zu sehen.
Im Restaurant musste Laura die Speisekarte für mich übersetzen, wir entschieden uns für zwei vegetarische Pizzen und zwei Bier.
Als wir auf unsere gemeinsame Reise anstießen, kam ich mir auf einmal total erwachsen vor. Es war ein schönes Gefühl.
Wir beschlossen am nächsten Tag in Richtung Sevilla, zu einem Naturschutzgebiet an der Küste zu fahren, und dort draußen zu übernachten.
Ganz Konservativ bekam ich von der Bedienung die Rechnung, die wir uns natürlich Teilten.
Im Hostel wünschten wir uns eine gute Nacht, Laura wollte noch was lesen, und ich rief noch kurz E-Mails ab.
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

dass unter Mussolini vieles besser gewesen sei.
hab mich da natürlich vertan, meinte Francisco Franco
Gartenzwergin

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von Gartenzwergin »

hört sich interessant an. Wollte ich auch schon immer mal machen (irgendwo hin fahren/fliegen und dort einige Wochen rumreisen ohne viell planen), aber alleine ist nicht so ganz mein Ding :mrgreen:
trotzdem freu ich mich wenns weiter geht :good:
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Wollt ihr mehr? :mrgreen:
Morgen gehts hoffentlich weiter!
Darkness

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von Darkness »

loner hat geschrieben:Wollt ihr mehr? :mrgreen:
Morgen gehts hoffentlich weiter!
Ich würde gerne wissen, wie es weitergeht. :buch:
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Darkness hat geschrieben:
loner hat geschrieben:Wollt ihr mehr? :mrgreen:
Morgen gehts hoffentlich weiter!
Ich würde gerne wissen, wie es weitergeht. :buch:
Kannst du mir etwas Zeit leihen? ;)
Würd ja gern schreiben, bin aber total im Stress!
Lonely-Sheep

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von Lonely-Sheep »

Weiter bitte! :)
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Lonely-Sheep hat geschrieben:Weiter bitte! :)
Dein Wunsch ist mir Befehl :mrgreen:
Ich hatte den dritten Teil vor einiger Zeit schonmal gepostet, allerdings in einer ziemlich blöden Rohfassung. Jetzt bin ich endlich zum Überarbeiten gekommen:

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen, und gingen noch was einkaufen. Wir kauften alles, was man für einen kurzen Campingurlaub so braucht: Tortellini, Tomatensauce, Mais, Bier, Kaffee, Brot, Käse und Oliven.
Danach fuhren wir los. Wir hatten uns ein kleines Naturschutzgebiet an der Küste ausgesucht, das ca. 40 km entfernt war. Als wir Tarifa hinter uns gelassen hatten, bogen wir nach links Richtung Strand ab und stiegen aus.
Wir gingen an ein paar Wohnmobilen vorbei und erreichten schließlich das Meer. Der Strand war menschenleer und noch feucht vom Regen der letzten Nacht. An einigen Stellen gab es Auswaschungen von kleinen Rinnsalen, die ins Meer flossen. Wir gingen am Ufer entlang, schoben unsere Hosen hoch und wagten uns immer weiter in die Wellen.
Laura übertrieb es dabei ein bisschen. Nachdem ihre Hose völlig durchnässt war, kehrten wir um.
Am Auto angekommen zog sie die Hose aus, ich drehte die Heizung auf und es ging weiter.
Neben einem Mädchen in Unterwäsche zu sitzen war etwas ablenkend, zum Glück war die Straße breit und wenig befahren.
Nach einer kurzen Pause, wo Laura (inzwischen wieder mit Hose) Zigaretten kaufte, ging es weiter. Wir hielten an einem einsamen und windigem Strand, wo wir Bagettes auf dem Motor aufwärmten, und zu Mittag aßen.
Wir fuhren weiter und erreichten Los Canos de Meca . Dort angekommen gingen wir an die Küste, wo auf einer kleinen Landzunge ein Leuchtturm stand. Auf einen schmalen Sandstrand folgten Felsen, in denen wir erfolglos nach einem Schlafplatz suchten.
Also fuhren wir noch ein kleines Stück, bis wir am eigentlichen Naturschutzgebiet, das aus Steilküste mit Pinienwald bestand, ankamen. Nach einer kurzen Wanderung wollte Laura was lesen. Sie setzte sich auf einen Pinienstamm, der fast wie ein Sessel geformt war.
Ich ging noch ein bisschen weiter, kehrte aber bald um, setzte mich neben sie und las ein bisschen mit.
Im Buch ging es um Reverdi, einem französichen Apnoetaucher und Ritualmörder, der in Maleisia auf die Todesstrafe wartete.
Direkt vor uns fiel die Küste steil in Meer ab, und abgesehen vom Wellenrauschen unter uns war alles ganz still.
Nach einiger Zeit gingen wir zurück. Die Luft war zwar etwas kühl, doch die Sonne schien erstaunlich stark, und wärmte den sandigen Boden unter unseren nackten Füßen.
Am Auto angekommen fuhren wir ein kleines Stück auf der Landstraße zurück, und bogen nach links ab. Dort gab es einen Wald, in dem wir hoffentlich einen Schlafplatz finden würden.
Ich hielt an einem riesigen Grillplatz, der aus vielen kleinen Feuerstellen bestand. Mit unseren Rucksäcken überquerten wir diesen Platz, und schlugen uns querfeldein in den Wald. Als wir eine schöne Stelle gefunden hatten, holten wir unser Gepäck und Essen aus dem Auto, und richteten uns für die Nacht ein.
Wir kochten Tortellini, dazu gab es Mais und Tomatensauce. Laura aß dazu noch ein paar Oliven.
Bröööp...
"Na, was war denn das?" fragte ich in belustigten Tonfall
"Ich rülpse gerne, ich hab mich bis jetzt nur zurückgehalten" antwortete Laura.
Nach dem Essen holte Laura eine Illustrierte raus, die sie notgedrungen gekauft hatte. (Etwas anderes hatte sie auf deutsch nicht gefunden)
Beim Duchblättern machten wir uns ein bisschen über die Artikel lustig: "In Stöckelschuhen der Wirtschaftskrise davonlaufen!", das war angeblich "in"
Stöckelschuhe? Das geht ja mal gar nicht!
Und damit auch noch rennen? Die spinnen ja!
Bald begann es leicht zu regnen. Ich lief schnell zum Auto zurück, um mein Zelt zu holen. Zum Glück hielt sich der Regen in Grenzen, und so konnten wir unser Gepäck mehr oder weniger trocken verstauen.
Wir legten uns ins Zelt, und unterhielten uns über alles Mögliche. Festivals, Religion, Vegetarismus... dabei merkten wir, dass wir ziemlich viel gemeinsam hatten.
"Hoffentlich machst du nicht auch einen auf Reverdi", meinte Laura als es lagsam dunkel wurde. Ich nahm meine 5D Maglite, und legte sie auf ihre Seite vom Zelt.
Kurz darauf schliefen wir ein.
Lonely-Sheep

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von Lonely-Sheep »

danke! weiter so! :)
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

So, endlich hab ich den nächsten Teil geschafft! Den groben Text hatt ich schon länger fertig, doch für die Feinheiten hab ich viel Zeit und Ruhe gebraucht.
Danke auch nochmal an meine Eltern fürs Korrektur lesen! :good:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hörte ich Motorsägenlärm in der Ferne. Laura schlief noch, und so stand ich leise auf um Kaffe zu kochen. Die Luft war über Nacht stark abgekühlt, doch die Sonne schien bereits durch die Baumkronen und wärmte mich etwas.
Mit frischem Kaffe konnte ich Laura wecken, und bald frühstückten wir zusammen. Sie hatte ihre Schuhe im Auto gelassen, und so kostete es Laura etwas Überwindung aus dem Zelt zu kommen.
"In der Sonne ist es echt angenehm!" ermunterte ich sie. Nachdem sie sich aus dem Zelt getraut hatte, bauten wir ab.
Es ging über den Grillplatz zurück, wo wir auf ein paar Arbeiter trafen, die einige Bäume gefällt hatten. Gerade waren sie dabei die Bäume klein zu schneiden, und zu verladen. Etwas abseits davon hatten sich schon ein paar Familen getroffen, die den schönen Morgen für ein Frühstück im Freien nutzten.
Für sie muss es ein komisches Bild gewesen sein, als plötzlich zwei zerzauste gestalten aus dem Wald auftauchten und mit Gepäck zu einem der Autos gingen.
Als alles verstaut war, fuhren wir los. Weiter gen Westen an der Küste entlang.
Nach einem kurzem Stück hielten wir bei einem kleinen Küstenort, und kauften noch ein paar Kleinigkeiten ein. Dannach setzten wir uns an den Strand, und aßen frische Baugettes mit Käse.
Es ging weiter, vorbei an ein paar Luxushotels, bei denen wir uns fragten, ob sie uns überhaupt aufnehmen würden.
Wärend ich meine Zweifel hatte, meinte Laura:"Och solange wir bezahlen. Es gibt im Moment bestimmt wenig Gäste die wir stören könnten."
Nach etwa 30km erreichten wir einen relativ einsamen Küstenabschnitt. Die Küste bestand aus kargem Buschland, das von Fahrwegen durchzogen war. Der rötlich-braune Boden war feucht, an einigen Stellen standen schlammige Pfützen. Wir stiegen aus. Zum Meer hin fiel die Küste steil ab, dort gab es eine Bucht mit Sandstrand und in der Nähe einen kleinen Hafen.
Am Strand sonnten sich, trotz des kühlen Windes, einige Einheimische. Wir verließen den Strand wieder, und gingen ein Stück ins Landesinnere.
Laura setzte sich an eine windgeschütze Stelle, und begann zu lesen, wärend ich Schokolade auspackte. Nach einer Weile ging ich zum Auto zurück, weil ich mich noch mal in Ruhe waschen wollte.
"Pflanzt du einen Zigarettenbaum?" fragte ich.
Laura hatte gerade einen Zigarettestummel in den weichen Boden gedrückt, und war dabei,, das Loch mit Erde zu verschließen.
Nachdem wir beschlossen hatten, in 10 Jahren wiederzukommen, um nach dem Baum zu sehen, brachen wir auf, das Gebiet zu erkunden, und uns nach einem Schlafplatz umzusehen.
Wir kamen in ein kleines Wäldchen, in dem eine Schlange von dicht an dicht kriechenden Raupen unseren Pfad kreuzte. Auf der anderen Seite lag der Hafen. Das Gelände fiel ziemlich steil zu diesem ab, und so kehrten wir wieder um.
Zurück gingen wir einen anderen Weg, und entdeckten eine verfallene Hütte, die wohl auch in ihren besten Zeiten ein ziemliches Provisorium gewesen sein musste. In der Nähe lagen ein kaputter Kühlschrank, eine Stereoanlage und jede Menge Müll.
"Vorsicht, da sind Scherben!" warnte mich Laura. Zum Glück war es nur Fensterglas.
Der Ort wirkte nicht besonders einladend, und nachdem wir nichts Interessantes gefunden hatten, gingen wir zum Auto zurück.
Wir fuhren einige hundert Meter in die andere Richtung, und hielten an einer weiteren Bucht. Diese war jedoch nicht sehr schön, sondern klein und felsig. In einiger Entfernug waren Häuser zu erkennen, so dass es sinnlos war, in diese Richtung weiter zu fahren.
Wir kehrten um, und nahmen einen anderen, pfützenreichen Feldweg. Das Wasser war tiefer als erwartet, und spritzte, wie man es sonst nur von Rallys kennt. Laura lachte, wärend ich den Scheibenwischer benutzte, um die braune Brühe von der Windschutzscheibe zu bekommen. "Mit meinem Auto fänd ich das ja nicht so lustig!" meinte sie
Etwas weiter im Landesinnern stiegen wir aus. Wollten wir nicht noch weiter fahren, mussten wir hier irgenwo einen Schlafplatz finden.
Nach einem kurzem Stück zu Fuß entschieden wir uns für eine Stelle, an der Büsche einen brauchbaren Wind- und Sichtschutz boten.
In den Sträuchern hatten Raupen einen riesigen Kokon gebaut, den Laura fotografierte, während ich zurück ging, um das Auto zu holen.
Der aufgeweichte Weg war nicht einfach zu befahren, und als ich gerade parken wollte, blieb ich stecken. Mit Lauras Hilfe kam ich zum Glück schnell wieder frei: Während ich schob, setzte sie zurück und hielt ein Stück rückwärts, wo der Boden etwas fester war.
Da der Himmel blau und nahezu wolkenlos war, benutzten wir das Zelt diesmal nur als Unterlage, auf die wir unsere Schlafsäcke und unser Gepäck legten.
Nach dem Abendessen begann Laura, aus ihrem Buch vorzulesen. Nach 2 oder 3 Kapiteln wurde es langsam dunkel, zu dunkel um zu lesen. Mit Taschenlampe las ich noch ein bisschen weiter, und obwohl ich mich beim Vorlesen echt blöd anstellte, hörte mir Laura geduldig zu. Nachdem ich ein Kapitel geschafft hatte, legte ich das Buch weg, und nach einer kurzen Unterhaltung schliefen wir ein.
Lonely-Sheep

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von Lonely-Sheep »

schön! brav weiter so!
aber eins versteh ich nicht ganz... hast du echt deine eltern korrektur lesen lassen?!
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

Lonely-Sheep hat geschrieben:aber eins versteh ich nicht ganz... hast du echt deine eltern korrektur lesen lassen?!
Klar, als beinahe Legastheniker ist das schon ganz praktisch. ;)
Ausserdem wollen sie ja auch wissen wies weitergeht :buch:
Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ich ihretwegen weggelassen hab. Genauso wies einige Details gibt, die ich höchstens in ne ganz private Version schreiben würde.
dfg82

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von dfg82 »

Wann geht es denn weiter?
loner

Re: Eine wunderschöne Urlaubsfreundschaft

Beitrag von loner »

dfg82 hat geschrieben:Wann geht es denn weiter?
bald! ;)