Gedankenkette

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
slowhand

Gedankenkette

Beitrag von slowhand »

Das ist eine mehr oder weniger lose Aneinanderreihung von Gedanken. Nicht jeder Satz ist wortwörtlich zu verstehen....

Das Fremde, das also, was nicht ich ist, ist das, was mir Angst macht.
Das Fremde, das sind die anderen. Die anderen sind nicht wie ich. Die anderen sind nicht ich.
Die anderen sind gar nicht anders.
Je mehr ich mich von den anderen abschotte, desto fremder werden sie mir. Vielleicht nur in meiner Vorstellung, aber das spielt keine Rolle.
Das Fremde macht mich nicht Angst, weil es fremd ist. Ich habe Angst, die anderen könnten vor dem Fremdem Angst haben. Ich bin der anderen Fremde. Ich bin das der anderen Fremde.
Die Angst ist die Angst vor dem, was ich nicht verstehe.
Ich verstehe nicht, wovor ich Angst haben sollte. Die anderen sind wie ich: sie versuchen in einer Welt voller Individuen, voller Menschen mit anderen Meinungen, anderem Glauben, anderen Einstellungen, anderen Erfahrungen, in einer Welt voller Fremder, in einer Welt voller Gefahren ihren Platz zu finden. Sicherheit zu finden. Und sie wollen diesen Platz mit jemandem teilen. Jemandem, der ihnen Sicherheit gibt. Dem sie Sicherheit geben.
Das will ich auch.
Wenn die anderen wie ich sind, müsste ich sie doch verstehen können. Ich habe keine Angst vor dem, was ich verstehe. Wenn ich wie die anderen bin, müssten sie doch mich verstehen können.
Sprache ist nur ein unzulängliches Mittel der Kommunikation.
Sprache ist auch im Verbund mit Gestik und Mimik nur ein unzulängliches Mittel der Kommunikation.
Aber das ist Quatsch. Das ist nur eine Ausrede. Auch wenn die Kommunikation mit einem anderen immer schwierig und fehleranfällig ist; auch wenn Missverständnisse an der Tagesordnung sind.
Irgendwo in mir gibt es eine Blockade. Es gibt einen Gedanken, ein Unterbewusstes, vielleicht auch ein Unbewusstes, das verhindert, dass ich mich auf eine nicht nur intellektuelle, nicht nur emotionale sondern auch eine physikalische, eine körperliche, eine erotische Beziehung einlasse.
Ich kann mit Menschen befreundet sein. Ich kann ihnen alles erzählen. Ich kann Gefühle für sie haben; und sie ihnen sagen.
Nur dann nicht, wenn meine Gefühle eine erotische Komponente haben.
Ich kann Menschen anfassen, sie massieren, mit ihnen Tanzen, sie umarmen.
Aber fast nicht, wenn meine Gefühle eine erotische Komponente haben.
Ich kann von Menschen angefasst werden, umarmt werden.
Aber ich erstarre dabei, wenn ich ihnen gegenüber Gefühle hege, die eine erotische Komponente haben.
Mangelnde Fähigkeit zur Kommunikation ist nicht das Problem, denn ich weiß, wie man kommuniziert. In obigen Fällen höre ich aber auf zu kommunizieren.
Angst vor Zurückweisung ist nicht das Problem: ein frühzeitiger Korb tut weit weniger weh als zu lange mit den sich immer weiter verstärkenden Gefühlen alleine zu bleiben, bis es zu spät ist.
Dann nämlich hat man den anderen auf einen Sockel gestellt, ein Ungleichgewicht hergestellt. Öffnet man sich nun, kann der andere kaum anders, als vor dem Zuviel an Gefühlen, die auf ihn zukommen, vor dem Sockel, auf den er gestellt wurde, zurückzuschrecken.
Man selbst fällt dann umso tiefer, da man seinen Gefühlen erlaubt hat, ungeahnte Dimensionen anzunehmen.
Die Angst vor dem Fremden ist das Problem. Ließe ich zu, dass ich zu einem Menschen eine Liebesbeziehung aufbaue, so müsste ich aus meinem Kokon ausbrechen. Aus diesem verfluchten, vertrauten, schmerzerfüllten, sicheren Zustand des Alleinseins.
Denn den kenne ich wenigstens. Hier weiß ich, wie es weitergeht, hier kenn ich die nächste Szene schon.
Mir ist die Ironie bewußt: die Beziehung, die ich will, meide ich aus Angst vor ihr.
Und die Tatsache, dass ich Herausforderungen nicht nur meistern kann - wie ich zu meinem Glück mehr als einmal erfahren durfte -, genauer: die Kenntnis dieser Tatsache, ändert nichts daran, dass ich vor dieser letzten Herausforderung noch immer zurückschrecke.
Als Hoffnung bleibt:
ich lerne weiter. Ich lerne mich besser kennen. Ich lerne die anderen besser kennen. Ich lerne ihre Sprache, ihre Signale.
Und ich lerne, mir zu vertrauen. Ich lerne, zu mir zu stehen und zu meinen Fähigkeiten. Und zu meinen Unzulänglichkeiten. Ich will meine Fehler nicht entschuldigen, ich will sie erkennen.
"Nicht lachen, nicht jammern, noch verwünschen, sondern verstehen", sagt Spinoza, wenngleich in einem anderen Zusammenhang.
Und so wächst mein Vertrauen in mich, mein Vertrauen in mein Selbst, mein Selbstvertrauen.
Es wächst spürbar über die letzten Jahre.
Und so kann es - davon bin ich überzeugt - nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ich auch die letzte Herausforderung meistere.
Per aspera ad astra.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Mr. T.

Beitrag von Mr. T. »

Auf einmal..ein aufkommen der Sehnsucht.Von jetzt auf gleich
Die ganzen Jahre ziehen wie Bilder an mir vorbei..Freude,Trauer,Schmerz
In der Welt unterwegs,Integriert,Akzeptiert
Aber alleine
Ich lernte früh zu Leben,mich Herausforderungen zu stellen, sie zu bestehen
aus Arbeit die Früchte zu erneten.
Neue Wege zu gehen,egal ob grade,hoch oder tief.
Hingefallen und wieder Aufgestanden,oft,täglich,
Lernte Leistung zu zeigen,Mennschlich wie Intelektuell.
Den Verstand zu gebrauchen,die Vernunft zu lernen.
habe mich verbrannt,habe Brände gelegt und dafür die Konsequenzen erlebt
Aber alleine
Lernte meine Grenzen kennen,oft auch weit darüber,wurde zum Grenzgänger
ein schmaler Grad zwischen Traum und Realität
Den Wahnsin immer im Auge
War ein Rebell,und stolz drauf,war da wo andere nie hin kamen
Die anderen mitgerissen,entführt,meine Welt gezeigt..
Aber alleine
Den Schmerz gefühlt,erst davor Geflüchtet,zwecklos..
ihn Akzeptiert,und wieder Bekämpft..mal war er Sieger,dann Ich
Das Verlangen nach Wärme,Zuneigung,Nähe
musste ich dahin? oder kamen diese Dinge zu mir?
Im Kampf
Für andere ein Spiel,für mich nicht,
Die Lockerheit,normal - bei mir die Wut
Aber Wut worauf? Auf mich..?! das auch.viel zu oft..
Niederlagen eingesteckt,oft,regelmäßig,
aber einen Drang zum Ende
Wieder Aufgestanden
die Wunden geleckt,selten verbunden,
Im Nachher
im Inneren die Kraft für den Weg,war immer schon da,
die Energie fehlt,
jede bewundert die sich gefunden haben,da war die Energie
kann sie nicht einfangen,
ich weiss wie es geht,schon immer,aber die kraft
für einen neuen Kampf?
Die Fragen
wo ist der Rebell? die Intensität? das Kraftvolle,
ich weiss wo er ist,der Rebell,wo er sich verkrochen hat
Im Inneren
da ist der Schlüssel,zu mir,zu der Welt,ins Ziel
eine Sehnsucht