Was soll ich machen?

[Caligari]

Ich hab aktuell zwei Sachen, die mir im Kopf rumschwirren und ich will dieses blöde Gedankenkarussell loswerden, weil es in letzter Zeit bei mir wirklich überhand nimmt.

Zum einen denke ich daran, nochmal eine Psychotherapie zu machen. Hab vor ein paar Jahren schon mal eine gemacht und die hat auch wirklich geholfen. Glaub ohne die damalige Therapeutin hätte ich vieles, was ich den letzten Jahren erreicht habe nie geschafft.
Was mich zweifeln lässt, ist die Furcht davor, wie anstrengend sowas sein kann. Einfach aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel Energie die Sitzungen als solches als auch das mentale Arbeiten in so einer Therapie kosten.
Ich hab Zweifel, ob ich genug Energie dafür habe und weiß nicht so wirklich was ich machen soll.

Zum anderen hab ich wieder das Thema Beziehungen vor der Nase. Ich hab seit einiger Zeit eine Frau im erweiterten Freundes-/Bekanntenkreis, die ich interessant finde. Das ist kein Vergleich zu meinem letzten OdB, wo ich für mich wirklich dachte, wow, bei ihr passt alles, sondern mehr ein Gefühl von, ich finde sie attraktiv und sympathisch. Der Gedanke daran, sie jetzt z.B. zu fragen, was zu zweit zu machen, führt bei mir wirklich zu gemischten Gefühlen und Anspannung.
Ich glaub nicht, dass das daran liegt, dass ich so viel Angst vor Ablehnung und ihrem Nein hätte. Es liegt auch nicht daran, dass man sich dank gemeinsamen Freunden/Bekannten danach immer mal wieder über den Weg laufen wird. Ich meine, die Frau für die ich mir davor interessiert hatte, gehört auch zu meinem Freundeskreis, den ich jeder Woche sehe. Und das funktioniert auch.
(Womit ich nicht sagen will, dass es mir komplett egal ist).
Was mich so angespannt zurücklässt, ist das Gefühl damit wieder einen Raum zu betreten, in den ich nicht gehöre. Ich hab immer das Gefühl Freund/Bekannter, das sind Rollen, in denen andere mich sehen. Aber potentieller Partner? Das Gefühl fehlt mir komplett.
Und so fühlt sich die ganze Situation, sie zu fragen, irgendwie so an, als würde ich in einen Zug einsteigen für den ich kein Ticket habe und ich weiß nicht so wirklich was ich machen soll.

[Levyn]

Ich hab Zweifel, ob ich genug Energie dafür habe und weiß nicht so wirklich was ich machen soll.

Kenne ich nur zu gut. Ich muss mir da aber eingestehen, dass es keine Lösung gibt, außer einfach mal machen.

Was mich so angespannt zurücklässt, ist das Gefühl damit wieder einen Raum zu betreten, in den ich nicht gehöre. Ich hab immer das Gefühl Freund/Bekannter, das sind Rollen, in denen andere mich sehen. Aber potentieller Partner? Das Gefühl fehlt mir komplett.

Also hast du das Gefühl, dass du mittlerweile so sehr in der Rolle "Freund" bist, dass du mental irgendwie dazu tendierst dieses Selbstbild zu bedienen, um die soziale "Ordnung" nicht durcheinander zu bringen?

[Caligari]

Also hast du das Gefühl, dass du mittlerweile so sehr in der Rolle "Freund" bist, dass du mental irgendwie dazu tendierst dieses Selbstbild zu bedienen, um die soziale "Ordnung" nicht durcheinander zu bringen?

Die Rolle Freund kann ich mittlerweile ziemlich gut bedienen, ja. Ich weiß nicht, ob es da bei mir wirklich um soziale Ordnung geht. Mir fehlt halt im wahrsten Sinne das Selbstverständnis für die Rolle als potentieller Partner. Als Freund weiß ich wie ich da hinkomme, ich hab ein Gefühl für diese Rolle und ich hab Menschen, die mir zeigen, dass sie mich in dieser Rolle schätzen. Als Partner hab ich das alles nicht. Ich weiß nicht, wie ich da hinkomme, hab kein Bauchgefühl, ob was passt oder nicht und keine Erfahrung, dass es Menschen gibt, die mich da sehen.
Mir fällt es sehr schwer mich selber in dieser Rolle zu sehen ja.
Solange ich mich auf „Nebenrollen“ bewerbe, werde ich genommen. Bei „Hauptrollen“ im Leben anderer wurde ich noch nie zum Casting eingeladen. Also vielleicht bin in mittlerweile an einem Punkt, wo mich selbst schon in die Nebenrolle stelle um diese Ordnung nicht zu stören.

[Einsamkeit_is_doof]

Was mich so angespannt zurücklässt, ist das Gefühl damit wieder einen Raum zu betreten, in den ich nicht gehöre. Ich hab immer das Gefühl Freund/Bekannter, das sind Rollen, in denen andere mich sehen. Aber potentieller Partner? Das Gefühl fehlt mir komplett.
Und so fühlt sich die ganze Situation, sie zu fragen, irgendwie so an, als würde ich in einen Zug einsteigen für den ich kein Ticket habe und ich weiß nicht so wirklich was ich machen soll.

Wenn ich sodas lese und es mit anderen Beiträgen hier im Forum sowie mit meinen eigenen Gesanken zu diesem Thema Vergleiche, dann komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass der gesamte AB-Status in erster Linie auf Geschichten in unserem Kopf beruhen. "Ich bin nicht gut genug!" - "Mich kann niemand lieben!" - "Ich darf keine Beziehung haben!"

All das sind Gedanken die offenbar viele ABs haben. Interessant wäre mal herauszufinden, warum wir diese Gedanken haben!?
Das Schlimme an diesen Gedanken ist ja, dass man sie selbst glaubt und dieses Gefühl wahrscheinlich auch unbewusst ausstrahlt...

Rein rational würde ich dir raten es einfach mal zu probieren. Frag sie doch einfach nach einer gemeinsamen Unternehmung. Ein Spaziergang, eine Radtour oder vielleicht gibt es irgendwo in der Nähe eine Ausstellung, die euch beide interessiert. Im Grunde hast du doch nichts zu verlieren.
Ich gebe aber zu, dass sich das leichter schreibt, als es dann wirklich zu tun. Die härteste Nuss, die es zu knacken gilt, sind diese negativen (und falschen) Gedanken in unseren Köpfen.

[Levyn]

Also hast du das Gefühl, dass du mittlerweile so sehr in der Rolle "Freund" bist, dass du mental irgendwie dazu tendierst dieses Selbstbild zu bedienen, um die soziale "Ordnung" nicht durcheinander zu bringen?

Die Rolle Freund kann ich mittlerweile ziemlich gut bedienen, ja. Ich weiß nicht, ob es da bei mir wirklich um soziale Ordnung geht. Mir fehlt halt im wahrsten Sinne das Selbstverständnis für die Rolle als potentieller Partner. Als Freund weiß ich wie ich da hinkomme, ich hab ein Gefühl für diese Rolle und ich hab Menschen, die mir zeigen, dass sie mich in dieser Rolle schätzen. Als Partner hab ich das alles nicht. Ich weiß nicht, wie ich da hinkomme, hab kein Bauchgefühl, ob was passt oder nicht und keine Erfahrung, dass es Menschen gibt, die mich da sehen.
Mir fällt es sehr schwer mich selber in dieser Rolle zu sehen ja.
Solange ich mich auf „Nebenrollen“ bewerbe, werde ich genommen. Bei „Hauptrollen“ im Leben anderer wurde ich noch nie zum Casting eingeladen. Also vielleicht bin in mittlerweile an einem Punkt, wo mich selbst schon in die Nebenrolle stelle um diese Ordnung nicht zu stören.

Hört sich für mich an als hättest du Schiss davor aus dieser Rolle auszubrechen, weil du nicht weißt wie die anderen darauf reagieren würden.

[Caligari]

Hört sich für mich an als hättest du Schiss davor aus dieser Rolle auszubrechen, weil du nicht weißt wie die anderen darauf reagieren würden.

In einer etwas abstrakten Form hast du da wohl recht. Es ist jetzt nicht so, dass ich mir ständig denke, was denken die anderen, wenn ich dieses oder jenes mache. Aber ja, aus der Rolle auszubrechen, die Vorstellung sorgt bei mir für Unsicherheit.

Am Ende ist das ganze ein scheinbar ewiger Kreislauf.
Ich bin unsicher, weil ich nie das Gefühl habe, dass es Interesse an mir gibt. Also handle ich auch mit einer gewissen Zurückhaltung und Unsicherheit. Das sorgt dann wiederum dafür, dass sich niemand für mich interessiert und das macht mich weiterhin unsicher.
Wie ich das raus bekommen soll? Da hab ich momentan keine Ahnung.
Was Beziehungen im Allgemeinen angeht, scheinen Menschen viel "verzeihen" zu können, aber Unsicherheit scheint der eine Fehler zu sein, den sie nicht "verzeihen" und der in meinem Fall all die anderen guten Eigenschaften, von denen ich wirklich glaube, dass ich sie habe, komplett irrelevant macht.

[Caligari]

Wenn ich sodas lese und es mit anderen Beiträgen hier im Forum sowie mit meinen eigenen Gesanken zu diesem Thema Vergleiche, dann komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass der gesamte AB-Status in erster Linie auf Geschichten in unserem Kopf beruhen. "Ich bin nicht gut genug!" - "Mich kann niemand lieben!" - "Ich darf keine Beziehung haben!"

All das sind Gedanken die offenbar viele ABs haben. Interessant wäre mal herauszufinden, warum wir diese Gedanken haben!?
Das Schlimme an diesen Gedanken ist ja, dass man sie selbst glaubt und dieses Gefühl wahrscheinlich auch unbewusst ausstrahlt...

Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich glaube, in meinem Fall ist auch Zeit da ein Faktor.
Früher, also so mit 16/17/18 war ich unsicher, weil ich überhaupt keine Vorstellung davon hatte, was ich kann, was mich ausmacht, worin ich wirklich gut bin oder auch nicht oder was ich im Leben machen will. Und scheinbar alle anderen, die wussten das, die konnten Sachen, die haben einfach gemacht. Ich konnte das nicht und das hat mich unsicher gemacht. Was mit dem Wissen von 10-15 Jahren später natürlich kompletter Schwachsinn ist. All die anderen haben (damals wie heute) auch nur mit Wasser gekocht.
Heute weiß ich das alles, was ich kann, wer ich bin und in vielem auch, was ich will. Aber heute trage ich halt 15 Jahre mit mir rum, in denen sich in Richtung Beziehung halt nichts auch nur einen cm nach vorne bewegt hat. Und heute macht mich das unsicher und diese Unsicherheit ist in diesen Jahren so eine Selbstverständlichkeit geworden, dass sie mir im Weg steht. Und ja andere merken das und das macht mich dann auch wieder unsicher.
Wenn ich mal daran denke, wieviel Schmerzen ich mir selber mit dieser Unsicherheit gekostet habe, das tut schon verdammt weh.

[Kolinatan]

Wie ich das raus bekommen soll? Da hab ich momentan keine Ahnung.

Du könntest versuchen ein Bild von Deiner Rolle zu bekommen: Wer wäre Caligari als Partner? Wie sieht diese Rolle für Dich aus? Was beinhaltet sie für Dich und was ist Dir in einer solchen Rolle wichtig?

Ich bin sicher, dass eine therapeutische Begleitung Dir helfen kann, genauer zu schauen, was Dich davon abhält, Dich in einer "Hauptrolle" zu sehen. Wäre zuvor zu klären, was Du braust, um Vertrauen zu Dir zu haben, dass Du genügend Energie aufbringen kannst, um die mentale Arbeit zu bewältigen. Vielleicht ein Thema, welches zu Beginn der therapeutischen Begleitung angesprochen werden könnte, um Dir ein besseres Einlassen auf den Prozess zu ermöglichen?

[BTVS]

Hört sich für mich an als hättest du Schiss davor aus dieser Rolle auszubrechen, weil du nicht weißt wie die anderen darauf reagieren würden.

In einer etwas abstrakten Form hast du da wohl recht. Es ist jetzt nicht so, dass ich mir ständig denke, was denken die anderen, wenn ich dieses oder jenes mache. Aber ja, aus der Rolle auszubrechen, die Vorstellung sorgt bei mir für Unsicherheit.

Am Ende ist das ganze ein scheinbar ewiger Kreislauf.
Ich bin unsicher, weil ich nie das Gefühl habe, dass es Interesse an mir gibt. Also handle ich auch mit einer gewissen Zurückhaltung und Unsicherheit. Das sorgt dann wiederum dafür, dass sich niemand für mich interessiert und das macht mich weiterhin unsicher.
Wie ich das raus bekommen soll? Da hab ich momentan keine Ahnung.
Was Beziehungen im Allgemeinen angeht, scheinen Menschen viel "verzeihen" zu können, aber Unsicherheit scheint der eine Fehler zu sein, den sie nicht "verzeihen" und der in meinem Fall all die anderen guten Eigenschaften, von denen ich wirklich glaube, dass ich sie habe, komplett irrelevant macht.

Ich habe lange Zeit auch so gedacht und nach diesem Motto gelebt. Und viele Jahre so vergeudet.
Unsicherheit ist natürlich ein Faktor und Eigenschaft, die beim anderen Geschlecht nicht unbedingt sexy rüberkommt. Aber mit etwas Übung, aus der Komfortzone rauszugehen und sich dann vielleicht auch mal zu trauen, jemanden anzusprechen geht das ganz schnell vorbei. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Wenn man sich selbstbewusster fühlt strahlt das auch auf andere Menschen aus.

Natürlich brauchst du auch etwas Glück, eine Frau zu finden, die Verständnis oder Einfühlungsvermögen hat, auf Menschen wie uns mit wenig bis gar keiner Beziehungserfahrung einzugehen. Aber sobald sie sieht, welche tollen Eigenschaften du hast sind ihre anfänglichen Zweifel ganz schnell weg. So ist es mit meiner (hoffentlich bald) Freundin gegangen.

Vielleicht hilft dir bei diesem Prozess ja auch deine angestrebte Therapie. Ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert.

[Caligari]

Du könntest versuchen ein Bild von Deiner Rolle zu bekommen: Wer wäre Caligari als Partner? Wie sieht diese Rolle für Dich aus? Was beinhaltet sie für Dich und was ist Dir in einer solchen Rolle wichtig?

Ich bin sicher, dass eine therapeutische Begleitung Dir helfen kann, genauer zu schauen, was Dich davon abhält, Dich in einer "Hauptrolle" zu sehen. Wäre zuvor zu klären, was Du braust, um Vertrauen zu Dir zu haben, dass Du genügend Energie aufbringen kannst, um die mentale Arbeit zu bewältigen. Vielleicht ein Thema, welches zu Beginn der therapeutischen Begleitung angesprochen werden könnte, um Dir ein besseres Einlassen auf den Prozess zu ermöglichen?

Das Kuriose ist, ich kann mich mir in einer Beziehung vorstellen. Bei all den Pärchen, die ich in meinem Umfeld habe, sehe ich nichts, wo ich denke, das könnte ich nicht. Was ich mir nicht vorstellen kann, ist bei irgendeiner Person auch nur mal die geringste Form von Anfangsinteresse hervorzurufen. Ich komm noch nicht mal in Frage.

Was ich brauche, um Energie aufzubringen, ist eine gute Frage. Im Moment merke, dass sich in den letzten gut anderthalb Jahren meine Sichtweise auf Beziehungen verändert hat. Obwohl ich kein besonders offensiv positiver Mensch bin, war der sehr lange eine Stimme, die gesagt, natürlich findest mal eine Beziehung. Warum auch nicht, schaffen alle anderen ja auch und du bist nicht schlechter als andere.
Mittlerweile ist die Stimme eigentlich komplett verstummt. Ich merk das auch, wenn es in Unterhaltungen oder wo auch immer um Beziehungen geht. In mir herrscht da der Gedanke vor: Betrifft mich ja gar nicht und wird es auch nie. Als würden Menschen da über ein Thema reden, was mit mir gar nichts zu tun hat.
In dem Sinne, denke ich, dass das beste, was ich mir noch sagen kann, um Energie aufzubringen, ist: Wenn schon scheitern, dann wenigstens beim Versuch

[Caligari]

Ich habe lange Zeit auch so gedacht und nach diesem Motto gelebt. Und viele Jahre so vergeudet.
Unsicherheit ist natürlich ein Faktor und Eigenschaft, die beim anderen Geschlecht nicht unbedingt sexy rüberkommt. Aber mit etwas Übung, aus der Komfortzone rauszugehen und sich dann vielleicht auch mal zu trauen, jemanden anzusprechen geht das ganz schnell vorbei. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Wenn man sich selbstbewusster fühlt strahlt das auch auf andere Menschen aus.

Natürlich brauchst du auch etwas Glück, eine Frau zu finden, die Verständnis oder Einfühlungsvermögen hat, auf Menschen wie uns mit wenig bis gar keiner Beziehungserfahrung einzugehen. Aber sobald sie sieht, welche tollen Eigenschaften du hast sind ihre anfänglichen Zweifel ganz schnell weg. So ist es mit meiner (hoffentlich bald) Freundin gegangen.

Vielleicht hilft dir bei diesem Prozess ja auch deine angestrebte Therapie. Ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert.

Naja, es ist jetzt nicht so, dass ich noch nie eine Frau angesprochen habe. Aber ich glaube nicht, dass ich diese Unsicherheit rausbekomme. Weil ich bekomm es ja noch nicht mal hin, irgendeine Form von Interesse zu wecken. Und genau das bräuchte ich, um selbstbewusster in dem Bereich zu werden. Ich glaub, allein das Gefühl, das ich mal Anfangsinteresse auslöse, würde mir schon enorm weiter helfen, egal ob daraus nun eine Beziehung wird oder nicht.

Aber schon um das zu bekommen, erwartet die Welt anscheinend von mir ein Maß an Perfektion, das ich niemals erreichen kann und das aus welchem Grund auch immer scheinbar sonst niemand erfüllen muss. Andere dürfen ihre Fehler haben, ich nicht.

[Levyn]

Aber schon um das zu bekommen, erwartet die Welt anscheinend von mir ein Maß an Perfektion, das ich niemals erreichen kann und das aus welchem Grund auch immer scheinbar sonst niemand erfüllen muss. Andere dürfen ihre Fehler haben, ich nicht.

Wie willst du das wissen, wenn du dich nicht traust?
Ist doch letztlich auch nur deine innere Stimme, die dir das sagt.

[Hoppala]

Naja, es ist jetzt nicht so, dass ich noch nie eine Frau angesprochen habe. Aber ich glaube nicht, dass ich diese Unsicherheit rausbekomme. Weil ich bekomm es ja noch nicht mal hin, irgendeine Form von Interesse zu wecken. Und genau das bräuchte ich, um selbstbewusster in dem Bereich zu werden. Ich glaub, allein das Gefühl, das ich mal Anfangsinteresse auslöse, würde mir schon enorm weiter helfen, egal ob daraus nun eine Beziehung wird oder nicht.

Aber schon um das zu bekommen, erwartet die Welt anscheinend von mir ein Maß an Perfektion, das ich niemals erreichen kann und das aus welchem Grund auch immer scheinbar sonst niemand erfüllen muss. Andere dürfen ihre Fehler haben, ich nicht.

Die "Perfektion" besteht nach meier Erfahrung insbesondere daraus, zur eigenen Fehlerhaftigkeit und Nichtperfektion zu stehen und mit angemessener Mühe zu versuchen, andere nicht zu sehr mit den Folgen dieser Fehler und Mängel zu behelligen.
Es ist also keine Pefektion gefragt, sondern ein gerade passender Umgang mit den Fehlern.

Dein Fehler scheint mir gerad, einen gefühlten Mangel auch noch sehr zu betonen, und anderen, die diesen Mangel schienbar(!) nicht haben, besondere Fähigkeiten zuzusprechen.
Vielleicht machen sie nur was anderes mit ihren Fehlern und Fähigkeiten.

[Einsamkeit_is_doof]

Das Kuriose ist, ich kann mich mir in einer Beziehung vorstellen. Bei all den Pärchen, die ich in meinem Umfeld habe, sehe ich nichts, wo ich denke, das könnte ich nicht. Was ich mir nicht vorstellen kann, ist bei irgendeiner Person auch nur mal die geringste Form von Anfangsinteresse hervorzurufen. Ich komm noch nicht mal in Frage.

Genau diese Gedanken habe ich auch. Eine Beziehung kann ich mir sehr gut vorstellen, da gäbe es nun wirklich nichts, was ich mir nicht zutrauen würde oder wo ich sagen würde: "Uh, das kann ich aber nicht." Mein Problem ist halt nur überhaupt erstmal in eine Beziehung hineinzukommen. Sich zu überwinden, einer Frau Interesse zu zeigen. Leider kommt da dann noch der Gedanke dazu, dass sich die Frau ja belästigt fühlen könnte.
Wobei ich anscheinend nicht so unattraktiv bin, wie ich immer glaube. Heute stand ich mit einer Kollegin zusammen, da meinte eine andere, dass wir beide eigentlich ein total süßes Paar wären.

Aber schon um das zu bekommen, erwartet die Welt anscheinend von mir ein Maß an Perfektion, das ich niemals erreichen kann und das aus welchem Grund auch immer scheinbar sonst niemand erfüllen muss. Andere dürfen ihre Fehler haben, ich nicht.

Ich denke auch immer, dass alle anderen Fehler haben und machen dürfen, nur ich nicht. Woher dieser Gedanken bzw. diese Denkweise kommt? Keine Ahnung. Im Grunde weiss ich ja auch, dass es Quatsch ist. Aber aus irgendeinem Grunde ist man davon überzeugt, dass es so ist. Ist übrigens jetzt nicht nur bei der Partnersuche so, auch auf der Arbeit habe ich diese Gedanken...

[Caligari]

Aber schon um das zu bekommen, erwartet die Welt anscheinend von mir ein Maß an Perfektion, das ich niemals erreichen kann und das aus welchem Grund auch immer scheinbar sonst niemand erfüllen muss. Andere dürfen ihre Fehler haben, ich nicht.

Wie willst du das wissen, wenn du dich nicht traust?
Ist doch letztlich auch nur deine innere Stimme, die dir das sagt.

Naja, was heißt sich trauen? Ich kann mir natürlich sagen, dass ich beim nächsten Mal versuche z.B. eine Frau auf ein Date zu fragen. Aber ich weiß jetzt schon sicher, dass ich dabei wieder unsicher sein werde. Denn in diesem Moment muss ich ja etwas schaffen, woran ich schon mein ganzes Leben scheitere, nämlich einen anderen Menschen zumindest so weit von mir zu überzeugen, dass ich eine Chance bekomme. Und da ich eben dann unsicher bin, werde ich diese Chance auch Zukunft nicht bekommen.

[Levyn]

Du gibst dir ja dann schon selbst einen Korb bevor die Frau es tut. Ich meine, ich kann deine Ängste ja gut verstehen, weil das bei mir auch nicht ganz viel anders ist. Ich rede mir aber nicht ein, dass alles perfekt sein muss. Nur wenn man es halt selten versucht oder halt nur online, dann verbessert man sich ja nie oder kommt mit einer Frau zusammen, die man gern hat.

[Caligari]

Die "Perfektion" besteht nach meier Erfahrung insbesondere daraus, zur eigenen Fehlerhaftigkeit und Nichtperfektion zu stehen und mit angemessener Mühe zu versuchen, andere nicht zu sehr mit den Folgen dieser Fehler und Mängel zu behelligen.
Es ist also keine Pefektion gefragt, sondern ein gerade passender Umgang mit den Fehlern.

Dein Fehler scheint mir gerad, einen gefühlten Mangel auch noch sehr zu betonen, und anderen, die diesen Mangel schienbar(!) nicht haben, besondere Fähigkeiten zuzusprechen.
Vielleicht machen sie nur was anderes mit ihren Fehlern und Fähigkeiten.

Wie geht man denn mit Unsicherheit um? Ich kann versuchen, sie zu überspielen. Aber auch wenn ich durchaus der Meinung bin, einige gute Fähigkeiten zu besitzen, Schauspielerei ist keine davon. Fällt also weg.
Ansonsten, wenn ich dann Unsicherheit doch zeige, steh ich ja wieder da, wo ich immer stehe und werde „aussortiert“. Eine weitere Option sehe ich da nicht.

[Caligari]

Du gibst dir ja dann schon selbst einen Korb bevor die Frau es tut. Ich meine, ich kann deine Ängste ja gut verstehen, weil das bei mir auch nicht ganz viel anders ist. Ich rede mir aber nicht ein, dass alles perfekt sein muss. Nur wenn man es halt selten versucht oder halt nur online, dann verbessert man sich ja nie oder kommt mit einer Frau zusammen, die man gern hat.

Okay, wo kommt jetzt das mit Online her? Ich hab in meinem ganzen Leben noch eine Frau online nach einem Date gefragt und in dem Thread kommt das auch nicht vor. Von daher versteh ich den Einwand gerade nicht wirklich.

Ich weiß schon, dass meine Gedankenwelt aktuell in Richtung selbsterfüllende Prophezeiung tendiert, aber ich habe kaum noch Energie dagegen anzukämpfen. Ich hatte immer Angst vor dem Moment, wo bei mir bei dieser ganzen Beziehungssache Resignation einsetzt. Aber ich merke, dass genau das bei mir Schritt für Schritt mehr wird.
Ich glaub nicht, dass man perfekt sein muss, um eine Beziehung zu finden. Ist kein Mensch, weder männlich noch weiblich, den ich kenne. Selbst die Frauen, in die ich mich im Lauf des Lebens verguckt hatte, waren nicht perfekt.
Aber all diese Menschen finden ja zumindest von Zeit zu Zeit wenigstens Leute, die zumindest mal Anfangsinteresse haben. Ob da dann was draus wird, ist ja noch mal eine andere Frage.
Ich tue das nicht, habs noch nie und ich sehe keinen Weg, wie sich das in Zukunft ändern sollte, so weh mir das auch tut.

[Levyn]

Die "Perfektion" besteht nach meier Erfahrung insbesondere daraus, zur eigenen Fehlerhaftigkeit und Nichtperfektion zu stehen und mit angemessener Mühe zu versuchen, andere nicht zu sehr mit den Folgen dieser Fehler und Mängel zu behelligen.
Es ist also keine Pefektion gefragt, sondern ein gerade passender Umgang mit den Fehlern.

Dein Fehler scheint mir gerad, einen gefühlten Mangel auch noch sehr zu betonen, und anderen, die diesen Mangel schienbar(!) nicht haben, besondere Fähigkeiten zuzusprechen.
Vielleicht machen sie nur was anderes mit ihren Fehlern und Fähigkeiten.

Wie geht man denn mit Unsicherheit um? Ich kann versuchen, sie zu überspielen. Aber auch wenn ich durchaus der Meinung einige gute Fähigkeiten zu besitzen, Schauspielerei ist keine davon. Fällt also weg.
Ansonsten, wenn ich dann Unsicherheit doch zeige, steh ich ja wieder da, wo ich immer stehe und werde „aussortiert“. Eine weitere Option sehe ich da nicht.

Übung macht den Meister. Seit dem ich nebenbei in der Gastronomie jobbe, habe ich sehr viel weniger Berührungsängste mit fremden Menschen. Egal ob das Frauen oder Männer sind.

Okay, wo kommt jetzt das mit Online her? Ich hab in meinem ganzen Leben noch eine Frau online nach einem Date gefragt und in dem Thread kommt das auch nicht vor. Von daher versteh ich den Einwand gerade nicht wirklich.

Der Kern war ja sowieso das "selten versuchen".

Ich glaub nicht, dass man perfekt sein muss, um eine Beziehung zu finden. Ist kein Mensch, weder männlich noch weiblich, den ich kenne. Selbst die Frauen, in die ich mich im Lauf des Lebens verguckt hatte, waren nicht perfekt.

In deinem vorigen Beitrag hat es sich für mich so angehört als seist du der Überzeugung man müsste alles perfekt machen, um eine Chance zu bekommen.

[Egil]

Übung macht den Meister. Seit dem ich nebenbei in der Gastronomie jobbe, habe ich sehr viel weniger Berührungsängste mit fremden Menschen. Egal ob das Frauen oder Männer sind.

Das halte ich für eine gute Idee. Gastronomie oder auch Verkauf (also jetzt nicht Kasse im Supermarkt). Ich glaube, wenn ich nicht immer den Kontakt mit Kunden im Hofladen gehabt hätte, wäre ich NIE locker geworden. Bei mir war nur für Jahre dann noch das Problem, dass alles gut war, solange ein Ladentisch dazwischen war... zwar habe ich dadurch nicht gelernt, wie ich initiativ Kontakt aufnehme, aber ganz viel darüber, wie man mit Menschen (auch unterschiedlichen) redet.