EnglishRose hat geschrieben: ↑04 Feb 2023 12:32 Das klingt jetzt zwar nicht so gut, aber es wird höchstwahrscheinlich daran liegen, dass du in einem Frauenberuf arbeitest. Ich habe selbst mal in so einem Beruf gearbeitet (bin eine Frau) und meine Kolleginnen waren genauso.
Eine Gemeinsamkeit, die mir in Euren Beispielen auch auffällt, ist, dass es sich um Berufe handelt, die tendenziell schlechter bezahlt sind und in denen oft zu wenig Personal für die anfallende Arbeit vorhanden ist. Sowas führt auch unabhängig vom Geschlecht der beteiligten Personen meist dazu, dass sich die Menschen deutlich egoistischer verhalten und damit die "Hackordnung" unter Kollegen deutlich härter ausgefochten wird als anderswo. Das habe ich in manchen Firmen, in denen ich gearbeitet habe, auch in "Männerberufen" durchaus erlebt. Wer sich hier durchsetzen kann, bekommt zwar nicht unbedingt mehr Geld, aber kann sich kleinere Vorteile verschaffen. Und wer sich nicht wehrt, wird eben nicht ernst genommen und "darf" sich um die besonders unbeliebten Aufgaben kümmern.Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑10 Feb 2023 18:17 Krass, dass das auch andere erleben. Bei mir ist es ziemlich ähnlich am Arbeitsplatz. Wir sind auch nur zwei Männer in der Abteilung und ansonsten nur Frauen. Das beschriebene Verhalten trifft auch dort leider zu. Allerdings dachte ich bisher immer, dass ich es mir entweder einbilde oder dass es an mir liegt, dass mich gewisse Kolleginnen nicht richtig für "voll" nehmen. Komme ich mit einigen Kolleginnen echt super klar, gibt es drei Kolleginnen, die mir so richtig schön das Gefühl geben können, dass ich nichts kann, für alles zu doof bin und eigentlich sowieso nicht gebraucht werde. Moment, stopp! Das stimmt nicht ganz. Wenn die Damen ihre Raucherpause machen wollen, dann bin ich auf einmal gut genug um sie zu vertreten. Aber sonst habe ich auch immer das Gefühl, dass ich eh alles falsch mache und sowieso kein Ahnung habe.
Der Unterschied liegt allerdings darin, dass Frauen und Männer in solchen Situationen mit unterschiedlichen "Waffen" kämpfen. Während es zwischen Männern durchaus mal laut wird und mehr oder weniger offene "Hahnenkämpfe" ausgetragen werden, wird zwischen Frauen eher die verdeckte und intrigante Schiene gefahren. Als Mann in einem "Frauenberuf", aber auch als Frau in einem "Männerberuf" hat man da die Herausforderung, sich in die Art zu kämpfen des anderen Geschlechts hineinzufinden.
EnglishRose hat geschrieben: ↑04 Feb 2023 12:32 Das war ein Grund, warum ich meinen Vertrag nicht verlängert hab und gegangen bin.
Ich habe in meinem Berufsleben schon diverse Arbeitgeber gesehen und kann bestätigen, dass sich das Betriebsklima von der einen zur anderen Firma durchaus sehr unterscheiden kann. Manchmal sieht man auch himmelweite Unterschiede von einer Abteilung zur nächsten. Insofern ist ein Stellenwechsel durchaus eine Möglichkeit zur Verbesserung. Allerdings nur dann, wenn man sich die neue Stelle auch unter dem Gesichtspunkt des Betriebsklimas genauer anschauen kann.Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑10 Feb 2023 18:17 Also verstehen kann ich euch. Ich würde am liebsten auch nicht mehr arbeiten gehen. Gibt da nur so einen kleinen Haken an der Sache: Irgendwo muss ja das Geld herkommen. Und ganz ehrlich: Als Arbeitsloser muss man halt auch immer beim Amt Rechenschaft ablegen, warum man immer noch keinen neuen Job gefunden hat.
(...)
Wie ich ja oben geschrieben habe, habe ich in meiner Abteilung ja ein ziemlich ähnliches Problem. Nun könnte man ja "einfach" kündigen und sich etwas neues suchen. Aber auch hier gibt es wieder einen Haken, denn es kann ja durchaus passieren, dass man am neuen Arbeitsplatz auf ähnliche Verhältnisse trifft.
Ansonsten ist es aber auch nie verkehrt, sich ein etwas dickeres Fell und etwas mehr "Ellenbogen" anzutrainieren, um nicht auf der nächsten Stelle wieder die Rolle des Fußabtreters zu bekommen .