Angst und Sehnsucht
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Re: Angst und Sehnsucht
Sehe ich auch so. Du musst bedenken, wie viel Unsicherheit bei ihr sicherlich gerade im Umgang mit dieser Diagnose herrscht, und ich glaube eher, dass sie dich nicht unter Druck setzen oder "in die Pflicht" nehmen will. So etwas zu offenbaren und danach sinngemäß zu sagen: "Ich will dich aber trotzdem weiter treffen und eine Zukunft mit dir aufbauen", dafür braucht man schon sehr viel Selbstsicherheit, die wenigsten haben diese in solch einer Situation, ich zum Beispiel formuliere derartige Sätze auch ganz ohne MS-Diagnose, einfach weil ich mir meines Werts für andere immer unsicher bin.
Insofern: Einfach mal abwarten. Dass sie diese Entscheidung an dich weitergibt, hat noch gar nichts zu bedeuten.
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Re: Angst und Sehnsucht
Sie hat den Kontakt heute beendet. Sie suchte aufgrund ihrer Diagnose tatsächlich jemand, der ihr eine Stütze sein kann - jemand mit mehr Beziehungserfahrung, wie sie schrieb. Schade, aber vielleicht ist es so besser. Ändern kann ich es eh nicht.
Also Kopf hoch und weitersuchen.
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Re: Angst und Sehnsucht
Ach, sehr schade! Aber die Umstände waren hier auch wirklich ungewöhnlich schwierig. Meine Freundin hatte bei unserem Kennenlernen auch Bedenken, dass ich notorisch beziehungsflüchtig sein könnte, hat sich aber dennoch darauf eingelassen. Mit einer MS-Diagnose fällt diese "Experimentierfreude" sicherlich schwerer. Mach dir nix draus, unter anderen Vorzeichen hätte die Sache sicher noch weitergehen können.
Und zukünftig würde ich an deiner Stelle dann doch erst "auspacken", wenn du andernfalls lügen müsstest (du also explizit nach früheren Beziehungen gefragt wirst oder dergleichen). Du musst nämlich niemanden wegen deines AB-Status "vorwarnen", und es ist auch keine Krankheit. Andere legen ja auch nicht bei der erstbesten Gelegenheit ihre "Päckchen" auf den Tisch und berichten, dass sie von ihren früheren Partnern als krankhaft eifersüchtig wahrgenommen wurden oder ihnen gerne mal die Hand ausrutscht. Du bist du, und als solcher hast du dasselbe Recht zu daten und nach einer Beziehung zu suchen wie jeder andere auch. Mehr braucht das Gegenüber für den Anfang nicht zu wissen. Und wenn dich eine Frau kennenlernt und mag, wird sie sich ab einem bestimmten Punkt davon auch nicht abschrecken lassen.
Kopf hoch, so sieht’s aus, zu etwas anderem besteht auch kein Anlass
Und zukünftig würde ich an deiner Stelle dann doch erst "auspacken", wenn du andernfalls lügen müsstest (du also explizit nach früheren Beziehungen gefragt wirst oder dergleichen). Du musst nämlich niemanden wegen deines AB-Status "vorwarnen", und es ist auch keine Krankheit. Andere legen ja auch nicht bei der erstbesten Gelegenheit ihre "Päckchen" auf den Tisch und berichten, dass sie von ihren früheren Partnern als krankhaft eifersüchtig wahrgenommen wurden oder ihnen gerne mal die Hand ausrutscht. Du bist du, und als solcher hast du dasselbe Recht zu daten und nach einer Beziehung zu suchen wie jeder andere auch. Mehr braucht das Gegenüber für den Anfang nicht zu wissen. Und wenn dich eine Frau kennenlernt und mag, wird sie sich ab einem bestimmten Punkt davon auch nicht abschrecken lassen.
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Re: Angst und Sehnsucht
Auch ein AB kann eine Stütze für einen kranken Menschen sein. Schade, dass sie so Schwarz/Weiß denkt. So wie du bisher über euer Kennenlernen geschrieben hast, hatte es bei dir Und ihr) bereits vor ihrer Diagnose nicht so richtig gefunkt. Also halte ich deine Reaktion (deine letzten drei Sätze) für richtig.Tony2021 hat geschrieben: ↑18 Nov 2022 11:12 Sie hat den Kontakt heute beendet. Sie suchte aufgrund ihrer Diagnose tatsächlich jemand, der ihr eine Stütze sein kann - jemand mit mehr Beziehungserfahrung, wie sie schrieb. Schade, aber vielleicht ist es so besser. Ändern kann ich es eh nicht.
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Re: Angst und Sehnsucht
Ich habe es eher so gelesen, dass sie das Gefühl hatte für dich eine Belastung darzustellen und daher wollte sie wissen, ob du bereit wärst diesen Weg mit ihr zu gehen. Ich stelle mir das auch schwierig vor mit der Diagnose MS. Da wird sie kaum Zeit für Experimente haben und braucht jemanden in ihrem Leben, der es wirklich ernst mit ihr meint.Tony2021 hat geschrieben: ↑18 Nov 2022 11:12 Sie hat den Kontakt heute beendet. Sie suchte aufgrund ihrer Diagnose tatsächlich jemand, der ihr eine Stütze sein kann - jemand mit mehr Beziehungserfahrung, wie sie schrieb. Schade, aber vielleicht ist es so besser. Ändern kann ich es eh nicht.
Also Kopf hoch und weitersuchen.
Von dem wie du es dargestellt hast, hat sich das so angehört als wollte sie definitiv etwas von dir, aber wusste nicht, ob du etwas von ihr wolltest. Dass du keine Erfahrungen hast würde ich mir als jemand, dessen Ableben ein Datum hat weniger schlimm vorstellen.
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Re: Angst und Sehnsucht
Tony2021 hat geschrieben: ↑18 Nov 2022 11:12 Sie hat den Kontakt heute beendet. Sie suchte aufgrund ihrer Diagnose tatsächlich jemand, der ihr eine Stütze sein kann - jemand mit mehr Beziehungserfahrung, wie sie schrieb. Schade, aber vielleicht ist es so besser. Ändern kann ich es eh nicht.
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Tut mit leid.
Und ich glaube auch, dass es vielleicht so besser ist. Es klingt, als wäre es doch recht einseitig geworden.
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Re: Angst und Sehnsucht
MS muss nicht tödlich enden. MS hat viele Gesichter- viele Betroffene werden recht alt, und können auch ein gutes Leben ohne all zu viele Beschwerden haben.LonelyDude hat geschrieben: ↑18 Nov 2022 17:54...Dass du keine Erfahrungen hast würde ich mir als jemand, dessen Ableben ein Datum hat weniger schlimm vorstellen.
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Re: Angst und Sehnsucht
Fragen über Fragentime4change hat geschrieben: ↑11 Nov 2022 17:45 Hatte in der Phase meines Lebens, wo die Lebensumstände dafür passend waren - ab Ende 20 = mit Aufkommen des Internets = einer für mich guten Möglichkeit aus der Anonymität heraus Frauen zu kontaktieren
(was ich mich offline nicht so locker traue)
bis so Anfang 40 auch 2 oder 3 "Dates" im Jahr
Also insgesamt 2 oder 3 Dutzend...
--> erste Frage: was hatte ich da "falsch" gemacht, dass NIE mehr dabei rausgekommen ist?
Ist dann stark "abgeflaut"...
Und so die letzten 6 oder 8 Jahre läuft kaum noch was:
- dieses Jahr (bisher) ein Date
- letztes knapp 5 Jahre vorher...
--> zweite Frage/Herausforderung: wie schaffe ich es, in NAHER Zukunft wieder mehr (für mich attraktive!) Frauen offline zu treffen...
...und diese (bzw. zumindest eine!) für mich zu gewinnen/begeistern?!
Richtige Dates/Verabredungen hatte ich noch keine.
Ich kann nur sagen, die Chancen die auch ich wohl hatte - ich sehe es jetzt erst im Nachhinein deutlicher - habe ich mangels zu wenig Selbstvertrauen, Mut, Passivität, sexueller Scham u. einer Art "Zurückhaltung" nicht genutzt bzw. nutzen können.
Diese (ca. eine Hand voll "Möglichkeiten") in den letzten Jahren waren alle im beruflichen/schulischen Bereich Zustande gekommen (u.a. Nebenjobs, Ausbildung, Arbeit).
Man hat sich halt ganz gut verstanden u. es wäre sicher bei der ein oder anderen Dame (natürlich nicht bei allen oder vielen!) auch das Potenzial für "mehr" dagewesen.
Nur habe ich das damals nicht wahrgenommen bzw. bin viel zu passiv geblieben.
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Re: Angst und Sehnsucht
Kenne ich.Tony2021 hat geschrieben: ↑11 Nov 2022 11:47 Hallo zusammen,
Vielleicht kennt ihr das Gefühl auch: Als langjähriger Single (in meinem Fall: HC-AB Anfang 40) ist man oft einsam und sehnt sich nach einer Partnerschaft, nach körperlicher und emotionaler Nähe, Zärtlichkeiten und so weiter. Gleichzeitig hat man sich als Single im Leben eingerichtet und Routinen und Gewohnheiten entwickelt. Man ist zerrissen zwischen der Angst vor und der Sehnsucht nach einer Beziehung.
Ich komme darauf, weil ich gerade wieder mit einer Frau schreibe und wir uns am Wochenende zum ersten Treffen verabredet haben. Ich hatte schon einige Dates (es ist allein in 2022 das vierte „erste Date“ für mich) und weiß daher, wie sich das anfühlt, diese Mischung aus Neugier und Nervosität. Aber ich merke inzwischen auch, dass ich sehr unsicher bin - dass ich Angst habe, wie es wohl weitergehen wird wenn es gut läuft. Das Single-Dasein und die viele Zeit allein sind halt schon so eine Art Komfortzone, einfach weil ich es ja anders nicht kenne.
Bei früheren Dates ist mir dieses Gefühl nicht so bewusst geworden. Vielleicht liegt es an meinem Geburtstag nächste Woche, vielleicht an der geringen Distanz zu ihrem Wohnort (<25 km, alle bisherigen Dates wohnten teils deutlich weiter weg)….
Habt ihr Ähnliches erlebt und wie geht ihr damit um?
Einerseits die Sehnsucht nach emotionaler u. körperlicher Nähe, Vertrauen, Geborgenheit - sprich menschlicher Zweisamkeit/Liebe.
Andererseits aber auch die Angst: Wie soll das alles klappen? Bin ich gut genug? Wo soll ich meine erste Partnerin kennenlernen? Habe ich genug Mut?
Wie wird es sein, die körperliche Nähe zu spüren und der Beziehungsalltag? Küssen, Kuscheln, Sex? Wie geht das? Wie wird das?
Als AB natürlich Fragen über Fragen.
Auf der anderen Seite gibt es hier ja genug Ex-ABs die das auch mit über 25, 30, 40 oder gar 50 noch gemeistert haben. Von daher.
Ich denke, wenn die Chemie mit einem Menschen stimmt und man seine Ängste zur Seite schieben kann und stattdessen ins Vertrauen u. in die Liebe geht, kommt alles von "allein".
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Re: Angst und Sehnsucht
Von alleine kommt gar nichts. Nur wenn’s dann einmal kommt, wirst du merken, dass deine Ängste und Sorgen nicht weg sind. Sie werden nur durch neue Dinge ersetzt. Es wird sich grob gesagt (auch wenn’s schwer vorstellbar ist) bis auf Sex und Zärtlichkeit nichts ändern. Und selbst diese Dinge sind für den HC AB (der dann keiner mehr ist) irgendwann, im Laufe der Beziehung normal.GoldenHeart hat geschrieben: ↑19 Nov 2022 14:12Kenne ich.Tony2021 hat geschrieben: ↑11 Nov 2022 11:47 Hallo zusammen,
Vielleicht kennt ihr das Gefühl auch: Als langjähriger Single (in meinem Fall: HC-AB Anfang 40) ist man oft einsam und sehnt sich nach einer Partnerschaft, nach körperlicher und emotionaler Nähe, Zärtlichkeiten und so weiter. Gleichzeitig hat man sich als Single im Leben eingerichtet und Routinen und Gewohnheiten entwickelt. Man ist zerrissen zwischen der Angst vor und der Sehnsucht nach einer Beziehung.
Ich komme darauf, weil ich gerade wieder mit einer Frau schreibe und wir uns am Wochenende zum ersten Treffen verabredet haben. Ich hatte schon einige Dates (es ist allein in 2022 das vierte „erste Date“ für mich) und weiß daher, wie sich das anfühlt, diese Mischung aus Neugier und Nervosität. Aber ich merke inzwischen auch, dass ich sehr unsicher bin - dass ich Angst habe, wie es wohl weitergehen wird wenn es gut läuft. Das Single-Dasein und die viele Zeit allein sind halt schon so eine Art Komfortzone, einfach weil ich es ja anders nicht kenne.
Bei früheren Dates ist mir dieses Gefühl nicht so bewusst geworden. Vielleicht liegt es an meinem Geburtstag nächste Woche, vielleicht an der geringen Distanz zu ihrem Wohnort (<25 km, alle bisherigen Dates wohnten teils deutlich weiter weg)….
Habt ihr Ähnliches erlebt und wie geht ihr damit um?
Einerseits die Sehnsucht nach emotionaler u. körperlicher Nähe, Vertrauen, Geborgenheit - sprich menschlicher Zweisamkeit/Liebe.
Andererseits aber auch die Angst: Wie soll das alles klappen? Bin ich gut genug? Wo soll ich meine erste Partnerin kennenlernen? Habe ich genug Mut?
Wie wird es sein, die körperliche Nähe zu spüren und der Beziehungsalltag? Küssen, Kuscheln, Sex? Wie geht das? Wie wird das?
Als AB natürlich Fragen über Fragen.
Auf der anderen Seite gibt es hier ja genug Ex-ABs die das auch mit über 25, 30, 40 oder gar 50 noch gemeistert haben. Von daher.
Ich denke, wenn die Chemie mit einem Menschen stimmt und man seine Ängste zur Seite schieben kann und stattdessen ins Vertrauen u. in die Liebe geht, kommt alles von "allein".
Worauf ich hinaus will: So sehr du dich auch nach all diesen Dingen zurecht sehnst; Sie (diese Sachen) werden nichts ändern an dir selbst. An deinen Problemen, Marotten oder Ansichten. Null.
D.h. Deine Ängste werden noch immer deine Ängste sein. Hast du vorher Angst vor Menschen, glaub nicht, dass das auf einmal oh Wunder weg ist…Zweifelst du jetzt gerade, ob du gut genug bist? Das wirst du auch dann in der Beziehung tun (was übrigens bereits hervorragendes Gift ist). Dir fehlt Mut? Der wird auch mit Partnerin nicht einfach da sein…
Glaube, das ist oft so: die Leute denken:„jetzt ändert sich alles (diesmal wirklich!!)“ Das tut es bloß nicht. Wäre schön, aber sobald die rosa Brille nachlässt, sind all die genannten Dinge, die Sorgen, Ängste und Nöte wieder da - die müssen auch gar nichs mit der Partnerschaft zu tun haben.
Bei mir war es alles genauso. Hab auch gedacht, wenn ich erstmal ne Partnerin hab, sind meine Ängste oder Sorgen weg und kein Problem mehr. Tja, schei**e, war nur nicht so…
Kämpfe lieber jetzt schon gegen deine Ängste und besiege sie, wenn es denn geht.
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Re: Angst und Sehnsucht
Ich denke, du hast recht, Dr. House.
Vermutlich ist das, was du beschreibst, sogar das Problem vieler Normalos, die laufend neue Partner/innen haben. „Jetzt wird alles anders!“ - stimmt, nur man selbst ändert sich nicht, hat die gleichen Nöte und Ängste wie vorher, und Zack geht die Beziehung in die Binsen. Also suchen die Leute wieder von vorn.
Man darf halt nicht alles vom Partner abhängig machen. Weder das eigene, persönliche Glück noch das Gelingen der Beziehung mit ihm oder ihr. Wie sagte Hape Kerkeling in einem seiner Sketche in der Rolle einer Paartherapeutin: „Liebe ist Arbeit, Arbeit, Arbeit.“
Vermutlich ist das, was du beschreibst, sogar das Problem vieler Normalos, die laufend neue Partner/innen haben. „Jetzt wird alles anders!“ - stimmt, nur man selbst ändert sich nicht, hat die gleichen Nöte und Ängste wie vorher, und Zack geht die Beziehung in die Binsen. Also suchen die Leute wieder von vorn.
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Re: Angst und Sehnsucht
Wenn Liebe Arbeit ist läuft in der Beziehung etwas gehörig falsch.Tony2021 hat geschrieben: ↑20 Nov 2022 12:47 Ich denke, du hast recht, Dr. House.
Vermutlich ist das, was du beschreibst, sogar das Problem vieler Normalos, die laufend neue Partner/innen haben. „Jetzt wird alles anders!“ - stimmt, nur man selbst ändert sich nicht, hat die gleichen Nöte und Ängste wie vorher, und Zack geht die Beziehung in die Binsen. Also suchen die Leute wieder von vorn.
Man darf halt nicht alles vom Partner abhängig machen. Weder das eigene, persönliche Glück noch das Gelingen der Beziehung mit ihm oder ihr. Wie sagte Hape Kerkeling in einem seiner Sketche in der Rolle einer Paartherapeutin: „Liebe ist Arbeit, Arbeit, Arbeit.“
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Re: Angst und Sehnsucht
Wozu? Die beziehungsspezifischen Ängste, braucht man nicht bekämpfen, solange man keine Beziehung hat; und kann man auch schlecht bekämpfen, wenn es dazu ein Gegenüber braucht.
Ich nehme an, eine gewisse Wurschtigkeit ist angemessener, Ängste haben gehören halt zum Nicht-perfekt-sein ...
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Re: Angst und Sehnsucht
Ich gebe zu, meine Formulierung war an der Stelle nicht so wirklich treffend oder aussagekräftig:Reinhard hat geschrieben: ↑20 Nov 2022 14:09
Wozu? Die beziehungsspezifischen Ängste, braucht man nicht bekämpfen, solange man keine Beziehung hat; und kann man auch schlecht bekämpfen, wenn es dazu ein Gegenüber braucht.
Ich nehme an, eine gewisse Wurschtigkeit ist angemessener, Ängste haben gehören halt zum Nicht-perfekt-sein ...
Man könnte auch sagen: Gehe so mit ihnen (den Ängsten) um, dass sie dich nicht mehr vollends beherrschen.
Das ist ja die Quintessenz des ganzen. Wieso sollte es ein Gegenüber brauchen? Dem widerspreche ich deutlich, vorallem, weil ich einst genauso gedacht habe.
Andere sind nicht für deine Ängste zuständig. Klar, wenn man einen Partner hat, ist es vielleicht "geteiltes Leid ist halbes Leid" oder so und der andere kann vlt. supporten und begrenzt unterstützen, Hilfestellung geben. Aber auf Dauer ist soetwas für den anderen IMMER eine Belastung. Und irgendwann ist auch jede Geduld am Ende.
Gibt es sowas wie beziehungsspezifische Ängste überhaupt? Ich glaube es sind schlicht Ängste, die bis in das Thema "Beziehung" hineinreichen (können). (Ursächlich) Auftreten, können sie aber überall. Sie sind nicht an "Partnerschaft" gebunden.
Soziale Ängste und so Dinge wie: "Ich habe Angst, nicht zu genügen", "ich habe Angst, ein Versager zu sein". Das sind ja Dinge, die in unterschiedlichsten Momenten auftreten können. Ein Partner oder eine Partnerschaft ist dafür nicht notwendig - das macht aber die Situation nicht besser und deswegen denke ich, sollte man an diesen Dingen versuchen zu arbeiten - kommt man dann nämlich in eine Partnerschaft, kann sich sowas auch verschlimmbessern. Verschwinden jedenfalls, tut's nicht.
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Re: Angst und Sehnsucht
Ich stimme Dir zu, wenn es irgendwelche spezifischen oder auch generalisierten Ängste sind, die auch ohne den Beziehungskontext vorhanden sind. Die gehen wahrscheinlich nicht weg, nur weil man eine Beziehung hat.Dr. House hat geschrieben: ↑20 Nov 2022 14:44
Gibt es sowas wie beziehungsspezifische Ängste überhaupt? Ich glaube es sind schlicht Ängste, die bis in das Thema "Beziehung" hineinreichen (können). (Ursächlich) Auftreten, können sie aber überall. Sie sind nicht an "Partnerschaft" gebunden.
Soziale Ängste und so Dinge wie: "Ich habe Angst, nicht zu genügen", "ich habe Angst, ein Versager zu sein". Das sind ja Dinge, die in unterschiedlichsten Momenten auftreten können. Ein Partner oder eine Partnerschaft ist dafür nicht notwendig - das macht aber die Situation nicht besser und deswegen denke ich, sollte man an diesen Dingen versuchen zu arbeiten - kommt man dann nämlich in eine Partnerschaft, kann sich sowas auch verschlimmbessern. Verschwinden jedenfalls, tut's nicht.
Bei mir ist es aber zb so, dass ich eine ausgeprägte Angst davor habe, partnerschaftliche Nähe überhaupt zum allerersten Mal zuzulassen, Dabei geht es darum, dass ich vor diversen Dingen Angst habe, die die Erfahrung einer allerersten Annäherung mit sich bringen würde. Und ich bin mir recht sicher, dass, wenn ich diese Angst einmal überwinden würde und mich sicherer in körperlichen/intimen Dingen fühlen würde, ich diese Ansgt nicht mehr in diesem Ausmaß haben würde und leichter eine nächste Beziehung eingehen könnte.
Dass in einer Beziehung dann andere Ängste, wie zB die Angst vor einem Konflikt oder dem wieder Verlassen werden, anschließend hochkommen, schließe ich nicht aus, aber die Angst vor der Beziehungsanbahnung würde ich bewältigen können, wenn ich mich denn mal zu einer Anbahnung überwinden könnte.
So gesehen würde ich schon sagen, dass es spezifische Beziehungsängste gibt.
Re: Angst und Sehnsucht
Aus meiner Sicht und Erfahrung ist das auch so. Ich habe nach wie vor Ängste und Unsicherheiten, insbesondere im sozialen Bereich. Auch mein Selbstvertrauen ist nach wie vor niedrig. Aber die Ängste, Hemmungen und Blockaden, die speziell für meinen AB-Status wohl die größte Rolle gespielt haben, sind deutlich geringer geworden mit den Erfahrungen. Von daher gehe ich auch davon aus, dass ich im hoffentlich nicht eintretenden Fall einer Trennung mich jetzt deutlich leichter tun würde, wieder einen Partner zu finden.Henrietta hat geschrieben: ↑20 Nov 2022 16:10 Ich stimme Dir zu, wenn es irgendwelche spezifischen oder auch generalisierten Ängste sind, die auch ohne den Beziehungskontext vorhanden sind. Die gehen wahrscheinlich nicht weg, nur weil man eine Beziehung hat.
Bei mir ist es aber zb so, dass ich eine ausgeprägte Angst davor habe, partnerschaftliche Nähe überhaupt zum allerersten Mal zuzulassen, Dabei geht es darum, dass ich vor diversen Dingen Angst habe, die die Erfahrung einer allerersten Annäherung mit sich bringen würde. Und ich bin mir recht sicher, dass, wenn ich diese Angst einmal überwinden würde und mich sicherer in körperlichen/intimen Dingen fühlen würde, ich diese Ansgt nicht mehr in diesem Ausmaß haben würde und leichter eine nächste Beziehung eingehen könnte.
Dass in einer Beziehung dann andere Ängste, wie zB die Angst vor einem Konflikt oder dem wieder Verlassen werden, anschließend hochkommen, schließe ich nicht aus, aber die Angst vor der Beziehungsanbahnung würde ich bewältigen können, wenn ich mich denn mal zu einer Anbahnung überwinden könnte.
So gesehen würde ich schon sagen, dass es spezifische Beziehungsängste gibt.