Kommunikation, Wünsche äußern, …

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desigual
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Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von desigual »

Hallo an alle,
ich bin auf der Suche nach Tipps oder Erfahrungsberichten, wie man (auch im fortgeschrittenen Alter) noch lernen kann, in einer Beziehung gut zu kommunizieren.
Es kotzt mich gerade so an: Ich kann das nicht, habe das von meinen Eltern nie vorgelebt bekommen und in bisherigen Beziehungsversuchen auch nicht erlebt bzw. halt immer verkackt.
Und jetzt ist es wieder mal so: An und für sich läuft es gut, wir hatten einen echt super Urlaub. Das war auch sein Fazit. Und jetzt im Alltag mit der Entfernung und unseren voll gepackten Leben ist es gerade so ein Mist.
Für mein Empfinden sehen wir uns zu wenig. Ich habe den Eindruck, für ihn ist es okay so. Ich bin leider auch schnell eifersüchtig, was ich selbst total scheiße finde, aber irgendwie auch nicht ändern kann. (Früher war ich das nicht, aber nach schlechten Erfahrungen habe ich mir das leider angewöhnt.)
Gestern hatten wir so ein schlechtes Telefonat: Er hat am Wochenende keine Zeit (ich eigentlich auch nicht wirklich, aber das hatte ich ihm noch gar nicht gesagt.) Und er hat sich schon wieder mit ner Bekannten getroffen, was mich echt eifersüchtig macht. (Ich denke auch, dass die ihm gefallen könnte.) Das hat mich beides so angenervt, dass das restliche Telefonat für mich und von meiner Seite echt unentspannt war. Dafür hasse ich mich selbst, zumal ich objektiv betrachtet auch nicht finde, dass ich einen Grund für schlechte Laune habe.
Und ich kriege es einfach nicht hin, diesen Unmut freundlich und konstruktiv zu äußern. Das Problem ist natürlich auch, dass ich das nicht telefonisch tun möchte. Wenn wir uns sehen, habe ich aber gar nicht das Bedürfnis, irgendwelchen Unmut zu äußern, weil sich in den Momenten einfach alles richtig anfühlt.
Die Theorie mit Ich-Botschaften usw. kenne ich, denn ich bin Lehrerin und habe oft genug beruflich schwierige Gespräche zu führen. Privat kriege ich das aber nicht hin, weil ich dafür immer gleich viel zu emotional bin: Entweder heule ich total schnell oder ich zicke rum. Außerdem habe ich als Ex-Abine auch immer gleich total die Verlustängste, weil ich aus Erfahrung nun mal weiß, dass ich mit Glück alle paar Jahre mal einen Mann treffe, der mich ein bisschen mag. Und letztlich hat es ja auch nie geklappt.
Jetzt fange ich auch noch an, alles überzubewerten: Wie oft meldet er sich, wie oft melde ich mich? Und so was. Das ist so was von dämlich.

Jedenfalls kotzt mich das gerade so an, weil ich das Gefühl habe, das mit uns zu verkacken. Klar bin ich auch manchmal unzufrieden mit unserer Beziehung und muss das irgendwie rüberbringen. Bzw. erstmal sagen, was ich mir wünsche. Da gäbe es ja auch Lösungswege. Aber insgesamt tut er mir so gut und wenn wir zusammen sind (und oft genug auch, wenn nicht) fühlt es sich so richtig an. Deshalb will ich ihn nicht verlieren.

Gibt es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen und Lösungsideen?
Meine Freundinnen sagen: Reden, reden, reden - gerade wenn man sich nicht sieht. Aber ich krieg‘s nicht hin!?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Undomiel

Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Undomiel »

Ich kann dich da voll verstehen. Es gibt zwar kaum etwas, was mich an ihm oder unserer Beziehung stört, aber was Sex angeht aus meiner Sicht doch Potential nach oben. Und halt die Problematik bezüglich Klamotten und Sport, die ich schon mal geschildert habe. Da bekomme ich auch irgendwie gar nicht hin, das zu äußern. Irgendwie fühlt sich das wie Rumzicken an, auch wenn ich eigentlich nur meine Wünsche äußern würde. Aber genau wie du sagst, wenn wir zusammen sind fühlt es sich einfach so gut an, dass ich das nicht durch Kritik überschatten will. Gefühlt ist da nie der richtige Moment da. Und dann hab ich genau wie du auch ziemliche Verlustängste. Ich will die so gut laufende Beziehung einfach nicht wegen Lappalien aufs Spiel setzen.

Ich hab leider also auch noch keine Lösung gefunden. Aber letztendlich hilft halt nur, es anzusprechen oder man muss den Status Quo akzeptieren. Ich denke aber man sollte nicht auf den perfekten Moment warten, der kommt eh nicht. Wenn einen etwas wirklich stört muss man es ansprechen. Und aus meiner Sicht ist es auch besser, dass in einem Moment zu tun, wo die Stimmung grundsätzlich gut ist, da redet es sich besser. Und man sollte auch denke ich keine Angst haben, die Stimmung kaputt zu machen. Ich bin grundsätzlich auch ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, aber das darf nicht auf Kosten der eigenen Bedürfnisse gehen
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Obelix
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Obelix »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Und ich kriege es einfach nicht hin, diesen Unmut freundlich und konstruktiv zu äußern. Das Problem ist natürlich auch, dass ich das nicht telefonisch tun möchte. Wenn wir uns sehen, habe ich aber gar nicht das Bedürfnis, irgendwelchen Unmut zu äußern, weil sich in den Momenten einfach alles richtig anfühlt.
Ok, also telefonisch nicht, aber ins Angesicht irgendwie auch nicht. Preisfrage: Wann dann? Irgendwann muss es raus, und zwar bevor du es in dich reinfrisst. Vielleicht in einer ruhigen Minute schriftlich? Ist zwar auch nicht ideal, aber dabei hat du wenigstens die Möglichkeit, deine Formulierungen nochmal zu überdenken, bevor du auf "abschicken" klickst. Und ob er dann auch schriftlich antwortet oder es beim nächsten Mal mündlich anspricht, liegt dann an ihm.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Sunshine Lady »

Hellou:-)

Ich glaube diese Art Unsicherheit ist ganz normal. Ich glaube es wird einen nie freuen wenn man hört der "Angebetete" trifft sich auch noch mit weiblichen Bekannten und hat dann zusätzlich auch noch keine Zeit... Da fühlt man sich unwichtig und zurück gestellt. Willst was gelten mach dich selten. Wenn ihr euch nicht seht würde ich ihm jetzt schon schreiben dass du ihn am Wochenende gerne gesehen hättest und dass du akzeptierst dass er sein Leben und seine Freiräume hat, aber es für dich halt auch nicht angenehm ist wenn er was mit weiblichen Bekannten unternimmt. Dann wartest du ab was er dazu sagt und was von ihm kommt. Ich kann mich gut in dich hinein versetzen. Da fehlt einfach die Sicherheit und Bestätigung.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Cavia »

Du wirst es nicht schaffen, dass er mehr Zeit mit dir verbringt als er will. Das musste ich auch gerade schmerzhaft über Monate erfahren und meine Konsequenzen ziehen. (Wir waren aber auch bei einem Abend pro Woche angekommen. Da kann man sich nicht mehr geliebt fühlen.)

Such dir neue Hobbys, baue neue Freundschaften auf. Man braucht ein Netz im Leben. Ein Partner kann ja nicht alle Bedürfnisse befriedigen.

Und das Heulen und Zicken .... willkommen im Club. Mach dich da nicht fertig. Wenn er Beziehungserfahrunf hat, weiß er, dass Frauen oft so sind. :?
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Zwerg »

Darf ich mir als Mann mal den von der TE angsprochenen Aspekt "Eifersucht" herausgreifen? Ich glaube nämlich, dass die Kommunikation da gar nicht der Dreh- und Angelpunkt ist. Du schreibst selbst von Verlustangst.

Nie eifersüchtig zu sein würde in meinen Augen bedeuten, dass einem am Partner nichts liegt. Trotzdem sehen meine Frau und ich das ziemlich entspannt. Meine Frau weiß, dass ich gar kein Interesse habe, freundschaftlichen Beziehungen mit Personen des anderen Geschlechts zu pflegen, die Potential für "mehr" hätten. Umgekehrt glaube ich auch zu wissen, dass das bei meiner Frau genauso ist.

Die Kehrseite dessen liegt darin, dass uns -zugegeben- nicht so viel verbindet, denn jeder lebt gewissermaßen überwiegend in seiner eigenen Welt, d. h. neben der Arbeit mit seinen Freunden bzw. Freundinnen, was natürlich weder ausschließt, dass wir Dinge gemeinsam machen, noch dass wir uns als Paar auch mit anderen Paaren treffen. Vermutlich spielt da auch eine schwer in Worte zu fassende kulturelle Komponente eine Rolle.

Konfliktsituationen wie sie die TE schildert treten in diesem Fall kaum auf. Es gibt da aber eben auch die andere Seite .... Über diesen Zusammenhang in der Einstellung sollte man sich, wenn man glaubt, den Partner in Beschlag nehmen zu können klar sein.
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Tania
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Tania »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 .... zumal ich objektiv betrachtet auch nicht finde, dass ich einen Grund für schlechte Laune habe.
Also ich finde schon, dass Du einen Grund für schlechte Laune hast. Du liebst jemanden, aber kannst nicht bei ihm sein. Das ist DER Grund für schlechte Laune überhaupt. Und da hilft es auch nichts, wenn der Verstand sagt, dass es halt nicht anders geht. Der sitzt ja oben im Kopf. Liebe, Vermissen und schlechte Laune können aber gleich direkt auf Gefühlsebene miteinander interagieren, da hat der Kopf nur wenig Einfluss. Das läuft dann quasi wie:

Kopf: "Ey, schlechte Laune, Du hast gar keinen Grund, da zu sein "
Schlechte Laune: "Ist mir egal, ich bin schon da."

Alles andere, die Eifersucht, das Heulen und Zicken, das Überbewerten von Kleinigkeiten, sind nur Folgeerscheinungen. Daran kann man auch "rumdoktoren". Man kann eine vereiterte Wunde auch überschminken und Schmerzmittel futtern, und das hilft auch ne gewisse Zeit. Aber irgendwann muss sie eben doch geöffnet und trockengelegt werden.

Ist nicht umsonst so, dass Fernbeziehungen im Mittel 2 Jahre halten. Irgendwann zieht man halt zusammen, oder man hält den ewigen Stachel im (Gefühls-)Fleisch nicht mehr aus.
Bzw. erstmal sagen, was ich mir wünsche. Da gäbe es ja auch Lösungswege.
Was wünscht Du Dir denn - außer mit ihm zusammen zu sein? Und welche Lösung gibt es dafür? Soweit ich weiß ist es nicht so gern gesehen, wenn Lehrer bzw. Lehrerinnen mitten im Jahr umziehen ...
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von halbkaputt »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Beziehungsversuchen auch nicht erlebt bzw. halt immer verkackt.
schonmal dran gedacht, dass da immer zwei dazu gehören? natürlich steht man im eigenen Kopf im Scheinwerferlicht, aber da gehören immer noch zwei dazu, wenn die Kommunikation nicht klappt
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Obelix
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Obelix »

halbkaputt hat geschrieben: 10 Nov 2022 11:31
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Beziehungsversuchen auch nicht erlebt bzw. halt immer verkackt.
schonmal dran gedacht, dass da immer zwei dazu gehören? natürlich steht man im eigenen Kopf im Scheinwerferlicht, aber da gehören immer noch zwei dazu, wenn die Kommunikation nicht klappt
Im Prinzip ja. Wenn aber einer ein Problem hat und das dem anderen nicht sagt, dann kann der andere nichts dafür.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Antonia »

Du könntest ihm vorschlagen, dass ihr regelmäßig so eine Art Feedback-Gespräch führt, über eure Beziehung, wie sie sich im Moment anfühlt, was toll ist, was ihr euch noch wünschen würdet, was noch ausbaufähig ist. Und dieses Gespräch dann immer führen, wenn ihr beide entspannt seid und euch nicht gerade geärgert habt. Irgendein prominentes Paar (Nina Ruge?)erzählte davon nämlich mal bei einer Talk-Show und dass dieses Feedback-Gespräch Wunder wirkt. Ohne gegenseitige Vorwürfe. Man muss es nur regelmäßig machen, dann staut sich auch nichts auf. Mir fällt es mittlerweile leichter, meine Wünsche zu äußern und auch mal Kritik zu üben. Wir sind beide ziemlich harmoniebedürftig und streiten ungern. Dieses Art Feedback-Gespräch haben wir jetzt auch schon mal geführt und wollen es auch wieder tun. Wobei ich Kleinigkeiten, über die ich mich geärgert habe, nicht weiter erwähnen würde, aber die grundsätzlichen Dinge, die einen ärgern und die man gern ändern würde.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Hoppala »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Und ich kriege es einfach nicht hin, diesen Unmut freundlich und konstruktiv zu äußern. Das Problem ist natürlich auch, dass ich das nicht telefonisch tun möchte. Wenn wir uns sehen, habe ich aber gar nicht das Bedürfnis, irgendwelchen Unmut zu äußern, weil sich in den Momenten einfach alles richtig anfühlt.
Ich finde ja, du hast deinen Zwiespalt nicht unfreundlich und nachvollziehbar gerade hier im Forum geschrieben. Das kannst du ihm doch eigentlich so 1:1 mitteilen?

Vergiss die Option "Brief schreiben" nicht. Ein handschriftlicher(!) Brief hat für beide Seiten ganz anderes Gewicht.
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Jetzt fange ich auch noch an, alles überzubewerten: Wie oft meldet er sich, wie oft melde ich mich? Und so was. Das ist so was von dämlich.
Du weißt, dass du das Problem vergrößerst. Gut. Diesen Part kannst dann auch nur du selbst sein lassen. "Nicht hinkriegen" ist eine Frage von "es immer wieder und solange versuchen (wollen), bis es klappt".
Nimm deine Gefühle ernst. Aber eben auch dein Gefühl, dass du dir selbst im Wege stehst.
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Für mein Empfinden sehen wir uns zu wenig. Ich habe den Eindruck, für ihn ist es okay so.
Dann ist es an dir, das zu ändern. Lass dir einfallen, wie du öfter bei ihm sein kannst (und er das eben auch mittragen kann).
Fällt dir nichts ein, geht es eben nicht. Bzw. dann kannst du von ihm auch nicht mehr einfordern.
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Ich bin leider auch schnell eifersüchtig, was ich selbst total scheiße finde, aber irgendwie auch nicht ändern kann. (Früher war ich das nicht, aber nach schlechten Erfahrungen habe ich mir das leider angewöhnt.)
Du hast es dir angewöhnt. Du kannst es dir abgewöhnen.
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Und er hat sich schon wieder mit ner Bekannten getroffen, was mich echt eifersüchtig macht. (Ich denke auch, dass die ihm gefallen könnte.)
Jaja, die Fantasie. Lass dir von ihm erzählen,. was er mit der Bekannnten erlebt. Nimm (auf diese Weise) teil.
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Die Theorie mit Ich-Botschaften usw. kenne ich, denn ich bin Lehrerin und habe oft genug beruflich schwierige Gespräche zu führen. Privat kriege ich das aber nicht hin, weil ich dafür immer gleich viel zu emotional bin:
Auch eine Frage der Gewöhnung und des Übens.
Für sowas gibt es eine Vielzahl von "Psychotechniken". Bekannt vermutlich: NLP. Was für dich praktikabel ist und funktioniert, musst du selbst rausfinden. Ist eventuell auch unabhängig von der Beziehung eine sinnvolle Bereicherung?
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Tania
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Tania »

Obelix hat geschrieben: 10 Nov 2022 11:52 Wenn aber einer ein Problem hat und das dem anderen nicht sagt, dann kann der andere nichts dafür.
So pauschal stimmt das nicht. Wenn eine/r z.B..gelegentlich äußert, dass ein schlechtes Verhältnis zwischen Partner/in und Eltern für ihn ein Trennungsgrund ist, wäre es nahezu unmöglich, das Thema "Deine Mutter behandelt mich kacke und ich möchte Weihnachten nicht bei ihr verbringen" anzuschneiden. Oder wenn man aus langjähriger Erfahrung weiß, dass der Partner auf Gesprächsversuche genervt reagiert, einem vorwirft, den schönen Abend zu zerstören, aber nie wirklich versucht, das Problem zu verstehen oder gar zur Lösung beizutragen, dann redet man irgendwann auch nicht mehr mit ihm. Also, der andere kann durchaus was dafür können, wenn man ihm nichts über das Problem mitteilt..

Hat jetzt wohl nichts mit desiguals Situation zu tun, ich wollte es nur der Vollständigkeit halber mal erwähnen.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Obelix »

Tania hat geschrieben: 10 Nov 2022 20:18
Obelix hat geschrieben: 10 Nov 2022 11:52 Wenn aber einer ein Problem hat und das dem anderen nicht sagt, dann kann der andere nichts dafür.
So pauschal stimmt das nicht. Wenn eine/r z.B. (...)
Klar. Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel :cooler: .
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Tony2021 »

Schwierig. Ich bin selber HC-AB und kann daher nur wenig helfen. Was du versuchen könntest (wurde teilweise auch schon genannt):
- formuliere deine Wahrnehmung der Situation und was du empfindest
- sprich auch an, dass du dir Eifersucht angewöhnt hast und das gerne änder möchtest
- verwende dabei ich-Botschaften
- frag deinen Partner, wie er das Ganze wahrnimmt und was er darüber denkt
- lass deinem Partner Raum für Antwort und höre zu
- gib ggf. mit deinen Worten wieder, was er gesagt hat
- führe das Gespräch an einem speziellen Ort, denn Orte haben Erinnerungen. Es sollte kein Ort sein, der schon eine besondere Bedeutung für euch hat.
- führe das Gespräch mündlich und möglichst von Angesicht zu Angesicht. Verzichte auf einen Brief, das Thema ist dafür zu komplex und vielschichtig. Nur einfache Dinge lassen sich gut schriftlich klären.
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Kisuli
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von Kisuli »

Einige Punkte davon kenne ich auch. Insbesondere die Angst davor, eigene Wünsche und Bedürfnisse offen zu kommunizieren, weil jedes "ernsthafte Gespräch" in einer Beziehung die Gefahr birgt, den Partner zu verlieren. Als (Ex-)Abine fehlt mir oft das Urvertrauen in die Stabilität der Beziehung. Ich habe einfach schon zu oft erlebt, dass solche von mir initiierten Gespräche katastrophal gekippt sind. Daher setzen mich solche Situationen unter enormen emotionalen Druck, ich fange dann auch schnell an zu weinen und kann nicht mehr vernünftig sprechen. Die Balance zu finden zwischen "ich will keine Zicke sein und schlucke meinen Unmut runter" und "ich kann meine Bedürfnisse nicht ständig unterdrücken und explodiere irgendwann" ist für mich oft recht schwierig.
Da ich leider ein recht angstbehafteter Mensch bin und mich schnell gestresst fühle (auch von Themen bei der Arbeit etc.), kommt durch eine Beziehung oft noch ein zusätzlicher Stressfaktor hinzu - da ist noch ein Mensch, dessen Bedürfnissen ich gerecht werden muss, während ich meine eigenen aber auch nicht vernachlässigen darf. Sich um einen Partner zu kümmern ist zwar schön, aber stellt einen auch vor neue Hürden. Man muss sich besser organisieren und fokussieren, um alles unter einen Hut zu bringen. Wie man das am besten macht, habe ich leider auch mit einigen Jahren Beziehungserfahrung noch nicht herausgefunden.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von NeC »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Gibt es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen und Lösungsideen?
Meine Freundinnen sagen: Reden, reden, reden - gerade wenn man sich nicht sieht. Aber ich krieg‘s nicht hin!?
Ja. Meine Ex und ich, damals beide ABs, mussten auch erst lernen "richtig" miteinander zu kommunizieren. Bei uns waren allerdings nicht Eifersucht und Zickigkeiten, sondern eher kleine Missverständnisse und Irritationen während der gemeinsamen Zeit das auslösende Problem.

Wir mussten vor allem lernen, das zeitnah anzusprechen. Wie hier schon richtig angemerkt wurde gibt es nie den perfekten Moment für sowas. Immer hat man das Gefühl, durch ein Ansprechen der Angelegenheit die Stimmung zu verderben. Wir hatten eine Fernbeziehung, haben uns nur jedes 2. Wochenende gesehen, aber sehr viel miteinander gemailt (Text-Messenger gab es damals noch nicht und telefoniert haben wir beide anfangs nicht so gern - typisch AB ;) ). Dementsprechend fanden auch die "Problem-Gespräche" per Mail statt.

Zum Vertrauen in die Beziehung schöpfen und zum lernen richtig zu kommunizieren war das gut und für uns sicherlich der richtige Weg. Aber es zieht das ganze seehr in die Länge und durch die Asynchronizität entstehen auch Probleme, weil man als Paar an unterschiedlichen Orten gerade in verschiedenen Stimmungen sein kann. Da zieht dann eine zwar konstruktive, aber problembeladene Mail-Antwort möglichwerweise die gerade fröhliche Stimmung beim Gegenüber brutal herunter.

Zu Mail oder Brief würde ich Dir nur raten, wenn Du es persönlich (d.h. bei euch dann zeitnah am Telefon) nicht ansprechen kannst. Ansonsten stimme ich dem "Reden, reden, reden!" Deiner Freundinnen uneingeschränkt zu! Du solltest m.M.n. wirklich versuchen das zu lernen. Es macht alles soo viel einfacher und unkomplizierter. :umarmung2:
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von RomNey »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Und jetzt im Alltag mit der Entfernung und unseren voll gepackten Leben ist es gerade so ein Mist.
Für mein Empfinden sehen wir uns zu wenig. Ich habe den Eindruck, für ihn ist es okay so. Ich bin leider auch schnell eifersüchtig, was ich selbst total scheiße finde, aber irgendwie auch nicht ändern kann. (Früher war ich das nicht, aber nach schlechten Erfahrungen habe ich mir das leider angewöhnt.)
Gestern hatten wir so ein schlechtes Telefonat: Er hat am Wochenende keine Zeit (ich eigentlich auch nicht wirklich, aber das hatte ich ihm noch gar nicht gesagt.) Und er hat sich schon wieder mit ner Bekannten getroffen, was mich echt eifersüchtig macht. (Ich denke auch, dass die ihm gefallen könnte.) Das hat mich beides so angenervt, dass das restliche Telefonat für mich und von meiner Seite echt unentspannt war. Dafür hasse ich mich selbst, zumal ich objektiv betrachtet auch nicht finde, dass ich einen Grund für schlechte Laune habe.
Wie Tania schon sagte, den Grund dafür hast du.
Emotional geht es dir scheiße....
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Jedenfalls kotzt mich das gerade so an, weil ich das Gefühl habe, das mit uns zu verkacken. Klar bin ich auch manchmal unzufrieden mit unserer Beziehung und muss das irgendwie rüberbringen. Bzw. erstmal sagen, was ich mir wünsche. Da gäbe es ja auch Lösungswege. Aber insgesamt tut er mir so gut und wenn wir zusammen sind (und oft genug auch, wenn nicht) fühlt es sich so richtig an. Deshalb will ich ihn nicht verlieren.

Gibt es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen und Lösungsideen?
Meine Freundinnen sagen: Reden, reden, reden - gerade wenn man sich nicht sieht. Aber ich krieg‘s nicht hin!?
Genau du möchtest ihn nicht verlieren.
Er möchte dich nicht verlieren.
Ich denke wenn du diese Dinge nicht ansprichst, ist die Chance höher das ihr euch verliert.
Er kann ja leider nicht deine Gedanken lesen.
Hast du es mal probiert ihm eine Email zu schreiben?
Wo du alle Gedanken und Befürchtungen und Ängste runter schreibst?

Wenn es meiner Freundin schlecht geht, möchte ich das gerne erfahren... Damit ich sie in Arm nehmen und trösten kann.
Oder in deinem Fall dann wenigstens eine liebe Nachricht um sie ein wenig wieder aufzubauen.
Ansonsten würde ich denken, alles ist super.

Drück dich 😘🤗
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von blank pager »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Hallo an alle,
ich bin auf der Suche nach Tipps oder Erfahrungsberichten, wie man (auch im fortgeschrittenen Alter) noch lernen kann, in einer Beziehung gut zu kommunizieren.
Es kotzt mich gerade so an: Ich kann das nicht, habe das von meinen Eltern nie vorgelebt bekommen und in bisherigen Beziehungsversuchen auch nicht erlebt bzw. halt immer verkackt.
Schau dir mal an, wie dein Gegenüber (Mann vermutlich) bei gewissen Themen reagiert? Ausweichend, ignorierend, aufbrausend, abwertend etc. So bekommst du recht rasch eine Übersicht bzw. ein Gefühl, welche Bereiche du thematisieren kannst ohne weiteres und welche nicht - möglicherweise weißt du das schon jetzt. Wenn es in diese "Tabuthemen" hinein geht, wirst du vermutlich sehr vorsichtig vorgehen und Geduld haben müssen (ev. externe Hilfe auch in Anspruch nehmen) um diese zu thematisieren bzw. auch deine Bedürfnisse jeweils dem Mann mitteilen. Ohne aber vorwurfsvoll zu wirken, sondern ihm im Gespräch stets "einen Ausweg aus der Situation" zu bieten im Sinne von NICHT-niedermachen, was rasch als Verletzung seitens des Mannes aufgefasst werden könnte. In diesem Zusammenhang ist wohl auch hilfreich das Gespräch nicht verbal eskalieren zu lassen.
Ein weiterer Tipp wäre, mit Gemeinsamkeiten das Gespräch zu beginnen, also Gemeinsamkeiten zwischen euch. Anstatt nur die Differenzen laufend zu thematisieren. Wenn du hier vielleicht eine Balance findest, wird es leichter, auch "Tabuthemen" anzusprechen.

Vielfach ist es einfacher, mit Menschen (tiefergründige) Gespräche zu führen, wenn es 4-Augen-Gespräche in ungezwungener, ruhiger/entspannter Umgebung/Atmosphäre sind, wo auch keine unmittelbare Erwartungshaltung mitschwillt, als im Alltagsstress.
Kommunikation über die Distanz (Email, Messenger-Dienste, Telefon) halte ich für ungeeignet, da hierbei vieles über reine Interpretation von ein paar Wörtern/Grafiken läuft und das kann rasch Mißverständnisse entstehen lassen, die schließlich die Situation verschlechtern statt zu verbessern.
Wenn dein Gegenüber vielleicht beginnt, sich in für ihn sensiblen Themen zu öffnen, höre nur mal zu. Ohne gleich zu bewerten/abzuwerten oder sich sofort eine Meinung zu bilden und das Gesagte bzw. jedes Wort auf die Waagschale zu legen. Dabei entsteht möglicherweise eine ganz andere Situation, als dein Gegenüber es von dir gewöhnt ist und dementsprechend kann die Reaktion auch anders ausfallen.
desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Gestern hatten wir so ein schlechtes Telefonat: Er hat am Wochenende keine Zeit (ich eigentlich auch nicht wirklich, aber das hatte ich ihm noch gar nicht gesagt.) Und er hat sich schon wieder mit ner Bekannten getroffen, was mich echt eifersüchtig macht. (Ich denke auch, dass die ihm gefallen könnte.) Das hat mich beides so angenervt, dass das restliche Telefonat für mich und von meiner Seite echt unentspannt war. Dafür hasse ich mich selbst, zumal ich objektiv betrachtet auch nicht finde, dass ich einen Grund für schlechte Laune habe.
Und ich kriege es einfach nicht hin, diesen Unmut freundlich und konstruktiv zu äußern. Das Problem ist natürlich auch, dass ich das nicht telefonisch tun möchte. Wenn wir uns sehen, habe ich aber gar nicht das Bedürfnis, irgendwelchen Unmut zu äußern, weil sich in den Momenten einfach alles richtig anfühlt.
Die Theorie mit Ich-Botschaften usw. kenne ich, denn ich bin Lehrerin und habe oft genug beruflich schwierige Gespräche zu führen. Privat kriege ich das aber nicht hin, weil ich dafür immer gleich viel zu emotional bin: Entweder heule ich total schnell oder ich zicke rum. Außerdem habe ich als Ex-Abine auch immer gleich total die Verlustängste, weil ich aus Erfahrung nun mal weiß, dass ich mit Glück alle paar Jahre mal einen Mann treffe, der mich ein bisschen mag. Und letztlich hat es ja auch nie geklappt.
Jetzt fange ich auch noch an, alles überzubewerten: Wie oft meldet er sich, wie oft melde ich mich? Und so was. Das ist so was von dämlich.

Jedenfalls kotzt mich das gerade so an, weil ich das Gefühl habe, das mit uns zu verkacken. Klar bin ich auch manchmal unzufrieden mit unserer Beziehung und muss das irgendwie rüberbringen. Bzw. erstmal sagen, was ich mir wünsche. Da gäbe es ja auch Lösungswege. Aber insgesamt tut er mir so gut und wenn wir zusammen sind (und oft genug auch, wenn nicht) fühlt es sich so richtig an. Deshalb will ich ihn nicht verlieren.
Ich weiß nicht, welche Reaktionen bei deinem Gegenüber dein (emotionaler) Zustand auslöst, jedoch ist mMn ein rein emotionaler Zugang dem Ganzen wenig förderlich, da die Gefahr des gegenseitigen Aufschaukelns besteht. Versuche hier einen sachlichen Zugang zu einigen Themen zu finden.
Ein möglicher Zugang könnten mMn Kompromisse sein, wo ihr euch in der Mitte trefft. z.B. er meldet sich nur alle 10 Tage und du willst aber tgl. kontaktiert werden. Mittelweg wäre vielleicht so alle 3 oder 4 Tage eine Nachricht. Für den Anfang mal eine Basis und im Laufe der Beziehung kann sich das ja weiter entwickeln - möglicherweise von alleine ohne ein "Regelwerk" immer zu haben.
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von LesHommes »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Das ist so was von dämlich.
Jedenfalls kotzt mich das gerade so an, weil ich das Gefühl habe, das mit uns zu verkacken.
Vielleicht bist du sehr drastisch in deinen Gedanken und in deiner Kommunikation. In deinem Post lese ich viele drastische Worte, mehrmals so was wie „verkacken“, „abkotzen“, „rumzicken“, „rumheulen“ oder „ich kriegs nicht hin“.
Irgendwie klingt das für mich danach, als würdest du dein eigenes Verhalten schon mal völlig abwerten. Und als würdest DU dich übermäßig verantwortlich fühlen für Reaktionen, die du gar nicht in der Hand, sondern nur dein Partner. Vielleicht kannst du bei dir selbst ansetzen & etwas weniger drastisch sondern lieber dezidierter zu formulieren, was du empfindest. (Stichwort: gewaltfreie Kommunikation)
Wenn man Befindlichkeiten weniger drastisch formuliert, kann das der Kommunikation schon einen entspannenden Move geben, weil die Worte auch was mit deiner Einstellung machen. Evtl. Fällt es dir dann auch leichter, deinem Partner mitzuteilen, ohne ihn z.B. zu befremden oder vor den Kopf zu stoßen.
Durch krasse Sprache räumst du deinen Ängsten ggf. auch mehr Platz ein, als nötig. Und du darfst milder mit dir selbst umgehen.
Denn wie du selbst bemerkst, haben deine Sorgen doch auch Berechtigung, wollen wahrgenommen werden und ich finde die Tipps der anderen User dahingehend auch hilfreich!
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Re: Kommunikation, Wünsche äußern, …

Beitrag von MFGMitleser »

desigual hat geschrieben: 09 Nov 2022 20:52 Hallo an alle,
ich bin auf der Suche nach Tipps oder Erfahrungsberichten, wie man (auch im fortgeschrittenen Alter) noch lernen kann, in einer Beziehung gut zu kommunizieren.

Jetzt fange ich auch noch an, alles überzubewerten: Wie oft meldet er sich, wie oft melde ich mich? Und so was. Das ist so was von dämlich.
Es geht offenbar auch ums Telefonieren.

Aus meiner Ex-Beziehung kann ich sagen, dass man meint, man könnte jeden Tag stundenlang telefonieren. Man meint aber auch, das müsste unbedingt so sein. Und so bleiben. Und wenn man sich nichts zu sagen hat, ist das schlecht, oder?

Ganz ehrlich: wenn sie mich in der Woche montags angerufen hat, lag das gemeinsame WE gerade erst hinter uns. Die Woche hat gerade erst angefangen. Es gibt nichts spannendes zu erzählen, außer, dass bei der Arbeit alle den halben Tag Fußballergebnisses diskutiert haben und ich meine Arbeit nicht richtig machen konnte. Ich rufe sie Dienstag an: seit Montag nichts neues, ich war kurz zum Einkaufen und ich komme gerade vom Sport.
Es gibt einfach oft genug nichts spannendes, was man erzählen könnte. Das ist einfach so. Was sollte denn ständig passieren, weswegen man stundenlang telefonieren würde?

Das würde man doch nur dann tun, um dem Partner/Partnerin mehr aus seinem Leben an sich zu erzählen. Über die früheren Freunde, die Lehrer, welche Fächer mochte man, welche Hobbies, die liebe Verwandtschaft. Und wann tut man das? Am Anfang der Beziehung, um sich über sich gegenseitig abzuholen, wer man ist und woher man kommt.

An den täglichen Telefonaten ist nur eins wirklich toll: dass man die Stimme des anderen hört. Auf mich hat es immer total beruhigend und ausgleichend gewirkt, sie zu hören. Ich fühlte mich allein deswegen schon erheblich besser. Im Anschluss daran fühlte sich der Restabend deutlich besser an. An der Stimme kann man mit seinen feinen Antennen auch viel heraushören, wie es jemand geht. Man sollte dann keine kritischen Dinge diskutieren wollen, sowas wie "Warum hast Du letztens xy gesagt oder abc gemacht? Das fand ich nicht gut." Am Telefon hätte ich mich immer bloss in die Defensive gedrückt gefühlt, und ich hasse es, mich für Dinge zu rechtfertigen, an denen ich nicht alleine schuld bin und die zu diskutieren absurd sind.

Wir konnten uns wegen Fernbeziehung nur an den Wochenenden und Urlauben sehen, dazwischen ging nur Telefonieren. Und es ist völlig OK, wenn man nur mal 5 Minuten lang einfach die Stimme des anderen hört.

Und abgesehen vom Telefonieren:
Ihr müsst darauf achten, dass Ihr Dinge nicht in Euch hineinfresst und erst viel später diskutiert. Wenn es lange zu spät ist, daran nichts mehr zu ändern ist und es sich anderweitig ausgesessen hat. Wenn Dich etwas gestört hat (oder ihn), dann bitte ohne langes Vertagen besprechen, wenn die Eindrücke noch frisch sind und man sich noch an die Umstände gut erinnern kann.

Alles Gute Euch!

Gruß
MFGMitleser.
Wenn man darüber nachdenkt, kommt man eigentlich schon in den Himmel, wenn man geboren wird - Jim Lovell, Apollo 13 Astronaut

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