"Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

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Moridin
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"Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Ich kann mir vorstellen, dass Einige hier diese Situation erlebt haben.

Man hat noch bei den Eltern gewohnt und mit steigendem Alter wundert sich die Mutter, dass man nie etwas von Frauen erzählt oder mal jemanden mit nach Hause bringt.
Und irgendwann startet die Mutter ein Gespräch und sagt dem Sohn, es sei nicht schlimm, wenn man homosexuell wäre und das würde nichts an der Beziehung untereinander ändern.

Eigentlich ja nett von der Mutter und so sollte es generell sein.
ABER wenn man sich selbst schon Gedanken und eventuell auch "Vorwürfe" macht, weil man keinen Erfolg beim anderen Geschlecht hat, dann führt so eine Aussage eher dazu, dass man sich noch schlechter fühlt.

Beim Ersten Mal hatte ich damit noch kein großes Problem. Ich habe ihr halt gesagt, dass dies nicht der Fall sei und fertig.
Aber letztendlich sagte sie mir das, über ein paar Jahre hinweg, vier oder fünf Mal (bisher). Und mit jedem Mal hat mich die Frage mehr genervt, was auch an meiner Reaktion bemerkbar war.

Ich hatte mir vorgenommen, ihr beim nächsten Mal zu sagen, dass sie das nie wieder ansprechen soll. Aber ich glaube, sie hat es jetzt verstanden oder aufgegeben etwas dahingehend zu sagen.


Eine etwas andere Situation gab es mal beim Film schauen mit der Mutter und dem Stiefvater. Irgendwie kam das Thema "Jungfräulichkeit im etwas höheren Alter" auf. Woraufhin die beiden sich einig waren, dass es schon ein Versagen ist, wenn man in so einem Alter noch keinen Sex hatte (das gemeinte Alter war zwischen Mitte 20 und Mitte 30).
Da musste ich mich auch zusammenreißen, nicht zu reagieren...

Vielleicht möchte ja jemand von ähnlichen Situationen berichten. Oder wie es euch in solchen Situationen ging/wie ihr damit umgingt.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Obelix »

Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 15:06
Ich hatte mir vorgenommen, ihr beim nächsten Mal zu sagen, dass sie das nie wieder ansprechen soll. Aber ich glaube, sie hat es jetzt verstanden oder aufgegeben etwas dahingehend zu sagen.


Eine etwas andere Situation gab es mal beim Film schauen mit der Mutter und dem Stiefvater. Irgendwie kam das Thema "Jungfräulichkeit im etwas höheren Alter" auf. Woraufhin die beiden sich einig waren, dass es schon ein Versagen ist, wenn man in so einem Alter noch keinen Sex hatte (das gemeinte Alter war zwischen Mitte 20 und Mitte 30).
Da musste ich mich auch zusammenreißen, nicht zu reagieren...
Warum hast du dich hier bemüht nicht zu reagieren? Gerade bei der eigenen Mutter hätte ich hier klar zu verstehen gegeben, dass mich diese Bemerkung verletzt hat.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Obelix hat geschrieben: 28 Okt 2022 16:52
Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 15:06
Ich hatte mir vorgenommen, ihr beim nächsten Mal zu sagen, dass sie das nie wieder ansprechen soll. Aber ich glaube, sie hat es jetzt verstanden oder aufgegeben etwas dahingehend zu sagen.


Eine etwas andere Situation gab es mal beim Film schauen mit der Mutter und dem Stiefvater. Irgendwie kam das Thema "Jungfräulichkeit im etwas höheren Alter" auf. Woraufhin die beiden sich einig waren, dass es schon ein Versagen ist, wenn man in so einem Alter noch keinen Sex hatte (das gemeinte Alter war zwischen Mitte 20 und Mitte 30).
Da musste ich mich auch zusammenreißen, nicht zu reagieren...
Warum hast du dich hier bemüht nicht zu reagieren? Gerade bei der eigenen Mutter hätte ich hier klar zu verstehen gegeben, dass mich diese Bemerkung verletzt hat.
Sie scheint der Meinung zu sein, ich hätte bereits Sex gehabt.
Das war ein paar Jahre nach dem letzten "wäre nicht schlimm, wenn du schwul bist".
Und ich wollte nicht sagen "Moooooment mal, ich hatte auch noch keinen Sex und diese Bemerkung verletzt mich" :mrgreen:
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Egil »

Ich habe selbst so etwas nicht erlebt. Aber ich weiß, dass ich manchmal damit gerechnet habe. Ist aber nie passiert. Nur von Halbfremden, aber so vorsichtig, dass ich vorgeben konnte, die Andeutungen nicht verstanden zu haben. Hätte mir jemand das direkt gesagt, wäre ich bestimmt auch sauer gewesen.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Versingled »

Das habe ich nie erlebt, dafür das indirekte (über Nachbarn) Gejammer meiner Mutter, weil es keine Schwiegertochter gab. Wäre ich schwul ... es wäre die allergrößte Katastrophe im Leben meiner Mutter gewesen, sie hätte wahrscheinlich nie mehr ein Wort mit mir gewechselt. Meinem Vater wäre es wohl egal gewesen.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Versingled hat geschrieben: 28 Okt 2022 17:49 Das habe ich nie erlebt, dafür das indirekte (über Nachbarn) Gejammer meiner Mutter, weil es keine Schwiegertochter gab. Wäre ich schwul ... es wäre die allergrößte Katastrophe im Leben meiner Mutter gewesen, sie hätte wahrscheinlich nie mehr ein Wort mit mir gewechselt. Meinem Vater wäre es wohl egal gewesen.
Das fände ich auch nervig. Genauso wenn das Thema Enkelkinder angeschnitten wird (war jetzt bei mir noch nie der Fall, aber man hört das ja manchmal).
Oh wow, finde ich heftig, dass deine Mutter da wahrscheinlich so reagiert hätte.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Versingled »

Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 17:52
Versingled hat geschrieben: 28 Okt 2022 17:49 Das habe ich nie erlebt, dafür das indirekte (über Nachbarn) Gejammer meiner Mutter, weil es keine Schwiegertochter gab. Wäre ich schwul ... es wäre die allergrößte Katastrophe im Leben meiner Mutter gewesen, sie hätte wahrscheinlich nie mehr ein Wort mit mir gewechselt. Meinem Vater wäre es wohl egal gewesen.
Das fände ich auch nervig. Genauso wenn das Thema Enkelkinder angeschnitten wird (war jetzt bei mir noch nie der Fall, aber man hört das ja manchmal).
Oh wow, finde ich heftig, dass deine Mutter da wahrscheinlich so reagiert hätte.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Obelix »

Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 16:59
Obelix hat geschrieben: 28 Okt 2022 16:52
Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 15:06
Ich hatte mir vorgenommen, ihr beim nächsten Mal zu sagen, dass sie das nie wieder ansprechen soll. Aber ich glaube, sie hat es jetzt verstanden oder aufgegeben etwas dahingehend zu sagen.


Eine etwas andere Situation gab es mal beim Film schauen mit der Mutter und dem Stiefvater. Irgendwie kam das Thema "Jungfräulichkeit im etwas höheren Alter" auf. Woraufhin die beiden sich einig waren, dass es schon ein Versagen ist, wenn man in so einem Alter noch keinen Sex hatte (das gemeinte Alter war zwischen Mitte 20 und Mitte 30).
Da musste ich mich auch zusammenreißen, nicht zu reagieren...
Warum hast du dich hier bemüht nicht zu reagieren? Gerade bei der eigenen Mutter hätte ich hier klar zu verstehen gegeben, dass mich diese Bemerkung verletzt hat.
Sie scheint der Meinung zu sein, ich hätte bereits Sex gehabt.
Das war ein paar Jahre nach dem letzten "wäre nicht schlimm, wenn du schwul bist".
Und ich wollte nicht sagen "Moooooment mal, ich hatte auch noch keinen Sex und diese Bemerkung verletzt mich" :mrgreen:
Warum nicht?
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Obelix hat geschrieben: 28 Okt 2022 18:23
Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 16:59
Obelix hat geschrieben: 28 Okt 2022 16:52

Warum hast du dich hier bemüht nicht zu reagieren? Gerade bei der eigenen Mutter hätte ich hier klar zu verstehen gegeben, dass mich diese Bemerkung verletzt hat.
Sie scheint der Meinung zu sein, ich hätte bereits Sex gehabt.
Das war ein paar Jahre nach dem letzten "wäre nicht schlimm, wenn du schwul bist".
Und ich wollte nicht sagen "Moooooment mal, ich hatte auch noch keinen Sex und diese Bemerkung verletzt mich" :mrgreen:
Warum nicht?
Weil ich mir diese Blöße nicht geben wollte/konnte.
Mal abgesehen davon, dass das wahrscheinlich dann früher oder später in andere Kommentare oder ein Gespräch ausarten würde. Und das würde ich nicht wollen.
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Undomiel

Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Undomiel »

Also für lesbisch wurde ich glaube ich nie gehalten, zumindest hat niemand was in der Hinsicht geäußert. Kommentare bezüglich Enkelkinder kenne ich aber zu genüge.
Und als ich dann mit meinem Freund zusammen gekommen bin haben sich Freunde und Kollegen überschlagen mit "ich freue mich so sehr für dich", total ungläubig. Was zwar nett gemeint war. Bei mir kam aber an "die haben es mir null zugetraur, jemanden zu finden". Erst vorgestern hat wieder eine Kollegin total ungläubig reagiert, als sie vom geplanten Zusammenzug gehört hat. Einerseits ist es schön, dass die Kollegen und Freunde Anteil nehmen. Aber dass etwas eigentlich total normales so erwähnenswert ist zeigt mir nur wieder, dass meine Biografie halt nicht normal ist
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von opopop »

Mir geht man auch immer mit sowas auf die Nerven. Fragen nach Beziehungsstand, Freundin, wie ich die und die finden würde etc.

Immer, wenn ich dann sage, dass ich kein Interesse an einer Beziehung habe, werde ich gefragt, ob ich schwul bin. Da kann ich die Uhr danach stellen.

Nein, das bin ich nicht. Habe einfach genug um die Ohren (vermutlich in Kürze arbeitslos), dass ich für sowas nicht auch noch die Nerven habe, und mich stößt der Gedanke an Sexualität mittlerweile einfach ab. Und ich habe das mittlerweile eh abgehakt, wird nix mehr.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Undomiel hat geschrieben: 28 Okt 2022 20:50 Also für lesbisch wurde ich glaube ich nie gehalten, zumindest hat niemand was in der Hinsicht geäußert. Kommentare bezüglich Enkelkinder kenne ich aber zu genüge.
Und als ich dann mit meinem Freund zusammen gekommen bin haben sich Freunde und Kollegen überschlagen mit "ich freue mich so sehr für dich", total ungläubig. Was zwar nett gemeint war. Bei mir kam aber an "die haben es mir null zugetraur, jemanden zu finden". Erst vorgestern hat wieder eine Kollegin total ungläubig reagiert, als sie vom geplanten Zusammenzug gehört hat. Einerseits ist es schön, dass die Kollegen und Freunde Anteil nehmen. Aber dass etwas eigentlich total normales so erwähnenswert ist zeigt mir nur wieder, dass meine Biografie halt nicht normal ist
Natürlich war das auch auf die Frauen hier bezogen. Hab nur aufgrund meines Beispiels von "schwul" gesprochen und nicht daran gedacht, stattdessen "homosexuell" zu schreiben :)

Kann mir gut vorstellen, dass Kommentare bezüglich Enkelkindern bei Frauen nochmal häufiger vorkommen. Stelle ich mir auch sehr nervig vor.
Mhm... Ich weiß, was du meinst. Ist zwar nett gemeint, aber man spürt halt dennoch, dass es als sehr ungewöhnlich betrachtet wird in Bezug auf sich selbst.
Aber möglicherweise kommt es uns manchmal auch nur so übertrieben vor. Weil wir aufgrund unserer "Biografie" teilweise schon etwas in der Richtung erwarten?
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

opopop hat geschrieben: 28 Okt 2022 21:03 Mir geht man auch immer mit sowas auf die Nerven. Fragen nach Beziehungsstand, Freundin, wie ich die und die finden würde etc.

Immer, wenn ich dann sage, dass ich kein Interesse an einer Beziehung habe, werde ich gefragt, ob ich schwul bin. Da kann ich die Uhr danach stellen.

Nein, das bin ich nicht. Habe einfach genug um die Ohren (vermutlich in Kürze arbeitslos), dass ich für sowas nicht auch noch die Nerven habe, und mich stößt der Gedanke an Sexualität mittlerweile einfach ab. Und ich habe das mittlerweile eh abgehakt, wird nix mehr.
Eigentlich auch seltsam, dass die erste Annahme ist, man wäre schwul, anstelle von asexuell. Wäre doch laut deren Beobachtungen genauso naheliegend, könnte man meinen?

Ich habe derzeit auch viel um die Ohren, aber das Thema Beziehung kann ich dennoch nicht aus meinen Gedanken verbannen.
Hast du das wirklich komplett abgehakt oder könnte sich das nochmal ändern, solltest du eine Person kennenlernen, die du sehr toll findest?
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Undomiel »

Moridin hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:20
Undomiel hat geschrieben: 28 Okt 2022 20:50 Und als ich dann mit meinem Freund zusammen gekommen bin haben sich Freunde und Kollegen überschlagen mit "ich freue mich so sehr für dich", total ungläubig. Was zwar nett gemeint war. Bei mir kam aber an "die haben es mir null zugetraur, jemanden zu finden". Erst vorgestern hat wieder eine Kollegin total ungläubig reagiert, als sie vom geplanten Zusammenzug gehört hat. Einerseits ist es schön, dass die Kollegen und Freunde Anteil nehmen. Aber dass etwas eigentlich total normales so erwähnenswert ist zeigt mir nur wieder, dass meine Biografie halt nicht normal ist
Mhm... Ich weiß, was du meinst. Ist zwar nett gemeint, aber man spürt halt dennoch, dass es als sehr ungewöhnlich betrachtet wird in Bezug auf sich selbst.
Aber möglicherweise kommt es uns manchmal auch nur so übertrieben vor. Weil wir aufgrund unserer "Biografie" teilweise schon etwas in der Richtung erwarten?
Also ich bin mir sehr sicher, dass ich mir das nicht einbilde. Ich kann locker 10 Situationen aufzählen, wo die Leute übertrieben überschwänglich reagiert haben.
Die Kollegin am Mittwoch hat zum Beispiel nicht nur einmal gesagt, dass sie sich total für mich freut, sondern mindestens drei mal. Innerhalb von einer Minute. Wohingegen der gleichzeitig thematisierte Zusammenzug einer weiteren Kollegin, die dabei stand, gar nicht kommentiert wurde.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:43
Moridin hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:20
Undomiel hat geschrieben: 28 Okt 2022 20:50 Und als ich dann mit meinem Freund zusammen gekommen bin haben sich Freunde und Kollegen überschlagen mit "ich freue mich so sehr für dich", total ungläubig. Was zwar nett gemeint war. Bei mir kam aber an "die haben es mir null zugetraur, jemanden zu finden". Erst vorgestern hat wieder eine Kollegin total ungläubig reagiert, als sie vom geplanten Zusammenzug gehört hat. Einerseits ist es schön, dass die Kollegen und Freunde Anteil nehmen. Aber dass etwas eigentlich total normales so erwähnenswert ist zeigt mir nur wieder, dass meine Biografie halt nicht normal ist
Mhm... Ich weiß, was du meinst. Ist zwar nett gemeint, aber man spürt halt dennoch, dass es als sehr ungewöhnlich betrachtet wird in Bezug auf sich selbst.
Aber möglicherweise kommt es uns manchmal auch nur so übertrieben vor. Weil wir aufgrund unserer "Biografie" teilweise schon etwas in der Richtung erwarten?
Also ich bin mir sehr sicher, dass ich mir das nicht einbilde. Ich kann locker 10 Situationen aufzählen, wo die Leute übertrieben überschwänglich reagiert haben.
Die Kollegin am Mittwoch hat zum Beispiel nicht nur einmal gesagt, dass sie sich total für mich freut, sondern mindestens drei mal. Innerhalb von einer Minute. Wohingegen der gleichzeitig thematisierte Zusammenzug einer weiteren Kollegin, die dabei stand, gar nicht kommentiert wurde.
Ich wollte dir das auch keineswegs unterstellen :)
Hielt es nur für eine eventuelle Möglichkeit, beziehungsweise dass man es verstärkt so auffassen könnte.
Aber ich weiß auch, dass solche Reaktionen durchaus Realität sein können.

Das ist dann schon sehr auffällig. Mir fällt jetzt kein besserer Begriff ein, aber ich finde das hat fast schon etwas "infantilisierendes". Wie wenn man zu einem Kind, das die Schuhe richtig zubindet, sagt: "Das hast du aber gut gemacht!"
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Strange Lady »

Versingled hat geschrieben: 28 Okt 2022 18:12
Moridin hat geschrieben: 28 Okt 2022 17:52
Versingled hat geschrieben: 28 Okt 2022 17:49 Das habe ich nie erlebt, dafür das indirekte (über Nachbarn) Gejammer meiner Mutter, weil es keine Schwiegertochter gab. Wäre ich schwul ... es wäre die allergrößte Katastrophe im Leben meiner Mutter gewesen, sie hätte wahrscheinlich nie mehr ein Wort mit mir gewechselt. Meinem Vater wäre es wohl egal gewesen.
Das fände ich auch nervig. Genauso wenn das Thema Enkelkinder angeschnitten wird (war jetzt bei mir noch nie der Fall, aber man hört das ja manchmal).
Oh wow, finde ich heftig, dass deine Mutter da wahrscheinlich so reagiert hätte.
Meine Mutter war die Narzistin vor dem Herrn.
:umarmung2:

Das ist das schlimmste, das einem Kind widerfahren kann. Oftmals ist es dann sogar besser Vollwaise zu sein, finde ich.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Strange Lady »

Mich halten ja viele für verheiratet und fragen, warum mein Mann nie mit ins Theater kommt. Ich werde auch oft nach meinen Kindern gefragt, wie alt die seien und ob die noch zur Schule gingen. Ein paar Mal dachten Leute auch ich sei queer/lesbisch.

Ich steig da nicht mehr durch. Es ist mir auch egal.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Moridin »

Strange Lady hat geschrieben: 29 Okt 2022 10:06 Mich halten ja viele für verheiratet und fragen, warum mein Mann nie mit ins Theater kommt. Ich werde auch oft nach meinen Kindern gefragt, wie alt die seien und ob die noch zur Schule gingen. Ein paar Mal dachten Leute auch ich sei queer/lesbisch.

Ich steig da nicht mehr durch. Es ist mir auch egal.
Wie kommts, dass viele dich für verheiratet halten?
Verstehe nicht, wie man dazu kommt, solche annahmen zu treffen. Genauso mit den Kindern. Als ob jeder ab einem gewissen Alter Kinder hätte?
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Versingled »

Strange Lady hat geschrieben: 29 Okt 2022 10:00
Versingled hat geschrieben: 28 Okt 2022 18:12
Meine Mutter war die Narzistin vor dem Herrn.
:umarmung2:

Das ist das schlimmste, das einem Kind widerfahren kann. Oftmals ist es dann sogar besser Vollwaise zu sein, finde ich.
Das stimmt. Ich sehe darin den Hauptgrund warum ich AB geworden bin ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: "Es wäre nicht schlimm, wenn du schwul wärst"

Beitrag von Strange Lady »

Moridin hat geschrieben: 29 Okt 2022 10:07
Strange Lady hat geschrieben: 29 Okt 2022 10:06 Mich halten ja viele für verheiratet und fragen, warum mein Mann nie mit ins Theater kommt. Ich werde auch oft nach meinen Kindern gefragt, wie alt die seien und ob die noch zur Schule gingen. Ein paar Mal dachten Leute auch ich sei queer/lesbisch.

Ich steig da nicht mehr durch. Es ist mir auch egal.
Wie kommts, dass viele dich für verheiratet halten?
Verstehe nicht, wie man dazu kommt, solche annahmen zu treffen. Genauso mit den Kindern. Als ob jeder ab einem gewissen Alter Kinder hätte?
Keine Ahnung. Ich vermute Klischeedenken: ich werde als migrantisch wahrgenommen/gelesen. In dem Kulturkreis, der mir zugeschrieben wird, sind Frauen einfach verheiratet und haben Kinder.

Und weil ich im Alltagsumgang relativ normal wirke.
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