Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

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Mariquita

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mariquita »

Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 14:21
Mariquita hat geschrieben: 29 Okt 2022 11:47 Das kann man von außen nie wissen, wie es in einer Partnerschaft zugeht. Das, was behauptet wird, muss nicht der Wahrheit entsprechen.
Naja, die Jahre, die man als Paar zusammen verbracht hat, würde ich dann trotzdem als Qualitätsmerkmal einer Beziehung ansehen, oder?
Nein, überhaupt nicht. Allein die Jahre sagen so gut wie nichts über eine Beziehung aus. Wenn die Beziehung schlecht ist, sagen die Jahre höchstens etwas über die Leidensfähigkeit und Unentschlossenheit der Partner aus.
Mariquita

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mariquita »

Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 14:21
Mariquita hat geschrieben: 29 Okt 2022 11:47 Das kann man von außen nie wissen, wie es in einer Partnerschaft zugeht. Das, was behauptet wird, muss nicht der Wahrheit entsprechen.
Naja, die Jahre, die man als Paar zusammen verbracht hat, würde ich dann trotzdem als Qualitätsmerkmal einer Beziehung ansehen, oder?
Nein, überhaupt nicht. Allein die Jahre sagen so gut wie nichts über eine Beziehung aus. Wenn die Beziehung schlecht ist, sagen die Jahre höchstens etwas über die Leidensfähigkeit und Unentschlossenheit der Partner aus.
Undomiel

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Undomiel »

Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 14:21
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:36
Also für mich und meine Problematik war es genau das Richtige, mit Casual Sex Erfahrungen zu sammeln. So konnte ich meine sehr starken Hemmungen und Unsicherheiten abbauen, die es vorher für mich unmöglich gemacht haben, eine Beziehung zu finden.
Und gewisse negative Glaubenssätze, die mich so lange behindert haben, auflösen.
Verstehe ich nicht. Ist es denn nicht viel einfacher, in einer geborgenen Atmosphäre solche Hemmungen und Selbstunsicherheiten aufzulösen? Inwiefern ist es da hilfreich, mit Menschen die man kaum kennt zu schlafen?


Weil da in meiner Wahrnehmung für mich weniger auf dem Spiel stand. Mein größtes Problem war die Angst vor Ablehnung. Die wird natürlich umso größer, je wichtiger einem der andere ist und je mehr man emotional involviert ist. Wenn Gefühle im Spiel sind hat man mehr zu verlieren. Deswegen war es für mich zunächst einfacher, die Gefühle bewusst außen vor zu lassen. Als ich dann tatsächlich erfahren hatte, dass meine Ängste weitgehend unbegründet waren, hab ich mich dann auch mehr gewagt und konnte auch meine Gefühle aufs Spiel setzen.
Und eine geborgene Atmosphäre ist da nicht ausgeschlossen. Mein Ziel war es ja, etwas in Richtung Affäre /F+ zu finden. Was auch geklappt hat. Dass sich auf dem Weg dahin auch einmalige Geschichten ergeben war von mir nicht geplant (auch wenn ich da im Rückblick wohl auch etwas naiv war). Aber bei den beiden länger anhaltenden Geschichten herrschte eine sehr vertraute Atmosphäre.
Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 14:21
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:36 Bei einer gewissen Problematik kann dieser Ratschlag also durchaus gut sein. Das heißt nicht, dass er für jeden HC-AB gut ist. Aber ich bin mir sicher, dass ich ohne diese Erfahrungen heute nicht in einer Beziehung wäre.
Naja, ob ein therapeutischer Ansatz oder der kalte Sprung ins Wasser und es direkt mit einer Beziehung zu probieren geholfen hätte, kann man nun im Nachhinein nicht mehr feststellen. Sex mit jemanden zu haben, den man kaum kennt, war sicherlich auch große eine Überwindung.
Das Problem an dem Ratschlag empfinde ich, dass man sich dann eben auch etwas selbst wegnimmt. Und man MMN erst auf andere Möglichkeiten zurückgreifen sollte. Casual,-Sex und Bodycount führen eben dazu, dass die Beziehungsfähigkeit leidet. Kannst du ja auch an dir selbst und deinen eigenen Thread feststellen. "Beziehung nur mangels anderer Alternativen?"
Bei mir ist es ja aufgrund der Ängste schon gar nicht zu einer Beziehungsanbahnung gekommen, der Sprung ins kalte Wasser wäre in Form einer Beziehung also gar nicht möglich gewesen. Es hat vorher 15 Jahre nicht geklappt, da hätte es ohne signifikante Änderung wohl auch die nächsten 15 Jahre nicht geklappt. Und mein Versuch hat funktioniert, also war es wohl für mich der richtige Weg. Natürlich war es eine riesige Überwindung. Aber im Gegensatz zu einer Beziehungsanbahnung konnte ich mich dazu überwinden.
Also ich wüsste jetzt nicht, was ich mir da selbst weggenommen habe. Im Gegenteil, ich habe in weniger als einem Jahr geschafft, was ich in 18 Jahren vorher nicht geschafft habe. Mein Leben hat sich sehr stark zum Positiven verändert. Ich bereue auf jeden Fall gar nichts.
Aber mir mangelnde Beziehungsfähigkeit zu unterstellen ist schon sehr von oben herab. Zumal ich seit anderthalb Jahren eine funktionierende Beziehung führe. Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.

Es ist ja okay, wenn es für dich nicht der richtige Weg ist. Ich habe nie behauptet, dass er es für alle ist. Aber ich finde es nicht fair etwas schlechtzureden, was offensichtlich funktioniert hat.
Mariquita

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mariquita »

Mir hat es in den Fingern gejuckt ähnliches zu schreiben, hab es gelassen, da ich ja nicht wissen konnte, ob Undomiel sich nicht lieber selbst positionieren wollte. Hat sie ja getan, und ich hätte es nicht besser ausdrücken können.

Beziehungsunfähig, weil man zwei oder drei unverbindliche Geschichten im Erwachsenenalter hatte? Der Beweis dafür ist ein Strang, in dem sich die TE des erwähnten Stranges Gedanken über die Beziehung macht, also letztlich verantwortlich handelt?


Derart rigide Moralvorstellungen kenne ich sonst hierzulande nur von Fundamentalchristen. Kann einem fast schon Angst machen.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Egil »

Mariquita hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:56 Beziehungsunfähig, weil man zwei oder drei unverbindliche Geschichten im Erwachsenenalter hatte? Der Beweis dafür ist ein Strang, in dem sich die TE des erwähnten Stranges Gedanken über die Beziehung macht, also letztlich verantwortlich handelt?

Derart rigide Moralvorstellungen kenne ich sonst hierzulande nur von Fundamentalchristen. Kann einem fast schon Angst machen.
Nun, so anders waren die Moralvorstellungen meiner Großmutter auch nicht. Und die war definitiv keine Fundamentalchristin. Ich kann Mefis Argumentation durchaus nachvollziehen, soweit hat ihre Einstellung auf mich abgefärbt.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Undomiel »

Egil hat geschrieben: 29 Okt 2022 18:53
Mariquita hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:56 Beziehungsunfähig, weil man zwei oder drei unverbindliche Geschichten im Erwachsenenalter hatte? Der Beweis dafür ist ein Strang, in dem sich die TE des erwähnten Stranges Gedanken über die Beziehung macht, also letztlich verantwortlich handelt?

Derart rigide Moralvorstellungen kenne ich sonst hierzulande nur von Fundamentalchristen. Kann einem fast schon Angst machen.
Nun, so anders waren die Moralvorstellungen meiner Großmutter auch nicht. Und die war definitiv keine Fundamentalchristin. Ich kann Mefis Argumentation durchaus nachvollziehen, soweit hat ihre Einstellung auf mich abgefärbt.
Da kann ich ja froh sein, dass meine (sehr gläubige) Großmutter toleranter war...
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Egil »

Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 19:57 Da kann ich ja froh sein, dass meine (sehr gläubige) Großmutter toleranter war...
Sie hat zum Beispiel stets auf Diskos geschimpft ("Bumslokale") und auf meinen Onkel, der in seinen jungen Jahren etliche kurze Beziehungen hatte, wohl manche davon auch parallel, und vor allem auf "disse Wiever", die nur feiern und nicht arbeiten wollen. Letztlich habe ich ja einen ähnlichen Weg wie du gewählt, nur eben in der für Männer gangbaren Variante. Aber es war für mich auch echt eine heftige Überwindung.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mefi »

Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Bei mir ist es ja aufgrund der Ängste schon gar nicht zu einer Beziehungsanbahnung gekommen, der Sprung ins kalte Wasser wäre in Form einer Beziehung also gar nicht möglich gewesen. Es hat vorher 15 Jahre nicht geklappt, da hätte es ohne signifikante Änderung wohl auch die nächsten 15 Jahre nicht geklappt. Und mein Versuch hat funktioniert, also war es wohl für mich der richtige Weg. Natürlich war es eine riesige Überwindung. Aber im Gegensatz zu einer Beziehungsanbahnung konnte ich mich dazu überwinden.
Hattest du es denn damals auch mal mit einer therapeutischen Unterstützung versucht?
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Aber mir mangelnde Beziehungsfähigkeit zu unterstellen ist schon sehr von oben herab. Zumal ich seit anderthalb Jahren eine funktionierende Beziehung führe.
Also 1 1/2 sind bisher nicht wirklich lange. Das es erstmal für dich funktioniert freut mich für dich, dass du diese Erfahrung machen darfst.
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.
Ich schon. Alles, was man eben tut oder lässt, hat auch einen Einfluss auf das weitere Leben.

Wenn man so vorgeht, wie du das getan hast, verknüpfen sich die Synapsen anders in deinem Gehirn. Es ist deutlicher schwieriger danach, sich auf einen permanenten Partner einzulassen.Das umschreiben der Synapsen auf eine langfristige Monogamie ist eben etwas schwieriger. Dazu kommen dann verringerte Oxcytine level, die eben die Paarbindung erschweren. Das ist so ziemlich genau das, was ich deinem Thread auch herauslese, ehrlich gesagt,

Es ist ein bisschen wie Diabetes, Typ 2: Zucker zu essen, macht kurzfristig doch große Freude. Aber unserer Körper ist darauf nicht ausgerichtet, und das hat eben auch Konsequenzen, sodass der Körper wider seine Natur eine Lösung finden muss, damit umzugehen
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Es ist ja okay, wenn es für dich nicht der richtige Weg ist. Ich habe nie behauptet, dass er es für alle ist. Aber ich finde es nicht fair etwas schlechtzureden, was offensichtlich funktioniert hat.
Ich wünsche dir vom Herzen, dass das langfristig für dich funktioniert. Aber dein Strang liest sich eben anders
Mariquita hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:56 Derart rigide Moralvorstellungen kenne ich sonst hierzulande nur von Fundamentalchristen. Kann einem fast schon Angst machen.
Eine moralische Komponente spielt für mich hierbei keine Rolle. Solange keine anderen Menschen dabei verletzt werden, kann sie so viel Casual-Dates haben wie sie das möchte. Machen viele so. Nichts destotrotz hat die Konsequenzen für das weitere Leben. Wie eben alles, was man tut Konsequenzen hat. Habe ich mir nicht ausgedacht. Außerdem bin ich übrigens Atheist.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Nephthys79 »

Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Bei mir ist es ja aufgrund der Ängste schon gar nicht zu einer Beziehungsanbahnung gekommen, der Sprung ins kalte Wasser wäre in Form einer Beziehung also gar nicht möglich gewesen. Es hat vorher 15 Jahre nicht geklappt, da hätte es ohne signifikante Änderung wohl auch die nächsten 15 Jahre nicht geklappt. Und mein Versuch hat funktioniert, also war es wohl für mich der richtige Weg. Natürlich war es eine riesige Überwindung. Aber im Gegensatz zu einer Beziehungsanbahnung konnte ich mich dazu überwinden.
Also ich wüsste jetzt nicht, was ich mir da selbst weggenommen habe. Im Gegenteil, ich habe in weniger als einem Jahr geschafft, was ich in 18 Jahren vorher nicht geschafft habe. Mein Leben hat sich sehr stark zum Positiven verändert. Ich bereue auf jeden Fall gar nichts.
Aber mir mangelnde Beziehungsfähigkeit zu unterstellen ist schon sehr von oben herab. Zumal ich seit anderthalb Jahren eine funktionierende Beziehung führe. Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.

Es ist ja okay, wenn es für dich nicht der richtige Weg ist. Ich habe nie behauptet, dass er es für alle ist. Aber ich finde es nicht fair etwas schlechtzureden, was offensichtlich funktioniert hat.
Undomiel, lass dir da mal nichts einreden und irgendwelche fragwürdigen Bewertungen deiner Entscheidungen von Fremden kannst du getrost ignorieren, nur du selbst bist in der Position deine Situation einschätzen zu können.
Ich finde deinen Weg sehr aufschlussreich und kann manche Herausforderungen nachvollziehen. Allein, dass du den Knoten der Erfahrungslosigkeit selbst durchbrochen hast und dich jetzt schon 1,5 Jahre in einer Beziehung befindest finde ich bewundernswert, ich finde auch völlig normal, dass du Unsicherheiten hast. Auf 1,5 Jahre habe ich es nie gebracht und hätte mindestens genauso große Fragezeichen....
Auf zu neuen Ufern!
Mariquita

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mariquita »

Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.
Ich schon. Alles, was man eben tut oder lässt, hat auch einen Einfluss auf das weitere Leben.

Wenn man so vorgeht, wie du das getan hast, verknüpfen sich die Synapsen anders in deinem Gehirn. Es ist deutlicher schwieriger danach, sich auf einen permanenten Partner einzulassen.Das umschreiben der Synapsen auf eine langfristige Monogamie ist eben etwas schwieriger. Dazu kommen dann verringerte Oxcytine level, die eben die Paarbindung erschweren. Das ist so ziemlich genau das, was ich deinem Thread auch herauslese, ehrlich gesagt,

Es ist ein bisschen wie Diabetes, Typ 2: Zucker zu essen, macht kurzfristig doch große Freude. Aber unserer Körper ist darauf nicht ausgerichtet, und das hat eben auch Konsequenzen, sodass der Körper wider seine Natur eine Lösung finden muss, damit umzugehen

...
Eine moralische Komponente spielt für mich hierbei keine Rolle. Solange keine anderen Menschen dabei verletzt werden, kann sie so viel Casual-Dates haben wie sie das möchte. Machen viele so. Nichts destotrotz hat die Konsequenzen für das weitere Leben. Wie eben alles, was man tut Konsequenzen hat. Habe ich mir nicht ausgedacht. Außerdem bin ich übrigens Atheist.
Der Prozess im Hirn, den du beschreibst (ich bin keine Hirnforscherin, du offensichtlich auch nicht) mag bei langjährigem Pornokonsum und/oder ständig wechselnden Partnern mit harten sexuellen Praktiken zutreffen.
Mit zwei Affären im Erwachsenenalter ist Undomiel Lichtjahre von promisken Verhalten entfernt.
Außerdem glaube ich, dass hier Ursache und Wirkung verwechselt wird. Promiskes Verhalten scheint mir eher die Folge als die Ursache von Beziehungsunfähigkeit zu sein.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Henrietta »

Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.
Ich schon. Alles, was man eben tut oder lässt, hat auch einen Einfluss auf das weitere Leben.

Wenn man so vorgeht, wie du das getan hast, verknüpfen sich die Synapsen anders in deinem Gehirn. Es ist deutlicher schwieriger danach, sich auf einen permanenten Partner einzulassen.Das umschreiben der Synapsen auf eine langfristige Monogamie ist eben etwas schwieriger. Dazu kommen dann verringerte Oxcytine level, die eben die Paarbindung erschweren. Das ist so ziemlich genau das, was ich deinem Thread auch herauslese, ehrlich gesagt,
Das halte ich, vor allem auch in diesem Fall, für eine sehr gewagte These..
Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Undomiel geschrieben hat und glaube, dass dies auch für mich die Möglichkeit wäre, den Knoten platzen zu lassen. Hemmungen abzubauen und Erfahrungen sammeln, um dann eine Beziehung eingehen zu können. Denn genau dieser Teil der Unerfahrenheit lähmt mich auch und lässt mich alles abblocken, was in diese Richtung geht.

Ich würde es eher als ein Angstbewältigunsgtraining sehen, was Undomiel gemacht hat, in dem sie sich zunächst so ihren Änsgten gestellt hat, wie sie es sich zugetraut hat, um sich nach und nach an das Heran zu tasten, was ihr am meisten Angst gemacht hat, nämlich die Beziehung einzugehen mit jemandem, für den sie Gefühle hat.
So gesehen passt dann Dein Synapsenargument doch wieder, denn hoffentlich vernüpfen sie sich anders, nämlich so, dass man dann nicht mehr so viel Angst und Scham empfindet, die einen dabei lähmt, sein Ziel zu erreichen.

Etwas anderes wäre es tatsächlich, wenn jemand aufgrund von Bindungsangst oder was auch immer, von einer Kurzbeziehung in die nächste hüpft, zunächst immer schwer verliebt ist und dann aber reißaus nimmt, wenn es verbindlicher wird.
Da würde ich Dir recht geben, dass dann die Gefahr besteht, dass es immer schwerer wird, eine längerfristige Beziehung einzugehen.
Dies sehe ich bei dem Vorgehen von Undomiel aber überhaupt nicht.
Da lese ich eher ein sehr erfolgreiches Ansgtbewältigungstraining raus.
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Galip
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Galip »

Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:23 Aber ich kann noch eine unpopulärere Meinung darbieten: mrgreen: : Ich denke, dass, wenn man viele wechselnde Partner hat, auch die Beziehungsfähigkeit zu Grunde gerichtet wird. Und man im Idealfall einen sexuellen Partner hat. Die gesündesten Beziehungen, die ich in meinem Umfeld kenne, sind genauso aufgebaut. Mit 17-18 kennengelernt und nach 20,-25 Jahren immer noch glücklich mit intakten Sexleben.
Von außen zu beurteilen, was eine gesunde Beziehung ist und was nicht, finde ich gewagt. Die Außendarstellung einer Beziehung kann etwas völlig anderes sein als das tatsächliche Funktionieren der Beziehung.
Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:23 Jeder kann selbst in seinen Familien oder auch im Freundeskreis feststellen, wo die wahren, glücklichen und langfristigen Beziehungen zu finden sind. Die findet man eben nicht(mehr) MMN mit einen hohen Bodycount.
Hier werden m.E. Ursache und Wirkung vertauscht: Eine Beziehung ist nicht gut, weil sie lange hält; sie hält lange, weil sie gut ist. Dementsprechend ist eine hohe Zahl früherer Partner eher das Ergebnis schlechter Beziehungen, als die Ursache. Das kann auf mangelnde Beziehungsfähigkeit zurückzuführen sein, wie Mariquita schreibt:
Mariquita hat geschrieben: 30 Okt 2022 07:38 Außerdem glaube ich, dass hier Ursache und Wirkung verwechselt wird. Promiskes Verhalten scheint mir eher die Folge als die Ursache von Beziehungsunfähigkeit zu sein.
Die 99% der Menschen, die nicht mehr mit ihrer Jugendliebe zusamen sind, hatten vermutlich größtenteils gute Gründe, sich zu trennen. Ich bezweifle, dass viele davon heute besser dran wären, wenn sie bei ihrem ersten Partner geblieben wären. Was nicht heißt, dass ich dienjenigen, bei denen das so geklappt hat (also erste Beziehung mit 17 und dann für immer zusammen geblieben) nicht beneiden würde. Aber dieses Glück ist wohl nur den wenigsten vergönnt. Davon abgesehen kann ich auch nicht zurückreisen in der Zeit: Eine Beziehung kann ich nicht in der Vergangenheit beginnen, sondern nur in der Gegenwart. Also genau genommen kann ich es nicht, deshalb bin ich hier. Aber ihr wisst schon, worauf ich hinaus will...
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mariquita »

Galip hat geschrieben: 30 Okt 2022 08:16
Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:23 Aber ich kann noch eine unpopulärere Meinung darbieten: mrgreen: : Ich denke, dass, wenn man viele wechselnde Partner hat, auch die Beziehungsfähigkeit zu Grunde gerichtet wird. Und man im Idealfall einen sexuellen Partner hat. Die gesündesten Beziehungen, die ich in meinem Umfeld kenne, sind genauso aufgebaut. Mit 17-18 kennengelernt und nach 20,-25 Jahren immer noch glücklich mit intakten Sexleben.
Von außen zu beurteilen, was eine gesunde Beziehung ist und was nicht, finde ich gewagt. Die Außendarstellung einer Beziehung kann etwas völlig anderes sein als das tatsächliche Funktionieren der Beziehung.
Mefi hat geschrieben: 29 Okt 2022 08:23 Jeder kann selbst in seinen Familien oder auch im Freundeskreis feststellen, wo die wahren, glücklichen und langfristigen Beziehungen zu finden sind. Die findet man eben nicht(mehr) MMN mit einen hohen Bodycount.
Hier werden m.E. Ursache und Wirkung vertauscht: Eine Beziehung ist nicht gut, weil sie lange hält; sie hält lange, weil sie gut ist. Dementsprechend ist eine hohe Zahl früherer Partner eher das Ergebnis schlechter Beziehungen, als die Ursache. Das kann auf mangelnde Beziehungsfähigkeit zurückzuführen sein, wie Mariquita schreibt:
Mariquita hat geschrieben: 30 Okt 2022 07:38 Außerdem glaube ich, dass hier Ursache und Wirkung verwechselt wird. Promiskes Verhalten scheint mir eher die Folge als die Ursache von Beziehungsunfähigkeit zu sein.
Die 99% der Menschen, die nicht mehr mit ihrer Jugendliebe zusamen sind, hatten vermutlich größtenteils gute Gründe, sich zu trennen. Ich bezweifle, dass viele davon heute besser dran wären, wenn sie bei ihrem ersten Partner geblieben wären. Was nicht heißt, dass ich dienjenigen, bei denen das so geklappt hat (also erste Beziehung mit 17 und dann für immer zusammen geblieben) nicht beneiden würde. Aber dieses Glück ist wohl nur den wenigsten vergönnt. Davon abgesehen kann ich auch nicht zurückreisen in der Zeit: Eine Beziehung kann ich nicht in der Vergangenheit beginnen, sondern nur in der Gegenwart. Also genau genommen kann ich es nicht, deshalb bin ich hier. Aber ihr wisst schon, worauf ich hinaus will...
Ich habe es auch schon erlebt, dass solche Paare, die ihre "Jugendliebe" geheiratet haben sich höchst unschöne Scheidungskriege geliefert haben. Ob da vielleicht der unterschwellige Vorwurf etwas verpasst zu haben eine Rolle gespielt hat?
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Egil
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Egil »

Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00 Ich schon. Alles, was man eben tut oder lässt, hat auch einen Einfluss auf das weitere Leben.

Wenn man so vorgeht, wie du das getan hast, verknüpfen sich die Synapsen anders in deinem Gehirn. Es ist deutlicher schwieriger danach, sich auf einen permanenten Partner einzulassen.Das umschreiben der Synapsen auf eine langfristige Monogamie ist eben etwas schwieriger. Dazu kommen dann verringerte Oxcytine level, die eben die Paarbindung erschweren. Das ist so ziemlich genau das, was ich deinem Thread auch herauslese, ehrlich gesagt,

Es ist ein bisschen wie Diabetes, Typ 2: Zucker zu essen, macht kurzfristig doch große Freude. Aber unserer Körper ist darauf nicht ausgerichtet, und das hat eben auch Konsequenzen, sodass der Körper wider seine Natur eine Lösung finden muss, damit umzugehen

Eine moralische Komponente spielt für mich hierbei keine Rolle. Solange keine anderen Menschen dabei verletzt werden, kann sie so viel Casual-Dates haben wie sie das möchte. Machen viele so. Nichts destotrotz hat die Konsequenzen für das weitere Leben. Wie eben alles, was man tut Konsequenzen hat. Habe ich mir nicht ausgedacht. Außerdem bin ich übrigens Atheist.
Das alles tut Vermeidungsverhalten aber auch. Wenn man konsequent Beziehungsanbahnungen - in welcher Form und aufgrund welcher Ursache auch immer - aus dem Weg geht, sorgt man letztlich dafür, dass der ganze Kram für einen irgendwann angstbehaftet ist. Ich habe dazu neulich einen sehr interessanten Printartikel gelesen, den ich, wenn ich ihn online gelesen hätte, im Bereich Medien verlinkt hätte.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Undomiel »

Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Bei mir ist es ja aufgrund der Ängste schon gar nicht zu einer Beziehungsanbahnung gekommen, der Sprung ins kalte Wasser wäre in Form einer Beziehung also gar nicht möglich gewesen. Es hat vorher 15 Jahre nicht geklappt, da hätte es ohne signifikante Änderung wohl auch die nächsten 15 Jahre nicht geklappt. Und mein Versuch hat funktioniert, also war es wohl für mich der richtige Weg. Natürlich war es eine riesige Überwindung. Aber im Gegensatz zu einer Beziehungsanbahnung konnte ich mich dazu überwinden.
Hattest du es denn damals auch mal mit einer therapeutischen Unterstützung versucht?
Nein, habe ich nicht.
Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Aber mir mangelnde Beziehungsfähigkeit zu unterstellen ist schon sehr von oben herab. Zumal ich seit anderthalb Jahren eine funktionierende Beziehung führe.
Also 1 1/2 sind bisher nicht wirklich lange. Das es erstmal für dich funktioniert freut mich für dich, dass du diese Erfahrung machen darfst.
Also für viele hier sind anderthalb Jahre denke ich durchaus lang. Wie viel Beziehungserfahrung hast du denn? Muss ja einiges sein, wenn du dich so gut auskennst.
Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.
Ich schon. Alles, was man eben tut oder lässt, hat auch einen Einfluss auf das weitere Leben.
Okay, wäre ich also komplett unerfahren gewesen hätte ich weniger Unsicherheiten? Das halte ich für eine gewagte These. Aus meiner Erfahrung verstärkt mangelnde Erfahrung die Unsicherheit, nicht umgekehrt. Ohne die Erfahrungen könnte ich das, was ich jetzt habe, doch gar nicht einordnen und wäre mir erst Recht unsicher, ob es das für den Rest meines Lebens sein soll.
Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00 Wenn man so vorgeht, wie du das getan hast, verknüpfen sich die Synapsen anders in deinem Gehirn. Es ist deutlicher schwieriger danach, sich auf einen permanenten Partner einzulassen.Das umschreiben der Synapsen auf eine langfristige Monogamie ist eben etwas schwieriger. Dazu kommen dann verringerte Oxcytine level, die eben die Paarbindung erschweren. Das ist so ziemlich genau das, was ich deinem Thread auch herauslese, ehrlich gesagt,

Es ist ein bisschen wie Diabetes, Typ 2: Zucker zu essen, macht kurzfristig doch große Freude. Aber unserer Körper ist darauf nicht ausgerichtet, und das hat eben auch Konsequenzen, sodass der Körper wider seine Natur eine Lösung finden muss, damit umzugehen
Ah okay, du scheinst offenbar Neurobiologe und Evolutionsbiologe zu sein, sehr interessant.
Und wie stark unsere Bindung ist scheinst du auch anhand von wenigen Kommentaren beurteilen zu können. Das ist schon eine krasse Leistung.
Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Es ist ja okay, wenn es für dich nicht der richtige Weg ist. Ich habe nie behauptet, dass er es für alle ist. Aber ich finde es nicht fair etwas schlechtzureden, was offensichtlich funktioniert hat.
Ich wünsche dir vom Herzen, dass das langfristig für dich funktioniert. Aber dein Strang liest sich eben anders
Wenn man ihn sehr einseitig liest mag das stimmen.
Interessant finde ich ja auch, dass du zu dem ganzen ersten Absatz, in dem ich erklärt habe warum ich mich für diesen Weg entschieden habe, gar keine Stellung nimmst.
Undomiel

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Undomiel »

Nephthys79 hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:40
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Bei mir ist es ja aufgrund der Ängste schon gar nicht zu einer Beziehungsanbahnung gekommen, der Sprung ins kalte Wasser wäre in Form einer Beziehung also gar nicht möglich gewesen. Es hat vorher 15 Jahre nicht geklappt, da hätte es ohne signifikante Änderung wohl auch die nächsten 15 Jahre nicht geklappt. Und mein Versuch hat funktioniert, also war es wohl für mich der richtige Weg. Natürlich war es eine riesige Überwindung. Aber im Gegensatz zu einer Beziehungsanbahnung konnte ich mich dazu überwinden.
Also ich wüsste jetzt nicht, was ich mir da selbst weggenommen habe. Im Gegenteil, ich habe in weniger als einem Jahr geschafft, was ich in 18 Jahren vorher nicht geschafft habe. Mein Leben hat sich sehr stark zum Positiven verändert. Ich bereue auf jeden Fall gar nichts.
Aber mir mangelnde Beziehungsfähigkeit zu unterstellen ist schon sehr von oben herab. Zumal ich seit anderthalb Jahren eine funktionierende Beziehung führe. Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.

Es ist ja okay, wenn es für dich nicht der richtige Weg ist. Ich habe nie behauptet, dass er es für alle ist. Aber ich finde es nicht fair etwas schlechtzureden, was offensichtlich funktioniert hat.
Undomiel, lass dir da mal nichts einreden und irgendwelche fragwürdigen Bewertungen deiner Entscheidungen von Fremden kannst du getrost ignorieren, nur du selbst bist in der Position deine Situation einschätzen zu können.
Ich finde deinen Weg sehr aufschlussreich und kann manche Herausforderungen nachvollziehen. Allein, dass du den Knoten der Erfahrungslosigkeit selbst durchbrochen hast und dich jetzt schon 1,5 Jahre in einer Beziehung befindest finde ich bewundernswert, ich finde auch völlig normal, dass du Unsicherheiten hast. Auf 1,5 Jahre habe ich es nie gebracht und hätte mindestens genauso große Fragezeichen....
Danke. Meine Therapeutin kennt übrigens meine Geschichten und meinte auch zu mir, dass es sehr bewundernswert ist und viel Stärke zeigen würde, dass ich es alleine so weit geschafft habe.
Undomiel

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Undomiel »

Mariquita hat geschrieben: 30 Okt 2022 07:38 Außerdem glaube ich, dass hier Ursache und Wirkung verwechselt wird. Promiskes Verhalten scheint mir eher die Folge als die Ursache von Beziehungsunfähigkeit zu sein.
Dem würde ich mich anhand meiner Beobachtungen anschließen.
Ich hatte deutlich weniger Probleme, mich auf die Bindung einzulassen, als zum Beispiel meine Kolleginnen mit normaler Historie. Es waren schon alle überrascht, dass wir so schnell zusammen waren. Während sie teilweise Monate lang jemanden gedatet haben ohne dass darüber geredet wurde, wie denn jetzt der Beziehungsstatus ist.
Undomiel

Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Undomiel »

Henrietta hat geschrieben: 30 Okt 2022 07:56
Mefi hat geschrieben: 30 Okt 2022 06:00
Undomiel hat geschrieben: 29 Okt 2022 15:45 Nur weil man in der ersten Beziehung gewisse Unsicherheiten hat heißt es doch nicht, dass man nicht beziehungsfähig ist. Die Korrelation meiner vorherigen Erfahrungen mit den Unsicherheiten sehe ich auch nicht.
Ich schon. Alles, was man eben tut oder lässt, hat auch einen Einfluss auf das weitere Leben.

Wenn man so vorgeht, wie du das getan hast, verknüpfen sich die Synapsen anders in deinem Gehirn. Es ist deutlicher schwieriger danach, sich auf einen permanenten Partner einzulassen.Das umschreiben der Synapsen auf eine langfristige Monogamie ist eben etwas schwieriger. Dazu kommen dann verringerte Oxcytine level, die eben die Paarbindung erschweren. Das ist so ziemlich genau das, was ich deinem Thread auch herauslese, ehrlich gesagt,
Das halte ich, vor allem auch in diesem Fall, für eine sehr gewagte These..
Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Undomiel geschrieben hat und glaube, dass dies auch für mich die Möglichkeit wäre, den Knoten platzen zu lassen. Hemmungen abzubauen und Erfahrungen sammeln, um dann eine Beziehung eingehen zu können. Denn genau dieser Teil der Unerfahrenheit lähmt mich auch und lässt mich alles abblocken, was in diese Richtung geht.

Ich würde es eher als ein Angstbewältigunsgtraining sehen, was Undomiel gemacht hat, in dem sie sich zunächst so ihren Änsgten gestellt hat, wie sie es sich zugetraut hat, um sich nach und nach an das Heran zu tasten, was ihr am meisten Angst gemacht hat, nämlich die Beziehung einzugehen mit jemandem, für den sie Gefühle hat.
So gesehen passt dann Dein Synapsenargument doch wieder, denn hoffentlich vernüpfen sie sich anders, nämlich so, dass man dann nicht mehr so viel Angst und Scham empfindet, die einen dabei lähmt, sein Ziel zu erreichen.

Etwas anderes wäre es tatsächlich, wenn jemand aufgrund von Bindungsangst oder was auch immer, von einer Kurzbeziehung in die nächste hüpft, zunächst immer schwer verliebt ist und dann aber reißaus nimmt, wenn es verbindlicher wird.
Da würde ich Dir recht geben, dass dann die Gefahr besteht, dass es immer schwerer wird, eine längerfristige Beziehung einzugehen.
Dies sehe ich bei dem Vorgehen von Undomiel aber überhaupt nicht.
Da lese ich eher ein sehr erfolgreiches Ansgtbewältigungstraining raus.
Du hast es sehr gut getroffen. Für mich war es genau das, ein Angstbewältigungstraining. Und ja, es hat mir schon einen Push fürs Selbstbewusstsein gegeben. Aber der Hauptpunkt war, meine Hemmungen bezüglich dem abzubauen, was mir beim Gedanken an eine Beziehung am meisten Angst gemacht hat. Und auch Scham verursacht hat. Wodurch ich jedes Mal die Flucht ergriffen habe, wenn sich auch nur ganz entfernt die Möglichkeit einer Beziehung ergeben hat.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Obelix »

Mariquita hat geschrieben: 30 Okt 2022 09:47
Ich habe es auch schon erlebt, dass solche Paare, die ihre "Jugendliebe" geheiratet haben sich höchst unschöne Scheidungskriege geliefert haben. Ob da vielleicht der unterschwellige Vorwurf etwas verpasst zu haben eine Rolle gespielt hat?
Man wird zu so ziemlich jeder Beziehungskonstellation ein Beispiel finden, wo das Paar auf sehr unschöne Weise auseinander gegangen ist. Daher würde ich mich hüten, allein anhand von Alter oder Vorerfahrung der Beteiligten irgendwelche Prognosen für die Beziehung abzugeben oder Vermutungen über die Gedanken der Beteiligten anzustellen.
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Re: Die Motivation von Nicht-ABs hier im Forum

Beitrag von Mariquita »

Obelix hat geschrieben: 30 Okt 2022 14:39
Mariquita hat geschrieben: 30 Okt 2022 09:47
Ich habe es auch schon erlebt, dass solche Paare, die ihre "Jugendliebe" geheiratet haben sich höchst unschöne Scheidungskriege geliefert haben. Ob da vielleicht der unterschwellige Vorwurf etwas verpasst zu haben eine Rolle gespielt hat?
Man wird zu so ziemlich jeder Beziehungskonstellation ein Beispiel finden, wo das Paar auf sehr unschöne Weise auseinander gegangen ist. Daher würde ich mich hüten, allein anhand von Alter oder Vorerfahrung der Beteiligten irgendwelche Prognosen für die Beziehung abzugeben oder Vermutungen über die Gedanken der Beteiligten anzustellen.
Ja, da hast du natürlich recht. Ich meinte es auch nur als Reaktion auf die Behauptung frühes Zusammenkommen und sehr lange anhaltende Beziehungen seien das allein selig machende, bzw. die Beziehungsfähigkeit würde mit jeder gemachten Erfahrung, die nicht auf lebenslange Verbindung hinaus laufe abnehmen.
Meine Eltern waren 14 und 15 als sie sich kennen lernten. Die haben sich bis zur Scheidung so dermaßen das Leben zur Hölle gemacht, das kann ich gar nicht beschreiben...würde auch keiner lesen wollen.
...und ich kenne einige dieser Beispiele.