Über sich selber reden

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
time4change
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 845
Registriert: 13 Jun 2021 23:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Über sich selber reden

Beitrag von time4change »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Aug 2022 18:18Redet ihr gerne über euch selbst?
kommt auf´s Thema an ...

generell ist mir aber lieber, mehr über meine*n Gesprächpartner*in zu erfahren als den Alleinunterhalter zu spielen!
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Aug 2022 18:18Ich hatte jetzt gerade auf der Arbeit wieder die Situation, dass mich eine Kollegin regelrecht ausgefragt hat. "Wo machst du Urlaub? Was sind deine Hobbys? Was guckst du gerne im Fernsehen? Stehst du auf Männer oder Frauen?" usw.. ...
taktischer Tipp:
im Zuge der Beantwortung der ersten Frage gleich Gegenfragen stellen!
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Tania »

LonelyDude hat geschrieben: 24 Aug 2022 14:17 In deinem Beispiel wäre wahrscheinlich die Tatsache, dass du eine Katze besitzt. Wenn du jetzt nur noch Sachen über die Katze selbst schreibst. Also zu welcher Rasse sie gehört und wie sich die Katze verhält, wären für mich keine Informationen, die mir ein Bild von dir geben würden. Was du an ihr magst oder auch nicht magst, zeigt dann vielleicht eher was über dich.
Wenn man sieht, wie ein Mann mit einer Katze umgeht, weiß man schon das Wichtigste über ihn :shylove:

Und wenn man hört, wie er über eine Katze redet, immerhin die Hälfte ... :schwarzekatze:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Ninja Turtle

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Ninja Turtle »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Aug 2022 18:18 Mir war dieses Gespräch irgendwie unangenehm. Warum? Weil ich eben nicht der coole Typ bin, der irgendwelche außergewöhnlichen Dinge erzählen kann.
AB zu sein ist ziemlich außergewöhnlich. Damit hab ich schon die eine oder andere fröhliche Runde gut unterhalten. :schwitzen:
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

oldfield2283 hat geschrieben: 23 Aug 2022 19:23 Gib's zu Einsamkeit_is_doof, als du diesen Post gemacht hast, hattest du genau mich als Beispiel vor deinem geistigen Auge.
Wie habe ich mich verraten? :brille1: ;)
Im Ernst, das was du beschreibst, könnte auch 1:1 auf mich zutreffen.
Egil hat geschrieben: 24 Aug 2022 04:30 Mittlerweile ist mir das aber egal. Muss mich ja nicht jeder mögen. Wenn jemandem mein Geschmack nicht gefällt, ist es ja nicht mein Problem. Ich denke ja oft dann auch das gleiche über ihre Vorlieben.
:good:
Bzgl. deiner jungen Kollegin: Es gibt leider oft Leute, die überhaupt nicht erkennen, wie sie jemanden mit solch hingeworfenen Bemerkungen verletzen können. Kann man nichts machen.
Besagte Kollegin kann schon ziemlich anstrengend sein. :specht:
Analphabet der Liebe hat geschrieben: 24 Aug 2022 07:08 Hier in dem Fall scheint ja die neue Kollegin extrem neugierig zu sein. Die Frage ob man auf Männer oder Frauen steht ist schon sehr übergriffig. Es ist kein wirkliches Interesse zu erkennen, sondern sie wertet ja gleich Dinge ab. Gerade bei solchen Menschen ist Vorsicht geboten.
Gerade weil sie mir das Gefühl gibt, dass sie mich nicht ernst nimmt, habe ich schon gar keine Lust mich mit ihr zu unterhalten. Mit den anderen Kolleginnen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie ehrlich interessiert sind, ist das anders. Da unterhalte ich mich gerne und erzähle auch gerne von mir. Aber wenn man das Gefühl hat, dass man nur gefragt wird, um abgewertet zu werden, dann hat man schon gar keine Lust mehr auf ein Gespräch.
RomNey hat geschrieben: 24 Aug 2022 10:34 Die einen kennen mich, die anderen können mich...
Ihr guter Beitrag! :good: Vor allem vom zitierten Satz sollte ich mir eine docke Scheibe abschneiden!
LonelyDude hat geschrieben: 24 Aug 2022 14:09 Hast du ihr das auch so gesagt? Vielleicht wirkst du auf sie unsicher und deswegen ist sie so penetrant.
Wäre möglich :gruebel:
Ansonsten ist das natürlich nicht schön so "verhört" zu werden. Kannst sie ja mal herausfordern und sie fragen was denn am Ausland so toll ist ;).
Keine schlechte Idee. Werde ich mal versuchen, wenn sie mal wieder zu einem "Verhör" ansetzt.
Ninja Turtle hat geschrieben: 24 Aug 2022 20:45
AB zu sein ist ziemlich außergewöhnlich. Damit hab ich schon die eine oder andere fröhliche Runde gut unterhalten. :schwitzen:
Dass ich AB bin habe ich bisher verheimlicht und werde das auch nicht preis geben. Reicht schon, dass ich erzählt habe, dass ich noch bei den Eltern wohne.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Benutzeravatar
RomNey
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2769
Registriert: 15 Apr 2021 06:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hamburg

Re: Über sich selber reden

Beitrag von RomNey »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 25 Aug 2022 05:11 Dass ich AB bin habe ich bisher verheimlicht und werde das auch nicht preis geben. Reicht schon, dass ich erzählt habe, dass ich noch bei den Eltern wohne.
Warum verheimlicht, wovor hast du Angst?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden
Benutzeravatar
LesHommes
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1773
Registriert: 29 Jul 2013 10:50
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Über sich selber reden

Beitrag von LesHommes »

RomNey hat geschrieben: 24 Aug 2022 10:34 Und wenn ich einen Chef oder vorgesetzten hätte die irgendwas von meinen "Schwächen" gegen mich einsetzten würden, würde ich sofort kündigen.
Gibt unendlich Arbeit... Hab aber nur eine Gesundheit...

P. S. Ich kann es nur empfehlen sich mit dem ein oder anderen Mitarbeiter mal auszusprechen.
So weiß man woran man ist.
Anstatt sich gegenseitig ständig nur ne Maske vorzuhalten und so zu tun alles Friede Freude Eierkuchen.
Ja, wenn man die Möglichkeiten hat, ist das viel besser für die eigene Psyche!
Habe ich auch gerade hinter mir. Ich mag mich nicht mehr endlos verbiegen für einen Job oder Chef, dafür ist mein Leben echt zu kurz. Und halbherzliches Getue ist auch nichts für mich. Man muss ja nicht alle Menschen total mögen, aber professioneller Anstand ist geboten.

Zum Thema: Ich finde auch, dass „wie über etwas reden“ viel über eine Person aussagt (das Katzenbeispiel ist gut!). Bei manchen Themen interessiere ich mich aber auch explizit für die persönliche Einstellung, damit ich weiß, mit wem ich es da zu tun habe & ggf. auf Abstand gehen kann.
Everyone is in one room; and I'm in the next room.
jormun
Tauscht Gedanken aus
Beiträge: 55
Registriert: 19 Aug 2022 16:11
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Über sich selber reden

Beitrag von jormun »

RomNey hat geschrieben: 25 Aug 2022 06:07
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 25 Aug 2022 05:11 Dass ich AB bin habe ich bisher verheimlicht und werde das auch nicht preis geben. Reicht schon, dass ich erzählt habe, dass ich noch bei den Eltern wohne.
Warum verheimlicht, wovor hast du Angst?
Naja, vielleicht weil es "schwer" ist abzuschätzen, wie eventuelle Reaktionen ausfallen könnten,
selbst wenn man die betreffende Person (oder Gruppe) kennt. Ich selbst habe auch niemandem erzählt dass ich Jungfrau bin, und habe dies für die Zukunft auch nicht vor. Ich bin zwar gut integriert in meine Gemeinde und der Feuerwehr,
aber wenn man im kleinen Kreis beisammen sitzt hört man "unterschwellig" aus Gesprächen und/oder Äußerungen, wie die allgemeine Ansicht gegenüber ABs ist.

Von "lächerlich" - weil man ja erst ein Mann ist wenn man gef***t hat - bis zu "erbärmlich", weil man "das" ja nicht/noch nicht/nie erlebt hat. Auch Diagnosen über den mentalen Zustand des Personenkreises werden angestellt, man müsse doch irgendwie krank sein, jeder normale Mensch hätte/will doch Sex. Die potenzielle Möglichkeit ob da vielleicht eine psychische Störung vorliegt - dann kann der betreffende aber nichts dafür.

Mein Freundes - und Bekanntenkreis besteht aus guten Menschen, ist bunt gemischt, enthält auch Menschen mit Migrationshintergund und einige homosexuelle. Aber selbst die äußern sich "kritisch" gegenüber dem Aspekt AB.
Das Gespräch hat sich nur zweimal in diese Richtung entwickelt, ich kann nicht sagen wie das Thema überhaupt aufkam.
Ich könnte mir vorstellen dass Einsamkeit_ist_doof so etwas wie "Ausgrenzung" bzw Ablehnung befürchtet.
One Vision. One Purpose.
Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss.
Benutzeravatar
RomNey
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2769
Registriert: 15 Apr 2021 06:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hamburg

Re: Über sich selber reden

Beitrag von RomNey »

jormun hat geschrieben: 25 Aug 2022 13:17 Ich könnte mir vorstellen dass Einsamkeit_ist_doof so etwas wie "Ausgrenzung" bzw Ablehnung befürchtet.
Will ich mit Menschen umgeben sein die Menschen ablehnen oder ausgrenzen nur weil sie AB sind?
Also ich nicht.

Deswegen kann das auch ein guter Filter sein.

Kann die Angst schon verstehen...
Das dann auf einmal niemand mehr mit einem spricht.
Denke aber das es, wenn das dann wirklich so ist, auch kein großer Verlust ist.

Edit: ich habe keine freunde dadurch verloren. Habe aber den ein oder anderen dadurch dazu gewonnen.
Ehrlichkeit und Offenheit zieht andere offene und ehrliche Menschen an... So zumindest mein Empfinden.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden
Analphabet der Liebe
Ist kein Frischling mehr
Beiträge: 34
Registriert: 28 Apr 2019 07:43
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Analphabet der Liebe »

Die Arbeitskollegen sind erst einmal keine Freunde. Einige können es im Laufe der Zeit natürlich werden. Natürlich ist eine herzliche und kollegiale Arbeitsatmosphäre wünschenswert.

Ich kann weiter aber nur den Rat geben trotzdem nicht zuviel von sich Preis zu geben. Gerade "Schwächen" wie zum Beispiel ABtum, Alkoholprobleme, aber auch Themen wie Religion, finanzielle Situation sollte man möglichst vermeiden. Neid und Missgunst kann schnell zu Mobbing führen. Hat man Streit mit einem Freund kann man ihm einfach aus dem Weg gehen, bei einem Arbeitskollegen ist das nicht so einfach, man muss halt weiter zusammenarbeiten.

Auch kann das Bekanntsein dieser "Schwächen" auch hinderlich sein wenn man in der Firma ein wenig vorankommen möchten. Zum Beispiel wer bekommt die Beförderung (bei gleich Eignung)? Der Familienvater mit Eigenheim oder der Abler der noch bei/mit den Eltern wohnt?

Viele Menschen sind auch auf den Arbeitsplatz angewiesen und können und möchten nicht so einfach wechseln. Erst recht nicht wegen ein paar "Idioten". Es reicht schon einer dieser "Idioten" aus und man geht durch die Hölle. Jeden Tag!
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

RomNey hat geschrieben: 25 Aug 2022 06:07 Warum verheimlicht, wovor hast du Angst?
jormun hat geschrieben: 25 Aug 2022 13:17 Naja, vielleicht weil es "schwer" ist abzuschätzen, wie eventuelle Reaktionen ausfallen könnten,
selbst wenn man die betreffende Person (oder Gruppe) kennt.
(...)
Ich könnte mir vorstellen dass Einsamkeit_ist_doof so etwas wie "Ausgrenzung" bzw Ablehnung befürchtet.
Genau das ist das Problem bzw. der Grund weshalb ich mit diesem Thema lieber nicht so offensiv umgehe. Ganz ehrlich: Ich bin absolut nicht stolz auf meinen AB-Status. :dont: Im Grunde ärgere ich mich schon darüber, dass ich erzählt habe, dass ich mit meinen Eltern zusammen wohne. Jetzt auch noch draufzusetzen, dass ich noch nie eine Beziehung und Sex hatte muss dann wirklich nicht sein.
RomNey hat geschrieben: 25 Aug 2022 13:39 Will ich mit Menschen umgeben sein die Menschen ablehnen oder ausgrenzen nur weil sie AB sind?
Also ich nicht.

Deswegen kann das auch ein guter Filter sein.

Kann die Angst schon verstehen...
Das dann auf einmal niemand mehr mit einem spricht.
Denke aber das es, wenn das dann wirklich so ist, auch kein großer Verlust ist.
Im Privatleben kann man das machen und da stimme ich dir auch zu, aber am Arbeitsplatz ist das recht schwierig. Mal angenommen, ich mache meinen AB-Status öffentlich und werde deshalb tatsächlich abgelehnt oder bekomme dumme Kommentare zu hören, dann müsste ich mir im Extremfall eine neue Stelle suchen. Und daran habe ich absolut kein Interesse, da ich mich bei meinem jetzigen Arbeitgeber recht wohl fühle.
Wie gesagt, im Privatleben sieht das anders aus. Wenn man dort erzählt, dass man AB ist und wird dumm angemacht, dann kann man sagen "Leck mich" und gehen. Im Beruf ist das deutlich schwieriger.
Analphabet der Liebe hat geschrieben: 25 Aug 2022 16:01 Ich kann weiter aber nur den Rat geben trotzdem nicht zuviel von sich Preis zu geben. Gerade "Schwächen" wie zum Beispiel ABtum, Alkoholprobleme, aber auch Themen wie Religion, finanzielle Situation sollte man möglichst vermeiden. Neid und Missgunst kann schnell zu Mobbing führen. Hat man Streit mit einem Freund kann man ihm einfach aus dem Weg gehen, bei einem Arbeitskollegen ist das nicht so einfach, man muss halt weiter zusammenarbeiten.
Genau das ist der Punkt! :daumen: Man kann den Kollegen eben nicht einfach aus dem Weg gehen. Und gerade der AB-Status kann dazu führen, dass man nicht mehr ernst genommen wird oder als Sonderling abgetan wird. Da behalte ich es lieber für mich. Im Nachhinein ärgere ich mich ja ach schon über mich, dass ich erzählt habe, dass ich noch bei den Eltern wohne. :wuetend:
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Benutzeravatar
Obelix
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2471
Registriert: 23 Aug 2019 17:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: München

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Obelix »

Analphabet der Liebe hat geschrieben: 25 Aug 2022 16:01 Ich kann weiter aber nur den Rat geben trotzdem nicht zuviel von sich Preis zu geben. Gerade "Schwächen" wie zum Beispiel ABtum, Alkoholprobleme, aber auch Themen wie Religion, finanzielle Situation sollte man möglichst vermeiden.
Ich kann mich aus meinen 25 Jahren Berufsleben nicht daran erinnern, jemals über eines dieser Themen gefragt worden zu sein. Natürlich sind das heikle Themen. Um über sowas zu reden muss schon eine sehr solide Vertrauensbasis da sein. Aber wenn man die mit einem Kollegen erreicht hat, warum nicht auch mal (unter vier Augen) darüber sprechen? Natürlich beinhaltet die Vertrauensbasis auch, dass der Kollege auch in ähnlicher Weise seine eigenen Schwächen geoffenbart hat. Das sollte schon symmetrisch sein.

Im normalen Arbeitsalltag sind die Gesprächsthemen aber dann doch wesentlich banaler. Da erzählt man sich eben gegenseitig, was man an Wochenende oder im Urlaub gemacht oder geplant hat. Und natürlich kommt dabei sehr schnell auch heraus, ob man Familie hat oder nicht. Wer im Kirchenchor singt, wird das irgendwann erzählen und damit natürlich auch offenbaren, dass er der zugehörigen Religionsgemeinschaft gegenüber zumindest nicht ganz abgeneigt ist. Ein vollständiges "Glaubensbekenntnis" ist das deswegen noch lange nicht.
Ein paar private Informationen gehören für mich zu einem guten kollegialen Verhältnis einfach dazu. Aber natürlich geht es nicht an, dass einer seiner Kollegen nur ausfragt, ohne selbst von sich zu erzählen. Das funktioniert auf Dauer nicht.


Analphabet der Liebe hat geschrieben: 25 Aug 2022 16:01Auch kann das Bekanntsein dieser "Schwächen" auch hinderlich sein wenn man in der Firma ein wenig vorankommen möchten. Zum Beispiel wer bekommt die Beförderung (bei gleich Eignung)? Der Familienvater mit Eigenheim oder der Abler der noch bei/mit den Eltern wohnt?
Das wird in der Regel derjenige sein, der sich mit dem Chef (bzw. mit dem, der die Entscheidung trifft) auf der Beziehungsebene an besten versteht. Das hat nichts mit dem Familienstand oder der Wohnsituation zu tun, sondern mit der sozialen Chemie. Jemand, der sozial unsicher wirkt, hat natürlich schlechte Karten, aber das trifft auch längst nicht auf jeden AB zu.

Analphabet der Liebe hat geschrieben: 25 Aug 2022 16:01Viele Menschen sind auch auf den Arbeitsplatz angewiesen und können und möchten nicht so einfach wechseln. Erst recht nicht wegen ein paar "Idioten". Es reicht schon einer dieser "Idioten" aus und man geht durch die Hölle. Jeden Tag!
Das klingt nach sehr schlechten persönlichen Erfahrungen. Mit tut jeder leid, der so etwas durchmachen muss. Aber ich möchte eben auch betonen, dass das nicht der Normalfall ist.
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
Analphabet der Liebe
Ist kein Frischling mehr
Beiträge: 34
Registriert: 28 Apr 2019 07:43
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Analphabet der Liebe »

Obelix hat geschrieben: 25 Aug 2022 17:42Das klingt nach sehr schlechten persönlichen Erfahrungen. Mit tut jeder leid, der so etwas durchmachen muss. Aber ich möchte eben auch betonen, dass das nicht der Normalfall ist.
Moderation: Absolute Beginner Treff Zitat repariert

Ich habe einen ähnlich langen Berufsweg wie Du. Ich habe gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Hatte prima Chefs und echte Arschlöcher als Chefs und Kollegen. Habe sehr gute Freunde auf Arbeit gewonnen, tolle Menschen kennengelernt und teilweise wieder verloren.

Vielleicht hattest Du nur Glück oder bist aufgrund Deiner Persönlichkeit nicht so empfänglich?

Es kommt auch darauf an wie und wo man arbeitet. In einer großen Firma mit vielen Mitarbeitern und einer hohen Fluktuation (zum Beispiel Callcenter) ist es etwas anders als in einem 3 Mann Betrieb.

Sicherlich kann und soll man mit den Kollegen auch über Privates reden können. Ist ja auch normal. Aber wie schon geschrieben nicht so sehr ins Detail gehen und eher oberflächlich bleiben, sowie bestimmte Themen ganz auslassen. Schnell hat man den Stempel weg.

Ich finde mich im Treadersteller auch ein klein wenig wieder und kann ihn, so meine ich gut verstehen. So ein Typ Kollegin wie er beschrieben hat bin ich schon öfters begegnet. Extrem neugierig und stellt übergriffige Fragen (ob er auf Mann oder Frau steht).
Hinten rum wird mit Anderen darüber geredet. Vielleicht sucht sie auch nur einen gutmütigen Kollegen auf den sie unangenehme
Arbeiten abladen kann.
Undomiel

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Undomiel »

Wir gehen im engeren Kollegenkreis sehr offen miteinander um, erzählen uns viel Persönliches, reden teils auch über heikle Themen. Da mich einige Kollegen teils schon lange kennen konnten sie zumindest ahnen, dass da bei mir wirklich nie was war. Einmal habe ich es einem Kollegen sogar direkt gesagt, war allerdings unter vier Augen und wir waren beide betrunken. Auslöser war ein Kommentar, dass ich mal lockerer gegenüber Männern werden müsse. Da musste die Wahrheut irgendwie aus mir raus. Negativ ausgelegt wurde es mir nie.
LonelyDude

Re: Über sich selber reden

Beitrag von LonelyDude »

Analphabet der Liebe hat geschrieben: 25 Aug 2022 18:22 Sicherlich kann und soll man mit den Kollegen auch über Privates reden können. Ist ja auch normal. Aber wie schon geschrieben nicht so sehr ins Detail gehen und eher oberflächlich bleiben, sowie bestimmte Themen ganz auslassen. Schnell hat man den Stempel weg.

Ich finde mich im Treadersteller auch ein klein wenig wieder und kann ihn, so meine ich gut verstehen. So ein Typ Kollegin wie er beschrieben hat bin ich schon öfters begegnet. Extrem neugierig und stellt übergriffige Fragen (ob er auf Mann oder Frau steht).
Hinten rum wird mit Anderen darüber geredet. Vielleicht sucht sie auch nur einen gutmütigen Kollegen auf den sie unangenehme
Arbeiten abladen kann.
Ich weiß ja nicht, ob man das so pauschalisieren kann. Ich habe bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht mich den richtigen Kollegen zu öffnen. Das hat den Beziehungen nur gut getan.
Beim Threadersteller sehe ich aber auch kein wirkliches Interesse an ihm von der Seite der Frau. Das klingt für mich auch so als wollte sie sich einfach nur wen suchen, über den sie sich drüber stellen kann. Also da wäre ich an seiner Stelle auch nicht gewillt irgendetwas von mir zu erzählen.
Und Thema "Stempel weg haben": Ich würde auch nur das erzählen, wo ich keine Minderwertigkeitskomplexe habe.
Benutzeravatar
RomNey
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2769
Registriert: 15 Apr 2021 06:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hamburg

Re: Über sich selber reden

Beitrag von RomNey »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 25 Aug 2022 17:15 Im Privatleben kann man das machen und da stimme ich dir auch zu, aber am Arbeitsplatz ist das recht schwierig. Mal angenommen, ich mache meinen AB-Status öffentlich und werde deshalb tatsächlich abgelehnt oder bekomme dumme Kommentare zu hören, dann müsste ich mir im Extremfall eine neue Stelle suchen.
Ja, wie gesagt ich kann deine Angst gut verstehen.
Meine Erfahrung zeigt aber ein anderes Bild.

Bei mir war es aber auch nicht in erster Linie das abtum sondern mein Trauma...
Das ich Alki und ab bin war da immer nur eine randnotiz...

Habe es ungefähr allen erzählt und ich höre von niemanden Kommentare oder werde abgelehnt.

Man merkt sehr schnell wer damit umgehen kann und wer nicht.
Die meisten nicken es im Gespräch alles nur ab. Die wenigsten öffnen sich selber oder zeigen sich mitfühlend.
Ich würde es heute wohl auch nicht mehr so vielen erzählen wie ich es getan habe, aber vermutlich auch nur weil ich jetzt weiß bei wem es überhaupt Sinn macht.

Und hinter deinem Rücken werden sich so oder so schon genug die mäuler über dich zerrissen...
Solche Menschen gibt es überall, ist mit dem forum hier ja nichts anderes.
Lass sie halt labern...
Die einen kennen mich die anderen können mich...


Also wie gesagt ich kann es gut verstehen. Mir erspart es aber heute so einiges...
Besonders das geläster... Kommt selten jmd zu mir und lässt sich über jemand anderen aus, wo ich immer nur sage das ich es unfair finde hinter dem Rücken so hinter einem Menschen her zu ziehen... Besonders wenn ich ihn nicht gut kenne...
Unsere Firma ist leider voll von so Spezialisten die über andere herziehen müssen...
Aber wie gesagt die gibt es überall...




Analphabet der Liebe hat geschrieben: 25 Aug 2022 16:01 Genau das ist der Punkt! :daumen: Man kann den Kollegen eben nicht einfach aus dem Weg gehen. Und gerade der AB-Status kann dazu führen, dass man nicht mehr ernst genommen wird oder als Sonderling abgetan wird.
Sonderling ist gut 🤣

Das sind da auch alles sonderlinge...
Also ich merke schon das ich anders behandelt werde, vllt auch meine Wahrnehmung..
Aber das ist auch meinen stimmungsschwankungen geschuldet... Geht auf und ab...
Aber es kommt viel weniger "wie geht's" weil sie Angst haben ich würde ehrlich antworten... Und nicht das standard "alles gut" zurück geben...
Also ich bin echt Mega froh das ich es getan habe, weil ich jetzt weiß welche Menschen es wirklich interessiert...

Aber jeder der dich dann als sonderling behandelt ist einfach scheinheilig...
Die haben alle auch scheiss viele Probleme und viel scheiß erlebt...
Haben vllt teils sogar größere Probleme als das ab tum...
Der Unterschied ist du machst was dagegen und die anderen lästern nur über dich damit sie sich nicht mit ihrem eigenen scheiß auseinander setzen müssen...


Aber du gehst da schon deinen Weg.
Arbeit bleibt dabei immer noch Arbeit...
Wenn du dich so dort wohl fühlst ist doch alles gut.

(Hoffe nur du hast dann jmd privat mit dem du dich über alles austauschen kannst.)

Der Frau die dich so ausgewuetscht hat, ich hätte ihr glaub ich einfach alles erzählt.
Entweder sie dreht sich um und ist weg oder eben nicht...
Ka, will da Zeit und Energie sparen 😉

Und wenn ich irgendwelche Anzeichen von Mobbing sehen würde, würde ich mit meinem vorgesetzten darüber sprechen.
Aber ich glaube ich habe mittlerweile so ein dickes Fell, da muss schon einiges passieren das ich mich nicht selbst wehren kann...

Edit: die, die hinter deinem rücken lästern oder dumme Kommentare bringen, haben das auch schon vorher gemacht... Ändert eigentlich nichts...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

LonelyDude hat geschrieben: 25 Aug 2022 20:31 Beim Threadersteller sehe ich aber auch kein wirkliches Interesse an ihm von der Seite der Frau. Das klingt für mich auch so als wollte sie sich einfach nur wen suchen, über den sie sich drüber stellen kann.
Genau das Gefühl habe ich auch. Sie kommt sich halt ziemlich wichtig vor.
RomNey hat geschrieben: 26 Aug 2022 04:30 Lass sie halt labern...
Die einen kennen mich die anderen können mich...
Sehr gute Einstellung! So versuche ich auch immer zu denken. Ist nur leider verdammt schwer das zu verinnerlichen.
Aber du gehst da schon deinen Weg.
Arbeit bleibt dabei immer noch Arbeit...
Wenn du dich so dort wohl fühlst ist doch alles gut.
Unterm Strich fühle ich mich sehr wohl. Es gibt halt drei Kolleginnen mit denen ich nicht so gut kann. Zum einen die besagte Kollegin, die ziemlich nervig ist, dann gibt es noch eine Kollegin in meinem Alter, die recht launisch ist. Bei weiss man irgendwie nie so genau wo man dran ist. Einmal lächelt sie einen an und scheint sich zu freuen, dass sie einen sieht und ein paar Minuten später ist sie total genervt. Die dritte im Bunde ist eine Kollegin, die kurz vor der Rente steht und auch ziemlich launisch ist und gerne die Kollegen anmalt für Dinge, die sie selbst verbockt hat.
Aber ansonsten komme ich mit allen Kollegen gut klar und sie sind alle super nett.
(Hoffe nur du hast dann jmd privat mit dem du dich über alles austauschen kannst.)
Ja, habe ich.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Windwalker

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Windwalker »

Das ist eine meiner großen Schwächen: Über mich selbst reden. Das kann ich nur mit einer unteren einstelligen Anzahl von Leuten, meine Eltern gehören nicht dazu, aber ein Freund und mein Therapeut.
Benutzeravatar
Egil
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2002
Registriert: 15 Feb 2018 19:06
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Der echte Norden

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Egil »

Offen seine Fehler und Macken zu erklären, kann natürlich Klatschmäulern den Wind aus den Segeln nehmen ("Du, der..., denkst du nicht auch, dass der..." "Ja, und ich habe gehört, dass er...") Dafür gibt es dann keine Grundlage mehr. Andererseits kann es gerade auch zu Mobbingzwecken benutzt werden, wenn irgendwelche Arschlöcher die eigenen Schwächen erfahren. Beim AB-tum denke ich, dass es wohl eine Zeitlang zu blöden Sprüchen und peinlichen Verkupplungsversuchen führen und dann Ruhe sein dürfte.

Ob man, so wie Romney, erzählen sollte, dass man trockener Alki ist und kifft, hängt extrem von der Unternehmenskultur ab. Hat das Unternehmen sich soziales Engagement auf die Fahnen geschrieben und gute Erfahrungen mit Wiedereingliederungen gemacht, oder hat der Chef letztes Jahr seinen wichtigsten Mitarbeiter rausschmeißen wegen Alkoholmissbrauch müssen? Wie viel Verantwortung hat man im Unternehmen, ist man einfacher Packer oder Maschinenführer, wo viel Geld und evtl. die Sicherheit der Kollegen auf dem Spiel stehen?
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Na toll! Gestern gab es auf der Arbeit eine Situation, der man als AB am liebsten aus dem Weg gehen würde.

Aber erstmal:
Hallo zusammen :winken:

Ich habe mich gestern mit einer netten Kollegin unterhalten und irgendwann kam die Frage auf, ob ich denn schon eine Beziehung gehabt hätte. In dem Moment habe ich einfach ja gesagt. Ich weiss, Lügen ist scheiße, aber ganz ehrlich, es ist mir einfach peinlich, dass ich mit 36 noch nie eine Freundin hatte. :?
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Benutzeravatar
Himbeere
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 830
Registriert: 23 Sep 2013 18:50
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.

Re: Über sich selber reden

Beitrag von Himbeere »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 27 Aug 2022 11:25 Na toll! Gestern gab es auf der Arbeit eine Situation, der man als AB am liebsten aus dem Weg gehen würde.

Aber erstmal:
Hallo zusammen :winken:

Ich habe mich gestern mit einer netten Kollegin unterhalten und irgendwann kam die Frage auf, ob ich denn schon eine Beziehung gehabt hätte. In dem Moment habe ich einfach ja gesagt. Ich weiss, Lügen ist scheiße, aber ganz ehrlich, es ist mir einfach peinlich, dass ich mit 36 noch nie eine Freundin hatte. :?
ist mir kürzlich auch passiert, ich hab mich mit einer Freundin unterhalten, die ich noch nicht sehr lange kenne, aber mit der ich auch schon über meine psychischen Defekte gesprochen habe und sie über ihre eigenen. Also wenn ich das einer sagen könnte, dann wohl ihr. Aber als sie sagte: "Du wirst aber ja auch schon mal ne Beziehung gehabt haben", da hörte ich mich sagen:"Ja, aber das habe ich ja auch vermasselt". Womit ich mein einziges engeres, natürlich platonisches Verhältnis zu einem Mann quasi zur Liebesbeziehung hochstilisiert habe.
Es war mir hinterher peinlich, aber es war auch der Situation geschuldet, weil wir in der Fußgängerzone standen und es liefen lauter Leute um uns herum, die es hätten hören können und ich konnte das da einfach nicht sagen.
Mit einer Kollegin, wie bei dir, würde ich mir das auch überlegen, ob ich es da einfach so sage. Es kommt ja auf das Verhältnis an, und ich finde, du darfst immer noch selbst entscheiden, wem du das erzählst und wem nicht. Von mir weiß es auch niemand außer der Therapeutin. Ich finde es ja toll, wenn Leute dazu stehen können, aber ich bin nicht sicher, ob ich jemals so weit kommen werde. :oops:
Das Leben ist kein Ponyschlecken.