Sich für sein Leben schämen

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Nephthys79
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Nephthys79 »

Reinhard hat geschrieben: 14 Aug 2022 08:36 Das sagt (in beiden Fällen) vermutlich weniger darüber aus, ob man vom alten Zustand wegkommen möchte, sondern dass man nicht weiß, ob man sich da nicht wen einhandelt, mit dem man sich dann herumschlagen muss. Insbesondere als HC-AB (m/w/d): wenn man das noch nie gemacht hat, macht man sich einen Haufen Gedanken und weiß vorher halt nicht, ob sich das überhaupt für einen lohnt ... :fessel:
Jedem seine Denke, ich weiß nicht, wie ausgeprägt das bei dir ist. Von mir kann ich sagen, dass ich solche Inhalte leider auch lange gepflegt habe. Das zusammengenommen mit einer recht guten Lebensqualität und dass man sein Leben alleine gewuppt bekommt, halte ich für eine beinahe-Garantie alleine zu bleiben. Mittlerweile denke ich, dass Erfahrungen die man eben alleine nicht machen kann sich bestimmt "lohnen", also eigentlich alles was man eben mit einem auch körperlich und seelisch nahen Menschen macht. Selbst wenn Beziehungen auseinandergehen, hat man sicher auch schöne Erfahrungen und Erlebnisse miteinander gehabt und Lebenszeit mit jemandem verbracht, dem man sie und der sie einem versüßt hat. Wenn du auch so einen defätistischen Kobold im Kopf hast - man kann was dagegen tun Bild
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Tania
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Tania »

Nephthys79 hat geschrieben: 14 Aug 2022 08:50
Reinhard hat geschrieben: 14 Aug 2022 08:36 Das sagt (in beiden Fällen) vermutlich weniger darüber aus, ob man vom alten Zustand wegkommen möchte, sondern dass man nicht weiß, ob man sich da nicht wen einhandelt, mit dem man sich dann herumschlagen muss. Insbesondere als HC-AB (m/w/d): wenn man das noch nie gemacht hat, macht man sich einen Haufen Gedanken und weiß vorher halt nicht, ob sich das überhaupt für einen lohnt ... :fessel:
Jedem seine Denke, ich weiß nicht, wie ausgeprägt das bei dir ist. Von mir kann ich sagen, dass ich solche Inhalte leider auch lange gepflegt habe. Das zusammengenommen mit einer recht guten Lebensqualität und dass man sein Leben alleine gewuppt bekommt, halte ich für eine beinahe-Garantie alleine zu bleiben.
Dazu kommt noch das Paradoxon, dass allenthalben geraten wird, doch bitte erst einmal selbst sein Leben auf die Reihe zu bekommen, bevor man auf Partnersuche geht. Der Partner möge doch bitte nur die Sahne auf dem Kuchen, oder besser, die Kirsche auf der Sahne auf dem Kuchen sein. Um Himmels willen nicht der Boden - man will doch nicht needy wirken, oder?

Das mag für Menschen funktionieren, die quasi einen gut funktionierenden Herd und eine volle Vorratskammer haben und sich jederzeit mit Leichtigkeit einen Kuchen backen können. Aber wer sich gerade mühevoll in jahrelanger Arbeit irgendwie einen brauchbaren Kuchen organisiert hat, der riskiert doch nicht, da eine womöglich gammelige Kirsche oder ranzige Sahne raufzupacken und damit womöglich alles zu zerstören. Satt wird man ja von dem Kuchen auch ohne Sahne ...
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo :winken:
Egil hat geschrieben: 13 Aug 2022 17:45 Na ja, die sparen sich wohl nur ein standardmäßiges "tut uns leid, sie sind nicht der geeignete Bewerber"
Ob ein Bewerber geeignet ist oder nicht, kann man meiner Meinung nach aber erst feststellen, wenn man ihn kennengelernt hat. Sei es durch ein Gespräch oder besser noch, durch einen Probetag. Von vornherein aber interessierte Bewerber zu ignorieren, zeigt dann doch eher wenig bis gar kein Interesse an neuen Mitarbeitern. Vor allem, wenn man sieht, dass diese Unternehmen nach Monaten immer noch Personal für genau diese Stelle suchen.
Aus heutiger Sicht muss ich sagen, Gott sei Dank haben sich diese Unternehmen so verhalten. Auf diese Weise bin ich bei einem Unternehmen gelandet, in dem ich mich "pudelwohl" fühle. :gewinner:
Tania hat geschrieben: 13 Aug 2022 23:00 Wenn ich mir überlege, dass ich mABs angeschrieben habe und einen Korb bekommen habe, die gleichen mABs aber nach wie vor eine Frau suchen. Wenn ich eine Frau suche und es mir erlauben kann Körbe zu verteilen, dann kann der AB-Zustand gar nicht so schlimm sein. ;)
Bei ABs dürfte die Situation eine andere sein. Viele ABS wünschen sich sicherlich eine Freundin bzw. einen Freund, haben aber dann, wenn es ernst wird, Angst vor ihrer eigenen Courage. :specht:
Tania hat geschrieben: 14 Aug 2022 10:03 Dazu kommt noch das Paradoxon, dass allenthalben geraten wird, doch bitte erst einmal selbst sein Leben auf die Reihe zu bekommen, bevor man auf Partnersuche geht. Der Partner möge doch bitte nur die Sahne auf dem Kuchen, oder besser, die Kirsche auf der Sahne auf dem Kuchen sein.
Ja das stimmt, das ist ein gern benutzter Ratschlag. Aber was ist, wenn man das eigene Leben erst mit Partner so richtig auf die Reihe bekommen würde? Wenn man viele Dinge, die man gerne ändern bzw. tun würde, erst mit einer Frau an seiner Seite so richtig umsetzen könnte? :gruebel:
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Tania »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 14 Aug 2022 11:31
Tania hat geschrieben: 13 Aug 2022 23:00 Wenn ich mir überlege, dass ich mABs angeschrieben habe und einen Korb bekommen habe, die gleichen mABs aber nach wie vor eine Frau suchen. Wenn ich eine Frau suche und es mir erlauben kann Körbe zu verteilen, dann kann der AB-Zustand gar nicht so schlimm sein. ;)
Bei ABs dürfte die Situation eine andere sein. Viele ABS wünschen sich sicherlich eine Freundin bzw. einen Freund, haben aber dann, wenn es ernst wird, Angst vor ihrer eigenen Courage. :specht:
Kann natürlich sein. Kommuniziert wurde allerdings, dass ich einfach nicht die erwünschte Bewerberin wäre. Und ich vermute stark, dass es bei den erwähnten Arbeitgebern an ähnlichen Gründen lag.
Aber was ist, wenn man das eigene Leben erst mit Partner so richtig auf die Reihe bekommen würde? Wenn man viele Dinge, die man gerne ändern bzw. tun würde, erst mit einer Frau an seiner Seite so richtig umsetzen könnte? :gruebel:
Kann vorteilhaft sein (wenn ein Arbeitgeber einen wichtigen Auftrag ohne zusätzliches Personal nicht erledigen kann, wird er wahrscheinlich eher jemanden einstellen, als wenn er es auch allein hinkriegen würde), kann aber auch nachteilig sein, weil damit natürlich die Anforderungen an die Qualifikationen des Bewerbers wachsen. Wer z.B. 5 Kinder will, braucht eine junge, gesunde, mütterliche, leistungsfähige Frau ohne Karriereambitionen oder zeitaufwändige Hobbys. Wer nur regelmäßigen Sex will, kann hingegen so ziemlich jede nehmen, die optisch ansprechend ist und über eine starke Libido verfügt.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 14 Aug 2022 08:36 Das sagt (in beiden Fällen) vermutlich weniger darüber aus, ob man vom alten Zustand wegkommen möchte, sondern dass man nicht weiß, ob man sich da nicht wen einhandelt, mit dem man sich dann herumschlagen muss. Insbesondere als HC-AB (m/w/d): wenn man das noch nie gemacht hat, macht man sich einen Haufen Gedanken und weiß vorher halt nicht, ob sich das überhaupt für einen lohnt ... :fessel:
Wer derart befürchtet, sich eh nicht für dediedas Richtige entscheiden zu können, wird wohl kaum eine Suchaktion starten.
Und wenn einem die Erkenntnis erst kommt, wenn man die Suche schon initiiert hat - "oje: am Ende wird das eine schlecte Entscheidung!" - dann hat man sich zumindest schon mal bei der initialen Entscheidung für die Suche nicht richtig entschieden ;-)
Kurz: tun oder lassen.
Aber nicht auf halber Strecke dann doch die volle Büx regieren lassen. Nicht, wenn davon andere Menschen direkt betroffen sind.

(Ich staune immer iweder, dass es tatsächlich Menschen gitb, die in Bezug auf unser Wirtschafts- und Sozialsystem diese hoffnungsfrohe Lindner-Naivität izutage legen, die man je nach eigener Positiion in dieser Gesellschaft auch als Zynismus bezeichnen könnte. Und dabei wollen sie doch nur spielen. Insbesondere die "alles meine eigene Leistung"-Propheten haben bei näherem Hinsehen einiges an Glücksfällen gepaart mit - von ihnen als selbsterständlich angenommener und daher nicht weiter beahcteter - Unterstützung duch andere im Lebenslauf. Meine Erfahrung. Man wird nie allein "erfolgreich")
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Tania hat geschrieben: 14 Aug 2022 11:48
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 14 Aug 2022 11:31 Bei ABs dürfte die Situation eine andere sein. Viele ABS wünschen sich sicherlich eine Freundin bzw. einen Freund, haben aber dann, wenn es ernst wird, Angst vor ihrer eigenen Courage. :specht:
Kann natürlich sein. Kommuniziert wurde allerdings, dass ich einfach nicht die erwünschte Bewerberin wäre. Und ich vermute stark, dass es bei den erwähnten Arbeitgebern an ähnlichen Gründen lag.
Mhh... Angst vor Bewerbern. Ist natürlich ziemlich schwierig dann Personal zu finden... :gruebel:
Aber was ist, wenn man das eigene Leben erst mit Partner so richtig auf die Reihe bekommen würde? Wenn man viele Dinge, die man gerne ändern bzw. tun würde, erst mit einer Frau an seiner Seite so richtig umsetzen könnte? :gruebel:
Kann vorteilhaft sein (wenn ein Arbeitgeber einen wichtigen Auftrag ohne zusätzliches Personal nicht erledigen kann, wird er wahrscheinlich eher jemanden einstellen, als wenn er es auch allein hinkriegen würde), kann aber auch nachteilig sein, weil damit natürlich die Anforderungen an die Qualifikationen des Bewerbers wachsen.
Wenn ein Unternehmen keine Leute braucht, seine Arbeit also alleine hinbekommt, dann braucht man doch eigentlich auch keine Anzeigen zu schalten, dass man Leute sucht. :hammer:
Wie dem auch sei, mir konnte nichts besseres passieren, als dass ich ignoriert wurde. Bei meinem jetzigen Brötchengeber bin ich richtig zufrieden. :gewinner: :tanzen2:
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Tania
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Tania »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 14 Aug 2022 15:39
Kann vorteilhaft sein (wenn ein Arbeitgeber einen wichtigen Auftrag ohne zusätzliches Personal nicht erledigen kann, wird er wahrscheinlich eher jemanden einstellen, als wenn er es auch allein hinkriegen würde), kann aber auch nachteilig sein, weil damit natürlich die Anforderungen an die Qualifikationen des Bewerbers wachsen.
Wenn ein Unternehmen keine Leute braucht, seine Arbeit also alleine hinbekommt, dann braucht man doch eigentlich auch keine Anzeigen zu schalten, dass man Leute sucht. :hammer:
Es gibt aber einen weiten Bereich zwischen "brauche unbedingt" und "gar kein Bedarf". Wenn ein Unternehmen z.B. keine Sekretärin hat und der Chef eine ausgeprägte Lese-Rechtschreib-Schwäche hat, dann würden sie wahrscheinlich auch jemanden einstellen, der gerade mit Notenschnitt 3 die Ausbildung abgeschlossen hat, wenn sich niemand besser qualifiziertes bewirbt. Aber wenn der Chef die wichtigsten Briefe selbst schreiben kann und der Rest von der 450-€-Kraft erledigt wird, die Dienstag und Freitag für paar Stunden kommt, dann sucht man zwar per Anzeige ne Sekretärin, stellt aber erst jemanden ein, wenn sich jemand mit Spitzennoten und mehrjähriger Berufserfahrung bewirbt, der zudem auch noch menschlich mit dem Team harmoniert.

"Ich suche" bedeutet eben nicht "Ich nehme dann auch das erstbeste, das ich finde."
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Mariquita »

Tania hat geschrieben: 14 Aug 2022 10:03
Dazu kommt noch das Paradoxon, dass allenthalben geraten wird, doch bitte erst einmal selbst sein Leben auf die Reihe zu bekommen, bevor man auf Partnersuche geht. Der Partner möge doch bitte nur die Sahne auf dem Kuchen, oder besser, die Kirsche auf der Sahne auf dem Kuchen sein. Um Himmels willen nicht der Boden - man will doch nicht needy wirken, oder?

Das mag für Menschen funktionieren, die quasi einen gut funktionierenden Herd und eine volle Vorratskammer haben und sich jederzeit mit Leichtigkeit einen Kuchen backen können. Aber wer sich gerade mühevoll in jahrelanger Arbeit irgendwie einen brauchbaren Kuchen organisiert hat, der riskiert doch nicht, da eine womöglich gammelige Kirsche oder ranzige Sahne raufzupacken und damit womöglich alles zu zerstören. Satt wird man ja von dem Kuchen auch ohne Sahne ...
Was mich an dieser Sahnehäubchenideologie unter anderem so irritiert, ist dass ihre Verfechter oft schier endlos viele YouTube Videos mit Beziehungscoachinginhalten hochladen, oder Bücher über Bücher zum Thema Beziehung veröffentlichen.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von time4change »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Aug 2022 13:24 ... Wenn ich mir überlege, dass ich Bewerbungen geschrieben habe und keine Antwort bekommen habe, die gleichen Firmen aber nach wie vor Personal suchen. Wenn ich Personal suche und es mir erlauben kann Bewerbungen zu ignorieren, dann kann der Personalmangel gar nicht so schlimm sein.
kommt drauf an:

1. was sind die Anforderungen? und sind die WESENTLICHEN Kriterien erfüllt?
wenn jemand für den Vertrieb gesucht wird, werden Bewerbungen, in denen der Bewerber nicht mal sich selbst gut verkauft, wohl ignoriert ...

2. wenn die Stellenausschreibung nach 2 Monaten wieder inseriert wird, kann es sein, dass derjenige, der eingestellt wurde, die Probezeit nicht überstanden hat ...

3. Stellenausschreibungen können AUCH dazu dienen (und evtl. nur den Zweck haben) den Kunden/Investoren/usw. zu zeigen, dass der Laden brummt
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Reinhard »

Hoppala hat geschrieben: 14 Aug 2022 11:50 Wer derart befürchtet, sich eh nicht für dediedas Richtige entscheiden zu können, wird wohl kaum eine Suchaktion starten.

Naja, so einfach ist das halt auch nicht. Man erkennt die Richtigkeit erst nach einer Weile, wo man bei der Arbeitssuche eine Probezeit machen würde. Das ist bei der Partnersuche nicht ganz so übertragbar, weil man dann vielleicht schon emotional drinsteckt und das ist ja auch nicht so, dass man für seine Arbeitszeit bezahlt wird.

Oder andersrum betrachtet hast du schon irgendwie recht: wer befürchtet, als unmöglicher Mensch und als Faulpelz aufzufliegen und nach der Probezeit nicht übernommen zu werden, der braucht auch keine Bewerbungen schreiben. :hierlang:
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Reinhard »

time4change hat geschrieben: 14 Aug 2022 19:31
1.
2.
3.
4. Betriebe ab einer bestimmten Größe suchen IMMER jemanden, weil Leute in Rente gehen, oder sich beruflich umorientieren. Auch wenn die Stelle besetzt wurde, kann man (mit niedrigerer Prio) weitersuchen.

5. Für die aktuelle Auftragslage hat man genug Leute, aber man plant, mittelfristig noch mehr Aufträge anzunehmen.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Darth Bane »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Aug 2022 13:24 Aber da müssen auch die Firmen mitmachen. Wenn ich mir überlege, dass ich Bewerbungen geschrieben habe und keine Antwort bekommen habe, die gleichen Firmen aber nach wie vor Personal suchen. Wenn ich Personal suche und es mir erlauben kann Bewerbungen zu ignorieren, dann kann der Personalmangel gar nicht so schlimm sein.
Hat man eigentlich keinen rechtlichen Anspruch darauf, zumindest seine Bewerbungsunterlagen zurückzubekommen? Schließlich sind die ja Eigentum des Bewerbers.

Generell noch zum Thema Stellenanzeigen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Stellenanzeigen in der Presse günstiger sind als Werbeanzeigen. Viele Stellenanzeigen sind oft auch totaler Fake. Insbesondere Unternehmen über die Gerüchte kursieren, dass sie kurz vor der Insolvenz stehen, wollen so den Eindruck erwecken, dass alles in Butter wäre und man vor lauter Kraft kaum gehen könne, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Die suchen in Wahrheit überhaupt kein Personal.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Mit müden Augen »

Darth Bane hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:39Viele Stellenanzeigen sind oft auch totaler Fake. Insbesondere Unternehmen über die Gerüchte kursieren, dass sie kurz vor der Insolvenz stehen, wollen so den Eindruck erwecken, dass alles in Butter wäre und man vor lauter Kraft kaum gehen könne, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Die suchen in Wahrheit überhaupt kein Personal.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Darth Bane hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:39 Es ist ein offenes Geheimnis, dass Stellenanzeigen in der Presse günstiger sind als Werbeanzeigen. Viele Stellenanzeigen sind oft auch totaler Fake. Insbesondere Unternehmen über die Gerüchte kursieren, dass sie kurz vor der Insolvenz stehen, wollen so den Eindruck erwecken, dass alles in Butter wäre und man vor lauter Kraft kaum gehen könne, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Die suchen in Wahrheit überhaupt kein Personal.
Die Anzeigen, auf die ich mich beworben hatte, waren allerdings nicht in einer Zeitung, sondern auf den Internetseiten der entsprechenden Firmen. Dass Firmen so vorgehen, habe ich auch schon öfter gehört. Finde aber ehrlich gesagt total assi! :evil: Schliesslich sucht man ja nicht aus Vergnügen einen neuen Job. :specht:

Eines der Unternehmen, bei dem ich mich beworben hatte und bis heute auf Antwort warte, ist ein Familienunternehmen. Das "beste" ist, dass eine Bekannte, die bei selbigen Unternehmen tätig ist, erzählte, dass ihr Chef verzweifelt Personal sucht, aber keines findet. :hammer: Da wäre es evtl. hilfreich einfach mal auf Bewerbungen zu reagieren. Ich weiss, ist ne blöde Idee, aber wer weiss, man könnte ja vielleicht Personal finden.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Obelix »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Aug 2022 13:24 Aber da müssen auch die Firmen mitmachen. Wenn ich mir überlege, dass ich Bewerbungen geschrieben habe und keine Antwort bekommen habe, die gleichen Firmen aber nach wie vor Personal suchen. Wenn ich Personal suche und es mir erlauben kann Bewerbungen zu ignorieren, dann kann der Personalmangel gar nicht so schlimm sein.
Nein, das heißt, das die Personalabteilung auch zu wenig Personal hat und sich daher auf die Kommunikation mit den (nach grober Sichtung) aussichtsreicheren Bewerbern konzentriert. Sich mit den Kandidaten zu beschäftigen, die man sowieso nicht einstellen will, gilt das als Arbeit, die als erstes dem Rotstift zum Opfer fällt. Kandidaten, die noch im Rennen sind, werden hingegen intensiver betreut, damit sie nicht auf die Idee kommen, bei der Konkurrenz anzuklopfen.

Darth Bane hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:39Hat man eigentlich keinen rechtlichen Anspruch darauf, zumindest seine Bewerbungsunterlagen zurückzubekommen? Schließlich sind die ja Eigentum des Bewerbers.
Das stammt noch aus den alten Zeiten, in denen man sich mit einer dicken Bewerbungsmappe aus Papier beworben hat. Heutzutage geht das ja alles elektronisch. Ob ich ein PDF mit meinen eingescannten Unterlagen "zurück bekomme" oder nicht, ist mir ziemlich egal.
Und auch in den Zeiten von Papierbewerbungen fand ich es eher nervig, weil die zurückgeschickten Unterlagen meist verknickt waren und für einen erneuten Einsatz nicht zu gebrauchen waren.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Himbeere »

Obelix hat geschrieben: 17 Aug 2022 07:32
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Aug 2022 13:24 Aber da müssen auch die Firmen mitmachen. Wenn ich mir überlege, dass ich Bewerbungen geschrieben habe und keine Antwort bekommen habe, die gleichen Firmen aber nach wie vor Personal suchen. Wenn ich Personal suche und es mir erlauben kann Bewerbungen zu ignorieren, dann kann der Personalmangel gar nicht so schlimm sein.
Nein, das heißt, das die Personalabteilung auch zu wenig Personal hat und sich daher auf die Kommunikation mit den (nach grober Sichtung) aussichtsreicheren Bewerbern konzentriert. Sich mit den Kandidaten zu beschäftigen, die man sowieso nicht einstellen will, gilt das als Arbeit, die als erstes dem Rotstift zum Opfer fällt. Kandidaten, die noch im Rennen sind, werden hingegen intensiver betreut, damit sie nicht auf die Idee kommen, bei der Konkurrenz anzuklopfen.
So pauschal würde ich das nicht sagen. In Branchen wie meiner, in denen es, trotz vielfach ausbeuterischer Bedinungen, nach wie vor Bewerber wie Sand am Meer gibt, ist diese Ignoranz seit Jahrzehnten üblich. Sie hat eher mit einem ziemlich hohen Ross zu tun als mit Personalmangel. Manchmal träume ich davon, etwas zu können, das gefragt ist, weil es nur wenige können, und wirklich mal begehrt zu sein. Wie das wohl wäre?
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Darth Bane »

Die Sache mit dem vermeintlichen Personalmangel ist zum Teil aber auch ein hausgemachtes Problem. Wenn deutsche Unternehmen über Jahre nicht ausbilden, darf man sich über fehlende Fachkräfte natürlich nicht wundern. Leute aus dem Ausland anzuheuern, hilft meiner Meinung nach nur bedingt, da deren Abschlüsse in D oft gar nicht anerkannt werden. Von der Sprachbarriere will ich gar nicht erst reden. Dass es Menschen aus der sogenannten Dritten Welt primär in die angelsächsischen Staaten zieht, ist auch ein offenes Geheimnis.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Hoppala »

Ich bin alt genug, um schon diverse dieser "uns fehlen Fachkräfte! Alles bricht zusammen!"-Jammerwellen miterlebt zu haben. Dann wurden Programme aufgelegt, Menschen zuhauf für die "fehlenden" Berufe qualifiziert - und wenn die dann fertig waren, hieß es: "oh: Schwemme! Wohin nur mit all den XYZ-Fachkräften! Hätten die nur mal Anständiges gelernt!" Einige wenige, ganz zu Anfang der Schwemme, bzw. die paar, die das zu Beginn der "Krise" schon konnten, haben davon profitiert. Für den großen Schwung: alles für die Katz.

Wenn jetzt "plötzlich" in bestimmten Branchen Leute fehlen, weil die wegen Corona woanders hin abgewandert sind, dann war wohl dort woanders vorher Mangel.
Sofern neue Bedarfe entstanden/gewachsen sind, ist es schlicht schlechte Unternehmensplanung: ich order mir ja auch keine 10 Container Ware, wenn ich nicht weiß, wo hinstellen und wer es auspackt und verkauft.

Dem Normalbürger kann ich nur raten, die Ruhe zu bewahren und sich den für ihn bestmöglichen Beruf zu wählen - am besten eine Tätigkeit, dieFreude macht; denn die ganze Kohle (sofern überhaupt ausreichend) bringt nix, wenn man nach 10 Jahren davon depressiv wird und mit Reha & Co noch weitere 20 Jahre vor demselben Mist steht.

Und wenn es nicht klappt und hinterher erzählt jemand: "selbst schuld!" ... derjenige hat einfach nur Glück gehabt. Klar Kompetenz und Leistung sind auch wichtig: aber ohne das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein (und das weiß man eben immer erst hinterher; daher: Glückssache) ist das auch schnell wertlos.

Es gibt keinen ANlass, sich für das Glück anderer Leut zu schämen. Auch wenn die es nicht als Glück ansehen, und anderen gern erzählen, was für schlechte Entscheidungen die getroffen hätten / wie unfähig die seien.

Den möchte ich sehen, der absichtlich für sich schlechte Entscheidungen trifft oder Tätigkeiten in Angriff , für die er nach eigenem Ermessen völlig unfähig ist.
Niemand sucht sich das aus.
Das heißt aber im Umkehrschluss auch: Niemand sucht sich den gefühlten Erfolg aus.

Das Umfeld ist dafür zuständig: erst das macht den Erfolg / MIsserfolg.
Vorausgesetzt natürlich, jemand gibt sich ein gewisses Normalmaß ehrliche Mühe. Das tun aber fast alle.
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von Reinhard »

Reinhard hat geschrieben: 15 Aug 2022 12:06
time4change hat geschrieben: 14 Aug 2022 19:31
1.
2.
3.
4.
5.

Da fällt mir noch ein 6. ein:

Die Abteilung, die die Anzeigen schaltet und diejenigen, die die Leute brauchen und interviewen und einstellen, die reden einfach nicht miteinander. Warum sollten sie auch? Die Anzeigenschaltabteilung kann dabei ja nur verlieren, man stelle sich vor, es sind mal alle Stellen besetzt. Die hätten ja zeitweilig nichts zu tun. Auf Arbeit warten? Gar ... däumchendrehen?? Die Abteilung braucht doch eine Berechtigung für ihre Existenz und ihr Budget, das ist es doch was zählt in der "Mehr-Schein-als-Sein-Arbeitswelt".

Siehe auch: "Bullshit job" :hierlang: :mrgreen:
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Re: Sich für sein Leben schämen

Beitrag von katebe »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 17 Aug 2022 05:44 Da wäre es evtl. hilfreich einfach mal auf Bewerbungen zu reagieren. Ich weiss, ist ne blöde Idee, aber wer weiss, man könnte ja vielleicht Personal finden.
Falls es dir irgendwie ein Trost ist: ich arbeite als Personalerin und erlebe das gleiche von der anderen Seite. Leute, die sich bewerben und dann weder per Mail noch per Telefon zu erreichen sind und sich auch nicht zurückmelden. Oder noch besser: Leute, mit denen ich einen Termin zum Vorstellungsgespräch vereinbare und die dann einfach nicht erscheinen.
Ich persönlich achte darauf, jede Bewerbung zu beantworten (was nicht heißt, dass mir nicht auch versehentlich etwas durchrutschen kann) und kann diese Unart, einfach nicht zu reagieren, egal von welcher Seite, nicht verstehen.