Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

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Klingel

Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Klingel »

Hallo,

Da ich hier so wie viele andere ein AB bin, und zwar mit 39 Jahren, würde ich gerne wissen nach welcher Psychotherapie ich suchen muss? Könnte mir jemand etwas empfehlen?
Ich weiß auch dass die Situation in der ich mich mit 39 Jahren befinde an meiner sehr strengen konservativen Erziehung liegt - Schamgefühle, das Gefühl dass es verboten ist usw.

Ich habe so oft nach einer Psychotherapie recherchiert aber nichts richtiges gefunden weil da immer etwas für Paare angeboten wird. Auch bin ich auf der Suche nach einer Frauenärztin die nicht blöd reagiert wenn ich ihr sage dass ich ein AB bin (nur ein mal mit 27 Jahren kurz Sex hatte was nur ganz kurz gedauert hat), sondern die mich als Angstpatientin untersuchen würde (die Frauen hier wissen ja wie die Untersuchung beim Frauenarzt abläuft).

Ich wohne in Köln und werde nicht fündig. Könnte mir bitte jemand empfehlen nach welcher Psychotherapeutin und einer Frauenärztin ich suchen sollte und ob es die im Raum Köln gibt?

Vielen Dank im Voraus.

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Mit müden Augen
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Mit müden Augen »

Grundsätzlich: Das AB-Tum ist keine Krankheit, also gibt es dafür auch keine Psychotherapie. Ängste, Phobien usw hingegen sind Krankheiten. Gegen Ängste/Phobien wird meistens kognitive Verhaltenstherapie empfohlen. Ansonsten, wenn man eher in sich gehen will und in der Kindheit suchen gibt es Psychoanalyse, aber die Meinungen darüber sind geteilt. Überhaupt spaltet sich die Psychologie (mehr oder weniger) in diese 2 großen Lager.
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Bubsi

Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Bubsi »

Hab jetzt schon 6 oder 7 Therapeuten probiert. Wirklich helfen konnte mir Niemand bzw. die Problematik hat auch Niemand so wirklich verstanden. Bzw. die Prognose überhaupt Mal eine Freundin zu haben war eher negativ.
Manu

Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Manu »

Also ich persönlich hab regelmäßig Termine bei einer Lebensberatungsstelle der AWO (da ABtum eben keine Krankheit ist, auch wenn es sich manchmal anfühlt wie eine, sondern eher eine Art Lebenskrise, wurde mir das empfohlen). Dort rede ich regelmäßig mit einem sehr netten Psychologen, der das ganze ehrenamtlich macht. Mir persönlich tut das sehr gut und ich würde es weiter empfehlen.
Und laut dem was ich gehört hab, können Sexologen bei sowas auch weiterhelfen.
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Menelaos
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Menelaos »

Ich habe auch sehr positive Erfahrungen beim sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas gemacht. Das sind zwar keine ausgebildeten Psychologen, aber die befassen sich halt jeden Tag mit solchen Problemen, und haben vermutlich einen ganz guten Überblick was es alles gibt, und wie das Prozedere aussieht um einen Therapeuten zu finden.
Unter Umständen hilft man dir auch direkt indem Adressen herausgesucht, oder Anrufe gemacht werden. Und es ist völlig kostenlos. Wenn ich wie du noch etwas ratlos im Regen stünde, würde ich es mal dort versuchen.

PS: Vor einer eigentlichen Psychotherapie gibt es auch noch ein Erstgespräch, in dem sich ein Therapeut deine Situation anhört, einschätzt ob dir Psychotherapie überhaupt helfen kann, und der dir vielleicht auch schon eine Therapieform empfehlen kann. Da das wie gesagt nur eine Sitzung ist, muss man in der Regel nicht lange suchen, und bekommt recht schnell einen Termin.
Stell dich aber darauf ein, für deine eigentliche Therapie erst einmal an viele Türen zu klopfen, und auf eine Warteliste zu kommen. Die sind leider im ganzen Land ziemlich stark ausgelastet.

:umarmung2:
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RomNey
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von RomNey »

Huhu Klingel,

ist ne echt gute frage wo man da anfängt...
Ich stand ungefähr wie du völlig planlos da und wusste nicht wohin.

Was mir ans Herz gelegt wurde sind verhaltenstherapie und tiefen psychologisch fundierte Therapie.
Was da jetzt für mich in Frage kommt, Weiss ich bis heute nicht weil ich erstmal "sicher" Abstinenz sein muss. Was bedeutet 6 Monate nicht gekifft...
Also wäre mein Weg erstmal wieder in die Suchttherapie... Sehe ich leider noch nich...

Ich würde glaube ich würde mit meinem Hausarzt darüber sprechen. (auch wenn die erfahrungsgemäß oft auch nich so den plan haben)
Der kann dir zumindest eine Überweisung zu einem Therapeuten ausstellen.
Und nach einem erstgespräch bei irgendeinem Therapeuten wird sich vllt schon raus stellen welche therapieform für dich am sinnigsten ist.

Ich meine ich hatte damals mit einer Frau telefoniert die sich mein scheiss angehört hat und mir dann tiefen psychologisch empfohlen hatte... Weiss aber leider nicht mehr wo, was, wie die gearbeitet hat 🙈

Das suchen und finden ist dann allerdings dein Ding. Und schreckt auf jeden Fall erstmal ab.
Es gibt therapeutenlisten mit unzähligen Therapeuten... Womit man schnell an ein erstgespräch kommen kann.
Wie mene schon sagt, könnte es etwas dauern bis du einen Therapeuten gefunden hast mit dem du glücklich bist.

(ich habe das alles sehr überstürzt und habe mich selber unter Druck gesetzt... 1-2 Anrufe am Tag oder auch 1-2 Emails pro Woche... Ist alles ausreichend, Hauptsache man bleibt am Ball, da es durchaus viel Frustration hervorrufen kann)

Find ich aber Mega cool von dir diese Schritte zu gehen und ich drücke dir die Daumen das du schnell fündig wirst... (auch mit dem Frauenarzt, da kenn ich mich leider nicht aus 🤭😉)

Edit: kann die therapeutenlisten grad nicht mehr finden, Weiss auch nicht mehr woher ich die habe... Glaube jmd liebes aus dem forum hat sie mir zu gesteckt 🥰
Oder der Hausarzt hatte eine Adresse für mich, was ich aber doch irgendwie bezweifle..

Denke aber "Therapie Köln" bei google und man wird ne liste finden 😉
Führt meines Wissens halt leider kein weg dran vorbei viel rumzutelefonieren bzw. Emailen o. Ä. 😢
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden
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Finnlandfreundin
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Klingel hat geschrieben: 13 Jul 2022 15:46 Hallo,

Da ich hier so wie viele andere ein AB bin, und zwar mit 39 Jahren, würde ich gerne wissen nach welcher Psychotherapie ich suchen muss? Könnte mir jemand etwas empfehlen?
Ich weiß auch dass die Situation in der ich mich mit 39 Jahren befinde an meiner sehr strengen konservativen Erziehung liegt - Schamgefühle, das Gefühl dass es verboten ist usw.

Ich habe so oft nach einer Psychotherapie recherchiert aber nichts richtiges gefunden weil da immer etwas für Paare angeboten wird. Auch bin ich auf der Suche nach einer Frauenärztin die nicht blöd reagiert wenn ich ihr sage dass ich ein AB bin (nur ein mal mit 27 Jahren kurz Sex hatte was nur ganz kurz gedauert hat), sondern die mich als Angstpatientin untersuchen würde (die Frauen hier wissen ja wie die Untersuchung beim Frauenarzt abläuft).

Ich wohne in Köln und werde nicht fündig. Könnte mir bitte jemand empfehlen nach welcher Psychotherapeutin und einer Frauenärztin ich suchen sollte und ob es die im Raum Köln gibt?

Vielen Dank im Voraus.
Ich persönlich kenne mich zwar nicht nicht Therapie aus, aber von einer Freundin weiß ich, dass eine Verhaltenstherapie ihr mehr geholfen hat als eine psychologische Therapie. Sie hörte sich die Probleme an und man einigte sich auf verschiedene Übungen, wie fremde Menschen nach dem Weg fragen, zum Sport zu gehen ... Ausführen muss der Einzelne natürlich selbst. Es geht um eine Verhaltensänderung.

Zum Thema Frauenarzt - wovor hast du da Angst? Mir war meine Jungfräulichkeit peinlich, deswegen bin ich nicht zum Frauenarzt. War die nicht mehr gegeben, bin ich hin. Nicht alles angenehm, aber auch nicht so schlimm.
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Himbeere
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Himbeere »

Wegen des Frauenarztes würde ich auf Empfehlungen von Freundinnen hören, habe ich auch gemacht und bin da ganz gut gefahren. Ich habe ihr gleich beim ersten Gespräch gesagt dass ich sehr viel Angst habe und null Erfahrung mit Sexualität und sie hat darauf verständnisvoll reagiert. Ich weiß noch, dass sie gefragt hab, ob ich mißbraucht worden sei, aber das konnte ich verneinen. Die Untersuchung war dann vorsichtig, die Ärzte sind es ja auch gewohnt, zB ganz junge Mädchen zu untersuchen, die zum ersten Mal da sind. Es ist außerdem nicht ihre Aufgabe, dich danach zu beurteilen, ob du sexuell aktiv bist oder nicht. Mach dir deswegen also nicht zuviele Gedanken.
Mir erscheint es auch sinnvoll, sich mit dem Hausarzt wegen der Psychotherapie zu besprechen, aber man muss es natürlich nicht. Du könntest auch mal beim Psychotherapie-Informationsdienst anrufen, die haben eine Telefonberatung, vielleicht kann man dir dort jemanden empfehlen: https://www.psychotherapiesuche.de/pid/beratung
Oder du machst ein paar Erstgespräche bei Therapeuten in der Gegend aus und schilderst worum es dir geht. Mir hatte damals auch eine Psychologin noch einen anderen Therapeuten empfohlen und mir dessen Nummer gegeben. Es ist bei der Suche ein bisschen blöd finde ich, dass Psychotherapeuten nicht für sich werben und meist auch keine Homepages haben, aber da muss man wohl durch.
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Strange Lady
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Strange Lady »

Ich würde dir empfehlen bei der Recherche im Internet ganz spezifische Begrifflichkeiten einzugeben, zum Beispiel: Angstörung, Körperschemastörung, Bindungsängste etc.
Vielleicht macht es auch Sinn, sich eine Therapeutin zu suchen, die migrantisch bzw. muslimisch ist oder entsprechende Kompetenzen mitbringt. Die kennen sich aus mit religionsbedingten, kulturell vermittelten Hemmungen.
Ob es dann verhaltenstherapeutisch oder tiefenpsychologisch ist, hängt von deinen individuellen Bedarfen ab. Möchtest du den Dingen auf den Grund gehen oder möchtest du ganz pragmatisch Dinge verändern in deinem Leben?
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Ferienhaus »

Ein paar Punkte von jemandenm, der mit Psychiatern und Psychotherapeuten einiges an Erfahrung hat und nicht nur Gute:

1. Bitte Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Ich würde auch mit starken negativen Kindheitserfahrungen mehr zu Verhaltenstherapie raten. Gerade Partnersuche findet im Hier und Jetzt statt, dafür ist Verhaltenstherapie geeigneter. Du musst unbedingt soziale Übungen machen, so viel wie möglich (keine Sorge, nachdem du stabilisiert wurdest, nicht jetzt ;) ) und dein Therapeut sollte dich diesbezüglich motivieren, loben und stärken. Es gibt auch verschiedene Richtungen der Verhaltenstherapie der "dritten Welle" (Schematherapie, Akzeptanz/Commitment Therapie und ähnliches) die zwar verhaltenstherapeutisch ausgerichtet sind aber trotzdem mehr Fokus auf die Hintergrundgeschichte legen. Keine Psychoanalyse. Es dauert ewig, der Therapeut sitzt da wie eine Statue und baut auf den seltsamen Theorien eines Österreichers auf, der wohl etwas zu sehr alles auf unterdrückte Sexualität geschoben hat.

2. Du hast 4/5 probatorische Sitzungen. Unbedingt dort bereits die AB-Problematik ansprechen. Das kannst du auch als Lackmustest sein: Wenn der Therapeut/in das Thema nicht ernst nimmt oder den Leidensdruck nicht erkennt, lass ihn/sie fallen. Natürlich kann er/sie keinen Partner herbeizaubern, aber das Ziel, sozial deutlich trainierter zu sein und am Schluss mit viel besseren Bedingungen auf Partnersuche gegangen zu sein oder einfach Flirterfahrungen gemacht zu haben, halte ich für absolut realistisch und angemessen als Zielsetzung (Ziele sind bei Verhaltenstherapie wichtig).

3. Überlege, welches Geschlecht dein Therapeut haben soll. Ich hab in der Kindheit schlechte Erfahrungen mit männlichen Behandlern gemacht und bin daher nur bei Therapeutinnen. ;) Wo du dich wohler fühlst. Kann auch umgekehrt sein oder das du das von "Frau zu Frau" besprechen willst. Du alleine entscheidest und musst dich diesbezüglich für nichts rechtfertigen.

4. Lege dir einen Zettel zurecht auf der du die wichtigsten Punkte aufschreibst, damit du sie telefonisch oder wenn auf den Anrufbeantworter verwiesen wird sofort aufsagen kannst. Das gleiche per Mail. Nicht zu ausführlich, vielleicht so 5 - 6 Sätze. Dann telefoniere Dutzende und Aberdutzende von Therapeuten ab. Leider sind die Wartelisten lang.

5. Die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ein Psychiater gebraucht wird. Eventuell für Krankschreibungen, Medikation usw. Lass dir von ihm aber wenn notwendig alles gut begründen. Bei denen ist etwas Skepsis immer angebracht.

6. Melde ich in nem Psychotherapie-Forum an oder mach hier weiter und such dir Feedback, mit denen du die Schritte evaluieren kannst. Bringt dich die Therapie weiter? Manchmal ist es gut, hier von außen Feedback zu bekommen.

7. Wichtig: Formalitäten (Sitzungsanzahl usw) mit der Krankenkasse zu Beginn klären und im Blick haben.

8. Trotz allem: Großes Lob diesen mutigen Schritt zu gehen, viel Glück weiterhin und nicht unterkriegen lassen. ;) :winken:
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Hoppala
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Hoppala »

Ferienhaus hat geschrieben: 14 Jul 2022 19:31 (...)
Das nenn ich einen konstruktiven Beitrag.
Selten genug, und gerade deshalb zu betonen.
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Klingel

Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Klingel »

Vielen lieben Dank für so viele Vorschläge.

Ich werde mir alles aufschreiben und dann recherchieren. Denn so geht es nicht mehr weiter. Hab viel zu lange damit gewartet und bereue es sehr weil ich nicht aktiver beim recherchieren war. Es gab eine Zeit wo ich mal darüber ein bisschen gegoogelt hab aber sobald ich gemerkt hab dass alles erfolglos war, hab ich alles fallen lassen... Ich war früher bei einer Psychologin die überhaupt gar nicht mit mir über das AB Thema gesprochen hat obwohl ich ihr per E-Mail alles darüber geschrieben habe und als ich dann bei ihr war, wollte sie gar nicht das Thema ansprechen und hat über ganz andere Themen gesprochen und ich habe mich noch schlechter gefühlt als ich aus ihrer Praxis rausging als ich zu ihr gegangen bin. Ich bin ein einhalb Jahre lang zu ihr gegangen weil ich mich nicht getraut habe ihr zu sagen dass sie gar nicht das Thema anspricht warum ich zu ihr gekommen bin und dass ich gar nicht mehr zu ihr weiterhin kommen will... Dann irgendwann hab ich ihr gesagt dass ich keine Zeit mehr hab weil ich irgendwelche Sprachkurse besuche (obwohl es gar nicht stimmte) und auf diese Art hab ich dann weitere Termine bei ihr abgesagt...

Dann bin ich in ein tiefes Loch gefallen, weil ich keine Kraft mehr hatte zum recherchieren und dann wieder bei einer falschen Psychologin zu landen.... Und die Zeit verging und verging und jetzt steh ich da mit fast 40 Jahren.... :cry:
Klingel

Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Klingel »

Strange Lady hat geschrieben: 14 Jul 2022 10:21 Möchtest du den Dingen auf den Grund gehen oder möchtest du ganz pragmatisch Dinge verändern in deinem Leben?
Ich möchte alles ganz in meinem Leben verändern. Ich möchte nicht noch mehr Zeit verschwenden und darüber analysieren was alles genau in meiner Kindheit passiert ist, denn ich weiß ganz genau wie mich meine Eltern sehr streng konservativ erzogen haben und wie die mit mir umgegangen sind und deshalb konnte ich in keine Beziehung eingehen, also brauche ich nicht noch mehr darüber zu analysieren sondern ich brauche etwas oder jemanden der mir hilft komplett alles zu ändern...
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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von Menelaos »

Klingel hat geschrieben: 15 Jul 2022 10:26 Ich war früher bei einer Psychologin die überhaupt gar nicht mit mir über das AB Thema gesprochen hat obwohl ich ihr per E-Mail alles darüber geschrieben habe und als ich dann bei ihr war, wollte sie gar nicht das Thema ansprechen und hat über ganz andere Themen gesprochen und ich habe mich noch schlechter gefühlt als ich aus ihrer Praxis rausging als ich zu ihr gegangen bin. Ich bin ein einhalb Jahre lang zu ihr gegangen weil ich mich nicht getraut habe ihr zu sagen dass sie gar nicht das Thema anspricht warum ich zu ihr gekommen bin und dass ich gar nicht mehr zu ihr weiterhin kommen will...
Das spricht natürlich nicht gerade für die Frau, wenn du das Thema schon im Voraus so deutlich ansprichst, und sie innerhalb von anderthalb Jahren nicht ein einziges Mal auf die Idee kommt mal nachzuhaken.
Leider ist es natürlich auch so, dass nicht jeder Psychologe oder Psychotherapeut auch wirklich gut ist in dem Job, und selbst wenn es so ist, kann es immer noch sein, dass Therapeut und Patient nicht zueinander passen.
Das kenne ich leider, und ich verstehe vollkommen warum das für dich so entmutigend war. Man hat ja meist noch gar keine "gute" Therapie kennen gelernt, und glaubt dann dass DAS alles ist. Eigentlich spielt es dann auch schon keine Rolle mehr ob man dem Konzept einer Therapie an sich die Schuld dafür gibt, oder doch lieber sich selbst.

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Re: Nach welcher Psychotherapie sollte ich suchen?

Beitrag von oldfield2283 »

Ich würde es nicht so sehr an der Art (Name) der Therapie festmachen als vielmehr an der Person und dem Einfühlungsvermögen der Therapeutin bzw des Therapeuten. Ich hatte vor nun mehr als 5 Jahren eine Verhaltenstherapie begonnen, weil ich u.a. eine tiefe Depression hatte nach einem Schicksalsschlag. Ich hatte das Glück, eine junge Therapeutin in Ausbildung zu treffen, die einiges an mir ausprobieren konnte und auch sehr schnell zum Kern meiner Probleme durchdrang. Sie meinte, ich hätte keine akute und dem Anlass bezogene Depression, weshalb ich zu ihr gekommen war, sondern die Ursachen sind weit zurück in der Kindheit zu finden und in meinem Leben und Verhalten, meinem Denken. Sie meinte, eine tiefenpsychologische Therapie könnte das auch herausarbeiten, aber ich hatte das Glück, daß sie sehr einfühlsam war. Ihr habe ich auch als erstem Menschen mein AB-Problem gestanden und das war auf einer Liste von 6 Punkten und sie hat mir Mut gemacht, daß ich alle 6 alleine lösen könnte.

Leider mußte ich sie dann verlassen (ihre Ausbildung endete und sie ging in eine andere Stadt), aber ich kam zu ihrer Mentorin, wo ich auch heute noch bin. Auch dieser habe ich vom AB-Problem erzählt und von den anderen 5 Punkten und ich habe tatsächlich schon 2 davon mehr oder erfolgreich in Angriff genommen. Naja, wird auch Zeit, wenn du oben liest, ich bin seit über 5 Jahren in der Therapie, normalerweise sind gar keine Stunden mehr da, aber es geht irgendwie doch immer noch weiter.

Ich wollte dir Mut machen. Es hat mich enorme Überwindung gekostet, das "eigentliche Problem" also das AB anzusprechen, aber als es einmal raus war, kann sie mir jetzt doch Hilfe und Unterstützung geben, natürlich lösen und und machen muß man selbser. Aber auch eine "andere" Therapie kann doch durchaus dazu genutzt werden, wenn es dein wichtigstes oder zumindestens ein sehr wichtiges Problem für dich ist.
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