Alleine glücklich sein - ein Märchen?

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Tania
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Tania »

Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 07:55
Tania hat geschrieben: 16 Jun 2022 07:01 Plus das whatsappfreie Zweithandy, über das jede Kommunikation mit dem Betreffenden laufen muss. Es sei denn, dieser hat sein Einverständnis gegeben, dass seine Nummer an Whatsapp weitergegeben werden darf ...
Macht das tatsächlich jemand? Ich habe noch nie erlebt, dass mich jemand nach dem Einverständnis gefragt hat oder alternativ ein Zweithandy herausgeholt hat...
Wenn jemand mir sagt, dass er kein WhatsApp hat, und es aus Datenschutzgründen auch nicht installieren will, würde ich mich bestenfalls in einer rechtlichen Grauzone bewegen, wenn ich seine offline erhaltene Nummer bei mir speichere, obwohl ich weiß, dass er nicht will, dass Meta diese erfährt. Also lasse ich es, schreibe die Nummer ins gute alte Adressbuch aus Papier und rufe nur per Festnetz an.

Wenn dieser Mensch mich allerdings mit offener Nummer anruft, obwohl er weiß, dass ich WhatsApp nutze, gehe ich davon aus, dass er der Weitergabe der Nummer damit durch konkludentes Handeln zugestimmt hat. WhatsApp kann schließlich auf die Anruferliste zugreifen. Und dann speichere ich die Nummer auch (natürlich nicht den Namen), und rufe ihn auch per Handy an.
Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:04 Ich habe wahnsinnige Angst vor Datenmissbrauch.
Dann speicher am besten keine Daten, die man missbrauchen könnte, auf Deinem Smartphone.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Menelaos hat geschrieben: 16 Jun 2022 15:41 Geld in einem Gemeinschaftsumschlag und eine Unterschrift sind aber recht aufwandslose Gesten, die rein gar nichts bedeuten müssen. Ich kann mir schon vorstellen, dass sowas von der Mutter am Tag eines Kindergeburtstags (!!!) leicht vergessen wird.


Es war nur der Familienkindergeburtstag, es gab nur einen Umschlag und wir sind nur zu zwölf (die Paare geben ja zusammen und alle aus der Familie, nur ich nicht) haben WhatsApp. In der Sekunde, wo sie das dann an den Rest schickt, hätte sie darauf kommen können.

Und wenn ich beim nächsten Mal nichts mehr gebe, würde bestimmt gemeckert.
Menelaos hat geschrieben: 16 Jun 2022 15:41 Weiß nicht, kann auch ein Versehen sein. Hast du denn auch mal deine Seite geschildert? Dass du immer gerne welche geschickt, und auch von ihnen bekommen hast, dass du aber enttäuscht warst als von ihnen keine mehr kamen, und du deshalb aufgehört hast selber zu schicken?
Wozu sollte ich meine Seite schildern? Sie haben bei meiner Oma gemeckert, nicht bei mir.

Sie müssen doch auch merken, dass von mir immer Urlaubsgrüße und Weihnachtskarten etc. kamen, sie mich aber nie an ihrem Leben beteiligen. Und das betrifft ja nicht nur meine Tante und meine Cousine, sondern den größten Teil meiner Kontakte.

Auch Bekannte haben mich schon gefragt, warum ich keine Urlaubs-, Oster- und Geburtstagskarten mehr sende. Als ich dann bei einem Bekannten anmerkte, dass ja nie Grüße zu meinem Geburtstag oder aus seinem Urlaub auszurückkämen, kam die Gegenfrage, ob ich denn die Karten nur in Erwartung einer Gegenleistungen versandt hätte. Als ich dann sagte, dass er eine einseitige Erwartungshaltung zu haben scheine, weil er die Karte ja von mir erwarte, war er dann ruhig.

Ich erwarte ja gar keine Karten zurück. Ich möchte einfach generell mehr am Leben anderer Menschen teilhaben, so wie sie ja auch gerne an meinem Leben teilhaben wollen (denn ansonsten würden sie die ausbleibenden Karten ja nicht kritisieren).
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Tania hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:25 ...
Bist du selbständig oder nutzt du dein Telefon beruflich?

Wenn nicht, befindest du dich auch in keiner Grauzone. Die DSGVO gilt nicht für Personen, die Daten privat verarbeiten.

Mein Smartphone ist übrigens gerootet. Ich brauche deswegen keine Sorgen zu haben. Ich entscheide selbst, wer meine Daten erhält.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von oldfield2283 »

LonelyDude hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:15
Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:07 Aber wo weigere ich mich denn, die Kontaktaufnahme einfach zu machen? Ich nutze bspw. Signal und Threema, die ich als sicher werte. Die haben die gleichen Funktionen wie WhatsApp. Damit ist doch eine einfache Kontaktaufnahme zu mir möglich.
Theoretisch hast du recht, aber praktisch ist das ja schon ein Aufwand sich extra die Apps zu holen, um dann mit einer einzigen Person zu schreiben, die sich auch genau so gut hätte WA holen können.
Ich würde das nur machen, wenn mir die Person wirklich sehr wichtig ist.
Es gab wirklich mal Zeiten, wo ich es separiert habe - verschiedene Leute, verschiedene Apps und natürlich auch Handys und sogar Nummern. Ich hatte den Überblick und die Trennung - aber ich habe letzeres verloren bzw keine Lust und Zeit mehr. Jetzt habe ich 7 Handys abgeschaltet (und diese Woche sogar entsorgt! stolz blick :) und auf den verbleibenden habe ich mir die Messenger Telegram, Threema, Threema Works, Signal und ja auch WhatsApp gegönnt. Teils können die mehrere Accounts oder man kann noch DualApp probieren. Jetzt kann jeder liebe Mensch so kommunizieren mit mir wie sie/er will. Beschwert hat sich noch niemand. Ich gehe auch davon aus, daß die Aussagekraft von Kontakten oder Nummern eher mäßig ist, nachdem ich bei manchen Telefon-Nummern nun in 15 oder 20 Jahren schon den dritten Besitzerwechsel sehe (die werden wieder vergeben). Das einzige was ich tatsächlich mal gemacht habe, die Google Accounts des PC von den beiden Handys (jeweils neu) zu entkoppeln. Nun können die gerne aufzeichnen wo ich überall hinreise mit dem 9 Euro Ticket
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Pünktchen hat geschrieben: 15 Jun 2022 22:09 Das Schicksal steht mir auch irgendwann (hoffentlich erst in vielen Jahren) bevor. Aber eines weiß ich ganz sicher: Bei solchen Gelegenheiten werde ich NIE fragen, ob ich kommen darf. Das wäre für mich eine Form von Betteln und dafür bin ich zu stolz. Lieber verbringe ich die Tage alleine!
Mir auch irgendwann. Eine eigene Familie werde ich wohl nie haben.

Du bist wahrscheinlich aber näher an dieser Situation als ich? Meine Eltern sind Mitte 60 und ich bin Einzelkind.

Aber selbst wenn mich dann noch Cousinen oder Cousins einladen. Wenn die Heiligabend mit ihren Familien feiern, fühle ich mich da ja wie ein Störfaktor.

Ich werde dann wahrscheinlich eher irgendwelchen (Single-)Reisen in Ländern frönen, wo vielleicht auch Weihnachten gefeiert wird, aber nicht so traditionell mit geschlossenen Restaurants wie bei uns.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Seb-X »

Pünktchen hat geschrieben: 15 Jun 2022 22:19Solche Sprüche kommen (gefühlt) wirklich immer nur von Verpartnerten und sind dann zwar gut gemeint, verletzen dadurch aber wohl noch mehr.
Nein, sie sind auch nicht gut gemeint, sondern bedeuten v.a.: "Ich bin besser als du."
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(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Pünktchen »

Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:58
Pünktchen hat geschrieben: 15 Jun 2022 22:09 Das Schicksal steht mir auch irgendwann (hoffentlich erst in vielen Jahren) bevor. Aber eines weiß ich ganz sicher: Bei solchen Gelegenheiten werde ich NIE fragen, ob ich kommen darf. Das wäre für mich eine Form von Betteln und dafür bin ich zu stolz. Lieber verbringe ich die Tage alleine!
Mir auch irgendwann. Eine eigene Familie werde ich wohl nie haben.

Du bist wahrscheinlich aber näher an dieser Situation als ich? Meine Eltern sind Mitte 60 und ich bin Einzelkind.

Aber selbst wenn mich dann noch Cousinen oder Cousins einladen. Wenn die Heiligabend mit ihren Familien feiern, fühle ich mich da ja wie ein Störfaktor.

Ich werde dann wahrscheinlich eher irgendwelchen (Single-)Reisen in Ländern frönen, wo vielleicht auch Weihnachten gefeiert wird, aber nicht so traditionell mit geschlossenen Restaurants wie bei uns.
Meine Eltern sind Mitte 70 … und da ich zu meinen Cousins und meiner Cousine kaum Kontakt habe, wird da auch nichts in der Richtung kommen. Dann wahrscheinlich eher aus dem Freundeskreis, aber auch da bin ich bei dir… ich würde mich als Störfaktor fühlen.
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Menelaos
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:04
Menelaos hat geschrieben: 16 Jun 2022 15:41 Außerdem könnte man deine praktische Isolation auch für eine gewollte Isolation halten, und meinen dass es dir ja nicht soooo wichtig sein kann, wenn du nicht bereit bist (aus Sicht aller anderen) dieses kleine Opfer in Kauf zu nehmen.
Das ist für mich nur leider ein riesiges Opfer. Das ist ja auch der Grund dafür, weswegen ich kein Tinder, Bumble, Google etc. nutze. Ich habe wahnsinnige Angst vor Datenmissbrauch.

Eine Dame schrieb hier mal, dass sie sich aus Scham nicht überwinden konnte, einem Mann in einer App ein "Gefällt mir" zu senden. So ist das bei mir, nur nicht aus Scham, sondern aus Angst.
Das verstehe ich, mir ist ja durchaus klar warum Menschen Whatsapp nicht nutzen. Ich schrieb bewusst aus der Perspektive deines Gegenübers, um seine (möglichen) Gedankengänge zu beleuchten.
Aber was ich da herauslese ist, dass das eigentliche Problem für dich nicht Whatsapp ist, sondern die möglicherweise (Perspektive) übertrieben große Angst vor den möglichen Folgen. Die Vorteile haben ich und andere oben ja schon erwähnt.

Schätze ich persönlich folge der Strategie der verstopften Schlucht: Ich mag wie ein Lemming der Gruppe folgen und Whatsapp nutzen, obwohl ich weiß, dass meine Daten sonst wo landen können. Aber da das jeder macht, gehe ich davon aus dass die Schlucht auf die wir zu rennen längst völlig mit Lemmingleichen verstopft sein wird, wenn ich ankomme, und ich sicher darüber hinweg laufen kann. (Anders gesagt: Niemand wird sich großartig für meine Daten interessieren... allerdings betreibe ich auch bewusst kein Online Banking.)
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Menelaos
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:35 Es war nur der Familienkindergeburtstag, es gab nur einen Umschlag und wir sind nur zu zwölf (die Paare geben ja zusammen und alle aus der Familie, nur ich nicht) haben WhatsApp. In der Sekunde, wo sie das dann an den Rest schickt, hätte sie darauf kommen können.

Und wenn ich beim nächsten Mal nichts mehr gebe, würde bestimmt gemeckert.
Wie gesagt, ich kenne den genauen Ablauf nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man da leicht vergessen wird. Was anderes wäre es zum Beispiel, wenn du ein eigenes Geschenk gegeben hättest, das etwas Aufmerksamkeit erregt. Geld ist in praktischer Hinsicht nicht verkehrt, und sicher gut gemeint, aber niemand erinnert sich daran.
Schenkst du ihr dagegen beispielsweise ein Kuscheltier, und die Kleine schleppt es noch jahrelang mit sich rum, kannst du dir sicher sein, dass die Eltern das nicht so schnell vergessen.
Menelaos hat geschrieben: 16 Jun 2022 15:41 Weiß nicht, kann auch ein Versehen sein. Hast du denn auch mal deine Seite geschildert? Dass du immer gerne welche geschickt, und auch von ihnen bekommen hast, dass du aber enttäuscht warst als von ihnen keine mehr kamen, und du deshalb aufgehört hast selber zu schicken?
Wozu sollte ich meine Seite schildern? Sie haben bei meiner Oma gemeckert, nicht bei mir.

Sie müssen doch auch merken, dass von mir immer Urlaubsgrüße und Weihnachtskarten etc. kamen, sie mich aber nie an ihrem Leben beteiligen. Und das betrifft ja nicht nur meine Tante und meine Cousine, sondern den größten Teil meiner Kontakte.
Kommunikation! Du weißt nicht was in ihren Köpfen vorgeht. Du weißt nicht ob sies einfach nur vergessen haben. Du weißt nicht warum sie bei deiner Oma gemeckert haben. Du weißt nicht ob es ihnen wichtig ist mit dir Kontakt zu halten. Alles ist möglich.
Ich erwarte ja gar keine Karten zurück. Ich möchte einfach generell mehr am Leben anderer Menschen teilhaben, so wie sie ja auch gerne an meinem Leben teilhaben wollen (denn ansonsten würden sie die ausbleibenden Karten ja nicht kritisieren).
Und ich bin sicher wenn man das so ausspricht - ohne es in einen Vorwurf zu verpacken - freuen sich die meisten über das Interesse an ihrem Leben.
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Hoppala
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Hoppala »

Menelaos hat geschrieben: 17 Jun 2022 05:37 Schätze ich persönlich folge der Strategie der verstopften Schlucht: Ich mag wie ein Lemming der Gruppe folgen und Whatsapp nutzen, obwohl ich weiß, dass meine Daten sonst wo landen können. Aber da das jeder macht, gehe ich davon aus dass die Schlucht auf die wir zu rennen längst völlig mit Lemmingleichen verstopft sein wird, wenn ich ankomme, und ich sicher darüber hinweg laufen kann. (Anders gesagt: Niemand wird sich großartig für meine Daten interessieren... allerdings betreibe ich auch bewusst kein Online Banking.)
Themenabweichende Nebenbemerkung (weil dieses Randthema immer wieder ein weit verbreitetes Missverständnis wiederholt): Datenschutz versus Datensicherheit. Das ist nicht das Gleiche. Und es geht auch in den Konsequenzen um völllig andere Angriffspunkte: mal persönlich (Belästigungen, Ordnungswidrigkeiten und ggf. Straftaten). Mal gesellschaftlich: Unterlaufen gesellschaftlicher, in unserem Fall demokratischer, rechtsstaattlicher, freiheitlicher Grundlagen.

Es geht bei Datenschutz nicht darum, dass jemand konkret deine Daten für eine konkret dich schädigende Misssetat ausnutzt.
Bei diesem Szenario geht es nicht um Datenschutz. sondern um Datensicherheit.
Der Alltagssprachgebrauch geht da leider nicht konform mit dem juristischen/IT-Sprech. (Ein Schelm, wer sich was denkt bei dieser missverständlichen Wortverwendung ...)
Die Datensischerheit ist bei WA inzwischen recht gut gewährleistet. Die "Lücke" ist da natürlich der Privatbereich = die Anwender; die das eh alles nicht durchschauen (was vermiutlich ein Grund ist, warum WA intern gute Datensicherheit anbieten kann; die Anwender unterlaufen das eh ganz altmodisch per privater Weitergabe und Unachtsamkeit. So hat WA beides: nachweisbar hohe Datensicherheit, und ein maximal großes Sicherheitsloch für eigenen Nutzen.)

Bei Datenschutz geht es vielmehr darum, zu verhindern, dass mit gesammelten Daten und größeren Datenmengen und deren Analyse und Verwertung Machtbereiche in Wirtschaft und Gesellschaft entstehen, die außerhalb oder jedenfalls nur sehr schwer fassbar unter der juristischen Kontrolle stehen. Anders gesagt: es geht hier um Wohl und Wehe einer demokratischen, freien Gesellschaft. Das muss einem nicht am Herzen liegen. Und dass Dammbrüche ohnehin schon reichlich bestehen, kann man auch als Rechtfertigung hernehmen, damit einfach weiterzumachen (ach, jetzt ist schon halb Holland überschwemmt, da kommt es auf den Rest auch nicht an ... mein Haus steht auf einem Berg im Schwarzwald, wer hier meine Daten abziehen will, muss durch meine Selbstschussanlage durch .... bemerkt? Hier habe ich schon wieder beide völlig unterschiedliche Aspekte "Sicherheit" und "Schutz" zusammengerührt ...)

Und ein Nebenaspekt - wenn auch ein uns auffälliger - ist, dass aus den Daten u. a. sehr schnell Persönlichkeitsprofile erstellt werden können. Dann bekommst du auffällig oft Werbung für Partnerbörsen und meinst, man habe dich persönlich im Visir ("Datensicherheit"). Tatsächlich bekommst du, wie 1000e andere, die Werbung automatisiert aufgrund von Analysen gesmmelter Datenberge. Bei Partnerbörsen ist das "nur" lästig und welttbewerbsverzerrrend (soweit die Datenberge nicht gesetzeskonform gesammelt und ausgewertet wurden; was dank derselben Gesetze praktisch unmöglich zu kontrollieren muss; aber zum Glück hält sich ja jeder profitorientierte Unternehmensmanager Nachteil seines Arbeitgebers immer freiwillig sehr genau an den Geist solcher Gesetze ... nur langatmige, hochkompetente und aus Spenden finanzierte Initiaitven - immer hoch risikoreich, wie zum Beispiel NOYB/Schrems - schaffen es dann in jahrelangen Prozessen, mal das ein oder andere Zugeständnis juristisch durchzusetzen).

Aber schon bei der Frage, was Konsumenten aus unseren tollen Warenmärkten so nachfragen, wird es in Zeiten der Ressourcen- und Umweltprobleme politisch.
Und spätestens, wenn Analysefirmen dem Meistbietenden flächendeckende politische Werbung verkaufen - die noch dazu für den einzelnen Empfänger als solche praktisch nicht erkennbar ist - wird es ... tja, leider selten kriminell, aber sehr unschön. Sofern man nicht gerad selbst die - meist kurzlebigen - Vorteile daraus zieht..Die Nachteile sind langlebig (Prinzip Mikroplastik ... schon errstaunlich, dass das ach so prakltische Zeug "plötzlich" überall ist, und erst jetzt die Farge: "was bewirkt das eigentlich?" mal etwas lauter gestellt wird. Die dadurch bereits eingefahrenren finanziellen Gewinne werden für die Klärung dieser Frage jedenfalls nicht eingesetzt ...)

Zu den persönlichen "Nachteilen", eventuell doch einen guten Emailprovider per VPN zu nutzen, oder sich doch den Belanglosigkeiten asozialer technischer Dienste auszusetzen, kommt auch sowas wie (Mit)Verantwortung, wie die Welt in der du lebst, morgen aussehen soll.

Während uns herzlichst geraten und umfassend diskutiert wird, nur noch Bio-Fleisch (wenn überhaupt) zu kaufen und dies möglichst nur in der Sonne zu dörren (Energie sparen!), wäre ein deutlicherer Augenmerk auf die politischen Auswirkungen massenhaften Datenverschleuderns vielleicht auch mal sowas wie Gesellschaftsumwelt-Bewusstsein.

Es gibt halt einen ziemlich direkten Zusammenhang zwischen unserer Nutzung technischer Informationskanäle und dem beklagten Phänomen von Fake News, Hetze, politischer Einflussnahme, Agenda-Setting usw usf.

Und anderes als in Sachen Biofleisch und Energieverbrauchsreduzierung, bleibt ini Sachen Datenschutz aufgrund der rechtlichen Grunsatzentscheidungen fast nur noch die massenhafte private Nicht-Verwendung.
Irgendwie lustig - oder symptomatsch? - , dass es medial (und privat) genau umgekehrt "debattiert" wird ..

Datenschutz ungleich Datensicherheit.
Datensicherheit: dein privates und ein technisches Thema. Datenschutz: geht alle was an und ist ein Thema des Technikgebrauchs oder noch genauer: der Datensammlung und -verwertung; und was du (mit)machst, schädigt potentiell viele andere (und ggf. dich selbst).

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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Diomedes »

Alleine glücklich sein funktioniert nur wenn man irgendwie ab und an intimen Kontakt zum anderen Geschlecht hat, sein es ein ONS, Affäre, F+ etc.... was auch immer. Ansonsten geht das ganze sehr schnell mächtig auf die Psyche und wirklich glücklich kann man damit nicht werden.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Egil »

Diomedes hat geschrieben: 17 Jun 2022 10:43 Alleine glücklich sein funktioniert nur wenn man irgendwie ab und an intimen Kontakt zum anderen Geschlecht hat, sein es ein ONS, Affäre, F+ etc.... was auch immer. Ansonsten geht das ganze sehr schnell mächtig auf die Psyche und wirklich glücklich kann man damit nicht werden.
Das halte ich doch für etwas hoch gegriffen. Vor allem widerspricht es sich selbst. ONS oder F+ kann man ja eben nicht allein haben.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Diomedes »

Egil hat geschrieben: 17 Jun 2022 17:45 Das halte ich doch für etwas hoch gegriffen. Vor allem widerspricht es sich selbst. ONS oder F+ kann man ja eben nicht allein haben.
Okay ich meinte das Single Dasein... nicht das komplette Alleine sein ohne Frauen.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Pünktchen hat geschrieben: 16 Jun 2022 20:50
Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2022 16:58
Pünktchen hat geschrieben: 15 Jun 2022 22:09 Das Schicksal steht mir auch irgendwann (hoffentlich erst in vielen Jahren) bevor. Aber eines weiß ich ganz sicher: Bei solchen Gelegenheiten werde ich NIE fragen, ob ich kommen darf. Das wäre für mich eine Form von Betteln und dafür bin ich zu stolz. Lieber verbringe ich die Tage alleine!
Mir auch irgendwann. Eine eigene Familie werde ich wohl nie haben.

Du bist wahrscheinlich aber näher an dieser Situation als ich? Meine Eltern sind Mitte 60 und ich bin Einzelkind.

Aber selbst wenn mich dann noch Cousinen oder Cousins einladen. Wenn die Heiligabend mit ihren Familien feiern, fühle ich mich da ja wie ein Störfaktor.

Ich werde dann wahrscheinlich eher irgendwelchen (Single-)Reisen in Ländern frönen, wo vielleicht auch Weihnachten gefeiert wird, aber nicht so traditionell mit geschlossenen Restaurants wie bei uns.
Meine Eltern sind Mitte 70 … und da ich zu meinen Cousins und meiner Cousine kaum Kontakt habe, wird da auch nichts in der Richtung kommen. Dann wahrscheinlich eher aus dem Freundeskreis, aber auch da bin ich bei dir… ich würde mich als Störfaktor fühlen.
Ich möchte das noch etwas korrigieren. Als Störfaktor würde ich mich nicht fühlen, wenn ich eingeladen würde.

Es wäre eher das Gefühl, fehl am Platze zu sein und nur aus Mitleid eingeladen zu werden.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Eliza Jane »

Menschen sind auf Gemeinschaft angelegt. Natürlich kann man alleine leben, aber es ist schwierig, ohne Menschen auszukommen, denen man vertrauen kann und die einen so annehmen, wie man ist, mit allen Stärken und Schwächen. Ich finde den Spruch: "Du musst dich erst selbst lieben können" sehr arrogant. Ich kenne Menschen, die keine Minute alleine sein können und trotzdem Familie haben.
Man sieht die Nacht kommen und erschreckt doch vor der Dunkelheit.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von uhu72 »

Pünktchen hat geschrieben: 15 Jun 2022 22:09 Das Schicksal steht mir auch irgendwann (hoffentlich erst in vielen Jahren) bevor. Aber eines weiß ich ganz sicher: Bei solchen Gelegenheiten werde ich NIE fragen, ob ich kommen darf. Das wäre für mich eine Form von Betteln und dafür bin ich zu stolz. Lieber verbringe ich die Tage alleine!
Ich feiere Weihnachten schon seit Jahren nicht mehr und verbringen die Tage alleine.
Mir kam auch schon mal der Gedanke an ein Weihnachts-Mehrtages-AB-Treffen.
Aber bisher hatte ich den Eindruck, das hiernach keine Nachfrage besteht, ähnlich wie Silvester.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
Maverick

Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

uhu72 hat geschrieben: 20 Jun 2022 17:38
Pünktchen hat geschrieben: 15 Jun 2022 22:09 Das Schicksal steht mir auch irgendwann (hoffentlich erst in vielen Jahren) bevor. Aber eines weiß ich ganz sicher: Bei solchen Gelegenheiten werde ich NIE fragen, ob ich kommen darf. Das wäre für mich eine Form von Betteln und dafür bin ich zu stolz. Lieber verbringe ich die Tage alleine!
Ich feiere Weihnachten schon seit Jahren nicht mehr und verbringen die Tage alleine.
Mir kam auch schon mal der Gedanke an ein Weihnachts-Mehrtages-AB-Treffen.
Aber bisher hatte ich den Eindruck, das hiernach keine Nachfrage besteht, ähnlich wie Silvester.
Darf ich fragen, wie du dich dabei fühlst?

Ich habe Weihnachten 2020 im Lockdown alleine verbracht, weil die Verwandtschaft nicht gefeiert hat und ich die Möglichkeit hatte, dem Lockdown auf Madeira für eine Woche zu entkommen.

Gestört hat mich da nicht das Alleinsein selbst. Als ich am Heiligabend im Restaurant saß, wimmelte es da von deutschen Landsleuten. Während ich da von 18.30 Uhr bis Mitternacht saß, aß und meine drei Flaschen Wein zog, wurde ich von drei Pärchen in ca. meinem Alter angesprochen (immer so ca. zwanzig Minuten, nachdem sie eintrafen):

"Setz dich doch zu uns. Das muss doch am Heiligabend blöd sein, hier alleine zu sitzen."

"Ist dir nicht einsam? Setz dich doch zu uns."

Und ein geschwäbeltes Englisch: "Do you want to sitle near to usle?" (Das ist jetzt scherzhaft)

Ich habe mich erst durch diese Nachfragen so wirklich einsam gefühlt. Vorher hat es mir gar nichts ausgemacht.

Ich könnte mir vorstellen, dass zu meiner Situation analog die Beiträge im Radio und im Fernsehen passen. Wo einem die heile Weihnachtsfreude im Familienkreise vorgegaukelt wird. Hierdurch könnte ich mir vorstellen, dass das Einsamkeit fördert bzw. erst richtig hervorruft.

EDIT: Ich fand es sehr aufmerksam und nett von den Menschen, zu fragen. Ich empfand es aber als unangenehm. Zum einen, weil ich mich bei denen am Tisch als Störfaktor gefühlt hätte, der das traute Heiligabend der beiden zerstört. Zum zweiten, weil ich die Menschen mit der Ablehnung vielleicht in eine unangenehme Situation gebracht habe. Es hat sie ja bestimmt auch Überwindung gekostet, zu fragen.
Zuletzt geändert von Maverick am 20 Jun 2022 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
LonelyDude

Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von LonelyDude »

Eliza Jane hat geschrieben: 20 Jun 2022 16:07 Menschen sind auf Gemeinschaft angelegt. Natürlich kann man alleine leben, aber es ist schwierig, ohne Menschen auszukommen, denen man vertrauen kann und die einen so annehmen, wie man ist, mit allen Stärken und Schwächen. Ich finde den Spruch: "Du musst dich erst selbst lieben können" sehr arrogant. Ich kenne Menschen, die keine Minute alleine sein können und trotzdem Familie haben.
Sich selbst lieben ist wahrscheinlich ein wenig zu krass^^
Ich glaube man sollte schon mit sich selbst auskommen und mindestens zufrieden damit sein. Schlimm wird es aus meiner Sicht, wenn man andere Menschen braucht, um zufrieden zu sein. Die Exemplare, die nicht alleine sein können kenne ich auch. Ich würde sie aber nicht als glücklich einschätzen. Das was ich so von meinen Freunden und Bekannten mitbekommen habe, ist das schon eine toxische Mischung, wenn man mit sich selbst nicht wirklich zufrieden ist und dann jemand anderen in die Beziehung reinholt. Da ist Stress nahezu vorprogrammiert.