Das kann durchaus sein! Es ist eine neue Situation, eine neue Perspektive, die die eigenen Ansichten womöglich in Frage stellt, und die man nicht so leicht ignorieren kann... ja, an sich kann das bestimmt zu positiven Veränderungen führen.Wusel hat geschrieben: ↑13 Jun 2022 19:51Eine häufige Konstellation scheint mir auch, das zieht du hier in dem Absatz nicht in Betracht, dass Menschen innerhalb einer neuen Partnerschaft auch Entwicklungssprünge durchleben und beherzt ihre Probleme angehen können. Ich glaube das häufig schon beobachtet zu haben.Menelaos hat geschrieben: ↑12 Jun 2022 22:36 [...]
Macht eine Beziehung glücklich?
Ich denke die Antwort ist offensichtlich: Sie kann, sie muss aber nicht. Aber selbst wenn wir von einer schönen Beziehung ausgehen, könnte man diese Meinung wieder als einen Hinweis auf die Tatsache sehen, dass man grundlegende Probleme mit sich selbst nicht löst, nur weil da plötzlich jemand ist der einen liebt.
Und gerade wenn man mit dieser Vorstellung auf die Suche geht, der Hoffnung dass ein Partner alle eigenen Probleme lösen würde, glaube ich dass man damit die meisten, potentiellen Partner abschrecken wird.
Der Homo Sapiens hat eine ganze Pyramide an physischen und psychischen Bedürfnissen, und wir tendieren stark dazu erstmal die grundlegenderen, die "wichtigeren" erfüllen zu wollen, ehe die Motivation für die Höheren entsteht.Dieses "Allein-erstmal-glücklich-sein Konzept", verkennt mir doch auch ein großes Stück weit die sozialen Bedürfnisse von der Spezies Homo Sapiens. Ganz unabhängig vom AB sein oder nicht.
Und die sozialen Bedürfnisse können überwiegend auch ohne einen Partner befriedigt werden.
Meine Erfahrung war tatsächlich das genaue Gegenteil. Ich wurde für Frauen eindeutig interessanter, als ich einfach hingenommen habe allein zu bleiben, und mich erstmal um mich und mein Leben allgemein gekümmert habe, hauptsächlich wohl, weil ich allgemein zu einem viel ausgeglicheneren, sozialeren und fröhlicheren Menschen wurde.Ich war auch auf Jahre tatsächlich, wenn nicht unbedingt glücklich, doch aber zumindest ziemlich zufrieden.
Das hat mich aber keiner Beziehung näher gebracht. Ich wurde nicht zur Straßenbeleuchtung und Frauen kamen nicht gleich Motten angeschwirrt...
Individuum eins zeigt mir recht deutlich, dass du völlig missverstanden hast was ich unter "allein sein" verstehe. Es geht nicht darum sich von jeglichen Sozialkontakten abzukapseln, ganz im Gegenteil! Einsamkeit ist durchaus schädlich für Menschen, daher sollte man ja in meinen Augen versuchen sie zu durchbrechen... nur sollte man sich nicht darauf versteifen, dass das AUSSCHLIESSLICH mit einem romantischen Partner geht.Wo ich doch gerade das Stichwort "Homo Sapiens" ins Spiel bringe. Wie wäre eine evolutionstheoretische Betrachtung?
Individuum "Eins" lebt glücklich und zufrieden vor sich hin und braucht keine Partnerschaft. Es sucht keine neuen Kontakte und legt keinen besonderen Wert darauf bestehende zu pflegen. Sexualität ist für ihm nicht erstrebenswert.
Setzen wir an der Stelle einmal voraus, dass sein Gemützustand weniger durch Sozialisation, sondern viel mehr durch die ihm gegebene Genetik begründet liegt.
Es sollte nicht verwundern, dass Individuum Eins vermutlich wenig bis schlichthin garkeine Nachkommen hat. Die Allein-Glücklich-sein-Genetik kann sich schwerlich behaupten.
Überhaupt sprichst du Individuum eins jegliches Bedürfnis nach Romantik und Sex ab, was ich auch nie als Lösung nahegelegt habe. Meiner Meinung nach müssen diese Bedürfnisse aber erstmal beiseite geschoben werden, WENN ES DERZEIT NOCH DRINGENDERE PROBLEME GIBT, UM DIE MAN SICH ZUERST KÜMMERN SOLLTE.
Kurzum: Wenn du gerade Chemotherapie durchmachst, und nicht weißt ob du in einem Monat überhaupt noch lebst, macht es wenig Sinn sich auf Tinder anzumelden. Das heißt nicht, dass du dieses Bedürfnis nicht hast, sondern nur, dass es für den Moment dringendere Probleme gibt, auf die du dich konzentrieren solltest.