Alleine glücklich sein - ein Märchen?

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Volta
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Volta »

Bubsi hat geschrieben: 13 Jun 2022 08:10 Ich bin auch recht extrovertiert und kann oftmals nicht auf Leute zugehen. Da ich oft zu schüchtern bzw. sozial gehemmt bin. Nicht Introversion mit Schüchternheit oder sozialer Phobie verwechseln!

Aber ich lerne auch viele Leute beim Weggehen kennen und gehe öfters auch alleine Feiern.
Was denn jetzt?
Bubsi

Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Bubsi »

Einfach Mal lesen und Verstehen.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Volta »

Menelaos hat geschrieben: 12 Jun 2022 22:36 Ich kann auf diese Fragen natürlich nur meine Meinung wiedergeben, und keine endgültigen Weisheiten bieten:

MUSS man alleine glücklich sein, um einen Partner finden und halten zu können?
Nein, aber mit ziemlicher Sicherheit hilft es dabei.

Sagen das Vergeben um Loser abzuspeisen?
Glaube ich nicht. Warum sollten sie? Wenn man so gleichgültig ist einen AB abspeisen zu wollen, dann gibt es 1000 andere Floskeln, unter anderem das aufwandsfreie "Keine Ahnung woran das bei dir liegt." Das hat den Vorteil, dass es meistens noch nicht einmal eine Lüge ist, und man auch moralisch niemandem vorwerfen kann, wenn er sich deinen Kopf nicht zerbrechen möchte.

Hilft es dem Selbstbewusstsein wenn sich jemand für dich interessiert?
Auf jeden Fall, aber Bestätigung von Außen löst kein grundsätzliches Problem mit dem eigenen Selbstvertrauen, es überdeckt es nur, und macht dich von der Beziehung abhängig.

Macht eine Beziehung glücklich?
Ich denke die Antwort ist offensichtlich: Sie kann, sie muss aber nicht. Aber selbst wenn wir von einer schönen Beziehung ausgehen, könnte man diese Meinung wieder als einen Hinweis auf die Tatsache sehen, dass man grundlegende Probleme mit sich selbst nicht löst, nur weil da plötzlich jemand ist der einen liebt.
Und gerade wenn man mit dieser Vorstellung auf die Suche geht, der Hoffnung dass ein Partner alle eigenen Probleme lösen würde, glaube ich dass man damit die meisten, potentiellen Partner abschrecken wird.
Die Frage war: " Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen? " und kommt in deinem Text nicht vor.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Volta »

Bubsi hat geschrieben: 13 Jun 2022 08:38 Einfach Mal lesen und Verstehen.
Nun, dein Text widerspricht sich selbst. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Volta hat geschrieben: 13 Jun 2022 08:39
Menelaos hat geschrieben: 12 Jun 2022 22:36 Ich kann auf diese Fragen natürlich nur meine Meinung wiedergeben, und keine endgültigen Weisheiten bieten:

MUSS man alleine glücklich sein, um einen Partner finden und halten zu können?
Nein, aber mit ziemlicher Sicherheit hilft es dabei.

Sagen das Vergeben um Loser abzuspeisen?
Glaube ich nicht. Warum sollten sie? Wenn man so gleichgültig ist einen AB abspeisen zu wollen, dann gibt es 1000 andere Floskeln, unter anderem das aufwandsfreie "Keine Ahnung woran das bei dir liegt." Das hat den Vorteil, dass es meistens noch nicht einmal eine Lüge ist, und man auch moralisch niemandem vorwerfen kann, wenn er sich deinen Kopf nicht zerbrechen möchte.

Hilft es dem Selbstbewusstsein wenn sich jemand für dich interessiert?
Auf jeden Fall, aber Bestätigung von Außen löst kein grundsätzliches Problem mit dem eigenen Selbstvertrauen, es überdeckt es nur, und macht dich von der Beziehung abhängig.

Macht eine Beziehung glücklich?
Ich denke die Antwort ist offensichtlich: Sie kann, sie muss aber nicht. Aber selbst wenn wir von einer schönen Beziehung ausgehen, könnte man diese Meinung wieder als einen Hinweis auf die Tatsache sehen, dass man grundlegende Probleme mit sich selbst nicht löst, nur weil da plötzlich jemand ist der einen liebt.
Und gerade wenn man mit dieser Vorstellung auf die Suche geht, der Hoffnung dass ein Partner alle eigenen Probleme lösen würde, glaube ich dass man damit die meisten, potentiellen Partner abschrecken wird.
Die Frage war: " Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen? " und kommt in deinem Text nicht vor.
Hmmm, ich habe sie nicht direkt beantwortet, das stimmt. Also direkt gesprochen: Nein, im Gegenteil! Ich denke man muss alleine mit sich selbst glücklich sein, ehe man auch in einer Beziehung glücklich sein kann.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 10:57 Hmmm, ich habe sie nicht direkt beantwortet, das stimmt. Also direkt gesprochen: Nein, im Gegenteil! Ich denke man muss alleine mit sich selbst glücklich sein, ehe man auch in einer Beziehung glücklich sein kann.
Meinst du damit eher Selbstliebe oder wirklich Glücksgefühle?

Denn ansonsten schlägt dein Beitrag hier ja bei vielen ABs fehl, da sie unter dem Alleinsein leiden.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:21
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 10:57 Hmmm, ich habe sie nicht direkt beantwortet, das stimmt. Also direkt gesprochen: Nein, im Gegenteil! Ich denke man muss alleine mit sich selbst glücklich sein, ehe man auch in einer Beziehung glücklich sein kann.
Meinst du damit eher Selbstliebe oder wirklich Glücksgefühle?

Denn ansonsten schlägt dein Beitrag hier ja bei vielen ABs fehl, da sie unter dem Alleinsein leiden.
Ich meine damit eher Selbstliebe. Keine Frage, Verliebtsein ist was das Glücksgefühl angeht nochmal auf einem ganz anderen Level. Aber ich denke wer mit sich selbst wirklich UNGLÜCKLICH ist, der hat ein Problem mit sich selbst, mit seinem eigenen Leben, nicht mit dem Fehlen eines Partners, und das würde man dann in eine Beziehung mitnehmen, was der Beziehung wiederum schaden dürfte.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:32 Ich meine damit eher Selbstliebe. Keine Frage, Verliebtsein ist was das Glücksgefühl angeht nochmal auf einem ganz anderen Level. Aber ich denke wer mit sich selbst wirklich UNGLÜCKLICH ist, der hat ein Problem mit sich selbst, mit seinem eigenen Leben, nicht mit dem Fehlen eines Partners, und das würde man dann in eine Beziehung mitnehmen, was der Beziehung wiederum schaden dürfte.
Okay, dann verstehe ich, was du meinst.

Ich mag mich größtenteils so wie ich bin. Ich bin halt nur mit der aktuellen Situation, dem ständigen Alleinsein und der Einsamkeit sehr unglücklich.

Ich stelle mir halt nur regelmäßig die Frage: Könnte mich eine andere Person so lieben, wie ich bin. Und die beantworte ich leider mit einem Nein.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:37
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:32 Ich meine damit eher Selbstliebe. Keine Frage, Verliebtsein ist was das Glücksgefühl angeht nochmal auf einem ganz anderen Level. Aber ich denke wer mit sich selbst wirklich UNGLÜCKLICH ist, der hat ein Problem mit sich selbst, mit seinem eigenen Leben, nicht mit dem Fehlen eines Partners, und das würde man dann in eine Beziehung mitnehmen, was der Beziehung wiederum schaden dürfte.
Okay, dann verstehe ich, was du meinst.

Ich mag mich größtenteils so wie ich bin. Ich bin halt nur mit der aktuellen Situation, dem ständigen Alleinsein und der Einsamkeit sehr unglücklich.

Ich stelle mir halt nur regelmäßig die Frage: Könnte mich eine andere Person so lieben, wie ich bin. Und die beantworte ich leider mit einem Nein.
Das ist traurig, und leider denke ich auch dass wenn du es nicht kannst, du das auch ausstrahlen wirst, und es für andere schwieriger (wenn auch nicht unmöglich) ist.

Einsamkeit kann man aber auch mit guten Freunden kompensieren, wenn auch nicht so, wie man sich das halt mit einem Partner wünscht. Aber zumindest schrumpft dieses "Leiden" zu einem milden "Drücken".
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Egil »

Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich unbedingt eine Beziehung bräuchte, um AKTUELL glücklich zu sein (wobei mir da die Bezeichnung zufrieden auch besser gefällt). Ich war nie deswegen oder aus anderen Gründen depressiv oder etwas in der Art, jedenfalls nichts, was länger als ein paar Tage gedauert hätte. Was mich allerdings häufig unglücklich gemacht hat, ist, dass ich ohne Frau auch nie Kinder haben würde (oder zumindest nur schwerlich und nach deutschem Recht möglicherweise illegal).

Als ich nun vor einiger Zeit doch in einer Beziehung gelandet bin, habe ich trotzdem gemerkt, dass ich ziemlich glücklich war (ein deutliches Plus gegenüber dem normalen Level). Und auch, wenn es nach einem Vierteljahr schon wieder vorbei war, hauptsächlich aufgrund meiner knappen Zeit, wie schon früher häufig befürchtet, hat es definitiv meinem Selbstbewusstsein gut getan und mein Vertrauen gestärkt, dass es doch noch etwas werden könnte.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Egil hat geschrieben: 13 Jun 2022 12:11 Als ich nun vor einiger Zeit doch in einer Beziehung gelandet bin, habe ich trotzdem gemerkt, dass ich ziemlich glücklich war (ein deutliches Plus gegenüber dem normalen Level).
Ich hatte mal irgendwo sinngemäß gelesen:

"Eine Beziehung allein macht dich nicht glücklich. Sie kann aber bereits vorhandene Glücksgefühle potenzieren."

Daran musste ich bei dieser Textpassage von dir denken.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Egil »

Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 12:17
Ich hatte mal irgendwo sinngemäß gelesen:

"Eine Beziehung allein macht dich nicht glücklich. Sie kann aber bereits vorhandene Glücksgefühle potenzieren."

Daran musste ich bei dieser Textpassage von dir denken.
Das trifft es.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:55
Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:37
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 11:32 Ich meine damit eher Selbstliebe. Keine Frage, Verliebtsein ist was das Glücksgefühl angeht nochmal auf einem ganz anderen Level. Aber ich denke wer mit sich selbst wirklich UNGLÜCKLICH ist, der hat ein Problem mit sich selbst, mit seinem eigenen Leben, nicht mit dem Fehlen eines Partners, und das würde man dann in eine Beziehung mitnehmen, was der Beziehung wiederum schaden dürfte.
Okay, dann verstehe ich, was du meinst.

Ich mag mich größtenteils so wie ich bin. Ich bin halt nur mit der aktuellen Situation, dem ständigen Alleinsein und der Einsamkeit sehr unglücklich.

Ich stelle mir halt nur regelmäßig die Frage: Könnte mich eine andere Person so lieben, wie ich bin. Und die beantworte ich leider mit einem Nein.
Das ist traurig, und leider denke ich auch dass wenn du es nicht kannst, du das auch ausstrahlen wirst, und es für andere schwieriger (wenn auch nicht unmöglich) ist.

Einsamkeit kann man aber auch mit guten Freunden kompensieren, wenn auch nicht so, wie man sich das halt mit einem Partner wünscht. Aber zumindest schrumpft dieses "Leiden" zu einem milden "Drücken".
Ich mag mich ja schon so, wie ich bin. Nur glaube ich, dass so wie ich bin, mich andere nicht lieben oder mögen können.

Und ich habe nicht das Gefühl, dass gute Freunde das Leiden kompensieren können. Meine drei guten Freunde wohnen halt alle etwas entfernt und ich sehe sie so ca. ein Mal im Quartal.

Vor Corona konnten meine oberflächlichen Bekanntenkreise sehr, sehr viel kompensieren. Man war viel draußen und hatte Spaß.

Nachdem ich dann aber bei Querdenken aktiv war und auch für deren Demos geworben habe, ist das leider gebrochen. Jetzt sitze ich halt fast nur noch alleine rum.

Grundsätzlich können aber auch gute Freundschaften das Gefühl nicht ersetzen. Wenn die Freunde verpartnert sind und man immer das Gefühl hat, einem selbst bedeutet die Freundschaft mehr als dem anderen, dann ist das nicht schön.

Außerdem ersetzen Freundschaften keine körperliche Nähe und das in den Arm genommen werden etc.

Wahre Freundschaften gibt es imho nicht. Es sind nur Zweckbeziehungen für einen Zeitabschnitt.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Martin1988 »

Also diese Floskel "Du musst zuerst als Single glücklich sein, sonst findest du niemanden!" halte ich auch für Blödsinn. Zumal es gibt wohl niemanden der dauerhaft Glücklich ist. Mir hat mein Single Leben eine zeit lang so mit 15-22 Jahren noch recht gut gefallen. Ich war oft alleine Glücklich.

Zwar habe ich mir auch damals schon eine Partnerin gewünscht aber es hat mich nie groß runtergezogen und trotzdem hatte ich kein Erfolg bei Frauen. ich hatte auch immer gedacht das wird schon noch werden.

Nachdem 22 Lebensjahr wurde der Wunsch nach einer Partnerschaft immer größer und es zog meine Stimmung schon mehr und mehr herunter.

Andererseits habe ich ab da an auch mehr versucht jemanden zu finden.

Bei mir ist es fast so dass ich wohl einen gewissen Leidensdruck brauche um da aktiver zu werden.
Ich hatte mich bei vielen Singlebörsen angemeldet und Sport getrieben und Frauen auf der Straße angesprochen.
Ich weiß nicht ob ich dass gemacht hätte wenn ich als Single weiter glücklich gewesen wäre.
Es war damals so dass ich sehr schüchtern war und mir zwar eine Partnerschaft gewünscht hatte aber auch viel Spaß zum beispiel alleine Am Pc hatte.
Und da ich nicht so einen Leidensdruck hatte habe ich mir halt lieber einen gemütlichen Abend am Pc gemacht als nach draussen zu gehen und Kontakte zu knüpfen.
Erst mit der Zeit dachte ich mir das Leben muss doch mehr zu bieten haben und der Wunsch nach einer Partnerschaft wurde immer größer.
Also erst dadurch dass sich eine gewisse unglücklichkeit als Single einstellte wurde ich erst aktiv und wollte was daran ändern.

So hat es zwei seiten.
Es Motiviert mich einerseits was zu ändern. Aber andererseits bin ich nun auch nicht mehr so glücklich und strahle das vielleicht auch aus was mich dann wiederum unattraktiver macht.
Ich denke aber schon das ich in einer Partnerschaft ziemlich schnell wieder richtig glücklich sein könnte denn ich kann durchaus viel Glück empfinden nur fehlt mir immer jemanden mit dem ich zusammen die Erlebnisse teilen kann.
Von daher glaube ich absolut nicht daran dass ich erst als Single richtig glücklich sein müsste um eine Partnerschaft zu führen. Denn was mich runterzieht und depressiv macht ist die Einsamkeit und nichts anderes.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Nephthys79 »

Wie oben schon jemand schrieb, gehe ich auch nicht davon aus, dass jemand dauerhaft "glücklich" ist/sein kann. Aber zufrieden mit hin und wieder glücklichen Momenten, das wäre völlig ausreichend für mich.
Ich habe gerade mal nachgerechnet und gesehen, dass mein letzter Versuch in Richtung Beziehung jetzt doch auch schon wieder fünfeinhalb Jahre her ist.
Kinners, wie die Zeit vergeht Bild

Ich stelle fest, dass - je länger ich alleine bin - desto mehr überlege ich eher, wenn denn mal jemand ins Blickfeld gerät, der interessant erscheint, ob ich mein zufriedenes Alleinleben aufgeben möchte. Ich habe eher negative Gedanken, wenn ich an Beziehungen denke (Einengung/Verbiegen müssen/Freiheit verlieren...), da arbeite ich daran. Das ist mittlerweile mein Haupthinderungsgrund mehr als ein bißchen zufälliges Flirten zu unternehmen. Natürlich gibt es Phasen, da vermisse ich auch Dinge, die jemand anderen erforderlich machen, aber auch diese Phasen gehen irgendwann wieder vorbei. Aktuell versuche ich zumindest wieder die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, mit jemandem was anzufangen, aber das müsste dann schon eine sehr passende Konstellation sein.... Bild

Unter der Maßgabe dessen, was ich im ersten Abschnitt geschrieben habe, halte ich die Aussage also nicht für ein Märchen, aber das liegt sicherlich auch an persönlichen Gegebenheiten.
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Menelaos
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 12:56 Ich mag mich ja schon so, wie ich bin. Nur glaube ich, dass so wie ich bin, mich andere nicht lieben oder mögen können.
Kannst du das erläutern? Warum denkst du das?
Und ich habe nicht das Gefühl, dass gute Freunde das Leiden kompensieren können. Meine drei guten Freunde wohnen halt alle etwas entfernt und ich sehe sie so ca. ein Mal im Quartal.

Vor Corona konnten meine oberflächlichen Bekanntenkreise sehr, sehr viel kompensieren. Man war viel draußen und hatte Spaß.

Nachdem ich dann aber bei Querdenken aktiv war und auch für deren Demos geworben habe, ist das leider gebrochen. Jetzt sitze ich halt fast nur noch alleine rum.
Das klingt für mich jetzt aber eher nach einer Bestätigung, als nach einem Widerspruch.
Grundsätzlich können aber auch gute Freundschaften das Gefühl nicht ersetzen. Wenn die Freunde verpartnert sind und man immer das Gefühl hat, einem selbst bedeutet die Freundschaft mehr als dem anderen, dann ist das nicht schön.
Dass gute Freundschaften eine Beziehung vollständig ersetzen können hab ich nicht gesagt, nur dass sie das Gefühl der Einsamkeit zu einem guten Teil kompensieren können.
Aber ich verstehe absolut, dass es sehr enttäuschend ist, wenn man erkennt wie viel weniger ein vermeintlicher Freund in eine Freundschaft investiert, als man es selber tut. Das habe ich auch schon ein paar Mal erlebt, aber dann muss man halt die Konsequenzen ziehen und nach neuen Freunden suchen, bzw. die Beziehung zu anderen intensivieren.
Außerdem ersetzen Freundschaften keine körperliche Nähe und das in den Arm genommen werden etc.
Das können Freunde auch machen, sofern man da keine Berührungsängste hat... und tendenziell auch eher mit Frauen. Wir Männer haben ja immer Angst vor dem Stigma "schwul".
Wahre Freundschaften gibt es imho nicht. Es sind nur Zweckbeziehungen für einen Zeitabschnitt.
Ja, heutzutage sind Freundschaften glaube ich immer öfter nur temporär, aber das dürfte eher an der Freizügigkeit liegen. Ist schließlich schwierig eine Freundschaft auf große Entfernung wirklich aufrecht zu erhalten. (merkst du ja sicher selber an deinen drei Freunden, die du nur so selten siehst)

... Weißt du, ich muss gerade an eine sehr gute Freundin denken, mit der ich einen sehr vertrauten Umgang pflege. Sie macht sich aber immer wieder Sorgen wenn sie Zeit mit mir verbringt, weil sie sich nicht denken kann, was ich denn letztlich davon habe. Meiner Erklärung dass sie einfach eine tolle Persönlichkeit hat, dass man sich gut mit ihr unterhalten kann, dass es allgemein sehr angenehm ist in ihrer Nähe zu sein, scheint sie nicht so recht zu glauben.
Ich erzähle dir das, weil es mich an meine ursprüngliche Antwort auf die Titelfrage des Threads erinnert. So gesehen könnte man das auch fortspinnen und sagen: "Wahre Freundschaft erfordert nicht nur, dass zwei Menschen einander sehr gern haben, sondern auch dass beide daran glauben selbst liebenswert zu sein, und dass die Gefühle des anderen daher aufrichtig und gerechtfertigt sind."
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Mariquita

Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Mariquita »

.
Maverick

Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Maverick »

Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32
Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 12:56 Ich mag mich ja schon so, wie ich bin. Nur glaube ich, dass so wie ich bin, mich andere nicht lieben oder mögen können.
Kannst du das erläutern? Warum denkst du das?


Daran, dass anderen meine Ansichten nicht zu gefallen scheinen. Siehe der Bekanntenkreis, der wegen meiner Werbung für Querdenken zerbrochen ist.

Ich zerdenke relativ viel und bilde mir meist eine fundierte Meinung, die ich dann auch vertrete und aus der sich meine Werte ableiten.

Nach diesen Werten lebe ich dann konsequent.
Moderation: Absolute Beginner Treff Die Beispiele habe ich mal entfernt, da wir damit sonst noch eine Diskussion lostreten.
Ich vertrete häufig Minderheitenmeinungen. Aber nicht nur. Nicht alles, was die Mehrheit gut findet, ist ja automatisch schlecht.

Ich habe aber häufig das Gefühl, deswegen als Sonderling wahrgenommen zu werden. Manche Menschen sagen mir, dass sie meine Reflexion und mein Rückgrat gut finden. Das kommt dann aber weniger von Gleichaltrigen, sondern mehr von Menschen um die 40.

Ich mag mich so halt und auch im Studium bekomme ich von vielen Lehrenden in den Arbeiten das Feedback, dass ich das alles sehr gut durchdenken und stark reflektieren würde, selbst wenn das Ergebnis mitunter von der Mehrheitsmeinung abweicht.
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32 Das klingt für mich jetzt aber eher nach einer Bestätigung, als nach einem Widerspruch.


+1 Ich wusste da zwar, dass ich AB war. Aber das war für mich nur ein Merkmal von vielen. Das sieht man auch an den wenigen Beiträgen von mir im Forum aus dieser Zeit.

Erst seit ich durch Corona täglich mit dem AB-sein in meiner Gedankenwelt konfrontiert werde, spamme ich das Forum mit meinem geistigen Müll zu...
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32 Das können Freunde auch machen, sofern man da keine Berührungsängste hat... und tendenziell auch eher mit Frauen. Wir Männer haben ja immer Angst vor dem Stigma "schwul".

Das habe ich noch nie erlebt, weder mit Männern, noch mit Frauen. Ich habe da aber Berührungsängste und werde es wohl nur nur zulassen können, wenn ich tiefes, romantisches Vertrauen habe.


Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32 ... Weißt du, ich muss gerade an eine sehr gute Freundin denken, mit der ich einen sehr vertrauten Umgang pflege. Sie macht sich aber immer wieder Sorgen wenn sie Zeit mit mir verbringt, weil sie sich nicht denken kann, was ich denn letztlich davon habe. Meiner Erklärung dass sie einfach eine tolle Persönlichkeit hat, dass man sich gut mit ihr unterhalten kann, dass es allgemein sehr angenehm ist in ihrer Nähe zu sein, scheint sie nicht so recht zu glauben.
Ich erzähle dir das, weil es mich an meine ursprüngliche Antwort auf die Titelfrage des Threads erinnert. So gesehen könnte man das auch fortspinnen und sagen: "Wahre Freundschaft erfordert nicht nur, dass zwei Menschen einander sehr gern haben, sondern auch dass beide daran glauben selbst liebenswert zu sein, und dass die Gefühle des anderen daher aufrichtig und gerechtfertigt sind."
Das ist ein sehr gutes Gleichnis. Ich denke halt, für andere Menschen mit meinen Gedanken und Sorgen eine Belastung zu sein... Vielleicht muss ich an diesem Gefühl noch arbeiten. Vielleicht bin ich aber auch wirklich für viele eine Belastung und ich liege richtig in dieser Annahme.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 16:48
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32
Maverick hat geschrieben: 13 Jun 2022 12:56 Ich mag mich ja schon so, wie ich bin. Nur glaube ich, dass so wie ich bin, mich andere nicht lieben oder mögen können.
Kannst du das erläutern? Warum denkst du das?


Daran, dass anderen meine Ansichten nicht zu gefallen scheinen. Siehe der Bekanntenkreis, der wegen meiner Werbung für Querdenken zerbrochen ist.

Ich zerdenke relativ viel und bilde mir meist eine fundierte Meinung, die ich dann auch vertrete und aus der sich meine Werte ableiten.

Nach diesen Werten lebe ich dann konsequent.
Moderation: Absolute Beginner Treff Die Beispiele habe ich mal entfernt, da wir damit sonst noch eine Diskussion lostreten.
Ich vertrete häufig Minderheitenmeinungen. Aber nicht nur. Nicht alles, was die Mehrheit gut findet, ist ja automatisch schlecht.

Ich habe aber häufig das Gefühl, deswegen als Sonderling wahrgenommen zu werden. Manche Menschen sagen mir, dass sie meine Reflexion und mein Rückgrat gut finden. Das kommt dann aber weniger von Gleichaltrigen, sondern mehr von Menschen um die 40.

Ich mag mich so halt und auch im Studium bekomme ich von vielen Lehrenden in den Arbeiten das Feedback, dass ich das alles sehr gut durchdenken und stark reflektieren würde, selbst wenn das Ergebnis mitunter von der Mehrheitsmeinung abweicht.
Ja, es gibt bestimmte Ansichten und Gewohnheiten die einen in der eigenen Altersgruppe stark isolieren können. Ich glaube wenn ich Facebook und Whatsapp nicht nutzen würde, wäre ich auch deutlich isolierter als ich es bin. Ich kenne auch... zwei Leute die das nicht nutzen, beide übers PnP, und es war bei beiden immer ein nerviger Mehraufwand Absprachen mit ihnen zu treffen.
Einerseits akzeptiere ich natürlich, dass jeder seine eigenen Ansichten hat, aber ich gestehe dass ich es in diesen Fällen immer als eine Extrawurst empfunden habe, die man den beiden auftischen muss. Ich musste mich quasi mehr anstrengen um den Kontakt aufrecht zu erhalten, und habe mich quasi gefragt, ob ich die beiden wirklich mehr mag als andere die an ihrer Stelle dabei sein könnten, und bei denen dieser Extraaufwand wegfallen würde. Mit beiden habe ich keinen Kontakt mehr.

Das hat ja jetzt nicht so direkt etwas mit deren (oder deinen) Ansichten zu tun, sondern nur mit dem Mehraufwand den das für mich bedeutet. Und ich glaube dieses Mehraufwandes musst du dir bewusst sein, musst dich fragen, ob du im Gegenzug etwas anbietet das ihn wert ist... oder aber du eliminierst die Notwendigkeit für den Mehraufwand... oder du akzeptierst, dass es weniger Menschen gibt, die dich genug mögen um diesen Mehraufwand zu betreiben.
Das ist leider eine ganz einfache Kosten-Nutzen-Rechnung.
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32 Das klingt für mich jetzt aber eher nach einer Bestätigung, als nach einem Widerspruch.


+1 Ich wusste da zwar, dass ich AB war. Aber das war für mich nur ein Merkmal von vielen. Das sieht man auch an den wenigen Beiträgen von mir im Forum aus dieser Zeit.

Erst seit ich durch Corona täglich mit dem AB-sein in meiner Gedankenwelt konfrontiert werde, spamme ich das Forum mit meinem geistigen Müll zu...
Ach geistiger Müll! Papperlapap! Wir alle haben die Isolation zu spüren bekommen, manche mehr als andere, und wir suchen dann halt irgendeine Art von Kontakt.
Und wenn es dir hilft deine Gedanken zu sortieren, oder dich zumindest ein bisschen aus deiner Einsamkeit heraus holt, dann ist es doch nicht ganz vergebens.
Menelaos hat geschrieben: 13 Jun 2022 14:32 Das können Freunde auch machen, sofern man da keine Berührungsängste hat... und tendenziell auch eher mit Frauen. Wir Männer haben ja immer Angst vor dem Stigma "schwul".

Das habe ich noch nie erlebt, weder mit Männern, noch mit Frauen. Ich habe da aber Berührungsängste und werde es wohl nur nur zulassen können, wenn ich tiefes, romantisches Vertrauen habe.
Ich kann da durchaus mit dir fühlen, konnte das für die längste Zeit meines Lebens nämlich auch nicht, bis eine (platonische) Freundin quasi mit mir trainiert hat... sie sagte nach der ersten Abschiedsumarmung sogar "Das müssen wir noch üben." weil ich mich instinktiv versteift hatte.
Romantik ist dafür nicht nötig... aber ein wenig Vertrauen schon.
Ich denke halt, für andere Menschen mit meinen Gedanken und Sorgen eine Belastung zu sein... Vielleicht muss ich an diesem Gefühl noch arbeiten. Vielleicht bin ich aber auch wirklich für viele eine Belastung und ich liege richtig in dieser Annahme.
Ich würde dir da jetzt gerne widersprechen, dir irgendwie erklären, dass es zu einer Freundschaft ja dazu gehört, dass man mit dem anderen über seine Probleme sprechen kann, und dass man es in einer guten Freundschaft nicht als Belastung empfindet, weil es ganz im Gegenteil sehr gut tut wenn man einem Freund helfen kann. (und im Grunde weißt du das ja schon, sonst hätte es dich nicht so angepisst, dass deine Freundin dir offenbar nicht helfen wollte)

Was ich persönlich als Belastung empfände, auch und vielleicht gerade als Freund, wäre jemand, der mit seinen Problemen immer und immer wieder auf der Stelle tritt, ein bisschen so wie deine Freundin, die jahrelang über die Macken ihres Lovers jammert, aber keinerlei Anstalten macht ihr "Problem" irgendwie anzugehen.
Es mag auch sein, dass sie wiederum deine Klagen über die AB-Problematik so empfunden hat, dass sie einfach keine Bewegung in der Geschichte sehen konnte, und sich schließlich kein Problem mehr anhören wollte, dass sie schon auswendig kannte, und zu dem sie auch nichts Neues mehr beitragen konnte.

Ich spreche mit meinen Freunden auch schon seit über einem Jahr über meine Quest für die richtige Arbeit, die ich für den Rest meines Lebens machen kann. Bisher lief das eher zäh und nur wenig erfolgreich, aber ich glaube sie merken dass ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten bemühe, und auch voran komme... wenn auch eher schleppend.
Das löst glaube ich einen viel stärkeren Impuls aus mich zu ermutigen und zu unterstützen, als es ein völliges Scheitern und auf der Stelle treten täte.

Ich weiß, das klingt jetzt irgendwie so als würde ich dir dein Scheitern vorwerfen, aber das ist nicht der Gedanke dabei. Ich will dir nur darlegen warum Menschen meiner Meinung nach auch aus Eigeninteresse lieber von Zuversicht, als von Resignation umgeben sind. Es ermutigt sie vermutlich auch selber (wenn auch nur ein bisschen) ihr eigenes Leben optimistischer zu sehen.
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Re: Alleine glücklich sein - ein Märchen?

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Ich denke die Antwort ist offensichtlich: Sie kann, sie muss aber nicht. Aber selbst wenn wir von einer schönen Beziehung ausgehen, könnte man diese Meinung wieder als einen Hinweis auf die Tatsache sehen, dass man grundlegende Probleme mit sich selbst nicht löst, nur weil da plötzlich jemand ist der einen liebt.
Und gerade wenn man mit dieser Vorstellung auf die Suche geht, der Hoffnung dass ein Partner alle eigenen Probleme lösen würde, glaube ich dass man damit die meisten, potentiellen Partner abschrecken wird.
Eine häufige Konstellation scheint mir auch, das zieht du hier in dem Absatz nicht in Betracht, dass Menschen innerhalb einer neuen Partnerschaft auch Entwicklungssprünge durchleben und beherzt ihre Probleme angehen können. Ich glaube das häufig schon beobachtet zu haben.

Dieses "Allein-erstmal-glücklich-sein Konzept", verkennt mir doch auch ein großes Stück weit die sozialen Bedürfnisse von der Spezies Homo Sapiens. Ganz unabhängig vom AB sein oder nicht.

Ich war auch auf Jahre tatsächlich, wenn nicht unbedingt glücklich, doch aber zumindest ziemlich zufrieden.
Das hat mich aber keiner Beziehung näher gebracht. Ich wurde nicht zur Straßenbeleuchtung und Frauen kamen nicht gleich Motten angeschwirrt...

Wo ich doch gerade das Stichwort "Homo Sapiens" ins Spiel bringe. Wie wäre eine evolutionstheoretische Betrachtung?

Individuum "Eins" lebt glücklich und zufrieden vor sich hin und braucht keine Partnerschaft. Es sucht keine neuen Kontakte und legt keinen besonderen Wert darauf bestehende zu pflegen. Sexualität ist für ihm nicht erstrebenswert.
Setzen wir an der Stelle einmal voraus, dass sein Gemützustand weniger durch Sozialisation, sondern viel mehr durch die ihm gegebene Genetik begründet liegt.
Es sollte nicht verwundern, dass Individuum Eins vermutlich wenig bis schlichthin garkeine Nachkommen hat. Die Allein-Glücklich-sein-Genetik kann sich schwerlich behaupten.

Individuum "Zwei" ist anders. Es hat ein starkes Bedürfnis nach Sexualität und leidet, wenn es alleine ist und müht sich nach Kräften aus dieser ihm als misslich empfundenen Lage zu befreien. Es findet dann doch nach großer Anstrengung, um dem empfundenen Leid zu entfielen, einen Partner und genießt die Zweisamkeit. Individuum "Zwei" wird mit dem Partner Nachwuchs in die nächste Generation schicken. Mit natürlich einer entsprechenden Portion seiner Gene. Gene die "Alleinsein" nicht als schön und angenehm definieren, sondern einen Handlungsdruck erzeugen.