Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑07 Jun 2022 11:04 Ja, ich wäre sehr gerne unterhaltsamer. Solange es nur um ein oder zwei Leute geht, kriege ich das relativ gut hin. Vor allem dann, wenn es über Smalltalk hinausgeht. Aber sobald mehr Leute da sind, es sich um eine Gruppe handelt, dann werde ich eher zum stillen Zuhörer.
Ich finde du beschreibst hier eher einen unsicheren Menschen als einen introvertierten. Ich will aber nicht bezweifeln, dass du introvertiert bist. Es sind mMn aber nicht unbedingt Charakteristika, die einen introvertierten Menschen ausmachen.Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑07 Jun 2022 11:04 Im Internet fällt es mir auch deutlich leichter. Mal einen Kommentar bei Facebook schreiben oder Beiträge in Internetforen zu schrieben fällt mir ziemlich leicht. Aber da sitzt man ja auch sicher zu Hause. Ich könnte mir zum Beispiel auch gut vorstellen, als Moderator bei einem Radiosender zu arbeiten. Aber als Moderator auf einer Bühne vor Publikum zu stehen, wäre wieder rum überhaupt nicht mein Ding.
Es ist eben ein Unterscheid, ob man sicher zu Hause sitzt oder von Angesicht zu Angesicht kommuniziert.
Offenbar bleibt einem als introvertiertem nichts anderes übrig, als an seinem Mindset und seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten und sich zu zwingen auf andere Leute zuzugehen. Die Introvertiertheit ist wohl nicht abzulegen. Vielleicht hilft es hier einfach, sich zu sagen, dass man eben so ist und man nicht alles ändern kann.
Würdest du denn ein Glas Wein der Aftershowparty vorziehen, wenn du 90% der Menschen kennen würdest und wüsstest, dass sie dich mögen?Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑07 Jun 2022 11:04 Und da zeigt sich wieder, dass ich tatsächlich Introvertiert bin. Ich würde nämlich ein gutes Glas Wein der Aftershowparty vorziehen...
Das können auch introvertierte Menschen.Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑07 Jun 2022 11:04 Das stimmt. Aber ganz ehrlich, manchmal beneide ich etwas die Leute, die es einfach drauf haben eine ganze Gesellschaft zu unterhalten.
Wenn man davon ausgeht, dass die Verteilung etwa 50/50 ist und es meist nur einen Alleinunterhalter gibt, dann werden auch viele extrovertierte Menschen drunter sein, die nicht den Alleinunterhalter spielen.
Ich will damit sagen, dass ich das Bild von extrovertierten Menschen hier oftmals zu idealisiert finde. So als wenn einem all die als positiv empfundenen Eigenschaften bereits alleine aus dem Umstand "extrovertierter Mensch" zufliegen.
Ich glaube es sind auch unter ABs genügend extrovertierte Menschen dabei. Sie verwechseln es vllt oft mit Schüchternheit oder Unsicherheit, weil das Ergebnis ein ähnliches ist wie bei tatsächlich introvertierten Menschen.
Die Unterscheidung liegt doch aber gerade in den Beweggründen und nicht im Ergebnis. Als eher introvertierte Mensch habe ich z.B. gar nicht das Bedürfnis den Alleinunterhalter zu mimen - selbst wenn ich es könnte. Auch ziehe ich kleine Gruppen vor, weil ich mich dann mit den Menschen besser und für mich bedeutungsvoller austauschen kann. Ich hätte aber keine Probleme auch in großen Gruppen unterwegs zu sein.
Dafür sind die Kontakte dann auch sehr viel beständiger. So habe ich das zumindest beobachten und erleben dürfen.Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑07 Jun 2022 11:04 Das Problem für introvertierte ist halt eben dieser Kontaktaufbau. Da tun sich extrovertierte deutlich leichter. Für den introvertierten ist es natürlich nicht unmöglich Kontakte zu knüpfen, aber es dauert eben deutlich länger.