Introvertiert

[Einsamkeit_is_doof]

Hallo zusammen

Man fragt sich ja als AB immer wieder, warum es bei anderen scheinbar spielerisch klappt, eine Beziehung zu finden und man selber es irgendwie nicht auf die Reihe bekommt. Frei nach dem Motto: "Woran hat et jelegen?" Neben einem fehlerhaften Mindset zu sich selbst und fehlendem Selbstbewusstsein dürfte noch ein weiterer Aspekt hinzukommen, der bei dem ein oder anderen AB dazu führen könnte, dass er sich mit der Partnersuche schwer tut: Der Introvertiertheit.

In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass ich offenbar auch introvertiert bin. So fühle ich mich auf Partys oder ähnlichen Veranstaltungen ziemlich unwohl. Mir fällt es recht schwer mich in größeren Gruppen zu unterhalten. Mit einer oder zwei Personen geht es deutlich leichter. Ich kann mich auch gut mit mir selber beschäftigen, finde es auch mal sehr angenehm seine Ruhe zu haben und brauche nicht ständig "Entertainment" um mich rum. Was wohl auch für Introvertierte typisch ist, dass sie eher stille Beobachter sind, statt im Mittelpunkt stehen zu wollen. Auch das trifft auf mich zu.

Kann man an seiner Introvertiertheit etwas ändern? Ich schätze das wird schwierig. Irgendwie fühlt es sich aber auch gut an, erkannt zu haben, dass ich introvertiert bin. Irgendwie habe ich Gedanken wie: "Tja, so bin ich halt!Das bin ich! Ich bin eben Introvertiert. "Klar, manchmal wünsche ich mir auch, der offene, kommunikative Typ zu sein, der ständig lustige Sprüche raushaut. Aber das bin ich eben nicht.

Der einzige Haken an der Sache ist, dass es für die Partnersuche nicht gerade förderlich ist, wenn man introvertiert ist. Sicherlich gibt es da draussen Frauen, die auf introvertierte Männer stehen. Die Frage ist nur, wie findet man diese Frauen, wenn man eben introvertiert ist?
Vielleicht gibt es hier im Forum ja noch weitere Leute, die ebenfalls introvertiert sind?! Wie geht ihr damit um?

[Henrietta]

Hallo zusammen



Kann man an seiner Introvertiertheit etwas ändern? Ich schätze das wird schwierig. Irgendwie fühlt es sich aber auch gut an, erkannt zu haben, dass ich introvertiert bin. Irgendwie habe ich Gedanken wie: "Tja, so bin ich halt!Das bin ich! Ich bin eben Introvertiert. "Klar, manchmal wünsche ich mir auch, der offene, kommunikative Typ zu sein, der ständig lustige Sprüche raushaut. Aber das bin ich eben nicht.

Der einzige Haken an der Sache ist, dass es für die Partnersuche nicht gerade förderlich ist, wenn man introvertiert ist. Sicherlich gibt es da draussen Frauen, die auf introvertierte Männer stehen. Die Frage ist nur, wie findet man diese Frauen, wenn man eben introvertiert ist?
Vielleicht gibt es hier im Forum ja noch weitere Leute, die ebenfalls introvertiert sind?! Wie geht ihr damit um?

Ich halte mich selbst auch für introvertiert.
Gibt da aber ja auch viele Zwischenstufen.
Introvertiert zu sein bedeutet ja im Gegensatz zu extrovertiert in erster Linie, dass man seine Energie eher aus dem Allein sein schöpft, wohingegen die Extrovertierten ihre Energie daraus schöpfen, wenn sie viel unter Menschen sind. Das heißt aber ja nicht, dass alle Introvertierten immer gerne alleine und ruhig sind. Nur, dass sie ihre Akkus dann durch das Allein sein wieder aufladen.
Ich würde introvertiert auch nicht gleichsetzen mit schüchtern.
Daher denke ich, dass man auch als introvertierte Person unterhaltsam und lustig ein sein. Vielleicht in einem anderen Rahmen. Auch denke ich, dass es viele Menschen gibt, die introvertierte Personen schätzen. Es kann nämlich auch ganz schön anstrengend sein, wenn man immer jemanden um sich rum hat, der sich in den Mittelpunkt stellen muss und zu allem einen lustigen Spruch macht.
Wahrscheinlich hast Du recht und man kann an seinem Typus Intro oder Extro nichts ändern. Also an der Eigenschaft, woraus man seine Energie schöpft.
Aber würdest Du denn gerne unterhaltsamer und offener sein? Das ist ja nicht unbedingt eine Frage von Intro oder extro. Das kann man schon auch lernen.

[Menelaos]

Kann man an seiner Introvertiertheit etwas ändern?

Ich muss dich enttäuschen. Soviel ich weiß ist das etwas, was man nicht ändern kann.

Auf der anderen Seite ist extrovertiert nicht unbedingt besser als introvertiert. Was ich gelesen habe fällt es Introvertierten zum Beispiel viel leichter sich eindringlicher mit einer bestimmten Person zu befassen, während Extrovertierte ihre Aufmerksamkeit breiter streuen, und damit eher oberflächlich aufmerksam sind.

"[/i]Klar, manchmal wünsche ich mir auch, der offene, kommunikative Typ zu sein, der ständig lustige Sprüche raushaut. Aber das bin ich eben nicht.

Komisch kannst du auch als introvertierter Mensch sein, das ist dann einfach eine Frage des Selbstvertrauens.

Der einzige Haken an der Sache ist, dass es für die Partnersuche nicht gerade förderlich ist, wenn man introvertiert ist. Sicherlich gibt es da draussen Frauen, die auf introvertierte Männer stehen. Die Frage ist nur, wie findet man diese Frauen, wenn man eben introvertiert ist?

Wie oben schon angedeutet: Verwechsle nicht introvertiert mit unsicher. Beides kann zusammen auftreten, muss es aber nicht.

Vielleicht gibt es hier im Forum ja noch weitere Leute, die ebenfalls introvertiert sind?! Wie geht ihr damit um?

Ich hab das akzeptiert, aber auch eingesehen, dass auch ich einen gewissen Bedarf an sozialen Kontakten habe, daher schubse ich mich selbst dann doch hin und wieder aus der Tür heraus, und irgendwo in eine Situation in der ich neue Menschen kennen lerne. Bisher hab ich es noch nie bereut, und die eine oder andere interessante Frau war auch schon dabei...

[Kleiner Mann]

Vielleicht gibt es hier im Forum ja noch weitere Leute, die ebenfalls introvertiert sind?! Wie geht ihr damit um?

Ich bin auch eher introvertiert und sehe das nicht als Schwäche. Extrovertierte Menschen haben es vllt leichter direkt Anschluss zu finden, aber dafür können introvertierte Menschen, meiner Erfahrung nach, leichter eine menschliche Verbindungen zu anderen finden mit denen sie auf einer Wellenlänge sind.
Ich glaube wenn die erste Hürde mit dem Kontaktaufbau geklappt hat, dann haben die introvertierten Menschen die Nase vorne, weil sie sich auch nicht so schnell in die Karten schauen lassen und damit "mysteriös" wirken. Vorausgesetzt derjenige ist nicht auch gleichzeitig schüchtern. Leider bedingt sich das ja oft genug.
Gibt sicher auch genügend extrovertierte Menschen, die zu schüchtern sind, um andere Menschen kennen zu lernen.

[Finnlandfreundin]

https://kommunikation-lernen.de/introvertiert-test/

Wer sich mal testen möchte.


Mein Ergebnis: 22 von 36 Punkte

Damit habe ich eine gute Balance und bin weder besonders extrovertiert, noch besonders introvertiert. Es gibt Situationen, in denen ich mich lieber zurückhalte und andere machen lasse, aber manchmal bin ich voll im Geschehen. Ich habe eine gute Portion Selbstvertrauen und weiß, wie ich auf mich aufmerksam mache, wenn mir etwas nicht passt.


Das Resultat trifft auch meine Einschätzung. Seit ca Anfang 20, zuvor sah das noch anders aus.
Das Resultat kommt aber nur zustande, wenn es nicht um Partnerschaft und Sexualität geht - wie auch bei den Fragen. Sobald Partnerschaft und Sexualität ins Spiel kommen, sieht es anders aus. Daraus schließe ich, dass es nicht entscheidend ist, ob man extrovertiert oder introvertiert ist, jedenfalls im durchschnittlichen Spektrum. Das Problem liegt woanders.

[Icct Hedral]

Das Lockerwerden funktioniert bei mir nur mit Alkohol. Deswegen fließt dieser manchmal reichlich wenn ich mich mit meinen Freunden treffe.
Die allgemeine Schüchternheit gegenüber Frauen, die in Frage kommen würden, bleibt aber definitiv bestehen.
Menschen in meinem Umfeld akzeptieren trotzdem meine Schüchternheit und dass ich mich wörtlich zurückziehe, wenn zu viele Personen da sind.

[Obelix]

https://kommunikation-lernen.de/introvertiert-test/

Wer sich mal testen möchte.

Ich habe diesen Test gerade gemacht und dabei leider festgestellt, dass er leider Introversion und soziale Unsicherheit in einen Topf wirft. Und gerade da wäre eine saubere Trennung eigentlich interessant.

Ich habe vor ca. 20 Jahren mal den MBTI-Persönlichkeitstest gemacht, der ja auch eine Skala zwischen Extra- und Introversion hat. Und zu meiner Überraschung war ich da ziemlich genau in der Mitte dieser Skala gelandet eben weil die Unsicherheit, die zu einem eher zurückhaltenden Verhalten führt, dabei keine Rolle gespielt hat. Und gerade hier liegt der Hase im Pfeffer: An der Unsicherheit/Schüchternheit kann man arbeiten, an der Introversion nicht wirklich.

Das Resultat kommt aber nur zustande, wenn es nicht um Partnerschaft und Sexualität geht - wie auch bei den Fragen. Sobald Partnerschaft und Sexualität ins Spiel kommen, sieht es anders aus. Daraus schließe ich, dass es nicht entscheidend ist, ob man extrovertiert oder introvertiert ist, jedenfalls im durchschnittlichen Spektrum. Das Problem liegt woanders.

Ja, bei mir kommt es auch stark darauf an, um welche Art von Situation es geht. In manchen bin ich recht souverän, in anderen aber überhaupt nicht. Das ist ist aber auch wiederum eher eine Frage der Selbstsicherheit vs. Unsicherheit und weniger der Introversion.

[Kleiner Mann]

Ich habe diesen Test gerade gemacht und dabei leider festgestellt, dass er leider Introversion und soziale Unsicherheit in einen Topf wirft. Und gerade da wäre eine saubere Trennung eigentlich interessant.

Habe den Test gerade auch gemacht und ich finde die Fragen sind ungenügend, um eine Einschätzung über Introversion oder Extraversion abzugeben.
Mich hat auch ziemlich verwundert, dass hier Schüchternheit und Introversion scheinbar synonym zueinander verwendet wurden.

[Henrietta]

Ich habe diesen Test gerade gemacht und dabei leider festgestellt, dass er leider Introversion und soziale Unsicherheit in einen Topf wirft. Und gerade da wäre eine saubere Trennung eigentlich interessant.

Das ist mir auch aufgefallen und ich sehe es genau so!
Soziale Ängste darf man damit nicht verwechseln. Was aber in dem Fragebogen zT mit abgefragt wird.

So gibt es zB bestimmt auch Intorvertierte, die keine Probleme damit haben, vor vielen Menschen einen Vortrag zu halten. Vor allem, wenn ihnen das Thema wichtig ist bzw. sie Freude daran haben, anderen Menschen etwas zu vermitteln.
Genauso gibt es Extros, die extremes Lampenfieber haben.

Der Grund, warum Intros und Extros sich der Bühne aussetzen, sind dann aber wahrscheinlich unterschiedlich.
Der Intro, weil er findet, dass viele von dem Thema erfahren sollen, der Extro, weil er findet, dass viele ihn sehen sollen.
Der Intro entspannt sich dann hinterher bei einem guten Wein und der Extro genießt die Aftershowparty und lässt sich da weiter feiern.

An der Unsicherheit/Schüchternheit kann man arbeiten, an der Introversion nicht wirklich.

Sehr gut gesagt! Genau.

[LöwinNRW]

So gibt es zB bestimmt auch Intorvertierte, die keine Probleme damit haben, vor vielen Menschen einen Vortrag zu halten. Vor allem, wenn ihnen das Thema wichtig ist bzw. sie Freude daran haben, anderen Menschen etwas zu vermitteln.
Genauso gibt es Extros, die extremes Lampenfieber haben.

Der Grund, warum Intros und Extros sich der Bühne aussetzen, sind dann aber wahrscheinlich unterschiedlich.
Der Intro, weil er findet, dass viele von dem Thema erfahren sollen, der Extro, weil er findet, dass viele ihn sehen sollen.
Der Intro entspannt sich dann hinterher bei einem guten Wein und der Extro genießt die Aftershowparty und lässt sich da weiter feiern.

Sehr gut zusammengefasst! Ich habe an den beruflichen und privaten Kontext gedacht: Im Beruf fühle ich mich sicher und kann meine Arbeit präsentieren. Geht es im Privaten darum, "mich" zu präsentieren-sei es durch Small talk oder Gruppenaktivitäten, fällt mir das viel schwerer.

[Obelix]

Mich hat auch ziemlich verwundert, dass hier Schüchternheit und Introversion scheinbar synonym zueinander verwendet wurden.

Eine kleine Unterscheidung kommt erst in der Auswertung. Da heißt es (sinngemäß): "Sie sind eher introvertiert. Könnte aber auch soziale Unsicherheit sein." Kein wirklich sinnvolles Ergebnis

[Einzelgänger]

Ich glaube ihr erwartet zu viel von einem 2-Minuten-Test, bei dem man schon anhand der Antwortmöglichkeiten das Ergebnis erraten kann.

[Finnlandfreundin]

Ich glaube ihr erwartet zu viel von einem 2-Minuten-Test, bei dem man schon anhand der Antwortmöglichkeiten das Ergebnis erraten kann.

Es sollte ja auch nur ein Denkanstoß sein, dass es nicht DEN Introvertierten gibt und DEN Extrovertierten und dass viel mehr Faktoren zusammenkommen, wenn man AB wird.
Meine Schwester bspw ist total introvertiert - kaum soziale Kontakte, keine Partys, lieber allein, aber wenn es um die Wurst geht, kämpft sie wie eine Löwin und behauptet sich (viel mehr als ich). Sie hat zwar auch erst mit Ende 20 ihre erste Beziehung, aber es störte sie zuvor nicht (mich aber auch nicht allzusehr in dem Alter, auch wenn ich manchmal neidisch auf die Verliebten schaute). Mittlerweile sind sie seit ca 10 Jahren zusammen. Er ist ähnlich wie sie - privat eher zurückgezogen, keine Freunde, aber beruflich steht er seinen Mann.

Ich bin dagegen seit einigen Jahren sehr gerne unter Menschen, ich ziehe mich nur zurück, wenn es mir nicht gut geht. Beruflich muss ich genauso meinen Mann stehen. Und wenn es nach Feierabend zur geselligen Runde geht, bin ich dabei. Als ich in der Beziehung war jedoch weniger. Da hatte ich meine Zeit lieber mit meinem Freund verbracht.

[Volta]

Kann man an seiner Introvertiertheit etwas ändern? Ich schätze das wird schwierig

Denke ich gemäß eigener Erfahrung auch. Und es hilft ja auch nichts, wenn hier im Forum immer großspurig rumgetönt wird "das kann man alles ändern/lernen". Besser ist damit zu leben

Der einzige Haken an der Sache ist, dass es für die Partnersuche nicht gerade förderlich ist, wenn man introvertiert ist

Tja, da muss man sich wohl auch mit abfinden.

[Onkel Herbert]

Bei mir selbst ist mir aufgefallen, dass ich zwar eindeutig introvertiert oder von mir aus auch sozial unsicher bin, aber es sehr stark von Situation und Umfeld abhängt, in welcher Ausprägung sich das zeigt.

In praktisch jeder "normalen" Gruppe von Menschen gibt es wenigstens einen der mehr als ich bereit ist sich in den Mittelpunkt zu stellen, Verantwortung zu übernehmen oder auch nur seine Vorstellungen durchzusetzen. Wenn es mir nicht über alle Maßen gegen den Strich geht, lasse ich das zu.

Ich bin kein großer Kämpfer. Bestenfalls sage ich sachlich meine Meinung. Aber wenn die kein Gehör findet, dann ist das eben so.

Nun habe ich einige, seltene Gelegenheiten erlebt, in denen quasi alle so waren wie ich und zum Teil noch zurückhaltender. Dort bestand dann die Gefahr, dass die Gruppe wie gelähmt in Untätigkeit verharrte und letztlich ich widerwillig die Initiative übernahm damit überhaupt etwas voran geht.

Allerdings war das in Gruppen die man nicht mehr als "normal" in diesem Sinne bezeichnen kann, sondern wo Menschen mit bestimmten, vorwiegend sozialen Handicaps zusammen kamen (Psychiatrie, Selbsthilfegruppe von Asperger-Autisten u.ä.).

[Himbeere]

ich bin auch ziemlich introvertiert, habe aber wohl den Vorteil, dass mein Vater auch introvertiert war und dennoch in Sachen Partnerschaften und Ehe keine Probleme hatte. Er fand eine Frau, die damit klar kam, die Konversation und die Pflege von Sozialkontakten für ihn übernahm und ihn in dieser Hinsicht quasi ergänzte. Offenbar war er mit Frauen nicht übermäßig schüchtern, er konnte auch lustig sein und feiern, war insgesamt aber eher wortkarg und brauchte ziemlich viel Zeit für sich allein.

Ich glaube daher, dass Introversion nicht zwingend zu einem Leben in Einsamkeit führt und einen nicht einmal groß unglücklich machen muss. Heute weiß ich aber auch, dass ich für ein genügendes soziales Umfeld sorgen muss, damit ich nicht in die Einsiedelei kippe, schließlich habe ich keine Familie gegründet, die sozusagen automatisch um mich herum ist. Neue Kontakte aufzubauen, gelingt mir nur schwer, weil ich nicht konsequent am Ball bleibe und es gar nicht so leicht ist, die richtigen Leute zu finden, die ähnliches gut finden wie ich und sich mit mir abgeben wollen. Der einzige Ort, wo es mir leicht fällt, ist das Internet, aber daraus etwas ins RL zu holen, schaffe ich nur selten.

[Einsamkeit_is_doof]

Hallo

Introvertiert zu sein bedeutet ja im Gegensatz zu extrovertiert in erster Linie, dass man seine Energie eher aus dem Allein sein schöpft, wohingegen die Extrovertierten ihre Energie daraus schöpfen, wenn sie viel unter Menschen sind. Das heißt aber ja nicht, dass alle Introvertierten immer gerne alleine und ruhig sind. Nur, dass sie ihre Akkus dann durch das Allein sein wieder aufladen.

Ich bin jemanden, der nicht ständig Entertainment haben muss, sondern sich auch gut allein beschäftigen kann. So fände ich es zum Beispiel furchtbar im Urlaub Animateure um mich rum zu haben. Ich bin schon groß und kann mich selber beschäftigen.
Allerdings bin ich auch gerne unter Menschen. Kommt jedoch drauf an, in welcher Form. Also große Geburtstagsfeiern oder sowas finde ich ziemlich anstrengend und meide es gerne. Aber in die Stadt fahren und Leute beobachten finde ich wieder rum ganz interessant.

Aber würdest Du denn gerne unterhaltsamer und offener sein? Das ist ja nicht unbedingt eine Frage von Intro oder extro. Das kann man schon auch lernen.

Ja, ich wäre sehr gerne unterhaltsamer. Solange es nur um ein oder zwei Leute geht, kriege ich das relativ gut hin. Vor allem dann, wenn es über Smalltalk hinausgeht. Aber sobald mehr Leute da sind, es sich um eine Gruppe handelt, dann werde ich eher zum stillen Zuhörer.

Der Intro entspannt sich dann hinterher bei einem guten Wein und der Extro genießt die Aftershowparty und lässt sich da weiter feiern.

Und da zeigt sich wieder, dass ich tatsächlich Introvertiert bin. Ich würde nämlich ein gutes Glas Wein der Aftershowparty vorziehen...

Kann man an seiner Introvertiertheit etwas ändern?

Ich muss dich enttäuschen. Soviel ich weiß ist das etwas, was man nicht ändern kann.

Tja, das habe ich mir schon fast gedacht. Was mein Mindset und mein Selbstbewusstsein angeht, so habe ich ja durchaus Erfolge verbuchen können. Aber dass ich introvertiert bin, werde ich wohl akzeptieren müssen.

Komisch kannst du auch als introvertierter Mensch sein, das ist dann einfach eine Frage des Selbstvertrauens.

Das stimmt. Aber ganz ehrlich, manchmal beneide ich etwas die Leute, die es einfach drauf haben eine ganze Gesellschaft zu unterhalten.

Wie oben schon angedeutet: Verwechsle nicht introvertiert mit unsicher. Beides kann zusammen auftreten, muss es aber nicht.

An meiner Unsicherheit arbeite ich ja schon seit einiger Zeit und kann auch kleine Erfolge verbuchen. Einen wahren Schub für mein Selbstbewusstsein gab es jetzt, da ich einen neuen Job gefunden habe, der mir auch richtig Spass macht. Das hat mir einfach gezeigt, dass meine Einstellung ("Ich bin nicht gut genug!") offenbar völlig falsch ist. Vor allem, wenn einem die Chefin dann nach zwei Tagen sowas sagt wie: "Ich bin begeistert!"

Vielleicht gibt es hier im Forum ja noch weitere Leute, die ebenfalls introvertiert sind?! Wie geht ihr damit um?

Ich hab das akzeptiert, aber auch eingesehen, dass auch ich einen gewissen Bedarf an sozialen Kontakten habe, daher schubse ich mich selbst dann doch hin und wieder aus der Tür heraus, und irgendwo in eine Situation in der ich neue Menschen kennen lerne. Bisher hab ich es noch nie bereut, und die eine oder andere interessante Frau war auch schon dabei...

[/quote]
Wahrscheinlich ist es der einzige Weg, sich ab und an mal selber in den Hintern zu treten.

Ich bin auch eher introvertiert und sehe das nicht als Schwäche. Extrovertierte Menschen haben es vllt leichter direkt Anschluss zu finden, aber dafür können introvertierte Menschen, meiner Erfahrung nach, leichter eine menschliche Verbindungen zu anderen finden mit denen sie auf einer Wellenlänge sind.
Ich glaube wenn die erste Hürde mit dem Kontaktaufbau geklappt hat, dann haben die introvertierten Menschen die Nase vorne, weil sie sich auch nicht so schnell in die Karten schauen lassen und damit "mysteriös" wirken.

Das Problem für introvertierte ist halt eben dieser Kontaktaufbau. Da tun sich extrovertierte deutlich leichter. Für den introvertierten ist es natürlich nicht unmöglich Kontakte zu knüpfen, aber es dauert eben deutlich länger.

Es sollte ja auch nur ein Denkanstoß sein, dass es nicht DEN Introvertierten gibt und DEN Extrovertierten und dass viel mehr Faktoren zusammenkommen, wenn man AB wird.

Ich glaube, die Gründe, warum jemand AB wird bzw. geworden ist, sind so vielfältig, dass man da gar keine grundsätzliche Ursache festlegen kann.

Der einzige Ort, wo es mir leicht fällt, ist das Internet, aber daraus etwas ins RL zu holen, schaffe ich nur selten.

Im Internet fällt es mir auch deutlich leichter. Mal einen Kommentar bei Facebook schreiben oder Beiträge in Internetforen zu schrieben fällt mir ziemlich leicht. Aber da sitzt man ja auch sicher zu Hause. Ich könnte mir zum Beispiel auch gut vorstellen, als Moderator bei einem Radiosender zu arbeiten. Aber als Moderator auf einer Bühne vor Publikum zu stehen, wäre wieder rum überhaupt nicht mein Ding.
Es ist eben ein Unterscheid, ob man sicher zu Hause sitzt oder von Angesicht zu Angesicht kommuniziert.

Offenbar bleibt einem als introvertiertem nichts anderes übrig, als an seinem Mindset und seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten und sich zu zwingen auf andere Leute zuzugehen. Die Introvertiertheit ist wohl nicht abzulegen. Vielleicht hilft es hier einfach, sich zu sagen, dass man eben so ist und man nicht alles ändern kann.

[Maverick]

Ich äußere mich hier auch mal als eine eher introvertierte Person.

So gibt es zB bestimmt auch Intorvertierte, die keine Probleme damit haben, vor vielen Menschen einen Vortrag zu halten. Vor allem, wenn ihnen das Thema wichtig ist bzw. sie Freude daran haben, anderen Menschen etwas zu vermitteln.
Genauso gibt es Extros, die extremes Lampenfieber haben.

Der Grund, warum Intros und Extros sich der Bühne aussetzen, sind dann aber wahrscheinlich unterschiedlich.
Der Intro, weil er findet, dass viele von dem Thema erfahren sollen, der Extro, weil er findet, dass viele ihn sehen sollen.
Der Intro entspannt sich dann hinterher bei einem guten Wein und der Extro genießt die Aftershowparty und lässt sich da weiter feiern.

Ich habe richtig Spaß an Vorträgen und habe da auch keinerlei Lampenfieber. Vor Corona habe ich häufig die Hauptversammlungen von Unternehmen besucht, an denen ich als Aktionär beteiligt bin. Es war/ist für mich dann auch nie ein Problem gewesen, da in der Generaldebatte an das Podium zu treten und frei ohne Zettel zu reden. Mitunter sogar spontan ohne Vorbereitung. Und je nach Unternehmen war es da richtig, richtig voll.

Wenn ich irgendwo auf eine neue Gruppe stoße, brauche ich aber recht lange, um aufzutauen. Häufig weiß ich dann nicht so recht, was ich sagen soll. Weil ich komme mir dann immer so vor, als wäre das, was ich zu sagen habe, für andere uninteressant.

Ich bin jemanden, der nicht ständig Entertainment haben muss, sondern sich auch gut allein beschäftigen kann. So fände ich es zum Beispiel furchtbar im Urlaub Animateure um mich rum zu haben. Ich bin schon groß und kann mich selber beschäftigen.

Ich finde Animateure im Cluburlaub sehr hilfreich. Ja, ich kann mich auch selbst mit Büchern etc. beschäftigen. Aber ich sitze dann meist alleine am Strand, der Bar etc, lese, schaue mir die Leute an etc. Aber auf andere zuzugehen (es sind ja häufig Paare und Familien, die wohl auch eher nicht gestört werden wollen), fällt mir sehr schwer.

Wenn mich die Animateure dann fragen, ob ich mit Volleyball, Tennis, Wasserpolo, Darts oder sonstwas mitspielen möchte, mache ich das im Regelfall. So komme ich dann häufig mit anderen Gästen in Kontakt und werde dann abends auch schon mal gefragt, ob ich mich mit dazusetzen mag. Das würde aber nicht passieren, wenn die Animateure mich nicht vorher zu den angebotenen Aktivitäten animiert hätten.

[Henrietta]

Ja, ich wäre sehr gerne unterhaltsamer. Solange es nur um ein oder zwei Leute geht, kriege ich das relativ gut hin. Vor allem dann, wenn es über Smalltalk hinausgeht. Aber sobald mehr Leute da sind, es sich um eine Gruppe handelt, dann werde ich eher zum stillen Zuhörer.

Ja, das ist bei mir auch so. Ich bin dann auch immer beeindruckt, wie andere aus der Gruppe die ganze Zeit vor sich hinplappern und scheinbar davon ausgehen, dass es alle anderen interessant finden, was sie so von sich geben.
Mich stört es aber nicht, dass ich dann dabei eher den zuhörenden Part habe. Ich stelle dann hin und wieder ein paar Rückfragen. Oder sage einen knappen Satz dazu, wenn ich finde, dass dies nun angebracht ist. Ich habe gar nicht so das Bedürfnis, die anderen unterhalten zu müssen.
Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass meine Anwesenheit von den anderen geschätzt wird. Dass sie merken, dass, wenn ich dann was sage, dass es dann auch Hand und Fuß hat und mir wichtig ist.
Ich kann auch mal einen Witz raushauen.
Mir reicht das, um mich in einer Gruppe wohl zu fühlen.

Wenn ich mich nur mit einer Person unterhalte, kann ich aber schon auch eine Plaudertasche sein.

Offenbar bleibt einem als introvertiertem nichts anderes übrig, als an seinem Mindset und seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten und sich zu zwingen auf andere Leute zuzugehen. Die Introvertiertheit ist wohl nicht abzulegen. Vielleicht hilft es hier einfach, sich zu sagen, dass man eben so ist und man nicht alles ändern kann.

Ich empfinde das überhaupt nicht als Makel.
Wenn man aus Schüchternheit oder aus Angst nicht aus sich heraus kommt, es sich aber wünscht, dann kann man ja schauen, wie man seine Angst überwinden kann. Aber die Introversion zu überwinden, wäre nicht mein Ziel.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, arbeitest Du jetzt im Service, oder? Das ist doch eine sehr gute Gelegenheit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen und auszustesten, wie bestimmte VErhaltensweisen beim Gegenüber ankommen. Und wo man sehr gut Small Talk üben kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass man nach einiger Zeit fast automatisch offener wird.

[Giebenrath]

Ich bin auch eher widersprüchlicher Mischtyp. Ich kann durchaus auch eine Rampensau sein, vor Hundert Leuten reden, eine Gruppe leiten oder auf den Tischen tanzen.
Ich bin aber nahezu unfähig emotionale Nähe herzustellen, persönliche Anliegen vorzutragen oder jemanden einzuladen.