Wozu dann eine Beziehung?

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Maverick

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Maverick »

Zwerg hat geschrieben: 24 Mai 2022 07:04
Maverick hat geschrieben: 23 Mai 2022 16:59
time4change hat geschrieben: 23 Mai 2022 14:28

"Freundschaft" definiert jeder individuell.

Ich beurteile deren Wert nicht nach der Kontakthäufigkeit. Möglicherweise ist da unser Erfahrungshorizont unterschiedlich, denn ich hatte ja als Kind und Jugendlicher keine Freunde. Als Erwachsener aber sind Freundschaften, bei denen man jeden Tag oder jedes Wochenende um die Häuser zieht eher die Ausnahme und das ganz unabhängig vom Beziehungsstatus. Bekanntschaften, die mich inspirieren aber ergeben sich immer mal wieder. Vielleicht - ich will da keinesfalls jemand zu nahe treten- ist es ein bisschen verwegen zu erwarten, da müsse es jemand geben, der die Lücke im Tagesablauf füllt, weil man sonst nichts mit dieser Zeit bzw. mit sich selbst anfangen kann.
Das habe ich ja auch gar nicht behauptet. Eine Freundschaft zeichnet für mich aber aus, dass man Interesse am gegenseitigen Leben zeigt und sich schon so ein bis zwei Mal im Monat trifft. Das ist alles andere als das Füllen einer Lücke im Tagesablauf.

Außerdem sollte eine Freundschaft nicht einseitig sein, also dass immer nur eine Person immer nachfragt oder einlädt. Ansonsten ist es für mich nur eine Bekanntschaft.

Nach Umzügen sind auch seltenere Treffen für mich eine Freundschaft, weil das in der Natur der Sache liegt, dass man sich dann seltener trifft. Hier ist es m. E. aber dann schon wichtig, dass man regelmäßig schreibt und telefoniert.

Denn da liegt m. E. der Unterschied zwischen einer Freundschaft und einer Bekanntschaft. Dass man gegenseitig Interesse am Leben des anderen zeigt.
Zwerg
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Zwerg »

Maverick hat geschrieben: 24 Mai 2022 07:29
Außerdem sollte eine Freundschaft nicht einseitig sein, also dass immer nur eine Person immer nachfragt oder einlädt.
Das sehe ich genauso. Neue Bekanntschaften ergeben sich aber häufig über Dritte, z.B. den Partner/die Kinder. Die Letzteren kann man aber, obwohl sie viel mehr Zeit einnehmen, nicht mit den zwei oder drei wirklich vertrauensvollen Freundschaften vergleichen selbst wenn ich die nur ein paar Mal im Jahr treffe.
Kleiner Mann

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Kleiner Mann »

Maverick hat geschrieben: 24 Mai 2022 07:29
Zwerg hat geschrieben: 24 Mai 2022 07:04
Maverick hat geschrieben: 23 Mai 2022 16:59
time4change hat geschrieben: 23 Mai 2022 14:28

"Freundschaft" definiert jeder individuell.

Ich beurteile deren Wert nicht nach der Kontakthäufigkeit. Möglicherweise ist da unser Erfahrungshorizont unterschiedlich, denn ich hatte ja als Kind und Jugendlicher keine Freunde. Als Erwachsener aber sind Freundschaften, bei denen man jeden Tag oder jedes Wochenende um die Häuser zieht eher die Ausnahme und das ganz unabhängig vom Beziehungsstatus. Bekanntschaften, die mich inspirieren aber ergeben sich immer mal wieder. Vielleicht - ich will da keinesfalls jemand zu nahe treten- ist es ein bisschen verwegen zu erwarten, da müsse es jemand geben, der die Lücke im Tagesablauf füllt, weil man sonst nichts mit dieser Zeit bzw. mit sich selbst anfangen kann.
Das habe ich ja auch gar nicht behauptet. Eine Freundschaft zeichnet für mich aber aus, dass man Interesse am gegenseitigen Leben zeigt und sich schon so ein bis zwei Mal im Monat trifft. Das ist alles andere als das Füllen einer Lücke im Tagesablauf.

Außerdem sollte eine Freundschaft nicht einseitig sein, also dass immer nur eine Person immer nachfragt oder einlädt. Ansonsten ist es für mich nur eine Bekanntschaft.

Nach Umzügen sind auch seltenere Treffen für mich eine Freundschaft, weil das in der Natur der Sache liegt, dass man sich dann seltener trifft. Hier ist es m. E. aber dann schon wichtig, dass man regelmäßig schreibt und telefoniert.

Denn da liegt m. E. der Unterschied zwischen einer Freundschaft und einer Bekanntschaft. Dass man gegenseitig Interesse am Leben des anderen zeigt.
Ich muss da Zwerg teilweise zustimmen. Für mich definiert sich Freundschaft auch nicht darüber wie oft man sich sieht, wobei das natürlich fördernd ist. Mir geht es eher darum, ob ich mit einem Menschen connecten kann bzw. ob ich mich mit ihm identifizieren kann. Da geht es um Ansichten, Werte und vor allem auch die gemachten Lebenserfahrungen.

Gegenseitiges Interesse am Leben des anderen ist auch wichtig, aber es muss schon ernsthaftes Interesse sein und kein Höflichkeits-Ding.
Maverick

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Maverick »

Kleiner Mann hat geschrieben: 24 Mai 2022 16:37
Maverick hat geschrieben: 24 Mai 2022 07:29
Zwerg hat geschrieben: 24 Mai 2022 07:04



"Freundschaft" definiert jeder individuell.

Ich beurteile deren Wert nicht nach der Kontakthäufigkeit. Möglicherweise ist da unser Erfahrungshorizont unterschiedlich, denn ich hatte ja als Kind und Jugendlicher keine Freunde. Als Erwachsener aber sind Freundschaften, bei denen man jeden Tag oder jedes Wochenende um die Häuser zieht eher die Ausnahme und das ganz unabhängig vom Beziehungsstatus. Bekanntschaften, die mich inspirieren aber ergeben sich immer mal wieder. Vielleicht - ich will da keinesfalls jemand zu nahe treten- ist es ein bisschen verwegen zu erwarten, da müsse es jemand geben, der die Lücke im Tagesablauf füllt, weil man sonst nichts mit dieser Zeit bzw. mit sich selbst anfangen kann.
Das habe ich ja auch gar nicht behauptet. Eine Freundschaft zeichnet für mich aber aus, dass man Interesse am gegenseitigen Leben zeigt und sich schon so ein bis zwei Mal im Monat trifft. Das ist alles andere als das Füllen einer Lücke im Tagesablauf.

Außerdem sollte eine Freundschaft nicht einseitig sein, also dass immer nur eine Person immer nachfragt oder einlädt. Ansonsten ist es für mich nur eine Bekanntschaft.

Nach Umzügen sind auch seltenere Treffen für mich eine Freundschaft, weil das in der Natur der Sache liegt, dass man sich dann seltener trifft. Hier ist es m. E. aber dann schon wichtig, dass man regelmäßig schreibt und telefoniert.

Denn da liegt m. E. der Unterschied zwischen einer Freundschaft und einer Bekanntschaft. Dass man gegenseitig Interesse am Leben des anderen zeigt.
Ich muss da Zwerg teilweise zustimmen. Für mich definiert sich Freundschaft auch nicht darüber wie oft man sich sieht, wobei das natürlich fördernd ist. Mir geht es eher darum, ob ich mit einem Menschen connecten kann bzw. ob ich mich mit ihm identifizieren kann. Da geht es um Ansichten, Werte und vor allem auch die gemachten Lebenserfahrungen.

Gegenseitiges Interesse am Leben des anderen ist auch wichtig, aber es muss schon ernsthaftes Interesse sein und kein Höflichkeits-Ding.
Was verstehst du unter "Connecten"? Ich weiß, dass das übersetzt verbinden heißt, kann das aber nicht in den Kontext einordnen. Ich bin, was die "denglische" Sprache angeht, auch nicht so up to date. Kann also sein, dass es an mir vorbeigegangen ist.

Jetzt aber zum eigentlichen Inhalt: Was meinst du mit Ansichten und Werten? Dass sie auf deiner politischen, religiösen Wellenlänge sind? Da bin ich sehr weltoffen. Ich habe auch keine Probleme mit Personen aus anderen politischen Lagern, so lange sie nicht extremistisch oder Verschwörungstheoretiker sind. Wichtig ist mir nur, dass sie Rückgrat haben, also auch für ihre Meinung einstehen und nicht alle fünf Minuten ihr Fähnchen wechseln, wenn du weißt, was ich meine.
Kleiner Mann

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Kleiner Mann »

Maverick hat geschrieben: 24 Mai 2022 21:47 Was verstehst du unter "Connecten"? Ich weiß, dass das übersetzt verbinden heißt, kann das aber nicht in den Kontext einordnen. Ich bin, was die "denglische" Sprache angeht, auch nicht so up to date. Kann also sein, dass es an mir vorbeigegangen ist.
Sich mit jemand anderem identifizieren können. Sozusagen seine Gedankenwelt nachempfinden zu können.
Maverick hat geschrieben: 24 Mai 2022 21:47 Jetzt aber zum eigentlichen Inhalt: Was meinst du mit Ansichten und Werten? Dass sie auf deiner politischen, religiösen Wellenlänge sind? Da bin ich sehr weltoffen. Ich habe auch keine Probleme mit Personen aus anderen politischen Lagern, so lange sie nicht extremistisch oder Verschwörungstheoretiker sind. Wichtig ist mir nur, dass sie Rückgrat haben, also auch für ihre Meinung einstehen und nicht alle fünf Minuten ihr Fähnchen wechseln, wenn du weißt, was ich meine.
Ich meine vor allem die eigene Herangehensweise zu Themen, die implizit ja wieder die eigene Gedankenwelt widerspiegeln. Wie man ein Thema betrachtet und welche Dinge einem dabei direkt in den Kopf schießen. Um sachlich Themen sollte es meist aber gar nicht gehen. Viel entscheidender sind Themen die einen selbst im persönlichen Leben betreffen. Lebenserfahrungen.
Welche Dinge sieht man im eigenen Leben als Herausforderung an und wie geht man sie an oder auch nicht an?
Welche Dinge schätze ich an meinen Leidenschaften?
Warum macht mir das eine Spaß und das andere weniger?
Was fühle ich wenn ich mit anderen Menschen unterwegs sind und was ist mir wichtig bei anderen Menschen?
Kann ich ähnliche Dinge wie mein Gegenüber auf die gleiche Art und Weise wertschätzen?
Lache ich über den gleichen Humorstil?
Habe ich in meiner Jugend ähnliche Erfahrungen wie mein Gegenüber erlebt, die mich genauso wie mein Gegenüber nachhaltig geprägt haben?
Da gehört sicherlich noch viel mehr dazu, aber ich hoffe du verstehst meinen Gedanken jetzt ein wenig besser.

Es geht also weniger um Gemeinsamkeiten, sondern viel mehr um ähnliche Denkweisen und dadurch fühlt man sich als Mensch emotional verstanden. Man muss nicht zwangsläufig die gleichen Erfahrungen gemacht haben, aber es ist definitiv förderlich und es ist wohl die einfachste Art und Weise andere Menschen zu verstehen, in dem sie einfach aufzeigen wie sie als Mensch ticken.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von LonesomeCoder »

Silvina hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:16 Immer wieder lese ich hier, dass jemand kein Interesse an anderen Menschen hat. Oder keine Freude daran, Zeit mit anderen zu verbringen. Manche können sich nicht öffnen, andere keine Emotionen anderer Menschen wahrnehmen.

Dann stelle ich mir die Frage, die im Titel steht. Also, klar haben Menschen meist ein Bedürfnis nach Partnerschaft, nach (auch körperlicher) Nähe, das liegt in unserer Natur, völlig klar. Aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie unter solchen Bedingungen eine Beziehung funktionieren könnte. Wenn schon die Beziehungsanbahnung als harte Arbeit und unangenehme Pflicht empfunden wird, was ist dann später mit Beziehungsarbeit? Auch die beste Beziehung läuft nicht von selbst, z. B. ohne sich zu öffnen. Man muss dem anderen vermitteln können, dass man gern mit ihm zusammen ist - und damit meine nicht nur im Bett.

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine. Wohlgemerkt, dies soll kein Bashing-Thread sein. Mir ist halt einfach unklar, was Ihr Euch vorstellt, was geschieht, nachdem man beschlossen hat, man ist ein Paar. Wie das in Eurer Vorstellung funktionieren kann. Wär schön, darauf eine Antwort zu bekommen, das frage ich mich nämlich schon länger.
Ich bin für deshalb zur Erkenntnis gekommen: ohne Beziehung bin ich besser dran als mit. Beziehung minus alles, was ich davon nicht will = Freundschaft plus Sex.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34