Wozu dann eine Beziehung?

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Silvina
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Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Silvina »

Immer wieder lese ich hier, dass jemand kein Interesse an anderen Menschen hat. Oder keine Freude daran, Zeit mit anderen zu verbringen. Manche können sich nicht öffnen, andere keine Emotionen anderer Menschen wahrnehmen.

Dann stelle ich mir die Frage, die im Titel steht. Also, klar haben Menschen meist ein Bedürfnis nach Partnerschaft, nach (auch körperlicher) Nähe, das liegt in unserer Natur, völlig klar. Aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie unter solchen Bedingungen eine Beziehung funktionieren könnte. Wenn schon die Beziehungsanbahnung als harte Arbeit und unangenehme Pflicht empfunden wird, was ist dann später mit Beziehungsarbeit? Auch die beste Beziehung läuft nicht von selbst, z. B. ohne sich zu öffnen. Man muss dem anderen vermitteln können, dass man gern mit ihm zusammen ist - und damit meine nicht nur im Bett.

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine. Wohlgemerkt, dies soll kein Bashing-Thread sein. Mir ist halt einfach unklar, was Ihr Euch vorstellt, was geschieht, nachdem man beschlossen hat, man ist ein Paar. Wie das in Eurer Vorstellung funktionieren kann. Wär schön, darauf eine Antwort zu bekommen, das frage ich mich nämlich schon länger.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.

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Einzelgänger
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Einzelgänger »

Silvina hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:16 Immer wieder lese ich hier, dass jemand kein Interesse an anderen Menschen hat. Oder keine Freude daran, Zeit mit anderen zu verbringen. Manche können sich nicht öffnen, andere keine Emotionen anderer Menschen wahrnehmen.

Dann stelle ich mir die Frage, die im Titel steht. Also, klar haben Menschen meist ein Bedürfnis nach Partnerschaft, nach (auch körperlicher) Nähe, das liegt in unserer Natur, völlig klar. Aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie unter solchen Bedingungen eine Beziehung funktionieren könnte. Wenn schon die Beziehungsanbahnung als harte Arbeit und unangenehme Pflicht empfunden wird, was ist dann später mit Beziehungsarbeit? Auch die beste Beziehung läuft nicht von selbst, z. B. ohne sich zu öffnen. Man muss dem anderen vermitteln können, dass man gern mit ihm zusammen ist - und damit meine nicht nur im Bett.

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine. Wohlgemerkt, dies soll kein Bashing-Thread sein. Mir ist halt einfach unklar, was Ihr Euch vorstellt, was geschieht, nachdem man beschlossen hat, man ist ein Paar. Wie das in Eurer Vorstellung funktionieren kann. Wär schön, darauf eine Antwort zu bekommen, das frage ich mich nämlich schon länger.
Wie immer kann ich das natürlich nur aus meiner Sicht beschreiben, und dort hast du es im Grunde mit "Also, klar haben Menschen meist ein Bedürfnis nach Partnerschaft, nach (auch körperlicher) Nähe, das liegt in unserer Natur, völlig klar." schon beschrieben.

Ob und wie eine Beziehung mit mir funktionieren würde, weiß ich nicht, weißt du nicht und weiß auch sonst niemand. Deswegen möchte ich es wenigstens mal probiert haben. Vielleicht kann ich das Thema danach ein für alle mal abhaken.
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Silvina
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Silvina »

Danke für Deine Antwort, genau das ist es, was mich interessiert. Und Du hast natürlich Recht, ich weiß nicht, wie Du in einer Beziehung wärst. Ich hab einfach Verhaltensweisen und Ansichten beschrieben, die ich hier beobachte und die ich in einer Beziehung für voraussichtlich problematisch halte.

Um das auch nochmal ganz klar zu sagen, ich meinte meine Beschreibung von Verhaltensweisen in keinster Weise irgendwie abwertend, sondern ganz wertfrei. Nicht, dass irgendwer sich dadurch angegriffen fühlt.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Vogel »

Neben dem Aspekt der natürlichen Sehnsucht nach Zweisamkeit, könnte ich mir zum einen immer noch der gesellschaftliche Druck als Grund vorstellen: Heirat, Beziehung, Partnerschaft scheinen das A und O unserer Gesellschaft zu sein. Alles ist darauf ausgerichtet- will man gewisse "Vergünstigungen" im Leben- so geht das eben nur zweit. Wer in unserer Gesellschaft keine längerfristige Beziehung hinbekommt, wird mind. schief angesehen, als nicht ganz normal. Und wer will schon unnormal sein? Nicht umsonst werden Nicht-ABs als "Normalos" bezeichnet.

Wie man eine Beziehung aufrecht erhält, was geschieht, wenn man zusammen ist- darüber mache ich erstmal kaum Gedanken- das wirkt so in weiter Ferne auf mich. Denn dazu gehören im übrigen auch zwei- und auch Nicht-ABs scheitern regelmässig an langfristigen Beziehungen. Aber die haben es probiert- und das würde ich auch gerne mal.

Was die geforderte Offenheit angeht- das wirkt auf mich paradox. In der Anbahnung sollte man nicht zu offen sein- das outen als AB empfiehlt sich bekanntlich nicht. Aber in der Beziehung soll man dann aber Offenheit zeigen- das ist etwas, was ich bisher nicht verstanden habe. Meine Erfahrungen im Leben haben mir jedenfalls gezeigt, dass Offenheit nicht immer der Schlüssel zum Glück ist- im Gegenteil.

Du stellst da aber eine entscheidende Frage: warum überhaupt noch eine Beziehung, wenn schon die Anbahnung so schwer ist? Warum sich abrackern, wenn das was danach kommt nicht lohnenswert erscheint?

Manchmal frage ich mich deshalb auch, wer es sich wirklich so schwer macht: wirklich die ABs? Oder doch die verwöhnten Normalos mit ihren Ansprüchen, die selbst für andere Normalos herausfordernd sind?
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Einzelgänger »

Silvina hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:50 Um das auch nochmal ganz klar zu sagen, ich meinte meine Beschreibung von Verhaltensweisen in keinster Weise irgendwie abwertend, sondern ganz wertfrei. Nicht, dass irgendwer sich dadurch angegriffen fühlt.
Alles gut, so habe ich das auch nie verstanden.
Es ist nämlich eine sehr gute und brechtigte Frage, die ich mir selbst öfters mal stelle.
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Mariquita

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Mariquita »

Ich glaube, manche Langzeitsingles (dass es AB typisch ist, glaube ich jetzt nicht) kokettieren gerne mit ihrer Unlust andere Menschen zu sehen oder sich mit ihnen abzugeben, um auf eine verquere Weise Stärke und Unabhängigkeit zu demonstrieren oder sich selbst einzureden. Damit nehmen sie sich letztlich selbst gefangen.

Ich selbst finde andere Menschen auch oft anstrengend und mag auch nicht dauernd unter Beobachtung stehen. Daher ziehe ich mich auch oft zurück. Aber so etwas zur Ideologie zu erheben ist gefährlich.
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Silvina
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Silvina »

Mariquita hat geschrieben: 04 Apr 2022 19:28 Ich glaube, manche Langzeitsingles (dass es AB typisch ist, glaube ich jetzt nicht) kokettieren gerne mit ihrer Unlust andere Menschen zu sehen oder sich mit ihnen abzugeben, um auf eine verquere Weise Stärke und Unabhängigkeit zu demonstrieren oder sich selbst einzureden. Damit nehmen sie sich letztlich selbst gefangen.

Ich selbst finde andere Menschen auch oft anstrengend und mag auch nicht dauernd unter Beobachtung stehen. Daher ziehe ich mich auch oft zurück. Aber so etwas zur Ideologie zu erheben ist gefährlich.
Hmmm…mir ging es konkret um das, was ich hier im Forum mitbekommen habe, im RL kenn ich das so gar nicht. Kommt für mich auch nicht wie Kokettieren rüber, nach meinem Gefühl ist das durchaus ernst gemeint.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Menelaos »

Meinem Eindruck nach geben sich manche der Illusion hin eine Beziehung würde all ihre Probleme lösen, würde ihnen die Selbstsicherheit und die Motivation geben sich sozialen Herausforderungen zu stellen, und letztlich den Anstoß für all die positiven Veränderungen geben die sie sich wünschen, oder von denen sie wissen, dass sie langfristig notwendig sind.

Die Idee hat natürlich etwas für sich, denn wer total entmutigt ist, sich abmüht überhaupt noch Motivation zum Weitermachen zu finden, für den ist eine externe Erlösung natürlich sehr viel verlockender als die Aussicht erstmal weitgehend ohne "Belohnung" den Blick nach innen zu richten, und sich um seiner selbst willen der eigenen Probleme anzunehmen.

Aber ich glaube wir beide sind da einer Meinung: Viele die auf diese Weise auf eine Beziehung hoffen, wären recht schnell bitter enttäuscht, dass sich das selbstgemachte Heilsversprechen nicht erfüllt hat, und der Partner vermutlich recht zügig wieder abspringt, wenn er merkt was für unfaire Erwartungen an ihn gestellt werden.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Kleiner Mann »

Mariquita hat geschrieben: 04 Apr 2022 19:28 Ich glaube, manche Langzeitsingles (dass es AB typisch ist, glaube ich jetzt nicht) kokettieren gerne mit ihrer Unlust andere Menschen zu sehen oder sich mit ihnen abzugeben, um auf eine verquere Weise Stärke und Unabhängigkeit zu demonstrieren oder sich selbst einzureden. Damit nehmen sie sich letztlich selbst gefangen.
Hmm, ich würde eher sagen, dass Menschen dazu neigen sich ins gemachte Nest zu setzen. Die Unlust würde ich auf den Kennenlernprozess beschränken. Lust sich mit Leuten zu begeben mit denen man sich gut versteht und mit denen man Spaß hat, haben denke ich die meisten. Ich würde sogar behaupten, dass das auch für die Menschen gilt, die sich selbst als Einzelgänger beschreiben würden. Letztendlich sind wir doch alle soziale Wesen.
Vogel hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:52 Was die geforderte Offenheit angeht- das wirkt auf mich paradox. In der Anbahnung sollte man nicht zu offen sein- das outen als AB empfiehlt sich bekanntlich nicht. Aber in der Beziehung soll man dann aber Offenheit zeigen- das ist etwas, was ich bisher nicht verstanden habe. Meine Erfahrungen im Leben haben mir jedenfalls gezeigt, dass Offenheit nicht immer der Schlüssel zum Glück ist- im Gegenteil.
Ich glaube bei Offenheit versteht jeder etwas anderes.
Vogel hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:52 Manchmal frage ich mich deshalb auch, wer es sich wirklich so schwer macht: wirklich die ABs? Oder doch die verwöhnten Normalos mit ihren Ansprüchen, die selbst für andere Normalos herausfordernd sind?
Kann man denke ich pauschal nicht so einfach beantworten. Es ist wohl ein Mix aus allem. Zum größten Teil liegt es mMn aber an den ABs selbst. Damit meine ich gar nicht den AB Status selbst, sondern die Schwierigkeit den Status in Zukunft zu ändern.
Wenn ich mir nämlich deinen Beitrag so durchlese, dann bekomme ich das Gefühl, dass da viele mentale Blockaden vorhanden sind, die ein Kennenlernen sehr schwer gestalten könnten.
Die Unterscheidung zwischen Normalos und ABs nehmen ja nicht die Normalos vor, sondern kommen aus dem Mund von ABs.

Generell glaube ich aber, dass sich viele ABs erhoffen durch eine Beziehung ein stückweit "normaler" zu werden. Vllt brauchen einige erstmal die Erfahrung einer Beziehung, damit sie dann selbst einschätzen können, ob ihre Probleme wirklich nur im ABtum lagen oder wo ganz anders liegen.
Zuletzt geändert von Kleiner Mann am 04 Apr 2022 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Vogel »

Menelaos hat geschrieben: 04 Apr 2022 19:52 ...

Aber ich glaube wir beide sind da einer Meinung: Viele die auf diese Weise auf eine Beziehung hoffen, wären recht schnell bitter enttäuscht, dass sich das selbstgemachte Heilsversprechen nicht erfüllt hat, und der Partner vermutlich recht zügig wieder abspringt, wenn er merkt was für unfaire Erwartungen an ihn gestellt werden.
Warum diese Häme?

Warum wird von einem AB/ einer Abine gleich vollständige Beziehungsfähigkeit erwartet, die Normalos sich im Laufe ihrer Beziehungslaufbahn erarbeiten? Darf einem AB so etwas nicht zugestanden werden?
Zuletzt geändert von Vogel am 04 Apr 2022 20:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Vogel »

Kleiner Mann hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:00
Wenn ich mir nämlich deinen Beitrag so durchlese, dann bekomme ich das Gefühl, dass da viele mentale Blockaden vorhanden sind, die ein Kennenlernen sehr schwer gestalten könnten.
Die Unterscheidung zwischen Normalos und ABs nehmen ja nicht die Normalos vor, sondern kommen aus dem Mund von ABs.
Das ist richtig, stimme ich grösstenteils zu. Was aber diese Unterscheidung angeht- nicht wenige ABs haben die Erfahrung gemacht, dass ihr Zustand- evtl. gar sie selber- auf NichtABs nicht normal wirken. Und auch das gesellschaftliche Bild dank RTL, Hollywood und Co. haben dazu beigetragen.

Hat schon einen Grund warum man sich als AB nicht normal fühlt....
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Volta »

Der Thread hätte gut werden können, aber spätestens Menelaos hat alles dafür getan, es zur üblichen AB-Beschimpfungsorgie zu machen.
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Vogel
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Vogel »

Kleiner Mann hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:00 ....

Generell glaube ich aber, dass sich viele ABs erhoffen durch eine Beziehung ein stückweit "normaler" zu werden. Vllt brauchen einige erstmal die Erfahrung einer Beziehung, damit sie dann selbst einschätzen können, ob ihre Probleme wirklich nur im ABtum lagen oder wo ganz anders liegen.
+1
Kleiner Mann

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Kleiner Mann »

Vogel hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:08
Kleiner Mann hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:00
Wenn ich mir nämlich deinen Beitrag so durchlese, dann bekomme ich das Gefühl, dass da viele mentale Blockaden vorhanden sind, die ein Kennenlernen sehr schwer gestalten könnten.
Die Unterscheidung zwischen Normalos und ABs nehmen ja nicht die Normalos vor, sondern kommen aus dem Mund von ABs.
Das ist richtig, stimme ich grösstenteils zu. Was aber diese Unterscheidung angeht- nicht wenige ABs haben die Erfahrung gemacht, dass ihr Zustand- evtl. gar sie selber- auf NichtABs nicht normal wirken. Und auch das gesellschaftliche Bild dank RTL, Hollywood und Co. haben dazu beigetragen.

Hat schon einen Grund warum man sich als AB nicht normal fühlt....
Da wäre aber mMn die Frage interessant, ob man sich so fühlt, weil man sich selbst als, sozusagen, Außenseiter sieht oder weil die anderen einen als Außenseiter sehen.
Persönlich denke ich, dass es zum Großteil an einem selbst liegt. Man rennt ja nicht rum und fragt jeden, ob es für denjenigen schlimm ist, wenn man noch keine Erfahrung hat. Das sind ja Gedanken, die man auf andere projiziert, während man selbst immer auf der Suche danach ist diese Projektionen in kleinsten Andeutungen zu bestätigen.

Wenn wir bspw. hier über die ganzen miesen Arschlöcher sprechen, die Erfolg haben, obwohl sie so rücksichtslos sind, dann ist das ja auch nicht so, dass die wirklich von einem Großteil gemocht werden, aber sich trotzdem so fühlen als seien sie die geilsten.

In den letzten Jahren habe ich, für mich gesehen, eine krasse Veränderung durchlaufen. Ich kenne das Gefühl als gefühlter Außenseiter und als Typ den niemand beachtet. Diese Blicke, diese vermeintliche Verachtung. Das Gefühl, dass jeder sieht, dass ich keinen Erfolg habe. Das Gefühl von jedem verurteilt zu werden.
Letztendlich musste ich aber feststellen, dass all meine Vermutungen lediglich aus Ängsten stammen, die ich mir als Kind und Jugendlicher angeeignet hatte. Ich wollte nicht wieder verletzt werden und die Eindrücke meiner Mitmenschen scheint das bestätigt zu haben.
Das änderte sich schrittweise als mir Mädels Komplimente machten. Am Anfang wollte ich es natürlich nicht wahr haben und hielt das alles für einen Scherz, aber es war der Anfang eines Umdenkprozesses. Im weiteren Verlauf hatte ich die Gelegenheit viele neue Menschen kennenzulernen. Jede positive Interaktion mit einer Frau oder anderen Menschen hat mich sicherer gemacht und ich hinterfragte meine alten Denkmuster. Statt den vorverurteilenden Blicken, sehe ich heute Blicke von Interesse.
Ich habe gelernt, dass man Menschen nicht vorverurteilen kann, weil die eigenen Denkweisen entscheidend das eigene Verhalten sabotieren. Früher hätte ich selbst den mangelnden Augenkontakt von Menschen als Ablehnung gesehen. Ich hätte wirklich geglaubt die Person hasst mich oder will mindestens nichts mit mir zu tun haben. Heute achte ich auf sowas gar nicht mehr oder denke höchstens, dass der Mensch evtl. mehr Zeit braucht, um warm zu werden.
Ich habe damals so viel Zeit darin verschwendet die Körpersprache zu lesen und habe mich von Onlineratgebern verunsichern lassen. Im echten Leben musste ich aber feststellen, dass Menschen so unterschiedlich sind, dass man die Körpersprache halt nur als groben Maßstab nehmen sollte, aber eben nicht so viel reininterpretieren sollte.
Ich weiß noch wo ich in einem Ratgeber gelesen hatte, dass eine interessierte Frau auf jeden Fall immer ihre Füße zu dem Mann dreht. Als ein Mädel das genau nicht getan hat, habe ich sofort geglaubt, dass die gar kein Interesse an mir hatte. Hat sich für mich aber letztendlich als Kaffeesatzleserei herausgestellt.

Daher finde ich es super schwierig aus subjektiven Beobachtungen Schlüsse über die tatsächlichen Gedanken der anderen Menschen zu ziehen. Erfahrungsgemäß sind die meist super falsch.
Das wurde mir letztens wieder einmal bestätigt als ich mit meinen Freunden unterwegs war und sie einige Mädels mit in die Runde brachten. Das eine Mädel fand ich ganz süß, aber ich hatte das Gefühl, dass sie mich als einzigen ignorierte und alte Gedankenmuster nahmen wieder Überhand. Ich glaubte nämlich, dass sie mich so gar nicht leiden konnte. Warum? Weiß ich auch nicht.
Also ignorierte ich sie auch aktiv. Als wir dann ein wenig angetrunken waren und in eine Bar gingen, hatten wir per Zufall nebeneinander Platz gefunden. Ich hab sie aktiv ignoriert, weil ich daovn ausging, dass die mich ja eh nicht leiden kann. Muss schon sehr komisch ausgesehen haben für Außenstehende.
Im Verlauf des Abends und mit dem fließenden Alkohol hatte ich irgendwann doch mal die Eier und initiierte das Gespräch mit ihr. Wir haben uns erstaunlich gut verstanden und sie teilte mir mit einem hohen Alkoholpegel mit, dass sie mich eig. ganz süß fand und sich am Anfang nur nicht getraut hat mit mir zu sprechen, weil sie geglaubt hatte ich würde sie nicht mögen.
Mit ihr lief zwar nichts mehr, aber ich fand es sehr erstaunlich, dass mein Vorurteil nicht bestätigt wurde. Sogar im Gegenteil.
Zuletzt geändert von Kleiner Mann am 04 Apr 2022 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Volta »

Silvina hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:16 Immer wieder lese ich hier, dass jemand kein Interesse an anderen Menschen hat. Oder keine Freude daran, Zeit mit anderen zu verbringen. Manche können sich nicht öffnen, andere keine Emotionen anderer Menschen wahrnehmen.

Dann stelle ich mir die Frage, die im Titel steht. Also, klar haben Menschen meist ein Bedürfnis nach Partnerschaft, nach (auch körperlicher) Nähe, das liegt in unserer Natur, völlig klar. Aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie unter solchen Bedingungen eine Beziehung funktionieren könnte. Wenn schon die Beziehungsanbahnung als harte Arbeit und unangenehme Pflicht empfunden wird, was ist dann später mit Beziehungsarbeit? Auch die beste Beziehung läuft nicht von selbst, z. B. ohne sich zu öffnen. Man muss dem anderen vermitteln können, dass man gern mit ihm zusammen ist - und damit meine nicht nur im Bett.

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine. Wohlgemerkt, dies soll kein Bashing-Thread sein. Mir ist halt einfach unklar, was Ihr Euch vorstellt, was geschieht, nachdem man beschlossen hat, man ist ein Paar. Wie das in Eurer Vorstellung funktionieren kann. Wär schön, darauf eine Antwort zu bekommen, das frage ich mich nämlich schon länger.
Meinst du die ABs, die völlig alleine leben und keine Freunde haben? Andernfalls ergeben deine Ausführungen keinen Sinn.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Henrietta »

Kleiner Mann hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:22
Da wäre aber mMn die Frage interessant, ob man sich so fühlt, weil man sich selbst als, sozusagen, Außenseiter sieht oder weil die anderen einen als Außenseiter sehen.
Persönlich denke ich, dass es zum Großteil an einem selbst liegt. Man rennt ja nicht rum und fragt jeden, ob es für denjenigen schlimm ist, wenn man noch keine Erfahrung hat. Das sind ja Gedanken, die man auf andere projiziert, während man selbst immer auf der Suche danach ist diese Projektionen in kleinsten Andeutungen zu bestätigen.
Ich glaube auch, dass man sich selbst mehr als Außenseiter sieht, als die andere Seite. Und dass diese manchmal doch sehr strikt anmutende Kategoriesierung in AB und Normalo, wie ich sie hier schön häufiger gelesen habe, hauptsächlich ein Konstrukt in den Köpfen mancher ABs ist.
Und mit diesem Gefühl, nicht normal zu sein (bzw. mit dem Gefühl, alle anderen Menschen, die eine Beziehung haben seien normal), macht man es sich selbst natürlich noch viel schwerer. Klar mag es nicht der Norm entsprechen, wenn man mit 30 oder 40 noch keine Beziehung/keinen Sex hatte, aber es gibt doch auch noch so viele andere menschliche Eigenschaften, die nicht der Norm entsprechen (zum Glück!). Daher glaube ich, dass es bei den meisten Menschen der "anderen Seite", also der Nicht-ABs, vielleicht eine (kurze) Verwunderung auslöst, wenn sie von jemandem erfahren, dass dieser Unerfahren ist, aber dass sie es im nächsten Moment auch schon wieder vergessen haben, weil ihnen gerade der rechte kleine Zeh juckt oder was auch immer. Der AB, der sich für seinen Zustand schämt und sich für nicht normal hält, trägt dies natürlich viel viel länger mit sich rum, quasi ständig. Die andere Seite aber nicht. DAher glaube ich, dass man sich dadurch das Problem selbst viel größer macht, als es eigentlich, gesellschaftlich, ist.
Und wenn jemand tatsächlich als merkwürdig oder nicht normal wahrgenommen wird, dann sicher nicht primär wegen seiner sexuellen Unerfahrenheit, sondern weil da irgendwelche Verhaltensweisen sind, die als sonderbar wahrgenommen werden. Diese können natürlich zur Folge haben, dass man AB wird.

Ich fühle mich nicht als Außenseiterin und ich bin mir recht sicher, dass ich von anderen auch nicht als nicht normal wahrgenommen werde.
Einige fragen sich vielleicht, wieso ich keinen Freund habe, andere denken vielleicht, ich will meine Freiheiten.

Und um noch mal was On-topic zu schreiben:
Der Mann von einer Freundin von mir hat mal bei einem Grillen, zu dem seine Frau eingeladen hatte, gesagt, dass er keine anderen Menschen mag.
Da habe ich mich auch gefragt: wieso hast Du eine Frau und ein Kind, wenn Du keine Menschen magst? Und es ist nicht seine erste Frau, er war vorher schon mal verheiratet.
Scheint es also auch in der verheirateten Welt zu geben, dieses Phänomen.
Und ich habe auch schon häufiger Leute sagen hören, dass andere Menschen sie langweilen. Da frage ich mich dann auch, wieso sie in Beziehungen sind, bzw. wie sie dann jemanden finden wollen, der sie nicht langweilt.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Arnak »

Silvina hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:16 Wenn schon die Beziehungsanbahnung als harte Arbeit und unangenehme Pflicht empfunden wird, was ist dann später mit Beziehungsarbeit? Auch die beste Beziehung läuft nicht von selbst, z. B. ohne sich zu öffnen. Man muss dem anderen vermitteln können, dass man gern mit ihm zusammen ist - und damit meine nicht nur im Bett.
Ich für meinen Teil würde unterscheiden zwischen dem Zusammensein unter Freunden und der Beziehungsanbahnung/einer Beziehung.
Wenn jemand überhaupt nicht das Bedürfnis verspürt sich mit anderen Leute umgeben zu wollen, kann natürlich auch eine Beziehung nicht funktionieren.
Ich habe aber z.B. (inzwischen) keine Probleme mehr mit Frauen auf freundschaftlicher Ebene umzugehen. Bei der Arbeit scherze und lache ich viel mit den weiblichen Kolleginnen.
Bei einer Beziehungsanbahnung habe ich aber das Gefühl, dass ich ein "Spiel" spielen muss. Ich kann nicht ich selbst sein, sondern muss jemanden verkörpern, der ich nicht bin. Wenn eine Beziehungsanbahnung so einfach wäre wie das Knüpfen einer Freundschaft, gäbe es weniger Probleme.
Es geht, was die Beziehungsanbahnung angeht, auch weniger um die "harte Arbeit" als um die Demütigung wieder abgewiesen zu werden. Hier unterschätzt du vielleicht den emotionalen Impact, den das Ganze haben kann, etwas. Es ist eine lästige Pflicht, weil man selbst vielleicht auch gerne Mal angesprochen werden würde. "Normalos" würden das Ganze vielleicht als lustiges Spiel verstehen, dass beiden Beteiligten Spaß macht.

Unterm Strich denke ich, dass man sich natürlich die Frage stellen muss, ob es langfristig gesehen gesünder sein kann, die Partnersuche einfach abzuhaken. Gerade bei Menschen, die sowieso Einzelgänger sind und sich nicht gern in Gesellschaft befinden, kann das natürlich ein Weg sein.
Ich denke durchaus, dass es Typen von Menschen gibt, die auch problemlos alleine durchs Leben kommen und eher darauf aus sind ihre Freiheit zu genießen.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Silvina »

Volta hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:25
Silvina hat geschrieben: 04 Apr 2022 18:16 Immer wieder lese ich hier, dass jemand kein Interesse an anderen Menschen hat. Oder keine Freude daran, Zeit mit anderen zu verbringen. Manche können sich nicht öffnen, andere keine Emotionen anderer Menschen wahrnehmen.

Dann stelle ich mir die Frage, die im Titel steht. Also, klar haben Menschen meist ein Bedürfnis nach Partnerschaft, nach (auch körperlicher) Nähe, das liegt in unserer Natur, völlig klar. Aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie unter solchen Bedingungen eine Beziehung funktionieren könnte. Wenn schon die Beziehungsanbahnung als harte Arbeit und unangenehme Pflicht empfunden wird, was ist dann später mit Beziehungsarbeit? Auch die beste Beziehung läuft nicht von selbst, z. B. ohne sich zu öffnen. Man muss dem anderen vermitteln können, dass man gern mit ihm zusammen ist - und damit meine nicht nur im Bett.

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine. Wohlgemerkt, dies soll kein Bashing-Thread sein. Mir ist halt einfach unklar, was Ihr Euch vorstellt, was geschieht, nachdem man beschlossen hat, man ist ein Paar. Wie das in Eurer Vorstellung funktionieren kann. Wär schön, darauf eine Antwort zu bekommen, das frage ich mich nämlich schon länger.
Meinst du die ABs, die völlig alleine leben und keine Freunde haben? Andernfalls ergeben deine Ausführungen keinen Sinn.
Nein, da hast Du schon Recht, ich meinte hier im Speziellen die ABs, die ich beschrieben habe. Ich kenne genug Ex-ABs, die heute in längeren, funktionierenden Beziehungen leben. Aber das waren immer Leute, für die zwar die Beziehungsanbahnung nicht immer unbedingt einfach war, die aber sozial mindestens einigermaßen fit waren (auch das meine ich völlig wertfrei, weiß nur nicht, wie ich es anders ausdrücken soll). Dass das in dem Fall kein Problem sein muss, wenn jemand „nur“ Hemmungen hat oder sich selbst für unattraktiv hält (das kenn ich aus eigener Erfahrung, auch wenn’s schon was her ist), weiß ich. Und es gibt auch schon eine ganze Reihe von allgemeinen Threads zu dem Thema. Darum richtet sich die Frage hier speziell an die ABs, die ich versucht habe zu beschreiben.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von RomNey »

Menelaos hat geschrieben: 04 Apr 2022 19:52 Meinem Eindruck nach geben sich manche der Illusion hin eine Beziehung würde all ihre Probleme lösen
....

als die Aussicht erstmal weitgehend ohne "Belohnung" den Blick nach innen zu richten, und sich um seiner selbst willen der eigenen Probleme anzunehmen.
Sehe ich genau so.
Also ich dachte mein Leben lang mehr oder weniger genau so.
Ich bin "normal" jetzt fehlt nur noch eine Freundin.
Das "normal" sein überhaupt nicht erstrebenswert ist (zumindest für mich) habe ich erst im letzten Jahr fur mich gelernt.
Jetzt habe ich viel Arbeit vor mir statt normal ich selbst zu sein und alles in die richtigen Bahnen zu lenken.
Und die Beziehung kommt dann von alleine.
("kommt immer dann wenn man nicht danach sucht, aufeinmal um die ecke")
Also aktuell bin ich ja in einer f+... Fühlt sich zum Teil auch an wie eine Beziehung...
Kompliziert 🙄
Merke aber, daß wenn sie nicht so geduldig mit mir wäre ich und ich nicht so offen und ehrlich, ich glaube wir würden schon kein Wort mehr miteinander reden.

Wie beide wachsen mit dem was wir zusammen haben.
Es löst keine Probleme aber man kann sich gegenseitig unterstützen.
Sich gegenseitig helfen sich zu verbessern.

Das klappt dann natürlich nur in einer Beziehung wo beide sehr offen und ehrlich sind, wo ich übrigens glaube das es da viele Beziehung gibt, wo das nicht so ist.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Menelaos »

Vogel hat geschrieben: 04 Apr 2022 20:01
Menelaos hat geschrieben: 04 Apr 2022 19:52 ...

Aber ich glaube wir beide sind da einer Meinung: Viele die auf diese Weise auf eine Beziehung hoffen, wären recht schnell bitter enttäuscht, dass sich das selbstgemachte Heilsversprechen nicht erfüllt hat, und der Partner vermutlich recht zügig wieder abspringt, wenn er merkt was für unfaire Erwartungen an ihn gestellt werden.
Warum diese Häme?

Warum wird von einem AB/ einer Abine gleich vollständige Beziehungsfähigkeit erwartet, die Normalos sich im Laufe ihrer Beziehungslaufbahn erarbeiten? Darf einem AB so etwas nicht zugestanden werden?
Das ist keine Häme, auch wenn ich sehe, dass man es so lesen könnte.

Was ich MANCHEN ABs abspreche, ist eine ausreichende Selbstliebe, und damit verbunden einen ausreichenden Sinn für Verantwortung für den eigenen Geist, und das eigene Leben.
Damit eine Beziehung klappt, muss man meiner Meinung nach (und ja, meine Erfahrungen sind da sehr dünn) eine gesunde Balance finden, und sowohl den Bedürfnissen des Partners, als auch den eigenen genug Aufmerksamkeit schenken. Gerade bei Menschen die von sich selbst erklären "Ich habe kein Interesse an anderen Menschen, wie es ihnen geht, oder was sie zu sagen haben." unterstelle ich eine gewisse Unfähigkeit (mangels Erfahrung) zu Ersterem, und wenn dann noch eine Unfähigkeit zu Letzterem dazu kommt, sehe ich nicht wie das klappen könnte.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."