Wozu dann eine Beziehung?

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Mariquita

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Mariquita »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Apr 2022 18:41
Mariquita hat geschrieben: 18 Apr 2022 16:51 Ich bin auch immer wieder erstaunt, was für Einzelgänger und Sonderlinge langjährige Ehen und Partnerschaften haben. Große Geselligkeit, Anpassungsfähigkeit oder auch nur soziale Kompetenzen scheinen dafür jedenfalls keine Voraussetzung zu sein.

Nicht falsch verstehen, Arbeit an sozialen Kompetenzen schadet bestimmt nicht, auch bei mir ist da Luft nach oben, aber hier im Forum könnte man manchmal meinen, dass ein Mangel derselben ursächlich mit dem ABtum zusammen hinge. Glaube ich nicht. Deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Weder erlebe ich die mir bekannten AB (nur Männer) als einzelgängerisch oder sonderbar, noch finde ich alle verpartnerten besonders sozial kompetent.
Wenn sie per Zufall ebenfalls auf einen Einzelgänger treffen, hatten sie einfach nur Glück. Kenne ich aus meiner Familie. Da haben sich zwei gefunden, die neben sich selbst keine freundschaftlichen Kontakte pflegen. Sie sind seit mittlerweile 25 Jahren verheiratet, haben keine Kinder (wollten aber beide auch nie welche), wohnen in einem großen Haus und haben zwei Schlafzimmer. Das ist irgendwie nicht das, was ich mir vorstelle. Damit käme ich auch nicht klar. Diesen Kompromiss könnte ich bspw nicht eingehen.

Auf der anderen Seite gibt es AB's, die sozial sehr eingebunden und keine Einzelgänger sind.
Schräge Beziehungskonstellationen gibt es viele. Ich bin selbst keine ABine, aber Langzeitsingle und könnte mir beispielsweise nur noch getrennt wohnen oder getrennte Schlafzimmer vorstellen.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Seb-X »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Apr 2022 18:37Einen Kompromiss, den ich bspw erst mit der Zeit eingegangen bin, ist, dass ich nicht nur Ausschau nach den Männern halte, die mir optisch sehr gut gefallen. 
Das wäre bei mir damit verbunden, eine Beziehung einzugehen, in welcher Sex nie eine große Rolle spielen wird. Warum nicht, bin ja keine 20 mehr.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Mariquita hat geschrieben: 18 Apr 2022 19:45
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Apr 2022 18:41 Wenn sie per Zufall ebenfalls auf einen Einzelgänger treffen, hatten sie einfach nur Glück. Kenne ich aus meiner Familie. Da haben sich zwei gefunden, die neben sich selbst keine freundschaftlichen Kontakte pflegen. Sie sind seit mittlerweile 25 Jahren verheiratet, haben keine Kinder (wollten aber beide auch nie welche), wohnen in einem großen Haus und haben zwei Schlafzimmer. Das ist irgendwie nicht das, was ich mir vorstelle. Damit käme ich auch nicht klar. Diesen Kompromiss könnte ich bspw nicht eingehen.

Auf der anderen Seite gibt es AB's, die sozial sehr eingebunden und keine Einzelgänger sind.
Schräge Beziehungskonstellationen gibt es viele. Ich bin selbst keine ABine, aber Langzeitsingle und könnte mir beispielsweise nur noch getrennt wohnen oder getrennte Schlafzimmer vorstellen.
War das früher anders?

Darf man fragen wie lange du schon Single bist und wie lange du in Beziehung lebtest?
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 18 Apr 2022 20:22
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Apr 2022 18:37Einen Kompromiss, den ich bspw erst mit der Zeit eingegangen bin, ist, dass ich nicht nur Ausschau nach den Männern halte, die mir optisch sehr gut gefallen. 
Das wäre bei mir damit verbunden, eine Beziehung einzugehen, in welcher Sex nie eine große Rolle spielen wird. Warum nicht, bin ja keine 20 mehr.
Wenn du das so schreibst, erkenne ich mich mit meinem Ex. Aber er schien ganz zufrieden mit mir zu sein, hatte aber schon immer weniger Interesse an Sex. Ich hätte gerne öfters, auch wenn er optisch in meinen Augen eher Mittelfeld war. Seine Art gefällt mir.
Mariquita

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Mariquita »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Apr 2022 08:00
Mariquita hat geschrieben: 18 Apr 2022 19:45
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Apr 2022 18:41 Wenn sie per Zufall ebenfalls auf einen Einzelgänger treffen, hatten sie einfach nur Glück. Kenne ich aus meiner Familie. Da haben sich zwei gefunden, die neben sich selbst keine freundschaftlichen Kontakte pflegen. Sie sind seit mittlerweile 25 Jahren verheiratet, haben keine Kinder (wollten aber beide auch nie welche), wohnen in einem großen Haus und haben zwei Schlafzimmer. Das ist irgendwie nicht das, was ich mir vorstelle. Damit käme ich auch nicht klar. Diesen Kompromiss könnte ich bspw nicht eingehen.

Auf der anderen Seite gibt es AB's, die sozial sehr eingebunden und keine Einzelgänger sind.
Schräge Beziehungskonstellationen gibt es viele. Ich bin selbst keine ABine, aber Langzeitsingle und könnte mir beispielsweise nur noch getrennt wohnen oder getrennte Schlafzimmer vorstellen.

War das früher anders?

Darf man fragen wie lange du schon Single bist und wie lange du in Beziehung lebtest?
In zwei Fällen war das anders. Aber auch diese beiden "Beziehungen" gingen letztlich schief.
Aber ich habe schon grundsätzlich ein großes Bedürfnis nach persönlichem Freiraum, was eher mit einem erhöhten Schutzbedürfnis als mit Bedürfnis nach "Freiheit" zusammen hängt.
Kleiner Mann

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Kleiner Mann »

Mariquita hat geschrieben: 18 Apr 2022 16:51 Ich bin auch immer wieder erstaunt, was für Einzelgänger und Sonderlinge langjährige Ehen und Partnerschaften haben. Große Geselligkeit, Anpassungsfähigkeit oder auch nur soziale Kompetenzen scheinen dafür jedenfalls keine Voraussetzung zu sein.

Nicht falsch verstehen, Arbeit an sozialen Kompetenzen schadet bestimmt nicht, auch bei mir ist da Luft nach oben, aber hier im Forum könnte man manchmal meinen, dass ein Mangel derselben ursächlich mit dem ABtum zusammen hinge. Glaube ich nicht. Deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Weder erlebe ich die mir bekannten AB (nur Männer) als einzelgängerisch oder sonderbar, noch finde ich alle verpartnerten besonders sozial kompetent.
Ist mir ehrlich gesagt noch nie wirklich aufgefallen. Es gibt genügend Assis und Egomanen, die langjährige Partnerschaften haben, aber da kann ich es teilweise verstehen, weil sie wenigstens ein gewisses Rückgrat haben und ihnen bei vereinzelten Personen doch etwas liegt, aber so richtige Einzelgänger oder Sonderlinge sind das für mich nicht. Es sind halt einfach Assis.

Besonders sozial kompetent müsste man auch nicht sein, um eine Partnerschaft zu erzielen, aber wenn man mit begrenzten Möglichkeiten und möglichste effizient, was ja hier oft gefordert wird, einen Partner kennenlernen möchte, dann sind solche Qualitäten sehr hilfreich. Hier geht es ja häufig auch darum wie man für möglichst viele potentielle Kandidaten attraktiv werden kann.
Da reicht es nicht zur grauen Masse zu gehören, wenn man selbst wenig Möglichkeiten zum Kennenlernen hat und auch nicht groß Interesse daran hat neben seiner Arbeit und seinem normalen Leben noch viel darin zu investieren, um neue Menschen kennen zu lernen.

Ich stimme dir also zu, dass man nicht besonders sozial kompetent sein müsste. Es sei denn man möchte irgendwie schnell an Resultate kommen und für viele Menschen attraktiv sein und eben deutlich aus der grauen Masse herausstechen.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Onkel ABobert »

Also ich kenne mehrere Beispiele, die so gut wie keinen Freundeskreis haben, aber trotzdem seit Jahren in einer glücklichen Beziehung leben. Umgekehrt kenne ich auch Menschen, die sehr umgänglich sind, einen großen Freundes- und Bekanntenkreis haben, aber in puncto Beziehung nichts auf die Reihe bekommen. Einen gewissen Zusammenhang wird es schon geben, aber keinen zwingenden.

Ich selber habe zum Beispiel sehr engen Kontakt zu meinen Eltern, daneben regelmäßigen Kontakt zu zwei langjährigen Freunden, aber darüber hinaus gibt es so gut wie nichts. Insgesamt habe ich also nur wenige Kontakte, und das reicht mir auch, aber mit meinen Eltern kann ich rund um die Uhr zusammen sein, ohne dass es Probleme gibt. Das ist auch der Grund, warum ich sonst kaum Kontakte pflege und letztendlich ist es auch der Grund, warum ich keine Beziehung auf die Reihe bekomme - jeder anderweitige Kontakt bedeutet ja zwangsläufig weniger Kontakt zu meinen Eltern, und das will ich nicht.

Gäbe es nun aber meine Eltern nicht, oder hätte ich aus irgendwelchen Gründen (Streit, unterschiedliche Meinungen, große räumliche Entfernung usw.) zu ihnnen kein enges Verhältnis aufgebaut, warum sollte ich dann nicht zu einer anderen Person genauso ein enges Verhältnis aufbauen können? Ja, das Kennenlernen wird dadurch nicht einfacher, aber es ist deswegen ja nicht unmöglich. Rein vom Kennenlernen her hätte ich schon mehrfach in diesem Leben eine Beziehung zumindest beginnen können bzw. einmal habe ich auch eine begonnen, die ich aber schnell nicht mehr leben konnte (d. h. ob eine Beziehung länger haten würde, sofern ich eine beginne, das steht dann auf einem anderen Blatt).

Ich denke, neben dem komplett verschlossenen Einzelgänger und dem geselligen Vereinsmenschen gibt es auch den Typen, der mit 1-2 wenigen Menschen einen engen Kontakt haben mag und darüber hinaus keine oder kaum Kontakte benötigt. So ein Mensch kann problemlos eine Beziehung führen, wenn der Partner akzeptiert, dass man nicht jedes Wochenende eine Party haben muss oder im Idealfall genauso denkt. Oder kein Problem damit hat, dass beide ihre Freiräume benötigen - der Ruhige schaut dann eben fern, während die Partnerin zweimal wöchentlich ihre Sportgruppe hat.
Es grüßt euch

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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Lissie »

Ich frage mich auch manchmal, was ich mir von einer Beziehung erhoffen würde und bin mir oft nicht so sicher, ob ich überhaupt eine Beziehung möchte.
Was mir einfällt, was dafür spricht:

-Freundschaft
-gegenseitige Unterstützung
-körperliche Nähe
-Lieben/ geliebt werden
-gemeinsame Erlebnisse
-zwischenmenschliche Harmonie
-weniger alleine sein/den Alltag teilen
-gemeinsame Projekte haben

allerdings würde das ja nur in einem unrealistischen Positivszenario immer so aussehen.
Ich hätte auch einige Befürchtungen:

-Konflikte/Streit/Disharmonie
-anstrengend sehr viel Zeit mit Menschen zu verbringen, Ruhepausen/Rückzugsmöglichkeiten könnten zu wenig werden
-Notwendigkeit sich mit Verhütung auseinander zu setzen
-Restrisiko von Schwangerschaft, dadurch Stress
-Unsicherheit, ob körperliche Nähe überhaupt gefällt, man sich darauf einlassen kann
-Angst verlassen zu werden
-falls man sich trennen will, aber der Partner nicht, diesen zu verletzen
-Zeitaufwand, weniger Zeit für Freunde und Hobbys
-Planung, man kann nicht einfach alleine entscheiden und machen, was man spontan grade möchte
-sich selbst verlieren, durch unbewusste Anpassung an den Partner, nicht mehr richtig wahrnehmen, was man selbst fühlt und denkt
-Finanzieller Druck, die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass der Partner einen teureren Lebensstil hätte, dadurch Kosten, wenn man etwas gemeinsam unternimmt/einkauft

Das ist, was mir spontan eingefallen ist, wenn ich weiter darüber nachdächte, würde die Liste bestimmt noch länger werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich eigentlich wirklich darauf einlassen wollen würde. Meine Einstellung dazu schwankt immer wieder. Viele der positiven Aspekte, kann man ja auch in Freundschaften erleben.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von MFGMitleser »

Lissie hat geschrieben: 14 Mai 2022 22:38 Ich frage mich auch manchmal, was ich mir von einer Beziehung erhoffen würde und bin mir oft nicht so sicher, ob ich überhaupt eine Beziehung möchte.
Was mir einfällt, was dafür spricht:
allerdings würde das ja nur in einem unrealistischen Positivszenario immer so aussehen.
Ich war fast fünfzehn Jahre lang mit meiner Ex zusammen, wir führten bis auf ganz wenige Ausnahmen eine Fernbeziehung. Daher kenne ich jeden Aspekt Deiner Gegenüberstellung sehr gut und kann heute sagen, was davon mir den ganzen Aufwand wert war.

Sowohl sie als auch ich waren ABs, einzelgängerisch veranlagt, wenig soziallastig ausgeprägte Adern, kein oder höchstens kleiner Freundes- und Bekanntenkreis. ==> Dieser Punkt hat mich nie gestört. Andere Menschen waren mir nicht wichtig. Sie jedoch hat sich daran sehr gestört und sich erhofft, mit meiner Hilfe daran zu arbeiten und sich einen ständig größeren Sozialkreis zu erschließen. Das ist natürlich grandios gescheitert. Die neuen Bekanntenkreiskontakte, die es gab, waren für mich sehr anstrengend. Ich habe mitgezogen, vor allem, weil es ihr so wichtig war, aber auch, weil es gewisse Abwechslung bedeutet hat und zu einem Teil auch für mich unterhaltsam genug war.

-Konflikte/Streit/Disharmonie
==> Ich vermute im nachhinein, wir haben unsere Konflikte nicht laut genug ausgetragen, sondern waren zu harmoniebedürftig. Wenn man sich nur am Wochenende sehen kann, ist die gemeinsame Zeit sehr knapp, und vor allem ich wollte die Zeit nicht damit vergeuden, sich zu streiten, sondern die Probleme der Woche (Beruf) ausklammern und sich einfach aufeinander freuen. Für mich persönlich hat das funktioniert.

-anstrengend sehr viel Zeit mit Menschen zu verbringen, Ruhepausen/Rückzugsmöglichkeiten könnten zu wenig werden
==> Da wir eine Fernbeziehung führten, gab es in der Woche keine Probleme, da hatte jeder sein eigenes Leben. Am WE freuten wir uns auf die gemeinsame Zeit und haben sie auch positiv genutzt. Probleme gab es, als wir für ein paar Monate zusammenzogen und ich bei ihr einzog. Ihre Wohnung bot keinen guten Schnitt für zwei Personen, es gab keine guten Rückzugsmöglichkeiten. Ich würde davon abraten, zusammenzuwohnen, wenn man nicht für jeden Partner ein eigenes Zimmer hat, in dem er sich abgrenzen kann.

-Notwendigkeit sich mit Verhütung auseinander zu setzen
-Restrisiko von Schwangerschaft, dadurch Stress
==> Die Zahl unserer Kontakte, in denen dies Bedeutung gehabt hätte, war sehr, sehr klein, bezogen auf die Zeit, in der wir zusammen waren. Aber ja, Verhütung ist wichtig, und es geht da nicht nur um ungewollte Schwangerschaften. Die Frage wäre, ob Du mit einem Freund sexuell aktiv sein würdest oder ausschließlich mit einem Partner?

-Unsicherheit, ob körperliche Nähe überhaupt gefällt, man sich darauf einlassen kann
==> Körperliche Nähe ist wunderschön. Ich vermisse das sehr. Wichtig ist, zu wissen, was Dir gefällt und es zeigen und sagen zu können. Und der Partner muss darauf eingehen wollen.

-Angst verlassen zu werden
==> Beziehung ist auch ein Stück weit Arbeit. Die Angst, meine Beziehung könnte einfach vorbei sein und ich könnte nichts dagegen tun, hat sich am Ende leider bestätigt, aber so muss es ja nicht kommen. Und können nicht auch normale Freundschaften plötzlich aus sein? Das ist kein "Privileg" einer Beziehung.

-falls man sich trennen will, aber der Partner nicht, diesen zu verletzen
==> Habe ich genau so erlebt. Dadurch hat sich die Trennungsphase ihrerseits hingezogen, während ich davon noch gar nichts wusste. Sie wollte sich also trennen, es kündigte sich leise an, ich konnte es nicht wahrnehmen oder nahm es nicht ernst genug, bis sie dann nicht weiter wusste und das Aus erklärte. Das war für uns beide sehr schmerzhaft, für sie so wie für mich. Aber wenn man seinen Partner wirklich liebt, lässt man ihn gehen, weil man will, dass er sein Glück noch finden kann.

-Zeitaufwand, weniger Zeit für Freunde und Hobbys
==> Was ist der Unterschied zwischen Deiner Zeit, die Du mit Freunden verbringst, und der Zeit, die Du mit deinem Partner verbringst? In jedem Fall ist es doch Deine Zeit, die "weg" ist. Ich würde hoffen, dass Du die Zeit mit egal wem gern verbracht hast.

-Planung, man kann nicht einfach alleine entscheiden und machen, was man spontan grade möchte
==> Da kann man gegensteuern, in dem man sich in einer Beziehung solche Freiräume ausbedingt und vereinbart ("Mädelsabend" usw.) Außerdem sollte die Zeit mit dem Partner eine Bereicherung für Dich darstellen, keine Beschränkung. Hier liegt auch die Chance, neue Dinge zu tun, die man alleine sich nicht getraut hat, und die zu zweit lustiger sind und mehr Spaß bringen.

-sich selbst verlieren, durch unbewusste Anpassung an den Partner, nicht mehr richtig wahrnehmen, was man selbst fühlt und denkt
==> Das ist der vermutlich entscheidende Punkt, warum es in meinem Fall am Ende nicht geklappt hat: ich habe viel zu viel Rücksicht auf die Belange und Befindlichkeiten meiner Ex genommen, weil ich dachte, damit täte ich ihr einen Gefallen, es würde sie glücklicher machen, ich müsste mich nur mehr anstrengen, mehr zeigen, mehr geben. Dabei habe ich einen Teil von mir immer zurückgestellt, um der gemeinsamen Harmonie willen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde oder ich mich aufgeben oder zerreiben würde, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, es wäre richtig so.

-Finanzieller Druck, die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass der Partner einen teureren Lebensstil hätte, dadurch Kosten, wenn man etwas gemeinsam unternimmt/einkauft
==> Meine Ex lernte ich als Studentin kennen. Schon ihr erster einfachster Job danach brachte mehr als doppelt soviel Geld ein, wie ich zu der Zeit bereits verdiente. Sie hatte immer erheblich mehr Geld zur Verfügung und konnte sich dadurch auch die teurere Wohnung leisten, das größere Auto, teure Accessoires, usw. und hätte gern viel mehr Reisen gemacht, was sie sich gut hätte leisten können, mich aber finanziell überfordert hätte und daher nicht ging. Angeblich war mein geringerer Verdienst für sie nicht schlimm.

Rückblickend würde ich heute eine Sache anders machen: ich würde heute genau beobachten, ob meine neue Beziehung in allen Punkten, die mir wichtig sind, zu 100% funktioniert. Wenn das nicht der Fall ist, wäre das ein Grund, warum sich über die Zeit Probleme einschleichen könnten und warum die Beziehung dann doch wieder scheitern sollte.

Ich möchte Dich nicht entmutigen, ich möchte Dir klar machen, dass eine "normale" Freundschaft ebenso problematisch sein kann wie eine Beziehung.

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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Malin »

Ich ordne mich selber dem asexuellen Spektrum zu und bin wohl auch eher "demi-romantisch" (oder nennt man das "grey-romantisch"?). Die Vorstellung, regelmäßig (bzw. überhaupt) Sex haben zu müssen und das dann womöglich noch mit einem Mann, den ich zwar menschlich mag, aber in den ich sehr wahrscheinlich nicht verliebt bin, schreckt mich eher ab als dass sie mich motiviert, einen Partner zu finden.

Zudem mag ich keine gekünstelten "Dating"-Situationen. Das erinnert mich zu sehr an Vorstellungsgespräche, und sowas habe ich schon während meiner Arbeitssuche gehasst. Im privaten Bereich will ich mir das nicht auch noch antun.

Was ich allerdings vermisse, sind so Dinge wie Händchenhalten und aneinandergekuschelt im Kino sitzen oder vor einer Konzertbühne stehen, sich verliebte Blicke zuwerfen o. ä.
Freundschaftliche Umarmungen (die ja meistens eher zweckgebunden zur Begrüßung und zum Abschied stattfinden) sind zwar auch schön, können das aber nicht so richtig auffangen. Immerhin besser als nichts.

Außerdem fehlt mir sowas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl - einfach das Wissen, mit meinen Problemen (und auch schönen Dingen) nicht alleine dazustehen, sondern jemanden an meiner Seite zu haben, mit dem man schwierige Situationen gemeinsam meistern kann. Ich habe zwar ein paar (wenige) gute Freundinnen und Freunde, aber ich stehe bei denen nicht an erster Stelle. Wenn ich mich mit ihnen verabreden will, heißt es oft erst mal: "Ich kann noch nicht zusagen, das muss ich erst mit meinem Partner/meiner Partnerin besprechen", und wenn Partner*in jemand von der ganz spontanen Sorte und das Gegenteil eines langristigen Planers ist, bedeutet das, dass ich mich mit manchen Freunden nicht längerfristig vorher verabreden kann. Im Extremfall dann maximal eine Woche im Voraus. Das macht mir im Moment schon ziemlich zu schaffen. Ich wäre auch gerne mal für jemanden diejenige, die ganz selbstverständlich oberste Priorität genießt und wegen der andere Leute mal zurückstecken müssen. (Klingt ganz schön egozentrisch, ich weiß.)

Aber ohne Sex (und dann noch ausgerechnet am Anfang der Beziehung, wenn noch kein Vertrauensverhältnis besteht) bekommt man sowas wohl nicht. :?
Ich ticke einfach zu "anders" als andere Menschen und bin dadurch mit den meisten Männern inkompatibel. Da ich nicht die Kraft habe, Energie und Gefühle in etwas zu investieren, was mit allergrößter Wahrscheinlichkeit dann doch schiefgeht, werde ich wohl bis an mein Lebensende Single bleiben. Das ist für mich leider das geringere Übel. :roll:
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Dattelpalme »

Lissie hat geschrieben: 14 Mai 2022 22:38 Ich frage mich auch manchmal, was ich mir von einer Beziehung erhoffen würde und bin mir oft nicht so sicher, ob ich überhaupt eine Beziehung möchte.
Was mir einfällt, was dafür spricht:
Die Liste ist Spitze. Vieles von dem hat mich wohl auch davon abgehalten in Richtung Beziehung mal was zu unternehmen. Es kommt einfach auf den Menschen an ob er die Risiken einer Beziehung eingehen möchte oder nicht. Die Angst verlassen zu werden wäre bei mir sicher sehr hoch. Umgekehrt wäre es aber natürlich auch möglich dass ich die Beziehung beenden möchte und damit meinem Partner weh tue.

Das das alles aber nach Arbeit klingt lasse ich alles so wie es ist und bleibe Single, auch wenn gelegentliche Downphasen dann immer mal wieder auftauchen.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Tony2021 »

Ob das alles Arbeit wäre, wäre mir egal. Ich möchte es trotzdem gern erleben und ausprobieren, auch wenn es dann vielleicht nach 3 Monaten wieder vorbei ist. Das Risiko würde ich eingehen.
Maverick

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Maverick »

Malin hat geschrieben: 16 Mai 2022 19:28 Ich ordne mich selber dem asexuellen Spektrum zu und bin wohl auch eher "demi-romantisch" (oder nennt man das "grey-romantisch"?). Die Vorstellung, regelmäßig (bzw. überhaupt) Sex haben zu müssen und das dann womöglich noch mit einem Mann, den ich zwar menschlich mag, aber in den ich sehr wahrscheinlich nicht verliebt bin, schreckt mich eher ab als dass sie mich motiviert, einen Partner zu finden.

Zudem mag ich keine gekünstelten "Dating"-Situationen. Das erinnert mich zu sehr an Vorstellungsgespräche, und sowas habe ich schon während meiner Arbeitssuche gehasst. Im privaten Bereich will ich mir das nicht auch noch antun.

Was ich allerdings vermisse, sind so Dinge wie Händchenhalten und aneinandergekuschelt im Kino sitzen oder vor einer Konzertbühne stehen, sich verliebte Blicke zuwerfen o. ä.
Freundschaftliche Umarmungen (die ja meistens eher zweckgebunden zur Begrüßung und zum Abschied stattfinden) sind zwar auch schön, können das aber nicht so richtig auffangen. Immerhin besser als nichts.

Außerdem fehlt mir sowas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl - einfach das Wissen, mit meinen Problemen (und auch schönen Dingen) nicht alleine dazustehen, sondern jemanden an meiner Seite zu haben, mit dem man schwierige Situationen gemeinsam meistern kann. Ich habe zwar ein paar (wenige) gute Freundinnen und Freunde, aber ich stehe bei denen nicht an erster Stelle. Wenn ich mich mit ihnen verabreden will, heißt es oft erst mal: "Ich kann noch nicht zusagen, das muss ich erst mit meinem Partner/meiner Partnerin besprechen", und wenn Partner*in jemand von der ganz spontanen Sorte und das Gegenteil eines langristigen Planers ist, bedeutet das, dass ich mich mit manchen Freunden nicht längerfristig vorher verabreden kann. Im Extremfall dann maximal eine Woche im Voraus. Das macht mir im Moment schon ziemlich zu schaffen. Ich wäre auch gerne mal für jemanden diejenige, die ganz selbstverständlich oberste Priorität genießt und wegen der andere Leute mal zurückstecken müssen. (Klingt ganz schön egozentrisch, ich weiß.)

Aber ohne Sex (und dann noch ausgerechnet am Anfang der Beziehung, wenn noch kein Vertrauensverhältnis besteht) bekommt man sowas wohl nicht. :?
Ich ticke einfach zu "anders" als andere Menschen und bin dadurch mit den meisten Männern inkompatibel. Da ich nicht die Kraft habe, Energie und Gefühle in etwas zu investieren, was mit allergrößter Wahrscheinlichkeit dann doch schiefgeht, werde ich wohl bis an mein Lebensende Single bleiben. Das ist für mich leider das geringere Übel. :roll:
Hallo Malin,

dein Beitrag liest sich fast wie ein Spiegelbild meiner selbst. Der Begriff "demi-romantisch" ist korrekt und bedeutet dasselbe wie "grayromantisch". Gefühlt wird Letzterer häufiger verwendet, das ist aber Geschmackssache.

Auch ich vermisse Dinge wie Händchenhalten, in den Arm genommen werden usw. sehr. Leider können das viele nicht verstehen, weil das für sie ein Widerspruch zur Asexualität ist, was es eigentlich nicht ist.

Fragen dich denn deine Freundinnen aktiv, ob du mit ihnen etwas unternehmen möchtest? Oder musst immer du bei den meisten nachfragen, ob sie an X Zeit für Y haben? Letzteres ist bestimmt sehr ermüdend?

Ich kann deine Resignation sehr verstehen. Mir geht es da mittlerweile auch nicht mehr anders. Es ist extrem schmerzhaft, wenn sich dann erst nach mehreren Jahren mittenmal Gefühle für eine gute Freundin einstellen und man weiß, dass das alles verbauen würde. Ich versuche es daher auch nicht mehr, weil der Schmerz dann einfach zu groß ist - auch wenn ich sehr unter der jetzigen Situation leide... Aber das versteht hier im Forum leider kaum jemand.

Kennst du schon das Aven-Forum.de? Das ist ein spezielles Forum für asexuelle Menschen und ihren Gedanken und Sorgen. Leider ist da recht wenig los (also noch viel weniger als hier). Es kann aber helfen, sich dort auszutauschen.

@Mods: Bitte entschuldigt den Link bzw. die Werbung für Aven. Da das ein nicht-kommerzielles Angebot ist, habe ich das als gerade noch okay eingestuft. Solltet ihr da anderer Meinung sein, könnt ihr das gerne zensieren.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Egil »

Lissie hat geschrieben: 14 Mai 2022 22:38 -Finanzieller Druck, die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass der Partner einen teureren Lebensstil hätte, dadurch Kosten, wenn man etwas gemeinsam unternimmt/einkauft
Das Gegenteil kann aber genauso gut der Fall sein: im Normalfall kommt ja auch ein zweites Einkommen dazu, und man spart ja auch, z.B. dadurch, dass eine Wohnung für 2 tendenziell günstiger sein sollte als eine Singlewohnung. Ich stimme aber zu, dass es bei extremen Unterschieden beim Einkommen schwierig werden könnte.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: 22 Mai 2022 20:01 Ich stimme aber zu, dass es bei extremen Unterschieden beim Einkommen schwierig werden könnte.
Eigentlich ist es nicht so schwierig. Der Partner mit wenig Einkommen hat ja wenig Möglichkeiten, sich an den Lebensstil des Anderen anzupassen. Also kann der Reichere entweder den Standard annehmen, den der Ärmere sich leisten kann, oder die Luxussachen für beide bezahlen, oder nur für sich den Luxus kaufen und es allein nutzen. Für gewöhnlich spielt sich eine Mischung aus allen drei Optionen ein. Es sei denn, einer fängt an, Forderungen zu stellen, die der andere nicht erfüllen kann oder will. Aber dann gibt es eh Probleme - egal ob es ums Geld oder um andere Dinge geht.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von time4change »

Lissie hat geschrieben: 14 Mai 2022 22:38 ... eine Beziehung ...
Was mir einfällt, was dafür spricht:

-Freundschaft
-gegenseitige Unterstützung
- ...
-gemeinsame Erlebnisse
-zwischenmenschliche Harmonie
-weniger alleine sein/den Alltag teilen
-gemeinsame Projekte haben

das hatte ich schon über 20 Jahre lang im Rahmen von Freundschaften

(ein Großteil ist halt nachdem ich jobbedingt in eine andere Stadt gezogen bin - und bei den anderen das Heiraten und Kinderkriegen losging - wegerodiert, und der letzte Kumpel mit dem ich sehr viel unternommen hatte ist vor gut 3 Jahren gestorben)

es bleibt also
Lissie hat geschrieben: 14 Mai 2022 22:38 -körperliche Nähe
-Lieben/ geliebt werden
und hierfür brauche ich eine für mich attraktive Frau, die ZUGLEICH Lust auf intensive Nähe mit mir hat
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Zwerg »

time4change hat geschrieben: 23 Mai 2022 09:53

das hatte ich schon über 20 Jahre lang im Rahmen von Freundschaften

(ein Großteil ist halt nachdem ich jobbedingt in eine andere Stadt gezogen bin - und bei den anderen das Heiraten und Kinderkriegen losging - wegerodiert, und der letzte Kumpel mit dem ich sehr viel unternommen hatte ist vor gut 3 Jahren gestorben)

Warum kannst Du keine neuen Freundschaften schließen? Außerdem verändern zwar Dinge wie Umzug, Heiraten und Kinderkriegen eine Freundschaft, aber beenden sie doch nicht. Jedenfalls nicht automatisch.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von time4change »

Zwerg hat geschrieben: 23 Mai 2022 14:07Außerdem verändern zwar Dinge wie Umzug, Heiraten und Kinderkriegen eine Freundschaft, aber beenden sie doch nicht. Jedenfalls nicht automatisch.
EINE Freundschaft habe ich/haben wir ca. 15 Jahre lang auf ca. 150 km Distanz weiter gepflegt
(auch mal mit Camping/Gartenparty-Wochenende, gemeinsam in Urlaub fahren, usw.)

damit und mit ein- bis zweimal im Monat meine Mutter besuchen war bereits mehr als die Hälfte der Wochenenden ausgefüllt ... bei nem Vollzeitjob geht man abends auch weniger weg als während dem Studium ...

-->
Zwerg hat geschrieben: 23 Mai 2022 14:07Warum kannst Du keine neuen Freundschaften schließen?
wegen

1. s.o.: zu wenig Gelegenheiten

2. weil rund 90 % der Arbeitskollegen mehr mit Familie, z.T. Pendeln, und und und beschäftigt sind - oder im ersten Job im Mittel 20 Jahre älter waren - als dass diese Bock haben nach Feierabend mal SPONTAN was zu unternehmen

3. hatte zwei oder dreimal WG-Konstellationen, in denen wir uns gut verstanden haben und auch mal zusammen losgezogen sind
in einem Fall wurde die Mitbewohnerin schwanger und ist mit ihrem Freund zusammengezogen
ansonsten sind die Leute meist nach 1 bis 3 Jahren wieder weg- und ganz woanders hingezogen ...
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
Maverick

Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Maverick »

Zwerg hat geschrieben: 23 Mai 2022 14:07 Warum kannst Du keine neuen Freundschaften schließen? Außerdem verändern zwar Dinge wie Umzug, Heiraten und Kinderkriegen eine Freundschaft, aber beenden sie doch nicht. Jedenfalls nicht automatisch.
Natürlich beendet das Freundschaften nicht automatisch. Es verändert sie aber und es bleibt dann zumeist nicht mehr so viel Zeit für sie übrig. Ein Mal die Woche zu schreiben und sich drei Mal im Jahr zu sehen ist mir einfach zu wenig - das ist für mich keine Freundschaft mehr, sondern nur noch eine Bekanntschaft dann.
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Re: Wozu dann eine Beziehung?

Beitrag von Zwerg »

Maverick hat geschrieben: 23 Mai 2022 16:59
time4change hat geschrieben: 23 Mai 2022 14:28

"Freundschaft" definiert jeder individuell.

Ich beurteile deren Wert nicht nach der Kontakthäufigkeit. Möglicherweise ist da unser Erfahrungshorizont unterschiedlich, denn ich hatte ja als Kind und Jugendlicher keine Freunde. Als Erwachsener aber sind Freundschaften, bei denen man jeden Tag oder jedes Wochenende um die Häuser zieht eher die Ausnahme und das ganz unabhängig vom Beziehungsstatus. Bekanntschaften, die mich inspirieren aber ergeben sich immer mal wieder. Vielleicht -ich will da keinesfalls jemand zu nahe treten- ist es ein bisschen verwegen zu erwarten, da müsse es jemand geben, der die Lücke im Tagesablauf füllt, weil man sonst nichts mit dieser Zeit bzw. mit sich selbst anfangen kann.