Henrietta hat geschrieben: ↑10 Apr 2022 09:11 Meine Anbahnungsversuche haben immer nur stattgefunden, wenn ich schon verliebt war. Das ist mein Motor, überhaupt aktiv zu werden und dann kann ich auch die erste Initiative ergreifen, Einfach deswegen, weil das Verliebtheitsgefühl immer so groß ist und ich dann ein so starkes Verlangen habe, die Person zu sehen. Aber gleichzeitig steht mir dieses Gefühl dann für alle weiteren Schritte total im Wege, weil ich maximal gestresst dadurch bin und sehr große Angst vor allen weiteren Schritten verspüre, weil ja gefühlt so viel auf dem Spiel steht.
Und in meinem Kopf ist dann nur noch ganz viel Nebel und ich weiß überhaupt nicht, wie ein weitere Schritt nun aussehen könnte. Ich würde mich dann einfach immer weiter und weiter verabreden und nie passiert irgendetwas.
Ich finde mich auch in dem wieder was Henrietta beschreibt, denn so habe ich es bis weit über 30 gehalten. Nur wenn ich verliebt war, war überhaupt eine Motivation da eine Beziehung anzustreben.Sternenwanderer hat geschrieben: ↑10 Apr 2022 09:52 Ich hab das ehrlich gesagt auch immer so gesehen. Wenn ich nicht in eine Frau verliebt war habe ich nicht den Sinn darin gesehen Nähe oder eine Beziehung zu ihr zu suchen. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie das ohne anfängliche Gefühle klappen soll. Warum beginnt man denn eine Beziehung wenn man nicht verliebt ist? Aus Neugier? Interesse? Pragmatismus? Weil es eine gesellschaftliche Norm ist? Und dann hofft man das sich Gefühle irgendwie entwickeln mit der Zeit? Das es sich irgendwie zusammen wächst? Ich halte das für eine sehr merkwürdige Art eine Beziehung zu beginnen. Aber vielleicht ist es die „normale“ Art?
Aber inzwischen sehe ich das etwas anders. Inzwischen warte ich nicht auf tiefere Gefühle, ehe ich aktiv das Interesse des anderen abklopfe, einfach weil ich weiß, dass das viel zu lange dauert. Und ich würde (bzw. habe) auch ohne tiefere Gefühle Beziehungsversuche gestartet.
Warum mache ich das? Weil das Ganze in meinen Augen ein Spektrum ist. Anfangs checken wir beide einander ab, und finden heraus ob ein grundlegendes Interesse besteht. Wenn ja, dann trifft man sich öfter, hebt es auf diese neue Ebene, offenbart einander das Interesse, und beginnt dann eine Beziehung. Die muss anfangs noch gar nicht so innig sein, aber solange beide Seiten glücklich mit dem sind was passiert, gibt es keinen Grund das abzuwerten.
Vielleicht bleibts bei einer reinen Bettgeschichte, aber vielleicht wirds auch mehr. Vielleicht wird eine mehrjährige Beziehung draus, obwohl man im Grunde schon weiß, dass es nicht das ganze Leben lang halten wird... und vielleicht tut es das doch.
Vielleicht kommen die Gefühle noch, vielleicht nicht, und ich finde es ist viel einfacher das herauszufinden, wenn man viel Zeit miteinander verbringt, wie man das in einer Beziehung ja normalerweise tut.