Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

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Einzelgänger
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Einzelgänger »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 16:51 Gab es eigentlich auch mal eine Situation bei jemanden, wo man mit dem AB-Status in einer Gruppe schon mal bloßgestellt , ausgelacht oder kritisiert wurde?
Das ist der Vorteil an meiner Einsamkeit. Es gibt keine Gruppe in der sowas passieren könnte. 8-)
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von LesHommes »

In meinem Umfeld sind die Partnerschaften der Anderen auch nicht immer von Glück gesegnet. Ich kenne neben den üblichen florierenden Kleinfamilien eine ganze Menge Leute, die entweder als Single herumsuchen oder sich zwischendurch von recht festen Bindungen getrennt haben und dann mehrere Jahre bis zur nächsten Partnerschaft gebraucht haben. Manche probieren gerade erst das Zusammenleben. Und da die meisten früher oder später eine Trennung mitgemacht haben und begreifen, dass Zusammenleben gar nicht so einfach ist, gibts auch kaum oberschlaue Sprüche. Eher sowas wie gegenseitiges Verständnis.
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Menelaos
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Menelaos »

Auch wenn mir klar ist, dass dieser Thread wohl hauptsächlich dazu dient Frust abzulassen, und ich diesen Frust auch absolut verstehen kann, wenn jemand meint mit irgendeinem pauschalen Spruch (womöglich noch ungefragt) helfen zu können, statt erstmal nachzufragen ob Hilfe erwünscht ist, und dann weiter zu fragen, um die Situation besser zu verstehen, möchte ich den Versuch wagen etwas Verständnis für solche Sprüche zu schaffen.
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:42 Am liebsten (nicht) sind mir diese super Ratschläger wie
-"Geh einfach raus"
-Regelmäßig duschen (ja, ernsthaft)
-"Sei einfach du selbst" (hat mir ja bis jetzt sehr viel gebracht)
usw.

Ich komme mir da immer so verarscht vor. Ich warte nur noch auf den "mehrmals pro Minute atmen" Ratschlag.
Ich weiß nicht in welchen Situationen du die ersten beiden zu hören bekommst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Sprüche kommen, wenn der andere nicht den Eindruck gewonnen hat, dass genau das bei dir das Problem sein könnte. (freilich könnte er das aus vernünftigen Gründen glauben, oder aber aus recht unüberlegten Vorurteilen heraus)

"Sei einfach du selbst" ist dagegen ein Ratschlag, der gar nicht so leicht zu befolgen ist wie du vielleicht denkst. Ein schüchterner Mensch kann sich beispielsweise unauthetisch verhalten, weil ihn seine Schüchternheit daran hindert sein authentisches Selbst zu zeigen.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:27 Solche Sprüche wie z. B. der Topf und der Deckel sind Zitate, die alles andere als empathisch und reflektiert sind.
Ich behaupte jetzt mal, dass der Hauptzweck all dieser Sprüche darin besteht, dem Betreffenden Mut zu machen, denn ohne Zuversicht halte ich den Weg aus der Einsamkeit heraus für sehr sehr viel schwerer.
Ob diese Sprüche wirklich zuversichtlicher stimmen ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ich denke das ist meistens die Absicht dahinter.
dr_Levelboss hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:43 Da wären wir dann bei der Floskel "Du musst dich erst selbst lieben bevor es jemand anderes tun kann" :mrgreen:
Meine eigene Erfahrung sagt mir, dass da durchaus etwas dran ist. Du gehst einfach anders mit anderen Menschen um, je mehr du dich selbst magst, und bist eher in der Lage sie auch wirklich an dich heran zu lassen, bzw. bist nicht gleich am Boden zerstört, wenn sie deine Zuneigung nicht erwidern.
Liebst du dich selbst, dann ist ein anderer Mensch der dich nicht liebt, nicht gleich eine Bestätigung deiner Selbstzweifel, sondern nur etwas Unvermeidliches, das aber absolut jeden Menschen betrifft.
Das ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen, ist aber aus meiner Sicht nur für Menschen anwendbar, die bereits Menschen in ihrem Umfeld haben die sie lieben. Ich habe auch erst vor kurzem einen Pschologen gesehen, der die Meinung vertritt, dass es für den Fall, dass man im bisherigen Leben keine Liebe bekommen hat, wichtig ist, dass diese "Liebesspeicher" von außen aufgeladen werden. Macht für mich auch irgendwie Sinn, denn in der Regel bekommt man diese Liebe als Baby/Kleinkind aus dem näheren Umfeld und dann halt irgendwann mal von anderen.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Aber er dürfte wohl Recht haben, dass es sehr viel leichter ist, wenn man von außen Liebe bekommt, und unendlich viel schwerer, wenn man sie in der Kindheit gar nicht erfahren hat... schwerer, aber nicht unmöglich.

Ich bin immer ganz und gar nicht happy, wenn hier im Forum jemand die Hoffnung ausdrückt, durch die Liebe eines anderen Menschen quasi von seinen Selbstzweifeln, und seiner Unfähigkeit sich selbst zu lieben, geheilt zu werden.
Und nein, es ist nicht so, dass ich das den Leuten nicht gönnen würde, oder nicht verstehe, wie viel einfacher und schmerzloser das doch wäre, als sich erst durch Eigenliebe selbst hoch zu ziehen. Es geht mir vielmehr darum, dass ich es nicht für eine echte Heilung halte, sondern lediglich für ein Pflaster über einer Wunde, das abgerissen wird, sollte die Beziehung doch nicht halten, oder auch nur die Angst besteht, dass das passieren könnte. Ich glaube diese Vorstellung erzeugt eine ungesunde Abhängigkeit, und vergrößert das Risiko, dass die Beziehung tatsächlich daran zerbricht.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 16:45 Solche Zitate habe ich schon oft in medialen Zusammenhängen gehört. Da werden irgendwelche "Experten", wie Flirtcoaches oder Lifestyle-Berater interviewt, welche dann von irgendwelchen 0815-Situationen berichten, die aber in der Praxis der Realität oftmals ganz anders aussehen.
Wie sollte man es anders machen? Es gibt eine Million Situationen, daher dürfte ein grobes Regelwerk am besten helfen, vor allem wenn es sich auf die häufigsten Situationen konzentriert.
Wenn du Ratschläge für bestimmte Situationen willst, wirst du gezielt nachfragen müssen.
Auf welche Punkte man in solchen "Ratschlägen" nicht eingeht, sind u. a., dass die Person, die man interessant findet, vielleicht aber selber kein Interesse hat oder schon in einer Beziehung ist.
Du meinst wenn man weiß dass die Person kein Interesse hat, oder vergeben ist?! Ich bin sicher es gibt auch dafür Ratschläge, aber die lauten halt meistens "Lass es bleiben!"
Wenn du es aber noch nicht weißt, und erst im Laufe der Ansprache herausfindest, dann sehe ich das Problem nicht. Eben dafür ist das Ansprechen doch da. :gruebel:
Beim zweiteren der beiden Punkte, die das Contra zu solchen "Vorschlägen" bilden, sollte man es erst recht lassen. Das kann richtig Probleme geben. Da gibt es genug Beispiele und Situationen, die schon passiert sind verbindlich ganz unschöner Konflikte zwischen einzelnen Menschen.
Ja, das kann wohl passieren, aber auch hier verstehe ich nicht das Problem. Wenn du abschätzen kannst, dass es passieren würde (weil du weißt dass ein Türsteher-Freund zu dieser Frau gehört) dann machst du es halt nicht. Und wenn du es nicht weißt, dann kannst du dich entweder ewig fragen was alles passieren könnte, oder aber du riskierst es einfach.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43 Auch wenn mir klar ist, dass dieser Thread wohl hauptsächlich dazu dient Frust abzulassen, und ich diesen Frust auch absolut verstehen kann, wenn jemand meint mit irgendeinem pauschalen Spruch (womöglich noch ungefragt) helfen zu können, statt erstmal nachzufragen ob Hilfe erwünscht ist, und dann weiter zu fragen, um die Situation besser zu verstehen, möchte ich den Versuch wagen etwas Verständnis für solche Sprüche zu schaffen.
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:42 Am liebsten (nicht) sind mir diese super Ratschläger wie
-"Geh einfach raus"
-Regelmäßig duschen (ja, ernsthaft)
-"Sei einfach du selbst" (hat mir ja bis jetzt sehr viel gebracht)
usw.

Ich komme mir da immer so verarscht vor. Ich warte nur noch auf den "mehrmals pro Minute atmen" Ratschlag.
Ich weiß nicht in welchen Situationen du die ersten beiden zu hören bekommst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Sprüche kommen, wenn der andere nicht den Eindruck gewonnen hat, dass genau das bei dir das Problem sein könnte. (freilich könnte er das aus vernünftigen Gründen glauben, oder aber aus recht unüberlegten Vorurteilen heraus)

"Sei einfach du selbst" ist dagegen ein Ratschlag, der gar nicht so leicht zu befolgen ist wie du vielleicht denkst. Ein schüchterner Mensch kann sich beispielsweise unauthetisch verhalten, weil ihn seine Schüchternheit daran hindert sein authentisches Selbst zu zeigen.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:27 Solche Sprüche wie z. B. der Topf und der Deckel sind Zitate, die alles andere als empathisch und reflektiert sind.
Ich behaupte jetzt mal, dass der Hauptzweck all dieser Sprüche darin besteht, dem Betreffenden Mut zu machen, denn ohne Zuversicht halte ich den Weg aus der Einsamkeit heraus für sehr sehr viel schwerer.
Ob diese Sprüche wirklich zuversichtlicher stimmen ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ich denke das ist meistens die Absicht dahinter.
dr_Levelboss hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:43 Da wären wir dann bei der Floskel "Du musst dich erst selbst lieben bevor es jemand anderes tun kann" :mrgreen:
Meine eigene Erfahrung sagt mir, dass da durchaus etwas dran ist. Du gehst einfach anders mit anderen Menschen um, je mehr du dich selbst magst, und bist eher in der Lage sie auch wirklich an dich heran zu lassen, bzw. bist nicht gleich am Boden zerstört, wenn sie deine Zuneigung nicht erwidern.
Liebst du dich selbst, dann ist ein anderer Mensch der dich nicht liebt, nicht gleich eine Bestätigung deiner Selbstzweifel, sondern nur etwas Unvermeidliches, das aber absolut jeden Menschen betrifft.
Das ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen, ist aber aus meiner Sicht nur für Menschen anwendbar, die bereits Menschen in ihrem Umfeld haben die sie lieben. Ich habe auch erst vor kurzem einen Pschologen gesehen, der die Meinung vertritt, dass es für den Fall, dass man im bisherigen Leben keine Liebe bekommen hat, wichtig ist, dass diese "Liebesspeicher" von außen aufgeladen werden. Macht für mich auch irgendwie Sinn, denn in der Regel bekommt man diese Liebe als Baby/Kleinkind aus dem näheren Umfeld und dann halt irgendwann mal von anderen.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Aber er dürfte wohl Recht haben, dass es sehr viel leichter ist, wenn man von außen Liebe bekommt, und unendlich viel schwerer, wenn man sie in der Kindheit gar nicht erfahren hat... schwerer, aber nicht unmöglich.

Ich bin immer ganz und gar nicht happy, wenn hier im Forum jemand die Hoffnung ausdrückt, durch die Liebe eines anderen Menschen quasi von seinen Selbstzweifeln, und seiner Unfähigkeit sich selbst zu lieben, geheilt zu werden.
Und nein, es ist nicht so, dass ich das den Leuten nicht gönnen würde, oder nicht verstehe, wie viel einfacher und schmerzloser das doch wäre, als sich erst durch Eigenliebe selbst hoch zu ziehen. Es geht mir vielmehr darum, dass ich es nicht für eine echte Heilung halte, sondern lediglich für ein Pflaster über einer Wunde, das abgerissen wird, sollte die Beziehung doch nicht halten, oder auch nur die Angst besteht, dass das passieren könnte. Ich glaube diese Vorstellung erzeugt eine ungesunde Abhängigkeit, und vergrößert das Risiko, dass die Beziehung tatsächlich daran zerbricht.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 16:45 Solche Zitate habe ich schon oft in medialen Zusammenhängen gehört. Da werden irgendwelche "Experten", wie Flirtcoaches oder Lifestyle-Berater interviewt, welche dann von irgendwelchen 0815-Situationen berichten, die aber in der Praxis der Realität oftmals ganz anders aussehen.
Wie sollte man es anders machen? Es gibt eine Million Situationen, daher dürfte ein grobes Regelwerk am besten helfen, vor allem wenn es sich auf die häufigsten Situationen konzentriert.
Wenn du Ratschläge für bestimmte Situationen willst, wirst du gezielt nachfragen müssen.
Auf welche Punkte man in solchen "Ratschlägen" nicht eingeht, sind u. a., dass die Person, die man interessant findet, vielleicht aber selber kein Interesse hat oder schon in einer Beziehung ist.
Du meinst wenn man weiß dass die Person kein Interesse hat, oder vergeben ist?! Ich bin sicher es gibt auch dafür Ratschläge, aber die lauten halt meistens "Lass es bleiben!"
Wenn du es aber noch nicht weißt, und erst im Laufe der Ansprache herausfindest, dann sehe ich das Problem nicht. Eben dafür ist das Ansprechen doch da. :gruebel:
Beim zweiteren der beiden Punkte, die das Contra zu solchen "Vorschlägen" bilden, sollte man es erst recht lassen. Das kann richtig Probleme geben. Da gibt es genug Beispiele und Situationen, die schon passiert sind verbindlich ganz unschöner Konflikte zwischen einzelnen Menschen.
Ja, das kann wohl passieren, aber auch hier verstehe ich nicht das Problem. Wenn du abschätzen kannst, dass es passieren würde (weil du weißt dass ein Türsteher-Freund zu dieser Frau gehört) dann machst du es halt nicht. Und wenn du es nicht weißt, dann kannst du dich entweder ewig fragen was alles passieren könnte, oder aber du riskierst es einfach.
@Menelaos: Dieser Thread ist nicht dafür da, um Frust abzulassen. Natürlich kannst du deine Meinung haben, aber ich finde sie über diesen Austausch nicht nett. Es ist doch eine wichtige Sache, dass es solche Foren gibt, in denen sich Menschen mit den gleichen Problemen austauschen können.
Noch zu dem Spruch, bei dem es sich mit um den Topf und den Deckel handelt, hast du den Satz nur partiell kommentiert. Ich fügte noch dazu, dass wir alles Menschen mit Gefühlen sind und keine leblosen Gegenstände wie dieses Küchenzubehör.
Zudem kann man dieses Zitat auch so deuten, dass es auch oftmals von den Leuten immer sehr schroff und einseitig genannt wird, indem man sich nicht um den individuellen Menschen als Person mit seiner Vorgeschichte und seiner aktuellen Situation keine Gedanken macht.
Menschen, die diese Zitate sagen, gehen oftmals nur von ihrer eigenen Situation aus, in der es alles normal ist, beizeiten Beziehungserfahrungen zu machen. Daher ist es oftmals nicht möglich, sich in eine andere Lebenssituation hineinzuversetzen.

Aber gut, jeder hat da halt so seine Meinung und muss auch seine Erfahrungen erst einmal selber machen.
Das sage ich nicht einfach so, sondern weil ich damals selber eine AB-SHG gründete, organisierte und gestaltete.
Dort hat es auch eine Menge unterschiedliche Meinungsbilder gegeben. Als diese Gruppe sich auflöste und man eine Zeit später, das ein oder andere Gruppenmitglied wieder traf, hatte mancher dieser Menschen auch sich in seinem Meinungsbild verändert.

Natürlich gibt es auch Menschen, die selbst nie AB´´s waren und versuchen, einem nur Mut zuzureden. Auch ist ihnen bewusst, dass das Leben eines jeden Menschen unterschiedlich verläuft.

Da gibt es auch wissenschaftlich (u. a. aus der Soziologie) sehr gute Theorien.

Zum einen sind dies zwei soziologische Theorien:
Eine ist die struktur-funktionalistische Theorie von Ralf Dahrendorf und Talcott Parson und zum anderen die interaktionistische Rollentheorie von Lothar Krappmann. Diese stellt man oft zum Vergleich gegenüber.

Andernfalls gibt es von Ulrich Beck die "Individualisierungstheorie".

Ich wünsche dir einen schönes WE noch und natürlich auch das Glück, irgendwann eine nette Partnerin zu finden :vielglueck: :umarmung2:
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Obelix
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Obelix »

Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43 Ich behaupte jetzt mal, dass der Hauptzweck all dieser Sprüche darin besteht, dem Betreffenden Mut zu machen, denn ohne Zuversicht halte ich den Weg aus der Einsamkeit heraus für sehr sehr viel schwerer.
Ob diese Sprüche wirklich zuversichtlicher stimmen ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ich denke das ist meistens die Absicht dahinter.
Ich sehr in solchen Allgemeinplätzen vor allem den eher hilflosen Versuch, etwas optimistisches zu sagen und die Gesprächsatmosphäre positiv zu halten, ohne aber in dem konkreten Fall wirklich helfen zu können oder wollen. Das Thema ist damit für dieses Gespräch abgehakt, und man muss sich mit dem konkreten Details nicht weiter auseinandersetzen.
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43 Auch wenn mir klar ist, dass dieser Thread wohl hauptsächlich dazu dient Frust abzulassen, und ich diesen Frust auch absolut verstehen kann, wenn jemand meint mit irgendeinem pauschalen Spruch (womöglich noch ungefragt) helfen zu können, statt erstmal nachzufragen ob Hilfe erwünscht ist, und dann weiter zu fragen, um die Situation besser zu verstehen, möchte ich den Versuch wagen etwas Verständnis für solche Sprüche zu schaffen.
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:42 Am liebsten (nicht) sind mir diese super Ratschläger wie
-"Geh einfach raus"
-Regelmäßig duschen (ja, ernsthaft)
-"Sei einfach du selbst" (hat mir ja bis jetzt sehr viel gebracht)
usw.

Ich komme mir da immer so verarscht vor. Ich warte nur noch auf den "mehrmals pro Minute atmen" Ratschlag.
Ich weiß nicht in welchen Situationen du die ersten beiden zu hören bekommst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Sprüche kommen, wenn der andere nicht den Eindruck gewonnen hat, dass genau das bei dir das Problem sein könnte. (freilich könnte er das aus vernünftigen Gründen glauben, oder aber aus recht unüberlegten Vorurteilen heraus)

"Sei einfach du selbst" ist dagegen ein Ratschlag, der gar nicht so leicht zu befolgen ist wie du vielleicht denkst. Ein schüchterner Mensch kann sich beispielsweise unauthetisch verhalten, weil ihn seine Schüchternheit daran hindert sein authentisches Selbst zu zeigen.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:27 Solche Sprüche wie z. B. der Topf und der Deckel sind Zitate, die alles andere als empathisch und reflektiert sind.
Ich behaupte jetzt mal, dass der Hauptzweck all dieser Sprüche darin besteht, dem Betreffenden Mut zu machen, denn ohne Zuversicht halte ich den Weg aus der Einsamkeit heraus für sehr sehr viel schwerer.
Ob diese Sprüche wirklich zuversichtlicher stimmen ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ich denke das ist meistens die Absicht dahinter.
dr_Levelboss hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:43 Da wären wir dann bei der Floskel "Du musst dich erst selbst lieben bevor es jemand anderes tun kann" :mrgreen:
Meine eigene Erfahrung sagt mir, dass da durchaus etwas dran ist. Du gehst einfach anders mit anderen Menschen um, je mehr du dich selbst magst, und bist eher in der Lage sie auch wirklich an dich heran zu lassen, bzw. bist nicht gleich am Boden zerstört, wenn sie deine Zuneigung nicht erwidern.
Liebst du dich selbst, dann ist ein anderer Mensch der dich nicht liebt, nicht gleich eine Bestätigung deiner Selbstzweifel, sondern nur etwas Unvermeidliches, das aber absolut jeden Menschen betrifft.
Das ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen, ist aber aus meiner Sicht nur für Menschen anwendbar, die bereits Menschen in ihrem Umfeld haben die sie lieben. Ich habe auch erst vor kurzem einen Pschologen gesehen, der die Meinung vertritt, dass es für den Fall, dass man im bisherigen Leben keine Liebe bekommen hat, wichtig ist, dass diese "Liebesspeicher" von außen aufgeladen werden. Macht für mich auch irgendwie Sinn, denn in der Regel bekommt man diese Liebe als Baby/Kleinkind aus dem näheren Umfeld und dann halt irgendwann mal von anderen.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Aber er dürfte wohl Recht haben, dass es sehr viel leichter ist, wenn man von außen Liebe bekommt, und unendlich viel schwerer, wenn man sie in der Kindheit gar nicht erfahren hat... schwerer, aber nicht unmöglich.

Ich bin immer ganz und gar nicht happy, wenn hier im Forum jemand die Hoffnung ausdrückt, durch die Liebe eines anderen Menschen quasi von seinen Selbstzweifeln, und seiner Unfähigkeit sich selbst zu lieben, geheilt zu werden.
Und nein, es ist nicht so, dass ich das den Leuten nicht gönnen würde, oder nicht verstehe, wie viel einfacher und schmerzloser das doch wäre, als sich erst durch Eigenliebe selbst hoch zu ziehen. Es geht mir vielmehr darum, dass ich es nicht für eine echte Heilung halte, sondern lediglich für ein Pflaster über einer Wunde, das abgerissen wird, sollte die Beziehung doch nicht halten, oder auch nur die Angst besteht, dass das passieren könnte. Ich glaube diese Vorstellung erzeugt eine ungesunde Abhängigkeit, und vergrößert das Risiko, dass die Beziehung tatsächlich daran zerbricht.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 16:45 Solche Zitate habe ich schon oft in medialen Zusammenhängen gehört. Da werden irgendwelche "Experten", wie Flirtcoaches oder Lifestyle-Berater interviewt, welche dann von irgendwelchen 0815-Situationen berichten, die aber in der Praxis der Realität oftmals ganz anders aussehen.
Wie sollte man es anders machen? Es gibt eine Million Situationen, daher dürfte ein grobes Regelwerk am besten helfen, vor allem wenn es sich auf die häufigsten Situationen konzentriert.
Wenn du Ratschläge für bestimmte Situationen willst, wirst du gezielt nachfragen müssen.
Auf welche Punkte man in solchen "Ratschlägen" nicht eingeht, sind u. a., dass die Person, die man interessant findet, vielleicht aber selber kein Interesse hat oder schon in einer Beziehung ist.
Du meinst wenn man weiß dass die Person kein Interesse hat, oder vergeben ist?! Ich bin sicher es gibt auch dafür Ratschläge, aber die lauten halt meistens "Lass es bleiben!"
Wenn du es aber noch nicht weißt, und erst im Laufe der Ansprache herausfindest, dann sehe ich das Problem nicht. Eben dafür ist das Ansprechen doch da. :gruebel:
Beim zweiteren der beiden Punkte, die das Contra zu solchen "Vorschlägen" bilden, sollte man es erst recht lassen. Das kann richtig Probleme geben. Da gibt es genug Beispiele und Situationen, die schon passiert sind verbindlich ganz unschöner Konflikte zwischen einzelnen Menschen.
Ja, das kann wohl passieren, aber auch hier verstehe ich nicht das Problem. Wenn du abschätzen kannst, dass es passieren würde (weil du weißt dass ein Türsteher-Freund zu dieser Frau gehört) dann machst du es halt nicht. Und wenn du es nicht weißt, dann kannst du dich entweder ewig fragen was alles passieren könnte, oder aber du riskierst es einfach.

Noch zu der Bezeichnung "Türsteher-Freund": Ich spreche nicht nur die Situation der Männer an, sondern auch die der Frauen. Auch sie lernen Männer kennen, die ihnen sympathisch sind, jedoch aber schon mit einer anderen Frau zusammen.
Für Frauen sind solche Situationen auch sehr schmerzhaft.
Pegasus_m_OWL

Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Obelix hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:30
Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43 Ich behaupte jetzt mal, dass der Hauptzweck all dieser Sprüche darin besteht, dem Betreffenden Mut zu machen, denn ohne Zuversicht halte ich den Weg aus der Einsamkeit heraus für sehr sehr viel schwerer.
Ob diese Sprüche wirklich zuversichtlicher stimmen ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ich denke das ist meistens die Absicht dahinter.
Ich sehr in solchen Allgemeinplätzen vor allem den eher hilflosen Versuch, etwas optimistisches zu sagen und die Gesprächsatmosphäre positiv zu halten, ohne aber in dem konkreten Fall wirklich helfen zu können oder wollen. Das Thema ist damit für dieses Gespräch abgehakt, und man muss sich mit dem konkreten Details nicht weiter auseinandersetzen.
Das ist durchaus korrekt. Oftmals klingen solche Zitate sehr pauschal.
Pegasus_m_OWL

Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

LesHommes hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:33 In meinem Umfeld sind die Partnerschaften der Anderen auch nicht immer von Glück gesegnet. Ich kenne neben den üblichen florierenden Kleinfamilien eine ganze Menge Leute, die entweder als Single herumsuchen oder sich zwischendurch von recht festen Bindungen getrennt haben und dann mehrere Jahre bis zur nächsten Partnerschaft gebraucht haben. Manche probieren gerade erst das Zusammenleben. Und da die meisten früher oder später eine Trennung mitgemacht haben und begreifen, dass Zusammenleben gar nicht so einfach ist, gibts auch kaum oberschlaue Sprüche. Eher sowas wie gegenseitiges Verständnis.
Und das erlebe ich bei vielen Menschen auch. Einen weiteren Punkt, über den man auch oft staunen kann, ist, dass bei einigen Leuten eine Beziehung endet und sie dann auf einmal wieder in einer neuen sind.
Während man selber immer nur allein war und es auch nicht anders kennt, ist es bei denen so eine Art Normalität, immer wieder jemand neues an der Seite zu haben.

Und klar, es sind auch nicht nur alle immer glücklich.
Ein damaliger Lehrer, mit dem ich ein sehr vertrauliches Verhältnis hatte, der sagte immer ein Zitat über manche Paare, was sich zwar etwas pauschal, aber durchaus realistisch anhört: "Die werden aber auch nicht glücklich sein."
Und er konnte dies durch so manches Beispiel auch belegen.
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Menelaos »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:16 @Menelaos: Dieser Thread ist nicht dafür da, um Frust abzulassen. Natürlich kannst du deine Meinung haben, aber ich finde sie über diesen Austausch nicht nett. Es ist doch eine wichtige Sache, dass es solche Foren gibt, in denen sich Menschen mit den gleichen Problemen austauschen können.
Ich denke wir meinen schon das Selbe, obwohl ich im Nachhinein sehe, dass meine Formulierung wohl nicht ideal war. In jedem Fall habe ich es nicht als Abwertung von irgendetwas gemeint, das hier gesagt wurde.
Noch zu dem Spruch, bei dem es sich mit um den Topf und den Deckel handelt, hast du den Satz nur partiell kommentiert. Ich fügte noch dazu, dass wir alles Menschen mit Gefühlen sind und keine leblosen Gegenstände wie dieses Küchenzubehör.
Offen gestanden fand ich den Part irritierend unnötig, denn es wird wohl niemand etwas anderes glauben. Es soll lediglich bedeuten, dass auch der 1,60 große, übergewichtige Nerd, der ca. 120% seiner Zeit mit Modellbahnen verbringt, ein weibliches Gegenstück mit ähnlichen oder kompatiblen Interessen, Vorlieben und Persönlichkeit hat.
Zudem kann man dieses Zitat auch so deuten, dass es auch oftmals von den Leuten immer sehr schroff und einseitig genannt wird, indem man sich nicht um den individuellen Menschen als Person mit seiner Vorgeschichte und seiner aktuellen Situation keine Gedanken macht.
Als schroff empfinde ich den Topf-Kommentar nicht... aber durchaus als gute Absichten in die minimaler Aufwand investiert wird. Also ja, viel Zeit hat der Tippgeber da sicher nicht rein gesteckt.
Menschen, die diese Zitate sagen, gehen oftmals nur von ihrer eigenen Situation aus, in der es alles normal ist, beizeiten Beziehungserfahrungen zu machen. Daher ist es oftmals nicht möglich, sich in eine andere Lebenssituation hineinzuversetzen.
Das machen nach meiner Erfahrung aber die meisten Menschen instinktiv so. Sich wirklich in jemanden hinein zu versetzen der zwei Häuser weiter wohnt, die selben Serien guckt, sich über die selben Politiker aufregt, und im selben Supermarkt einkauft, aber dennoch in ein paar Dingen ganz fundamental anders lebt, das fällt vielen schwer.
Ich selber versuche auch oft mich in andere Menschen hinein zu versetzen um ihnen zu helfen, aber ich merke auch wie stark ich dazu neige sie durch die Linse meiner eigenen Erfahrungen zu sehen, und ihnen allzu schnell ähnliche Probleme anzudichten.

Viele Menschen sind nicht blöd, aber ihr Gehirn ist es leider schon.
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:32 Noch zu der Bezeichnung "Türsteher-Freund": Ich spreche nicht nur die Situation der Männer an, sondern auch die der Frauen. Auch sie lernen Männer kennen, die ihnen sympathisch sind, jedoch aber schon mit einer anderen Frau zusammen.
Für Frauen sind solche Situationen auch sehr schmerzhaft.
Achso! Glaub mir, ich kenne die Situation und weiß dass das schmerzhaft und schwierig sein kann. Aber ich frage mich was für Ratschläge du dir für solche Situationen denn wünschen würdest? Möchtest du gerne die Meinung des anderen ändert, oder wissen wie man damit umgeht, dass diese Tür verschlossen bleibt?
Ich wünsche dir einen schönes WE noch und natürlich auch das Glück, irgendwann eine nette Partnerin zu finden :vielglueck: :umarmung2:
Danke und Gleichfalls! :umarmung2:
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Menelaos »

Obelix hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:30
Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43 Ich behaupte jetzt mal, dass der Hauptzweck all dieser Sprüche darin besteht, dem Betreffenden Mut zu machen, denn ohne Zuversicht halte ich den Weg aus der Einsamkeit heraus für sehr sehr viel schwerer.
Ob diese Sprüche wirklich zuversichtlicher stimmen ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ich denke das ist meistens die Absicht dahinter.
Ich sehr in solchen Allgemeinplätzen vor allem den eher hilflosen Versuch, etwas optimistisches zu sagen und die Gesprächsatmosphäre positiv zu halten, ohne aber in dem konkreten Fall wirklich helfen zu können oder wollen. Das Thema ist damit für dieses Gespräch abgehakt, und man muss sich mit dem konkreten Details nicht weiter auseinandersetzen.
Auch denkbar... :gruebel:
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Nephthys79
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Nephthys79 »

Ich habe meine Beziehungsversuche in den letzten 20 Jahren meistens "geheim" gehalten, ich weiß gar nicht recht warum. Vielleicht habe ich auch in der Hinsicht das Scheitern schon vorausgesetzt, warum drüber reden, wird ja doch nix. Somit halten mich die meisten für Dauersingle. Bei meiner aktuellen Stelle kam das Gespräch mit einer Kollegin mal auf Kinder, sie hatte ein Problem mit einem ihrer Kinder und wollte das ausgerechnet mit mir besprechen. So kam dann auch unweigerlich die Frage, warum ich keine hätte und sie tat sich etwas schwer damit zu verstehen, dass es Menschen gibt die eben keine wollen. Aber so erzählte ich auch von dem letzten Mann, der geschieden war und Kinder hatte und dass ich es noch einmal schwerer finde mit jemandem zusammenzusein, wenn er Kinder hat. Im Zuge dieses Gespräches fragte sie dann für mein Empfinden ziemlich zudringlich warum ich denn aktuell mit niemandem zusammensei. Und es war gar nicht die Frage an sich, die mich gestört hat, sondern dieses Drängende. So als sei mir ein Arm abgefallen und ich solle mir den doch bitte sofort wieder annähen lassen, also in ihrer Welt war mein Zustand irgendwie ein Mangelzustand. Ich hatte damals auch einen Post hier ins Forum gestellt, weil mich die Situation leicht getriggert hat.
Ansonsten habe ich ein sehr singellastiges Umfeld, die Mehrheit lebt alleine, da fragt auch keiner weiter. Ich habe bei manchen den Verdacht, dass sie AB sind, aber ich frage da auch nicht nach. Das Thema Beziehung kommt auch praktisch nicht vor in Gesprächen.
Tatsächlich kommt das Thema Beziehung auch sonst nur vor, wenn Personen Probleme damit haben, ein paar Kollegen leben getrennt oder in Scheidung und haben dann das volle Stresspaket mit Scheidung, Anwälten, Kindern, Schulden durch Hausbau. Auch Kolleginnen haben und/oder hatten Probleme mit ihren Männern und das sind manchmal heftige Sachen. Ich höre mir diese Geschichten geduldig an und bin meistens froh, dass mir das nicht passiert.
Auf zu neuen Ufern!
Leon
Kennt sich hier gut aus
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Leon »

Einer meiner Cousins war auf Familienfesten immer recht nervig. Zuletzt wollte er mir einen Besuch im Puff spendieren, wenn ich mit 30 immer noch Jungfrau sein sollte.

Es war schön zu sehen, wie ihm die Kinnlade runtergefallen ist, als er meine Freundin beim letzten Cousin- und Cousinentreffen im Sommer gesehen hat 8-)

Er selber hat jedes Jahr eine andere, zwar alles optische Granaten, aber dauerhaft ist bei ihm nie was draus geworden. Das würde ich jetzt auch nicht unbedingt als erfolgreich bezeichnen :D
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Onkel Herbert »

silos hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:10
Was zum Teufel...der Therapeutin gehört ein Berufsverbot ausgesprochen! UNGLAUBLICH! Das tut mir echt leid. Da merk ich gerade wie viel Glück ich mit meiner Therapeutin habe.
Mit dieser kam ich übrigens auch stark dahinter warum ich mein Leben lang so allein war. Also sexuell & beziehungstechnisch. Das klingt jetzt wie so ein doofes Wandtattoo aber bei mir lag es schon echt an fehlender Selbstliebe bzw. Schätzung meines Ichs. Deswegen waren damals (vor nicht so langer Zeit) noch so typische Wörter und Sprüche nicht angenehm für mich. Hab dann viel an mir gearbeitet und viel über mich gelernt. Seit dem wurden mir diese Sprüche immer mehr völlig egal und gleichzeitig der Erfolg bei Frauen immer größer. Ich sehe zumindest bei mir einen enormen Zusammenhang. Könnte mir vorstellen, dass es zumindest ein paar weitere hier im Forum geben könnte, denen es nur an Selbstliebe fehlt. Wir ABler sind oft das Paradebeispiel dafür, dass uns die Meinung anderer zu sehr beeinflusst.
Ja, Selbstliebe hat mir sicher auch immer gefehlt. Aber das ist mehr eine Folge des Problems als das Ursprungsproblem selber.

Ich beneide jene Menschen, die im Leben pausenlos Mist bauen und sich trotzdem für die Größten halten. Ich konnte mich nie davon lösen, den angestrebten Erfolg damit zu vergleichen was ich zu leisten in der Lage war. Obwohl sich meine Ambitionen mit der Zeit immer mehr reduzierten, blieb es dabei dass mir immer irgendwas fehlte.

Und wenn die Menschen von deren Meinung ich abhängig war meine Defizite für schwerwiegender hielten als meine Qualitäten, konnte ich kein gutes Verhältnis zu mir selber entwickeln.
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Einzelgänger »

Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:42 Am liebsten (nicht) sind mir diese super Ratschläger wie
-"Geh einfach raus"
-Regelmäßig duschen (ja, ernsthaft)
-"Sei einfach du selbst" (hat mir ja bis jetzt sehr viel gebracht)
usw.

Ich komme mir da immer so verarscht vor. Ich warte nur noch auf den "mehrmals pro Minute atmen" Ratschlag.
Ich weiß nicht in welchen Situationen du die ersten beiden zu hören bekommst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Sprüche kommen, wenn der andere nicht den Eindruck gewonnen hat, dass genau das bei dir das Problem sein könnte. (freilich könnte er das aus vernünftigen Gründen glauben, oder aber aus recht unüberlegten Vorurteilen heraus)

"Sei einfach du selbst" ist dagegen ein Ratschlag, der gar nicht so leicht zu befolgen ist wie du vielleicht denkst. Ein schüchterner Mensch kann sich beispielsweise unauthetisch verhalten, weil ihn seine Schüchternheit daran hindert sein authentisches Selbst zu zeigen.
Sie fallen meisten online und kommen von Leuten, die von Beziehung zu Beziehung rutschen. Ich schätze mal sie wissen selbst nicht, wie gut es ihnen geht und denken, dass dieser minimale Aufwand (also raus gehen und duschen) für jeden reichen sollte.
Ich kann euch allen versichern, dass ich schon ein paar mal in meinem Leben draußen war und auch regelmäßig dusche.

Was "sei einfach du selbst" angeht, möchte ich den Bogen um ein anderes Thema hier im Forum spannen. Wenn mein "echtes ich" ein absoluter Pessimist ist, wird mir das ja auch nicht helfen, wie mir gesagt wurde.
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Menelaos »

Einzelgänger hat geschrieben: 30 Jan 2022 11:48 Sie fallen meisten online und kommen von Leuten, die von Beziehung zu Beziehung rutschen. Ich schätze mal sie wissen selbst nicht, wie gut es ihnen geht und denken, dass dieser minimale Aufwand (also raus gehen und duschen) für jeden reichen sollte.
Ich kann euch allen versichern, dass ich schon ein paar mal in meinem Leben draußen war und auch regelmäßig dusche.
Gut, dann sind das vermutlich wirklich nur aufwandslosen Schnellschüsse von Leuten, die sich eigentlich nicht groß mit dir oder dem Thema beschäftigen wollen.
Was "sei einfach du selbst" angeht, möchte ich den Bogen um ein anderes Thema hier im Forum spannen. Wenn mein "echtes ich" ein absoluter Pessimist ist, wird mir das ja auch nicht helfen, wie mir gesagt wurde.
Ich würde behaupten dass es echte Liebe nicht geben kann, wenn man sich dem Partner nicht als man selbst präsentiert, denn dann liebt er ja nicht dein wahres Ich, sondern nur die Maske.
Das bedeutet aber auch nicht, dass jeder Mensch der sein wahres Ich zeigt, dafür auch geliebt wird. Manche Menschen haben mit Sicherheit eine Persönlichkeit die für sehr wenige, oder gar niemanden attraktiv ist. Ich bin nicht einmal sicher ob absolute Pessimisten dazu gehören, aber angenommen zwei absolute Pessimisten finden einander, dann fällt es mir schwer zu glauben, dass die beiden zusammen glücklich sein können.
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von KrachBumm »

Mir hat auch einer meiner Kumpel vor Jahren mal den Rat gegeben einfach in den Puff zu gehen oder nach Südostasien und dort "einzukaufen" :gruebel:

Dann noch die Hinweise das es bei allen angeblich so schwer gewesen wäre eine Partnerin zu finden :dont:
Deshalb hatte ich auch in einem Jahr mehr Dates wie alle Männer in unserer Clique zusammen im Leben.


Diese Sprüche kommen dann doch sehr oft von denen die sich nicht in die Situation eines ABs versetzen können weil das Schicksal es gut mit ihnen gemeint hat. Die meissten haben diese Bürde einfach mit 18-20 abgelegt und damit dieses, ich nenne es mal Manko, aus ihrer Vita gestrichen.
Wenn die Statistiken stimmen sind es ja auch nicht gerade allzuviele, die das selbe durchmachen mussten wie wir.
Schelle links, Schelle rechts :boxing:
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Daydream »

Einzelgänger hat geschrieben: 30 Jan 2022 11:48
Menelaos hat geschrieben: 29 Jan 2022 21:43
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:42 Am liebsten (nicht) sind mir diese super Ratschläger wie
-"Geh einfach raus"
-Regelmäßig duschen (ja, ernsthaft)
-"Sei einfach du selbst" (hat mir ja bis jetzt sehr viel gebracht)
usw.

Ich komme mir da immer so verarscht vor. Ich warte nur noch auf den "mehrmals pro Minute atmen" Ratschlag.
Ich weiß nicht in welchen Situationen du die ersten beiden zu hören bekommst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Sprüche kommen, wenn der andere nicht den Eindruck gewonnen hat, dass genau das bei dir das Problem sein könnte. (freilich könnte er das aus vernünftigen Gründen glauben, oder aber aus recht unüberlegten Vorurteilen heraus)

"Sei einfach du selbst" ist dagegen ein Ratschlag, der gar nicht so leicht zu befolgen ist wie du vielleicht denkst. Ein schüchterner Mensch kann sich beispielsweise unauthetisch verhalten, weil ihn seine Schüchternheit daran hindert sein authentisches Selbst zu zeigen.
Sie fallen meisten online und kommen von Leuten, die von Beziehung zu Beziehung rutschen. Ich schätze mal sie wissen selbst nicht, wie gut es ihnen geht und denken, dass dieser minimale Aufwand (also raus gehen und duschen) für jeden reichen sollte.
Ich kann euch allen versichern, dass ich schon ein paar mal in meinem Leben draußen war und auch regelmäßig dusche.

Was "sei einfach du selbst" angeht, möchte ich den Bogen um ein anderes Thema hier im Forum spannen. Wenn mein "echtes ich" ein absoluter Pessimist ist, wird mir das ja auch nicht helfen, wie mir gesagt wurde.
Wenn Dein "echtes Ich" ein absoluter Pessimist ist, dann hat aber auch das irgendwo seine Gründe - an denen man widerrum auch arbeiten kann. Wenn sich die Gründe für den Pessimismus nicht bearbeiten lassen (kann ja sein...) dann besteht auch noch die Möglichkeit, die pessimistischen Erfahrungen zu minimieren und / oder die optimistischen / erfolgreichen zu mehren und in den Vordergrund zu rücken. Ja - ich weiß: Einfacher gesagt bzw. geschrieben als getan; aber am Anfang steht immer der Gedanke, aus welchem sich widerrum dann eine oder mehrere Handlungen ergeben. Und wer nicht handelt, kann auch nicht erwarten, dass sich Dinge ändern - erst recht nicht zum Positiven.


KrachBumm hat geschrieben: 30 Jan 2022 13:52 Mir hat auch einer meiner Kumpel vor Jahren mal den Rat gegeben einfach in den Puff zu gehen oder nach Südostasien und dort "einzukaufen" :gruebel:

Dann noch die Hinweise das es bei allen angeblich so schwer gewesen wäre eine Partnerin zu finden :dont:
Deshalb hatte ich auch in einem Jahr mehr Dates wie alle Männer in unserer Clique zusammen im Leben.


Diese Sprüche kommen dann doch sehr oft von denen die sich nicht in die Situation eines ABs versetzen können weil das Schicksal es gut mit ihnen gemeint hat. Die meissten haben diese Bürde einfach mit 18-20 abgelegt und damit dieses, ich nenne es mal Manko, aus ihrer Vita gestrichen.
Wenn die Statistiken stimmen sind es ja auch nicht gerade allzuviele, die das selbe durchmachen mussten wie wir.
Nicht allzu viele mag sein - aber vergiss' bitte nicht, dass a) in Statistiken auch nicht immer alle bzw. alles erfasst wird ("traue nur einer Statistik, welche Du selbst gefälscht hast!") und dass sich eine Statistik auch nicht auf den Einzelnen herunterbrechen lässt. Wenn ich manchmal sehe, wie viel Alkohol ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland trinken soll frage ich mich ernsthaft, wer meine Ration vernichten muss - um direkt danach an das bittere Erwachen am nächsten Morgen zu denken nachdem die Ration vertilgt wurde. :lol:

Ich glaube das Ziel ist doch, sich von "solchen" Sprüchen nicht noch zusätzlich erniedrigen und demotivieren zu lassen. Ich habe aktuell selbst den konkreten Fall im Umfeld, dass sich eine gute Freundin im letzten Jahr Januar von ihrem Freund getrennt hatte und geschrien hat "uuuuhhh ich werde nie nie nie wieder jemanden finden und alt, alleine und hässlich sterben" (das war tatsächlich die feste Überzeugung. Die Dame ist 27 und hat drei Monate später wieder jemanden am Start gehabt, mit dem sie bis dato (mit einer kurzen Unterbrechung) immer noch zusammen ist. Hat vielleicht auch ein bisschen was von "weiß gar nicht, wie glücklich sie sein können".
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Frostwald »

Naja, andererseits: Was sollen sie denn sagen? Zumindest, wenn sie einen nicht gut kennen oder sich nicht in die Situation des anderen hineinversetzen möchten oder können.

,,Jo, das wird wohl nix mehr."
Klingt ein bisschen Hoffnungslos und bereitet wie Obelix schon meinte eine unangenehme Situation, in welche der andere vielleicht nicht kommen möchte. Dieser möchte Hoffnung mitgeben, welcher wir langsam nicht mehr trauen.

Was würdest du dir denn von anderen wünschen?
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Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Nephthys79 hat geschrieben: 30 Jan 2022 06:50 Ich habe meine Beziehungsversuche in den letzten 20 Jahren meistens "geheim" gehalten, ich weiß gar nicht recht warum. Vielleicht habe ich auch in der Hinsicht das Scheitern schon vorausgesetzt, warum drüber reden, wird ja doch nix. Somit halten mich die meisten für Dauersingle. Bei meiner aktuellen Stelle kam das Gespräch mit einer Kollegin mal auf Kinder, sie hatte ein Problem mit einem ihrer Kinder und wollte das ausgerechnet mit mir besprechen. So kam dann auch unweigerlich die Frage, warum ich keine hätte und sie tat sich etwas schwer damit zu verstehen, dass es Menschen gibt die eben keine wollen. Aber so erzählte ich auch von dem letzten Mann, der geschieden war und Kinder hatte und dass ich es noch einmal schwerer finde mit jemandem zusammenzusein, wenn er Kinder hat. Im Zuge dieses Gespräches fragte sie dann für mein Empfinden ziemlich zudringlich warum ich denn aktuell mit niemandem zusammensei. Und es war gar nicht die Frage an sich, die mich gestört hat, sondern dieses Drängende. So als sei mir ein Arm abgefallen und ich solle mir den doch bitte sofort wieder annähen lassen, also in ihrer Welt war mein Zustand irgendwie ein Mangelzustand. Ich hatte damals auch einen Post hier ins Forum gestellt, weil mich die Situation leicht getriggert hat.
Ansonsten habe ich ein sehr singellastiges Umfeld, die Mehrheit lebt alleine, da fragt auch keiner weiter. Ich habe bei manchen den Verdacht, dass sie AB sind, aber ich frage da auch nicht nach. Das Thema Beziehung kommt auch praktisch nicht vor in Gesprächen.
Tatsächlich kommt das Thema Beziehung auch sonst nur vor, wenn Personen Probleme damit haben, ein paar Kollegen leben getrennt oder in Scheidung und haben dann das volle Stresspaket mit Scheidung, Anwälten, Kindern, Schulden durch Hausbau. Auch Kolleginnen haben und/oder hatten Probleme mit ihren Männern und das sind manchmal heftige Sachen. Ich höre mir diese Geschichten geduldig an und bin meistens froh, dass mir das nicht passiert.
Hi,
solche zudringlichen Handlungen kenne ich auch. Das finde ich auch daneben, dass sich die Leute dann das Recht rausnehmen, einen detailliert und direkt auszufragen. Für sie ist es wiederum normal, beizeiten die ersten Beziehungserfahrungen zu machen und anschließend in einer Ehe mit Kindern zu sein, woraus sich dann auch solche Problemsituationen mit Kindern wiederum auch ergeben. Die haben halt dieses struktur-funktionalistische Bild vor Augen, dass das allesamt eine Selbstverständlichkeit ist.
Daraus resultiert ihre Verständnislosigkeit für Menschen, die das nicht haben-und teils auch nicht wollen.

In meiner Schulzeit sah ich auch ab dem 15. Lebensjahr, dass viele schon anfingen, ihre ersten Beziehungserfahrungen zu machen. Als sie mich fragten, warum das bei mir nicht der Fall sei, rechtfertigte ich es mit der Antwort, dass ich nicht interessiert wäre, obwohl man es sich innerlich anders wünschte. Daraufhin wurde man gar richtig mies beleidigt, indem man ein Asy wäre etc..

Aber aus solchen Verhaltensweisen lässt sich auch ableiten, dass sie mit ihren ersten Beziehungserfahrungen, die sie machen, auch Bestätigung und Aufsehen erhalten möchten, indem sie in einem gesellschaftlichen Mainstream-Dasein auch zur Geltung kommen.
Kurz gefasst: Man will dazu gehören und mitreden können!

Auch kam es immer zu irgendwelchen 0815-Vorwürfen, ohne sich von der individuellen Situation ein Bild zu machen, weshalb man erfolglos war. Es hieß, man würde ja nicht rausgehen, nichts unternehmen, immer nur zu Hause sitzen und niemanden ansprechen.
Wie denn auch. Wenn man keinen Anschluss hat oder nur wenig Freunde, die genauso wie man selber an solchen Unternehmungen wie Diskotheken oder Party kein Interesse haben, ist das auch kein geeigneter Ratschlag.

Ein weiterer Punkt ist auch der, wenn man selber vllt. auch gar nicht die Möglichkeiten verbindlich der aktuellen Lebenssituation hatte oder auch aktuell noch hat.

Weitere pauschale Gemeinheiten entstanden aus anderen Situationen. Vorab: Das bezieht sich auf beide Geschlechter.
Natürlich trifft man auch interessante, sympathische und attraktive Menschen, mit denen man gut ins Gespräch und die einen auch interessieren. Aber leider kommt es auch oft vor, dass diese dann schon eine Beziehung haben. Das ist dann auch bitter, aber da ist dann leider auch nicht mehr zu machen.
Die fiesen Vorwürfe, die hier oftmals sich raus kristallisieren, sind oft die, man habe zu hohe Ansprüche und würde sich nur oberflächlich orientieren. Besonders unangenehm ist es dann, wenn die Leute einem eine Zweckbeziehung (Kuppelei) dann noch vorschlagen, was alles andere als passend ist. Verbindlich solcher Handlungen fragen sie einen auch noch aus, was man für einen Typ des anderen Geschlechts so hat.

Andernfalls ignorieren die Leute, die einen für Erfahrungslosigkeit und Alleinsein kritisieren, diesen letzteren Punkt oft, indem sie einem nur ihre ganzen Standardvorwürfe machen würden und von ihrer selbstverständlichen Situation berichten.
winchester

Re: Erfahrungen mit unangenehmen Worten und Sprüchen

Beitrag von winchester »

Ohja... solche Sprüche kenne ich sehr gut.
In den letzten Jahren sind aber noch andere sehr schmerzhafte Dinge hinzugekommen:
Ich habe seit vielen Jahren (18 oder so) eine sehr sehr gute Freundin (ist übrigens die absolut einzige Freundschaft die ich habe). Es fühlt sich alles sehr vertraut und familiär mit ihr an. Was ja auch alles schön und gut ist. Sie hilft mir durch schwere Zeiten und ich ihr.

Sie ist allerdings was Erfahrung in Sachen Beziehungen und Sex angeht das absolute Gegenteil von mir. Sie ist sehr aktiv in dem Bereich, datet viel, hat oft Beziehungen, hat Sex bei jeder Gelegenheit.
Sie weiß als einzige auch über meinen Stand in diesen Dingen Bescheid.

Was nun öfter mal vorkommt ist, dass sie jemanden kennenlernt bei dem sie sich Sorge macht. Hier wendet sie sich natürlich an mich und das finde natürlich schön, weil es einfach gut tut zu wissen, dass man die Vertrauensperson von jemandem ist.
Allerdings sind die Sorgen oft soetwas wie:
- Er hat ja kaum Erfahrung mit Frauen und Sex. Ich weiß nicht ob ich mit sojemandem klarkommen würde
- Er gibt sich zu viel Mühe (im Bezug auf "den Hof machen")
- Er scheint mir nicht selbstbewusst genug

Auch wenn das natürlich nicht ihr Ziel ist, tut es jedes Mal mehr Weh solche Aussagen zu hören.
Ich meine: Sie beschreibt mich quasi damit. Das gibt mir das Gefühl, dass ich mich um Dates gar nicht erst bemühen sollte, weil das Gegenüber solche Zweifel bekommen wird und mir nen Korb verpassen würde.

Es ist ermüdent... allerdings will ich das auch nicht direkt ansprechen, weil ich ihre Vertrauensperson bleiben möchte.
Ich glaube sie sieht es hin und wieder selbst, wie mir soetwas ins Fleisch schneidet und fragt auch oft nach ob alles ok ist, wenn sich meine Mimik nach solchen Aussagen ändert. Aber in der Regel blocke ich das ab, damit sie nicht das Gefühl hat mir soetwas nicht mehr anvertrauen zu können.

Alles sehr schwierig manchmal :cry: