" Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

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Kisuli
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Kisuli »

@Tania: :umarmung2: Mein tief empfundenes Mitgefühl für das, was du erleben musstest. Ich finde es sehr bewundernswert, wie geduldig und treffsicher du trotz aller persönlichen Betroffenheit den haarsträubenden Aussagen hier entgegentrittst. Danke dafür!
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Swenja
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Swenja »

Kisuli hat geschrieben: 21 Okt 2021 18:12 @Tania: :umarmung2: Mein tief empfundenes Mitgefühl für das, was du erleben musstest. Ich finde es sehr bewundernswert, wie geduldig und treffsicher du trotz aller persönlichen Betroffenheit den haarsträubenden Aussagen hier entgegentrittst. Danke dafür!
Auch mein -DANKE-, Tania. :umarmung2:
(von einer ebenfalls Betroffenen)
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Two-Tone
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Two-Tone »

Kleiner Mann hat geschrieben: 20 Okt 2021 20:47 Du sprichst doch aber selbst davon, dass wenn du nett zu einer Frau warst dann auch entsprechend für deine "Leistung" mit mehr Kontakt, Beziehung, Freundschaft oder Sex belohnt werden willst. Ist das nicht genau diese toxische Männlichkeit von der oft die Rede ist? Immerhin verlangst du ja etwas von der Frau für dein gutes Benehmen.
Naja, man kann schon etwas von einer Frau "verlangen", da sehe ich einfach kein Problem. Ich erinnere mich an einen Beitrag hier von Sense8, wo beide Geschlechter hier in dieser Situation aufeinander zukommen müssen. Das hat dann nichts mit toxischer Männlichkeit zu tun, sondern mit einer Lösungsstrategie, die verwendet werden muss. Und da reicht es in meinem Fall, wenn ich einfach nicht gemieden werde, einfach nur ein simpler Kontakt, wenn ich nett zu einer Frau bin. Sex wäre da natürlich zuviel, wobei in einer promisken Welt das durchaus interessant ist. Ansonsten bleibe ich beim Social Skill eines Dreijährigen, der unangemessen auf Situationen mit Frauen reagiert.

Hier, so muss ein Kontakt stattfinden, bezüglich auch auf diese Thematik hier:
https://i.kym-cdn.com/photos/images/new ... 67/269.jpg

Wenn eine Frau mir diesen Handschlag "verweigert", ist es kein Recht von ihr, da sie Interesse haben muss, die hier im Thread beschriebene Problematik des Chauvinismus ein Ende zu bereiten.
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Menelaos
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Tania hat geschrieben: 21 Okt 2021 17:45 Tja ... ein einziger kräftiger Stoß hat gereicht, um mich aus der Sitz- in die Liegeposition zu befördern, wo sich der Älteste der Gruppe (19 und doppelt so breit wie ich) auf meinen Hals und Brustkorb kniete und das Geburtstagskind aufforderte, das Geschenk auszupacken. Was rät denn Krav Maga, wenn Du auf dem Rücken liegst, ein kräftiger Kerl Dir die Luft abdrückt und ein andere auf Deinen Beinen sitzt, Dir die Klamotten zerreisst und Dich blutig beißt? An welche der erlernten Techniken denkt man da wohl? Ich habe wohl nicht genug trainiert oder war zu infantil ... ich habe nichts anderes denken können als NEIN. Naja, selbst schuld. Warum mach ich sowas auch. Hätte ja früher gehen können. Oder härter trainieren.
Ich kann mir keine Technik vorstellen, die dir in dem Moment hätte helfen können, jedenfalls keine die große Chancen auf Erfolg gehabt hätte. Und die Tatsache dass der Angriff so völlig überraschend kam, dürfte noch sein Übriges tun, daher wüsste ich auch nicht, wie du das rational gesehen hättest verhindern können. Wie du sagst, du hättest mit deinen Freundinnen gehen können, aber es gab ja keinen Grund zu glauben dass eine Gefahr besteht.

Tut mir leid dass dir das passiert ist, und das meine ich aus tiefster Überzeugung!
Meldung des Ganzen an die Moderation ist ja aus naheliegenden Gründen nicht sinnvoll...
Ich behandle niemals Meldungen zu mir selbst. Das kann ich zwar lesen, aber mehr tue ich nicht. Und selbst das brauchst du nicht mehr zu tun, denn das hat schon jemand auf sich genommen.
Und was die anderen Moderatoren beschließen akzeptiere ich... naja, muss ich ja auch. Gut möglich dass das diesmal heftiger ausfällt. Hm, isso!

Da ich aber erkenne dass ich ohnehin meine Position nicht verständlich vermitteln kann, und daher auch den falschen Eindruck nicht zerstreuen der die ständige Fehlinterpretation meiner Worte entstand, werde ich mich nun doch zurückziehen, wie ich es schon gestern hätte machen sollen.
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t385

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von t385 »

Welche Fehlinterpretation? Das Victim-Blaming ist schon offensichtlich.
Aber völlig unemotional gesehen sind bei einer Vergewaltigung zwei Individuen beteiligt, beide haben Entscheidungen getroffen die letztlich zu der Vergewaltigung geführt haben
Oder wo liegt das Missverständnis?
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Vogel
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Tania hat geschrieben: 21 Okt 2021 17:45 ...
Tania, mir fehlen Worte, wenn ich lese was Du erlebt hast. Respekt, dass Du das hier aushältst :umarmung2:
Turkish

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Turkish »

Ich halte mich gerne aus sowas raus. Harmonie kann man im Internet sowieso nie erreichen.
Aber können wir nicht mal einen Stopp einlegen nachdem was Tania uns hier gebeichtet hat?
Ich finde das persönlich höchst unfreundlich jetzt noch weiter ins endlose Nichts zu diskutieren.

Tut mir leid Tania, ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich sagen soll!
Und mein vollsten Respekt das Du das hier geschrieben hast.
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Tania
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Tania »

Menelaos hat geschrieben: 21 Okt 2021 20:25 Tut mir leid dass dir das passiert ist, und das meine ich aus tiefster Überzeugung!
Danke. Allerdings ist es nicht "mir passiert". Wenn mir etwas passiert, dann sowas wie "Hinfallen und Knie aufschlagen" oder "Teetasse zerbrochen". Irgendeine ungeschickte Handlung meinerseits.

Das, was Du meinst, wurde mir angetan. Nicht weil ich ungeschickt war, sondern weil zwei Kriminelle beschlossen haben, es zu tun.
Du meinst der Typ der tatsächliche Vergewaltigungen verhindern möchte, statt nur ein falsches Gefühl von Sicherheit zu schaffen?
Nein. Ich meine den Typen, der mit wirklich guten Absichten hier Tipps gibt, die bereits jedem bekannt sind, und die von jeder Frau, die sie für sich für sinnvoll und machbar hält, bereits umgesetzt wurden und werden. Tipps, die Vergewaltigungen in einigen Fällen vielleicht verhindern, in anderen sogar begünstigen (Stichwort "falsche Sicherheit") und die auf gar keinen Fall garantieren können, dass es bei Befolgen der Tipps keine Vergewaltigungen mehr gibt. Die aber so ganz nebenbei - was besagtem Typen sehr wohl bewusst ist - die mitlesenden betroffenen Frauen bestenfalls verletzen, schlimmstenfalls aber retraumatisieren. Was diese so wenig stört, dass er sie immer und immer wiederholt. Und der dennoch kein "Tut mir leid, dass ich durch meine Worte einige Frauen verletzt haben" rausbringt. Allerdings habe ich inzwischen eine persönliche Entschuldigung bekommen. Respekt dafür. Ich lass den Beitrag hier trotzdem stehen ...

Und jetzt entschuldige mich. Mein Statement-Shirt "Ich habe Menelaos Tipps nicht oder nicht gut genug befolgt und bin deswegen selbst schuld, dass ich vergewaltigt wurde" geht gleich in den Druck. Und wenn ich heute noch nachbestelle, bekomme ich das Set "Du kannst mich nicht vergewaltigen, denn ich befolge Menelaos Tipps" gratis dazu. Jemand Interesse? Natürlich nur in 7XL, wir wollen ja nicht durch figurbetonte Bekleidung provozieren ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

Menelaos hat geschrieben: 21 Okt 2021 14:32
Sense8 hat geschrieben: 21 Okt 2021 13:05 Und es spielt nicht nur die Tatsache rein, dass wir uns durch die körperliche Überlegenheit per se eingeschüchtert fühlen, sondern auch noch die gesellschaftliche (jahrzehntelange) Konditionierung von uns Frauen, dass wir immer lieb, still, nett, ruhig....etc. sein sollen, was viele Frauen in einer solchen Situation dazu verleitet aus Angst in eine Schockstarre zu verfallen und die Dinge einfach zu erdulden, in der Hoffnung wenigstens noch mit dem Leben davon zu kommen.
Klingt so als ob eine wehrhaftere Mentalität, und die Mittel sie auch umzusetzen, in so einer Situation helfen könnten.
Zudem hat der Täter auch noch oft den Überraschungsmoment auf seiner Seite, was einem ebenfalls Zeit nimmt. Wenn der Täter dann auch noch versucht die Frau mit Worten oder Waffengewalt einzuschüchtern, ist es eh schon alles geschwätzt.

Ich bin mir sicher, dass selbst du als Mann, wenn du wirklich mal in eine ähnliche Situation kommen solltest nicht aus dem Stand heraus so souverän reagieren könntest, wie du hier den Anschein machst bzw. wie dein Lehrer meint...
Da liegst du absolut richtig! Ich mache diesen Selbstverteidigungskurs hauptsächlich weil ich ein sanftmütiges Kerlchen bin, und im Konfliktfall fast immer völlig überfordert. Sicher, ich werde vermutlich nie vergewaltigt, aber ich kenne das Gefühl der Angst und Hilflosigkeit das sich in einem breit macht, wenn jemand zeigt: "Wir tun was ich will, weil ich stark genug bin dich zu zwingen."
Weißt du was in dem Moment überhaupt nicht hilft? Sich all die Gründe vor Augen zu führen, warum mein Gegner mir gegenüber im Vorteil ist. Umdrehen, treten, schlagen, beißen, Kopfstoß... und dann entweder rennen, oder so lange weiter machen bis du sicher bist, dass dein Angreifer das nie wieder bei dir versuchen wird!
Scheiß egal ob du glaubst gewinnen zu können, du setzt dich zur Wehr... oder du tust es nicht. Nein, du bist nicht schuld an dem was dir passiert, wenn du es nicht wagst dich zu wehren, oder nicht weißt wie, aber ich gehe stark davon aus dass du dich - selbst bei einer Niederlage - hinterher besser fühlen wirst, und womöglich das Schlimmste verhindern kannst.
...Auch mit deinem Training. Eben wegen dem Überraschungsmoment und der fehlenden regelmässigen Erfahrung von solchen Situationen. (Oder hast du welche?)
Mit dem Überfallen werden nein, aber mit Gewalt durchaus. Ich habe einen älteren Bruder, und hatte schon einmal seine Daumen auf meiner Luftröhre. Psychischer Terror war jahrelang praktisch an der Tagesordnung. So etwa mit 15 habe ich mich das erste Mal zur Wehr gesetzt, und auch das einzige Mal, denn danach war es nie wieder notwendig, weil ich ihn zu meiner (und seiner) grenzenlosen Überraschung im Schwitzkasten zu Boden gedrückt habe.
Hätte mir meine Mutter stattdessen helfen können indem sie seine Übergriffe irgendwie unterbindet, bzw. hätte sie es tun sollen? Ja, ich denke schon, hat sie aber nicht. Darauf zu hoffen das sie es doch noch tut hat meine Situation verschlimmert.
Ich habe diese Lektion leider nicht konsequent in mein Erwachsenenleben mitnehmen können, aber ich arbeite daran. Und ich wünsche mir dass andere sie auch lernen.

Vergewaltiger suchen sich - genau wie mein Bruder - leichte Opfer, und sie sind normalerweise nicht darauf vorbereitet wenn sich jemand zur Wehr setzen kann. Du als Frau hast in aller Regel das Überraschungsmoment, wenn du vom schwachen, hilflosen Weibchen zu einer Kampfmaschine mutierst, sofern du es zu nutzen weißt, und deine Karten richtig ausspielst.
Ich trainiere regelmäßig mit Frauen die zwei Köpfe kleiner und halb so schwer sind wie ich. Sie haben nicht meine Reichweite, nicht meine Kraft, und wenn sie versuchen mich umzustoßen, fühle ich mich regelmäßig wie eine Betonwand. Aber mit der richtigen Technik bringen sie mich spielend zu Fall, und in manchen Situationen arbeitet meine Größe und mein Gewicht dann sogar gegen mich.

Ich schätze was ich speziell allen Frauen sagen will die hier an meinem Charakter und meiner Fähigkeit zur Empathie zweifeln ist: Investiert ein bisschen Zeit in so einen Kurs. Krav Maga finde ich toll, weil es sehr praxisorientiert ist, und es braucht nur wenige Stunden damit ihr etwas lernt, was euch das gute (und vor allem berechtigte) Gefühl geben wird der Gefahr nicht mehr schutzlos ausgeliefert zu sein.
Verständnis und Mitgefühl zu erhalten wenn man vergewaltigt wurde, ist zweifellos sehr sehr wichtig, aber es gar nicht erst dazu kommen zu lassen meiner Meinung nach noch mehr.
Dem gegenüber steht der Vorschlag dass alle Männer die Straßenseite wechseln sollen wenn ihnen eine Frau begegnet... eine Maßnahme die lediglich die Illusion der Sicherheit schafft... und unabhängig vom Sexismus den ich darin sehe, stinkt mir das!

Nun gut, vielleicht wird auch das hier wieder missverstanden, oder vielleicht bin ich es auch, der die ganze Zeit nicht verstanden hat was genau an meiner Sichtweise die Gemüter hochkochen lässt. Aber es liegt mir nicht meinen Mund zu halten sobald ich merke dass ich eine unpopuläre Meinung vertrete, auch wenn ich dafür jede Menge Unverständnis, Wut oder gar Verachtung ernte... FUCK, ICH BIN EIN BUNTER VOGEL! :schrei: :schrei: :schrei:
Ufff....sowohl deine, als auch natürlich Tanias persönliche Geschichte sind harter Tobak und machen mir schwer zu schaffen :sadman:
Aber ich glaube jetzt schon eher zu verstehen, wie dein Mindset in dem Zusammenhang funktioniert bzw. wie es Zustande gekommen ist.
Könnte es nicht sein, dass du mit Tania deshalb so unbarmherzig ins Gericht gehst, weil du dir damals hast selber helfen müssen und durch diese eigene Gewalterfahrung, in der du auch noch von deiner nächsten Bezugsperson im Stich gelassen wurdest auf den Trichter gekommen bist, dass man sich gefälligst selber zu helfen hat, weil man sich auf niemandem verlassen kann. Nichtmal auf die eigenen Eltern. Und wenn man das nicht erkennt und es aus eigener Kraft schafft, ist man zu naiv, blöd...etc.?..
Ich versuche hier mit meinen Vermutungen zu verstehen, was deine Gefühle bzw. Motivationen hinter deinen Aussagen sind, da du ja selber angibst du würdest verstehen, wie sich ein Vergewaltigungsopfer fühlt, aber gleichzeitig beweisen deine drastischen Aussagen das Gegenteil, da du, wenn du es wirklich emotional begreifen würdest, nicht so reden würdest.
Und ich kann es mir gerade irgendwie nur mit deinem eigenen erlittenen Vertrauensverlust aus deiner Kindheit erklären.

Und können wir bitte alle Einstimmig beschließen, dass das Straßenseitenwechseln vielleicht zum Wohlbefinden für uns Frauen, aber nicht zu einer wahrhaften, tiefgreifenden und langfristigen Verbesserung der Situation für uns Frauen (und Männer) beiträgt? Wäre das ein allgemeiner Konsens mit dem alle einverstanden wären? Damit wir nicht ewig debattieren müssen, inwiefern das jetzt Sinn macht. Ich glaube auch aus den Beiträgen herausgehört zu haben, dass wir Frauen es als nettes „Beiwerk“ zu einem umsichtigen Verhalten betrachten würden, es aber nicht zwingend von euch einfordern. :schwitzen:
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Menelaos
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Sense8 hat geschrieben: 21 Okt 2021 21:42 Könnte es nicht sein, dass du mit Tania deshalb so unbarmherzig ins Gericht gehst,
Ich ging mit Tania so unbarmherzig ins Gericht, weil mein Scheuklappenblick unbeirrbar auf das sachliche Problem gerichtet war, und weil ich mich falsch verstanden und daher zu Unrecht beschuldigt fühlte. (Letzteres ist immer noch so)
Aber ich scheitere seit zwei Tagen daran mich zu erklären, triggere dabei Betroffene, und werde selbst immer frustrierter und wütender weil mich auch nach zwei Jahren in diesem Forum offenbar noch niemand gut genug kennt, um zu dem Schluss zu kommen das "victim blaming" einfach nicht zu meinem Charakter passt, und man mein "Das meinte ich aber nicht so." doch mal ernst nehmen könnte.

Wie dem auch sei, ich lasse es bleiben!

Allerdings entschuldige ich mich bei allen Betroffenen, dass ich nur noch ein sachliches Thema gesehen habe, und zwar registriert, aber nicht so wirklich begriffen habe dass dies hier aus eben diesem Grund nicht der richtig Ort ist um über so etwas zu sprechen. Tanja hat schon eine direkte Entschuldigung bekommen, die hier ist für alle anderen die sich nicht oder nur ganz kurz als Betroffene geoutet haben.
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Tania
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Tania »

Menelaos hat geschrieben: 22 Okt 2021 05:51 Aber ich scheitere seit zwei Tagen daran mich zu erklären, triggere dabei Betroffene, und werde selbst immer frustrierter und wütender weil mich auch nach zwei Jahren in diesem Forum offenbar noch niemand gut genug kennt, um zu dem Schluss zu kommen das "victim blaming" einfach nicht zu meinem Charakter passt, und man mein "Das meinte ich aber nicht so." doch mal ernst nehmen könnte.
[+] Persönliche Gesprächsanalyse

Kontextinfo: persönliche Kommunikation mit gelegentlichen Sachbezügen.
Ziel: Feedback und Versuch, zukünftige Wiederholungen solcher Situationen zu vermeiden.

Menelaos, das, was es wirklich kompliziert macht, ist, dass Deine Selbstwahrnehmung von dem, was Du nach außen ausstrahlst, manchmal spürbar abweicht. Du bezeichnest Dich selbst z.B. als sehr empathisch, schaffst es aber, stundenlang auf Sachebene zu verweilen, ohne zu registrieren, wie sich Dein Gesprächspartner fühlt. Du sagst, "victim blaming" passt nicht zu Deinem Charakter, und tust es im selben Satz trotzdem: "man" ist schuld, denn "man" nimmt Deine Aussage, dass Du kein victim blaming betreibst, nicht ernst. Und deswegen ist "man" letztlich dafür verantwortlich, dass Du immer wütender geworden bist und "man" verletzt hast.

Dir das vorzuwerfen, wäre allerdings auch nicht fair, denn Du kannst erstens nichts dafür, dass Du da anscheinend einen "blinden Fleck" hast, und zweitens ist es nun mal typisch für blinde Flecken, dass deren Inhaber sie nicht sehen. Sie wissen einfach nicht, dass sie da sind. Es sind keine schwarzen Flecken, bei denen einem selbst auffällt, dass da irgendwas komisch ist, aber man weiß nicht, was. Blinde Flecken sind so, als ob man eine Glasscheibe in der Fußgängerzone sieht. Man beobachtet, dass die Leute manchmal komisch reagieren, aber der Weg ist doch frei ... muss also an den Leuten liegen, denn an dem Weg ist ja nichts Merkwürdiges zu erkennen.

Und genau das macht es schwierig. Denn für Dich ist alles okay - lediglich die Tatsache, dass die Leute so komisch reagieren, frustriert Dich. Für mich hat sich die Kommunikation mit Dir aber eher so angefühlt:

M: holt aus und tritt mir voll gegen das Schienbein
T: Aua! Du hast mir gegen das Schienbein getreten.
M: Hab ich nicht. Ich will Dich nur auf die Existenz deines Fußes hinweisen.
T: Aha.
M: holt aus und tritt mir voll gegen das Schienbein
T: Aua! Du hast mir wieder gegen das Schienbein getreten.
M: Hab ich nicht. Erkennst Du meine guten Absichten nicht?
T: Doch, die hab ich längst erkannt. Und ich WEISS, dass ich einen Fuß habe. Es bringt nix, mir das mitzuteilen - erst recht nicht, wenn Du dafür mein Schienbein zertrümmern musst
M: holt aus und tritt mir voll gegen das Schienbein
T: Aua! Du hast mir schon wieder gegen das Schienbein getreten. DAS TUT WEH!!!
M: Ich habe Dich nicht getreten. Und es ist wirklich wichtig, dass Du weisst, dass Du einen Fuß hast.
T: Das weiß ich doch. Aber im Moment ist mir mein Schienbein wichtiger
M: holt aus und tritt mir voll gegen das Schienbein
T: Aua! Du hast mir schon wieder gegen das Schienbein getreten. Das ist wirklich schmerzhaft
M: Ich weiß, dass das schmerzhaft ist - wobei ich immer noch nicht überzeugt bin, dass ich getreten habe. Aber ich glaube, Du verstehst immer noch nicht, wie wichtig es ist, dass Du weißt, das da ein Fuß ist
T: Zum dreißigsten Mal: der Fuß bringt mir gerade überhaupt nichts. Aber mein Schienbein tut weh, hör endlich auf
M: holt aus und tritt mir voll gegen das Schienbein
T: Aua! Verdammt, was soll das! Wieso machst Du immer noch weiter?
M: Weil Du einfach nicht verstehst, wie wichtig der Fuß ist.
T: Zieht die Hose hoch und zeigt M das blutende Schienbein
M: Oh. Das wollte ich doch gar nicht :sadman:
T: Weiß ich. Deswegen steh ich auch noch hier und rede mit Dir. Aber es tut trotzdem weh.

Eigentlich ganz witzig, solche Situationen ... wenn da nicht das kaputte Schienbein auf der eine Seite und die Verwirrtheit, Frustriertheit und letztlich Betroffenheit auf der anderen Seite wäre. Mein Schienbein heilt wieder, und ich könnte so etwas auch leicht vermeiden, indem ich einfach ausweiche, wenn Du das erste Mal zutrittst, und Dir künftig aus dem Weg gehe. Aber was kannst Du machen? Ist ja nicht das erste Mal, dass Du Dich unverstanden und ungerecht beurteilt fühlst - im Nikki-Thread lief es ja ähnlich.

Vielleicht kannst Du ja in Zukunft, wenn gleich mehrere Leute Dich anscheinend missverstehen, oder wenn eine Person Dich gleich mehrfach missversteht, in Betracht ziehen, dass nicht sie ein Problem haben/hat und irgendwie zu blöd sind zu begreifen, was Du sagen willst, sondern versuchen zu analysieren, was Du gesagt hast und wie man das interpretieren kann, damit die Leute so reagieren, wie sie es tun. Und dann Deine Aussage so umformulieren, dass man sie nicht mehr auf diese Weise interpretieren kann. Wer die Glasscheibe nicht sehen kann, muss eben aus der Reaktion der Leute auf ihre Existenz schließen.

Ach, und die Einleitung "Tut mir leid, da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt" wirkt meist deeskalierender als "Du hast mich nicht verstanden". Selbstverantwortung vs. Victim blaming ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Kleiner Mann

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Kleiner Mann »

Menelaos hat geschrieben: 22 Okt 2021 05:51 Ich ging mit Tania so unbarmherzig ins Gericht, weil mein Scheuklappenblick unbeirrbar auf das sachliche Problem gerichtet war, und weil ich mich falsch verstanden und daher zu Unrecht beschuldigt fühlte. (Letzteres ist immer noch so)
Aber ich scheitere seit zwei Tagen daran mich zu erklären, triggere dabei Betroffene, und werde selbst immer frustrierter und wütender weil mich auch nach zwei Jahren in diesem Forum offenbar noch niemand gut genug kennt, um zu dem Schluss zu kommen das "victim blaming" einfach nicht zu meinem Charakter passt, und man mein "Das meinte ich aber nicht so." doch mal ernst nehmen könnte.
Naja, es kommt für mich schon ein wenig so rüber als könntest du die Frauen nicht nachvollziehen, weil du das scheinbar mit dir selbst in einer potentiell ähnlichen Situation vergleichst.
Einige Beiträge von dir haben dann selbst bei mir nur Kopfschütteln verursacht.

Sachliches Thema hin oder her. Ich finde deine Betrachtung verkennt die verschiedenen Lebensrealitäten. Es ist nun mal so, dass du als Frau alleine oft einfach hilflos dem stärkeren Mann ausgeliefert bist und wenn du dir mal so online die Erfahrungen von Opfern sexueller Belästigung und Vergewaltigung durchliest, dann wirst du auch feststellen, dass sich die Frauen das nicht einfach gefallen lassen, sondern sehr wohl wehren.
Kleiner Mann

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Kleiner Mann »

Two-Tone hat geschrieben: 21 Okt 2021 19:37
Kleiner Mann hat geschrieben: 20 Okt 2021 20:47 Du sprichst doch aber selbst davon, dass wenn du nett zu einer Frau warst dann auch entsprechend für deine "Leistung" mit mehr Kontakt, Beziehung, Freundschaft oder Sex belohnt werden willst. Ist das nicht genau diese toxische Männlichkeit von der oft die Rede ist? Immerhin verlangst du ja etwas von der Frau für dein gutes Benehmen.
Naja, man kann schon etwas von einer Frau "verlangen", da sehe ich einfach kein Problem. Ich erinnere mich an einen Beitrag hier von Sense8, wo beide Geschlechter hier in dieser Situation aufeinander zukommen müssen. Das hat dann nichts mit toxischer Männlichkeit zu tun, sondern mit einer Lösungsstrategie, die verwendet werden muss. Und da reicht es in meinem Fall, wenn ich einfach nicht gemieden werde, einfach nur ein simpler Kontakt, wenn ich nett zu einer Frau bin. Sex wäre da natürlich zuviel, wobei in einer promisken Welt das durchaus interessant ist. Ansonsten bleibe ich beim Social Skill eines Dreijährigen, der unangemessen auf Situationen mit Frauen reagiert.

Hier, so muss ein Kontakt stattfinden, bezüglich auch auf diese Thematik hier:
https://i.kym-cdn.com/photos/images/new ... 67/269.jpg

Wenn eine Frau mir diesen Handschlag "verweigert", ist es kein Recht von ihr, da sie Interesse haben muss, die hier im Thread beschriebene Problematik des Chauvinismus ein Ende zu bereiten.
Scheinbar hast du ja auch nicht wirklich das Interesse daran deine Social Skills zu verbessern.
Ich finde es sehr komisch, wenn du sagst, dass sie "kein Recht" hat dir einen Handschlag zu verweigern.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Esperanza »

Peter hat geschrieben: 18 Okt 2021 13:04 So viel ist jetzt schon absehbar: Der Thread kann geschlossen werden.

Bis jetzt hat nur Hoppala diesen Auszug aus einem Buch in seiner Argumentationskette bis hin zum Fazit mitgedacht.

Aller Erfahrung nach wird sich dieses Verhältnis von 1 zu 8 im Laufe der Diskussion noch weiter vergrößern und sich die Diskussion immer weiter vom Inhalt des Textes weg bewegen. Und das ganze hat dadurch ein hohes Eskalationspotential.
Ich stimme Peter zu und mache jetzt mal dicht.
Tania hat geschrieben: 21 Okt 2021 17:45 Meldung des Ganzen an die Moderation ist ja aus naheliegenden Gründen nicht sinnvoll ...

Aha.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.

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