Tania hat geschrieben: ↑19 Okt 2021 15:12
Dir ist sicher bewusst, dass jedem männlichen schwarzen Teenager tatsächlich eingetrichtert wird, wie er sich im Fall einer Polizeikontrolle zu verhalten hat, um den kontrollierenden Polizisten nicht zu ängstigen. Insofern ist Dein Beispiel gar nicht so weit hergeholt. Das, was dieses Beispiel allerdings rassistisch macht: die schwarzen Teenager müssen das un-bedrohliche Verhalten lernen, um eine Gefahr für ihr eigenes Leben abzuwehren. Sie sind in diesem Fall diejenigen, denen ein gravierender Nachteil - nämlich das Erschossenwerden durch einen verängstigten Polizisten - droht. Die Männer, die ihr Verhalten ändern, damit eine Frau sich weniger bedroht fühlt, tun das aus reiner Menschenfreundlichkeit. Ihnen drohen keine gravierenden Nachteile, wenn sie es nicht tun.
Und das ändert etwas daran, dass sich beide Gruppen anpassen sollen, um die rassistischen/sexistischen Ängste von Polizisten/Frauen zu zerstreuen?
In deinem Fall ist es leider so, dass du die Statistik genannt, und dann vor meinen Augen die Zahlen zugunsten deiner Argumentation verfälscht/umgedeutet hast.
Und wer entscheidet, ob ich Zahlen verfälscht/umgedeutet habe? Du aufgrund Deiner unanfechtbaren Kenntnis der tatsächlichen Zahlen?
Ich, aufgrund der Tatsache, dass ich den Unterschied zwischen einer Beurteilung und einer Entscheidung kenne, und mich außerdem ausschließlich auf die von dir genannten Zahlen beziehe. Du hast die Zahlen genannt, und dann falsch interpretiert, hast von elfkommairgendwas Vergewaltigungsfällen gesprochen, und völlig selbstverständlich angenommen, dass alle Opfer weiblich sind. Du hast eine Schätzung zur Dunkelziffer für bare Münze genommen, ignoriert, dass vermutlich es nicht pro Fall ein Opfer gibt, sondern dass ein und die selbe Person viele Male zum Opfer werden kann, und es in entsprechenden Verhältnissen vermutlich auch wird. Und am Ende hast du die Zahl nochmal großzügig verdreifacht.
Ich kenne die tatsächlichen Zahlen nicht, aber ich scheine deine Zahlen objektiver lesen zu können als du selbst.
Das ist erstmal eine recht bedeutungslose Aussage, wenn nicht klar ist was darunter fällt und was nicht. So ziemlich jeder Mensch aus meinem familiären Umfeld war schon mal Opfer von Gewalt.
Okay, Du findest also die Realität, die ich erlebt habe, unglaubwürdig. Was hättest Du denn gern? Eine Kopie des Gerichtsurteils? Beglaubigte eidesstattliche Aussagen der Frauen, mit denen ich geredet habe, gegengezeichnet von den Tätern (weil, die Frauen können ja genauso lügen wie ich).
Dein persönliches Umfeld ist kein Abbild der Gesellschaft als Ganzes, und das kann ich sagen ohne dich wirklich zu kennen. Es kann Zufall sein, dass sich in deinem Umfeld viele solcher Frauen tummeln, oder du findest durch deine eigenen Erlebnisse leichter den Kontakt mit ihnen. Vielleicht arbeitest du in einem Frauenhaus, oder oder oder...
Deswegen macht man ja auch keine Statistiken basierend auf dem persönlichen Umfeld.
Weil die Frauen, die tatsächlich einen sexuellen Übergriff erlebt haben, sich nicht vor Widerspruch schützen müssen, denn ... äh ... warum eigentlich?
Weil sie die Wahrheit auf ihrer Seite haben, und wissen dass ihre Glaubwürdigkeit leidet, wenn sie mit so einem billigen Maulkorb daher kommen.
Und dann steht Aussage gegen Aussage ... Und es wäre echt toll, wenn man der Frau erstmal genauso ihre Version glauben würde wie dem Mann sein "War alles einvernehmlich" und "Wahrscheinlich ist sie auf dem Heimweg hingefallen". Die Entscheidung trifft dann der Richter.
Da stimme ich dir zumindest zu: Solange es noch keine Konsequenzen hat, sollte die Polizei der Behauptung erstmal Glauben schenken, und dementsprechend nach Beweisen suchen.
Dass sich Vergewaltigungen oft nicht nachweisen lassen ist tragisch, aber das Unschuldsprinzip muss dennoch auch hier gelten.
Dann lass uns doch alle ABs hier im Forum sperren, damit wir ungestört objektiv über das Thema debattieren können, ohne dauernd Rücksicht auf die Empfindungen der persönlich Betroffenen nehmen zu müssen. Ist doch egal, dass die sich damit am besten auskennen und die Einzigen sind, die wirklich wissen, mit welchen Problemen ABs zu kämpfen haben.
Ich behaupte jetzt mal, dass die meisten ABs sich nicht einbilden dass bestimmte Themen ignoriert werden müssen, weil sie selber nicht damit klar kommen dass darüber gesprochen wird.
Ach ja, und natürlich sollten auch alle Männer darauf verzichten, über die von ihnen erlebte Männerfeindlichkeit zu diskutieren. Da können doch nur Frauen objektiv mitreden...
Was genau lässt Dich glauben, dass persönlich Betroffene a) pauschal emotional nicht mit Widerspruch klarkommen und b) für eine Beteiligung an einer Debatte nicht geeignet sind?
Da ist sie wieder, deine reflexartige Neigung mir Sexismus zu unterstellen... Weißt du, du kennst mich jetzt schon eine Weile, und auch wenn wir wie in diesem Fall eine unterschiedliche Meinung haben; Hab ich jemals etwas gesagt, was dich glauben ließ ich würde Männer oder Frauen pauschal über einen Kamm scheren, und sei unfähig zu differenzieren?
Wenn ich von Menschen spreche, die nicht damit klar kommen dass über solche Dinge gesprochen wird, dann meine ich genau das und nichts anderes.
Manche Menschen (m/w/d) kommen emotional nicht mit Widerspruch klar, und sind daher für die Beteiligung an einer Debatte ungeeignet.
Manche dieser Menschen (m/w/d) waren Opfer sexueller Gewalt. Manche haben einfach nie gelernt mit anderen Meinungen umzugehen. Manche nutzen es bewusst um Gegenmeinungen zu ersticken.
Manche Menschen (m/w/d) die Opfer sexueller Gewalt wurden können sehr wohl mit Widerspruch zu dem Thema klar kommen.
Möchtest du dass ich so eine Erklärung jedes Mal an meine Aussagen dran hänge, oder können wir uns darauf einigen dass du mir Sexismus nur dann vorwirfst, wenn er tatsächlich in meinen Aussagen drin steckt, nicht wenn du ihn lediglich unausgesprochen in meinen Gedanken vermutest? Das wäre echt nett!