" Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Du hast eine Rezeption zum Thema "Absolute Beginner" in den Medien gelesen, gehört oder gesehen? Hier kannst Du einen Link dazu teilen sowie über den Inhalt diskutieren.
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:05
Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:58 Ich glaube alles was sich ein Großteil der Frauen erhoffen ist so etwas wie Mitgefühl,Verständnis warum wir bestimmte Dinge einfach nochmal anders bzw. verschärfter sehen wie ihr. Wenn wir an dem Punkt angekommen wären, würde sich auch vieles erübrigen/ändern.
Damit hätte es denke ich auch gar keinen Widerspruch gegeben. Das ist aber nicht das, von dem der Text handelt.

Und niemand wird nebenbei emphatischer, wenn er letztlich als Monster per Geschlecht bezeichnet wird, wenn auch mit ein paar verschlungeneren Worten.
Das ist aber der Dreh-und Angelpunkt warum hier nur wenige sachlich über den Text diskutieren können und die Emotionen so hoch peitschen. Das ist das Kernthema. Die ewige Frage nach der Schuld. (Die uns nicht weiter bringt).
Von mir aus, ist der Text schwurbelig und (mit Absicht) provozierend geschrieben. Im Grunde kritisiert der Autor einfach nur die Männer, die das Thema von sich wegschieben und behaupten, dass sie sich damit nicht auseinander setzen müssen, da sie ja zu den "guten" gehören würden und sich aus persönlichen Gründen durch das Thema provoziert fühlen. Also genau die Reaktion die hier im Forum stattfindet. Und der Autor geht eben auch speziell auf den Aspekt der sexuellen Gewalt ein der eben zum Großteil von Männern begangen wird.
Benutzeravatar
Solstice
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1190
Registriert: 01 Jul 2013 16:04
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: NRW

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Solstice »

"Wir Christen haben nunmal Angst wenn wir nachts alleine einem von euch begegnen. Habt dafür bitte Verständnis und wechselt möglichst die Straßenseite!"

Glaubt ihr, das könne man einem Muslim irgendwie sozial adäquat rüberbingen, ohne ihn zu verstören oder (völlig zu recht) zu erzürnen?

Nein? Warum sollte ein Mann das ohne Widerspruch ertragen? Zumal man beim Glauben sogar theoretisch noch eine Wahl hat, aber für mein Geschlecht kann ich nun wirklich so gar nichts!
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:12 Dir ist sicher bewusst, dass jedem männlichen schwarzen Teenager tatsächlich eingetrichtert wird, wie er sich im Fall einer Polizeikontrolle zu verhalten hat, um den kontrollierenden Polizisten nicht zu ängstigen. Insofern ist Dein Beispiel gar nicht so weit hergeholt. Das, was dieses Beispiel allerdings rassistisch macht: die schwarzen Teenager müssen das un-bedrohliche Verhalten lernen, um eine Gefahr für ihr eigenes Leben abzuwehren. Sie sind in diesem Fall diejenigen, denen ein gravierender Nachteil - nämlich das Erschossenwerden durch einen verängstigten Polizisten - droht. Die Männer, die ihr Verhalten ändern, damit eine Frau sich weniger bedroht fühlt, tun das aus reiner Menschenfreundlichkeit. Ihnen drohen keine gravierenden Nachteile, wenn sie es nicht tun.
Und das ändert etwas daran, dass sich beide Gruppen anpassen sollen, um die rassistischen/sexistischen Ängste von Polizisten/Frauen zu zerstreuen?
In deinem Fall ist es leider so, dass du die Statistik genannt, und dann vor meinen Augen die Zahlen zugunsten deiner Argumentation verfälscht/umgedeutet hast.
Und wer entscheidet, ob ich Zahlen verfälscht/umgedeutet habe? Du aufgrund Deiner unanfechtbaren Kenntnis der tatsächlichen Zahlen?
Ich, aufgrund der Tatsache, dass ich den Unterschied zwischen einer Beurteilung und einer Entscheidung kenne, und mich außerdem ausschließlich auf die von dir genannten Zahlen beziehe. Du hast die Zahlen genannt, und dann falsch interpretiert, hast von elfkommairgendwas Vergewaltigungsfällen gesprochen, und völlig selbstverständlich angenommen, dass alle Opfer weiblich sind. Du hast eine Schätzung zur Dunkelziffer für bare Münze genommen, ignoriert, dass vermutlich es nicht pro Fall ein Opfer gibt, sondern dass ein und die selbe Person viele Male zum Opfer werden kann, und es in entsprechenden Verhältnissen vermutlich auch wird. Und am Ende hast du die Zahl nochmal großzügig verdreifacht.
Ich kenne die tatsächlichen Zahlen nicht, aber ich scheine deine Zahlen objektiver lesen zu können als du selbst.
Ich habe für zwei Zahlen Quellen genannt. Die dritte - dass laut Dunkelfeldstudien ca. 1/3 aller Frauen irgendwann in ihrem Leben mal Opfer von Gewalt werden - ist z.B. in https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/ ... lt--141688
nachzulesen.
Das ist erstmal eine recht bedeutungslose Aussage, wenn nicht klar ist was darunter fällt und was nicht. So ziemlich jeder Mensch aus meinem familiären Umfeld war schon mal Opfer von Gewalt.
Okay, Du findest also die Realität, die ich erlebt habe, unglaubwürdig. Was hättest Du denn gern? Eine Kopie des Gerichtsurteils? Beglaubigte eidesstattliche Aussagen der Frauen, mit denen ich geredet habe, gegengezeichnet von den Tätern (weil, die Frauen können ja genauso lügen wie ich).
Dein persönliches Umfeld ist kein Abbild der Gesellschaft als Ganzes, und das kann ich sagen ohne dich wirklich zu kennen. Es kann Zufall sein, dass sich in deinem Umfeld viele solcher Frauen tummeln, oder du findest durch deine eigenen Erlebnisse leichter den Kontakt mit ihnen. Vielleicht arbeitest du in einem Frauenhaus, oder oder oder...
Deswegen macht man ja auch keine Statistiken basierend auf dem persönlichen Umfeld.
Weil die Frauen, die tatsächlich einen sexuellen Übergriff erlebt haben, sich nicht vor Widerspruch schützen müssen, denn ... äh ... warum eigentlich?
Weil sie die Wahrheit auf ihrer Seite haben, und wissen dass ihre Glaubwürdigkeit leidet, wenn sie mit so einem billigen Maulkorb daher kommen.
Und dann steht Aussage gegen Aussage ... Und es wäre echt toll, wenn man der Frau erstmal genauso ihre Version glauben würde wie dem Mann sein "War alles einvernehmlich" und "Wahrscheinlich ist sie auf dem Heimweg hingefallen". Die Entscheidung trifft dann der Richter.
Da stimme ich dir zumindest zu: Solange es noch keine Konsequenzen hat, sollte die Polizei der Behauptung erstmal Glauben schenken, und dementsprechend nach Beweisen suchen.
Dass sich Vergewaltigungen oft nicht nachweisen lassen ist tragisch, aber das Unschuldsprinzip muss dennoch auch hier gelten.
Dann lass uns doch alle ABs hier im Forum sperren, damit wir ungestört objektiv über das Thema debattieren können, ohne dauernd Rücksicht auf die Empfindungen der persönlich Betroffenen nehmen zu müssen. Ist doch egal, dass die sich damit am besten auskennen und die Einzigen sind, die wirklich wissen, mit welchen Problemen ABs zu kämpfen haben.
Ich behaupte jetzt mal, dass die meisten ABs sich nicht einbilden dass bestimmte Themen ignoriert werden müssen, weil sie selber nicht damit klar kommen dass darüber gesprochen wird.
Ach ja, und natürlich sollten auch alle Männer darauf verzichten, über die von ihnen erlebte Männerfeindlichkeit zu diskutieren. Da können doch nur Frauen objektiv mitreden...

Was genau lässt Dich glauben, dass persönlich Betroffene a) pauschal emotional nicht mit Widerspruch klarkommen und b) für eine Beteiligung an einer Debatte nicht geeignet sind?
Da ist sie wieder, deine reflexartige Neigung mir Sexismus zu unterstellen... Weißt du, du kennst mich jetzt schon eine Weile, und auch wenn wir wie in diesem Fall eine unterschiedliche Meinung haben; Hab ich jemals etwas gesagt, was dich glauben ließ ich würde Männer oder Frauen pauschal über einen Kamm scheren, und sei unfähig zu differenzieren?
Wenn ich von Menschen spreche, die nicht damit klar kommen dass über solche Dinge gesprochen wird, dann meine ich genau das und nichts anderes.

Manche Menschen (m/w/d) kommen emotional nicht mit Widerspruch klar, und sind daher für die Beteiligung an einer Debatte ungeeignet.
Manche dieser Menschen (m/w/d) waren Opfer sexueller Gewalt. Manche haben einfach nie gelernt mit anderen Meinungen umzugehen. Manche nutzen es bewusst um Gegenmeinungen zu ersticken.
Manche Menschen (m/w/d) die Opfer sexueller Gewalt wurden können sehr wohl mit Widerspruch zu dem Thema klar kommen.

Möchtest du dass ich so eine Erklärung jedes Mal an meine Aussagen dran hänge, oder können wir uns darauf einigen dass du mir Sexismus nur dann vorwirfst, wenn er tatsächlich in meinen Aussagen drin steckt, nicht wenn du ihn lediglich unausgesprochen in meinen Gedanken vermutest? Das wäre echt nett!
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von NBUC »

Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:36
NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:05
Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:58 Ich glaube alles was sich ein Großteil der Frauen erhoffen ist so etwas wie Mitgefühl,Verständnis warum wir bestimmte Dinge einfach nochmal anders bzw. verschärfter sehen wie ihr. Wenn wir an dem Punkt angekommen wären, würde sich auch vieles erübrigen/ändern.
Damit hätte es denke ich auch gar keinen Widerspruch gegeben. Das ist aber nicht das, von dem der Text handelt.

Und niemand wird nebenbei emphatischer, wenn er letztlich als Monster per Geschlecht bezeichnet wird, wenn auch mit ein paar verschlungeneren Worten.
Das ist aber der Dreh-und Angelpunkt warum hier nur wenige sachlich über den Text diskutieren können und die Emotionen so hoch peitschen. Das ist das Kernthema. Die ewige Frage nach der Schuld. (Die uns nicht weiter bringt).
Von mir aus, ist der Text schwurbelig und (mit Absicht) provozierend geschrieben. Im Grunde kritisiert der Autor einfach nur die Männer, die das Thema von sich wegschieben und behaupten, dass sie sich damit nicht auseinander setzen müssen, da sie ja zu den "guten" gehören würden und sich aus persönlichen Gründen durch das Thema provoziert fühlen. Also genau die Reaktion die hier im Forum stattfindet. Und der Autor geht eben auch speziell auf den Aspekt der sexuellen Gewalt ein der eben zum Großteil von Männern begangen wird.
Und bei dieser unangemessenen Darbietung sollte diese Reaktion auch niemanden verwundern.

Aber es wäre dann ja hier eure Gelegenheit dieses Anliegen mal konstruktiv anzugehen/vorzustellen, statt so einen kontraproduktiven Exzess noch zu decken.

Bezgl. Äquivalent:
Das wäre wohl eher, wenn man das von Farbigen in den USA verlangen würde, denn auch da hätte man das dann rein nach Statistik an einem für den Betreffenden unveränderlichen und von den eigentlichen Taten unabhängigen Kennzeichen aufgehängt.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:40 Du versuchst hier, den Frauen eine Mitschuld an ihrem "Schicksal", also an der Tatsache, dass ein oder mehrere Männer ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung missachtet und ihr Gewalt angetan haben, zuzuschieben, wenn sie sich nicht so verhalten, wie es Deiner Meinung nach "vernünftig" ist. Aber das widerspricht nun mal der aktuellen Rechtssprechung. Auch wenn Du das persönlich anders empfindest.
Du hast nicht im Geringsten verstanden was ich zu sagen versucht habe... :sadman:
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Benutzeravatar
Giebenrath
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1700
Registriert: 23 Sep 2012 19:33
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Giebenrath »

Peter hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:08
Giebenrath hat geschrieben:Meine Ansicht dazu:
So wird das nichts mit der Überwindung des Patriarchats.
Die Forderung, dass die guten Männer, die hilflosen Frauen vor den schlechten Männer beschützen sollen, ist elemanter Bestandteil jeder Patriarchatsideologie. Genau so funktioniert doch das Patriarchat: Paternalistische Männer tun so, als würden sie infantilisierte Frauen vor dämonisierten Männern beschützen, aber in Wirklichkeit zementiert der Patriarch so nur seine Herrschaft über die Frau.
Was wäre die Alternative?
Die Alternative wäre natürlch die Unterscheidung von weißen Schwänen und schwarzen Schwänen in der Männerwelt aufzugeben und die Sache noch komplizierter zu machen.
Und wenn ich jetzt das Beispiel des aalten Mannes nehme, der die Joggerin angrapscht und anpöbelt, muss die Betrachtung dieses Mannes über die Freund-Feind-Bestimmung hinausgehen. Es ist einfach zu behaupten, man sei keiner von diesen bösen Nestbeschmutzer, die unser Männerkollektiv mt Dreck beschmutzen. Ich will es aber komplizierter haben.

Komplizierter wird es, wenn ich mich frage, was da eigentlich wirklich los ist. Warum hat der alte Mann völlig die Kontrolle verloren und fasst der Joggerin an den Hintern? Mutmaßung: Vielleicht ist er ja dement oder es liegt an einem Cocktail aus Doppelkorn und Medikamenten. (Das wäre jetzt wahrscheinlich die einfachsten Erklärungen.)
Und jetzt? Ich kann jetzt einfach sagen, ich würde nie so einer wie er werden. Das war jetzt aber gelogen. Ich habe selbst schon miterlebt, dass Männer im Alter von um die 70 völlig die Kontrolle über sich verlieren - einfach so im Rahmen des geistigen Abbaus.
Zuletzt geändert von Giebenrath am 19 Okt 2021 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Benutzeravatar
Solstice
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1190
Registriert: 01 Jul 2013 16:04
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: NRW

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Solstice »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:12 Dir ist sicher bewusst, dass jedem männlichen schwarzen Teenager tatsächlich eingetrichtert wird, wie er sich im Fall einer Polizeikontrolle zu verhalten hat, um den kontrollierenden Polizisten nicht zu ängstigen.
Ursache: Rassismus. Ein besseres Beispiel um zu verdeutlichen, warum der Artikel hier analog Sexistisch ist, gibt es wohl nicht.
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:52
Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:36
NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:05

Damit hätte es denke ich auch gar keinen Widerspruch gegeben. Das ist aber nicht das, von dem der Text handelt.

Und niemand wird nebenbei emphatischer, wenn er letztlich als Monster per Geschlecht bezeichnet wird, wenn auch mit ein paar verschlungeneren Worten.
Das ist aber der Dreh-und Angelpunkt warum hier nur wenige sachlich über den Text diskutieren können und die Emotionen so hoch peitschen. Das ist das Kernthema. Die ewige Frage nach der Schuld. (Die uns nicht weiter bringt).
Von mir aus, ist der Text schwurbelig und (mit Absicht) provozierend geschrieben. Im Grunde kritisiert der Autor einfach nur die Männer, die das Thema von sich wegschieben und behaupten, dass sie sich damit nicht auseinander setzen müssen, da sie ja zu den "guten" gehören würden und sich aus persönlichen Gründen durch das Thema provoziert fühlen. Also genau die Reaktion die hier im Forum stattfindet. Und der Autor geht eben auch speziell auf den Aspekt der sexuellen Gewalt ein der eben zum Großteil von Männern begangen wird.
Und bei dieser unangemessenen Darbietung sollte diese Reaktion auch niemanden verwundern.

Aber es wäre dann ja hier eure Gelegenheit dieses Anliegen mal konstruktiv anzugehen/vorzustellen, statt so einen kontraproduktiven Exzess noch zu decken.

Bezgl. Äquivalent:
Das wäre wohl eher, wenn man das von Farbigen in den USA verlangen würde, denn auch da hätte man das dann rein nach Statistik an einem für den Betreffenden unveränderlichen und von den eigentlichen Taten unabhängigen Kennzeichen aufgehängt.
Was zum Henker denkst du denn was Tania, ich und die anderen Frauen hier die ganze zeit machen?! Was denkst du denn was Tanias versöhnlicher Text hier am Anfang war?
Es geht darum, dass egal wie man den Männern diese Thema nahebringt, sie immer nichts damit zu tun haben wollen und sofort eingeschnappt reagieren. Weil es bei ihnen persönlich einen Nerv trifft.
Wird hier ja schön bestätigt(bis auf wenige Ausnahmen). Wir Frauen können an euch ranschwätzen wie wir wollen, es ändert an eurem beleidigten Getue garnichts!
Benutzeravatar
Solstice
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1190
Registriert: 01 Jul 2013 16:04
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: NRW

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Solstice »

Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 17:11
NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:52
Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:36
Das ist aber der Dreh-und Angelpunkt warum hier nur wenige sachlich über den Text diskutieren können und die Emotionen so hoch peitschen. Das ist das Kernthema. Die ewige Frage nach der Schuld. (Die uns nicht weiter bringt).
Von mir aus, ist der Text schwurbelig und (mit Absicht) provozierend geschrieben. Im Grunde kritisiert der Autor einfach nur die Männer, die das Thema von sich wegschieben und behaupten, dass sie sich damit nicht auseinander setzen müssen, da sie ja zu den "guten" gehören würden und sich aus persönlichen Gründen durch das Thema provoziert fühlen. Also genau die Reaktion die hier im Forum stattfindet. Und der Autor geht eben auch speziell auf den Aspekt der sexuellen Gewalt ein der eben zum Großteil von Männern begangen wird.
Und bei dieser unangemessenen Darbietung sollte diese Reaktion auch niemanden verwundern.

Aber es wäre dann ja hier eure Gelegenheit dieses Anliegen mal konstruktiv anzugehen/vorzustellen, statt so einen kontraproduktiven Exzess noch zu decken.

Bezgl. Äquivalent:
Das wäre wohl eher, wenn man das von Farbigen in den USA verlangen würde, denn auch da hätte man das dann rein nach Statistik an einem für den Betreffenden unveränderlichen und von den eigentlichen Taten unabhängigen Kennzeichen aufgehängt.
Was zum Henker denkst du denn was Tania, ich und die anderen Frauen hier die ganze zeit machen?! Was denkst du denn was Tanias versöhnlicher Text hier am Anfang war?
Es geht darum, dass egal wie man den Männern diese Thema nahebringt, sie immer nichts damit zu tun haben wollen und sofort eingeschnappt reagieren. Weil es bei ihnen persönlich einen Nerv trifft.
Wird hier ja schön bestätigt(bis auf wenige Ausnahmen). Wir Frauen können an euch ranschwätzen wie wir wollen, es ändert an eurem beleidigten Getue garnichts!
Ja aber ist es nicht verständlich, dass eine sexistische Kollektivzuschreibung beleidigend ist?
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von NBUC »

Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 17:11 Was zum Henker denkst du denn was Tania, ich und die anderen Frauen hier die ganze zeit machen?! Was denkst du denn was Tanias versöhnlicher Text hier am Anfang war?
Es geht darum, dass egal wie man den Männern diese Thema nahebringt, sie immer nichts damit zu tun haben wollen und sofort eingeschnappt reagieren. Weil es bei ihnen persönlich einen Nerv trifft.
Wird hier ja schön bestätigt(bis auf wenige Ausnahmen). Wir Frauen können an euch ranschwätzen wie wir wollen, es ändert an eurem beleidigten Getue garnichts!
Deinen Beiträgen bescheinigen dem Autor lediglich, dass er Recht hat und sind damit genauso kontraproduktiv.

Tanja versucht Verständnis dafür zu werben, warum Frauen sich so bedroht fühlen, bleiben dann aber bei den Maßnahmen im Abstrakten wie auch Extremen hängen:
Tania hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:01 Und es wäre toll, wenn ihr uns dabei unterstützen könntet - z.B. indem sich jeder Einzelne so verhält, dass selbst die Vorsichtigsten unter uns erkennen, dass von ihm keine Gefahr droht.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Benutzeravatar
Giebenrath
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1700
Registriert: 23 Sep 2012 19:33
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Giebenrath »

Weniger provakant und leichter verständlich als der Buchausschnitt in der Zeit ist dieser Artikel vom "Busniss-Insider" über Aldenhoff:

"Gewalt: Warum Männer eher zu als Frauen zu Gewalt neigen"
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:58 Und warum müssen wir Frauen überhaupt spezielle Sondervorkehrungen treffen? Warum müssen wir bzw. werden wir dazu angehalten besonders vorsichtig zu sein? Schlicht und ergreifend weil wir eben Frauen sind!
Nö, müsst ihr nicht. Ihr müsst auch keine Tampons benutzen, oder euch beim Pinkeln hinsetzen. Und niemand zwingt uns Männer dazu uns auf Prostata- oder Hodenkrebs untersuchen zu lassen. Ein Querschnittsgelähmter wird von niemandem gezwungen seinen Rollstuhl zu benutzen, und ein Blinder kann seinen Stock auch zuhause lassen.
Ist alles freiwillig, denn wir alle sind eigenständige, erwachsene Individuen, die mit den Realitäten des Lebens klar kommen müssen, egal ob die nun fair sind oder nicht. (Spoileralarm: Sie sind es nie!)
Du musst dich mal von dem Gedanken lösen, das sexuelle Übergriffe im Freien immer nur in besonderen Situationen geschehen, in die sich Frau aus eigener Doofheit selbst hinein manövriert.
Das habe ich irgendwo weiter oben abgedeckt. Manchmal gerät Frau unverschuldet in eine schlimme Lage, in der sie nichts tun kann um sich selbst zu helfen... Mann übrigens auch...
Ich finde es überaus traurig, dass du, anstatt die gesellschaftliche Haltung zu dem Thema zu hinterfragen, die Dinge als gegeben hinnimmst und jeden, der sich ihnen nicht beugt als "einfach nur dumm oder fahrlässig" hinstellst.
Wo ließt du das denn rein? Schlag eine Maßnahme zur Verringerung der Vergewaltigungen vor, und ich werde sie danach beurteilen ob ich sie für effektiv halte, und ob sie den Aufwand wert ist.
Die vorgeschlagene Maßnahme halte ich für sehr ineffektiv, gleichzeitig sehr aufwändig, weil sämtliche harmlosen Männer ihr Verhalten ändern müssen, und außerdem noch diskriminierend. Wenn sich so etwas durchsetzen würde, würde es vermutlich Ressentiments gegen Frauen schüren, und damit gewaltsame Übergriffe auf sie verschlimmern.
Wenn die betreffenden Frauen selber die Straßenseite wechseln wäre es exakt genauso aufwändig, vermutlich etwas effektiver, und es würde die Frauen nicht infantilisieren.
Das lässt sich alles einfach sagen, solange man selbst nicht das Geschlecht ist, das direkt davon betroffen ist. Indirekt seit ihr nämlich auch von der sexuellen Gewalt an uns Frauen betroffen.
Ach was nein?! :surprise: Du meinst ich würde nicht wollen, dass meine Schwester, meine Freundinnen, oder die Frau in die ich verknallt bin vergewaltigt wird?! Bitte erzähl mir mehr, das war mir bisher einfach nicht bewusst!!!
Hast du mal an die Möglichkeit gedacht, dass all mein Widerspruch nicht daher kommt, dass mir das Wohl von Frauen egal ist, sondern daran, dass ich aus anderen Gründen ein Problem mit dem Artikel habe?
Den Teufelskreis der ewigen Schuldzuweisung, kann man auch nur durchbrechen, indem man sich zusammen setzt und ehrlich miteinander eine Diskussion führt in der man wenigstens versucht, sich in den jeweiligen anderen hinein zu versetzen.
Das ist womöglich die sinnvollste Aussage die ich in diesem Thread bisher gelesen habe, und da schließe ich meine eigenen Beiträge mit ein.
Dass einige Männer hier im Laufe ihres Lebens bereits einiges an (vermeintlicher) Abwertung ihrer Männlichkeit erfahren haben und sich deshalb nochmal besonders von dem Text abgewatscht fühlen und so allergisch reagieren, hab ich inzwischen auch begriffen.
Aber keine Frau hier erwartet, dass du ihre Probleme löst oder Abends auf der Straße vor ihr kuschst. Es will euch hier auch keiner in die Ecke drängen oder dass ihr euch ein Leben lang schuldig fühlt, weil ihr Männer seid . Ich glaube alles was sich ein Großteil der Frauen erhoffen ist so etwas wie Mitgefühl,Verständnis warum wir bestimmte Dinge einfach nochmal anders bzw. verschärfter sehen wie ihr. Wenn wir an dem Punkt angekommen wären, würde sich auch vieles erübrigen/ändern.
Weißt du, ich muss zugeben dass du dich hier so neutral und um Ausgleich bemüht verhältst, wie ich es als Moderator vermutlich auch tun sollte. :schwitzen: :good: :umarmung2:

Darf ich vorschlagen, dass wir den verdammten Artikel und den Autor einfach mal gedanklich beiseite schieben, und uns darauf beschränken über die Meinungen von Leuten zu sprechen, die tatsächlich hier sind?
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Volta
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2562
Registriert: 04 Apr 2016 19:47
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Berlin

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:52
Tania hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:40 Du versuchst hier, den Frauen eine Mitschuld an ihrem "Schicksal", also an der Tatsache, dass ein oder mehrere Männer ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung missachtet und ihr Gewalt angetan haben, zuzuschieben, wenn sie sich nicht so verhalten, wie es Deiner Meinung nach "vernünftig" ist. Aber das widerspricht nun mal der aktuellen Rechtssprechung. Auch wenn Du das persönlich anders empfindest.
Du hast nicht im Geringsten verstanden was ich zu sagen versucht habe... :sadman:
Doch, ziemlich genau das sagst du.
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 17:25
Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 17:11 Was zum Henker denkst du denn was Tania, ich und die anderen Frauen hier die ganze zeit machen?! Was denkst du denn was Tanias versöhnlicher Text hier am Anfang war?
Es geht darum, dass egal wie man den Männern diese Thema nahebringt, sie immer nichts damit zu tun haben wollen und sofort eingeschnappt reagieren. Weil es bei ihnen persönlich einen Nerv trifft.
Wird hier ja schön bestätigt(bis auf wenige Ausnahmen). Wir Frauen können an euch ranschwätzen wie wir wollen, es ändert an eurem beleidigten Getue garnichts!
Deinen Beiträgen bescheinigen dem Autor lediglich, dass er Recht hat und sind damit genauso kontraproduktiv.

Tanja versucht Verständnis dafür zu werben, warum Frauen sich so bedroht fühlen, bleiben dann aber bei den Maßnahmen im Abstrakten wie auch Extremen hängen:
Tania hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:01 Und es wäre toll, wenn ihr uns dabei unterstützen könntet - z.B. indem sich jeder Einzelne so verhält, dass selbst die Vorsichtigsten unter uns erkennen, dass von ihm keine Gefahr droht.
Es geht hier nicht um Recht und Unrecht. Es geht auch dem Autor des Artikels nicht um Recht oder Unrecht sondern darum ein Problem zu benennen und zu kritisieren. Und zwar das Problem, dass kaum ein Mann sich angesprochen fühlen will, wenn es um das Thema sexuelle Gewalt geht. Und er kritisiert damit eben auch das Verhalten der Männer und spricht sie (die Männer, in einem provozierenden Ton) direkt an.
Damit meint Tania einfach nur, dass ihr in dem was ihr sagt/tut einfach ein bisschen umsichtiger sein sollt. Damit sollt ihr keine lebenslänglichen Einschränkungen auf euch nehmen sondern euch einfach bewusst machen, wie manche Dinge beim anderen Geschlecht ankommen könnten.
Deshalb schrieb ich ja auch: Mitgefühl, Verständnis..etc
Benutzeravatar
Giebenrath
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1700
Registriert: 23 Sep 2012 19:33
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Giebenrath »

Ich kann diese Behauptungen "Frauen müssen ..." nicht mehr hören. Frauen müssen nicht ängstlich und vorsichtig sein.
Die simple Wahrheit ist doch, dass kein Mensch müssen muss, weder Frauen noch Männer.
Männer müssen auch nicht mutig sein, tollkühn und schamlos.
Alles nur gesellschaftliche konstruierte Geschlechterklischees und keine Naturgesetze.
Auslöser für aggressives Verhalten sind laut Aldenhoff vielmehr bestimmte Werte, die Männern schon in der Kindheit vermittelt würden — und die müssen gar nicht mal etwas mit Gewalt zu tun haben.

Schon Floskeln wie „ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „Sei nicht so zimperlich“ oder „Nur Mädchen weinen“ können gravierende Auswirkungen auf die Fähigkeit haben, mit eigenen Empfindungen gut umzugehen. „Der Zusammenhang zwischen dem Unterdrücken von Gefühlen und der Entwicklung einer Depression ist ziemlich eindeutig. Gewalt auszuüben kann eine Form sein, die nicht ausgelebten Gefühle zu kanalisieren“, erklärt er.

https://www.businessinsider.de/leben/ge ... stosteron/
Männer und Frauen werden unterschiedlich erzogen. Die Ergebnisse sind bekannt.
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Reinhard
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10183
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Reinhard »

Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 17:11 Was zum Henker denkst du denn was Tania, ich und die anderen Frauen hier die ganze zeit machen?! Was denkst du denn was Tanias versöhnlicher Text hier am Anfang war?
Es geht darum, dass egal wie man den Männern diese Thema nahebringt, sie immer nichts damit zu tun haben wollen und sofort eingeschnappt reagieren. Weil es bei ihnen persönlich einen Nerv trifft.
Wird hier ja schön bestätigt(bis auf wenige Ausnahmen). Wir Frauen können an euch ranschwätzen wie wir wollen, es ändert an eurem beleidigten Getue garnichts!

Ich denke eher, dass es dem Autor darum ging, den Nerv absichtlich zu treffen und Männer zum Einschnappen zu bringen und das dann gleich als Beleg für die These zu nehmen, dass Männer ja eingeschnappt sind und wegen Sexismus (oder "Patriarchat") über das Thema nicht reden können.

<Zynismus>Steile Thesen verkaufen halt mal mehr Bücher.</Zynismus>


Wäre es ein Forumsbeitrag, würde man das Vorgehen als Troll bezeichnen. :hierlang:
Make love not war!
Volta
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2562
Registriert: 04 Apr 2016 19:47
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Berlin

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Sense8 hat geschrieben: 19 Okt 2021 18:11
Es geht hier nicht um Recht und Unrecht. Es geht auch dem Autor des Artikels nicht um Recht oder Unrecht sondern darum ein Problem zu benennen und zu kritisieren. Und zwar das Problem, dass kaum ein Mann sich angesprochen fühlen will, wenn es um das Thema sexuelle Gewalt geht. Und er kritisiert damit eben auch das Verhalten der Männer und spricht sie (die Männer, in einem provozierenden Ton) direkt an.
Du verteidigst ja auch den Artikel und machst dir damit keine Gedanken " wie manche Dinge beim anderen Geschlecht ankommen könnten."
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 13:51 Angenommen ich gerate mit meinem Auto ...
Aua.
Da sind dir die Ebenen aber mal kräftig verrutscht. Dass solche Vergleiche bei Frauen den Hut hoch gehen lässt, kann ich gut nachvoillziehen.
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 13:54 Touchee! Es ist in meinen Augen Männerhass, oder zumindest Männerfeindlichkeit... wie auch immer man es nennen will. Die Zeit gibt dem eine Plattform, was sie - das vermute ich jetzt mal - bei einem Buch das die Frauen für geistig unterlegen hält, wohl eher nicht tun würde.
Schreib halt nen Leserbrief.

Du siehst doch vielleicht auch selbst, dass damit die Basis für deine Ansichten etwwas dünn ist. "Ich finde, dass .." Damit wär's dann wohl auch getan.
Solstice hat geschrieben: 19 Okt 2021 16:34 Ich finde den Artikel absurd.

Zu Recht wäre es rassistisch zu sagen: "Islamismus: Kein Muslim ist unbeteiligt." Nach einem islamistischen Verbrechen eine klare Distanzierung aller friedlichen Muslime einzufordern ist nicht okay, weil absurd, unnötig und rassistisch.

Aber 1:1 dasselbe, nur von einer größeren Gruppe verlangt, ist plötzlich okay und kein - ismus?

Will man die Probleme in der echten Welt lösen, sollte man doch etwas tiefer nach den Gemeinsamkeiten der Täter graben als nur bis zum Geschlecht.
Nochmal Aua.

Und im übrigen nirgends Rassismus. Selbst wenn man den (endlich) überkommenen "Rasse"-Begriff verwenden will: Muslime sind keine Rasse, und Islamismus ist nicht mit "Rasse" kategorisierbarbar. Soweit ich weiß, handelt es sich eher um fanatisierte Religiösität.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

Peter hat geschrieben: 19 Okt 2021 13:53 Dann folgt als zweite Antwort ein Beitrag von Dir. Der Text ist gut und stellt klar. Allerdings nur bis zum letzten Absatz. Da rutscht Du in eine Gedankenfalle, die andere nur zu bereitwillig aufgenommen haben.

Jedenfalls war im Grunde durch Deine Antwort schon alles gesagt worden. Danach konnte mit jeder weiteren Antwort nur noch das Thema Stück für Stück seinen Verlauf dort hin nehmen, wo es jetzt angekommen ist.
Die "Gedankenfalle" ist die Schilderung meiner persönlichen Vorgehensweise. In Kurzform: "Sei aufmerksam und lass andern Leuten ihren Raum." Wer mir nicht begegnen will und einfach ausweichen kann, soll das gerne tun. Ich nehme das dann zur Kentnnis und werde möglichst unauffällig verschwinden, um weitere Befürchtungen möglichst zu vermeiden.
Ich handle so, weil ich auf diese Weise als nicht sonderlich wehrhaft aussehender Mann recht unbeschadet durch die Welt gekommen bin, nachts, dunkel oder nicht (auch in Gegenden, die mir vom US-Hotel-Portier als "don't go there!" empfohlen wurden. Vielleicht hatte ich Glück; ich habe konkrete Risiken - die es auch gab - bisher jedenfalls rechtzeitig erkannt. Das traue ich auch anderen zu. Kann sein, ich überschätze meine Mitmenschen. Von daher: keine Gedankenfalle. Ein praktisch bewärhter, wenn auch zugegeben individueller, Ansatz, um das Thema runterzudampfen.
Peter hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:08 Was wäre die Alternative?

Ich finde den Text nicht besonders gelungen. Er schwurbelt ziemlich rum und kommt des öfteren ins hinken. Männerfeindlich ist er jedoch zu keinem Zeitpunkt. Zum Schluss wird er etwas klarer und besser. Auch wenn ich den Text nicht für besonders gelungen ausgearbeitet betrachte, bietet er doch Ausgangspunkte für Überlegungen.

Es ist doch unzweifelhaft, dass viele Frauen beispielsweise Nachts ein mulmiges Gefühl entwickeln, wenn ihnen in einer menschenleeren Unterführung ein Mann folgt.

Hat also eine Frau ein mulmiges Gefühl, weil ich nachts in einer ansonsten menschenleeren Gasse hinter ihr hergehe, dann liegt dies daran, dass ich ein Mann bin. Es liegt nicht an mir als Person, sondern weil ich der Gruppe Männer angehöre. Das kann ich nicht ändern. Und mehr will der Autor an dieser Stelle des Textes auch gar nicht ausdrücken. Aber ich kann durch mein Verhalten die Situation für die Dame entspannen. Zum Beispiel, in dem ich nicht im Stechschritt den Abstand zu ihr verringere. Wenn sie selbst Bummelt und sich die Graffiti an der Wand anschaut, ist sie wegen meiner Anwesenheit höchstwahrscheinlich sowieso nicht besorgt.
Ich habe es also ein Stück weit selbst in der Hand, weniger bedrohlich zu wirken.

An einer anderen Stelle wird es gesellschaftlich im Text meiner Meinung nach relevanter. Leider ist die Wortwahl nicht gelungen:
Es geht um das Fehlverhalten einzelner. Dieses soll auch mich stigmatisieren, weil ich der gleichen Gruppe angehöre. „Es sei denn, Sie entschließen sich, den Mund aufzumachen und diese patriarchalischen, sexistischen, rassistischen Strukturen zu benennen, die unser bundesrepublikanisches Leben nach wie vor bestimmen.“
Hier wirft der Autor zwei Gedankengänge durcheinander. Das Fehlverhalten einzelner und die gesellschaftlichen Strukturen.
Fehlverhalten einzelner wird es immer geben. Durch mein Verhalten kann ich mich aber klar als anders wie der beispielhaft genannte ältere Herr positionieren. Ich glaube nicht, dass jemals eine Frau mich für einen Mann gehalten hat, der Joggerinnen auf den Arsch haut und mitteilt, sie wäre sicher gut fickbar.

Der andere Gedankengang sind die patriarchalischen, sexistischen, rassistischen Strukturen. Und ja, die kann ich benennen und auch etwas dagegen tun, wenn ich sie bemerke.

Als Beispiel nehme ich mal Dieter Wedel. Er hat über sehr lange Zeit seine Machtposition gegenüber Frauen ausgenutzt für sexuelle Übergriffe. Wie man heute weiß, wurde das durchaus auch von anderen bemerkt. Bemerke ich es also und tue nichts, unterstütze ich die Strukturen. Schreite ich ein und benenne, gehe ich gegen diese ausgenutzte Machtstruktur an.

Das ist die wichtigste Aussage des Artikels aus der Zeit. Und diese Aussage ist richtig.
Passt.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 19 Okt 2021 14:28keine bedingungslose abstrakt verpflichtende Kollektivschuld, wie von dem Autor nahegelegt.
Lies den Text vielleicht noch mal.
Und bleib bei dem, was er schreibt, nicht was du vermutest, was er vielleicht schreiben wollte - er hat's nicht getan.
Abgesehen davon ist, wie schon gesagt, am Text einiges zu kritisieren.
Aber das nun nicht.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.

Zurück zu „Thema "Absolute Beginner" in den Medien“