"no drama"

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RomeoKnight
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"no drama"

Beitrag von RomeoKnight »

Ein zwar nicht besonders tiefgründiger, aber dennoch wichtiger Artikel über eine Anspruchshaltung an potenzielle Partner, das eigene Leben gefälligst nur zu verschönern. Ein eigentlich altes Problem, das aber ins Bewusstsein gehört.

https://blogs.taz.de/sensibel/yesdrama/

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Volta
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Re: "no drama"

Beitrag von Volta »

Denn egal in wievielen Infitiypools du auf deinen Tinderfotos dümpelst, auch du hast schlechte Tage, Kevin
Vielleicht hat sie einfach die falsche Zielgruppe?

Ich lese da so im Subtext heraus, dass die „Kevins“ sie eigentlich mit ihrem „Drama“ verachtet, aber die halbgare Beziehung wegen Sex gerne mitnehmen? Da hätte sie natürlich Recht, dass diese Männer ehrlicher sein und sie gleich abschießen sollten, aber so wie sie zu appellieren, diese sollten sie doch trotzdem lieben, wirkt sehr komisch, denn Zuneigung kann man nunmal nicht erzwingen.
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Re: "no drama"

Beitrag von NBUC »

Volta hat geschrieben: 12 Sep 2021 14:32
Denn egal in wievielen Infitiypools du auf deinen Tinderfotos dümpelst, auch du hast schlechte Tage, Kevin
Vielleicht hat sie einfach die falsche Zielgruppe?

Ich lese da so im Subtext heraus, dass die „Kevins“ sie eigentlich mit ihrem „Drama“ verachtet, aber die halbgare Beziehung wegen Sex gerne mitnehmen? Da hätte sie natürlich Recht, dass diese Männer ehrlicher sein und sie gleich abschießen sollten, aber so wie sie zu appellieren, diese sollten sie doch trotzdem lieben, wirkt sehr komisch, denn Zuneigung kann man nunmal nicht erzwingen.
Nennt man das nicht "eine Chance geben" und "sich einlassen ", wie es auch MABs immer mal wieder geraten wird?
Außerdem gehört zu dem Sex doch das gemeinsame Reden über Werte, was dann doch eigentlich wichtiger ist als andere Gemeinsamkeiten?! 8-)

Edit: Ansonsten: Was mit Nodrama gemeint ist, sehe ich lediglich als ihre persönliche Vorstellung/Definition - angesichts der medialen Auswalzung hätte ich aber ein paar Vermutungen, wie es sich für die Gegenseite präsentiert. :pfeif:
Zuletzt geändert von NBUC am 12 Sep 2021 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "no drama"

Beitrag von RomeoKnight »

Volta hat geschrieben: 12 Sep 2021 14:32 ...denn Zuneigung kann man nunmal nicht erzwingen.
Darum geht es auch nicht. Es geht um ein kritisches Hinterfragen von Präferenzen, die zu bestimmten Zuneigungen führen. Jemand, der nur "no drama" will, tut sich selber keinen Gefallen auf Dauer. Es geht auch nicht darum, das Drama zu suchen, sondern zu akzeptieren, dass es ganz normaler Bestandteil des Lebens ist.
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Re: "no drama"

Beitrag von halbkaputt »

RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 16:02
Volta hat geschrieben: 12 Sep 2021 14:32 ...denn Zuneigung kann man nunmal nicht erzwingen.
Darum geht es auch nicht. Es geht um ein kritisches Hinterfragen von Präferenzen, die zu bestimmten Zuneigungen führen. Jemand, der nur "no drama" will, tut sich selber keinen Gefallen auf Dauer. Es geht auch nicht darum, das Drama zu suchen, sondern zu akzeptieren, dass es ganz normaler Bestandteil des Lebens ist.
wirklich? für mich hört sich das eher so an, als ob die Beziehung zum Konsumgut degradiert werden soll, die keine Umstände macht, sondern eben nur konsumiert wird, wie ein Industrieprodukt. insofern halte ich es für valide, das in dem Artikel auch zum Kapitalismus abgebogen wird
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Re: "no drama"

Beitrag von NBUC »

halbkaputt hat geschrieben: 12 Sep 2021 16:48 für mich hört sich das eher so an, als ob die Beziehung zum Konsumgut degradiert werden soll, die keine Umstände macht, sondern eben nur konsumiert wird, wie ein Industrieprodukt. insofern halte ich es für valide, das in dem Artikel auch zum Kapitalismus abgebogen wird
Wirklich - dann haben halt geschickter formuliert seien Bauchgefühle nicht gereicht und die Kuh ist PC-korrekt vom Eis, oder?

Und wenn nicht Kapitalismus als freiwilligem Austausch zweier Personen aus freiem Willen, was bleibt denn dann wohl übrig? irgendwo zwangsgetriebene - hier sexuelle - Umverteilung. Wäre das besser`? :specht:
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Re: "no drama"

Beitrag von GymT »

Getroffene Hunde bellen. So auch die Verfasserin dieses Textes.
Ich glaube, sie hat gar nicht verstanden, was mit Drama gemeint ist.

Es soll ja auch immer wieder Männer geben, die angeblich "Drama" machen. Tatsächlich kommt das, meinem Empfinden nach zu urteilen, gar nicht so schlecht an bei den Damen. Es geht doch nichts über eine Achterbahn der Gefühle. Alles andere wäre ja auch viel zu langweilig.
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Re: "no drama"

Beitrag von RomeoKnight »

halbkaputt hat geschrieben: 12 Sep 2021 16:48 wirklich? für mich hört sich das eher so an, als ob die Beziehung zum Konsumgut degradiert werden soll, die keine Umstände macht, sondern eben nur konsumiert wird, wie ein Industrieprodukt. insofern halte ich es für valide, das in dem Artikel auch zum Kapitalismus abgebogen wird
Ich sehe da keinen Widerspruch zu meiner Aussage.
GymT hat geschrieben: 12 Sep 2021 17:12 Getroffene Hunde bellen. So auch die Verfasserin dieses Textes.
Ich glaube, sie hat gar nicht verstanden, was mit Drama gemeint ist.
Doch, das denke ich schon, dass sie das verstanden hat. Sie hat das Beispiel nur als Anlass für eine grundsätzlichere Kritik genommen.
Ihr Sicht kann aber geschlechtsbedingt verzerrt sen. Die weibliche Version des "no drama" kommt euphemistischer und im Deckmantel gesellschaftlicher Akzeptanz daher. Da müsse der Mann dann mit beiden Beinen im Leben stehen, bodenständig sein, sein Leben im Griff haben und natürlich selbstbewusst und souverän. Die Damen mit dieser Anspruchshaltung dürfen sich dann nicht wundern, wenn sie genau so jemanden bekommen : Jemand der sie nicht braucht, für den sie jederzeit austauschbar sind und die im Zweifel einfach nur ein Klotz am Bein ist. Das ist die Schattenseite des begehrten Alphatiers.
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Re: "no drama"

Beitrag von GymT »

RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 17:47 Doch, das denke ich schon, dass sie das verstanden hat. Sie hat das Beispiel nur als Anlass für eine grundsätzlichere Kritik genommen.
Ich als Mann verstehe Folgendes unter "no drama":
Wünsche und Gefühle reflektieren und artikulieren zu können, ohne dem Partner mit launenhaftem Selbstmitleid auf die Nerven zu gehen, geschweige denn ihn auch noch damit runterzuziehen.
Beispiel:
Frau ist beleidigt, weil Kevin wieder zu viel Playsi gezockt hat und keine Zeit für sie hatte. Außerdem will er sich nachher mit seinen Kumpels auf ein Bier treffen.
Drama tritt dann ein, wenn sie ihn am nächsten Tag anschnauzt, weil er die Schuhe nicht vor der Tür ausgezogen hat. Außerdem hat er vergessen das Licht im Bad auszumachen, nachdem er auf Toilette war - geht ja gar nicht, diese Energieverschwendung.
Seine Frühstückseier kann er sich heute selbst machen, es ist sowieso ungesund jeden Tag Eier zu essen.
[...]

Wer hat darauf schon Bock? Sowas verstehe ich unter Drama.
Jeder hat mal schlechte Laune oder der Partner erfüllt nicht zu 100 % das aktuelle Bedürfnis nach was auch immer. Aber es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
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Re: "no drama"

Beitrag von RomeoKnight »

GymT hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:02 Wer hat darauf schon Bock? Sowas verstehe ich unter Drama.
Jeder hat mal schlechte Laune oder der Partner erfüllt nicht zu 100 % das aktuelle Bedürfnis nach was auch immer. Aber es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
Natürlich hat keiner Bock auf sowas, aber wer würde sich ernsthaft dazu bekennen, so zu sein, dass ein Code Wort solche Leute vom Hals halten kann ? Wer von den Leuten, wie du das beschreibst, würde dann sagen : "Ok, dann komm ich wohl nicht in Frage" ?

Also entweder ist "no drama" einfach nur ein bloßes öffentliches Bekenntnis von praktischem null Wert, oder es steht tatsächlich, wie im Artikel beschrieben, ausschließlich für die Suche nach Sexabenteuern. Allein um eine Kritik daran geht es der Autorin aber nicht. Sie nimmt das nur als Anlass, um auf eine antikapitalistische Ideologiekritik zu lenken.
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Re: "no drama"

Beitrag von NBUC »

RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:25
GymT hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:02 Wer hat darauf schon Bock? Sowas verstehe ich unter Drama.
Jeder hat mal schlechte Laune oder der Partner erfüllt nicht zu 100 % das aktuelle Bedürfnis nach was auch immer. Aber es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
Natürlich hat keiner Bock auf sowas, aber wer würde sich ernsthaft dazu bekennen, so zu sein, dass ein Code Wort solche Leute vom Hals halten kann ? Wer von den Leuten, wie du das beschreibst, würde dann sagen : "Ok, dann komm ich wohl nicht in Frage" ?

Also entweder ist "no drama" einfach nur ein bloßes öffentliches Bekenntnis von praktischem null Wert, oder es steht tatsächlich, wie im Artikel beschrieben, ausschließlich für die Suche nach Sexabenteuern. Allein um eine Kritik daran geht es der Autorin aber nicht. Sie nimmt das nur als Anlass, um auf eine antikapitalistische Ideologiekritik zu lenken.
Offenbar genügend Leute, mit beiden Beinen im Leben stehen etc. gehen ja auch nicht weg.
Als Codewort für "nur Sexdate" würde ich das auch nicht sehen. Der Sex ist vermutlich dann die gefühlte Entschädigung dann doch "Drama" veranstaltet zu haben.

Wobei ich das "Drama" primär als Codewort für Erziehungsversuche angenommen hätte mit einer Dosis seelischer Mülleimer von Start an.

In einer sich entsprechend entwickelt habenden Beziehung dürfte meiner Einschätzung nach im Gesamtquerschnitt der Männer auch die entsprechende Bereitschaft oder gar Wunsch sich mit ihren Problemen zu befassen kommen (viele Männer wollen ja auch gebraucht werden), aber nicht quasi als Startbedingung.

Die andere Frage wenn sie tatsächlich nur "sexonly"-Typen trifft: Wie ist da ihre Vorauswahl?!
wobei das angeblich ein Millenial-Blog ist, die Typen also Ü30 bis teils schon 40 sein sollten.
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Re: "no drama"

Beitrag von RomeoKnight »

NBUC hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:38 Offenbar genügend Leute, mit beiden Beinen im Leben stehen etc. gehen ja auch nicht weg.
Wie meinst du das ? Die bekommen keinen ab, obwohl sie formal die Bedingungen erfüllen ?
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Re: "no drama"

Beitrag von GymT »

RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:25 Natürlich hat keiner Bock auf sowas, aber wer würde sich ernsthaft dazu bekennen, so zu sein, dass ein Code Wort solche Leute vom Hals halten kann ? Wer von den Leuten, wie du das beschreibst, würde dann sagen : "Ok, dann komm ich wohl nicht in Frage" ?
Keine(r) natürlich. Deswegen sind solche Floskeln im Profil auch nutzlos.
Ist genauso wie "Suche jemanden, der mit beiden Beinen im Leben steht und weiß was er will." Da sagt wohl nur die Minderheit: "Ich stehe nicht mit beiden Beinen im Leben und weiß auch überhaupt nicht, was ich eigentlich will."

Alles dämliche Gemeinplätze.

Und jeder weiß auch, dass "No ONS" im Profil nichts zu bedeuten hat und trotzdem schreibt es fast jede Frau rein. Als würde das die Männer davon abhalten genau das zu versuchen. Wenn da der richtige Typ kommt und Madame in der richtigen Stimmung ist, dann ist selbstverständlich auch ein ONS drin.
RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:25 Also entweder ist "no drama" einfach nur ein bloßes öffentliches Bekenntnis von praktischem null Wert, oder es steht tatsächlich, wie im Artikel beschrieben, ausschließlich für die Suche nach Sexabenteuern. Allein um eine Kritik daran geht es der Autorin aber nicht. Sie nimmt das nur als Anlass, um auf eine antikapitalistische Ideologiekritik zu lenken.
"Open minded" ist im Tindersprech auch ein Codewort für Sexabenteuer. Oder "Workaholic" für jeden, der nichts Festes will. Gibt viele Codewörter.
Geradezu revolutionär wäre es ja einfach mal erwachsen und unverklausuliert ins Profil zu schreiben, was man will. Aber das wäre ja zu einfach.
Und dann wären wir auch wieder beim nächsten Thema: Als ob die meisten überhaupt wüssten, was sie wollen. Tun sie nicht. Deswegen sind sie auf Tinder, haben 10 Dates im Monat, es kommt aber nie was "Richtiges" dabei herum. Außer vielleicht mal ein bisschen Sex, vielleicht trifft man sich auch öfter mal, aber dann "verläuft" sich das von der einen oder von der anderen Seite aus.
Denn die Männer, die da regelmäßig was reißen, haben es einfach nicht nötig bei einer Tinderella zu bleiben. Selbst wenn sie es sich noch so sehr wünscht. Deswegen schreibt die Frau dann irgendwann rein "No ONS". Und das Spiel geht von vorne los.
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Re: "no drama"

Beitrag von NBUC »

RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:44
NBUC hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:38 Offenbar genügend Leute, mit beiden Beinen im Leben stehen etc. gehen ja auch nicht weg.
Wie meinst du das ? Die bekommen keinen ab, obwohl sie formal die Bedingungen erfüllen ?
Ausdrücke wie "mit ´beiden Beinen im Leben stehen" sind ebenso alles-und-nichts andeutend und gehen ja auch nicht aus Singlebörsentexten raus.
Es gibt also Präzedenzfälle für ähnlich leere aber unverwüstliche Worthülsen.
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Re: "no drama"

Beitrag von Silvina »

halbkaputt hat geschrieben: 12 Sep 2021 16:48
RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 16:02
Volta hat geschrieben: 12 Sep 2021 14:32 ...denn Zuneigung kann man nunmal nicht erzwingen.
Darum geht es auch nicht. Es geht um ein kritisches Hinterfragen von Präferenzen, die zu bestimmten Zuneigungen führen. Jemand, der nur "no drama" will, tut sich selber keinen Gefallen auf Dauer. Es geht auch nicht darum, das Drama zu suchen, sondern zu akzeptieren, dass es ganz normaler Bestandteil des Lebens ist.
wirklich? für mich hört sich das eher so an, als ob die Beziehung zum Konsumgut degradiert werden soll, die keine Umstände macht, sondern eben nur konsumiert wird, wie ein Industrieprodukt. insofern halte ich es für valide, das in dem Artikel auch zum Kapitalismus abgebogen wird
+1
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Re: "no drama"

Beitrag von Tania »

NBUC hat geschrieben: 12 Sep 2021 16:02 Außerdem gehört zu dem Sex doch das gemeinsame Reden über Werte, was dann doch eigentlich wichtiger ist als andere Gemeinsamkeiten?! 8-)
Aussagen, die man in einem anderen Thread nicht wirklich durchdrungen hat, mal kräftig durchzuschütteln, durch den Fleischwolf zu drehen und sie dann hier zu verwursten, erhöht die Qualität und die Verständlichkeit der Diskussion natürlich signifikant ... :verwirrt:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: "no drama"

Beitrag von Kleiner Mann »

GymT hat geschrieben: 12 Sep 2021 19:08
RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:25 Natürlich hat keiner Bock auf sowas, aber wer würde sich ernsthaft dazu bekennen, so zu sein, dass ein Code Wort solche Leute vom Hals halten kann ? Wer von den Leuten, wie du das beschreibst, würde dann sagen : "Ok, dann komm ich wohl nicht in Frage" ?
Keine(r) natürlich. Deswegen sind solche Floskeln im Profil auch nutzlos.
Ist genauso wie "Suche jemanden, der mit beiden Beinen im Leben steht und weiß was er will." Da sagt wohl nur die Minderheit: "Ich stehe nicht mit beiden Beinen im Leben und weiß auch überhaupt nicht, was ich eigentlich will."

Alles dämliche Gemeinplätze.

Und jeder weiß auch, dass "No ONS" im Profil nichts zu bedeuten hat und trotzdem schreibt es fast jede Frau rein. Als würde das die Männer davon abhalten genau das zu versuchen. Wenn da der richtige Typ kommt und Madame in der richtigen Stimmung ist, dann ist selbstverständlich auch ein ONS drin.
RomeoKnight hat geschrieben: 12 Sep 2021 18:25 Also entweder ist "no drama" einfach nur ein bloßes öffentliches Bekenntnis von praktischem null Wert, oder es steht tatsächlich, wie im Artikel beschrieben, ausschließlich für die Suche nach Sexabenteuern. Allein um eine Kritik daran geht es der Autorin aber nicht. Sie nimmt das nur als Anlass, um auf eine antikapitalistische Ideologiekritik zu lenken.
"Open minded" ist im Tindersprech auch ein Codewort für Sexabenteuer. Oder "Workaholic" für jeden, der nichts Festes will. Gibt viele Codewörter.
Geradezu revolutionär wäre es ja einfach mal erwachsen und unverklausuliert ins Profil zu schreiben, was man will. Aber das wäre ja zu einfach.
Und dann wären wir auch wieder beim nächsten Thema: Als ob die meisten überhaupt wüssten, was sie wollen. Tun sie nicht. Deswegen sind sie auf Tinder, haben 10 Dates im Monat, es kommt aber nie was "Richtiges" dabei herum. Außer vielleicht mal ein bisschen Sex, vielleicht trifft man sich auch öfter mal, aber dann "verläuft" sich das von der einen oder von der anderen Seite aus.
Denn die Männer, die da regelmäßig was reißen, haben es einfach nicht nötig bei einer Tinderella zu bleiben. Selbst wenn sie es sich noch so sehr wünscht. Deswegen schreibt die Frau dann irgendwann rein "No ONS". Und das Spiel geht von vorne los.
Du scheinst ja echt negativ über Frauen auf Tinder zu denken.
GymT

Re: "no drama"

Beitrag von GymT »

Kleiner Mann hat geschrieben: 13 Sep 2021 15:13 Du scheinst ja echt negativ über Frauen auf Tinder zu denken.
Über einen Großteil ja. Aber ich spreche aus Erfahrung. Nach etlichen Matches und Dates kann ich das ganz gut beurteilen.

Machen wir uns nix vor. Die meisten gutaussehenden Frauen mit normal funktionierendem Kopf haben Tinder nicht nötig. Es ist ein Sammelbecken für die kaputten Menschen, wie man auch immer wieder an den ganzen saublöden Profiltexten erkennen kann.
ABER: Es gibt vereinzelt Ausnahmen. Und die muss man finden wie die Nadel im Heuhaufen.

Das Dumme ist ja: Frau will keine schnelle Nummer. Ist dann aber beleidigt, wenn Mann nicht beim ersten Date "zulangt". Die erkennt einfach nicht den Widerspruch zwischen den Worten und den Erwartungen bzw. Taten. Da sind mir Frauen, die mit ihren Bedürfnissen offen umgehen können und sich darüber bewusst sind 1000 Mal lieber. Eben "no drama".

Deswegen ist es auch besser neben Tinder noch andere Möglichkeiten zu haben jemanden kennenzulernen. Die meisten Männer würden auf Tinder eh nix reißen. Die Konkurrenz ist viel zu groß.

Ich habe z.B. heute mit einer über Tinder geschrieben, die aus einer mehrjährigen Beziehung kommt und Tinder bisher nie benutzt hat. Das ist wie ein Jackpot. Die Frau verhält sich ganz anders, eben wie ein normaler Mensch. Man merkt das sofort, dass da eine Frau ist, die zumindest für ein paar Jahre ne Beziehung hatte und offensichtlich beziehungsfähig ist. Ist halt von Anfang an ein krasser Gegensatz zu den ganzen "Drama"-Tussis, die sich seit Jahren auf Tinder herumtreiben, völlig frustriert sind und außer ein paar Affären nichts geschissen bekommen, weil sie sich immer wieder auf die falschen Typen einlassen.
"Ich will einen Mann, der weiß, was er will" ist da einfach nur ein Warnsignal. In Wirklichkeit weiß sie nämlich selbst nicht, was sie will. Sonst hätte sie es ja nicht nötig sowas in ihr Profil zu schreiben und würde sich mal auf Männer konzentrieren, bei denen das Feuer nicht nur kurz lodert. Es deutet einfach darauf hin: Diese Frau hat schlechte Erfahrungen gemacht. Da sie diejenige ist, die auf Tinder aus etlichen Typen auswählen kann, trägt sie auch die Verantwortung für ihre Auswahl. Wenn man 10 Mal in die Scheiße gegriffen hat, sollte man vielleicht nicht der Scheiße die Schuld geben, sondern seinem Griff.

Auf der Seite der Männer sieht es natürlich nicht unbedingt besser aus. Liken alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist. Und denken sich: "Lieber widerlich als wieder nicht".
Nach 5 Minuten kommt die Frage nach der Lieblings-Sexstellung. Damit Frau erst mal richtig in Fahrt kommt. :roll:
Das ist dann die Folge der Sichtweise auf Sex als Konsumgut.

Und um es gleich deutlich zu sagen: Natürlich betrifft das nicht alle. Tinder ist eine "Subkultur".
Aber leider habe ich die Befürchtung, dass sich alles in diese Richtung bewegt, insbesondere bei jüngeren Generationen.
Da ist dann vielleicht weniger Tinder die Seuche, sondern Instagram. Macht es nicht besser.

Dass sowas offenbar für manche ein Problem ist, zeigen ja solche Artikel zu "no drama" oder anderen Tinder-Begebenheiten. Gerade seit Corona.
Kleiner Mann

Re: "no drama"

Beitrag von Kleiner Mann »

GymT hat geschrieben: 13 Sep 2021 23:24
Kleiner Mann hat geschrieben: 13 Sep 2021 15:13 Du scheinst ja echt negativ über Frauen auf Tinder zu denken.
Über einen Großteil ja. Aber ich spreche aus Erfahrung. Nach etlichen Matches und Dates kann ich das ganz gut beurteilen.

Machen wir uns nix vor. Die meisten gutaussehenden Frauen mit normal funktionierendem Kopf haben Tinder nicht nötig. Es ist ein Sammelbecken für die kaputten Menschen, wie man auch immer wieder an den ganzen saublöden Profiltexten erkennen kann.
ABER: Es gibt vereinzelt Ausnahmen. Und die muss man finden wie die Nadel im Heuhaufen.

Das Dumme ist ja: Frau will keine schnelle Nummer. Ist dann aber beleidigt, wenn Mann nicht beim ersten Date "zulangt". Die erkennt einfach nicht den Widerspruch zwischen den Worten und den Erwartungen bzw. Taten. Da sind mir Frauen, die mit ihren Bedürfnissen offen umgehen können und sich darüber bewusst sind 1000 Mal lieber. Eben "no drama".

Deswegen ist es auch besser neben Tinder noch andere Möglichkeiten zu haben jemanden kennenzulernen. Die meisten Männer würden auf Tinder eh nix reißen. Die Konkurrenz ist viel zu groß.

Ich habe z.B. heute mit einer über Tinder geschrieben, die aus einer mehrjährigen Beziehung kommt und Tinder bisher nie benutzt hat. Das ist wie ein Jackpot. Die Frau verhält sich ganz anders, eben wie ein normaler Mensch. Man merkt das sofort, dass da eine Frau ist, die zumindest für ein paar Jahre ne Beziehung hatte und offensichtlich beziehungsfähig ist. Ist halt von Anfang an ein krasser Gegensatz zu den ganzen "Drama"-Tussis, die sich seit Jahren auf Tinder herumtreiben, völlig frustriert sind und außer ein paar Affären nichts geschissen bekommen, weil sie sich immer wieder auf die falschen Typen einlassen.
"Ich will einen Mann, der weiß, was er will" ist da einfach nur ein Warnsignal. In Wirklichkeit weiß sie nämlich selbst nicht, was sie will. Sonst hätte sie es ja nicht nötig sowas in ihr Profil zu schreiben und würde sich mal auf Männer konzentrieren, bei denen das Feuer nicht nur kurz lodert. Es deutet einfach darauf hin: Diese Frau hat schlechte Erfahrungen gemacht. Da sie diejenige ist, die auf Tinder aus etlichen Typen auswählen kann, trägt sie auch die Verantwortung für ihre Auswahl. Wenn man 10 Mal in die Scheiße gegriffen hat, sollte man vielleicht nicht der Scheiße die Schuld geben, sondern seinem Griff.

Auf der Seite der Männer sieht es natürlich nicht unbedingt besser aus. Liken alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist. Und denken sich: "Lieber widerlich als wieder nicht".
Nach 5 Minuten kommt die Frage nach der Lieblings-Sexstellung. Damit Frau erst mal richtig in Fahrt kommt. :roll:
Das ist dann die Folge der Sichtweise auf Sex als Konsumgut.

Und um es gleich deutlich zu sagen: Natürlich betrifft das nicht alle. Tinder ist eine "Subkultur".
Aber leider habe ich die Befürchtung, dass sich alles in diese Richtung bewegt, insbesondere bei jüngeren Generationen.
Da ist dann vielleicht weniger Tinder die Seuche, sondern Instagram. Macht es nicht besser.

Dass sowas offenbar für manche ein Problem ist, zeigen ja solche Artikel zu "no drama" oder anderen Tinder-Begebenheiten. Gerade seit Corona.
Ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, da ich viele deiner Beiträge schon sehr gut finde, aber auf mich wirkt dein Text hier nicht gerade besser als das von dir beschriebene Verhalten der Tinderfrauen.
GymT

Re: "no drama"

Beitrag von GymT »

Kleiner Mann hat geschrieben: 14 Sep 2021 00:39 Ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, da ich viele deiner Beiträge schon sehr gut finde, aber auf mich wirkt dein Text hier nicht gerade besser als das von dir beschriebene Verhalten der Tinderfrauen.
Das mag sein. Deswegen bin ich ja auch auf Tinder. :lol:
Ich denke, man muss die Erfahrung einfach selbst machen.

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