Ankommen

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Hopeful
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Re: Ankommen

Beitrag von Hopeful »

Es gibt hier natürlich kein richtig oder falsch. Jeder kann das selbstverständlich so sehen, wie er mag.

Wie so oft, sieht die Sache aber aus einem anderen Blickwinkel, für mich ganz anders aus.

Ich finde zum Beispiel, dass mit dem Ankommen endlich die eine Reise, auf der Suche nach DEM Partner zu Ende geht.
Aber gleichzeitig bedeutet das nicht, das Ende des Reisens allgemein. Sondern vielmehr, dass dieses Ankommen der Start zu einer viel spannenderen Reise ist. Zu einer, die wie kaum eine andere, so viel Ungewissheit und damit Abenteuer und Dynamik und noch mehr zu bieten hat. Ankommen klingt zwar schon irgendwie final, ist aber eben nur ein Etappenziel. Denn eine Beziehung ist ja nichts statisches, kein Zustand den man erreicht, und gut. Sondern eine sehr dynamische Sache, bei der immer wieder Soll- und Ist-Zustand verglichen, und Maßnahmen ergriffen werden
müssen.

Um bei dem Vergleich mit dem Reisen zu bleiben: Wenn man in den Urlaub fährt, möchte man ja auch endlich am Ziel/Urlaubsort ankommen, um dann all die schönen Sachen vor Ort machen zu können, die die Gegend zu bieten hat.
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Cavia
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Re: Ankommen

Beitrag von Cavia »

Ich empfinde das Führen einer Beziehung (mittlerweile ist es die längste, die ich je hatte) überhaupt nicht als „ankommen“. Wenn ich eine Metapher bemühen müsste, dann wäre es diese: Als Dauersingle stehe ich am Hafen und warte. Alle Menschen steigen an Bord eines Schiffes und fahren dann weg. Ich stehe weiterhin am Hafen und warte. Nun bin ich selbst letztes Jahr an Bord gegangen. Ich bin aber nirgendwo angekommen. Ich bin immer noch auf hoher See, und ich muss sagen, der Seegang ist teilweise ganz schön hoch. Und die Reise ist oft ganz schön anstrengend. Aber es gibt auch ruhige Tage mit Sonnenschein und blauem Himmel. Und wenn ich so drüber nachdenke, wird dieses Schiff gar nicht ankommen. Eine Beziehung ist immer eine Reise zu zweit, auf der ständig etwas passiert. Das Schiff ist immer in Bewegung.

Edit: Ich sehe gerade, dass Hopeful fast das Gleiche geschrieben hat …
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Re: Ankommen

Beitrag von Onkel Herbert »

Cavia hat geschrieben: 31 Jan 2022 19:34 Ich empfinde das Führen einer Beziehung (mittlerweile ist es die längste, die ich je hatte) überhaupt nicht als „ankommen“. Wenn ich eine Metapher bemühen müsste, dann wäre es diese: Als Dauersingle stehe ich am Hafen und warte. Alle Menschen steigen an Bord eines Schiffes und fahren dann weg. Ich stehe weiterhin am Hafen und warte. Nun bin ich selbst letztes Jahr an Bord gegangen. Ich bin aber nirgendwo angekommen. Ich bin immer noch auf hoher See, und ich muss sagen, der Seegang ist teilweise ganz schön hoch. Und die Reise ist oft ganz schön anstrengend. Aber es gibt auch ruhige Tage mit Sonnenschein und blauem Himmel. Und wenn ich so drüber nachdenke, wird dieses Schiff gar nicht ankommen. Eine Beziehung ist immer eine Reise zu zweit, auf der ständig etwas passiert. Das Schiff ist immer in Bewegung.
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Die Schifffahrtsmetapher ist gut gewählt.

Bei mir ist es so gewesen, dass die Reisen mit der Zeit immer beschwerlicher wurden und ich den abschließenden Schiffbruch (obwohl er immer schmerzhaft war) doch auch als Erleichterung empfand. Genau genommen bin ich immer zu lange an Bord geblieben, weil ich Angst hatte, andernfalls wieder auf unbestimmte Zeit auf einem einsamen Eiland festzusitzen.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass man es sich auch im Hafen halbwegs erträglich einrichten kann, wenn man nicht jeden Tag depressiv aufs Meer und den auslaufenden Schiffen hinterher starrt.

Ich gehöre wohl zu denen die (wenn überhaupt) nur von leckenden Seelenverkäufern mitgenommen werden und daher alleine an Land besser aufgehoben sind.

Dabei will ich nicht ausschließen, dass ich vielleicht doch noch einmal "schanghait" :mrgreen: werde, aber das Warten am Kai habe ich mir abgewöhnt.
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Silvina
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Re: Ankommen

Beitrag von Silvina »

Hopeful hat geschrieben: 28 Jan 2022 21:27 Das Ankommen, ist einfach ein großes JA zu der anderen Person. Ein Bekenntnis: JA, mit dir. Und nur mit dir.
Diese Formulierung gefällt mir sehr, ich denke, das ist Ankommen für mich :D
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Obelix
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Re: Ankommen

Beitrag von Obelix »

Für mich klingt "ankommen" sehr nach dem Ende eines Märchens: "... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. " Oder: "... und sie lebten fortan glücklich bis an ihr Lebensende". Das Leben ist aber kein Märchen. Wenn sich zwei Menschen gefunden haben, dann sind sie nicht "angekommen" sondern haben allenfalls ein Etappenziel erreicht. Dahinter beginnt dann sofort die nächste Etappe. Eigentlich stehen sie nur am Beginn eines gemeinsamen Weges, von dem keiner vorhersagen kann, wie lang er sein wird, und wie viele Hindernisse er verbirgt.
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Strange Lady
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Re: Ankommen

Beitrag von Strange Lady »

Cavia hat geschrieben: 31 Jan 2022 19:34 Ich empfinde das Führen einer Beziehung (mittlerweile ist es die längste, die ich je hatte) überhaupt nicht als „ankommen“. Wenn ich eine Metapher bemühen müsste, dann wäre es diese: Als Dauersingle stehe ich am Hafen und warte. Alle Menschen steigen an Bord eines Schiffes und fahren dann weg. Ich stehe weiterhin am Hafen und warte. Nun bin ich selbst letztes Jahr an Bord gegangen. Ich bin aber nirgendwo angekommen. Ich bin immer noch auf hoher See, und ich muss sagen, der Seegang ist teilweise ganz schön hoch. Und die Reise ist oft ganz schön anstrengend. Aber es gibt auch ruhige Tage mit Sonnenschein und blauem Himmel. Und wenn ich so drüber nachdenke, wird dieses Schiff gar nicht ankommen. Eine Beziehung ist immer eine Reise zu zweit, auf der ständig etwas passiert. Das Schiff ist immer in Bewegung.

Edit: Ich sehe gerade, dass Hopeful fast das Gleiche geschrieben hat …
Sehr gut beschrieben.
Für mich wäre es wohl ähnlich. Beziehungen jeglicher Art sind für mich extrem stressige Angelegenheiten: ständige Aushandlung, Abgrenzung, Selbstschutzmaßnahmen, sich Ausgeliefertfühlen, Angst vor Vereinnahmung, Übergriffigkeit, Grenzüberschreitungen, mühevolle Versuche des Bei-sich-bleibens ...

Eine Freundin schrieb mir vor einigen Tagen, dass die Wohnung gegenüber der ihrigen frei würde ... eine tolle Wohnung ... ob ich nicht Lust auf Tapetenwechsel hätte und dann sähe man sich jeden Tag, könne abends gemeinsam kochen. Oh Mann, ich muss euch sicher nicht erzählen, was für Horrorgeschichten mir durch den Kopf gingen. :hallo:
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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kreisel
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Re: Ankommen

Beitrag von kreisel »

Obelix hat geschrieben: 01 Feb 2022 22:03 Für mich klingt "ankommen" sehr nach dem Ende eines Märchens: "... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. " Oder: "... und sie lebten fortan glücklich bis an ihr Lebensende". Das Leben ist aber kein Märchen. Wenn sich zwei Menschen gefunden haben, dann sind sie nicht "angekommen" sondern haben allenfalls ein Etappenziel erreicht. Dahinter beginnt dann sofort die nächste Etappe. Eigentlich stehen sie nur am Beginn eines gemeinsamen Weges, von dem keiner vorhersagen kann, wie lang er sein wird, und wie viele Hindernisse er verbirgt.
Ja glaube ich auch. Früher hab ich wohl gehofft, so eine Verliebtheit setzt alle möglichen Gesetze,
Schwerkraft und Ärgernisse aus, aber das ist nicht so. Als die Romantik aufkam wurde ja doch auch das
etwas nahegelegt finde ich, oder bei Hollywood.
Blau
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Re: Ankommen

Beitrag von Blau »

Eine gute Beziehung ist für mich, wie zusammen ein Ruderbot zu rudern. Es gibt Höhen und tiefen, Stromschnellen und wunderschöne, ruhige Abschnitte. Aber wir rudern gemeinsam, haben dasselbe Ziel und im Idealfall auch den gleichen Takt. Trotzdem darf keiner aufhören zu rudern und sich nur faul ins Boot legen, dann funktioniert die Sache nicht. Oder zumindest nicht langfristig. Dass einer mal mehr rudert und der andere sich kurz etwas ausruht gehört dagegen dazu, solange beide ausreichend Pausen bekommen.
Gemeinsam kommen wir jedenfalls schneller voran, als alleine, und meistern auch schwierige Stellen, die sich der einzelne vielleicht gar nicht alleine zugetraut hätte.
Damit habe ich wohl die Metapher von dem Boot und die von der Reise zusammengefasst :cooler: :mrgreen:
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Karlsson
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Re: Ankommen

Beitrag von Karlsson »

Jemanden zu haben…
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