Gesellschaftliche Vorurteile

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Hoppala
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Hoppala »

Herr Bert hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:37 Und jetzt kommt noch ein neues Vorurteil hinzu, dass man ein Frauenhasser oder gewalttätig wäre, was es noch schwerer macht, darüber zu sprechen. Denn niemand möchte sich diesen Schuh anziehen lassen, also verschweigt man seine Situation besser in der Öffentlichkeit.
Es ist die Befürchtung, dass andere diesen Beitrag so interpretiert haben könnten und man deshalb noch zurückhaltender und verschlossener (über seine Situation) wird in der Angst, man würde in diese Ecke gestellt werden. Denn auch wenn der Beitrag auch nur mehrdeutig ist, weiß man ja immer noch nicht, wie ihn ein potentielles Gegenüber interpretiert hat. Eine eindeutige Klarstellung in der Sendung wäre halt wünschenswert gewesen.
Warum sollte jemand so denken?
Erst Recht nicht wegen eines Beitrags der heute show?
Die meisten, die diese belanglose Rumalberei gucken, tun das doch, weil sie wissen, dass es belanglose Rumalberei ist. So wie andere eine Quizshow gucken.
Und die anderen, die die Sendung nicht verstehen - gucken sie meist auch nicht.
Klar, ein paar Leute gibt es immer - das ist aber unabhängig von so ner Sendung.

Ich halte deine Befürchtung überzogen.
So etwa wie wenn Tante Lieselotte zum zweiten Mal diese Woche in der Zeitung liest, dass am anderen Ende der Stadt einer Frau die Handtasche geklaut wurde, und sie daher beschließt, diese Woche besser nicht aus dem Haus zu gehen. Und nun aufgeregt ihren Sohn anfleht, doch bitte für sie einkaufen zu gehen, weil sie sonst am Sonntag ihr Brötchen ohne Butter essen müsste. Die Welt ist so gefährlich und die Menschen so grausam.

Die Befürchtung, bei irgendwelchen Leuten wegen irgendwas im Ansehen zu fallen, oder gar auf Ablehnung zu stoßen, ist meines Erachtens auch so ein auffälliges (= überzogenes) Thema bei Foren-ABs ...


Zum Thread: herrje - die heute Show ... da könnte ich mir auch Gedanken darüber machen, was meine Nachbarin wohl über mich so lästert, wenn sie mal ne Freundin zu Besuch hat. Wäre vermuitlich sogar relevanter. Ist aber dennoch keine Beachtung wert, und deshab darf sie sehr gern reden was sie will, Gutes wie Schlechtes. Wir tun uns ja gegenseitig nix.
Informatiker hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:52 Ist das eine reale Befürchtung? Die öffentliche Wahrnehmung ist doch eher, der bekommt keine ab, so ein Opfer.
Das dürfte weniger "die öffentliche Wahrnehmung" sein, als eine dumme Bemerkung in manchen Bevölkerungskreisen, deren Meinung zu dem Thema wenig bis keine Bedeutung hat.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von AviferAureus »

Das Problem ist spätestens seit Anfang 2020 (Oma und Opas sind Umweltsäue) im allgemeinen Bewusstsein.
Die Frage ist, was man selber tun kann.
offizielle Programmbeschwerde: nur diese müssen bearbeitet werden; es gibt zumindest tw. auch die Möglichkeit gegen die Antwort nochmals Beschwerde einzulegen. Es existiert mind. eine Internet-Seite zu dem Thema mit diversen Tipps.
Widerruf der Ermächtigung zum Lastschrifteinzug: Man kann es einfach beim Widerruf des Lastschrifteinzugs belassen oder für Interessenten gibt es zusätzlich diverse Stellschrauben (Antrag auf Barzahlung, Widerspruch usw.), der GEZ den Geldeingang möglichst schwer zu machen und viele Informationsmöglichkeiten im Internet, u. a. ein großes, qualitativ wie quantitativ hochwertiges Forum.
Brief an die Landtagsabgeordneten: die Landesparlamente entscheiden über die Staatsverträge in Bezug auf Rundfunk(gebühren) bzw. die jeweils zugehörigen Landesgesetze

Wenn ich Satire schauen möchte, dann schalte ich andere Programme ein wie die Dauersatiresendung des Digitalen Chronisten (läuft mit Herrn Matuschwewski zuweilen zu Hochform auf), Maximilian Pütz und viele andere. Maximilian Pütz hat neben seinem Satire-Content zudem viele informative Sachvideos zur Partnersuche.
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Reinhard »

Gesellschaftliche Vorurteile existieren sicher, aber das ist mehr so in Richtung "Loser", "Schlappschwanz", "Nice Guy" oder sowas (bei Männern, bei Frauen sind es eher andere). :sadman:


Gegenüber incels kann man sich hingegen eher gut abgrenzen, dafür ist deren Weltbild schon wieder hinreichend radikal oder einseitig. Den Schuh braucht man sich echt nicht anziehen, wenn er nicht passt.


Und klar, wird es immer ein paar vorurteilsbeladene Leute geben, die andere nach den radikalsten Exemplaren beurteilen, die sie irgendwie in die Nähe einer Gruppe rücken können. Aber wieso sollte man dann gerade auf solche Vorverurteiler irgendwas geben? :gruebel:

Da sollten sich doch eher diejenigen an die eigene Nase fassen.
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Lilia
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Lilia »

Herr Bert hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:37
Lilia hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:18Ich denke, dass hier bei vielen mABs die Befürchtung besteht, dass sie mit Incels über einen Kamm geschoren werden und genau das in den Beitrag reininterpretiert wird.
Richtig, es geht vor allem um die Frage der Interpretation. Es geht dabei weniger um die Frage, was wir interpretieren, sondern was wir denken, wie andere das interpretieren. Denn meine eingangs genannte Befürchtung ist ja primär folgende:
Und jetzt kommt noch ein neues Vorurteil hinzu, dass man ein Frauenhasser oder gewalttätig wäre, was es noch schwerer macht, darüber zu sprechen. Denn niemand möchte sich diesen Schuh anziehen lassen, also verschweigt man seine Situation besser in der Öffentlichkeit.
Es ist die Befürchtung, dass andere diesen Beitrag so interpretiert haben könnten und man deshalb noch zurückhaltender und verschlossener (über seine Situation) wird in der Angst, man würde in diese Ecke gestellt werden. Denn auch wenn der Beitrag auch nur mehrdeutig ist, weiß man ja immer noch nicht, wie ihn ein potentielles Gegenüber interpretiert hat. Eine eindeutige Klarstellung in der Sendung wäre halt wünschenswert gewesen.
Ich verstehe, was du meinst, denke aber, dass die Gefahr, als mAB in diese Ecke gestellt zu werden, gemessen an der Anzahl der Personen ziemlich gering ist.
Wenn ich jemandem begegne, ist doch die Hauptfrage für mich, wie diese Person mir gegenübertritt. Ich muss zwangsläufig in Interaktion mit ihr treten, um ein Urteil über sie abgeben zu können oder mir zumindest einen ersten Eindruck verschaffen. Meinem Urteil vertraue ich mehr als irgendwelchen Pauschalisierungen, Vorurteilen, etc. Und genau das erwarte ich von anderen Menschen auch. Wer das nicht schafft, mit dem komme ich in der Regel auch nicht klar, diese Personen können mir auch ziemlich egal sein, auch wenn sie sich im gleichen Umfeld wie ich bewegen und ich mich bewusst in dieses Umfeld begebe, wie zum Beispiel auch das Forum hier, wo Non-ABs auch mal gerne unschöne Motive für ihr Hiersein unterstellt werden. Mir hat geholfen, diese Vorurteile nicht anzunehmen und ich denke, dass du die Vorurteile einer Minderheit bezüglich mABs auch nicht annehmen musst. Erstens, weil du es besser weißt und zweitens, weil die meisten und für dich wichtigen Personen das eh nicht glauben, wenn sie dich kennenlernen. Das gilt erst recht bei der Partnersuche und -findung. Letztendlich bist du mit einem Partner zusammen, weil man der Meinung ist, dass es sich um ein passendes Gegenüber handelt, nicht trotzdem der andere mAB oder Abine (oder hier im Forum Non-AB ;)) ist.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Agnar »

LesHommes hat geschrieben: 06 Mär 2021 07:07 Hm, macht Satire nicht grundsätzlich Witze auf anderer Leute Kosten, insbesondere über extreme Positione, und überspitzt die Klischees soweit, dass man zwangsläufig auch mal mit untergebuttert wird?!
Wahrscheinlich sollte es die Incels in die Pfanne hauen & hat dann dann in die Wunden gegriffen. Vielleicht schaue ich den Beitrag auch mal.
Du könntest einen Brief hinschreiben & eine Lanze für uns freundliche ABs brechen!!
Ich muss allerdings sagen, dass ich den deutschen Humor im Fernsehen oft ziemlich platt finde. Mir fehlt das Augenzwinkern, das Selbstironische ... und am schlimmsten wird es, wenn Witze oder Überspitzungen erklärt werden. Nach dem Motto: Hier war der Witz, jetzt bitte lachen. :roll:

Zu den Vorurteilen kann ich nur sagen: vermutlich ist keiner frei von Schuld, und überall wird mal mehr, mal weniger pauschalisiert. Ich erwische mich selbst oft genug dabei.
Satire tritt niemals nach unten.
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Hanuta »

Herr Bert hat geschrieben: 06 Mär 2021 08:48 hmm, das kann man denke ich auf verschiedene Weise interpretieren. Ich sah das durchaus so, dass hier ein Bild gezeichnet wird, wonach (alle) Männer "wenn sie lange oder noch nie einen Freundin hatten, dann werden sie sauer auf die Frau an sich und müllen das Internet mit Wut zu". Biologisch determiniert, "Gefangene des Testosterons" sagt er dann später. Ich sehe hier kaum, welchen Raum er für Männer lässt, die lange keine Freundin hatten, aber sich nicht radikalisieren.
Wir wissen das natürlich besser, kennen den Unterschied zwischen Incel und AB. Doch wer von den Zuschauern kennt den Unterschied? Es wird für viele das erste Mal sein, mit dem Wort "Incel" in Kontakt gekommen zu sein. Und wer es dann nachschlägt, findet die Bedeutung "involuntary celibate", auch das leider ein unglücklicher Umstand, dass dies einerseits eine Tatsachenbeschreibung und zugleich Name einer Gruppierung ist, die sich radikalisiert hat.

Eine Differenzierung wäre dringend nötig gewesen, und hätte dem Humor sicher keinen Abbruch getan. ;-)
Ich fand den Beitrag jetzt nicht wirklich schlimm und es war für mich auch klar, dass es um Incels und solche Männer geht, die sich eben aufgrund ihrer Situation radikalisieren. Überspitzt wurde mal kurz in einem Nebensatz, aber ich sehe nicht wie Menschen plötzlich denken, dass "schon immer partnerlos" = "Frauenhass" impliziert.
Als Betroffener der Partnerlosigkeit kann ich mir aber vorstellen, dass man das selektiv und verstärkt wahrnimmt. Gibt ja auch einige Leute, die hier bereits gesagt haben, dass diese Wahrnehmung nicht ihrer entspricht.
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Tania
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Tania »

Hanuta hat geschrieben: 06 Mär 2021 13:54 Ich sehe nicht wie Menschen plötzlich denken, dass "schon immer partnerlos" = "Frauenhass" impliziert.
Menschen sind halt mitunter doof. Gibt ja auch genug, die aus "Ein radikaler Moslem hat bei einem Attentat 20 Menschen getötet" gleich "Der Islam ist eben eine gewalttätige Religion, pass bloß auf, dass unser Erwin nicht mit dem Ismael aus seiner Klasse spielt!" machen.

Letztendlich ist es aber auch ein guter Filter. Wer aus "schon immer partnerlos" ohne weitere Diskussion "Frauenhass" schließt, wird schnellstens aus dem Leben eines mAB verschwinden, und es diesem damit ersparen, sich weiter mit so einer :upps: ... äh, Ignorantin, abgeben zu müssen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Hanuta

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Hanuta »

Tania hat geschrieben: 06 Mär 2021 14:04 Letztendlich ist es aber auch ein guter Filter. Wer aus "schon immer partnerlos" ohne weitere Diskussion "Frauenhass" schließt, wird schnellstens aus dem Leben eines mAB verschwinden, und es diesem damit ersparen, sich weiter mit so einer ... äh, Ignorantin, abgeben zu müssen.
Das stimmt wohl.
Neveryoung

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Neveryoung »

Auf die Männer einzutreten, gehört mittlerweile zum guten Ton, egal in welchem Medium oder welcher Sendung oder Edeka/Gillette Werbung.

Aber das kümmert kaum einen Mann, weil wir Männer uns nicht als Gemeinschaft identifizieren sondern eher jeder für sich, uns kümmert es wenig, wenn andere Männer auf die Mütze kriegen, wir unterliegen ja einem gewissen Konkurrenzkampf untereinander.

Frauen verspüren da mehr Solidarität unter ihrem Geschlecht, und sind eher bereit sich mit andere Frauen zu solidarisieren. Darum funktioniert auch der Feminismus so gut, einen männlichen Pendant gibt es nicht.

Diesen Witz in der Sendung fanden höchstwahrscheinlich die meisten Zuschauer witzig, Männer die Frauen abkriegen lachten spöttisch weil sie erfolgreich sind und andere nicht. Und Frauen lachten weil sie ohnehin nicht oder wenig sich vorstellen können, dass man gar keinen Partner/in abkriegt und dachten sich, was sind das für Loser.

Es wäre es naiv zu glauben, es gehen nur um die Lacher in der Sendung, die politische Agenda dahinter ist stets präsent.

Was wir im Fernsehen sehen, in den (aso)sozialen Medien lesen, spiegelt nicht automatisch die Gesellschaft wieder. Fällt nicht darauf rein. Die Gesellschaft, und die besteht zuweilen aus den Mitmenschen mit denen wir leben und es direkt zu tun haben, sind viel toleranter als es das Fernsehen und das Internet uns weiß machen wollen. Dennoch haben sie einen großen ( viel zu großen Einfluss ) auf uns, und formen uns nach ihrem belieben.
Informatiker

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Informatiker »

Hoppala hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:58
Informatiker hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:52 Ist das eine reale Befürchtung? Die öffentliche Wahrnehmung ist doch eher, der bekommt keine ab, so ein Opfer.
Das dürfte weniger "die öffentliche Wahrnehmung" sein, als eine dumme Bemerkung in manchen Bevölkerungskreisen, deren Meinung zu dem Thema wenig bis keine Bedeutung hat.
Ich denke, dass der bei vielen Frauen aufkommende Gedanke "Was ist mit dem schiefgelaufen, dass der nie eine abbekommen hat?" ein viel größeres und realeres Problem für ABs ist als für einen Frauenhasser oder gar potentiellen Massenmörder gehalten zu werden.
halbkaputt
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von halbkaputt »

Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Frauen verspüren da mehr Solidarität unter ihrem Geschlecht, und sind eher bereit sich mit andere Frauen zu solidarisieren. Darum funktioniert auch der Feminismus so gut, einen männlichen Pendant gibt es nicht.
nur eingeschränkt richtig. in Randbereichen funktioniert das. Dokumentationsempfehlung dazu(leicht OT): The Red Pill - derzeit noch kostenlos bei Amazon Prime streaming - ich war ja erstmal vorweg skeptisch, aber der Film hat doch zu einem Erkenntnisgewinn geführt(auch wenn das schon eine Weile her ist, dass ich ihn gesehen hab und nicht mehr alles weiß)
Hanuta

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Hanuta »

Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Fällt nicht darauf rein.
Man kann das alles auch weniger polemisch schreiben. Gerade Polemik verhindert doch einen konstruktiven Austausch.
Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Auf die Männer einzutreten, gehört mittlerweile zum guten Ton, egal in welchem Medium oder welcher Sendung oder Edeka/Gillette Werbung.

Aber das kümmert kaum einen Mann, weil wir Männer uns nicht als Gemeinschaft identifizieren sondern eher jeder für sich, uns kümmert es wenig, wenn andere Männer auf die Mütze kriegen, wir unterliegen ja einem gewissen Konkurrenzkampf untereinander.
Ich solidarisiere mich nicht mit Männern nur weil sie genau wie ich etwas zwischen den Beinen baumeln haben.
Das tun Frauen mit gesundem Menschenverstand im Übrigen auch nicht. Sie solidarisieren sich ja mit anderen Frauen aufgrund der gemachten Erfahrungen mit denen sie sich identifizieren können.

Ich weiß auch nicht inwiefern ständig auf Männer eingetreten wird. Das hört sich für mich halt stark nach Opfermentalität an. Das ist übrigens auch ein Teil, der von dem Beitrag der Heute-Show kritisiert wird. Männer mit zu viel "Selbstbewusstsein". Bei Frauen ist ja oft genau das Gegenteil der Fall. Sie glauben zu wenig an sich.
Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Diesen Witz in der Sendung fanden höchstwahrscheinlich die meisten Zuschauer witzig, Männer die Frauen abkriegen lachten spöttisch weil sie erfolgreich sind und andere nicht. Und Frauen lachten weil sie ohnehin nicht oder wenig sich vorstellen können, dass man gar keinen Partner/in abkriegt und dachten sich, was sind das für Loser.
Ich finde das liest sich wie eine Projektion der eigenen Gedanken. Aus meiner Erfahrung nicht viele Frauen so. So ein Konkurrenzdenken erlebe ich eher bei Männern. Es gibt nicht wenige Frauen, die wirklich darunter leiden, wenn jemand nahestehendes ernsthaftes Interesse an ihnen hat und sie diese Liebe aber nicht zurückgeben können, weil sie keine Gefühle für denjenigen haben. Ich erlebe es also eher so, dass Frauen da oft ehrliches Mitleid haben, während viele Männer dagegen einen "Loser" sehen.
Hanuta

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Hanuta »

Informatiker hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:09
Hoppala hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:58
Informatiker hat geschrieben: 06 Mär 2021 11:52 Ist das eine reale Befürchtung? Die öffentliche Wahrnehmung ist doch eher, der bekommt keine ab, so ein Opfer.
Das dürfte weniger "die öffentliche Wahrnehmung" sein, als eine dumme Bemerkung in manchen Bevölkerungskreisen, deren Meinung zu dem Thema wenig bis keine Bedeutung hat.
Ich denke, dass der bei vielen Frauen aufkommende Gedanke "Was ist mit dem schiefgelaufen, dass der nie eine abbekommen hat?" ein viel größeres und realeres Problem für ABs ist als für einen Frauenhasser oder gar potentiellen Massenmörder gehalten zu werden.
Ich glaube dieser Gedanke wird in den meisten Fällen gar nicht kommen, weil es oft ersichtlich erscheint. Siehe "Performance" bei First Dates.
Bei Männern wo es weniger offensichtlich wirkt, stellt sich da natürlich diese Frage.
Für mich ist aber bedeutend wie man diese Frage jetzt selbst auffasst.
a) Nimmt man sie als Angriff wahr und denkt, dass Frau einen für einen komischen Vogel hält und alles tut um einen auffliegen zu lassen?
b) Nimmt man sie als positive Neugier wahr und denkt, dass Frau ernsthaft an der Geschichte von einem interessiert ist?
c) Nimmt man sie neutral wahr und denkt, dass Frau einfach aus Common Sense heraus fragt, weil es erstmal ungewöhnlich klingt?

Je nach dem welches Mindset man hat, ändert sich auch das eigene Verhalten. Bei a) ist man direkt in einer defensiven Haltung und denkt man müsse sich rechtfertigen und vor allem beweisen. Bei b) ist man gelassen und nimmt ein ernsthaftes Interesse wahr und reagiert daher weniger defensiv, sondern kann vielleicht sogar tatsächlich einen Einblick geben, welches Verständnis erzeugt.
Bei c) ist es auch lediglich eine Frage, die auch so behandelt wird wie "Letzte Woche ist mir etwas schräges passiert".
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Hoppala
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Hoppala »

Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Auf die Männer einzutreten, gehört mittlerweile zum guten Ton, egal in welchem Medium oder welcher Sendung oder Edeka/Gillette Werbung.

Aber das kümmert kaum einen Mann, weil wir Männer uns nicht als Gemeinschaft identifizieren sondern eher jeder für sich, uns kümmert es wenig, wenn andere Männer auf die Mütze kriegen, wir unterliegen ja einem gewissen Konkurrenzkampf untereinander.
Ich lese deutlich mehr Beiträge, die behaupten, auf Männer werde "eingetreten", als Beiträge, in denen auf Männer eingetreten wird. Ich müsste nachdenken, wann ich zum letzten Mal sowas gelesen oder gesehen hätte. Und ich lese viel, bevorzugt "klassische" Medien (also die angeblich ach so schlimmen).

Und deshalb kümmert mich das behauptete Phänomen sehr wenig.
Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Diesen Witz in der Sendung fanden höchstwahrscheinlich die meisten Zuschauer witzig,
Ich fand die heute show noch nie witzig. Völlig überschätzter Klamauk.
Was zur Folge hat, dass ich die auch praktisch nie sehe. Mein Urteil beruht also auf einer sehr geringen, dafür dann immer wieder bestätigten Kenntnissen. Die angeblichen "Aufreger", die die Sendung so erzeugt, bestätigen mich auch in meiner Meinung.
Was wiederum zur Folge hat: klar, wer das halbwegs regelmäßig guckt, wird es lustig finden.
Und vergesssen, sobald der Abspann läuft.
Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Es wäre es naiv zu glauben, es gehen nur um die Lacher in der Sendung, die politische Agenda dahinter ist stets präsent.
Das kann man immer jedem nach Belieben unterstellen. Hört sich heute so schön bedrohlich an: "uhhh, politsche Agenda!"
Was soll das für eine politische Agenda sein? Und wenn es eine gäbe: Vielleicht ist es ja auch eine gute?
Was ist zum Beispiel deine politische Agenda, sowas hier zu schreiben?
AviferAureus hat geschrieben: 06 Mär 2021 12:07 Die Frage ist, was man selber tun kann.
Sich umfassend informieren.

Die Strategie, schlechter Berichterstattung etwas entgegenzusetzen, indem man sich auf noch schmalspurigere und einseitigere Informationskanäle fokussiert und die breiter und professioneller gemachten ausblendet, halte ich für widersinning.
Informatiker hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:09 Ich denke, dass der bei vielen Frauen aufkommende Gedanke "Was ist mit dem schiefgelaufen, dass der nie eine abbekommen hat?" ein viel größeres und realeres Problem für ABs ist als für einen Frauenhasser oder gar potentiellen Massenmörder gehalten zu werden.
Das halte ich für eine sehr übertriebene Sichtweise.

Und zudem tritt es ziemlich auf ABs und auf Frauen ein - wenn annimmt, dass Frauenhass und potentieller Massenmord nicht ganz so schlimm wären. (Ich nehme da nur in Argumentationsmuster auf, durch das das Threadthema überhaupt zu einem wurde: zusammenhanglose Übertragung von emotional stark bewerteten Reizwörtern.)

Jetzt echt mal: wie wär's, bei der Betrachtung von Problemen nich tganz den Boden unter den Füßen zu verlieren und die Wertigkeiten und Größenordnungen zu beachten?

Ein Beitrag im Fernsehen, der jemand nicht gefallen hat. Buh!
Damit könnte ich täglich mehr Threads eröffnen, als ich in 24/7 leisten kann.
Und es wäre null relevant.
David_nrw hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:23 Diese Fernsehsendung läuft eben voll und ganz auf ihrer pseudo-progressiven ideologischen Schiene.

Der Grundtenor bei der heute Show ist:
Frauen: Gut, Männer: schlecht

Das zieht sich schon seit Jahren durch viele Sendungen, deswegen wundert mich das hier auch nicht...
Es kommt wohl auch drauf an, was man sich da so reinzieht ...

Kommt eigentlich irgendjemand auch auf die Idee, dass die heute show dieses Klischee nur bedient, weil es genügend Menschen gibt, die glauben, dass es dieses Klischee gäbe; und noch mehr, die wissen, dass das Quatsch ist und sich über diese Doppelbödigkeit beömmeln (und zusätzlich über die, die sich durch den Klamauk in ihrer "Klischeekritik" bestätigt fühlen)?

Dass die Scherze da selten gut gemacht sind, ist das eine.
Dass heißt ja nicht, dass ne doofe Idee dahinter stecken muss.

Um welche Uhrzeit läuft die heute show? Generell gilt ja beim Unterhaltungsprogramm des ÖR: je früher am Tag, desto geistig anspruichsloser.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Neveryoung

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Neveryoung »

Hanuta hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:22 Man kann das alles auch weniger polemisch schreiben. Gerade Polemik verhindert doch einen konstruktiven Austausch.
Dann bist du offensichtlich nicht bei Twitter angemeldet.
Hanuta hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:22 Ich solidarisiere mich nicht mit Männern nur weil sie genau wie ich etwas zwischen den Beinen baumeln haben.
Das tun Frauen mit gesundem Menschenverstand im Übrigen auch nicht. Sie solidarisieren sich ja mit anderen Frauen aufgrund der gemachten Erfahrungen mit denen sie sich identifizieren können.

Nicht unbedingt, denn Solidarität setzt nicht unbedingt gleiche Erfahrungen voraus.

Solidarität:

1.
unbedingtes Zusammenhalten mit jemandem aufgrund gleicher Anschauungen und Ziele
2.
(besonders in der Arbeiterbewegung) auf das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Eintreten füreinander sich gründende Unterstützung

Hanuta hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:22 Ich weiß auch nicht inwiefern ständig auf Männer eingetreten wird. Das hört sich für mich halt stark nach Opfermentalität an. Das ist übrigens auch ein Teil, der von dem Beitrag der Heute-Show kritisiert wird. Männer mit zu viel "Selbstbewusstsein". Bei Frauen ist ja oft genau das Gegenteil der Fall. Sie glauben zu wenig an sich.
Die die sich als Opfer sehen, haben zu viel Selbstbewusstsein? Bist du dir sicher dass du hier nicht etwas durcheinander bringst?

Im übrigen, ist es unerheblich welches Geschlecht man hat, das geringe Selbstwertgefühl oder Selbstbewusstsein, kann alle Menschen treffen, nicht nur Frauen....

Hanuta hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:22 Ich finde das liest sich wie eine Projektion der eigenen Gedanken. Aus meiner Erfahrung nicht viele Frauen so. So ein Konkurrenzdenken erlebe ich eher bei Männern. Es gibt nicht wenige Frauen, die wirklich darunter leiden, wenn jemand nahestehendes ernsthaftes Interesse an ihnen hat und sie diese Liebe aber nicht zurückgeben können, weil sie keine Gefühle für denjenigen haben. Ich erlebe es also eher so, dass Frauen da oft ehrliches Mitleid haben, während viele Männer dagegen einen "Loser" sehen.
Das liest sich für mich eher nach knallhartem Insider Wissen eines Mannes, der stets ein offenes Ohr für die Problemchen der Frauen hat. :mrgreen:

Aber Spaß beiseite, tatsächlich kann beides eintreffen, Spott und Mitleid liegen oft nah beieinander.
Neveryoung

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Neveryoung »

halbkaputt hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:18
Neveryoung hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:05 Frauen verspüren da mehr Solidarität unter ihrem Geschlecht, und sind eher bereit sich mit andere Frauen zu solidarisieren. Darum funktioniert auch der Feminismus so gut, einen männlichen Pendant gibt es nicht.
nur eingeschränkt richtig. in Randbereichen funktioniert das. Dokumentationsempfehlung dazu(leicht OT): The Red Pill - derzeit noch kostenlos bei Amazon Prime streaming - ich war ja erstmal vorweg skeptisch, aber der Film hat doch zu einem Erkenntnisgewinn geführt(auch wenn das schon eine Weile her ist, dass ich ihn gesehen hab und nicht mehr alles weiß)
Die rote Pille? Klingt vielversprechend, danke für den Hinweis zu Amazon. :mrgreen:
Neveryoung

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Neveryoung »

Hoppala hat geschrieben: 06 Mär 2021 16:03 Ich lese deutlich mehr Beiträge, die behaupten, auf Männer werde "eingetreten", als Beiträge, in denen auf Männer eingetreten wird. Ich müsste nachdenken, wann ich zum letzten Mal sowas gelesen oder gesehen hätte. Und ich lese viel, bevorzugt "klassische" Medien (also die angeblich ach so schlimmen).

Und deshalb kümmert mich das behauptete Phänomen sehr wenig.
Nur weil du etwas nicht wahrnimmst, bedeutet es nicht, dass es nicht existieren würde.

Dich interessiert es nicht, darum kümmerst du dich nur um deinen eigenen Kram. Das bestätigt nochmal meine Aussage.

Hoppala hat geschrieben: 06 Mär 2021 16:03 Das kann man immer jedem nach Belieben unterstellen. Hört sich heute so schön bedrohlich an: "uhhh, politsche Agenda!"
Was soll das für eine politische Agenda sein? Und wenn es eine gäbe: Vielleicht ist es ja auch eine gute?
Wer sich mit den ÖR Sendern auseinandersetzt, wird wissen welche Agenda dahinter steckt, aber das ist auch nicht das Thema hier und über Politik soll man ja schweigen im Forum.
Hoppala hat geschrieben: 06 Mär 2021 16:03 Was ist zum Beispiel deine politische Agenda, sowas hier zu schreiben?
Ich habe keine politische Agenda, ich bin keine Show und niemand bezahlt mich für das schreiben hier.
ComebackCat

Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von ComebackCat »

Volta hat geschrieben: 06 Mär 2021 09:04
desigual hat geschrieben: 06 Mär 2021 08:19 Es wurde für mein Empfinden nicht so dargestellt als würde jeder Mann ohne Beziehungserfahrung zum Incel.
Doch, es wird sogar explizit gesagt. Aber bezeichnenend, dass die Frauen im Thread als Nichtbetroffene das alles nicht so schlimm finden...
Ich fand es eigentlich auch als "Betroffener" nicht wirklich schlimm. Satire darf bekanntlich alles, wie es einst Kurt Tucholsky formulierte.

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Cornerback
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von Cornerback »

Der Begriff Incel für "Incels" wird immer dazu führen, dass man als AB irgendwie auch immer damit rechnen muss, dass jemand nicht differenziert. Aber warum einen Schuh anziehen, der nicht passt?
Lilia hat geschrieben: 06 Mär 2021 10:52 Wenn man so vehement auch über Incels schimpfen würde oder auch nur mal anerkennen würde, dass ein Fünkchen Wahrheit in dieser Satire steckt, wäre mir als Frau ab und an wohler.
Es gibt diskriminierende Vorurteile, in denen ein Fünkchen Wahrheit steckt. Ich denke nicht, dass du dir "als Frau" große Sorgen deswegen machen musst.
Hanuta hat geschrieben: 06 Mär 2021 15:22 Ich finde das liest sich wie eine Projektion der eigenen Gedanken. Aus meiner Erfahrung nicht viele Frauen so. So ein Konkurrenzdenken erlebe ich eher bei Männern. Es gibt nicht wenige Frauen, die wirklich darunter leiden, wenn jemand nahestehendes ernsthaftes Interesse an ihnen hat und sie diese Liebe aber nicht zurückgeben können, weil sie keine Gefühle für denjenigen haben. Ich erlebe es also eher so, dass Frauen da oft ehrliches Mitleid haben, während viele Männer dagegen einen "Loser" sehen.
Das ist aber schon eine andere Situation, als wenn es um ABs geht. Ob da das Mitleid noch so groß ist, oder nicht mehr das Unverständnis die Oberhand gewinnt? Bei nahestehenden Personen kann man es eh nicht vergleichen. Natürlich ist es immer was anderes, wenn man Menschen nicht mehr einfach auf eine Eigenschaft reduzieren kann, weil es eine Person betrifft, die man kennt und mag. Da gibt es dann zwei Gruppen: Die eine, die sagt "X ist halt eben die Ausnahme" oder diejenigen, die anfangen ihr Denken bzgl. der Gruppe zu hinterfragen.
Generell finde ich "Mitleid" aber auch nichts wünschenswertes, wenn es nicht von ebensogroßer Hilfsbereitschaft begleitet wird.

Ansonsten hat das mMn eher nichts mit dem Geschlecht zu tun. Es ist allgemeingesellschaftlich so, dass man Männer ohne sexuelle Erfahrungen belächelt und es auch nicht den Erwartungen an einen "richtigen Mann" entspricht. Als Mann hat man alles in der eigenen Hand und dazu gehört auch der sexuelle Erfolg. Wenn nicht: Selbst schuld, zu blöd, zu unfähig, loser eben.
Das ist neben dem unmittelbaren Fehlen von Sex und amouröser Zuneigung oft auch noch eine zusätzliche Belastung. Was wohl alle ABs, ob männlich oder weiblich eint, ist, dass man für die Normalos außenseiter ist, der nicht bei den "Großen" mitreden kann. Sex usw. gehört gesellschaftlich betrachtet zum Reifeprozess dazu.
soukous
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Re: Gesellschaftliche Vorurteile

Beitrag von soukous »

Ach Leute, der Beitrag, um den es hier geht, startet wie folgt:
(Etwas früher als im bereits geposteten Link)

https://www.youtube.com/watch?v=E6UqlKc6ifo#t=2m27s

Oliver Welke spricht darüber, dass auf Platformen "wie Reddit und 4chan" Frauenhass zelebriert werde. U.a. von Incels. Seine vorläufige Definition: "Vereinfacht gesagt: Typen, die keine abkriegen".
Dann wird die Incel-Ideologie ausführlicher dargestellt.
Danach stellt Welke die Frage, warum Männer, die länger keine Beziehung hatten, mit verbaler Gewalt reagieren, Frauen in der gleichen Situation hingegen nicht.

Alle Personen, die bei Reddit und 4chan frauenfeindlichte Postings veröffentlichen, können sich von Welkes Ausführungen angesprochen fühlen, alle anderen (auch wenn sie nie eine Beziehung hatten) hingegen nicht.