Habt ihr auch keine Lust mehr auf die Suche zu gehen?

[Nonkonformist]

War noch mal jemanden auf klassentreffen?

Das letzte mal das ich auf einer war, war 2005 - und bereits dann war ich bei einige meiner ehemaligen mitschüler schockiert, wie alt die geworden sind - vor allem geistig. Die damaligen coolen jetzt spießigen langweiler...

[Danger Mouse]

War noch mal jemanden auf klassentreffen?

Zum Klassentreffen wurde ich nicht eingeladen. Ich glaube, ich wäre auch nicht hingegangen. Am Ende hätte ich mich nur mit den anderen verglichen.

[LonesomeCoder]

Ich habe hier beim Lesen häufiger den Eindruck, dass es bei AB ein „typisches“ Problem ist, dass diese irgendwann den Anschluss an ihre jeweilige Generation verloren haben und sich dadurch eher jüngeren Altersgruppen zugehörig fühlen.
Ich selbst finde irgendwie auch keinen wirklichen Zugang zu Menschen in meiner Altersspanne. Allerdings habe ich die Beobachtung gemacht, dass auch „die Jugend“ sich inzwischen ziemlich weit „wegbewegt“ hat und ich da auch nicht so richtig passe. Ich bräuchte praktisch eine Jugend, wie sie vor 10, 20 Jahren war.

Was wenig verwundert. Viele Erfahrungen/Veränderungen passieren nicht einfach so oder weil man es will, sondern nur durch äußere Umstände wie in einer Beziehung mit einem Partner das Leben teilen, zusammen wohnen oder die Nachteile einer Fernbeziehung durchleben, Kinder großziehen, eine Trennung durchmachen, betrogen zu werden oder selber zu betrügen usw. Beim AB ist das nie passiert. Auch, dass mit steigenden Alter der Kontakt zu Gleichaltrigen immer weniger wird, da sie im Gegensatz zu einem selber wegen Partner, Kindern, Haus und damit einhergehenden anderen/weniger Freizeitinteressen immer weniger Zeit haben, trägt dazu bei. Ich würde am besten zu Leuten um die 20 passen. Meine damit Leute, die 20 waren, wie ich 20 war. Ka, ob das auf welche, die anno 2020 20 sind, auch noch zutrifft. Ich denke nicht, mir ist etwa fast rund um die Uhr am Smartphone hängen und "soziale" Filterblase-Medien als Facebook oder Instagram nutzen zuwider.

Mein letztes Klassentreffen zeigte mir: alle anderen haben geheiratet und Kinder oder das fest vor, sie sind nun meist das geworden, was manche als "langweilige Spießer" bezeichnen. Partner, Kinder, Arbeit, Haus, die üblichen Hamsterräder. Ich aber bin noch immer wie damals, nur das ich in die Arbeit anstatt die Schule gehe. Nachdenklich und reflektiert war ich schon immer.

[Nonkonformist]

War noch mal jemanden auf klassentreffen?

Zum Klassentreffen wurde ich nicht eingeladen. Ich glaube, ich wäre auch nicht hingegangen. Am Ende hätte ich mich nur mit den anderen verglichen.

Ich war damals noch trickflimregisseur, das war verkraftbar.

Diese treffen würden bei mir von der schule organisiert, wenn da mal wieder ein jubiläumsjahr war, nicht von den ehemaligen schülern.

[NeC]

War noch mal jemanden auf klassentreffen?

Ja, vor einigen Jahren habe ich ein Treffen meiner Grundschulklasse mitorganisiert (habe die Leute ausfindig gemacht und eingeladen)
Das war spannend, nett, und erhellend. War alles dabei: von den "meine Familie, mein Haus, mein Auto"-Aufschneidern bis zu früher unscheinbaren Leuten, die jetzt coole Dinge taten und total interessant darüber erzählen konnten. Ich hab's nicht bereut.

Edit: dazu noch eine kleine bittersüße Anekdote: Es gab in der Grundschule ein Mädchen, dass ich sehr mochte. Wir haben in den Pausen zusammen gespielt, und auch Gemeinschafts-Tobe-Spiele für/mit den anderen ausgedacht. Eines Tages kam sie nicht mehr in die Schule. Als ich damals mal die Lehrerin fragte, bekam ich nur ein patziges "die kommt heute nicht" zur Antwort.
Im zuge meiner Recherchen habe ich sie dann wiedergefunden! Wie sich herausstellte, war die Familie recht früh in einer andere Stadt gezogen. Leider konnte sie sich an nichts mehr aus der Klasse erinnern, auch an mich nicht ... und war daher logischerweise auch beim Treffen nicht dabei.

[Nonkonformist]

Bei mir waren es eher Gymnasiumstreffs, von der grundschule aus gabs einmal ein versuch zu einen treff, der fand dann aber nie statt.

Beim letzten treff waren keine ehemaligen OdBs oder semi-OdBs da.

Hatte da aber schon das idee das ich der weg der ich für mich gewählt habe so schlecht nicht fand; ich hätte mit keiner der anderen tauschen wollen....

[Melli]

Allerdings habe ich die Beobachtung gemacht, dass auch „die Jugend“ sich inzwischen ziemlich weit „wegbewegt“ hat und ich da auch nicht so richtig passe. Ich bräuchte praktisch eine Jugend, wie sie vor 10, 20 Jahren war.

Ist bei mir mit dem Alter nur noch extremer geworden. Vor 20 Jahren war bei mir ja schon Mittlebenskrise angesagt Aber immerhin, da habe ich mir noch eingebildet, gegen mich, wie ich 20 Jahre zuvor war, noch antreten zu können

Mein 16-jähriges ich hätte z.B. keinen Anlass aus seiner Sicht etwas zu verändern, z.B. an der Wohnung, den Hobbies etc.

Mein 16-jähriges Ich hätte echt froh sein können, hätte es so leben können wie ich jetzt

War noch mal jemanden auf klassentreffen?

Nein. Ich weiß, daß es regelmäßig welche gab, aber die wollten mich nicht dabei haben. Auch sonst ging alles an Versuchen, wieder in Kontakt zu treten (bzw. damals zu bleiben) schief.

Soll anderen Leuten aber auch nicht unbedingt besser gehen. Wenn der Jahrgang nicht so besonders war, dann renkt sich das später wohl nur schwerlich wieder ein

Meiner Frau geht es auch nicht besser. Wird wohl nichts draus, zu deren 40-jährigem Abi-Jubiläum als Partnerin mitzukommen

[NBUC]

Mein 16-jähriges ich hätte z.B. keinen Anlass aus seiner Sicht etwas zu verändern, z.B. an der Wohnung, den Hobbies etc.

Mein 16-jähriges Ich hätte echt froh sein können, hätte es so leben können wie ich jetzt

Normalerweise findet man als Jugendlicher die Lebensweise seiner Elterngeneration doch eher uncool bzw. würde Dinge in deren Lebensgestaltung vermissen.

[Melli]

Normalerweise findet man als Jugendlicher die Lebensweise seiner Elterngeneration doch eher uncool bzw. würde Dinge in deren Lebensgestaltung vermissen.

Ich habe damals vieles nicht verstanden. Was sich bei Mitschülern als Generationenkonflikt gerierte, waren doch nur kleinere lebensstilistische Details. Am Ende saßen sie doch einträchtig mit ihren Eltern herum. Für mich undenkbar.

[Nonkonformist]

Mein 16-jähriges ich hätte z.B. keinen Anlass aus seiner Sicht etwas zu verändern, z.B. an der Wohnung, den Hobbies etc.

Mein 16-jähriges Ich hätte echt froh sein können, hätte es so leben können wie ich jetzt

Normalerweise findet man als Jugendlicher die Lebensweise seiner Elterngeneration doch eher uncool bzw. würde Dinge in deren Lebensgestaltung vermissen.

Mein vater hatte einen hamsterrad-job den er gehasst hat, wegen der familie. So was wollte ich nicht.
Also, darin war ich anders.
Aber beide eltern waren introvertierten einzelgängern.
War darin als jugendlicher nicht anders.
Nada nul komma nichts pubertierende sturm und drang aspirationen.
War nie in kneipen oder diskos zu finden.
Nicht geraucht.
Kein alkohol getrunken.

Nur meine zweieinhalb jahrzehnte als künstler hat mein bohemiennes sozialkreis gepasst und war ich auch mal regelmäßiger unterwegs.
Mit anderen HSPs ohne machogetue hat das auch spaß gemacht.

Ohne dieses umfeld bin ich wieder ein einzelgänger.

[Melli]

Ob man nun trinkt oder raucht (und wenn ja, was ) ist nur eines von besagten kleineren Details, hat also nur die Bedeutung, die man dem beizumessen gewillt ist.

[Nonkonformist]

Ob man nun trinkt oder raucht (und wenn ja, was ) ist nur eines von besagten kleineren Details, hat also nur die Bedeutung, die man dem beizumessen gewillt ist.

War für meinen damaligen altersgenossen sachen die man gemacht hat um cool zu sein, und damit mehr status zu bekommen.
Hatte selbst aber nie das geringste bedürfnis daran, cool zu sein.
Oder zu diesen cliquen dazu zu gehören.

[Melli]

War für meinen damaligen altersgenossen sachen die man gemacht hat um cool zu sein, und damit mehr status zu bekommen.

Als Teenager habe ich das Wort "cool" zwar mal gelesen, aber nicht gehört, Was aber bestimmt nicht bedeutete, daß es in diesem Milieu keinen Gruppendruck gegeben hätte. Wahrscheinlich hat man nur weniger Worte darum gemacht (und sich anders auszudrücken beliebt).

Mit bestimmten Dingen wurden dumme Spielchen gespielt. In der Pubertät sollte man nicht rauchen, und nur ein paar Jahre später als Erwachsene haben damals so viele geraucht. An der Schule hatten wir einen Raucherpausenhof, ich habe noch Institute erlebt, in denen im Seminarraum auf den Tischen Aschenbecher standen, etc. etc.

Ein besonders grausames Spielchen ist natürlich erst entsetzt tun: "Was, du hast schon einen Freund!?", und dann, wiederum nur ein paar Jährchen darauf: "Was, du hast noch keinen Freund!?" Und solche Leute erwarten allen Ernstes, man solle sie ernst nehmen?

[Onkel ABobert]

Bei mir war das anders. Ich war als Kind und insbesondere als Jugendlicher verglichen mit den anderen "alt". Nicht im Sinne von lebenserfahren, sondern eher im Sinne von spießig.
Ich war meist mit Menschen der Elterngeneration zusammen, irgendetwas in Frage gestellt habe ich da nie. Nicht, weil ich mich nicht getraut hätte, sondern weil ich gar nicht anders leben wollte.

Ich kleidete mich komplett anders als der Rest meiner Klasse (mein Standard war kariertes Hemd mit einer Cordhose oder allenfalls einer Jeans, dazu Lederschuhe in Wanderschuhoptik oder im Sommer Sandalen. Gerne eine "Schiebermütze". Im Grunde sah ich aus wie Heinz Becker, wenn man sich die Hosenträger mal wegdenkt.
Die anderen liefen in nichts anderem als Sweatshirt, Turnschuhen und "modischen" Jeans herum. Ich hatte (und habe bis heute) auch nur ein normales 3-Gang-Rad, während die allermeisten damals schnellstmöglich auf ein "cooles" Mountain-Bike umstiegen.

Bei Musik gab es gewisse Überschneidungen, ich hörte und höre zwar vorwiegend deutschen Schlager, aber die übliche Pop- und Rockmusik der 80er habe ich damals schon auch gehört. Aber von dem abgesehen war ich von meinen Klassenkameraden ziemlich abgegrenzt - aber nicht, weil sie mich ausgegrenzt hatten (diesbezüglich hatte ich wenig Probleme), sondern weil ich mich selber - teilweise auch ganz bewußt - von den anderen abgehoben hatte.

Im Grunde wirke ich heute "cooler" als damals. Im Grunde habe ich mich nicht geändert, aber während eine Schiebermütze mit Holzfällerhemd und eine Stufenhecklimousine von Mercedes bei einem 18-jährigen spießig wirkt, wirkt das gleiche Outfit bei einem 50-jährigen schon eher sympathisch-unangepaßt. Gut, mir ist das ehrlich gesagt sowieso egal, was andere von mir denken.

Auf jeden Fall komme ich heute mit Leuten meiner Generation deutlich besser klar als vor 30 Jahren. Wahrscheinlich, weil sich die anderen altersbedingt mir um einiges angenähert haben, während ich immer so war wie heute.

[Melli]

Oje... Die meisten 18-Jährigen könnten heute noch froh sein, sie hätten einen Daimler

Batschkapp ist doch gut! Cord war sogar mal Mode für alles mögliche von Jacken bis sogar Schuhe. An Hemden, Sweatshirts, Schuhmoden oder gar Fahrräder kann ich mich für die Zeit gar nicht erinnern. War vielleicht auch nicht so wichtig

Ich hätte auch nicht irgendetwas gehört, nur weil das gerade "populär" war. Das merkte ich doch schon als Kind, daß das meistens reizlos (und schlimmeres) war.

Aber ich denke nicht, daß mich das isoliert hat. Immerhin gab es Leute (Musiker), mit denen man sich über Musik auch auf etwas fortgeschrittenerem Niveau unterhalten konnte.

[TheHoff]

Aber von dem abgesehen war ich von meinen Klassenkameraden ziemlich abgegrenzt - aber nicht, weil sie mich ausgegrenzt hatten (diesbezüglich hatte ich wenig Probleme), sondern weil ich mich selber - teilweise auch ganz bewußt - von den anderen abgehoben hatte.

Also irgendwo wolltest du gar keinen Anschluss, hast dich nicht als Teil deiner Generation gesehen?

[Krausig]

Ich denke auch, dass es weniger mit persönlichem Geschmack an sich zu tun hat, sondern viel mehr mit dem was man mit einer jüngeren Partnerin verbindet.
Ich finde man sollte realistisch sein und nicht als 40+ versuchen noch eine womöglich sehr begerhte Frau Mitte 20 zu bekommen.

Wenn man nur auf diese bestimmte Gruppe Menschen steht, dann bringt es nichts in einem anderen Spektrum zu suchen.
Jemanden, der keine scharfen Speisen mag, wirst du nicht mit rationalen Argumenten dazu bekommen diese dennoch zu mögen. Geschmack ist individuell und nicht mit rationalen Argumenten verhandelbar.

JEDER kann sich anpassen. Er muss es nur wollen!

[Krausig]

War noch mal jemanden auf klassentreffen?

Das letzte mal das ich auf einer war, war 2005 - und bereits dann war ich bei einige meiner ehemaligen mitschüler schockiert, wie alt die geworden sind - vor allem geistig. Die damaligen coolen jetzt spießigen langweiler...

Ja war ich. Ich fand die Leute genauso Klasse wie damals.

[amarus]

Ich denke auch, dass es weniger mit persönlichem Geschmack an sich zu tun hat, sondern viel mehr mit dem was man mit einer jüngeren Partnerin verbindet.
Ich finde man sollte realistisch sein und nicht als 40+ versuchen noch eine womöglich sehr begerhte Frau Mitte 20 zu bekommen.

Wenn man nur auf diese bestimmte Gruppe Menschen steht, dann bringt es nichts in einem anderen Spektrum zu suchen.
Jemanden, der keine scharfen Speisen mag, wirst du nicht mit rationalen Argumenten dazu bekommen diese dennoch zu mögen. Geschmack ist individuell und nicht mit rationalen Argumenten verhandelbar.

JEDER kann sich anpassen. Er muss es nur wollen!

Nur bis zu einem gewissen Grad und der ist individuell verschieden. Einem heterosexuellen Mann, der keine Frau findet, wird man eher nicht empfehlen, doch einmal Männer zu daten. Manche Männer sind auch da flexibel, andere sind es nicht.

[Finnlandfreundin]

Gehen wir noch ein paar Jahre runter, ist das dann auch noch persönlicher Geschmack?

Tut mir leid, aber wer Partner/innen in der eigenen Altersspanne ablehnt, ist selbst schuld. Persönlich präferierte ich auch immer ältere Frauen, habe meine Freundin aber nicht abgelehnt, nur weil sie ein paar Jahre jünger ist als ich.

Ich denke auch, dass es weniger mit persönlichem Geschmack an sich zu tun hat, sondern viel mehr mit dem was man mit einer jüngeren Partnerin verbindet.
Ich finde man sollte realistisch sein und nicht als 40+ versuchen noch eine womöglich sehr begerhte Frau Mitte 20 zu bekommen.

Vor allem da die Schnittmenge mit denen ziemlich gering sein sollte, was Lebenseinstellung, Interessen, Werte und Elan angeht. Zumindest merkt man den meisten Leuten im Forum das Alter schon an und ich glaube daher nicht, dass die da zu jemandem deutlich jüngeres passen würde.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau Mitte 20 einen Mann Mitte 40 möchte, ist gering, gibt natürlich immer Ausnahmen. Aber ich glaube, die suchen einen bestimmten Typ Mann, der Erfolg ausstrahlt und ihr was bieten kann.

Ich werde hin und wieder von Männern 55+ angeschrieben und angesprochen und sie schätzen mich in der Regel auf Ende 20 / Anfang 30. Mir sind die schon mit meinen eigentlich 37 Jahren zu alt. Gegen 10 oder 12 Jahre Altersunterschied habe ich nichts, wenn man auf einem ähnlichen Niveau ist (damit meine ich nicht, dass er AB sein muss).