Negative Grundeinstellung

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LonesomeCoder
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von LonesomeCoder »

TheRealDeal hat geschrieben: 30 Jan 2018 18:54 Ich habe aufgegeben dies Frauen präsentieren zu wollen.
Die bittere Realität ist: es zählt, was an Problemen und Schwächen da ist. Eine Irrelevantwerdung, weil man selber keine Schuld dran hat oder selbst kein Problem damit hat, gibts nur extrem selten. Von daher finde ich deine Entscheidung verständlich und sinnvoll.

Wir leben nicht mehr in der Steinzeit wie wo der Affe bzgl. Fortschritt noch immer ist. Aber das Reptilienhirn des Menschen, das auch bei der Partnersuche ein Wort mitredet, ist noch auf Steinzeitniveau. Deswegen sind auch heute noch Männer, die gut als Jäger, Sammler und Beschützer vor wilden Tieren abschneiden werden gefragt. Selbst wenn diese Eigenschaften in der heutigen Zeit keine Relevanz mehr haben (z.B. eine hohe Körpergröße war damals ein Vorteil, aber heutzutage spielt sie für die Nahrungsbeschaffung und Lebenserwartung keine Rolle mehr und vor wilden Tieren beschützt werden muss auch keine Dame mehr). Für die Evolution einer Art hat es die Natur so eingerichtet, dass die Individuen mit den besten Eigenschaften für den Fortbestand der Art (Lebenserwartung, Anpassung an die Natur, Fruchtbarkeit) die besten Chancen bei der Partnerwahl haben. Nur beim Menschen passen diese Kriterien aus der Steinzeit nicht mehr, da heute ganz andere Fähigkeiten relevant sind. Das mit dem Fell beim Affen mag eine Ausnahme sein, aber im Tierreich setzen sich meist auch die mit den Eigenschaften durch, die ihnen Vor- und keine Nachteile bieten (z.B. bei Hirschen ist ein großes Geweih von Vorteil).
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von Reinhard »

Ich finde Pessimismus nicht von sich aus schlimm und Optimismus nicht von sich aus gut. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Ein Pessimist kann feststellen, dass es irgendwo riesige Probleme gibt, eine Baustelle größer als die andere, und an ein paar Stellen brennt's, und dann erstmal Panik schieben, wo man denn jetzt anfängt ... aber dann doch mal irgendwo anfangen und damit kann es besser werden. :hierlang:

Während ein Optimist meinen könnte, ist doch alles in Ordnung und müsste nur mal ein bisschen aufgeräumt werden ... wo jemand Ordentlicheres meint, derjenige wohne ja schon wie ein Messi ... :surprise: eine solche Einstellung kann genausogut Stillstand auslösen wie die Negativität, der man halt eher unterstellt, lähmend zu wirken. Aber das ist keinesfalls immer so.


Die relevantere Unterscheidung wäre vielleicht "Konstruktivität" gegen "Destruktivität". Bloßes Jammern, oder Beobachten (und Interpretieren) eines Zustands ist selbst aber keines von beiden. Es kann zu einer negativen Rechtfertigung werden, wenn jemand annimmt, dass seine Probleme zu groß sind, um sie lösen zu können; es kann aber auch einfach nur eine Feststellung sein, dass man selbst gerade zu wenig Kraft hat, und die Erwartungen von außen an einen zu überzogen sind. Was dann vielleicht für einen aktuell Kritisierenden bedeutet, dass er sich eine andere Ermutigung einfallen lassen soll, die vielleicht eher ereichbar ist, zum Beispiel. Welches von beiden aktuell vorliegt, ist von außen halt immer schwer zu erkennen.


Und selbst Destruktivität ist nicht per se schlecht. Aber das führt jetzt vielleicht zu weit ...
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fidelchen
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von fidelchen »

Reinhard hat geschrieben: 31 Jan 2018 22:07 Ich finde Pessimismus nicht von sich aus schlimm und Optimismus nicht von sich aus gut. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Ein Pessimist kann feststellen, dass es irgendwo riesige Probleme gibt, eine Baustelle größer als die andere, und an ein paar Stellen brennt's, und dann erstmal Panik schieben, wo man denn jetzt anfängt ...
Das wäre aber ein sehr merkwürdiger Pessimist :mrgreen:

Ich wage zu bezweifeln das ein pessimistischer Macher auf Dauer alles pessimistisch sieht. Den irgendwann fruchtet das was er tut und er sieht "ohhh es wird besser" und dann wird er noch aktiver und sieht "ohhhh es wird alles viel besser". Warum sollte er dann noch innerlich/äußerlich alles pessimistisch sehen, wenn sich doch alles gut entwickelt?

Zudem heißt Pessimismus oder Optimimus in unserem Kontext nicht den Ist-Zustand zu bewerten sondern eine zukünftige Situation zu bewerten. In dem Fall der Wohnung würde also der Optimist sagen: "na ja ist dreckig aber das ist noch machbar :roll: " und ein Pessimist "oje oje ein hoffnungsloser Fall, ich zweifel an das ich dies sauber bekomme"
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von Sonnenklar »

Wenn man von Negativität und somit Pessimismus aber so extrem im Leben geprägt wurde (also schon regelrecht eingebrannt), der wird wahrscheinlich etwas Positives aber auch schon gar nicht mehr wirklich erkennen und spüren können.
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von schmog »

Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von Elli »

Reinhard hat geschrieben: 31 Jan 2018 22:07 Ich finde Pessimismus nicht von sich aus schlimm und Optimismus nicht von sich aus gut. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Ein Pessimist kann feststellen, dass es irgendwo riesige Probleme gibt, eine Baustelle größer als die andere, und an ein paar Stellen brennt's, und dann erstmal Panik schieben, wo man denn jetzt anfängt ... aber dann doch mal irgendwo anfangen und damit kann es besser werden. :hierlang:

Während ein Optimist meinen könnte, ist doch alles in Ordnung und müsste nur mal ein bisschen aufgeräumt werden ... wo jemand Ordentlicheres meint, derjenige wohne ja schon wie ein Messi ... :surprise: eine solche Einstellung kann genausogut Stillstand auslösen wie die Negativität, der man halt eher unterstellt, lähmend zu wirken. Aber das ist keinesfalls immer so.


Die relevantere Unterscheidung wäre vielleicht "Konstruktivität" gegen "Destruktivität". Bloßes Jammern, oder Beobachten (und Interpretieren) eines Zustands ist selbst aber keines von beiden. Es kann zu einer negativen Rechtfertigung werden, wenn jemand annimmt, dass seine Probleme zu groß sind, um sie lösen zu können; es kann aber auch einfach nur eine Feststellung sein, dass man selbst gerade zu wenig Kraft hat, und die Erwartungen von außen an einen zu überzogen sind. Was dann vielleicht für einen aktuell Kritisierenden bedeutet, dass er sich eine andere Ermutigung einfallen lassen soll, die vielleicht eher ereichbar ist, zum Beispiel. Welches von beiden aktuell vorliegt, ist von außen halt immer schwer zu erkennen.


Und selbst Destruktivität ist nicht per se schlecht. Aber das führt jetzt vielleicht zu weit ...
Seh ich ähnlich. Ich bin eher pessimistisch und habe kein besonders rosiges Weltbild - trotzdem kann ich lösungsorientiert denken und mich konstruktiv verhalten. Ich bin auch sehr wohl in der Lage, Veränderungen in meinem Sinn zu bewirken. Oft treiben mich gerade die pessimistischen Szenarien, die ich mir ausmale, dazu, etwas zu tun, damit es nicht so weit kommt - das kann genauso motivierend sein wie eine positive Vision, wenn es auch weniger Spaß macht. Zudem denke ich, dass einen auch ganz altmodisch Disziplin und Arbeitsethik antreiben können - mehr als irgendwelche "think positive"-Mätzchen :hut:.
Eine Gleichsetzung von Aktivität mit Verbesserung der Lage / Erfolg halte ich aber eh für zu kurz gegriffen (obwohl ich die Korrelation nicht leugnen möchte). Wenn man sich was wirklich Schweres vornimmt (und was wirklich schwer ist, das ist auch von Person zu Person verschieden), ist der Ausgang doch immer offen. Es kommt meiner Meinung nach auch eher auf Befähigung, Durchhaltevermögen und auch äußere Umstände an als auf die Farbe der Brille, die man sich aufsetzt. Und es gibt ja auch leere Betriebsamkeit, Scheitern, und schlichtes unverdientes Unglück und Glück.
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von LonesomeCoder »

TheRealDeal hat geschrieben: 31 Jan 2018 08:52 Einen Menschen zu sehen und ihm daraufhin etwas nicht zuzutrauen, hat etwas mit Wertung zu tun. Ich versuche meine Wertungen auf ein Minimum zu reduzieren und urteilen über Menschen tue ich schon gar nicht. Bevor ich dazu verleitet werde, halte ich mich lieber von diesen Menschen fern...
Das ist so nervig und bestimmt mein Leben und macht es sehr anstrengend. Die in einem anderen Thread genannten Zeichen von Interesse einer Frau durfte ich noch NIE erleben. Ich glaube, mir steht eine negative Sichtweise zu. Ich kenne sie aber aus Beobachtung, habe so anderen Männern zu Beziehungen verholfen. Nie traut mir wer was zu. Immer muss ich mich erst beweisen. Niemand traute mir das Gymnasium zu und kaum einer glaubte mir, dass ich aufs Gymnasium gehe. Auf die Sonderschule wurde getippt. Kaum einer traute mir zu, dass ich ein Studium schaffe. Habe ich, als einer der besten des Jahres. Nur weil ich wie ein geistig behinderter Teeny aussehe, bin ich noch lange keiner. Aber viele Leute werten in Sekunden und blocken dann ab. Bei der Jobsuche an sich habe ich kein Problem, da da vor dem ersten Sehen die Zeugnisse gelesen werden. Ich bewerbe mich grundsätzlich ohne Foto.
Reinhard hat geschrieben: 31 Jan 2018 22:07 Während ein Optimist meinen könnte, ist doch alles in Ordnung und müsste nur mal ein bisschen aufgeräumt werden ... wo jemand Ordentlicheres meint, derjenige wohne ja schon wie ein Messi ... :surprise: eine solche Einstellung kann genausogut Stillstand auslösen wie die Negativität, der man halt eher unterstellt, lähmend zu wirken. Aber das ist keinesfalls immer so.
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Reinhard hat geschrieben: 31 Jan 2018 22:07 Es kann zu einer negativen Rechtfertigung werden, wenn jemand annimmt, dass seine Probleme zu groß sind, um sie lösen zu können; es kann aber auch einfach nur eine Feststellung sein, dass man selbst gerade zu wenig Kraft hat, und die Erwartungen von außen an einen zu überzogen sind. Was dann vielleicht für einen aktuell Kritisierenden bedeutet, dass er sich eine andere Ermutigung einfallen lassen soll, die vielleicht eher ereichbar ist, zum Beispiel. Welches von beiden aktuell vorliegt, ist von außen halt immer schwer zu erkennen.
Da niemand das Leben des anderes lebt und dessen Erfahrungen gemacht hat, kann das sonst keiner beurteilen außer dem Betroffenen selber. Man weiß ja nur einen Teil durch das Geschriebene und die Interpretationen davon werden nie komplett zur genauen Vorstellung der Situation führen. Manche Dinge wird man sich auch nur vorstellen können, wenn man sie bereits selber erlebt hat. Selbst bei gleichen oder ähnlichen Problemen ist der Kontext und die Voraussetzungen anders.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Negative Grundeinstellung

Beitrag von Reinhard »

fidelchen hat geschrieben: 01 Feb 2018 08:32
Reinhard hat geschrieben: 31 Jan 2018 22:07 Ich finde Pessimismus nicht von sich aus schlimm und Optimismus nicht von sich aus gut. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Ein Pessimist kann feststellen, dass es irgendwo riesige Probleme gibt, eine Baustelle größer als die andere, und an ein paar Stellen brennt's, und dann erstmal Panik schieben, wo man denn jetzt anfängt ...
Das wäre aber ein sehr merkwürdiger Pessimist :mrgreen:

Ich wage zu bezweifeln das ein pessimistischer Macher auf Dauer alles pessimistisch sieht. Den irgendwann fruchtet das was er tut und er sieht "ohhh es wird besser" und dann wird er noch aktiver und sieht "ohhhh es wird alles viel besser". Warum sollte er dann noch innerlich/äußerlich alles pessimistisch sehen, wenn sich doch alles gut entwickelt?

Gerade das ist es, was einen Pessimisten auszeichnet. Dass er immer wieder noch ein sprichwörtliches Haar in der Suppe findet, wo eigentlich schon alles gut ist. Wenn das zusammenkommt mit einer "Bessermachen"-Einstellung, dann hat man schon nahezu einen Perfektionisten. Und wenn man bis ganz an die Spitze will, kann man die eher brauchen als bloße Optimisten.

fidelchen hat geschrieben: 01 Feb 2018 08:32 Zudem heißt Pessimismus oder Optimimus in unserem Kontext nicht den Ist-Zustand zu bewerten sondern eine zukünftige Situation zu bewerten. In dem Fall der Wohnung würde also der Optimist sagen: "na ja ist dreckig aber das ist noch machbar :roll: " und ein Pessimist "oje oje ein hoffnungsloser Fall, ich zweifel an das ich dies sauber bekomme"

Das ist dann eher das, was ich mit "konstruktiv" umschrieben habe.

Aber selbst da ist nicht alles so schwarz-weiß. Manche Leute können sich das Endziel vorstellen und dann Kraft daraus ziehen, wie schön es dann doch sein wird. Andere Leute verunsichert diese Vorstellung eher und brauchen eher kleine, naheliegende Ziele. Das passt dann nicht so ins Optimismus-/Pessimismusschema ...
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