Nackt-Lokal verbietet Dicken Zutritt in Restaurant

[dfg82]

Wär ja noch schöner, wenn mich der Staat wegen meinem Lebenswandel zur Kasse bitten würde.

[Talbot]

Ich würde da auch nicht hingehen, weil ich mich der Öffentlichkeit so nicht zeigen wollen würde, aber es gibt auch ein Übergewicht, das nicht extrem ist. Und bei 15 kg über dem Idealgewicht hat man optisch nichts auszustehen.
Es tangiert hier vielmehr den Punkt, dass Menschen aufgrund eines äußeren Merkmals von vornherein ausgeschlossen werden. Und Unwirtschaftlichkeit ist kein Argument dafür. Wenn sie's nicht hinkriegen ein Gastrokonzept zu entwickeln, dass (die Liquidität vorausgesetzt) allen offensteht, dann sind nicht die Dicken schuld, sondern das Konzept arbeitet nicht gut. Und mal ehrlich, die Leute wissen doch, dass sie andere dort en naturel sehen werden. Mit der Einstellung werden sie irgendwann nicht mehr nur Dicken und Alten (die dort mit 60+ ebenfalls nicht reindürfen) den Einlass verbieten.
Aber dass du das als jemand, der davon nicht betroffen ist, nicht verstehst, wundert mich nicht.

Was die wirtschaftliche Abwägung angeht so geht/ging es mir um folgendes:
Das Restaurant/Lokal versucht da offensichtlich eine neue/hippe/coole Geschäftsidee zu entwickeln und umzusetzen und hat dafür anscheinend eine gewisse Zielgruppe.
Diese Zielgruppe hat offensichtlich genügend Geld, um da mehrere hundert € pro Abend für eine Art besonderes Erlebnis zu bezahlen.
Und diese Zielgruppe hat anscheinend gewisse Vorlieben und dieser versucht man sich anzupassen.
Dabei wird man wohl abgewogen haben, ob das ´´Wohlempfinden/Wohlwollen´´ dieser Zielgruppe wirtschaftlich wichtiger ist, als ein potentielles (ich denke mal, dass generell eh nur eine sehr kleine Gruppe an Übergewichtigen an so einem Event teilnehmen würde aus offensichtlichen Gründen) Mehr an Kunden aus der Zielgruppe ´´Übergewichtige´´ und sich dann entsprechend entschieden zu haben.
Ob und inwieweit die 15 KG jetzt optisch zuviel sind oder nicht ist dafür erstmal egal.
Ich gehe mal davon aus, dass die Betreiber sich darüber Gedanken gemacht haben und die 15Kg-Grenze basierend auf diesen Überlegungen am meisten Sinn ergibt.
Kann man gut oder schlecht finden, aber ist schlussendlich genauso ein Konzept wie Abercrombie und Fitch, die nur in besonderen Städten Läden aufmachen, obwohl dadurch potentielle Kunden nicht erreicht werden, oder auch Schickimicki-Clubs, die sich durch eine entsprechende Tür von anderen Clubs unterscheiden. Alles ein ähnliches Konzept um eine Art Marke zu schaffen und dadurch eine gewisse Art von Publikum anzuziehen und gleichzeitig entsprechend übertrieben hohe Preise rechtfertigen zu können.
Und was das Ausgrenzen angeht: Als ob das nicht überall genauso wäre. Clubs lassen gewisse Leute basierend auf Ethnik/Aussehen nicht rein. Oder auch viel Glück dabei in gewissen Restaurants/Locations Plätze zu reservieren/zu bekommen, wenn man da in Jeans und Sneakern auftaucht. Einlasskriterien gibt es überall und wird es immer überall geben.
Nur weil es jetzt auf einmal die Körperform anstatt Kleidung/generelles Aussehen bzw. Auftreten trifft, sehe ich nicht, wo das Problem ist.
Von mir aus könnten die da auch nur Männer ab nem 20cm-Schwanz reinlassen oder Leute, die objektiv hässlich sind, genauso ausschließen wie Übergewichtige.
Ist schließlich niemand verpflichtet in einem solchen Restaurant zu essen. Essen bekommt man genauso überall anders.

[Nell The Sentinel]

Ich seh schon, dass du das Problem nicht verstehst.
Gut, lassen wir es einfach so stehen.

[Shisouka]

Es gibt hier auch kein Problem. Es ist das Geschäft des Inhabers, und der Inhaber darf bestimmen mit wem er Geschäfte macht.
Genauso wie du einen Fitnessklub nur für Frauen machen darfst, wo man als Mann draußen bleiben muss, so dürfen die Inhaber sich ihre Clientel aussuchen.

Mag diskriminierend sein, ist aber legal ..

[Krausig]

Es gibt hier auch kein Problem. Es ist das Geschäft des Inhabers, und der Inhaber darf bestimmen mit wem er Geschäfte macht.
Genauso wie du einen Fitnessklub nur für Frauen machen darfst, wo man als Mann draußen bleiben muss, so dürfen die Inhaber sich ihre Clientel aussuchen.

Mag diskriminierend sein, ist aber legal ..

+1
Das Problem ist nur in Nells Kopf.

[Felis_Silvestris]

Abgesehen davon wird sicher eine wirtschaftliche Überlegung gewesen sein - wie mache ich den maximalen Werbegewinn durch maximale Kontroverse. Der hat jetzt genau 0 für Werbung ausgegeben und wir sprechen in Mitteleuropa davon.

Und kommende Woche kommt dann die Nacktbar für Mollies und es wird wieder gezetert.

[Krausig]

Und kommende Woche kommt dann die Nacktbar für Mollies und es wird wieder gezetert.

Richtig. Denn heutzutage ist "Ausgrenzung" etwas ganz "schreckliches"!
Aber nur bei bestimmten Ausgrenzungs-Gründen. Wenn ich jemand wegen seiner Hautfarbe ausgrenze bin ich böse, böse, böse. Wenn ich sage, hier kommen nur Leute rein, die 10000 Euro Eintritt bezahlen, dann ist das eine gesellschaftlich akzeptierte Ausgrenzung. Schön bekloppt!

[jolly_jumper]

Es gibt hier auch kein Problem. Es ist das Geschäft des Inhabers, und der Inhaber darf bestimmen mit wem er Geschäfte macht.
Genauso wie du einen Fitnessklub nur für Frauen machen darfst, wo man als Mann draußen bleiben muss, so dürfen die Inhaber sich ihre Clientel aussuchen.

Im gewissen Rahmen. Diskriminierung nach Geschlecht ist z.B. in der EU verboten, da gibt es nur wenige Ausnahmen. (Der Fitnessclub dürfte darunter fallen, Friseure haben es da schwerer.)

Diskriminierung nach Körpergewicht wäre aber auch bei uns legal.

Edit: Hab ich das falsch verstanden oder wurde das Geld den Dicken nicht zurückgezahlt? DAS wäre hier ein Problem.

[Nell The Sentinel]

Es gibt hier auch kein Problem. Es ist das Geschäft des Inhabers, und der Inhaber darf bestimmen mit wem er Geschäfte macht.
Genauso wie du einen Fitnessklub nur für Frauen machen darfst, wo man als Mann draußen bleiben muss, so dürfen die Inhaber sich ihre Clientel aussuchen.

Mag diskriminierend sein, ist aber legal ..

+1
Das Problem ist nur in Nells Kopf.

Öhm okay, das gänge auch ein wenig freundlicher.
Im übrigen ist deine Aussage invalide, aber dazu hättest du den Artikel aufmerksam lesen müssen. Ich weiß aber, dass das ein wenig viel verlangt sein kann.

Ich bin mir aber gerade so unsicher darüber, ob ein Unternehmen alles machen kann, was es will.... hmm, mal überlegen.... ist eine Hausordnung juristisch haltbar, wenn sie gegen menschliche Grundrechte verstößt?

@jolly jumper: Das ist genau das, was mich generell so aufregt. Diskriminierung gegen übergewichtige Menschen wird immer noch als zu selbstverständlich angesehen. Merkt man sehr gut in diesem Thread.

[Stefan_T]

Hab ich das falsch verstanden oder wurde das Geld den Dicken nicht zurückgezahlt? DAS wäre hier ein Problem.

Ich habe es auch so verstanden. Man kann reservieren und wenn man am Tag des Einlass zu viel wiegt, dann ist man das Eintrittsgeld trotzdem los.

Das würde hier so niemals durchgehen.

[Krausig]

Es gibt hier auch kein Problem. Es ist das Geschäft des Inhabers, und der Inhaber darf bestimmen mit wem er Geschäfte macht.
Genauso wie du einen Fitnessklub nur für Frauen machen darfst, wo man als Mann draußen bleiben muss, so dürfen die Inhaber sich ihre Clientel aussuchen.

Mag diskriminierend sein, ist aber legal ..

+1
Das Problem ist nur in Nells Kopf.

Öhm okay, das gänge auch ein wenig freundlicher.

Hast recht, Entschuldige bitte.

[Stefan_T]

Diskriminierung nach Körpergewicht wäre aber auch bei uns legal.

Das wäre es nur dann, wenn es einen wirklich triftigen Grund gäbe. Also wenn z.B. der Stuhl im Restaurant ab 150kg zerbrechen würde. Dann kann man eine Grenze bei 150kg ziehen.

So wie in dem japanischen Restaurant wäre es wegen Diskriminierung verboten. Es gibt keinen objektiv nachvolziehbaren Grund, pauschal Tätowierte oder Dicke nicht in ein Nacktrestaurant zu lassen.

[Kief]

Diskriminierung nach Körpergewicht wäre aber auch bei uns legal.

Das wäre es nur dann, wenn es einen wirklich triftigen Grund gäbe.

Eine Bekannte von mir durfte seit zu viel Zunahme nicht mehr im Rettungswagen arbeiten, weil es dort zu beengt fuer sie ist.


CU, Kief

[Stefan_T]

Diskriminierung nach Körpergewicht wäre aber auch bei uns legal.

Das wäre es nur dann, wenn es einen wirklich triftigen Grund gäbe.

Eine Bekannte von mir durfte seit zu viel Zunahme nicht mehr im Rettungswagen arbeiten, weil es dort zu beengt fuer sie ist.

Das ist zwar für sie in diesem Fall bitter, aber das ist ein nachvollziehbarer Grund (siehe mein obiges Beispiel mit dem Stuhl).

Es wäre jedoch in Deutschland verboten, Leute aus rein subjektiv ästhetischen Gründen des Restaurantbetreibers allein aufgrund ihres Gewichts nicht in das öffentlich zugängliche Restaurant zu lassen (zumindest solange die Person noch durch die Tür passt). Das wäre ganz klare Diskriminierung allein aufgrund des Gewichts.

[Hoppala]

Richtig. Denn heutzutage ist "Ausgrenzung" etwas ganz "schreckliches"!
Aber nur bei bestimmten Ausgrenzungs-Gründen. Wenn ich jemand wegen seiner Hautfarbe ausgrenze bin ich böse, böse, böse. Wenn ich sage, hier kommen nur Leute rein, die 10000 Euro Eintritt bezahlen, dann ist das eine gesellschaftlich akzeptierte Ausgrenzung. Schön bekloppt!

Es gibt hier auch kein Problem. Es ist das Geschäft des Inhabers, und der Inhaber darf bestimmen mit wem er Geschäfte macht.
Genauso wie du einen Fitnessklub nur für Frauen machen darfst, wo man als Mann draußen bleiben muss, so dürfen die Inhaber sich ihre Clientel aussuchen.

Mag diskriminierend sein, ist aber legal ..

Ich weiß nicht, wie das in Japan ist. Hierzulande wäre es nicht legal, UND bekloppt.
Ihr solltet euch vielleicht mal erst mit den Rechtsgrundlagen beschäftigen, bevor ihr sie bewertet. Die Sache mit dem "hohen Eintritt bezahlen und so aussieben" macht hierzulande rechtslogisch durchaus Sinn (im Gegensatz zu Menschen wegen Gewicht oder Hautfarbe ausschließen). Was nicht heißt, dass man nicht aus anderen Erwägungen (moralisch, ethisch) eine andere Rechtslogik für besser halten könnte.
Und nein, im Endkundengeschäft darf man sich hierzulande nicht unbedingt aussuchen, mit wem man Geschäfte macht. Da müssen schon trftige, rechtssichere Gründe vorliegen. Körperliche Merkmale z. B. dürften nur unter Sicherheitsaspekten relevant sein.

Und ja, Ausgrenzung ohne triftige Gründe IST eine schreckliche Sache, weil sie das Prinzip von gesellschaftlichem ZUsammenleben untergräbt.

Eine freie Gesellschaft braucht Menschen, die a) die Rechtslage und b) ihre Rechte kennen und c) sie auch einfordern, anstatt sie achselzuckend zu verschenken. Zu viele, die es anders machen, und die Freiheit steht nur noch auf dem Papier.

[Nell The Sentinel]

@Krausig: Angenommen. Bitte entschuldige meinen Seitenhieb bezgl. des genauen Lesens. War auch drüber.

@Stefan: Danke für deinen Beitrag, nicht mehr und nicht weniger wollte ich auch ausdrücken. Ist mir wohl nicht so gut gelungen.

[Shisouka]

..
Und nein, im Endkundengeschäft darf man sich hierzulande nicht unbedingt aussuchen, mit wem man Geschäfte macht. Da müssen schon trftige, rechtssichere Gründe vorliegen. Körperliche Merkmale z. B. dürften nur unter Sicherheitsaspekten relevant sein.
...

Erzähl das mal einem Türsteher ..

[Kostas Klopsis]

Und kommende Woche kommt dann die Nacktbar für Mollies und es wird wieder gezetert.

Richtig. Denn heutzutage ist "Ausgrenzung" etwas ganz "schreckliches"!
Aber nur bei bestimmten Ausgrenzungs-Gründen. Wenn ich jemand wegen seiner Hautfarbe ausgrenze bin ich böse, böse, böse. Wenn ich sage, hier kommen nur Leute rein, die 10000 Euro Eintritt bezahlen, dann ist das eine gesellschaftlich akzeptierte Ausgrenzung. Schön bekloppt!

Das eine ist Rassismus, das andere allenfalls Snobismus. Also ich sehe da einen gewaltigen Unterschied und finde das alles andere als bekloppt.

[Unattraktive]

In Düsseldorf gibt es eine große japanische Community und ich habe dort noch nie einen dicken Japaner gesehen. Haben die nicht auch das gesündeste Essen weltweit?

Klar, wäre sowas in der westlichen Welt Diskriminierung und die übergewichtigen würden einen Aufstand ohne Gleichen veranstalten.
Dabei gibt es doch reichlich Motto Partys (big is beautiful) und Tanzveranstaltungen nur für Übergewichtige.
Da regt sich doch auch kein schlanker drüber auf.

[Hoppala]

..
Und nein, im Endkundengeschäft darf man sich hierzulande nicht unbedingt aussuchen, mit wem man Geschäfte macht. Da müssen schon trftige, rechtssichere Gründe vorliegen. Körperliche Merkmale z. B. dürften nur unter Sicherheitsaspekten relevant sein.
...

Erzähl das mal einem Türsteher ..

Nicht jedes Geschäft mit Eingangstür und Neon-Türschild ist ein Ort, an dem man einen Anspruch auf Gleichbehandlung hat. Es gibt auch Clubs, und das sind dann quasi private Wohnzimmer mit Ausschank. Das ist dann aber kein Endkundengeschäft mehr, sondern was clubinternes. Du suchst du dir auch aus, wen du in deine Wohnung lässt und deine Alkoholika anbietest. Und das ist gut so. Du hast eben keine Kneipe, wo jeder der sich halbwegs benimmt und zahlen kann, während der Öffnungszeiten Anspruch auf Bedienung hat.

Nochmal: informier dich über die Rechtslage. Oder deine verbliebenen Freiheiten werden dir genommen, ganz einfach weil du sie nicht kennst, und dann, weil du sie nicht in Anspruch nimmst. Hinterher ist dann gern das Wehklagen über angebliche Restriktionen oder "Gebräuche" groß ...

Genau deshlab passieren viele Dinge, die nicht rechtskonform sind: weil Leute wie du denken: "so wird es überall gemacht, also hab ich mich zu fügen."

Außerdem: wer will schon seine Freizeit in einem Laden verbringen, der die Leute nach Äußerlichkeiten wie Klamotten, Frisur und Körperbau filtert? Selbst schuld. Ich überlass den Bekloppten gern ihre Spielwiesen.