Wie geht ihr mit eurem Umfeld um?

[Darius]

Hallo miteinander,
hab mich gerade angemeldet und wie man sieht auch schon ein bissl durchs Forum gestöbert .
Mehr über mich habe ich hier geschrieben: http://abtreff.de/viewtopic.php?f=9&t=20692

Eine Frage, die mich noch beschäftigt ist: Wie geht ihr denn mit eurem Umfeld um? Sagt ihr es euren Familien, Freunden, Arbeitskollegen, Studienkollegen etc. dass ihr noch nie einen Partner hattet oder sexuell unerfahren seid?
Gut, das hängt jetzt alles auch von der Zielgruppe ab. Der Familie und Freunden erzählt man generell mehr als Kollegen, zumindest meistens.

Ich hab damit aber echte Probleme. Von mir weiß meine Unerfahrenheit keiner offiziell. Bin dem Thema immer so lange ausgewichen, bis es jetzt nicht mehr angesprochen wird. Klar, viele können sichs denken, da ich einfach noch nie mit einer Freundin angekommen bin
Aber ich würd mich einfach nicht trauen, drüber zu reden! In der Familie ist es auch so, dass es nicht ansatzweise jemanden gibt, der dieselben Schwierigkeiten hat oder gehabt hat. Mein Bruder z. B. ist das krasse Gegenteil und hatte früher ständig wechselnde Beziehungen, auch schon im Teenager-Alter, und ist jetzt seit ein paar Jahren in einer festen Partnerschaft.

Wie redet ihr darüber?

[Versingled]

Wie redet ihr darüber?

Gar nicht ... 2 Menschen wissen es durch Gespräche mit mir. Und der Rest fragt nicht ...

[Saraj]

Bei mir ist es genauso wie bei dir. Geschwister sind das Gegenteil von AB, keiner weiß es, weder Familie noch Freunde noch sonstwer. Familie fragt aber auch nicht, was praktisch ist.

[Christoph]

Mit meinem Umfeld gehe ich in der Regel sehr offen um. Vor dem engsten Umfeld kann man das eh nicht verbergen.
Als ich vor einigen Jahren berufsbedingt in eine neue Gegeng umgezogen bin, habe ich auf einer Feier, wo ich den ersten Kontakt zu den "Eingeborenen" bekam, direkt zugegeben ein wenig soziale Schwierigkeiten zu haben und nicht so leicht auf andere zugehen zu können. Ich glaube aber, die kamen mit dieser ungewöhnlich direkten Wahrheit nicht ganz so gut klar, auch wenn die sich nichts anmerken lassen wollten.
Als mal vor kurzem unter Kollegen in einer Pause diskutiert wurde, wann man das Erste Mal hatte, habe ich ganz ehrlich zugegeben noch Jungfrau zu sein. Die Reaktion einer Kollegin war "Lüg nicht!". Da habe ich zunächst überlegt, ob ich nicht einfach irgendwas sagen soll, bin dann aber doch bei der Wahrheit geblieben. Hat trotzdem ein bischen gedauert, bis sie das akzeptiert hat. Alle sind damit sehr gut umgegangen und ich habe es bis heute nicht bereut, dies vor den Kollegen zugegeben zu haben.

[Girassol]

Wie geht ihr denn mit eurem Umfeld um? Sagt ihr es euren Familien, Freunden, Arbeitskollegen, Studienkollegen etc. dass ihr noch nie einen Partner hattet oder sexuell unerfahren seid?

Meine Familie und der Großteil meiner Freunde wusste, dass ich bis Anfang letzten Jahres AB war. Meine Familie kennt mich halt schon mein ganzes Leben und mit "meinen Mädels" im Heimatort bin ich seit mittlerweile über 15 Jahren befreundet. Die haben einfach mitbekommen, dass es da nie jemanden gab.

Unifreunden haben ich nie direkt erzählt, dass ich AB bin. Nur als ich meine erste Beziehung hatte, haben zwei Unifreundinnen mir dann erzählt, dass sie noch nie eine Beziehung hatten. Das war davor nie ein Thema zwischen uns, aber nachdem ich mich quasi "geoutet" habe, haben wir mal ein bisschen über das Thema gequatscht und die eine fragt mich jetzt hin und wieder nach Ratschlägen.

[NBUC]

Ich schätze eine Menge wissen/ahnen es auch so, nicht zwingend komplett den AB-status, aber den Dauersinglestatus, der praktisch auch nicht groß anders ist.

[Darius]

Bei mir ist es genauso wie bei dir. Geschwister sind das Gegenteil von AB, keiner weiß es, weder Familie noch Freunde noch sonstwer. Familie fragt aber auch nicht, was praktisch ist.

Genau. Das ist praktisch! Und ich bin dankbar, dass mein Bruder 3,5 Jahre älter ist, mit einem jüngeren Bruder hätte mich das in bestimmten Zeiten meines Lebens deutlich mehr runtergezogen denke ich.
Mittlerweile könnte ich wohl besser damit umgehen!

[Darius]

Mit meinem Umfeld gehe ich in der Regel sehr offen um. Vor dem engsten Umfeld kann man das eh nicht verbergen.
Als ich vor einigen Jahren berufsbedingt in eine neue Gegeng umgezogen bin, habe ich auf einer Feier, wo ich den ersten Kontakt zu den "Eingeborenen" bekam, direkt zugegeben ein wenig soziale Schwierigkeiten zu haben und nicht so leicht auf andere zugehen zu können. Ich glaube aber, die kamen mit dieser ungewöhnlich direkten Wahrheit nicht ganz so gut klar, auch wenn die sich nichts anmerken lassen wollten.
Als mal vor kurzem unter Kollegen in einer Pause diskutiert wurde, wann man das Erste Mal hatte, habe ich ganz ehrlich zugegeben noch Jungfrau zu sein. Die Reaktion einer Kollegin war "Lüg nicht!". Da habe ich zunächst überlegt, ob ich nicht einfach irgendwas sagen soll, bin dann aber doch bei der Wahrheit geblieben. Hat trotzdem ein bischen gedauert, bis sie das akzeptiert hat. Alle sind damit sehr gut umgegangen und ich habe es bis heute nicht bereut, dies vor den Kollegen zugegeben zu haben.

Hut ab, Christoph! Da hätte ich schon Bammel davor, das in einer Runde von Kollegen zuzugeben. Verbergen kann man es allerdings schon, wenn man will - aber wenn du offen bist, ist das eh viel besser.
Man muss natürlich sagen, dass die Angst meist unbegründet ist... Trotzdem: Ich könnte es nicht so ohne Weiteres! Sollte aber evtl. mal üben, es ganz offen zuzugeben, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Muss ja nicht gleich vor einer versammelten Mannschaft sein

Meine Familie und der Großteil meiner Freunde wusste, dass ich bis Anfang letzten Jahres AB war. Meine Familie kennt mich halt schon mein ganzes Leben und mit "meinen Mädels" im Heimatort bin ich seit mittlerweile über 15 Jahren befreundet. Die haben einfach mitbekommen, dass es da nie jemanden gab.

Das klingt jetzt auch nach einem etwas kleineren Herkunftsort.

Ich komme aus einer Kleinstadt und da ist es so, wie du beschrieben hast. Man hat einen Freundeskreis und die Leute bekommen halt mit, dass da nie jemand ist - ist bei mir genauso.
Ich habe eher die offene Kommunikation gemeint, also dass ich wirklich drüber rede.

[Momo]

Hm, ich verheimliche es nicht direkt, aber wirklich drüber reden tue ich auch nicht.
Irgendwo hat meine Mutter schon recht, wenn sie mich eine Nuss nennt, weil ich so verschlossen bin.

Wenn ichs mir überlege, kann ich mir eigentlich nur bei zwei Freundinnen sicher sein, dass sie es wissen, weil ich mit ihnen schon mal darüber geredet habe. Die eine Freundin kenne ich schon aus der Schulzeit, wenn ich sie mal sehe, schaffe ich es manchmal, über sowas zu reden. Die andere Freundin kenne ich aus dem Internet und irgendwann ist das Thema mal aufgekommen, sie hatte auch noch nie eine Beziehung.
Oh, und ich hab mal in der Ausbildung vor zwei oder drei Mitauszubildenden erwähnt, dass ich noch nie einen Freund hatte. Die eine (jünger als ich) meinte dazu "Wie süß." Thema geworden ist es danach nicht noch mal.
Ansonsten bin ich mir nicht mal mehr sicher, dass meine Schwester das weiß... Bei meiner Mutter gehe ich eigentlich davon aus, aber selbst da weiß ich es eigentlich nicht, weil ich mit ihr nicht darüber rede.

Also ich würde da nicht lügen, aber ich finde nicht, dass es eine notwendige Information über mich ist. Darum sage ich es halt, wenn sich das Thema irgendwie ergibt, ansonsten nicht.

[Der Coon]

Meine Familie wissen es (Sind ja schließlich meine eltern, und schwestern). Freunde und bekannte können es sich denken, erzählt hab ich es ihnen noch nie.

[Brax]

Meine Familie weiß es zwangsläufig. Manche von meinen Freundinnen wissen es. Und zwei, drei Urlaubsbekanntschaften, die mich mal direkt gefragt haben, wie viele Ex-Freunde ich habe, habe ich die Wahrheit gesagt.

Ich binde es aber keinem auf die Nase und die meisten Leute fragen da eigentlich auch nicht nach. Wenn sie es tun, versuche ich, offen zu sein und die Wahrheit zu sagen, denn wenn man von Normalos Verständnis erwartet, darf man auch nicht so tun, als sei es was schlimmes. Und es ist mir schon passiert, wenn ich es Leuten erzählt habe, dass sie sich dann selbst als AB oder Ex-AB geoutet haben.

ich hab mal in der Ausbildung vor zwei oder drei Mitauszubildenden erwähnt, dass ich noch nie einen Freund hatte. Die eine (jünger als ich) meinte dazu "Wie süß."

Das leuchtet mir allerdings weniger ein... was ist daran süß?

Als ich vor einigen Jahren berufsbedingt in eine neue Gegeng umgezogen bin, habe ich auf einer Feier, wo ich den ersten Kontakt zu den "Eingeborenen" bekam, direkt zugegeben ein wenig soziale Schwierigkeiten zu haben und nicht so leicht auf andere zugehen zu können. [...]

Als mal vor kurzem unter Kollegen in einer Pause diskutiert wurde, wann man das Erste Mal hatte, habe ich ganz ehrlich zugegeben noch Jungfrau zu sein. Die Reaktion einer Kollegin war "Lüg nicht!". Da habe ich zunächst überlegt, ob ich nicht einfach irgendwas sagen soll, bin dann aber doch bei der Wahrheit geblieben. Hat trotzdem ein bischen gedauert, bis sie das akzeptiert hat. Alle sind damit sehr gut umgegangen und ich habe es bis heute nicht bereut, dies vor den Kollegen zugegeben zu haben.

Respekt! Du bist schon auf dem nächsten Level, was ABtum zugeben angeht!

Aber ist so was ein übliches Gesprächsthema unter deinen Arbeitskollegen?

[Momo]

ich hab mal in der Ausbildung vor zwei oder drei Mitauszubildenden erwähnt, dass ich noch nie einen Freund hatte. Die eine (jünger als ich) meinte dazu "Wie süß."

Das leuchtet mir allerdings weniger ein... was ist daran süß?

Ich fand die Reaktion auch eher seltsam, darum ist sie mir wahrscheinlich auch im Gedächtnis geblieben.

[Berglöwe]

Eltern und Freunde wissen es bei mir. Allen die ich neu kennenlerne schmiere ich es nicht aufs Butterbrot. Nur auf Nachfrage. Denn bei diesem Thema ist die Gefahr groß, bedürftig oder jammrig zu wirken. Außerdem gibt es weit schönere Themen als ungewollte Beziehungslosigkeit, über die man reden kann mit neuen Leuten.

Edit: Die Diskussion über dieses Thema ist auf meiner Arbeitsstelle fast immer vorhanden weil es in meinem Arbeitsumfeld viele Kollegen aus allen Alterklassen gibt, die mit dem Thema Partnersuche und ungewollte Beziehungslosigkeit kämpfen. In jüngerer Zeit haben es aber zwei Kollegen deutlich über 30 geschafft ihre erste Beziehung zu starten.

[Brax]

Tintenmalerin, immerhin war die Reaktion nicht negativ. Wahrscheinlich wusste sie auch einfach nicht, was sie dazu sagen sollte.

[Kathy]

Meine Eltern wissen es, aber es ist kein großes Thema, weil meine Tante auch eine Abine ist.
Von meinen Freunden weiß es nur eine, die anderen werden es ahnen. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich mit vielen von früher keinen Kontakt mehr habe und wenn man sich dann doch zufällig mal trifft und das Thema aufkommt, sage ich, dass es zurzeit niemanden gibt. Dass es noch nie jemanden gab, verschweige ich dann. So hab ich das zum Beginn des Studiums dann auch gemacht.

Aber ich ziehe meinen Hut vor allen, die damit so offen umgehen. So viel "Mut" hätte ich auch gerne.

[Berglöwe]

Meine Eltern wissen es, aber es ist kein großes Thema, weil meine Tante auch eine Abine ist.
Von meinen Freunden weiß es nur eine, die anderen werden es ahnen. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich mit vielen von früher keinen Kontakt mehr habe und wenn man sich dann doch zufällig mal trifft und das Thema aufkommt, sage ich, dass es zurzeit niemanden gibt. Dass es noch nie jemanden gab, verschweige ich dann. So hab ich das zum Beginn des Studiums dann auch gemacht.

Aber ich ziehe meinen Hut vor allen, die damit so offen umgehen. So viel "Mut" hätte ich auch gerne.

Es gibt zwei Punkte, die einem bei sowas helfen:
1. Jeder ist mit sich selber beschäftigt - also mit der eigenen Wahrnehmung. Wenn man anderen sowas sagt, arbeitet es bei Ihnen mehr im Oberstübchen, wie sich selber dazu verhalten sollen als was sie jetzt vlt. von dem Gegenüber, der das gesagt hat, halten sollen.
2. Wenn jemand damit ein Problem mit dir deswegen hat, dann will ich mit demjenigen oder derjenigen auch nix mehr zu tun haben. Es empfiehlt sich aber dennoch, das nicht gleich jedem neuen Kontakt sofort aufzutischen, sonst kann zu schnell eine Blockreaktion erfolgen, die ein weiteres Kennenlernen verhindert (wenn man jemanden näher kennt, schaut man eher über diverse "Unzulänglichkeiten" hinweg).

[Momo]

Tintenmalerin, immerhin war die Reaktion nicht negativ. Wahrscheinlich wusste sie auch einfach nicht, was sie dazu sagen sollte.

Hm, glaub ich noch nicht mal. Das war so eine spontane Reaktion, da hat sie wahrscheinlich noch nicht mal drüber nachgedacht.
Negative Reaktionen habe ich zum Glück noch keine bekommen. Andererseits habe ich es ja bisher eher selten angesprochen und besonders bei Männern noch gar nicht getraut.

[Kathy]

2. Wenn jemand damit ein Problem mit dir deswegen hat, dann will ich mit demjenigen oder derjenigen auch nix mehr zu tun haben. Es empfiehlt sich aber dennoch, das nicht gleich jedem neuen Kontakt sofort aufzutischen, sonst kann zu schnell eine Blockreaktion erfolgen, die ein weiteres Kennenlernen verhindert (wenn man jemanden näher kennt, schaut man eher über diverse "Unzulänglichkeiten" hinweg).

Richtig. Nur dauert es bei mir sehr lange, bis ich eine Person so gut kenne, dass ich es ihr anvertrauten kann.

[Darius]

Ich binde es aber keinem auf die Nase und die meisten Leute fragen da eigentlich auch nicht nach. Wenn sie es tun, versuche ich, offen zu sein und die Wahrheit zu sagen, denn wenn man von Normalos Verständnis erwartet, darf man auch nicht so tun, als sei es was schlimmes. Und es ist mir schon passiert, wenn ich es Leuten erzählt habe, dass sie sich dann selbst als AB oder Ex-AB geoutet haben.

Ja, das stimmt! Jemandem voll ins Gesicht lügen würde ich auch nicht - da würde ich dann doch eher mit der Wahrheit rausrücken. Ich glaube aber auch, dass bei Frauen dieses Thema viel öfters angesprochen wird, als bei Männer. Wir reden da generell nicht so viel darüber!
Und ja, wenn ich selber normal damit umgehe, also keine große Sache draus mach, dann fallend ie Reaktionen Anderer auch positiver aus - das ist wie mit allem.

Es gibt zwei Punkte, die einem bei sowas helfen:
1. Jeder ist mit sich selber beschäftigt - also mit der eigenen Wahrnehmung. Wenn man anderen sowas sagt, arbeitet es bei Ihnen mehr im Oberstübchen, wie sich selber dazu verhalten sollen als was sie jetzt vlt. von dem Gegenüber, der das gesagt hat, halten sollen.
2. Wenn jemand damit ein Problem mit dir deswegen hat, dann will ich mit demjenigen oder derjenigen auch nix mehr zu tun haben. Es empfiehlt sich aber dennoch, das nicht gleich jedem neuen Kontakt sofort aufzutischen, sonst kann zu schnell eine Blockreaktion erfolgen, die ein weiteres Kennenlernen verhindert (wenn man jemanden näher kennt, schaut man eher über diverse "Unzulänglichkeiten" hinweg).

Danke! Das sind zwei wichtige Punkte!

[Lentezza]

Bei mir wissen Eltern/Familie, dass da zumindest noch niemand war, den ich vorgestellt habe bzw. mit dem ich zusammen war.
Meine engsten Freundinnen, die ich schon immer oder aus der Schulzeit kenne, wissen das auch. Eigentlich sogar, dass da auch sonst noch nix war.
Wenn ich jemanden neu kennenlerne erzähle ich es nicht. Ich versuche einfach nichts zu dem Thema zu sagen und direkt gefragt wurde ich eigentlich auch noch nicht. Bis auf einen Fall, wo ich mich mit zwei Freundinnen aus dem Studium unterhalten habe und es um den Zeitpunkt ging, wann sie ihr erstes Mal hatten. Ich habe dann "zugegeben", dass ich Jungfrau bin. Sie waren zwar kurz überrascht, aber sonst war die Reaktion weder positiv noch negativ.