Armut und ABtum

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Wie sehr hat finanzielle Armut mit deinem AB-Status zu tun?

Ich war nie von Armut betroffen
48
52%
Zur Zeit keine Armut, aber sie hat früher zur Entwicklung meines ABtums stark beigetragen
3
3%
Zur Zeit keine Armut, aber sie hat früher zur Entwicklung meines ABtums etwas beigetragen
7
8%
Zur Zeit keine Armut, und auch frühere Armut hatte kaum Einfluss
3
3%
Armut ist der Hauptgrund für mein ABtum
0
Keine Stimmen
Armut trägt zu meinem ABtum bei
11
12%
Ich bin arm, aber etwas anderes behindert mich weit stärker
11
12%
Ich bin arm, es hat mit AB aber praktisch überhaupt nicht zu tun
5
5%
Ich will einfach nur was anklicken, um das Ergebnis zu sehen
4
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 92

Kief

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Kief »

Montecristo hat geschrieben:
Gucki hat geschrieben:
Endura hat geschrieben:Kein Geld zu haben ist doch ein triftiger Grund. Vielleicht gibt es Freunde, die dich hin und wieder sponsern.
Ich finde den "Vorschlag" von Endura sehr gut.
Sorry, ich finde den Vorschlag reichlich skurril.
[ ... ]
Praktiziert jemand im Forum so etwas?
Ich mache es so aehnlich.

Ich hab kein Geld, und mache deshalb vorzugsweise Freizeitaktivitaeten ohne extra-Kosten.
Gerade beim Kommunikationstraining gehen viele Leute hinterher noch hinterher in eine Kneipe oder so.
Auch nach sonstigen Sonderterminen mit diesem Bekanntenkreis gibt es oft noch eine Art "Nachbesprechung" in lockererem Rahmen.

Wenn ich dabei mitkomme (etwa zu einem Drittel der Kneipen-Nachbesprechungen), dann wissen alle meine Freunde und Kollegen, dass ich nur ein billiges Getraenk bestelle - wenn ich ueberhaupt etwas bestelle.
Irgendwann haben die begriffen, dass ich aus Geldgruenden wegbleibe, und haben dann mich eingeladen - von sich aus.
Fand ich erst sehr seltsam, find ich auch jetzt noch bissel unangenehm.
Aber bevor ich aus Stolz wegbleibe nehme ich deren Hilfe lieber an, und schliesse mich dem Socializing an.

Demzufolge nehme ich Hilfe an.
Was ich absolut _nicht_ mache, ist danach zu fragen.
Ich bedraenge nicht, sondern ich komme von mir aus mit - sporadisch.
Da habe ich mein Gefuehl, wie oft ich mir das leisten will.
Und ich luege nicht, wenn ich mir das Geld sparen muss.

Ich bin niemals wirklich klamm, habe also nahezu immer genug Bargeld.
Ich lasse da keine Missverstaendnisse aufkommen, dass es eben nie am Bargeld liegt, sondern dass ich einfach haushalten muss.
So merken die anderen, dass meine Geldknappheit eben nicht an meiner Unfaehigkeit liegt.
Zumal ich bei Gespraechen ueber Geld auch immer klarstelle, das ich ganz bewusst dies spartanische Leben gewaehlt habe, um meiner Ziele willen, um den Fokus zu behalten.
Das ist fuer diese Bekannten und Freunde offensichtlich respektabel genug, mich bei Gemeinsamkeitstreffen zu unterstuetzen.


CU, Kief
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Montecristo »

Kief hat geschrieben:Aber bevor ich aus Stolz wegbleibe nehme ich deren Hilfe lieber an, und schliesse mich dem Socializing an.
Wenn es positive Erfahrungen gibt, dann umso besser.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Endura

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Endura »

Montecristo hat geschrieben:Sorry, ich finde den Vorschlag reichlich skurril.

Es ist sicher wünschenswert, dass eine Freundschaft auch schwierige Zeiten übersteht. Als Ausgangspunkt ist so eine extreme Ungleichheit aber schlecht. Der "Freund" muss sich dann ja entscheiden sich eine Unternehmung zu verkneifen, den Sponsor zu spielen oder die Unternehmung in anderer Begleitung doch zu machen. Und bei letzterem soll er dann natürlich auch kein schlechtes Gewissen haben. Ein bisschen viel verlangt.

Praktiziert jemand im Forum so etwas?
Was ist das für eine Freundschaft, die nicht einmal finanziell schwierige Zeiten übersteht? :gruebel:

Da ich im Moment finanziell eher besser gestellt bin, habe ich keine Probleme mal jemanden einzuladen, aus dieser Perspektive ist mir eine Freundschaft wesentlich wichtiger als ein paar Euro. Fall sich mal jemand mit mir einmal überhaupt treffen will. :fessel:
Nonkonformist

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Nonkonformist »

Endura hat geschrieben:
Montecristo hat geschrieben:Sorry, ich finde den Vorschlag reichlich skurril.

Es ist sicher wünschenswert, dass eine Freundschaft auch schwierige Zeiten übersteht. Als Ausgangspunkt ist so eine extreme Ungleichheit aber schlecht. Der "Freund" muss sich dann ja entscheiden sich eine Unternehmung zu verkneifen, den Sponsor zu spielen oder die Unternehmung in anderer Begleitung doch zu machen. Und bei letzterem soll er dann natürlich auch kein schlechtes Gewissen haben. Ein bisschen viel verlangt.

Praktiziert jemand im Forum so etwas?
Was ist das für eine Freundschaft, die nicht einmal finanziell schwierige Zeiten übersteht? :gruebel:

Da ich im Moment finanziell eher besser gestellt bin, habe ich keine Probleme mal jemanden einzuladen, aus dieser Perspektive ist mir eine Freundschaft wesentlich wichtiger als ein paar Euro. Fall sich mal jemand mit mir einmal überhaupt treffen will. :fessel:
Ich bin zeit der zeit das es mir finanziell schlechter geht auch ein paar mal von freunde eingeladen worden.
So ab und zu ist mir das noch OK, dauerhaft wird es mir auch peinlich. (In der alte runde lerne ich auch keine
neue menschen kennen, falls ich das überhaupt wollen sollte.)
Na ja, mal hat eine langzeit OdB ihre pizza mit mir geteilt und mich zum tanz gefordert, bestimmte vorteile
hat es natürlich manchmal schon sich einladen zu lassen - wohl fühle ich mich aber selten dabei. (Bei den
mich einladen lassen, das tanzen war natürlich voll in ordnung.)
Endura

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Endura »

Nonkonformist hat geschrieben:So ab und zu ist mir das noch OK, dauerhaft wird es mir auch peinlich.
Das muss dir auf Dauer nicht peinlich sein.
Judy

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Judy »

Es gab Zeiten, in denen ging es mir finanziell besser, somit hatte ich mehr Möglichkeiten als heute. Es hat aber dennoch keine Veränderung herbeigeführt.
Obwohl ich heute wohl zu den relativ Armen gehöre (Rente und Grundsicherung), es macht nur einen Teil aus. Was ich allerdings nicht tun kann, zu AB-Treffen fahren, da fehlen mir die Mittel. In Kneipe, Café gehen etc. geht nicht. Aber ich habe das große Glück in einer Stadt zu leben, in der es für "Sozial Schwache" entsprechende Ausweise gibt, mit denen ich z.B. in Museen für 1 € gehen kann. Sonst könnte ich nicht mal das machen. Das Leben wäre noch einsamer!
Benutzeravatar
Birdfood
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 736
Registriert: 18 Dez 2012 17:54
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Blaue Banane

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Birdfood »

Judy hat geschrieben: Was ich allerdings nicht tun kann, zu AB-Treffen fahren, da fehlen mir die Mittel. In Kneipe, Café gehen etc. geht nicht.
So kostspielig sind die Treffen meist nicht, manchmal gehen wir einfach nur spazieren und unterhalten uns dabei. Und wenn wir dann doch mal in ein Café gehen, muss nicht jeder was teures bestellen. Probier es einfach mal aus. ;)
I can´t find on google but it´s delicious
Benutzeravatar
Versingled
Meisterschreiberling
Beiträge: 6394
Registriert: 18 Jan 2015 11:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: 48°43'31.23"N, 9°11'38.61"E, 436m über NN + 12 Etagen

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Versingled »

Judy hat geschrieben:Es gab Zeiten, in denen ging es mir finanziell besser, somit hatte ich mehr Möglichkeiten als heute. Es hat aber dennoch keine Veränderung herbeigeführt.
Obwohl ich heute wohl zu den relativ Armen gehöre (Rente und Grundsicherung), es macht nur einen Teil aus. Was ich allerdings nicht tun kann, zu AB-Treffen fahren, da fehlen mir die Mittel. In Kneipe, Café gehen etc. geht nicht. Aber ich habe das große Glück in einer Stadt zu leben, in der es für "Sozial Schwache" entsprechende Ausweise gibt, mit denen ich z.B. in Museen für 1 € gehen kann. Sonst könnte ich nicht mal das machen. Das Leben wäre noch einsamer!
Das Problem der sozialen Teilhabe für "finanziell Schlechtergestellte" wie man so "schön" sagt ... :?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Reinhard
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10183
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Reinhard »

Birdfood hat geschrieben:
Judy hat geschrieben: Was ich allerdings nicht tun kann, zu AB-Treffen fahren, da fehlen mir die Mittel. In Kneipe, Café gehen etc. geht nicht.
So kostspielig sind die Treffen meist nicht, manchmal gehen wir einfach nur spazieren und unterhalten uns dabei. Und wenn wir dann doch mal in ein Café gehen, muss nicht jeder was teures bestellen. Probier es einfach mal aus. ;)
Das teuerste dürfte die Anreise sein.

:idee: Judy könnte ja selbst ein Treffen bei sich vor Ort veranstalten ...
Make love not war!
Juniper

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Juniper »

Birdfood hat geschrieben:
Judy hat geschrieben: Was ich allerdings nicht tun kann, zu AB-Treffen fahren, da fehlen mir die Mittel. In Kneipe, Café gehen etc. geht nicht.
So kostspielig sind die Treffen meist nicht, manchmal gehen wir einfach nur spazieren und unterhalten uns dabei. Und wenn wir dann doch mal in ein Café gehen, muss nicht jeder was teures bestellen. Probier es einfach mal aus. ;)
Zum einen lese ich im Bereich AB Treffen durchaus auch öfter mal von Cocktailbars (macht echt Spaß, sich den ganzen Abend an zwei Tassen Tee festzuhalten, wenn andere daneben dies und jenes mit Schirmchen und Obstspießchen probieren... :evil: ), oder von Bowling, oder Brunch... Mag sein, dass es auch kostengünstigere Treffen gibt, aber sowas ist definitiv _nicht_ kostengünstig. Nicht bei einem Grundsicherung oder HartzIV Budget o.ä.

Zum anderen muss ich sagen, dass ich in Zeiten, als ich selbst von HartzIV leben musste, sehr allergisch auf gutgemeinte Tipps oder Kommentare reagiert habe von Leuten, die meinten, dies oder jenes sei doch nicht so teuer, das müsse doch gehen. Ich bin da extrem empfindlich geworden, und ich verstehe gut, wenn andere das auch werden. Wer kein Problem damit hat zu sagen, ich würde gerne mitkommen, aber kann mir das Essen in dem Laden nicht leisten - möchte jemand eine 50%-Patenschaft für meinen Deckel übernehmen? (naja, sinngemäß... ;) ), super. Aber ich kann und konnte das nie.
Was ich bestelle, kann ich auch bezahlen, bzw. ich bestelle nur, was ich mir leisten kann. Wenn das zu merkwürdigen Situationen führt, bin ich lieber gar nicht dabei.

Ein Freund (der beste!) hat in dieser Zeit oft ohne ein Wort einfach meine Rechnung mitbezahlt. Ich wusste, dass ihm die paar Tassen Tee kein Loch in die Kasse reißen, ich wusste, dass er wusste, dass für mich auch 5 oder 10 Euro eine Summe ist, die ich nicht einfach so ausgeben konnte. Trotzdem musste ich oft ein bisschen schlucken dabei - weil es so ein besonderer Freund ist, konnte ich dieses häufige Einladen dann einfach annehmen, danke sagen, gut is. Aber dazu brauche ich ein besonderes Vertrauensverhältnis. Finanzielle Hilfe annehmen (auch die weniger als 10 Euro im Café), wenn klar ist, dass das tatsächlich einen Unterschied beim freiverfügbaren "Taschengeld" macht, ist sehr viel schwerer, als wenn z.B. beide normal verdienen und mal der eine und mal der andere zahlt.
Don

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Don »

Geld war vorallem während meiner Kindheit und Studium nie vorhanden. Konnte deswegen vieles nicht mitmachen. Schulausflug, Vereine ging einfach finanziell nicht. Inwieweit das aber mein ABtum beinflusst hat kann ich nicht beurteilen. Ich glaube aber, dass andere Gründe für mein ABtum weitaus relevanter waren. Seit ca. 10 Jahren hab ich mehr als genug Geld, so dass ich mir darum keine Gedanken mehr machen muss
Ne Freundin meinte mal, ich solle doch mein Geld einsetzen, um ne Freundin zu bekommen. . Aber da kann ich mir ja gleich auf dem osteuropäischen Heiratsmarkt ne Frau 'kaufen'. Aber mit Liebe hat das ja nichts mehr zu tun. Und das ist genau das wonach ich mich sehne. Für die wirklich schönen Dinge im Leben braucht es nicht viel Geld.
Judy

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Judy »

Zu dem Beitrag von Juniper:

Du hast genau den Nagel auf den Kopf getroffen. Am Sonntag habe ich mich mit einer Frau getroffen, der es finanziell prächtig zu gehen scheint. Sie war total erstaunt, wie wenig Geld Hartz IV- oder Grundsicherungsempfänger tatsächlich haben, konnte nicht verstehen, daß einem 5 ,- auszugeben sehr weh tun kann, daß es ab Mitte des Monats eng wird, bis zum Ende des Monats auszukommen.
Ich mag mich auch nicht einladen lassen, würde mich immer verpflichtet fühlen, das zurückgeben zu müssen, was ich nicht kann. Also, trinke ich meinen Tee oder Kaffee lieber zu Hause... alleine....
Tyralis Fiena
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 862
Registriert: 13 Jun 2015 21:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Tyralis Fiena »

Kief hat geschrieben:
Montecristo hat geschrieben: Praktiziert jemand im Forum so etwas?
......
Fand ich erst sehr seltsam, find ich auch jetzt noch bissel unangenehm.
Aber bevor ich aus Stolz wegbleibe nehme ich deren Hilfe lieber an, und schliesse mich dem Socializing an.

Demzufolge nehme ich Hilfe an.
Was ich absolut _nicht_ mache, ist danach zu fragen.
Ich bedraenge nicht, sondern ich komme von mir aus mit - sporadisch.
Da habe ich mein Gefuehl, wie oft ich mir das leisten will.
Und ich luege nicht, wenn ich mir das Geld sparen muss.
.......

CU, Kief
Naja ich finde den Vorschlag auch skurril und ich finde Sponsoring auch extrem unangenehm - selbst familienintern. Insofern lasse ich mir nur sehr ungern helfen. Da ist in mir so die übermächtige Ahnung, dass ich das eh nie ausreichend zurückzahlen könnte. Und gleichzeitig entstehen womöglich Erwartungen, die auch nicht erfüllen könnte (und womöglich teilweise auch nicht erfüllen will). Mir sind diese Verstrickungen zu komplex und zu belastend. Irgendwie empfinde ich es als ehrlicher, wenn ich zuhause bleibe und mich eben abkapsel.
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Hoppala »

Wir sind alle sehr von der Ideologie der Gesellschaft indoktriniert, ein jeder habe für sich selbst zu sorgen.

Gleichzeitig leben wir in einem sogenannten Sozialstaat mit Solidarprinzipien. Noch dazu gibt es Menschen, die gern helfen wollen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, Hilfe abzulehnen, oder nicht darum zu bitten, oder sich dafür zu schämen, wenn man sie a) brauchen kann und b) der Helfende es mit sehr wenig Mühe hergeben kann.

KLar ist auch, dass man das nicht überstrapaziert - also nur um Hilfe bitten, wenn nötig.

Wenn ich vereinsame, weil ich mir die Tasse Tee nur noch in den eigenen 4 Wänden leisten kann, dann IST Hilfe nötig.

Man ist nicht verpflichtet, sich selbst zu schädigen. Es wird einem im Zweifel sogar noch vorgehalten - zu recht! Man ist vielmehr verpflichtet, selbst nach Kräften zu verhindern, dass eine weitere/höhere Hilfsbedürtgkeit entsteht.

In solchen Siutationen Hilfe nicht anzunehmen, ist darum in jeder Hinsicht unvernünftig.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Wuchtbrumme
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 01 Okt 2015 20:31
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Wuchtbrumme »

Was ich derzeit erlebe hat zwar nichts mit AB zu tun, aber vielleicht könnte man das für Treffen übernehmen?

Meine Strickrunde wird derzeit durch zwei Albanerinnen ( Flüchtlinge) bereichert, die großen Spaß an dem Hobby haben. Wir haben eine Kasse angelegt, aus der deren Getränke gezahlt werden. Ich habe 2 Euro reingelegt. Wenn das jede der 20 Teilnehmerinnen gemacht hat reicht die Kasse eines einzigen Tages für mehrere Teilnahmen. Mir haben die 2 Euro nicht weh getan und ich würde sie beim nächsten Mal wieder dazutun.
Das neue AB Forum
https://www.ab-forum.de/index.php

The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Montecristo »

Juniper hat geschrieben:Finanzielle Hilfe annehmen (auch die weniger als 10 Euro im Café), wenn klar ist, dass das tatsächlich einen Unterschied beim freiverfügbaren "Taschengeld" macht, ist sehr viel schwerer, als wenn z.B. beide normal verdienen und mal der eine und mal der andere zahlt.
Meine Freundin und ich verdienen beide. Es ist sehr schön, dass wir uns beim Einkaufen fürs Essen abwechseln können, ohne jeden Cent nachrechnen zu müssen. Es geht einfach reihum. Fertig.

Da sie deutlich weniger als ich verdient und aktuell ihre Wohnung umbauen muss, habe ich versucht Kleinigkeiten wie Theaterkarten oder ähnliches einfach zu übernehmen. Sie will es nicht.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Montecristo »

Wuchtbrumme hat geschrieben:Strickrunde
Eine sehr schöne Idee.

Zum einen ist das ja ein bisschen anonym und zum anderen geben mehrere für mehr als einen.
Das doofe Gefühl des Verlusts der Augenhöhe ist dann eben verfahrenstechnisch gemindert.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
Wuchtbrumme
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 01 Okt 2015 20:31
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Wuchtbrumme »

Montecristo hat geschrieben:
Wuchtbrumme hat geschrieben:Strickrunde
Eine sehr schöne Idee.

Zum einen ist das ja ein bisschen anonym und zum anderen geben mehrere für mehr als einen.
Das doofe Gefühl des Verlusts der Augenhöhe ist dann eben verfahrenstechnisch gemindert.
Danke! Genauso wR das. Das eine Getränk pro Person war schon bezahlt, als sie aufbrachen. :)
Das neue AB Forum
https://www.ab-forum.de/index.php

The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
Tyralis Fiena
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 862
Registriert: 13 Jun 2015 21:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Tyralis Fiena »

@Hoppala
Das ist alles sicher im allgemeinen vernünftig. Ich nehme auch professionelle Hilfe an und ignoriere dabei die nutzlose Scham. Nur socialising z.b. im Sinne von Einladen wäre in meinem Fall für andere definitiv eine Belastung und eben nicht wirklich hilfreich. Und dafür gibt es halt schon evidenten Gründe (die aber im Allgemeinen bedeutungslos sind, schlicht weil die meisten Menschen wohl damit nichts zu tun haben).
Cylon

Re: Armut und ABtum

Beitrag von Cylon »

Juniper hat geschrieben: Zum anderen muss ich sagen, dass ich in Zeiten, als ich selbst von HartzIV leben musste, sehr allergisch auf gutgemeinte Tipps oder Kommentare reagiert habe von Leuten, die meinten, dies oder jenes sei doch nicht so teuer, das müsse doch gehen. Ich bin da extrem empfindlich geworden, und ich verstehe gut, wenn andere das auch werden. Wer kein Problem damit hat zu sagen, ich würde gerne mitkommen, aber kann mir das Essen in dem Laden nicht leisten - möchte jemand eine 50%-Patenschaft für meinen Deckel übernehmen? (naja, sinngemäß... ;) ), super. Aber ich kann und konnte das nie.
Was ich bestelle, kann ich auch bezahlen, bzw. ich bestelle nur, was ich mir leisten kann. Wenn das zu merkwürdigen Situationen führt, bin ich lieber gar nicht dabei.
Ich habe selten so zustimmen können wie an dieser Stelle. Mir wäre es auch zu doof, von Freunden durchgefüttert zu werden. Zumal es auch nicht immer nur um ein oder zwei Euro geht. Deswegen kann ich an vielen Aktivitäten nicht teilnehmen. Z.B. gehen die anderen zum Bouldern. Der bereits reduzierte Eintritt beträgt 8 Euro und Schuhe muss man sich für 3 Euro leihen. Für mich ist das viel Geld. Wenn man in eine Kneipe geht, dann muss man sich über Stunden hinweg an einem Bier festhalten und kann nicht beim Rundenausgeben mitmachen. Kino ist sowieso zu teuer. Falls man sich privat bei jemanden trifft, kommt irgendjemand auf die Idee Pizza zu bestellen und man sitzt dann daneben und muss den anderen beim Pizza essen zuschauen. Und dann kommt einer und sagt: "Du bist aber ganz schön geizig". Na toll!

So einen Freund wie du habe ich nicht.