ABs und deren jugend

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Nonkonformist

ABs und deren jugend

Beitrag von Nonkonformist »

Ich bin mal neugierig in wiefern das sozialverhalten während kindzeiten einfluß hat auf
das spätere AB-tum.

Als kind habe ich sehr viel zeit alleine verbracht.
Meine hobbies waren lesen, (bücher und comics), zeichnen, fernsehen schauen.
Am liebsten spielte ich drinnen; mit Lego, mit meine plastic soldaten-armee, mit meinem
Märklin zug. (Auch mal mit einzelnen kameraden)
Sport, und sicher teamsport, habe ich immer gehasst wie die pest, mit den klassenkameraden
füßball spielen habe ich nur ganz ausnahmegeweis gemacht. Ich habe zwei jahre lang judo gemacht,
aber sehr viel spaß hatte ich auch dabei nicht.
Bei gutem wetter draussen mit kameraden spielen; meine eltern müßten mich häufig dazu bringen,
lieber bin ich drinnen geblieben und habe gezeichnet oder so.
In der pubertät bin ich auch nie, wie die meisten klassenkameraden, in diskos oder kneipen gegangen.
Ich hatte eher einzelne freunde, mit wem ich interessen teilte, als ein freundeskreis. Mit diesen freunde
habe ich eher geredet, als aktivitäten unternommen.
Sehr sozial und gesellig war ich einfach noch nie - ein bisschen hat sich das später noch geändert,
aber nicht krass. Tendenziell habe ich immer viel zeit alleine verbracht.

Wie sieht das bei euch so aus?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Polyeder

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Polyeder »

Was Kindheit und Jugend betrifft, so war es bei mir ganz ähnlich wie bei dir. Ich habe kaum mit anderen Kindern gespielt, weder draußen noch drinnen. Stattdessen habe ich mich lieber in mein Zimmer zurückgezogen und Zug- oder Autofahren simuliert. Viele Freunde hatte ich auch nie, aber einige wenige gute immer. Erst gegen Ende der Schulzeit habe ich angefangen, mehr aus mir herauszukommen, auch, weil ich da mehr Menschen kennen gelernt habe, die zu mir passen. Das wirkliche Bedürfnis nach einer Partnerschaft (also mehr als nur das Angucken von schönen Frauen) kam sogar noch etwas später. Heute bin ich wahrscheinlich ungefähr in der Mitte zwischen Intro- und Extraversion: Ich bin durchaus mal gerne alleine, aber dauerhaft ist das nichts für mich.
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Nightflyer
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Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Nightflyer »

Nonkonformist hat geschrieben:Als kind habe ich sehr viel zeit alleine verbracht.
Den Satz könnte ich ohne zu zögern unterschreiben.

Ich war in meiner Kindheit auch sehr häufig allein. Naja, fast zumindest. Meine Schwester ist nur wenige Jahre jünger als ich, sodass wir beide unsere gesamte Kindheit miteinander im Spielzimmer verbracht haben. Sie war also praktisch meine beste Freundin. Ich hatte es gar nicht nötig, mich anderweitig nach Kontakten umzusehen. Zudem hatte ich eine sehr große Fantasie. Ich schuf mir immer alleine die beste Unterhaltung, indem ich aus allen Spielsachen entweder Autos oder Burgen baute ... da fand ich andere Kinder um mich herum beinahe lästig.

Mit elf oder zwölf schloss ich dann Freundschaft mit ein paar Jungs aus der Nachbarschaft. Die waren etwas älter als ich und behandelten mich oftmals sehr arrogant. Nach einigen Monaten zog ich mich dann wieder zurück und blieb lieber allein, um meine Ruhe zu haben.

Und in der Jugend fiel es mir auch oftmals sehr schwer, Freundschaften zu schließen bzw. diese zu halten. Was aber hauptsächlich daran lag, weil ich in der Schule gehänselt wurde. Ich hatte ein paar Kontakte zu anderen Strebern, aber die bewegten sich ausschließlich auf der schulischen Ebene. Ich schätze mal, dass ich zwischen der 8. und 10. Klasse höchstens fünf-, sechsmal etwas mit meinen Klassenkameraden in der Freizeit unternommen habe. Die restliche Zeit verbrachte ich Zuhause in meinem stillen Kämmerchen am Computer, dem Game Boy und beim Schreiben. Auf Partys wurde ich nie eingeladen. Mädchen wollten nie etwas von mir wissen, weil ich viel zu ruhig und farblos war. Und während meiner gesamten Ferien verließ sich nur selten das Haus.

Ich stelle gerade fest, dass sich an einigen Dingen bis heute nichts geändert hat ... :shock:
schmog

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von schmog »

Ich war schon immer ein Kopfmensch & Stubenhocker (musikhören und lesen) und war sehr gerne alleine.
Mitte 70er hatte ich mit 16 (nach dem Heim) ein Zimmer bei einer Familie. Auch dort zog ich mich am liebsten in mein Zimmer zurück. 8-)
Patti
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Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Patti »

von 10 - 15 war ich viel mit Freunden draußen, haben viel unternommen. War in meinem Fußballverein aktiv. Von da an war alles normal. Bis ich aus dem Fußballverein ausgestiegen bin, somit kaum soziale Kontakte hatte und ab 17 viel vorm PC rumgehangen hab. Also vom Alter 17 - 25 war ich extrem spielsüchtig, klar das da mit Frauen wenig lief. Dann wurde mir klar das ich was ändern muss. Habe 25 KG abgneommen und mit 26 meine erste richtige Freundin. Jetzt bin ich wieder Single.. genieße aber das Leben.. soweit es möglich ist :(
Querdenkermicha

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Querdenkermicha »

In der Tat scheint wohl in den meisten Fällen die Kindheit und Jugend vieler von uns ABs prägend für unsere beziehungslose "Karriere" gewesen zu sein:
Ich bin ja in eine christliche Endzeitsekte hineingeboren worden (vgl. http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=1 ... rmicha+NAK) und wurde von daher zwangsläufig früh mit Themen (Leben nach dem Tod etc.) konfrontiert, die ein(en) durchschnittliches Kind/Jugendlichen in einem solchen Alter meistens nicht wirklich tiefgründig beschäftigen. Außerdem war ich eher introvertiert, was sich ab ca. der 7. Klasse noch weiter verschärft hat (Angst vor Mädchen sowie davor, meinen mir übergestülpten religiösen Glauben bekennen zu sollen). Zudem war ich ab diesem Zeitpunkt einer der drei "Klassenstreber", somit waren Partys oder gar Alkoholexzesse unvorstellbar für mich.
(Es war in der Mittelstufe einfach eine scheiß Klasse, mit wenigen Ausnahmen.)
Obwohl ich immer schon viel gelesen und von ca. 15 bin Anfang 20 viel am Computer gespielt habe, war ich kein Stubenhocker: Unter den Nachbarskindern war ich erstaunlicherweise anders als in der Schule gut integriert und habe häufig draußen auf dem Garagenhof vor unserem Haus mitgebolzt.
Zeitweise wurde mir sogar eine "Sandkastenliebe" nachgesagt, was aber wirklich Quatsch war.

Generell war ich einfach immer der Vernünftige und bin es heute (mit Anfang 40) auch noch oft, wobei ich das gar nicht so schlimm finde, wenn ich mir unsere infantile Gesellschaft mit all den Bohlens und Katzenbergers so anschaue (dennoch stehe ich auf Nonsense-Humor à la Helge Schneider).
Gott sei Dank bin ich mittlerweile schon noch fähig, aus mir herauszugehen, wozu sicher auch mein Lehrer-Beruf beigetragen hat.
Trotzdem werde ich gerade z.B. bei Schulaktivitäten in Jugendherbergen oder Abschlussfahrten, bei denen man sich mit anderen Kollegen austauscht, immer wieder (von mir selbst) daran erinnert, wie anders ich bin und dass ich bei vielen Themen nicht oder kaum mitreden kann (da ich weder Auto noch Smartphone oder Beziehungserfahrung besitze, zudem handwerklich unbegabt bin).
ogor

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von ogor »

Nonkonformist hat geschrieben:Wie sieht das bei euch so aus?
Mein Sozialverhalten in der Jugend war nicht anders als das der anderen Jugendlichen um mich herum. Ich hatte einen festen Freundeskreis (männlich und weiblich), zwei engere und gute Freunde und war lange Jahre in zwei Vereinen aktiv. Während des Studiums war ich lange ehrenamtlich aktiv und habe so manche Studentenfeier mitgenommen. Gut, ich habe mich noch nie ins Koma gesoffen und Zigaretten haben ich nie angerührt. Aber ansonsten hatte ich objektiv gesehen eine ganz "normale" Jugendzeit. Eben bis auf die fehlende Freundin.
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Mannanna
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Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Mannanna »

Als Kind war die Welt noch in Ordnung. Freunde, Sandkasten, Cowboy und Indianer spielen, im Wald Buden und Staudämme bauen... So ab 13, 14 hat es dann nachgelassen. Andere sind zur Tanzschule, ich war heilfroh, nicht hin zu müssen. Tanzen habe ich damals schon mit körperlicher Bewegung= Sport verbunden. In einem Verein war ich auch nicht. Hätte Sport bedeutet. Damals ist mir auch klar geworden, daß ich a) nicht besonders toll aussehe und deshalb gegen andere Jungs bei Mädchen den kürzeren ziehe und b) mich andere (Jungs und Mädchen) wohl als irgendwie seltsam empfinden. Wahrscheinlich war ich's auch. Oder bin's noch immer oder was weiß ich... Ich habe damals schon mit Jungs-Beschäftigungen nicht viel anfangen können. Fußball, am Mofa/Moped schrauben, cool sein, Mädchen anbaggern... hat mich nie interessiert. Gut, Mädchen schon, aber wie das mit dem baggern geht, habe ich nie kapiert. Ein oder zwei halbherzige Versuche und das war's. Hätte das OdB "Ja" gesagt, hätte ich gar nicht gewußt, was ich denn jetzt machen soll.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Nonkonformist

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Nonkonformist »

Was ich ebentuell noch hinzu fügen sollte, ist, das trotz der tatsache das ich einen ziemlichen
aussenseiter und einzelgänger war, ich das großteil meiner korbe in diese zeit verteilen müßte.
in diese periode haben mehreren mitschulerinnen mich deren verliebtheiten gestanden.
Aussenseiter ja, unsichtbar für frauen war ich aber nicht.
(Es waren aber leider nicht die richtigen mädchen/frauen...)
Misconception

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Misconception »

Als Kind hatte ich eigentlich immer einen Freund, mit dem ich draußen unterwegs war. Außerdem war ich in einem Verein aktiv. Aber mit der Pubertät habe ich dann den Verein verlassen und der Kontakt zum letzten noch vorhandenen Freund ist abgebrochen, woran ich allerdings ein Mitschuld trage. Da zu der Zeit dann auch das Mobbing anfing, fand man mich nur noch vor der Computer. Viel hat sich seitdem nicht geändert.
Jezek

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Jezek »

Ich wurde schon sehr früh mit den "Härten des Lebens" konfrontiert; meine Eltern waren beide sehr hart arbeitende Menschen die morgen um 6.00h aus dem Haus gingen und Abends gegen 17.00h völlig erschöpft wieder zurückkamen. Ab ca. 3 Jahre machte ich mich jeden Morgen selber fertig um in den Kindergarten zu gehen; also waschen, anziehen, die Milch warm machen und die Marmelade auf Brot schmieren. Wir lebten sehr abgeschieden in einem Industriegebiet; es gab keinen Spielplatz und auch keine anderen Kinder; so musste ich mich selber beschäftigen. Dies fiel mir aber auch nicht schwer; ich empfang meine Kindheit durchaus als angenehm und sehr aufregend.

Der größte Schock in meinem jungen Leben war der erste Tag im Kindergarten; ich sah das erste mal andere Kinder; dies war etwas völlig neues für mich. Da ich bis dahin ja immer alles allein gemacht habe und auch fast immer allein gespielt habe war dies eine völlig neue Erfahrung für mich. Aber wirklich wohl gefühlt habe ich mich weder im Kindergarten noch in der Schule.

Diese sehr frühe Prägung zog sich bis heute bei mir durch; ich habe fast immer alles allein geregelt; und als ich mit ca. 9 Jahren mal den Arm beim Schulsport gebrochen habe bin ich am Nachmittag mit dem Bus in die Kreisstadt gefahren zum Unfallarzt; vorher noch kurz einen AOK-Krankenschein gelöst und los ging die Fahrt.

Der gute Doc ist fast in Ohnmacht gefallen; von wegen wo meine Eltern sind usw. und wollte zu Hause anrufen. Aber Telefon hatten wir keins; und am Arbeitsplatz waren die beiden auch nicht erreichbar. Als sich dann der Typ und seine Sprechzimmerhilfen wieder gefangen haben sagte ich, es wäre besser wenn er mir jetzt endlich mal den Arm richtet (der war ganz schön krumm :D ) und mit dem Eingipsen endlich beginnt. Das Tat er dann auch schlussendlich; somit hatte ich mein Tagesziel erreicht.

Tja, und in dieser Weise ging dann meine Kindheit und Jugend dahin; ich war aber durchaus immer stolz darauf über all die Dinge die ich wieder mal selber geregelt habe. Und auf einmal merkt man, dass die Gleichaltrigen sich im Nestbau versuchten (mit mehr oder weniger Erfolg); und man selber die roten Lichter am Zug sah.
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Nell The Sentinel
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Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Nell The Sentinel »

Jezek hat geschrieben:Diese sehr frühe Prägung zog sich bis heute bei mir durch; ich habe fast immer alles allein geregelt; und als ich mit ca. 9 Jahren mal den Arm beim Schulsport gebrochen habe bin ich am Nachmittag mit dem Bus in die Kreisstadt gefahren zum Unfallarzt; vorher noch kurz einen AOK-Krankenschein gelöst und los ging die Fahrt.
Mal 'ne bescheidene Frage: Woher WUSSTEST du das alles? Ich wusste nichtmal während meines ersten richtigen Nebenjobs (und da war ich schon volljährig), wie das mit dem Kündigen geht und wie ich meine freien Tage einreiche...
Baustelle :hallo:
Jezek

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Jezek »

Nell The Sentinel hat geschrieben:
Jezek hat geschrieben:Diese sehr frühe Prägung zog sich bis heute bei mir durch; ich habe fast immer alles allein geregelt; und als ich mit ca. 9 Jahren mal den Arm beim Schulsport gebrochen habe bin ich am Nachmittag mit dem Bus in die Kreisstadt gefahren zum Unfallarzt; vorher noch kurz einen AOK-Krankenschein gelöst und los ging die Fahrt.
Mal 'ne bescheidene Frage: Woher WUSSTEST du das alles? Ich wusste nichtmal während meines ersten richtigen Nebenjobs (und da war ich schon volljährig), wie das mit dem Kündigen geht und wie ich meine freien Tage einreiche...
Vieles haben mir meine Eltern beigebracht; zum Beispiel diese grauen AOK-Zettel die es damals noch gab. Dann musste/durfte ich zu Hause schon sehr früh mit anpacken; meine erste Torte habe ich mit 10 Jahren gebacken (eine Schachbretttorte; aus 2 unterschiedlichen Biskuit-Böden); mein erstes Gulasch mit 12 Jahren; die komplette Hausarbeit hatte ich mit 14 Jahren drauf inkl. Kinderpflege (ich habe immer wieder mal meine kleine Schwester gewickelt wenn Not am Mann war :D :D ). Das erste mal Auto gefahren bin ich mit 16 Jahren auf dem Parkplatz vor dem Haus; meine Vater saß auf dem Beifahrersitz und hat geschwitzt und gebammelt um seinen rostigen Käfer-1300.

Und den intellektuellen Überbau verschaffte mir die legendäre Bertelmann-Lexikothek in 24-Bände; diese stand in meinem Kinderzimmer immer griffbereit; war also eine Art gedrucktes Wikipedia.

Ansonsten galt für mich immer: Fragen, Nachbohren und auch mal einfach einen frechen Versuch starten und dabei elegant auf die Nase fliegen. :D :D
Automobilist

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Automobilist »

Tja,die Jugend ! Eine ferne Erinnerung... Ich war eigentlich auch immer alleine; suchte aber auch keinerlei Gesellschaft. " Kindergarten " lehnte ich rigoros ab; ich sah keinen Sinn darin, irgendwelche dämlichen Lieder zu singen. Meine Familie war darob nicht gerade böse; schließlich sparte man so Geld. Schule : Schade, daß es keine Privatschule war, ich wäre durchaus ohne " Mitschüler " ausgekommen. Aktivitäten mit denselben fanden nicht statt; um Sport habe ich immer den größtmöglichen Bogen gemacht. Kontakte mit " Mädchen " : Keine. Rechner gab es zu meiner Jugendzeit keine - ich habe jede freie Minute auf Schrottplätzen verbracht; Borgward, DKW, Lloyd und Goggomobile wurden meine Gefährten...Ansonsten stöberte ich gerne in Läden, wo man alte Dinge fand, Schallplatten, Bücher oder auch eine Tasse mit dem Bilde von Hindenburg oder S.M,je nachdem...Alles in allem eine schöne Zeit, hätte es keine " Mitschüler " gegeben, so wäre sie noch schöner gewesen. Freunde - und schon gar gleichaltrige -gab es nicht; daran hat sich wenig geändert. Die Freunde, die ich später durch meine Autos kennenlernte, waren alle im Kaiserreich geboren und ich kam prima mit ihnen klar. Nur sind jetzt alle weg; den Rest des Weges werde ich allein gehen müssen...
schmog

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von schmog »

Automobilist hat geschrieben:ich habe jede freie Minute auf Schrottplätzen verbracht; Borgward, DKW, Lloyd und Goggomobile wurden meine Gefährten...
Ich war Anfang der 70er grosser Fan der tollen Volvo 140! :good:
(142, 144, 145)
Automobilist

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Automobilist »

@ Schmog : Guter Geschmack, das sind keine schlechten Wagen. Habe erst vor drei Tagen wieder so einen zum Verkauf gesehen; recht guter Zustand und sehr erschwinglich(und auch noch in blau,meine Lieblingsfarbe....).Wagen war Bj. 1972.
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Blade
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Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Blade »

Ich hatte eine tolle Jugend, ich hatte viele Freunde und war ständig unterwegs. Die meiste Zeit verbrachten wir auf dem Fußballplatz oder waren mit Mädels unterwegs. Warum das heute anders ist kann ich mir nicht erklären :gruebel:
Pattick

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Pattick »

War bei mir auch ähnlich. Man musste mich eigentlich rausschmeißen damit ich draußen bin. Nicht weil ich es draußen nicht schön fand doch da war ich so alleine. Es gab auch Phasen, in denen ich einen meiner Klassenkameraden besonders gern hatte und ihn zu "meinem Freund" haben wollte. Das hat als mal auch funktioniert. Aber ich hatte immer einen gewisse Tendenz zum "Klammern" und das war oft ein Problem. Und ich war richtig eifersüchtig und gekränkt, wenn er dann keine Zeit hatte. Wenn gemeinsame Interessen da waren, hab ich mich auch ich sag mal bis ich so 14 war mit wechselnd mal dem oder dem "Lieblingsfreund" getroffen, sogar gelegentlich da übernachtet auch wenn mir das immer unangenehm war. Als es so auf das Jugendalter zu ging, wurde das immer weniger. Oft waren welche bei mir aber das war eher ne Einseitigkeit. Ich hatte halt jedes Wochenende sturmfreie Bude und Computer und Kabelfernsehen.... Im Prinzip hab ich mich ausnutzen lassen. Ich konnte mit den anderen nicht mehr viel anfangen, weil die halt "Jugendliche" waren während ich Kind bleiben wollte. Ich suchte mir jüngere Freunde, was dann zu einer "Abspaltung" von meinem alten Freundeskreis (der eh nie groß war) führte. Zwar hatten wir weiterhin Kontakt und es gab auch Überschneidungen. Z.B. spielte ich bei so Fantasy-Rollenspielen mit. Aber im Prinzip hatte keiner Verständnis, dass ich mit "meinen Kleinen" rumhing (die Jungs aus meiner Pfadfindergruppe, wo ich der Gruppenleiter war). Das hörte dann aber auch irgendwann auf, weil die Gruppe sich auflöste. Die "Wochenendtreffen" hörten auch auf, da ich aus meinem Elternhaus mit 17 raus zu meiner Oma bin, was zwar den Vorteil hatte, endlich ein Zimmer zu haben aber Besuch war schwierig. Das war schon immer nicht einfach aber die sturmfreien Wochenenden fielen halt aus. Vorher war es unter der Woche nahezu unmöglich aber an den Wochenenden.

Ich bin ziemlich vereinsamt. Ich hatte immer paar Freunde und wir haben uns auch regelmäßig getroffen sogar bei mir zu Hause. Aber ich kann keine Freundschaften pflegen - bis heute nicht. Gäbe es nicht dieses "wir treffen uns zwanghaft einmal pro Woche" würde ich sie wohl gar nicht mehr sehen. Es sind eh nur noch zwei übrig. Die anderen sehe ich als mal. Uns verbindet heute eine "Erwachsenenfreundschaft" aber ohne gemeinsame Aktivitäten.

Ich glaub meine Ablehnung der Welt der Jugendlichen hat mich isoliert. Ich habe mich letztlich sogar aktiv abgegrenzt und außerdem nie gelernt, Freundschaften aktiv zu pflegen.

Ich lese gerade ein Buch, in dem es nicht um das AB-sein geht sondern darum, wie das "Anderssein" zu psychischen Krankheiten führen kann, weil aus dem anderssein eine Ablehnung seitens der Kameraden resultiert, daraus noch mehr Grübeln, noch mehr Andersartigkeit - ein sich verstärkender Kreislauf.

Andersartigkeit gepaart mit hoher Intelligenz und man hat ein hohes Risiko, psychische Probleme bis hin zu Psychosen auszubilden. Konkret ist es eine Theorie zur Entstehung / Ausbildung von Schitzophrenie. Aber der Ansatz hilft auch, zwischenmenschliche Verhaltensweisen zu verstehen. Drauf gekommen bin ich, weil mein Engel wahrscheinlich dabei ist eine solche auszubilden und wir festgestellt haben, dass wir uns sehr sehr ähnlich sind. Da stellt sich mir auch in dem Kontext die Frage, ob da ein Zusammenhang besteht, ob es vielleicht sogar ein Komplex ist.

Von Schitzophrenie spricht man zwar erst, wenn auch Psychosen auftreten und es zu Wahnvorstellungen kommt, zur massiven "Anderswahrnehmung" der Außenwelt. Aber die Übergänge sind fließend. Bei mir kam es nie so weit. Während ich viel vor dem Fernseher gesessen habe, hat mein Engel keinen. Sie hat gelesen - hauptsächlich philosophisches - und viel meditiert und so die Gedankenspirale immer weiter beschleunigt. Ich würde sagen, dass sie eine zukünftige ABine ist (sofern wir uns nicht zusammentun). Sie sagt es selbst: "Ich kann keine Freundschaften pflegen. Wenn die Mama sich nicht darum kümmert, sieht mich niemand." So ist es bei mir auch. Wenn mich keiner anruft, habe ich zwar inzwischen gelernt, mich zu zwingen. Aber das würde auch einschlafen. Es kostet mich zu viel Kraft.

Das ist alles in der Jugend begründet. Ich denke, wenn ein Kind, spätestens als Jugendlicher, vereinsamt und sich in seine Welt zurückzieht, dann der Weg vorgezeichnet. Die Chancen, dass er alleine bleibt, sind dann sehr hoch und zwar je mehr er sich verkriecht. Und da viele Kinder heute Einzelkinder sind und es heute kaum Notwendigkeiten gibt, sich wirklich mit anderen treffen zu müssen, ist das ein Massenphänomen. Und es tritt meiner Erfahrung nach fast nur bei hoher Intelligenz auf. Ich wage mal zu behaupten, dass fast alle hier mindestens überdurchschnittlich Intelligent sind. Egal von wem man hier liest, es sind alles intelligente und eigentlich echt interessante Menschen.

Ich wage mal zu behaupten, je Intelligenter man ist desto eher versteht man die Scheiße, die in der Welt läuft, und desto weniger kann man damit und zieht sich als Jugendlicher zurück. Und das geht dann so weiter. Ich unterschreibe das bis heute. Wie lange habe ich versucht, meinen Platz im System zu finden. Glücklich gemacht hat es mich nicht. Und das wusste ich schon mit 14. Ich habe erkannt, dass da nichts auf mich wartet.
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Siegfried
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Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Siegfried »

Hatte eigentlich eine normale Kindheit mit Freunden mit denen man nach der Schule immer mal was unternehmen konnte. Nur bei den Frauen war ich nie angesagt, haben mich höchstens mal verarscht, hatte ich auch außerhalb der Schule nie irgendeinen persönlichen Kontakt zu Frauen, war auch bei denen nie auf den Geburtstag eingeladen.

Ab etwa der Pubertät hat es dann angefangen das alles langsam aber sicher in Arsch gegangen ist.
Das Frauen während der Schulzeit nie was mit einem zu tun haben wollten hat das Selbstbewusstsein Frauen gegenüber ziemlich zerstört das ich mich auch nur hässlich und unattraktiv gefühlt habe.
Tja, und während die alten Freunde dann so langsam mit Mädchen angefangen haben, abends in die Disko sind hab ich mich mehr und mehr zurückgezogen und bin zu Hause geblieben um Filme zu schauen oder Computer zu spielen. Für die Disko hab ich mich zu unattraktiv gefühlt.
Der Kontakt zu den alten Freunden ist dann auch bedingt durch unterschiedliche Bildungswege, Schulwechsel, Studium oder irgendwelche Freundinnen nach und nach weniger geworden und schlussendlich ganz abgebrochen.
Von Anfang bis Mitte 20 stand ich dann da ohne Freunde und Frauen gegenüber hab ich mich nur hässlich gefühlt. Heute würde man vielleicht sagen das ich eine Dysmorphophobie entwickelt habe das so einen wie mich eh niemand nimmt und auch dementsprechend nix probiert....wobei da auch niemand war wo man überhaupt hätte was probieren können.
Nach dem Abgang von der Hauptschule bis ca. Mitte 30 war ich schulisch und Beruflich auch nur im technischen Bereich unterwegs wo Frauen natürlich auch nicht existiert haben, genauso wenig hatte ich auch privat mit Frauen zu tun so das sich mein Verhalten, die Fähigkeiten und Einstellungen gegenüber Frauen sich seit dem ich 14-15 Jahre bin nicht weiterentwickelt haben.
Der Coon

Re: ABs und deren jugend

Beitrag von Der Coon »

Meine Kindheit waren sehr schön, mit den ganzen Disney filmen ( :shylove: ), in der schule war ich bei allen mitschülern männlich wie weiblich sehr beliebt. Und hatte ein gutes allgemeinwissen im fach Geschichte (was mich heute noch interessiert). Von den Frauen wurde ich nur als ruhiger, freundlichen mitschüler empfunden. In der nachbarschaft hatte ich 2-3 freunde mit denen ich allen möglichen blödsinn machte. Als dann mit 14 das Computer interesse überhand nahm, hatte ich mich zurückgezogen, in Diskos oder Kneipen bin ich nicht mitgegangen. Ich hatte glück das meine freunde mich nicht aufgaben, und mich quasi aus dem haus zog das ich wieder rauskomm. Das richtige fort gehen hat sich erst mit 23 richtig entwickelt.