Ich will nicht ständig geduzt werden...

[Kief]

Und wenn die Eltern der Kinder dabeistehen ist es doch ein gutes Beispiel für die Kinder dafür, was man nicht tun sollte

Und wenn die Kinder 50mal sehen, dass die Eltern vor ner roten Ampel stehenbleiben, das wird ihnen nicht besonders auffallen. Es wird ihnen jedoch auffallen, wenn neben ihnen jemand die Regel bricht.

Nicht der fuenfzigste Steinewerfer faellt auf, sondern der erste, der das Eis bricht.


CU, Kief

[Owl In The Shadow]

Typisch deutsche Diskussion. In anderen Ländern gehen die Eltern mit ihren Kindern über rote Ampel. Aber hier glauben immer alle, dass man nur überleben kann, wenn sich alle immer an alle Regeln halten. Ich sage mal so: Wenn ein Kind allein an der Ampel steht, sollte man eher warten, als wenn ein Kind von seinen Eltern begleitet wird.

Mir ging es eigentlich um die etwaige Korrelation zwischen jenen, die immer an roten Ampeln warten, und solchen, die lieber siezen/gesiezt werden wollen. Beide spricht für eine große Bedeutung von sozialen Regeln, die ja auch Sicherheit (hinsichtlich des eigenen Verhaltens, der jeweiligen gesellschaftlichen Rollen usw.) bieten. Aber nun, eine Vermutung lässt sich nach den Beiträgen eher nicht treffen.

[Einsamer Igel]

Typisch deutsche Diskussion. In anderen Ländern gehen die Eltern mit ihren Kindern über rote Ampel.

Nicht nur in anderen Ländern.

[Anne Shirley]

Typisch deutsche Diskussion. In anderen Ländern gehen die Eltern mit ihren Kindern über rote Ampel.

Nicht nur in anderen Ländern.

Ich vermute, Owl meint die Länder, wo Ampeln grundsätzlich ignoriert werden. Seit ich in Frankreich mal fast überfahren worden bin, als ich bei grün über die Fußgängerampel wollte (wie naiv ), hab ich - wie alle anderen - die Ampeln ignoriert und nur drauf geachtet, ob grad Autos kommen bzw. ob die halten.

Dann ist das aber eben in den entsprechenden Ländern grundsätzlich so, und die Kinder lernen dann entsprechend "Geh rüber, wenn die Autos halten/langsamer werden" und nicht, wie bei uns "Geh rüber, wenn grün ist". Von daher finde ich, man kann das nicht vergleichen.

[Krausig]

Ich gehe auch rüber, wenn es außer dem roten Lichtzeichen keinen anderen Grund gibt, stehenzubleiben. Mich beobachtende Kinder sind aber Grund genug, finde ich.

Genau so!

Das sehe ich anders.
Beispielsweise hält sich in Frankreich kein Schwein an rote Fussgängerampeln! Passiert deswegen dort mehr? Ich glaube nicht. Warum? Weil jeder, auch die Autofahrer, selbstverständlich aufpassen! Und nicht wie in D blind losrennen nach dem Motto ich bin jetzt im Recht!
Ich finde es viel besser, wenn Kindern beigebracht wird, sich der Situation angepasst zu verhalten statt einfach auf starre Regeln zu achten. Und doch Anne, man kann das vergleichen! Wir könnten in D zum Beispiel manche unserer starren Alltagsregeln lockerer sehen.

Das siezen ist übrigens auch so ein typisch deutscher Quatsch den man m.E. abschaffen sollte. Wie man hier sieht, bringt das nur Probleme, Frust oder Unsicherheiten. Was spricht gegen ein generelles du wie im englichen Sprachraum?

[Owl In The Shadow]

Naja, im Englischen ist es auch nicht so einfach. Es gibt schon formale Formen der Anrede und einige Verwirrung um die angemessene Ansprache mit Vor- oder Nachnamen. Gerade im akademischen Umfeld durchaus schwierig.

Und ja, ein an den Alltag angepasstes Verhalten finde ich passender als ein starres Klammern an Regeln. Bei dem nahegelegenen Zebrastreifen etwa habe ich zwar gegenüber Autofahrern ein gewisses Vorrecht. Hätte ich aber stets versucht es durchzusetzen, wäre ich schon unzählige Male überfahren worden. Und ich hoffe ja wirklich, dass Eltern ihren Kindern beibringen, nicht nur der grünen Ampel zu vertrauen, sondern trotzdem und vor allem zu schauen, was die Autos so tun.

Insofern: Wenn es die Verkehrslage hergibt, wird die rote Ampel ignoriert. Und wenn ich mich mit jemandem auf einer Ebene wähne oder mir die Person sympathisch ist oder das Setting entspannt ist (etwa: Kneipe), wird geduzt.

[Kostas Klopsis]

Ich finde es viel besser, wenn Kindern beigebracht wird, sich der Situation angepasst zu verhalten statt einfach auf starre Regeln zu achten.

Prinzipiell sicher nicht verkehrt, nur leider sind Kinder bis zu einem gewissen Alter noch gar nicht in der Lage, Situationen im Straßenverkehr angemessen zu überblicken. Und deshalb finde ich es alles andere als spießig, ihnen vorzuleben, an der roten Ampel stehenzubleiben.

[Hoppala]

Ich finde es viel besser, wenn Kindern beigebracht wird, sich der Situation angepasst zu verhalten statt einfach auf starre Regeln zu achten.

Prinzipiell sicher nicht verkehrt, nur leider sind Kinder bis zu einem gewissen Alter noch gar nicht in der Lage, Situationen im Straßenverkehr angemessen zu überblicken. Und deshalb finde ich es alles andere als spießig, ihnen vorzuleben, an der roten Ampel stehenzubleiben.

Kinder, die eine zum Überqueren freie Straße nicht von einer mit heranrauschenden Autos unterscheiden könnten, sollten überhaupt nicht allein Straßen überqueren, mit oder ohne Ampel. Da gilt dann: "Am Bordstein ist Stopp! Kein Schritt weiter (ohne Eltern)!" So hab ich das auch als ganz kleines Kind gelernt.

Als "i-Männchen" mit der Einschulung gab es 1 Ampel, und auch nur eine wirklich befahrene Straße auf meinem Schulweg. An dieser Ampel stand dann im ersten Halbjahr immer ein Schülerlotse. Außerdem hieß es immer: "verlass dich nicht auf die Lichter - mit oder ohne Ampel, immer erst links - rechts - links gucken und Handzeichen geben - erst losgehen wenn kein Auto in Sicht ist, oder sie stehengeblieben sind.". Das wurde dann quasi täglich mit dem Schülerlotsen geübt.
Das mit den Handzeichen hat man dann irgendwann gelassen.
Ich fand das auch als Kind sehr einleuchtend und einfach genug. Und natürlich haben wir spätestens ab der 2. Klasse auch mal das Rotlicht ignoriert, so als "Mutprobe" - und wenn es nicht wirklich gefährlich war.

Kann sein, dass die Autofahrer heute so was ignorieren. Da hilft dann aber auch keine bessere Kinder-Verkehrserziehung. Kinder am Straßenrand? Augen auf, langsamer fahren, Fuß auf die Bremse, mit allem rechnen - Kann sein, dass dann ein Idiot von hinten hupt. Nur gut, dass man den gerade ausbremst.

[Anne Shirley]

Das sehe ich anders.
Beispielsweise hält sich in Frankreich kein Schwein an rote Fussgängerampeln! Passiert deswegen dort mehr? Ich glaube nicht. Warum? Weil jeder, auch die Autofahrer, selbstverständlich aufpassen! Und nicht wie in D blind losrennen nach dem Motto ich bin jetzt im Recht!
Ich finde es viel besser, wenn Kindern beigebracht wird, sich der Situation angepasst zu verhalten statt einfach auf starre Regeln zu achten. Und doch Anne, man kann das vergleichen! Wir könnten in D zum Beispiel manche unserer starren Alltagsregeln lockerer sehen.

Natürlich können wir das. Ist bloß die Frage, wie realistisch es ist, solche kulturell bedingten, gewachsenen Verhaltensweisen mal eben auf Kommando zu ändern.

[Kostas Klopsis]

Kinder am Straßenrand? Augen auf, langsamer fahren, Fuß auf die Bremse, mit allem rechnen - Kann sein, dass dann ein Idiot von hinten hupt. Nur gut, dass man den gerade ausbremst.

Das habe ich auch mal für eigentlich selbstverständlich gehalten. Inzwischen habe ich berufsbedingt so einige verkehrserzieherische Maßnahmen und Radfahrausbildungen begleitet und wurde eines Schlimmeren belehrt. Man glaubt gar nicht, wie viele Autofahrer nur für wenige Sekunden Zeitgewinn die Gesundheit von Kindern riskieren.