Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.

Welches Verhalten findest Du nicht gut auf den dt. Autobahnen?

dichtes Auffahren des Hintermannes (ohne zusätzliche Aktionen wie nachfolgend)
26
11%
drängeln des Hintermannes (Lichthupe, Blinker links gesetzt)
18
7%
Blinkfaulheit (bei Spurwechseln wird dies nicht angezeigt)
20
8%
Überholen anderer Fahrzeuge mit zu geringem Tempo
20
8%
Nichteinhaltung des Rechtsfahrgebotes (Fhzg. bleiben dauerhaft in der linken oder mittleren Spur, obwohl rechts frei)
24
10%
Nicht-Vorbeilassen von schnelleren Fahrzeugen, obwohl zwischenzeitlich möglich
16
7%
Nichteinhaltung von Tempolimits, wo gegeben
12
5%
zu schnelles Fahren in Baustellen
12
5%
Springen in Lücken, obwohl dieses den Sicherheitsabstand massiv verkleinert
21
9%
Schlechtes Verhalten beim Reissverschlussverfahren (nicht reinlassen)
19
8%
Schlechtes Verhalten beim Reissverschlussverfahren (reindrängeln)
12
5%
Spurwechsel, um andere Fhzg. auf die Autobahn zu lassen, obwohl andere Spur nicht wirklich frei ist
11
5%
LKW überholt LKW
18
7%
Wettrennen anderer Fahrzeuge
11
5%
Sonstiges (bitte ggf. im Thread beschreiben)
2
1%
 
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Le Chiffre Zéro
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Generell scheint es in Deutschland folgende ungeschriebene Regeln im Straßenverkehr zu geben:
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen existieren nur als Abzockmittel für Gemeindesäckel.
  • Verkehrsregeln (inklusive Blinken) gelten nicht, wenn keine Polizei in Sichtweite ist.
  • Mich erwischen die sowieso nie.
  • Bei Unfällen ist der, der als erster die Polizei ruft, zu 100% im Recht. Keine Ausnahme.
Viele deutsche Autofahrer gehen davon aus, daß auch die anderen nur an sich selbst denken. Deswegen ist Deutschland das einzige Land der Welt, in dem das Reißverschlußverfahren nicht funktioniert (wahrscheinlich kann sogar Somalia das besser). Der deutsche Autofahrer glaubt, auf der anderen Spur sind eh nur Egozentriker unterwegs, die nicht ein paar Sekunden später kommen wollen, nur weil sie jemanden haben einfädeln lassen. Folglich versucht er frühestmöglich, eine der seltenen Chancen zu erheischen, auf die andere Spur zu wechseln. Direkt vor der Verengung würde man ihn definitiv einfädeln lassen, das wird er aber nie erfahren, weil er glaubt, wenn er das versucht, steht er morgen noch an der Verengung.

Zum dritten Punkt in der Liste gibt es etliche Beispiele. Massive Geschwindigkeitsüberschreitungen sind nur einer davon. Dann gibt es noch die, die glauben, vor 35 Jahren mußten sie sich nicht anschnallen, dann müssen sie es jetzt auch nicht. Oder die, die – leider zu Recht – glauben, sie können mit dem Handy am Ohr fahren, weil die Polizei es eh nicht bemerkt.

Viele der auffälligeren Raser in Deutschland sind übrigens keine Deutschen. Es sind Ausländer, die in Deutschland endlich ihre Fahrzeuge ausfahren wollen. Das ist nicht nur der Schweizer mit dem deutschen oder italienischen Edelsportler, sondern besonders auch der Schwede mit dem hochmotorisierten Volvo, angefangen in den 80ern mit dem 960, und in den 90ern gipfelte es im 850 T-5 R. Viele Schweden kamen und kommen eigentlich nur nach Deutschland, um ausgiebig zu rasen.

Umgekehrt: Elefantenrennen. Besonders auf vierspurigen Autobahnen ist es nervig, wenn Lkw-Fahrer das Überholen nicht lassen können und sich mit einer Mehrgeschwindigkeit von weniger als 1 km/h an den Lastern auf der rechten Spur vorbeikämpfen – besonders wenn der jeweils Überholte nicht überholt werden will und seinerseits Gas gibt. Bonuspunkte, wenn das Ganze auf einer Steigung stattfindet; noch mehr Bonuspunkte für überalterte osteuropäische Lkw auf Steigungsstrecken.
zebulon hat geschrieben:Ach ja, und das Jungvolk, das glaubt, gleichbetonter Viervierteltakt (Fachbegriff: Mzz, Mzz, Mzz, Mzz, ...) müsse besonders laut und durchdringend intoniert werden
Die bemerkt man allerdings weniger auf Autobahnen als in Städten, da aber um so mehr. In den frühen 90ern konnte man VWs auf die Art am Klang erkennen: Man fuhr Gebraucht-VWs aus einer Zeit, als VW Innenräume noch nicht wirklich solide verarbeiten konnte, und im Takt des Subwoofers schnarrte immer irgendetwas im Wagen.

Richtig häßlich wird es, wenn sich in der schleswig-holsteinischen Provinz ca. 2017 die Existenz von Dubstep herumspricht.

Und dann ist da das Optik-Styling, das aus irgendeinem Grunde dem Tuning zugerechnet wird, das aber Klein- und Kompaktwagen mit serienmäßigem Durchschnittsmotor eher langsamer machen dürfte. In den 80er und 90er Jahren gab es meist nur Front- und Heckspoiler, abgesägte Federn (oder vielleicht sparte man dann doch einen rein optischen Tieferlegungskit zusammen) und dicke Endrohre für mehr Lärm oder gar Blenden für die Serienendrohre. Da war klar, daß das nur Optik war. Ab Sommer 2001 – The Fast and the Furious war der Sommerhit in den Kinos und krempelte die ganze Autoszene um – ging es dann aber los mit noch heftigeren optischen Verschlimmbesserungen, verbunden mit der Suggestion, das seien Performance-Fahrzeuge. Der Ricer war in Deutschland angekommen und mit ihm die Vorstellung, bunte Vinyls, Klarglasrückleuchten, Butterfly-Türen und immer fettere Anlagen erhöhen die Motorleistung und machen aus 08/15-Kompaktwagen Straßenrennmaschinen, ganz zu schweigen von Aufklebern von Marken, die man cool fand, von denen aber kein einziges Teil am Auto angebracht war. Zum Glück für diese Gesellen weiß auch die Polizei, daß in einem Polo 4 mit NOS-Aufklebern nicht wirklich NOS eingebaut ist.

Wie gesagt, tatsächlich wurden die Autos eher langsamer. Die zusätzlichen Anbauteile verhagelten die Aerodynamik. Der freistehende Heckflügel wurde cool steil gestellt und somit zum zusätzlichen Bremssegel, vom Anheben der Vorderachse will ich gar nicht erst anfangen. Die paar Gramm, die die gelochten Alupedale brachten, waren lächerlich gegenüber der kiloschweren Audioanlage mit den riesigen Baßlautsprechern – ein echter Rennwagen hätte nicht einmal ein Radio. Die Tieferlegung kam nicht von einem für den Renneinsatz gedachten Gewindefahrwerk, sondern von kürzeren Federn, so daß sie die Straßenlage gerade in Kurven nicht gerade verbesserte. Und richtig schlimm wurde es dann in Wohngebieten, wo man im Kriechtempo über Temposchwellen krabbeln mußte, damit die Frontschürze, die Heckschürze und/oder das riesige Endrohr nicht aufsetzten, und die Freundin mußte aussteigen und gucken, ob noch Bodenfreiheit da ist.

Klar wurden und werden solche Fahrzeuge auch bei Straßenrennen eingesetzt, aber nur gegen ihresgleichen. An diesen Spinnern machen sich echte Street Racers nicht die Finger schmutzig. Und im Falle der polizeilichen Verfolgung hätten sie gegen einen blau-silbernen Touran keine Chance.
Lion hat geschrieben:
Nasobem hat geschrieben:Aber flächendeckende Tempolimiten auf Autobahnen sind in Deutschland etwa ein vergleichbares Tabuthema wie ein EU-Beitritt in der Schweiz.
Oder ein Waffenverbot in den USA.
Was hierzulande auch daran liegt, daß Deutschland nicht nur sieben Autohersteller hat, sondern obendrein mindestens fünf davon, nämlich alle, die nie einem der amerikanischen Big Three gehörten, sich im Premium-Segment sehen und auf jeden Fall mindestens fünf davon Fahrzeuge im Programm haben, die bei 250 km/h (Gentlemen's Agreement) abregeln. Und für gewöhnlich kann man den Begrenzer gegen einen gewissen Obolus je nach Fahrzeug an- oder aufheben lassen. Drei Hersteller – Porsche, Mercedes und Audi – bauen definitiv obendrein Sportwagen ohne jeglichen Begrenzer. Und Mercedes, Audi und BMW haben jeweils ihre Sportabteilungen, die zumindest im Falle von AMG sogar ein eingekaufter ehemaliger Tuner ist.

Die gehören alle zur Autolobby. Und die ist hierzulande übermächtig. Wenn Deutschland ein generelles Tempolimit deutlich unter 200 km/h bekommt, so befürchten sie, schwinden ihre Absätze in den Hochleistungs-Hochpreis-Segmenten, bzw. sie werden noch mehr vom Export abhängig.
Lion hat geschrieben:Ich wäre auch strikt gegen ein Tempolimit auf Autobahnen, weil dann die Ökos um die Ecke kommen mit ihrer Forderung nach 120 km/h.

Als ob das mal irgendwann auf der dritten, verschütt gegangenen Tafel von Moses gestanden hätte: "Ein Tempolimit auf Autobahnen muß stets 120 km/h betragen". 120 km/h, das ist eine Geschwindigkeit von gestern. Anachronismus. Gerade mal 20 km/h mehr, als was auf anderen Straßen erlaubt ist.
Zumal dann eine hanebüchene Argumentationskette losgeht.

"Tempo 120 jetzt!!11!"
"Das bringt gar nichts. Im Gegenteil, dann fahren die Autos in niedrigeren Gängen. Die verbrauchen dann auch nicht weniger und stoßen auch nicht weniger Schadstoffe aus als mit 200."
"Dann müssen eben die Autos angepaßt werden! Konstruktive Höchstgeschwindigkeit 120 und nicht genug Leistung für mehr!"

Ist nicht nur Humbug, sondern hätte obendrein die Folge, daß Deutschland noch mehr Autos importieren würde, weil die davon nicht betroffen wären, und kaum mehr exportieren würde.
Lion hat geschrieben:Und dann wäre ich für einen stärkeren Einsatz von zivlilen Polizeistreifen, die alle aus dem Verkehr ziehen, die mit der Freiheit, höhere Geschweindigkeiten zu fahren, nicht verantwortungsvoll umgehen können.
Damit wäre ich vorsichtig. Das Problem mit Polizeistreifen auf der Autobahn ist, daß die gerne Wildwest spielen. Sprich, die kommen selbst von hinten und drängeln Fahrzeuge, von denen sie annehmen, die könnten auch schneller, zum Beschleunigen. Man beschleunigt, sie filmen das, man bekommt eine Anzeige (ohne Beweisfilm!), und man kann nicht nachweisen, daß man von einem Provida bedrängelt wurde, weil Aussage gegen Polizeiaussage steht.

Extreme Raser auf entsprechendem Material werden Zivilstreifen eh nie aus dem Verkehr ziehen können, jedenfalls nicht durch Überholen, Kelle und Anhalten. Im Gegensatz zu einschlägigen Sandbox-Videospielen sind in der Realität Polizeifahrzeuge mitnichten die schnellsten. Im ersten Moment mag sich die Zivilstreife mit drehmomentstarkem Sechszylinder-Turbodiesel sehr mächtig fühlen – dann aber läßt der Verfolgte in der getunten deutschen Oberklasselimousine seinen hochaufgeladenen Acht-, Zehn- oder Zwölfzylinder-Ottomotor (700 PS und mehr) von der Kette. Gut, sie können dann immer noch versuchen, das Delikt mittels Kennzeichen zu ahnden, aber woher wollen sie wissen, wer da am Steuer saß?
Versingled hat geschrieben:Das Tempolimit stand wahrscheinlich auf der dritten Tafel ... :mrgreen:
Man kann aber von Moses, der gerade wochenlang durch Nordafrika und über freigelegten Meeresgrund gestapft und dann auch noch auf einen Berg gestiegen ist, nicht erwarten, dann immer noch drei Steintafeln tragen zu können.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Automobilist

Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Automobilist »

@ Le Chiffre Zero : Größtenteils Zustimmung; insbesondere für Punkt 1... Manchesmal sind die Positionen für Radarkontrollen auch nur noch lächerlich... seit annähernd 30 Jahren immer an derselben Stelle A7 - Abfahrt Bad Hersfeld...wahrscheinlich stellen die eine andere Generation von Polizisten an die gleiche Stelle, wenn ich schon das Zeitliche gesegnet haben werde. Die Polizei hat wohl auch in erster Linie die Aufgabe, Löcher im deutschen Staatshaushalt zu stopfen; um Sicherheit geht es nur nebenbei. Dafür könnte ich mehr als genug Beispiele anführen..Bei überalterten osteuropäischen LKW muß ich widersprechen : Oft haben deutsche Fahrer sehr viel ältere Modelle als die Osteuropäer...achte einmal darauf.
Wildwest - Polizei : 100 % Zustimmung ! Entweder es wird gedrängelt und dann wegen zu hoher Geschwindigkeit kassiert...oder man fuhr zu dicht vor Ihnen her. Nicht umsonst haben meine bulgarischen Bekannten den Spruch geprägt : " Wölfe mit zwei Beinen "... Über Geschwindigkeiten über 200 km/h möchte ich mich nicht auslassen...frage mich jedoch oft, welche Art von Nerven diese Leute wohl haben mögen. Und wenn nun ein Karnickel bei diesem Tempo....selbst minimale Lenkbewegungen können dann fatal sein. Nun ja, vielleicht bremst dann die Tronik auf Stillstand...Oder ein gebrochenes Antriebsgelenk bei diesem Tempo..weil der Hersteller statt des teuren chinesischen Produktes ein billigeres Angebot aus Malaysia genutzt hat ? Ich habe das schon erlebt...und ziehe es vor, das nicht noch einmal zu haben. Welche Konzentration beim Hochgeschwindigkeitsfahren erforderlich ist... noch so ein Punkt. Wenn ich zusammenzähle, wie oft meinen Transporter schon dieselben Sportwagen überholt haben, so muß ich grinsen...Und auch der Humor soll nicht zu kurz kommen : Moses kam sich verkohlt vor...schließlich hat er für eine Strecke von vielleicht 350 km 40 Jahre gebraucht; da kann man von Geschwindigkeitsüberschreitung schwerlich sprechen..
Sorcier Vaudou

Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Sorcier Vaudou »

Die ganzen Geschwindigkeitsbegrenzungen nützen einem sowieso nichts, wenn solche Leute auf die glorreiche Idee kommen, sowas abzuziehen. Und das war übrigens keine deutsche Autobahn. Das ist einfach nur sinnlos und gefährlich und wenn es dann zu spät ist und harmlose Unbeteiligte zu Schaden gekommen sind, haben die auch nichts mehr davon, dass da ja aber nur 120 erlaubt gewesen wären.
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man verantwortungsvoll mit seinen Maschinen umgeht, rücksichtsvoll gegenüber seinen Mitmenschen ist und sich an an die Verkehrsregeln hält. Dann braucht man auf der Autobahn keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Wenn ich manche Leute sehe, glaube ich wirklich, dass eine regelmäßige, verpflichtende MPU sinnvoller wäre.
Automobilist

Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Automobilist »

@ Sorcier Vaudou : Ich habe mir d a s einmal angesehen... Gutmütig, wie ich bin, wünsche ich kaum jemandem etwas Schlechtes, aber da wäre ein Kettenriß vielleicht angebracht...den Gehirnriß hatten die ja schon. Gilt für den Autler analog. Was Du sagst klingt schön und richtig - nur halten sich immer wieder Leute für besser und wichtiger..Wie die menschliche Natur nun einmal beschaffen ist, wird das wohl immer so bleiben. Die MPU ist leider kein Allheilmittel...ich habe mitbekommen, welch seltsame Fragen da gestellt werden können. An sich hast Du völlig Recht...aber...
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Versingled
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Versingled »

Automobilist hat geschrieben: Über Geschwindigkeiten über 200 km/h möchte ich mich nicht auslassen...frage mich jedoch oft, welche Art von Nerven diese Leute wohl haben mögen.
Also das geht ganz schnell ... ist schon lange her ... bin mit 3 Kollegen geschäftlich unterwegs gewesen, gefahren sind wir abwechselnd. Als ich an der Reihe war ... sagt der Kollege auf dem Beifahrersitz plötzlich zu mir "jetzt fahr mal langsamer" ... ich schaue auf den Tacho und die Nadel stand jenseits der 200. Wohlgemerkt - ich hab das gar nicht gemerkt wie schnell wir waren. War halt so ein Dickschiff des Münchner Premiumherstellers ... alles gut isoliert, keine Umgebungsgeräusche mehr wahrnehmbar.

Da lobe ich mir meinen PT ... angegeben mit höchstens 164km/h wird der bei 130 so unangenehm laut, dass man freiwillig die angedachten 70mph fährt ... :mrgreen:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Automobilist

Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Automobilist »

@ Versingled :Mag sein...die Frage ist ja, wie lange man das durchhält. Es ist ja immer damit zu rechnen, daß ein LKW oder ein anderes Fahrzeug nach links zieht, der nicht abschätzen kann, wie schnell der herannahende Wagen nun eigentlich ist. Ich behaupte, es gelingt niemandem, das exakt abzuschätzen. Die daraus resultierende Beanspruchung führt dann -hoffentlich - zu einer automatischen Anpassung. Daß man mit solchen Geschwindigkeiten auf lange Strecken kaum Zeit gewinnt, ist auch klar. Ich habe mit verschiedenen Wagen den Weg nach Calais ausprobiert, maximale Schnelligkeit und recht gemütlich im Trabant. Der Zeitunterschied betrug nie mehr als 25 Minuten. Der Kraftstoffverbrauch war aber keineswegs derselbe...Fazit : Der Materialverschleiß und Kraftstoffvergeudung wiegt die wenige gewonnene Zeit nicht auf. In Deutschland sowieso nicht...da kommt alle paar Kilometer wieder eine Baustelle, und wo in F an Baustellen 90 erlaubt sind, sind es in D 60km/h. Vermutlich, um die Einnahmen zu steigern.
Sorcier Vaudou

Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Sorcier Vaudou »

Automobilist hat geschrieben:In Deutschland sowieso nicht...da kommt alle paar Kilometer wieder eine Baustelle, und wo in F an Baustellen 90 erlaubt sind, sind es in D 60km/h. Vermutlich, um die Einnahmen zu steigern.
Ja, nur in Frankreich fahren die Leute dann wahrscheinlich auch 90. Hier muss man ja schon 60-Schilder aufstellen wenn man will, dass die Leute wenigstens nur 90 fahren :mrgreen:
Automobilist

Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Automobilist »

@ Sorcier Vaudou : Ja, da hast Du allerdings völlig recht !
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Lion
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Lion »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Deswegen ist Deutschland das einzige Land der Welt, in dem das Reißverschlußverfahren nicht funktioniert
So schlecht funktioniert das nun auch wieder nicht.

Natürlich kommt es vor, dass es Leute gibt, die andere Autos beispielsweise nicht vor sich reinlassen wollen (scheint mit so einer Art "Schmach" für sie verbunden zu sein ... oder dass man einen "wichtigen Platz" verlieren könnte ... ist schließlich ein Unterschied, ob man an Stelle 305 in eine Baustelle reinfährt oder 306 ... :roll: )
Der deutsche Autofahrer glaubt, auf der anderen Spur sind eh nur Egozentriker unterwegs, die nicht ein paar Sekunden später kommen wollen, nur weil sie jemanden haben einfädeln lassen. Folglich versucht er frühestmöglich, eine der seltenen Chancen zu erheischen, auf die andere Spur zu wechseln. Direkt vor der Verengung würde man ihn definitiv einfädeln lassen, das wird er aber nie erfahren, weil er glaubt, wenn er das versucht, steht er morgen noch an der Verengung.
Natürlich ... das sind eben solche Angsthasen, für die es Stress bedeutet, tatsächlich bis zum Hindernis zu fahren und sich dort mit der Situation auseinanderzusetzen, wer nun wann dran kommt. Ich denke, das ist vergleichbar mit dem ewigen Mittelspurfahrer, der sich dabei sicherer fühlt, als beim Einschätzen der sich laufend ändernden Situation, ob man denn nun auf die andere Spur rüber kann oder lieber nicht.

Trotzdem: Eigentlich funktioniert das Reißverschlußverfahren.
Dann gibt es noch die, die glauben, vor 35 Jahren mußten sie sich nicht anschnallen, dann müssen sie es jetzt auch nicht.
Ist mir schon ewig nicht mehr aufgefallen ... kann man ja auch kaum wahrnehmen, ob jemand den Gurt nicht anlegt. Ist aber auch kein Ärgernis für mich - wenn jemand sich dem Risiko aussetzen will, schon bei relativ geringeren Geschwindigkeiten bei einer starken Bremsung durch die Frontscheibe zu segeln ... ist das seine Entscheidung.

Viele der auffälligeren Raser in Deutschland sind übrigens keine Deutschen. Es sind Ausländer, die in Deutschland endlich ihre Fahrzeuge ausfahren wollen.
Also, ich sehe da zu 99% nur deutsche Kennzeichen und wüßte nicht, wie ich erkennen soll, dass ein Ausländer am Steuer sitzt.

Liegt sicher auch an der Region in Deutschland. Hier im Norden hat man ab und zu Skandinavier (die -so weit ich mich erinnere- eher defensiv mit ihren Volvos fahren) und Niederländer. Da gibt es den einen oder anderen "Heizer".

Solang der damit umgehen kann ... kein Problem für mich. Schließlich gilt das nicht vorhandene Tempolimit für alle Teilnehmer.

Umgekehrt: Elefantenrennen. Besonders auf vierspurigen Autobahnen ist es nervig, wenn Lkw-Fahrer das Überholen nicht lassen können und sich mit einer Mehrgeschwindigkeit von weniger als 1 km/h an den Lastern auf der rechten Spur vorbeikämpfen – besonders wenn der jeweils Überholte nicht überholt werden will und seinerseits Gas gibt.
Schon persönlich erlebt?

Es ist richtig, dass die Geschwindigkeitsdifferenzen nur gering sind, weshalb das immer so eine lange Aktion wird. Der, der überholt wird, erhöht aber nicht das Tempo. Der hat nur keinen Bock, auch nur 1 km/h weniger zu fahren.

Ich glaub, dass Berufs-LKW-Fahrer da ziemlich schmerzbefreit sind und nichts darauf geben, ob sie nun von einem anderen Brummi überholt werden, oder nicht. Häufig geben sie ja auch mit der Lichthupe Signale, dass der Überholende weiß, dass er nun vorbei ist und einscheren kann.

Handy am Ohr (hab ich jetzt wohl versehentlich gelöscht): Ja, hatte erst neulich so eine jüngere Tüdeltante mit aktivierter Freisprecheinrichtung AM Handy (nicht extern), die auf der Mittelspur vor sich hin zottelte und gar nicht merkte, dass sie "Fels in der Brandung" war.



Lion hat geschrieben:Und dann wäre ich für einen stärkeren Einsatz von zivlilen Polizeistreifen, die alle aus dem Verkehr ziehen, die mit der Freiheit, höhere Geschweindigkeiten zu fahren, nicht verantwortungsvoll umgehen können.
Damit wäre ich vorsichtig. Das Problem mit Polizeistreifen auf der Autobahn ist, daß die gerne Wildwest spielen. Sprich, die kommen selbst von hinten und drängeln Fahrzeuge, von denen sie annehmen, die könnten auch schneller, zum Beschleunigen. Man beschleunigt, sie filmen das, man bekommt eine Anzeige (ohne Beweisfilm!), und man kann nicht nachweisen, daß man von einem Provida bedrängelt wurde, weil Aussage gegen Polizeiaussage steht.
Woher hast Du diese Kenntnis?
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Gilbert »

Woher hast Du diese Kenntnis?
Ehrlicherweise frag ich mich das auch. Von einer realen Begegnung mit Provida-Beamten kann sie sicher nicht stammen.....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Lion »

Gilbert hat geschrieben:
Woher hast Du diese Kenntnis?
Ehrlicherweise frag ich mich das auch. Von einer realen Begegnung mit Provida-Beamten kann sie sicher nicht stammen.....

Wie war das ... hat LeChiffre einfach nur kein Auto oder auch keinen Führerschein?
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Gilbert »

Lion hat geschrieben: Wie war das ... hat LeChiffre einfach nur kein Auto oder auch keinen Führerschein?
Der Führerschein war ihm angeblich bislang unerschwinglich....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Lion »

Gilbert hat geschrieben:
Lion hat geschrieben: Wie war das ... hat LeChiffre einfach nur kein Auto oder auch keinen Führerschein?
Der Führerschein war ihm angeblich bislang unerschwinglich....
Kann ja auch so sein.

Mich wundern nur die umfangreichen Kenntnisse.

Er muß wohl sehr oft mit Freunden als Beifahrer auf der Autobahn unterwegs sein.
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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Lion hat geschrieben:Woher hast Du diese Kenntnis?
Diverse Threads in Internetforen ungleich diesem hier.

Es gibt auch noch die umgekehrte Variante: Provida zieht vor "potentiellem Raser" auf die linke Spur und fährt oberlehrerhaft langsam. Teilweise werden sie zwischendurch spontan langsamer, um den nachfolgenden Fahrer zum dichteren Auffahren zu provozieren. Wohlgemerkt, Providas haben auch eine Kamera nach hinten. Möglichkeiten:
  • Der nachfolgende Fahrer folgt dem stur links und stur langsam fahrenden Provida im vorschriftsmäßigen Sicherheitsabstand. Passiert selten.
  • Der nachfolgende Fahrer ermahnt den Vordermann (Provida), nach rechts zu ziehen, wie es eigentlich Vorschrift ist. Die Provida-Mannschaft legt das als Nötigung aus, filmt den Beweis mit der Heckkamera, Kelle, fertig.
  • Der nachfolgende Fahrer setzt zum vorsichtigen (!) Rechtsüberholen des Verkehrshindernisses an (Provida staut inzwischen die ganze linke Spur auf). Verboten, wird mit Heckkamera gefilmt, Kelle, fertig.
In keinem Fall hat man irgendeine Chance, ihnen etwas zu beweisen, denn man hat es immer noch mit Polizisten zu tun, und die sind ausnahmslos immer im Recht – und weil Providas immer mit mindestens zwei Mann Besatzung fahren, oft genug in der Mehrzahl.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Die größten Ärgernisse auf deutschen Autobahnen

Beitrag von Nasobem »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:Woher hast Du diese Kenntnis?
Diverse Threads in Internetforen ungleich diesem hier.
Ach, naja. Im Internet sind sowieso immer die anderen Schuld oder wenn es keine anderen gibt, dann die Polizei, der Staat oder die Gesellschaft.