Gynephobie?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Human

Gynephobie?

Beitrag von Human »

Gynophobia or gynephobia is an abnormal fear of women, a type of specific social phobia. In the past, the Latin term horror feminae was used.“ http://en.wikipedia.org/wiki/Gynophobia

Symptome: Angst, Erschrecken, körperliche Reaktionen, Vermeiden

Ich habe es heute wieder nicht geschafft, zum Frauen*treffen zu gehen. Ich war nur einige Schritte vom Gebäude entfernt. Und ich weiß nicht wovor ich dieses Mal Angst hatte. Ich denke es war nicht allein die Angst, mit typischen Frauen konfrontiert zu sein und es unter ihnen auszuhalten. Es war wieder die alte Angst, mich preisgeben zu müssen. Wenn ich zu einem Frauen*treffen erscheine dann bedeutet es, dass ich Interesse an einem Frauentreffen habe. Ich weiß nicht warum ich damit so große Probleme habe. Ich schaffe es seit anderthalb Jahren nicht zu einem LesBitreffen zu gehen. Ich möchte nicht, dass mich Frauen für lesbisch/bi halten. Bisher fand ich heraus oder nehme an, dass der Grund dafür wohl vor allem die Scham darüber ist, von Frauen abgelehnt worden zu sein und zu werden und über meine mangelnde Frauenidentität. Das Gefühl, keinen Wert für Frauen zu haben. Auch die Befürchtung, anders zu sein und/oder abgelehnt zu werden ist sehr groß geworden durch die fast ausschließlich negativen Erfahrungen mit Mädchen und Frauen seit meiner Kindheit. Ich denke ich werde auch in naher Zukunft den realen, privaten Kontakt zu Frauen gänzlich vermeiden. Kontakt zu Frauen z.B. Ärztinnen hat oft dazu geführt, dass ich mich gedemütigt fühlte. Und ich bemerkte, dass jede Ablehnung, die ich erfuhr, meine Identifikation mit Männern stärkte. Meine Reaktion auf ein negatives Erlebnis mit einer Frau war, dass ich mir einen neuen Männernamen gab. So konnte ich mein Gesicht wahren. Wie eine Art Dissoziation. Mein realer weiblicher Name kommt mir wie eine Lüge und eine falsche Maske vor. In Wirklichkeit trage ich Männernamen oder geschlechtsneutrale Namen. Die Silben „er“ und „man“ kommen bevorzugt darin vor. Manchmal ekle ich mich vor meinem realen Namen. Ich möchte auch oft meinen Namen nicht sagen. Mein Innenleben war schon immer abgelöst von meiner sozialen/äußeren Identität. Ich bin ihr entfremdet und meide sie. Deshalb bin ich am liebsten allein wo ich ich sein kann und nicht eine eklige Person mit einem fremden, toten Namen.

Hier ist eine Liste mit meinen Gedanken und Gefühlen im Umgang mit Frauen, Männern und Lesben:

Frauen:

Frauen mögen mich nicht
starke Angst vor Ablehnung und Auffallen meines Andersseins
Fremdheitsgefühl
Unvertrautheit
Unwohlsein
Minderwertigkeitsgefühle
Wut
Gefühl, von Frauen im Stich gelassen zu werden
Angst, verletzt zu werden
Ekel
Angst, bloßgestellt oder gedemütigt zu werden
Vermeiden des Kontakts um Gefühl des Andersseins/Fremdheit zu vermeiden
Vermeiden von Kontakt: verbal, Augen, Körper → Einzelgängertum
Anspannung und Ängstlichkeit im Kontakt
Gefühl, mich verstellen zu müssen
t.w. Erleichterung wenn ich nicht mit einer Frau kommunizieren muss
Gefühl, missverstanden zu werden
Gefühl, keine Frau/anders zu sein, nicht zu Frauen zu passen
Gefühl, ausgeschlossen und wertlos zu sein
Erwartung, nicht gewollt, nicht gemocht und abgelehnt zu werden
Gefühl, dass mir durch Frauen meine Würde & Ehre genommen wird
tiefe Kränkung bei Zurückweisung/Ablehnung/Ausschluss/Desinteresse/Kritik
Trauer bei Ablehnung und wenn ich nicht zu einer Gruppe dazugehöre und niemand mit mir spricht
durch Ablehnung und Kritik gedemütigt & entwürdigt fühlen
Angst, als Versagerin gesehen zu werden
Eifersucht und Demütigungsgefühl wenn Frauen mir vorgezogen werden
Gefühl, keinen Wert für Frauen zu haben
starke Trauergefühle, die sich in körperlichen Schmerzen manifestieren
Trauer, nicht geliebt zu werden und weil sich keine Frau um mich kümmert und für mich da sein will
Gefühl, dass ich Frauen egal bin
Gefühl, von Frauen schlecht behandelt zu werden → Entwürdigung
Kränkung & Enttäuschung, nicht liebevoll behandelt zu werden und nicht wichtig zu sein
Gefühl, von Frauen höchstens benutzt zu werden

Lesben:

Neid in Bezug auf Lesben/Lesbenpaare
Angst, anders zu sein
Angst, fremd zu sein
Angst, zu provozieren
Traurigkeit
Trauergefühle
Minderwertigkeit
Wut
Selbsthass, keine Lesbe sein zu können
Verzweiflung, nicht gewollt zu werden

Männer:

latente Feindseligkeit
Aggression
Neid
Ekel
Eifersucht
Wut darüber, von Männern als Frau gesehen zu werden
Wut, ausgeschlossen zu werden
Gefühl, für Männer wertlos zu sein
Kränkung, von Männern ignoriert oder abgelehnt zu werden

alle:

starke Angst, nicht ich selbst sein zu können/Dissoziation
Gefühl, dass mich keine Frau und kein Mann lieben kann
Gefühl, unreifer zu sein als andere Erwachsene

allgemein:

Tendenz zur Provokation und offener Verzweiflung & Wut (im Internet)
Angstreduktion bei kindlichen, lieben, uncoolen oder sehr freundlichen Menschen
Gefühl, weiblicher und verletzlicher als Frauen zu sein
starke Angst vor geistiger Isolation und davor zerrissen zu werden

---- Wer erkennt sich wieder? :)

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Fragende

Re: Gynephobie?

Beitrag von Fragende »

Du scheinst ja ganz ordentlich zu leiden. Wäre da nicht eine Geschlechtsumwandlung angezeigt? So, wie es ist, kommst du ja mit deinem Leben wohl nicht besonders gut klar. Und du denkst doch auch selber so - oder?
Malaguena

Re: Gynephobie?

Beitrag von Malaguena »

Ach, ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen! *knuddel*

Ich würde sagen, du bräuchtest erstmal eine Psychotherapie bei einem*r sehr guten und einfühlsamen Therapeuten*in.
Leider ist es schwer, so eine Person zu finden. :( :( :(
Aber bitte versuch es nochmal! Eine bessere Idee habe ich leider auch nicht. Und ich habe selbst schon von Psychotherapie profitieren können, daher weiß ich, dass einem das zumindest ein Stück weit helfen kann, gerade, wenn es einem so richtig schlecht mit einem selbst geht.
Erlkönigin

Re: Gynephobie?

Beitrag von Erlkönigin »

Mich erinnert das an das Empfinden/Verhaltens eines Bekannten, bevor er seine Umwandlung begonnen hat.

Seit er weiß und angenommen hat, dass er transsexuell ist und seine Hormontherapie usw. gestartet ist, geht es ihm besser; umgänglicher ist er auch.
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

Malaguena hat geschrieben:Ach, ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen! *knuddel*

Ich würde sagen, du bräuchtest erstmal eine Psychotherapie bei einem*r sehr guten und einfühlsamen Therapeuten*in.
Leider ist es schwer, so eine Person zu finden. :( :( :(
Danke. Du hörst dich lieb an. :) Nein, ich möchte nur mit Privatpersonen zu tun haben, die sich für nichts bezahlen lassen. Und nein, diese Therapeutin/diesen Therapeuten gibt es hier nicht. Selbst wenn ich eine Therapie machen wollte. Zumal in der Tat keine ICD-Diagnose auf mich zutrifft. Und ich pathologisiere mich auch nicht mehr selbst, bloß damit mir jemand seine Aufmerksamkeit schenkt oder ich einer Gruppe zugehörig bin bzw. eine Identität habe. Wenn ich selbst weiß, dass sie nicht zutrifft, habe ich auch nichts davon..

So komprimiert hier klingt es vielleicht sehr krass.

Die letzte Frau, die sich bezahlen ließ, lehnte mich ab, weil ich mich in keine Therapieform pressen ließ und außerdem überschritten die Themen ihre Kompetenz. Da sie eine gewöhnliche Heterofrau war. In der Ausbildung kommt auch nichts davon vor. Diese Frau konnte mir auch keine gessellschaftskompatible Identität zaubern und ein Vorbild konnte sie auch nicht für mich sein. Meine Freundin wollte sie auch nicht sein. Ich wäre also bloß weiter isoliert geblieben. Mit dem Thema therapie habe ich damit endgültig abgeschlossen. Sie meinte auch das würde bei mir nicht hilfreich sein und sie hoffe, dass ich einfach irgendwann wieder jemanden finde wo es passt. Privat. Eine Freundin. Es passte ihr nicht, dass ich so viel redete. Und das verärgerte mich. Ich hatte sie 3 Wochen nicht gesehen. Sie wollte nicht bloß zuhören. Sie war einfach verständnislos. Ich kannte sie noch nicht lange. Für mich ist es logisch, dass ich am Anfang viel rede, damit sie mich kennenlernt. Später könnte sie mehr reden. Außerdem sah ich sie nicht wöchentlich. Das machte mich wütend am Ende. Sie hatte Germanistik und Film- und Theaterwissenschaften studiert. Nur deshalb gab ich der Sache überhaupt eine Chance. Sie war keine Psychologin. :mrgreen:
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

Ich wollte letzten Herbst mit einer Frau sprechen, weil ich das Gefühl hatte, am Rande einer Psychose zu stehen und dann wegen der starken Suizidgedanken. In den Gesprächen sollte es um das Thema Frauen gehen. Das Ziel der Gespräche sollte es sein, durch den Winter zu kommen. In einer Sache zeigte die Therapeutin doch Verständnis. Sie meinte in meiner Situation sei Suizid tatsächlich ein legitimer Ausweg und sie würde auch nicht die Polizei verständigen oder so ähnlich. Sie hatte also ein Verständnis für meine Lage entwickelt und respektierte mich auch. Ich denke sie hielt meine Problematik ebenfalls für nahezu unlösbar. Sie fühlte sich auch nicht wohl, weil sie keine Lesbe war und sie meine lesbische Identität nicht stärken konnte – was ein wichtiges Ziel der Gespräche hätte sein können. Natürlich fühlte sie sich auch von mir angegriffen. Das tut jede Heterofrau. Eine überzeugende Lesbe gebe ich vielleicht nur in Gegenwart einer unbeteiligten Heterofrau ab. Theoretisch müsste ich lesbisch leben können. Ich dachte bisher ich hätte genug lesbische Eigenschaften.

Ich möchte eine männliche Frau lieben. Diese Frau kann keine typische Frau sein, weil ich für die nur Abneigung empfinde. Und dort liegt anscheinend mein Problem. Denn anscheinend möchten die meisten der erstgenannten Frauen nur Männer lieben. Für mich ist es unverständlich warum nicht jede Frau auch ihr eigenes Geschlecht lieben kann. Ich habe kein Verständnis für diese Heterofrauen, die Frauen ablehnen. Frauen wie mich.

Ich habe für die ganze Welt kein Verständnis. Ich habe kein Verständnis dafür, dass Frauen meinen, ich wäre nicht gut genug für sie.

Ich habe kein Verständnis für Frauen.

Hier kann ich auch keinen Neuanfang machen, weil ich einfach allein bin und es keine Sau interessiert, ob es mich gibt oder nicht.
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

Ich stelle einer Frau eine Frage. Ich erhalte keine Antwort. Sie ignoriert mich als hätte ich nicht gesprochen als wäre ich nicht da.

So werde ich von Frauen gedemütigt. Vielleicht lege ich ein Gelübde ab, mit niemandem mehr zu sprechen.
DieSandburg

Re: Gynephobie?

Beitrag von DieSandburg »

Human hat geschrieben:Ich wollte letzten Herbst mit einer Frau sprechen, weil ich das Gefühl hatte, am Rande einer Psychose zu stehen und dann wegen der starken Suizidgedanken.]
ich möchte dich auch erst einmal knuddeln :umarmung2:

bitte siehe dieses Forum als das, was es ist: Austausch und Diskussion

ich würde dir gerne helfen, aber ich höre von deiner Phobie gerade zum ersten Mal

wenn du Suizidgedanken hast, kann ich dir nur innig raten, dir kompetente Hilfe eines Therapeuten zu suchen. besser gestern, als heute.

ich schicke dir viel Kraft
Jembo

Re: Gynephobie?

Beitrag von Jembo »

Fragende hat geschrieben:Du scheinst ja ganz ordentlich zu leiden. Wäre da nicht eine Geschlechtsumwandlung angezeigt? So, wie es ist, kommst du ja mit deinem Leben wohl nicht besonders gut klar. Und du denkst doch auch selber so - oder?
So einfach ist das mit Geschlechtsumwandlungen ja auch nicht, und es wird wohl inzwischen angezweifelt, ob's überhaupt Sinn macht.
Mark29

Re: Gynephobie?

Beitrag von Mark29 »

Human hat geschrieben:Ich stelle einer Frau eine Frage. Ich erhalte keine Antwort. Sie ignoriert mich als hätte ich nicht gesprochen als wäre ich nicht da.

So werde ich von Frauen gedemütigt. Vielleicht lege ich ein Gelübde ab, mit niemandem mehr zu sprechen.
Mich würde mal interessieren was das für eine spezielle Situation war in der du da ignoriert wurdest. Kannte dich diese Person oder war das eher ein zufälliges ansprechen?
Susi

Re: Gynephobie?

Beitrag von Susi »

Human hat geschrieben:
Die letzte Frau, die sich bezahlen ließ, lehnte mich ab, weil ich mich in keine Therapieform pressen ließ und außerdem überschritten die Themen ihre Kompetenz. Da sie eine gewöhnliche Heterofrau war. In der Ausbildung kommt auch nichts davon vor. Diese Frau konnte mir auch keine gessellschaftskompatible Identität zaubern und ein Vorbild konnte sie auch nicht für mich sein.
Spielt das denn eine Rolle, ob der Therapeut hetero ist? Ist deine Angst denn ein Unterschied zu einer Frau, die Angst vor Männern hat? Also von der Therapieform her. Denn das sollte garnicht mal soo selten vorkommen. Dein Identitätsproblem ist doch bestimmt nur eine Folge der Frauenangst, weil du eben selbst eine Frau bist.
Wenn Psychotherapeuten nur das therapieren könnten, was sie von sich selbst her kennen, wäre ein guter Therapeut ja ein ziemliches Wrack... :roll: .
ABChancenlos

Re: Gynephobie?

Beitrag von ABChancenlos »

Human hat geschrieben:Diese Frau konnte mir auch keine gessellschaftskompatible Identität zaubern
warum willstDu das? Ich persönlich habe mich schon längst vom Denken in Schubladen wie "Männer"/"Frauen" verabschiedet.

Kannst Du nicht versuchen, zu lernen DU SELBST zu sein - jenseits aller politisch korrekten Geschlechterklischees?
Human hat geschrieben:
Hier kann ich auch keinen Neuanfang machen, weil ich einfach allein bin und es keine Sau interessiert, ob es mich gibt oder nicht.
und was, wenn es z.B. mich interessieren würde? Mich berührt nämlich tatsächlich sehr, was Du schreibst.
Zuletzt geändert von ABChancenlos am 25 Apr 2015 09:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gynephobie?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Human hat geschrieben:In einer Sache zeigte die Therapeutin doch Verständnis. Sie meinte in meiner Situation sei Suizid tatsächlich ein legitimer Ausweg und sie würde auch nicht die Polizei verständigen oder so ähnlich. Sie hatte also ein Verständnis für meine Lage entwickelt und respektierte mich auch. Ich denke sie hielt meine Problematik ebenfalls für nahezu unlösbar.
Ich weiß nicht, für mich klingt das eher wie ein noch nicht mal so unterschwelliges "Dann bring dich doch um, ist für alle Beteiligten das Beste, mit dir kann eh keiner was anfangen, dann hätten wir alle vor dir deine Ruhe." Absolut nachvollziehbar, daß du zu dieser Therapeutin auf Distanz gegangen bist.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Spektralfarbe

Re: Gynephobie?

Beitrag von Spektralfarbe »

Hallo liebe/r TE.
(Ich weiß dass du biologisch wohl eine Frau bist, aber ich lasse dir mal frei, welches Pronomen du für dich bevorzugst.)
Ich kann deine Ängste und Sorgen zwar nicht gänzlich nachvollziehen; aber ich selber erkenne mich in ein paar deiner Punkte durchaus wieder. Seit meinem 15. Lebensjahr definiere ich mich nach Außen hin als lesbisch, obwohl dieser Begriff für mich selbst nicht ganz passend ist, da ich zwar biologische Männer ablehne, allerdings nur einen geringen Prozentsatz der biologischen Frauen überhaupt attraktiv finden KANN. Habe mich zwischen Lesben und in lesbischen Gruppierungen nie sonderlich wohl gefühlt, habe immer gespürt dass ich "anders" bin als sie, obwohl ich es nie benennen konnte. Inzwischen kann ich es und weiß, dass ich nicht lesbisch bin, im klassischen Sinne.
Nach Außen hin bin ich vielen Lesben zu "weiblich", zu "Feminin" oder sogar "zu unlesbisch"; im inneren habe ich mich allerdings schon immer damit schwergetan, mich als "Frau" zu identifizieren, so wie es Frauen normalerweise tun. Ich identifiziere mich allerdings auch nicht als Mann; Stichwort Transgender.
Es gibt so viel mehr als es scheint und soviel mehr als nur "Mann" oder "Frau".

Ich weiß nicht ob es dir hilft, tut mir Leid wenn ich unpassenderweise ausschweifend geworden bin - ich wollte nur sagen, dass du mit deinen Gefühlen gewiss nicht allein bist.
Und wenn du magst kannst du mir auch gern schreiben.
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

DieSandburg hat geschrieben:
Human hat geschrieben:Ich wollte letzten Herbst mit einer Frau sprechen, weil ich das Gefühl hatte, am Rande einer Psychose zu stehen und dann wegen der starken Suizidgedanken.]
wenn du Suizidgedanken hast, kann ich dir nur innig raten, dir kompetente Hilfe eines Therapeuten zu suchen. besser gestern, als heute.
Als ich das als erstes las wollte ich wieder verzweifeln, aber es kamen dann noch weitere Beiträge, die es wieder besser machten...

Ich bin einfach inzwischen - in den letzten Jahren - hochempfindlich geworden bezüglich der Ignoranz von Menschen, weil ich zu oft damit konfrontiert worden bin. Es war nicht immer so. Die letzten Tage habe ich mich zurückgewünscht in eine Zeit wo ich für mich war und es mir damit gut ging. Am besten die Zeit, bevor ich überhaupt Internetzugang hatte. 8-) Damals hatte ich auch keine Suizidgedanken.

Es sind auch solche "Ratschläge" weswegen ich eine Gynephobie entwickelte. Bevor ich hierherkam knallte es im Lesbenforum und ich wurde für 14 Tage wegen "Beleidigung" gesperrt, weil die Beiträge zu mir mich so wütend machten, dass ich meinem Ärger Luft machen musste und um mit diesen Frauen endgültig abzuschließen. Ich bezeichnete diese u.a. als Menschenverachterinnen. Ich denke ich kann mit solchen Frauen keinen Frieden schließen. Ich bezeichnete sie sogar als den Tod. "Ihr seid der Tod, ihr tötet jedes Leben. Wo ihr wohnt werde ich niemals wohnen. Ich werde niemals eure Frau." Ich weiß nicht wie das zu lösen ist. Höchstens durch eine Frau, die nicht so ist und die mich mag. Die Therapeutin lehnte weiteren Kontakt zu mir ab. Es überforderte sie. Vor allem auch emotional.
w82nrw

Re: Gynephobie?

Beitrag von w82nrw »

Human hat geschrieben:Es sind auch solche "Ratschläge" weswegen ich eine Gynephobie entwickelte
Verstehe ich das richtig?

Der Ratschlag bei Suizidgedanken professionelle Hilfe zu suchen, führt bei dir zu einer Gynäkophobie?
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

Mark29 hat geschrieben:
Human hat geschrieben:Ich stelle einer Frau eine Frage. Ich erhalte keine Antwort. Sie ignoriert mich als hätte ich nicht gesprochen als wäre ich nicht da.

So werde ich von Frauen gedemütigt. Vielleicht lege ich ein Gelübde ab, mit niemandem mehr zu sprechen.
Mich würde mal interessieren was das für eine spezielle Situation war in der du da ignoriert wurdest. Kannte dich diese Person oder war das eher ein zufälliges ansprechen?
Das ist mir mindestens zweimal passiert. Leider bleiben die negativen Erlebnisse viel stärker im Gedächtnis und haben mehr negativen Einfluss. Die guten Erlebnisse gehen bei mir schon fast unter. Es ist schon so, dass bei mir meine ganze Vergangenheit meine Reaktion auf diese Erlebnisse mitbeeinflusst. Einfach die Tatsache, dass Frauen und Mädchen insgesamt zu wenig Interesse an mir gezeigt haben. Und dass das irgendwie auch demütigend war. Auch die wenigen Treffen mit Lesben.

Das zweite Mal war erst neulich. Die Frauen kannten mich nicht. Das war im Fitnessstudio. Das andere Mal letztes Jahr in einem Seminar.

Ich fand beide sowieso abstoßend. Ich finde es schlimm wenn ich das Gefühl habe, dass Frauen denken sie wären mir überlegen und könnten mich ignorieren oder respektlos sein. Das ist einfach nur eklig. Ich bin froh, dass es mir nicht oft passiert. Wenn ich häufiger versuchen würde normal zu sein und small talk zu halten würde ich das vielleicht öfter erleben. Ich fühle mich dann klein und naiv. Und verletzt.
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

w82nrw hat geschrieben:
Human hat geschrieben:Es sind auch solche "Ratschläge" weswegen ich eine Gynephobie entwickelte
Verstehe ich das richtig?

Der Ratschlag bei Suizidgedanken professionelle Hilfe zu suchen, führt bei dir zu einer Gynäkophobie?
nein, du verstehst mich nicht.
Human

Re: Gynephobie?

Beitrag von Human »

Jembo hat geschrieben:
Fragende hat geschrieben:Du scheinst ja ganz ordentlich zu leiden. Wäre da nicht eine Geschlechtsumwandlung angezeigt? So, wie es ist, kommst du ja mit deinem Leben wohl nicht besonders gut klar. Und du denkst doch auch selber so - oder?
So einfach ist das mit Geschlechtsumwandlungen ja auch nicht, und es wird wohl inzwischen angezweifelt, ob's überhaupt Sinn macht.
Mir würde es helfen, weil ich dann endlich schwul sein könnte. :D Allerdings ist das auch schwer ohne Penis. Und dann würde ich die ganzen Kränkungen und Ablehnungen eben durch Schwule erfahren. :hammer: Und außerdem hätte ich Angst, dass ich dann gar keine Chance mehr hätte bezüglich Frauen bzw eigentlich, dass ich das hinterher als Entwürdigung empfinden würde und als Gewaltakt. Von Ärzten auch. Und deshalb ist das Bodybuilding vielleicht eine gute Lösung, weil das selbstbestimmt ist und den Körper nicht dauerhaft kaputtmacht wie eine Operation und Testosteronspritzen. Vielleicht ist es auch nur der Einstieg zur Geschlechtsumwandlung. Das kann ich heute nicht sagen.

Ich bin zwei-geschlechtlich. Und im Grunde möchte ich die Balance halten und von beiden Geschlechtern möglichst die besten Eigenschaften verkörpern. Das wäre mein eigentliches Ziel. Und wenn niemand auf meiner Seite steht, muss ich das wohl alleine schaffen.

Ich stelle mir auch vor, dass ich als Mann/Transmann von Frauen mit mehr Respekt behandelt würde (d.h. sie würden mir keine Gewalt mehr antun mit ihren Pathologisierungen und mir mein Menschsein absprechen) und außerdem wäre klar, dass ich nicht zu ihnen gehöre. :dont: Ich denke es würde meine Gynephobie deutlich verringern bzw. überflüssig machen. Ich wäre dann auf Männer fokussiert, denke ich. Und dann hätte ich mit ihnen die Probleme vermute ich. Der einzige Pluspunkt wäre, dass ich dann endlich zu einer gesellschaftlichen Gruppe, nämlich zu den Transmännern gehören würde. Ich hätte gleichzeitig eine Identität, Vorbilder und einen Platz in dieser Welt. Ist das nicht wunderbar!? :tanzen:
w82nrw

Re: Gynephobie?

Beitrag von w82nrw »

Human hat geschrieben:
w82nrw hat geschrieben:Verstehe ich das richtig?

Der Ratschlag bei Suizidgedanken professionelle Hilfe zu suchen, führt bei dir zu einer Gynäkophobie?
nein, du verstehst mich nicht.
Aufgrund welcher Ratschläge hast du eine Gynophobie entwickelt?