Humans Need Not Apply

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Doctor Rock

Humans Need Not Apply

Beitrag von Doctor Rock »

Hallo zusammen,

ich möchte hier ein Thema ansprechen, welches, wie ich vermute, viele von uns noch etwas angehen wird: Automation
Genauer gesagt: was passiert mit den Menschen und den Gesellschaften die sie bildet, wenn menschliche Arbeitskraft durch fortschreitende Automation (ich denke hier zum Beispiel an selbstfahrende KFZ) immer stärker zurückgedrängt wird, einfach aus dem Grunde, weil menschliche Arbeitskraft gegen maschinelle kaum ankommen kann.

Der Gedanke ist für mich insofern verlockend, als dass ich darin eine Befreiung des Menschen sähe. Wer für seine Existenz keiner Erwerbsarbeit nachgehen muss, hat Kopf und Hände frei, Ideen zu entwickeln und sie zu verwirklichen, die potentiell auch der Gemeinschaft von Nutzen sein können (aber meiner Meinung nach nicht müssen, einfach in den Tag hineinzuleben ist erlaubt). Man wäre schlichtweg nichtmehr darauf angewiesen, seinem Chef für mehrere Stunden am Tag praktisch zu gehören.

Andererseits wäre eine solche Gesellschaft darauf angewiesen, dass sich genug Leute für den Aufbau und Erhalt der Infrastruktur freiwillig finden liessen. Und auf Menschen, die diese Leute ausbilden.

Und wie ginge man mit den Wanderungsbewegungen um, die eine solche Entwicklung an einem bestimmten Ort der Erde vermutlich auslösen würde? Einfach die Grenzen dicht machen?

Dies sind soweit erst einmal meine Gedanken zu dem Thema, dich ich derzeit ausformulieren kann. Ich bin auf eure gespannt.

Zum Abschluss noch ein zu diesem Thema interessantes Video:

https://www.youtube.com/watch?v=7Pq-S557XQU

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Felis_Silvestris
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Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Felis_Silvestris »

Warum sollte dich Firma X die die Roboter baut erhalten wollen damit du deine Freizeit wie auch immer verbringen kannst?
Die große Liebe ist wie ein 6er im Lotto - es gehört viel Glück dazu. Aber man sollte nicht auch noch warten, bis einem jemand den Lottoschein schenkt...

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zebulon

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von zebulon »

Ich arbeite im Maschinen- und Anlagenbau und ich kann behaupten, dass es noch sehr sehr sehr sehr sehr lange Zeit dauern wird, bis sich Maschinen selber bauen und diese dann die Produkte herstellen, die die Menschen dann verbrauchen dürfen, einfach weil z.B. die Sensorik noch lange nicht so weit ist, die notwendig wäre um Halbzeuge und Produkte sicher, aber der Situation angepasst handzuhaben. Das trifft auf fast unendlich viele Prozesse zu.

Über selbstfahrende Autos kann ich nur lachen, denn die sind ein Widerspruch in sich. Anstatt sich in ein selbstfahrendes Auto zu setzen kann man auch mit der Bahn fahren, denn die fährt auch irgendwie selbst ... von meinem Standpunkt aus gesehen, der sich ja mit der Bahn mitbewegt. Das selbstfahrende Auto ist wie ein sich selbst erhaltender und verstärkender Prozess. Keine Sau braucht das wirklich, aber weil jeder darüber redet entwickelt jetzt jeder Automobilkonzern daran herum weil sie demonstrieren wollen, wie hoch doch ihre Entwicklungskompetenz ist. Reines Marktgeschrei!

Was macht ein selbstfahrendes Auto eigentlich den ganzen Tag, wenn keiner drin sitzt? Dem muss doch langweilig sein wie Sau? :mrgreen:

Nee, nee, uns wird die "Hand"arbeit so schnell nicht ausgehen. Uns könnte höchstens passieren, dass die Chinesen in Zukunft alles für uns herstellen! ;)
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Wolleesel
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Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Wolleesel »

Freiheit für den Strohmann
Automobilist

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Automobilist »

Selbstfahrende Autos wird es nie geben.Aber das macht ja nichts....auch mit Elektrofahrzeugen ist man schon wieder fast so weit wie 1903 und posaunt das auch noch pfauenmäßig hinaus...Man wird an den gleichen Parametern scheitern wie in den 20ern; das stört aber nicht : Hauptsache, man hat genug Steuergeld verplempert und dem Publikum ein neues(altes)Theaterstück wieder vorgesetzt. Ansonsten : Schöne Grüße von Fritz Lang - Metropolis....
Nonkonformist

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Nonkonformist »

Ich fand, wann meine mutter gestorben ist, beim leerräumen der wohnung ein altes magazine aus
den spät 6oern.

Es handelte von automatisierung und das jahr 2000.

Der vorhersage war, das computer und machinen uns die arbeit übernehmen, und das wir
für das gleiche gehalt nur noch wenigen stunden die woche arbeiten müßten.
Der naive author hatte da gemeint das firmen uns für faullenzen bezahlen würden...

Der realität ist, das automatisierung viele arbeitsplätze verschwinden ließ, das überstunden
mittlereweile normal sind, und das es viel mehr arbeitslosigkeit gibt als in den 60ern.

Automatisieren heißt einfach die produktionskosten verringern und arbeitsplätze zerstören.
Es gibt einfach immer den konkurrenz, den wettbewerb, und artikel noch billiger verkaufen;
zum beispiel waren fernsehgeräte in den 70ern viel teuerer als die es jetzt sind.
Und was nicht automatisiert werden kann, wird nach billigländern wie China oder Indien
ausgelagert.

Ich bin kein fan von den ganzen automatisierung.
Es hat auch meine branche, der trickfilm, zo ziemlich zerstört.
Klar, mit computerprogramme wie Flash kann man viel billiger und schneller trickfilm produzieren.
Sieht leider auch so aus wie der letzte scheißdreck.....
Olegsson

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Olegsson »

zebulon hat geschrieben:Ich arbeite im Maschinen- und Anlagenbau und ich kann behaupten, dass es noch sehr sehr sehr sehr sehr lange Zeit dauern wird, bis sich Maschinen selber bauen und diese dann die Produkte herstellen, die die Menschen dann verbrauchen dürfen, einfach weil z.B. die Sensorik noch lange nicht so weit ist, die notwendig wäre um Halbzeuge und Produkte sicher, aber der Situation angepasst handzuhaben. Das trifft auf fast unendlich viele Prozesse zu.
Usch ...da kommt in den nächsten Jahren sehr viel.
Service orientierte Architekturen und intelligente Produktionssysteme, automatische Fehlererkennung und Korrektur etc.
3D Printer läuten gerade die nächste Generation der Produktion ein.
Ich bin zwar noch Student, aber den Bachelor in Elektrotechnik und Automatisierungstechnik habe ich schon ein paar Jahre. Es ist also genau mein Gebiet, die Automatisierung umzusetzen.
Ich habe in den letzten Jahren, in ein paar Projekten, einiges an Software zum Thema intelligente Fertigung geschrieben und auch etliches in der Forschung gesehen.
Die nächste Revolution in dem Gebiet steht definitiv an.
Handarbeit wird wahrscheinlich nicht aussterben, aber das Gefälle zu den Billiglohnländern wird abbauen und auch die werden früher oder später auf Automatisierung setzen.
Auch ist Gedankenarbeit nicht vor Automatisierung gefeit, es werden so viele Softwaren geschrieben, die Verwaltungsaufgaben aber auch Planung abnehmen. Die Abstraktionsebene nimmt in Sachen Software immer mehr zu, so dass der Mensch immer weniger komplizierte Denkaufgaben zu erledigen hat (z.B. Hardwaredesign von Mikroprozessoren mit VHDL etc.).
Nonkonformist hat geschrieben:Automatisieren heißt einfach die produktionskosten verringern und arbeitsplätze zerstören.
Es gibt einfach immer den konkurrenz, den wettbewerb, und artikel noch billiger verkaufen;
Das sehe ich naturgemäß ganz anders. Es wird nicht zerstört, sondern es finden Verschiebungen der Kompetenzen statt.
Der niedrig qualifizierte Mensch am Fließband wird zwar durch einen Roboter ersetzt, ABER es wird nun ein hoch qualifizierter Mensch gebraucht, der den Roboter programmiert und überwacht etc. Das Auslagern wird nicht ewig weitergehen können, da sich die Niveaus irgendwann angleichen. Die Qualität ist in den meisten Fällen der menschlichen Handarbeit weit überlegen. Und manchmal geht die Umstellung auf Maschinen mit höheren Kosten einher ...wobei aber eben die Qualität steigt.

Das wirkliche Problem hinter vielen Änderungen ist nicht die Automatisierung, sondern die rein Gewinn orientierte Politik vieler Unternehmen. Aber auch das wird so nicht ewig weitergehen können.
Kief

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Kief »

Olegsson hat geschrieben:Das sehe ich naturgemäß ganz anders. Es wird nicht zerstört, sondern es finden Verschiebungen der Kompetenzen statt.
Der niedrig qualifizierte Mensch am Fließband wird zwar durch einen Roboter ersetzt, ABER es wird nun ein hoch qualifizierter Mensch gebraucht, der den Roboter programmiert und überwacht etc. Das Auslagern wird nicht ewig weitergehen können, [ ... ]
Das wirkliche Problem hinter vielen Änderungen ist nicht die Automatisierung, sondern die rein Gewinn orientierte Politik vieler Unternehmen. Aber auch das wird so nicht ewig weitergehen können.
Wie sieht es denn quantitativ aus?

Glaubst Du, dass der 10 Menschen ersetzende Roboter auch von 10 Technikern entworfen, gebaut und gewartet wird? Dass den Menschen dieselbe Menge Geld ausbezahlt wird?

Womoeglich haben die Individuen aufgrund ihrer anspruchsvolleren Kenntnisse ein hoeheres Gehalt, es werden aber garantiert weniger Individuen sein, deutlich weniger, denn die Firmen wollen im Endeffekt weniger zahlen.

Ja, die gewinnorientierte Politik wird nicht ewig so weitergehen, nur bis dahin werden immer weniger Menschen in Arbeit sein.


CU, Kief
IronAngel

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von IronAngel »

Automobilist hat geschrieben:Selbstfahrende Autos wird es nie geben.Aber das macht ja nichts....auch mit Elektrofahrzeugen ist man schon wieder fast so weit wie 1903 und posaunt das auch noch pfauenmäßig hinaus...Man wird an den gleichen Parametern scheitern wie in den 20ern; das stört aber nicht : Hauptsache, man hat genug Steuergeld verplempert und dem Publikum ein neues(altes)Theaterstück wieder vorgesetzt. Ansonsten : Schöne Grüße von Fritz Lang - Metropolis....
Wenn du dich da mal nicht täuschst.
Technische Fortschritte verlaufen exponentiell. Zuerst sehr langsam, dann schneller und irgendwann kommt der Punkt, wo es explodiert.
Tesla verkauft jetzt schon mehr Limousinen in den USA als Mercedes, Audi oder BMW. ich bin schon auf die Probefahrt im Model S gespannt.
Der Nissan Leaf ist das meistverkaufte E-Auto der Welt und kommt demnächst mit mehr Reichweite. (bis zu über 500 KM)
Die Industrie wird sich bald extrem verändern und einige wird es hart treffen, wenn sie nicht daran arbeiten.

Nokia und Kodak waren zwei Konzerne, die auf ihrem Gebiet den Markt dominierten und sich für unbesiegbar hielten. Dann haben sie die Zeichen der Zeit ignoriert und sind weg vom Fenster. ;)
Olegsson

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Olegsson »

Kief hat geschrieben:Glaubst Du, dass der 10 Menschen ersetzende Roboter auch von 10 Technikern entworfen, gebaut und gewartet wird? Dass den Menschen dieselbe Menge Geld ausbezahlt wird?
Es ist natürlich eine Milchmädchenrechnung aber durchaus möglich.
Milchmädchenrechnung weil der Roboter in einem Betrieb 10 Leute ersetzen würde ...aber dann wahrscheinlich in Serie gebaut wird und dadurch in anderen Betrieben das selbe geschieht.
Aber natürlich wird der Roboter viele Arbeitsplätze schaffen, Maschinenbauer für Entwicklung der Hardware, Programmierer für die Software, Simulation, Analyse, den Support für Fehler ...neu Entwicklungen etc.
Mal am Beispiel eines Kuka Roboters, da leben gleich mehrere Firmen von z.B. Lenze, die die Antriebe und Servoumrichter dafür herstellen, andere für die Leitsysteme, Kamerasysteme, Roboterwerkzeuge, Agentensysteme, Kompressoren usw. usw.
Da entwickeln sich ganze Bäume von Unternehmen, die alle Arbeitsplätze schaffen. Das darf man nicht unterschätzen.
Januar

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Januar »

Olegsson hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Glaubst Du, dass der 10 Menschen ersetzende Roboter auch von 10 Technikern entworfen, gebaut und gewartet wird? Dass den Menschen dieselbe Menge Geld ausbezahlt wird?
Es ist natürlich eine Milchmädchenrechnung aber durchaus möglich.
Milchmädchenrechnung weil der Roboter in einem Betrieb 10 Leute ersetzen würde ...aber dann wahrscheinlich in Serie gebaut wird und dadurch in anderen Betrieben das selbe geschieht.
Aber natürlich wird der Roboter viele Arbeitsplätze schaffen, Maschinenbauer für Entwicklung der Hardware, Programmierer für die Software, Simulation, Analyse, den Support für Fehler ...neu Entwicklungen etc.
Mal am Beispiel eines Kuka Roboters, da leben gleich mehrere Firmen von z.B. Lenze, die die Antriebe und Servoumrichter dafür herstellen, andere für die Leitsysteme, Kamerasysteme, Roboterwerkzeuge, Agentensysteme, Kompressoren usw. usw.
Da entwickeln sich ganze Bäume von Unternehmen, die alle Arbeitsplätze schaffen. Das darf man nicht unterschätzen.

Ja, es sind viele Firmen am Bau der Roboter beteiligt. Aber die Roboter ersetzen die Leute, die vorher die einfachen Tätigkeiten ausgeübt haben. Daher würde ich sagen, dass die Automatisierung dazu führt, dass die "einfachen" Arbeiten immer weniger werden.

Es werden aber nicht gleich viel entsprechende neue hochqualifizierte Stellen geschaffen, denn: Ist der Roboter einmal gebaut, entwickelt, etc, braucht er nur noch Mitarbeiter, die sich um die Wartung etc kümmern. Und das nur zu bestimmten Zeiten. D.h. die Wartung kann von wenigen Leuten übernommen werden. Die Mitarbeiter die den Roboter entwickelt haben werden zu dem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht.
Automobilist

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Automobilist »

@ Iron Angel : Daran glaube ich dennoch nicht. Erleben werde ich das sowieso nicht mehr, aber vielleicht werde ich Gelegenheit haben, mich in meinem Grabe zu amüsieren. Technischer Fortschritt - na schön, aber Physik und Chemie lassen sich nun einmal nicht betrügen. Es wäre gut, wenn die Leute heutzutage solche Binsenweisheiten verinnerlichten...Die Reichweitenangaben für " Elektroautos " sind vermutlich ebenso verläßlich, wie die Kraftstoffverbrauchsangaben...Zumindest wußte ich nicht, daß es mindestens 350 km lange Gefällestrecken gibt....Diesen Ansatz hat man 4 Mal gemacht; jedesmal war es eine Sackgasse. Und da das unselige Prestigedenken auch noch mitspielt, wird es eben die fünfte Sackgasse.Geringere Absatzzahlen von " Mercedes " und Co. sind nicht zwangsläufig ein Gegenbeispiel...ich würde sowas nicht einmal geschenkt haben wollen; vielleicht, weil ich fast 2 Mio.km mit allen möglichen Modellen dieser " Qualitätsprodukte " fahren mußte. Verzichte dankend...
Leontes

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Leontes »

Doctor Rock hat geschrieben:Der Gedanke ist für mich insofern verlockend, als dass ich darin eine Befreiung des Menschen sähe. Wer für seine Existenz keiner Erwerbsarbeit nachgehen muss, hat Kopf und Hände frei, Ideen zu entwickeln und sie zu verwirklichen, die potentiell auch der Gemeinschaft von Nutzen sein können (aber meiner Meinung nach nicht müssen, einfach in den Tag hineinzuleben ist erlaubt). Man wäre schlichtweg nichtmehr darauf angewiesen, seinem Chef für mehrere Stunden am Tag praktisch zu gehören.
Letztlich wird es so kommen und unser heutiges Wirtschaftssystem sowie Geld werden ihre Bedeutung verlieren. Allerdings ist unsere Welt nicht perfekt und es wird viele geben - insbesondere die heute Reichen und Mächtigen, die sich an das Alte klammern. Die Zeiten des Umbruchs werden brutal sein und viele Menschen ihre Arbeit verlieren und ohne Perspektive auf die Straße gesetzt werden. Soziale Unruhen erwachsen und daraus resultiert mit etwas Glück vielleicht ein vernünftiges Umdenken unserer Gesellschaft. Da es diese Phase des Umbruchs zu überwinden gilt, freue ich mich nur bedingt über die zunehmende Automatisierung, letztlich ist sie aber unausweichlich.
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Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von NBUC »

Wer ist denn "von der Erwerbsarbeit befreit"?

Es werden grundsätzlich immer Arbeiter notwendig sein, um die für die Technik notwendige Infrastruktur zu sorgen und auch so einige Jobs, welche nicht komplett automatisiert werden können.

Im Moment sehe ich primär den Ruf der assozial Faulen nach "lass doch die anderen arbeiten".
Und kommt nicht aus derselben Ecke der Ruf nach mehr zugewanderten "Facharbeitern"?

Das ist sicher keine brauchbare Grundlage zu einer Neuordnung der wirtschaftlichen Ordnung.

Letztlich wird immer nur ein Dummer gesucht, der dann für den "politisch fortschrittlichen Grundrechteinhaber" ranschafft.

Warum hat denn z.B. bisher keiner ein nicht von außen gefüttertes Grundeinkommen mal ausprobiert, quasi als Verein? Dabei wäre das noch viel einfacher als bei einer Gesamtgesellschaft, da auf deren Infrastruktur ja zurück gegriffen werden kann.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Kief

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Kief »

NBUC hat geschrieben:Warum hat denn z.B. bisher keiner ein nicht von außen gefüttertes Grundeinkommen mal ausprobiert, quasi als Verein? Dabei wäre das noch viel einfacher als bei einer Gesamtgesellschaft, da auf deren Infrastruktur ja zurück gegriffen werden kann.
Weil es dazu ein autark-stabiles Wirtschaftssystem braucht.
Also eine Menschengruppe, die zum Beispiel ueber eigenes Ackerland bzw. Nahrungsmittelversorgung verfuegen.
Und die sich eine Kofrontation mit der Deutschen Bank und dem Waehrungsmonopol leisten koennen.

Sobald ein solcher Ansatz wirtschaftlich stabil wird, und dem Waehrungsmonopol gefaehrlich wird, wird das ploetzlich mit der Macht des Staerkeren (Militaer/Justiz) unterbunden.

So sind statistische Beweise schwer sammelbar ...


CU, Kief
Olegsson

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Olegsson »

Januar hat geschrieben:Es werden aber nicht gleich viel entsprechende neue hochqualifizierte Stellen geschaffen, denn: Ist der Roboter einmal gebaut, entwickelt, etc, braucht er nur noch Mitarbeiter, die sich um die Wartung etc kümmern. Und das nur zu bestimmten Zeiten. D.h. die Wartung kann von wenigen Leuten übernommen werden. Die Mitarbeiter die den Roboter entwickelt haben werden zu dem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht.
:lol: Tolles Argument ...nur leider weit von der Realität entfernt und falsch.
Wenn das so wäre, wäre sowohl die Roboter Sparte von Mitsubishi als auch Kuka längst pleite. Aber sie boomen, bauen fleißig Roboter und beschäftigen viele Ingenieure. Es ist nämlich nie ausgeplant. Auch boomen die Roboter-Plagiatfirmen aus Italien, China und den Emiraten.
Man muss ganz klar auch bedenken, dass die durch Roboter ersetzten Arbeitsplätze, ohne den Roboter wohl ins Ausland verlagert worden wären.
So gesehen sorgen Roboter dafür, dass deutsche Arbeitskraft nicht einfach abwandern, sondern umstrukturiert im Land gehalten wird.

Man muss ganz klar sagen, dass Roboter nur einen Bruchteil der Automatisierung stellen und eigentlich immer Funktionen erledigen, die Menschen nur bedingt zumutbar sind. Bei VW dürfen Menschen z.B. auf Dauer keine Lasten größer 5kg heben. Auch gibt es Arbeitsrotationen, da Menschen einfach nicht auf Dauer ein und die selbe Bewegung ausüben können, ohne „verrückt“ zu werden.
In den meisten Firmen werden Roboter nur dort eingesetzt, wo es nicht anders geht. Wenn man wollen würde, könnte man aber viel viel mehr Tätigkeiten durch Roboter ausführen lassen.
Abseits der Roboter steckt Automatisierung eigentlich schon überall ...und es gibt gar kein Zurück.
Entweder man passt sich an oder man bleibt auf der Strecke, denn aufhalten lässt es sich nicht.
Und es ist letztendlich, tatsächlich eine Erleichterung und Bereicherung für die Produktion.
Reni

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Reni »

Olegsson hat geschrieben:
Januar hat geschrieben:Es werden aber nicht gleich viel entsprechende neue hochqualifizierte Stellen geschaffen, denn: Ist der Roboter einmal gebaut, entwickelt, etc, braucht er nur noch Mitarbeiter, die sich um die Wartung etc kümmern. Und das nur zu bestimmten Zeiten. D.h. die Wartung kann von wenigen Leuten übernommen werden. Die Mitarbeiter die den Roboter entwickelt haben werden zu dem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht.
:lol: Tolles Argument ...nur leider weit von der Realität entfernt und falsch.
Wenn das so wäre, wäre sowohl die Roboter Sparte von Mitsubishi als auch Kuka längst pleite. Aber sie boomen, bauen fleißig Roboter und beschäftigen viele Ingenieure. Es ist nämlich nie ausgeplant. Auch boomen die Roboter-Plagiatfirmen aus Italien, China und den Emiraten.
Man muss ganz klar auch bedenken, dass die durch Roboter ersetzten Arbeitsplätze, ohne den Roboter wohl ins Ausland verlagert worden wären.
So gesehen sorgen Roboter dafür, dass deutsche Arbeitskraft nicht einfach abwandern, sondern umstrukturiert im Land gehalten wird.

Man muss ganz klar sagen, dass Roboter nur einen Bruchteil der Automatisierung stellen und eigentlich immer Funktionen erledigen, die Menschen nur bedingt zumutbar sind. Bei VW dürfen Menschen z.B. auf Dauer keine Lasten größer 5kg heben. Auch gibt es Arbeitsrotationen, da Menschen einfach nicht auf Dauer ein und die selbe Bewegung ausüben können, ohne „verrückt“ zu werden.
In den meisten Firmen werden Roboter nur dort eingesetzt, wo es nicht anders geht. Wenn man wollen würde, könnte man aber viel viel mehr Tätigkeiten durch Roboter ausführen lassen.
Abseits der Roboter steckt Automatisierung eigentlich schon überall ...und es gibt gar kein Zurück.
Entweder man passt sich an oder man bleibt auf der Strecke, denn aufhalten lässt es sich nicht.
Und es ist letztendlich, tatsächlich eine Erleichterung und Bereicherung für die Produktion.
Bei mir saugt der Roboter Staub :)
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Mannanna
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Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Mannanna »

zebulon hat geschrieben:
Über selbstfahrende Autos kann ich nur lachen, denn die sind ein Widerspruch in sich. Anstatt sich in ein selbstfahrendes Auto zu setzen kann man auch mit der Bahn fahren, denn die fährt auch irgendwie selbst ... von meinem Standpunkt aus gesehen, der sich ja mit der Bahn mitbewegt. Das selbstfahrende Auto ist wie ein sich selbst erhaltender und verstärkender Prozess. Keine Sau braucht das wirklich, aber weil jeder darüber redet entwickelt jetzt jeder Automobilkonzern daran herum weil sie demonstrieren wollen, wie hoch doch ihre Entwicklungskompetenz ist. Reines Marktgeschrei!
Glaube ich nicht. Das selbstfahrende Auto wird kommen und wird auch gekauft werden.
Im gegensatz zu Bus und Bahn braucht man sich nicht drum zu kümmern, wie man zur Haltestelle/Bahnhof kommt und man bestimmt die Abfahrtszeit immer noch selber. Und ein Auto ist auch immer noch ein Statussymbol.
Außerdem werden selbstfahrende Autos evtl. auch sicherer sein als die heutigen. Man setzt sich ja bloß noch rein, sagt dem Navi, wo man hin will und los geht's. Dank Sensorik hält der Wagen jeden Sicherheitsabstand ein, überschreitet nie die Geschwindigkeit, wird bei Regen/Nebel/Schnee/Frost langsamer, es gibt keine riskanten Überholmanöver... Nur wenn der Fahrer partout will, schaltet er dann eben auf herkömmliche Steuerung um. Lohnt ja nicht, einen Porsche zu kaufen, wenn das Fahrgefühl das gleiche ist wie in einem VW Polo. Wenn es dann einen Unfall gibt, muß der Fahrer eben beweisen, daß er nicht Schuld hat. Oder die Versicherung muß bloß noch die Hälfte zahlen, wenn der Fahrer selber fährt. Irgendwas wird man sich da schon ausdenken...
Evrl darf man dann auch betrunken im Wagen sitzen, weil ja eben der Wagen fährt und nicht man selber.
Wird noch so 15 bis 20 Jahre dauern, aber kommen tut's gewiß.

Und von wegen "brauchen oder nicht brauchen": Wozu braucht ein Auto elektrisch verstellbare Außenspiegel oder elektrische Fensterheber? Ging früher ja auch ohne. Trotzdem hat das heute jeder Wagen. Technik geht halt immer weiter, wie Evolution. Und wenn's erstmal da ist, wollen's die Leute auch haben.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Kief

Re: Humans Need Not Apply

Beitrag von Kief »

Mannanna hat geschrieben:Technik geht halt immer weiter, wie Evolution. Und wenn's erstmal da ist, wollen's die Leute auch haben.
Ehrlich gesagt gibt es vieles, was ich ausdruecklich NICHT will.
Leider kann ich das nicht immer vermeiden.

Moderne Commmunities, ohne dass meine Daten missbraucht werden duerfen, das gibt es nicht.
Kann ich von Facebook, Skype und den neuesten Angeboten nicht erwarten, weil das alles dieselbe Gruetze ist.
Was dann noch an technisch brauchbaren Angeboten uebrig ist, ist entweder veraltet, miserabel entwickelt, oder einfach so gering verbreitet, dass es als Kontaktmedium zu vielen Leuten untauglich ist.

Ebenso wirst Du von deutschen Fahrzeugen wohl vieles als Standardausstattung mitbekommen, was man gar nicht mehr abwaehlen kann, wenn es einem missfaellt.
Oder schwachsinnige IT- oder Technikkonzepte (geplante Obszoleszenz) - wenn saemtliche marktdominierenden Anbieter sich in dem Schwachsinn angleichen, dann mangelt es halt an einem taugliches Angebot.


CU, Kief