Wenn ich noch einmal leben könnte...

[Antonia]

Hab ich schon mal vor fast 6 Jahren gepostet und fiel mir heute beim Aufräumen wieder in
die Hände...immer wieder schön und zum Nachdenken anregend....:


Wenn ich noch einmal leben könnte...

Im nächsten Leben würde ich versuchen,
mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht mehr so perfekt sein wollen.
Ich würde mich mehr entspannen.

Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht mehr so gesund leben.
Dafür hätte ich vielleicht ein paar wirkliche Probleme,
aber dafür weniger eingebildete.

Ich würde mehr riskieren, mehr reisen.
Ich bin einer von den Menschen gewesen, die nie ohne
Heißwassergerät, Regenschirm, Regenmantel, pp.
irgendwo hingegangen sind
Ich würde öfter Sonnenuntergänge betrachten
und in Flüssen schwimmen.

Ich war einer dieser Menschen gewesen,
die jede Minute ihres Lebens nützlich verbrachten
Freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal leben würde,
würde ich versuchen, viel mehr gute Augenblicke zu haben.
Denn aus diesen besteht das Leben:
nur aus Augenblicken - vergiss nicht den jetzigen!

Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Ich würde mehr mit Kindern spielen.
Ich würde öfter Gänseblümchen pflücken...

(von einer Amerikanerin aus "Reise des Erwachens")

[désespéré]

Antonia, Mensch! Warum machst' so ein traurigesThema auf?

Mal überlegen..... Es kommt drauf an WO und vor allem als WAS man nochmal leben könnte.

[Antonia]

Antonia, Mensch! Warum machst' so ein traurigesThema auf?

Es ist doch gut und sinnvoll, ab und an mal darüber nachzudenken, dass das Leben nicht endlos
ist und sich zu fragen, was man bereuen würde, wenn man im Sterben liegt und über sein
vergangenes Leben nachdenkt...

Meine Kollegin kam heute heulend ins Büro und teilte mir dann mit, dass ihr Vater unheilbar krank
ist. Und dann denkt man auch mal wieder über dieses Thema nach, das man immer so gerne verdrängt...

[Buham]

Ja, aber was nutzt es, jetzt irgendwelchen verpassten Chancen/Möglichkeiten/Entscheidungen im Leben nachzutrauern. Das führt letzlich nur dazu, dass man sich noch schlechter fühlt. Ich lebe lieber im Hier und Jetzt.

[Antonia]

Ja, aber was nutzt es, jetzt irgendwelchen verpassten Chancen/Möglichkeiten/Entscheidungen im Leben nachzutrauern. Das führt letzlich nur dazu, dass man sich noch schlechter fühlt. Ich lebe lieber im Hier und Jetzt.

Genauso war es ja auch gemeint, dass man eben mehr im Hier und Jetzt leben sollte,
also mehr den Augenblick leben sollte, damit man später nicht bereut, zu wenig gelebt zu haben
(was die Amerikanerin ja bereut) und zu wenig Risiken eingegangen ist. Also weniger zögern und
mehr wagen.

[désespéré]

Und dann denkt man auch mal wieder über dieses Thema nach, das man immer so gerne verdrängt...

Man verdrängt es viel zu oft. Da hast Du recht.

[Buham]

Ok, ich hab wohl den Ansatz des Threads falsch verstanden

[Canarias]

Man muss sich klar machen, dass wir genau jetzt die Möglichkeit haben, unser Leben so zu gestalten wie die Autorin es für sich anstreben würde, wenn sie nochmal die Möglichkeit hätte.

Ich bin überzeugt, dass das Gedicht gut ins Forum passt, weil viele hier Ängste haben (schlecht rational zu begründende) und vielleicht genau den kleinen Anstoß brauchen, um am Wochenende vielleicht ein schönes Erlebnis zu haben... an das sie gerne zurückdenken.

Daher: Danke, Antonia.

[Der Essi]

Ein schöner Text mit einer klaren, einfachen und wahren Aussage. Die Quelle ist unbekannt, oft wird er (in leicht abgewandelter Form) Jorge Luis Borges zugeschrieben.
Ich denke, der Text - der seit Ewigkeiten im Netz kursiert - ist deshalb so erfolgreich, weil man so leicht seine eigenen Wünsche hineinprojizieren kann. Jeder findet etwas darin, das er so nicht leben kann oder konnte, aber gerne täte oder getan hätte. Die Textaussage ist trivial im ursprünglichen Sinne dieses Wortes: für alle zugänglich.

ps. In meinem nächsten Leben würde ich viel weniger analysieren.

[Einsamer Igel]

In einem anderen Leben würde ich so tun, als wäre ich die, die ich immer sein wollte. Ich würde ihr Leben leben, ohne zaghaft und übertrieben ängstlich zu sein. Und so würde ich mehr ich sein.

[Einfach nur ich]

In einem anderen Leben würde ich so tun, als wäre ich die, die ich immer sein wollte. Ich würde ihr Leben leben, ohne zaghaft und übertrieben ängstlich zu sein. Und so würde ich mehr ich sein.

Warum in einem anderen Leben? Versuch's doch einfach mal in diesem, im Hier und Jetzt.

[Jared]

Um das mal wie Helmut Schmidt zu kommentieren: das ist eine rein theoretische Frage, die sich praktisch nicht ergibt

Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich alles wieder so machen. Denn ich bin mit mir selbst relativ zufrieden (abgesehen vom Thema AB), auch wenn manches hätte anders laufen können. Aber wenn man bei einem erneuten Versuch anders abbiegt, ist das keine Garantie dafür dass man richtig anbgebogen ist. Und der Ausgang wäre genau so ungewiss, wie die Zukunft des aktuellen Lebens ungewiss ist.

Ich halte es daher eher wie Albert Einstein: noch mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben

Oder wie Einfach nur ich es sieht: man kann auch jetzt sein Leben ändern. Dazu muss man es nicht noch einmal leben

[Asyndeton]

Antonia, wir haben das damals in der Schule im Englischkurs behandelt (also das englische Original) und ich fand es damals, als 18jährige, schon überaus ansprechend. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich Jahre später wieder über diese Zeilen gestolpert bin.
"I would eat more ice-cream and less beans"

Wäre ja mal eine Idee für einen kreativen Schreibwettbewerb, den Text fortzusetzen bzw. abzuwandeln.

[NBUC]

Mit den Kenntnissen von heute oder nur nach dem Kenntnisstand damals?

[Antonia]

Aus gegebenem Anlass hole ich den alten, nachdenklichen Thread mal wieder hervor.

Was würdet ihr anders machen, wenn ihr eine 2. Chance bekommen würdet?
Und was könnt ihr konkret jetzt noch ändern? Es ist nie zu spät für Veränderungen.

[Nemo]

Was würdet ihr anders machen, wenn ihr eine 2. Chance bekommen würdet?
Und was könnt ihr konkret jetzt noch ändern? Es ist nie zu spät für Veränderungen.

Oh, ähm...ich will lieber nicht nochmal leben

[Versingled]

Aus gegebenem Anlass hole ich den alten, nachdenklichen Thread mal wieder hervor.

Was würdet ihr anders machen, wenn ihr eine 2. Chance bekommen würdet?
Und was könnt ihr konkret jetzt noch ändern? Es ist nie zu spät für Veränderungen.

Es mag ja sein, dass es dafür nie zu spät ist. Nur wenn ich unter den gleichen Voraussetzungen aufwachsen würde würde sich auch nichts ändern. Bei den gleichen Eltern käme der gleiche Mist raus ...

[Nell The Sentinel]

Nur wenn ich unter den gleichen Voraussetzungen aufwachsen würde würde sich auch nichts ändern. Bei den gleichen Eltern käme der gleiche Mist raus ...

Dito.
Vielleicht würde ich mich aber schon früher um therapeutische Hilfe bemühen. Ich weiß nict, ob ich es beim zweiten Mal schaffen würde, schon eher mit dem Erwachsen werden anzufangen (das schaff ich ja heute noch nicht), aber sollte ich mich daran erinnern können, würde ich mich schulisch mehr anstrengen und mir rechtzeitig Gedanken darüber machen, wie ich mein Leben beruflich gestalten will.

[Automobilist]

Es hinge davon ab..in einer Zeit, wie der heutigen,möchte ich sicher nicht noch einmal leben. Es würde sich auch rein gar nichts ändern.(Prognosis)
Ich erkenne meine Fehler durchaus- nur bin ich platterdings nicht in der Lage, viel daran zu ändern.

[gybe]

Was würdet ihr anders machen, wenn ihr eine 2. Chance bekommen würdet?

Nicht immer so scheiß ängstlich zu sein.

Ich bemühe mich sehr in letzter Zeit, Dinge zu wagen, die vorher undenkbar waren. Aber der Erfolg will sich nicht einstellen. Wahrscheinlich bin ich zu alt und hätte viel früher damit anfangen sollen. Oder ich brauch mehr Geduld. Oder im schlimmsten Fall: die Ängste waren begründet.