Japan: Jugend ohne Sex

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS

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Django

Re: Japan: Jugend ohne Sex

Beitrag von Django »

Und die Henrys, die keine Festanstellung vorweisen können, werden in ihren Dreißigern mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent unverheiratet bleiben. Millionen Männer, ohne Chance auf eine Familie.
Das kann man ja fast auch auf die anderen Industienationen übertragen. Hinzu kommt, dass sich noch ein Akademiker-Proletariat bildet, welches selbst mit Job nicht die Kosten der Ausbildung (und die Opportunitätskosten) jemals herausholen wird.
Fast überall auf der Welt gilt die Jugend als kraftvolle Lebensphase, als Zeit des Aufbruchs. Die Jugend lebt vom Überschuss der Hormone, sie ist sorglos und mutig und sieht alles zum ersten Mal. Sie verkörpert das Neue, sie stürzt sich in Kriege und in die Erfahrung der Liebe. Forscher haben herausgefunden, dass wir uns besonders gut an Ereignisse erinnern, die wir in unseren Zwanzigern erlebt haben.

Aber Jugend ist nicht nur eine Art Triebverstärker, den die Natur uns schenkt. Junge Menschen, das zeigt das Schicksal Japans, brauchen das Gefühl, dass das Leben ihnen eine Chance gibt. Sie brauchen die Zukunft, um ihre Wette darauf zu platzieren. Wenn die Hoffnung auf einen Hauptgewinn schwindet, dann erstarren sie, und Panik überfällt sie.
Früher war das der Katalysator, quasi der soziale Sprengstoff aus dem gesellschaftliche Revolutionen gestartet wurden. Heute dagegen herrscht Agonie, energielose Teilnahmlosgkeit und Resignation bei den Betroffenen. So wie im Bericht beschrieben.

Die Forscher erwarten, dass demnächst ein japanisches Wort in die deutsche Sprache gelangt, vielleicht sogar in den Duden, so wie einst Karoshi – Tod durch Überarbeitung. Der neue Kandidat des Instituts, ein Exportprodukt des japanischen Stillstands, heißt Kodokushi – Tod in Einsamkeit.
mdma1984

Re: Japan: Jugend ohne Sex

Beitrag von mdma1984 »

Die meisten die das betrifft sind Männer und nach allem was ich bisher mitbekommen habe, interessiert sich für die Probleme der Männer niemand.... Sieht man auch hier, da wird man gleich als Jammerlappen disqualifiziert.... es sei denn, der ein oder andere bekommt ein komisches zucken in denn Augen und läuft mit einer geladenen Waffe durch die Fußgängerzone.... Naja, man kann dagegen auch gar nichts tun, weil dafür einfach die Solidarität fehlt.
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Mannanna
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Re: Japan: Jugend ohne Sex

Beitrag von Mannanna »

mdma1984 hat geschrieben:Die meisten die das betrifft sind Männer und nach allem was ich bisher mitbekommen habe, interessiert sich für die Probleme der Männer niemand.... Sieht man auch hier, da wird man gleich als Jammerlappen disqualifiziert.... es sei denn, der ein oder andere bekommt ein komisches zucken in denn Augen und läuft mit einer geladenen Waffe durch die Fußgängerzone.... Naja, man kann dagegen auch gar nichts tun, weil dafür einfach die Solidarität fehlt.
Anscheinend fallen die Japaner aber auch in alte Rollenbilder zurück:

"Fragt man Yuri und die anderen zurechtgemachten Frauen, weshalb sie dafür bezahlen, dass sie Gespräche mit Beamten führen dürfen, nennen sie alle ein Wort. Stabilität. Ihre Der-Mann-meines-Lebens-Fantasien haben die Gestalt unkündbarer Arbeitsverträge und regelmäßiger Gehaltszahlungen. Diese Fantasien erzählen von der Sehnsucht, das Leben einer versunkenen Epoche zu führen.
Zahlenmäßig unterlegen, ächzend unter der Erwartungslast der Eltern, richtet eine Generation ihre Partnerwahl an jener Zeit aus, in der die Alten von heute jung waren. In anderen Ländern gibt es Waren im Retro-Design für eine alternde Bevölkerung. In Japan, dem ältesten Land der Welt, gibt es Retro-Wünsche für die Jugend.
Auch früher schon führte in Japan der Weg zu Partnerschaft und Kindern über die Ehe. Aber die Zustimmung junger Japanerinnen zu dem Satz "Der Mann geht arbeiten, die Frau macht den Haushalt" steigt immer weiter an, je mehr die Chance abnimmt, dass dieser Traum sich erfüllt. Der abgesicherte, gut verdienende Mann ist zur knappen Ressource geworden, und der Wettkampf der Frauen um diese Ressource ist in vollem Gang. "

Zurück in die gute alte Zeit, wo der Mann wieder der maßgebliche Faktor im Leben ist und damit seine Befindlichkeiten wichtiger als die der Frau sind?

PS: Gibt's hier auch wen, der sich spät nachmitags gerne als Sachbearbeiter verkleidet? :shock:
PSPS: Beziehungs-Tamagotchi gibt's da auch schon...
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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mdma1984

Re: Japan: Jugend ohne Sex

Beitrag von mdma1984 »

Zurück in die gute alte Zeit, wo der Mann wieder der maßgebliche Faktor im Leben ist und damit seine Befindlichkeiten wichtiger als die der Frau sind?
der maßgebliche Faktor im Leben war immer die Familie, man muss ja nicht immer alles glauben was der Feminismus einem erzählt. Durch denn "Überfluss" an Arbeitskräften haben wir eine Konsumgesellschaft erschaffen die unnötig mehr produziert als eigentlich nötig. Nachhaltigkeit war gestern und das wird sich in Zukunft noch rächen. Die Jammerorgie der Wirtschaft über fehlende Fachkräfte ist eine Farce und treibt nur noch die Löhne weiter nach unten.
Ich wehre mich dagegen pauschal zu behaupten Männer würden sich auf Kosten von Frauen ein leichtes Leben gönnen, das war noch zu keiner Zeit so (Ausnahme evtl. das goldene Zeitalter nach dem zweiten Weltkrieg). Ansonsten ist es unglaublich demütigend, das auch noch vom eigenen Geschlecht zu hören, das meinte ich mit Fehlender Solidarität. Wir müssten zusammenhalten und nicht gegeneinander Arbeiten und es waren stets immer Männer die im Stande waren die Gesellschaft zu verändern.
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Mannanna
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Re: Japan: Jugend ohne Sex

Beitrag von Mannanna »

mdma1984 hat geschrieben: Wir müssten zusammenhalten und nicht gegeneinander Arbeiten und es waren stets immer Männer die im Stande waren die Gesellschaft zu verändern.
Ich bin gewiß kein Feminist, aber das mit der Veränderuung der Gesellschaft liegt ja nun mal daran, daß Frauen eben immer nur in der zweiten Reihe standen. Wer kein Wahlrecht hat, braucht eben in der Politik nicht mitmischen z.B.
Allerdings ist auch nicht zu übersehen: Wenn dann doch mal Frauen was zu sagen hatten (z.B. Elisabeth I, Katharina die Große, Madame Pompadour...), haben sie sich auch nicht anders verhalten als Männer.
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mdma1984

Re: Japan: Jugend ohne Sex

Beitrag von mdma1984 »

Ich bin gewiß kein Feminist, aber das mit der Veränderuung der Gesellschaft liegt ja nun mal daran, daß Frauen eben immer nur in der zweiten Reihe standen.
Das lag aber nicht an denn Männern sondern an denn Lebensumständen. Jetzt haben wir genug Sicherheit geschaffen das auch Frauen daran teilhaben können (Schutzräume würde man sagen).
Wer kein Wahlrecht hat, braucht eben in der Politik nicht mitmischen z.B.
Das Wahlrecht war früher auch nicht ohne, da ging es darum ob man in denn Krieg zieht oder nicht und wer hat sein Leben meistens im Krieg gegeben? Erinnern wir uns an die ersten Wahlen der Griechen, da ging es darum ob man gegen die Perser in denn Krieg zieht oder eben die Invasion zulässt. Später war das Wahlrecht auch an denn Wehrdienst gekoppelt, wer diesen geleistet hat konnte anschließend Wählen. Jetzt haben wir uns weiter entwickelt, ist doch gut, hab aber meiner Meinung nach nichts mit Unterdrückung zu tun.
Allerdings ist auch nicht zu übersehen: Wenn dann doch mal Frauen was zu sagen hatten (z.B. Elisabeth I, Katharina die Große, Madame Pompadour...), haben sie sich auch nicht anders verhalten als Männer.
Es ist wirklich egal wer da was entscheidet, sobald es um Handelswege, Geo- Strategische Entscheidungen geht, wird bzw. muss man Egoistisch handeln. Auch die Demokratie macht das, dafür braucht man nicht unbedingt Monarchen.

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