"Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
"Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Auch hier im Blauen nochmal als Empfehlung (vielleicht ist's für manch eine(n) hier ja interessant):
Gibt's heute um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen. Im TV ist die 60-minütige Version zu sehen. Im Social TV gibt's - wenn ich das bei Günther Jauch gestern richtig verstanden habe - eine längere, 90-minütige Version des Ganzen. 8)
Die Ausschnitte im Rahmen von Jauch's Talkrunde und aus dem MiMa(?) vermitteln sicherlich einen besseren Eindruck als die kurze Vorschau.
Eine nähere Beschreibung gibt's hier.
Gibt's heute um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen. Im TV ist die 60-minütige Version zu sehen. Im Social TV gibt's - wenn ich das bei Günther Jauch gestern richtig verstanden habe - eine längere, 90-minütige Version des Ganzen. 8)
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Hab gerade gelesen, dass in Norddeutschland die glücklichsten Leute wohnen,
also in Schleswig Holstein, Hamburg und Niedersachsen und besonders auf den
Nordseeinseln. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Gerade bei uns gibt's doch
am meisten Regen. Hätte da eher auf Süddeutschland, vor allem Freiburg mit
dem meisten Sonnenschein, getippt. Aber so kann man sich täuschen.
In Europa liegt Dänemark ganz vorne.
also in Schleswig Holstein, Hamburg und Niedersachsen und besonders auf den
Nordseeinseln. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Gerade bei uns gibt's doch
am meisten Regen. Hätte da eher auf Süddeutschland, vor allem Freiburg mit
dem meisten Sonnenschein, getippt. Aber so kann man sich täuschen.
In Europa liegt Dänemark ganz vorne.
Zwei Gefangene sahen durch's Gitter in die Ferne,
der eine sah nur Schmutz, der andere die Sterne.
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Warum?NorthernLights hat geschrieben:Das war mir schon immer klar.
Wir haben auch noch 5 Tage weniger Feiertage als die Bayern!!!
Also müssten die doch umso glücklicher sein, oder?
Und Dänemark geht gar nicht...da ist es doch im Winter schon mittags
dunkel. Oder liegt's daran, dass sie zum Ausgleich soviel saufen?
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Mich wundert das nicht. In Dänemark ist der gesellschaftliche Zusammenhalt viel ausgeprägter. Deutschland ist eher ein ungerechtes Land, in dem viele auf der Strecke bleiben. Zwar ist das Durchschnittsgehalt und Vermögen relativ hoch, aber wenn man sich den Median anschaut (also der Punkt an dem es genauso viele niedrigere Werte wie höhere Werte gibt) sieht die Sache schon wieder anders aus.
Die Liberalisierung des Arbeitsmarktes hat vor allem den Arbeitgebern geholfen, daher auch der große Exportüberschuss Deutschlands. Bei der Umverteilung von unten und der Mitte nach oben fällt sogar ziemlich viel weg, unser Wirtschaftssystem ist also weder fair, noch effizient.
Glück ist trotzdem eine sehr subjektive Sache. Jemand, der objektiv gesehen nix hat, kann glücklicher sein als jemand mit Haus, Job und Familie.
Die Liberalisierung des Arbeitsmarktes hat vor allem den Arbeitgebern geholfen, daher auch der große Exportüberschuss Deutschlands. Bei der Umverteilung von unten und der Mitte nach oben fällt sogar ziemlich viel weg, unser Wirtschaftssystem ist also weder fair, noch effizient.
Glück ist trotzdem eine sehr subjektive Sache. Jemand, der objektiv gesehen nix hat, kann glücklicher sein als jemand mit Haus, Job und Familie.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Vielleicht wegen der Nähe zu Dänemark. XDAntonia hat geschrieben:
In Europa liegt Dänemark ganz vorne.
Nee, mal Spaß bei Seite. Hat mich auch wirklich
überrascht (mit dem Wetter und so...).
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Interessanter Film!
So ein gemeinsames Wohnprojekt würde mich auch interessieren.
Bin auch mal gespannt, ob singen wirklich glücklicher macht.
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Bin auch mal gespannt, ob singen wirklich glücklicher macht.
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Cool: "Chor der Muffeligen" - ich glaub' da wär' ich sofort dabei!
Ich bin sehr überzeugt davon, dass das wirklich funktioniert.Antonia hat geschrieben:Bin auch mal gespannt, ob singen wirklich glücklicher macht.
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
NeC hat geschrieben:Cool: "Chor der Muffeligen" - ich glaub' da wär' ich sofort dabei!
Ich bin sehr überzeugt davon, dass das wirklich funktioniert.Antonia hat geschrieben:Bin auch mal gespannt, ob singen wirklich glücklicher macht.
Die Muffeligen sind tatsächlich glücklicher geworden.
Ich sollte unbedingt mal wieder in einen Chor eintreten!
Wobei ich persönlich finde, dass tanzen auch glücklich macht!
Hauptsache, man hat Spaß daran, was man macht.
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Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Auch wenn ich die Originalstudie/-untersuchung nicht kenne und somit keinen Literaturnachweis liefern kann:
Es ist bewiesen worden, dass sich bei Menschen, die gemeinsam im Chor singen, der Herzschlag während des Singens synchronisiert. Also mehrere Herzen im Gleichklang. Poetisch, oder?
Es ist bewiesen worden, dass sich bei Menschen, die gemeinsam im Chor singen, der Herzschlag während des Singens synchronisiert. Also mehrere Herzen im Gleichklang. Poetisch, oder?
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Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
So sucht sich jeder die Studie raus, die ihm gefällt
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/umfr ... 61879.html
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/umfr ... 61879.html
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Ich fand den Bericht über das Glück sehr interessant, kann aus eigener Erfahrung sagen, das Musik, egal ob Tanzen, Singen oder Musikinstrumente spielen großen Spass macht- und somit glücklich
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Ich habe den Bericht auch angeschaut. Ich fand ihn sehr interessant. Was für mich interessant ist ist, war die Sichtweise von Anke Engelke. Und auch der allgemeine Tenor.
Meine Beobachtungen:
Der Begriff Glück wird inflationär benutzt. Die Erwartungen steigen ins Unremessliche. Menschen vergleichen sich zu sehr mit anderen Menschen aus ihrer Umgebung. Vor allem fällt mir auf, dass die Erwartung besteht, dass das Leben geradelinig verläuft. Und auch dieses Innehalten was Anke potentiert. Ist Glück unbedingt mit diesem "Zen" gleich zu setzen?
Frieden mit sich selbst schließen, bedeutet für mich nicht nur Ruhe. Ich möchte keinen Stillstand. Abwesenheit von Sorgen bedeutet nicht unbedingt Glück. Frustration ist Motor der Entwicklung. Die Sachen, die gerade schief gehen mag ich. Ich genieße sie. Müssen wirklich alle "glücklich" und "zufrieden" sein. Was soll so schlecht sein an den traurigen Gesichtern? Gehört so was nicht zum Leben dazu.
Tempeldorfgeschichte fand ich interessant. Jedoch, das wäre mir zu viel. Ich könnte es mir besser vorstellen eine "Großfamilie" zu adoptieren. Dieses Händchenhalten am Morgen und Mensaessen fand ich too much.
Meine Beobachtungen:
Der Begriff Glück wird inflationär benutzt. Die Erwartungen steigen ins Unremessliche. Menschen vergleichen sich zu sehr mit anderen Menschen aus ihrer Umgebung. Vor allem fällt mir auf, dass die Erwartung besteht, dass das Leben geradelinig verläuft. Und auch dieses Innehalten was Anke potentiert. Ist Glück unbedingt mit diesem "Zen" gleich zu setzen?
Frieden mit sich selbst schließen, bedeutet für mich nicht nur Ruhe. Ich möchte keinen Stillstand. Abwesenheit von Sorgen bedeutet nicht unbedingt Glück. Frustration ist Motor der Entwicklung. Die Sachen, die gerade schief gehen mag ich. Ich genieße sie. Müssen wirklich alle "glücklich" und "zufrieden" sein. Was soll so schlecht sein an den traurigen Gesichtern? Gehört so was nicht zum Leben dazu.
Tempeldorfgeschichte fand ich interessant. Jedoch, das wäre mir zu viel. Ich könnte es mir besser vorstellen eine "Großfamilie" zu adoptieren. Dieses Händchenhalten am Morgen und Mensaessen fand ich too much.
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
das mit der kinderkrebsstation war heftig!
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Ich stimme Dir zu, dass man das Leben in schweren Zeiten genauso annehmen muß, wie in guten. Veränderungen und Tiefschläge gehören zum Leben dazu, genauso, wie Sonnenzeiten und sie können einen weiter bringen. Allerdings habe ich in den letzten Jahren im Leben einiger Menschen aus meinem Umfeld viele Tiefschläge mitbekommen. Wenn gar keine Sonne mehr aufgeht, wie soll man da noch mit einer positiven Einstellung den Tag beginnen? Und das über Jahre hinweg?kräuterfrau hat geschrieben:
Vor allem fällt mir auf, dass die Erwartung besteht, dass das Leben geradelinig verläuft. Und auch dieses Innehalten was Anke potentiert. Ist Glück unbedingt mit diesem "Zen" gleich zu setzen?
... Ich möchte keinen Stillstand. Abwesenheit von Sorgen bedeutet nicht unbedingt Glück. Frustration ist Motor der Entwicklung. Die Sachen, die gerade schief gehen mag ich. Ich genieße sie. Müssen wirklich alle "glücklich" und "zufrieden" sein. Was soll so schlecht sein an den traurigen Gesichtern? Gehört so was nicht zum Leben dazu.
Es ging bei den Menschen in meinem Umfeld auch um Krebserkrankungen, ich hätte gewünscht/ wünsche diesen Menschen für die kommende Zeit nur noch Sonne.superseele hat geschrieben:das mit der kinderkrebsstation war heftig!
Ein Innehalten und zur Ruhe kommen bewirkt oft einen Perspektivwechsel und gibt neue Energie-Entschleunigung kann man durchaus etwas Positives abgewinnen. Das geht auch unabhängig von Yoga usw.
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Janine: ich glaube, wir können uns auf ein gesundes Maß einigen.
Ich arbeite auf Onkologie/Palliativ Care im Krankenhaus. Für Erwachsene.
Mir begegnet im beruflichen Umfeld der Tod jeden Tag. Aber auch Sonne. Die Menschen, die sich damit auseinandergesetzt habe finden manchmal einen beachtlichen Frieden. Und geben den Tagen mehr Leben. Ich habe eine Großfamilie betreut in der Nacht wo der Famileinoberhaupt starb. Ich habe mich darum gekümmert, dass er nicht schmerzgeplagt wird, dass er nicht leidet, dass die Familie einen Raum für sich hat. Und ich habe ihn mehrmals gefragt ob das der Rahmen ist in dem er sterben möchte. Er bejahte.
Als mein Dienst(um 20.30Uhr) zu Ende war, hat mich die Famile gebeten mit ihnen zu bleiben und diesen Moment zu erleben. Ich blieb. Da war seine Ehefrau. Am nächsten Tag hätten sie ihren 57. Hochzeitstag gehabt. Dabei waren auch 3 Kinder mit jeweils Ehegatten(einer der Söhne hat es gerade von Skifahren zurück geschafft, die Zustandsverschlechterung kam etwas überraschend, der Sohn ist ein evangelischer Pfarrer). Und da waren 2 Enkelkinder, die sich das erste Mal mit dem Tod auseinander gesetzt haben.
Ich habe mich gerne im Hintergrund gehalten und abwechselnder Weise mit der Famile gelacht über die Ereignise aus der Vergangenheit und mit der Familie geweint und die Taschentücher gereicht. Da war ich in dem Moment etwas zwischen Krankenschwester und vertrauter Familienfreundin. Ich habe die Familie wirklich gerne betreut.
Seine Frau zuckte die Mundharmonika raus und spielte ein paar Lieder, wir haben gesungen. Dieser Mensch hat so viel Liebe und Wärme auf seinem letzten Wegabschnitt bekommen. Ja sie haben alle geglaubt, dass es danach einen schöneren Ort gibt. Doch das war nicht ausschlaggebend. Sie haben sich so viel gegenseitig gegeben. Er ist um ca. 23.00Uhr gestorben. Und wieder mischten sich die Tränen und Lächeln.
Sie waren alle glücklich, dass sie mit ihrem Vater noch einmal singen durften, dass sie sich in Ruhe und Würde verabschieden durften, dass sie ein schönes Leben hatten. Und waren zugleich traurig, weil der Tod doch was von Endgültigkeit hat, weil er eben nicht mehr da war.
Trauer und Leben, Glück und Unglück sind oft neben einander. Und wenn jemand bei dem jeder Tag wolkig anfängt einmal die Sonne sieht, dann kann es sein, dass er sie viel intensiver empfindet, als jemand bei dem es nicht so ist.
Was für mich wichtig ist, ist meine Verantwortung für die Mitmenschen. Ich empfinde es so, dass ich für ihren Glück mitverantwortlich bin. Weil ich ja auch empfange. Vielleicht wäre das auch ein Teil der Lösung für die Menschen, bei den jeder Tag wolkig anfängt. Anstatt die traurigen Gesichter zu verurteilen ihnen ein Stückchen Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Kostet ja nichts.
Ich arbeite auf Onkologie/Palliativ Care im Krankenhaus. Für Erwachsene.
Mir begegnet im beruflichen Umfeld der Tod jeden Tag. Aber auch Sonne. Die Menschen, die sich damit auseinandergesetzt habe finden manchmal einen beachtlichen Frieden. Und geben den Tagen mehr Leben. Ich habe eine Großfamilie betreut in der Nacht wo der Famileinoberhaupt starb. Ich habe mich darum gekümmert, dass er nicht schmerzgeplagt wird, dass er nicht leidet, dass die Familie einen Raum für sich hat. Und ich habe ihn mehrmals gefragt ob das der Rahmen ist in dem er sterben möchte. Er bejahte.
Als mein Dienst(um 20.30Uhr) zu Ende war, hat mich die Famile gebeten mit ihnen zu bleiben und diesen Moment zu erleben. Ich blieb. Da war seine Ehefrau. Am nächsten Tag hätten sie ihren 57. Hochzeitstag gehabt. Dabei waren auch 3 Kinder mit jeweils Ehegatten(einer der Söhne hat es gerade von Skifahren zurück geschafft, die Zustandsverschlechterung kam etwas überraschend, der Sohn ist ein evangelischer Pfarrer). Und da waren 2 Enkelkinder, die sich das erste Mal mit dem Tod auseinander gesetzt haben.
Ich habe mich gerne im Hintergrund gehalten und abwechselnder Weise mit der Famile gelacht über die Ereignise aus der Vergangenheit und mit der Familie geweint und die Taschentücher gereicht. Da war ich in dem Moment etwas zwischen Krankenschwester und vertrauter Familienfreundin. Ich habe die Familie wirklich gerne betreut.
Seine Frau zuckte die Mundharmonika raus und spielte ein paar Lieder, wir haben gesungen. Dieser Mensch hat so viel Liebe und Wärme auf seinem letzten Wegabschnitt bekommen. Ja sie haben alle geglaubt, dass es danach einen schöneren Ort gibt. Doch das war nicht ausschlaggebend. Sie haben sich so viel gegenseitig gegeben. Er ist um ca. 23.00Uhr gestorben. Und wieder mischten sich die Tränen und Lächeln.
Sie waren alle glücklich, dass sie mit ihrem Vater noch einmal singen durften, dass sie sich in Ruhe und Würde verabschieden durften, dass sie ein schönes Leben hatten. Und waren zugleich traurig, weil der Tod doch was von Endgültigkeit hat, weil er eben nicht mehr da war.
Trauer und Leben, Glück und Unglück sind oft neben einander. Und wenn jemand bei dem jeder Tag wolkig anfängt einmal die Sonne sieht, dann kann es sein, dass er sie viel intensiver empfindet, als jemand bei dem es nicht so ist.
Was für mich wichtig ist, ist meine Verantwortung für die Mitmenschen. Ich empfinde es so, dass ich für ihren Glück mitverantwortlich bin. Weil ich ja auch empfange. Vielleicht wäre das auch ein Teil der Lösung für die Menschen, bei den jeder Tag wolkig anfängt. Anstatt die traurigen Gesichter zu verurteilen ihnen ein Stückchen Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Kostet ja nichts.
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Toller Text. Und Hochachtung vor deiner Arbeit.
Re: "Sowas wie Glück" (mit Anke Engelke): ARD-Themenwoche
Ich kann mir sehr gut vorstellen, das, so fordernd eine Arbeit auf der Palliativstation auch ist, sie einem selbst auch Vieles gibt, indem man Einiges im Leben anders bewertet. Auch meine Sichtweise hat sich durch das, was ich in den letzten Jahren mitbekommen habe, geändert.
Der Umgang mit einem langen schweren Krankheitsverlauf und dem Sterben ist aber auch nochmal etwas anderes, wenn es Menschen betrifft, die einen das ganze Leben lang begleitet haben...da bleibt schon ein leerer Platz. Andrerseits freue ich mich, das ich sie kennenlernen durfte und sie mich in meinem Leben ein Stück begleitet haben. Dafür bin ich dankbar, denn es bleiben viele schöne Erinnerungen
Man versucht die Zeit, die man mit dem betroffenen Menschen verbringt, so schön wie möglich zu gestalten. Mit einem habe ich Urlaubsbilder angesehen, mit einem anderen Pläne für den Aufbau seiner Modelleisenbahn geschmiedet, mit einer habe ich Mensch ärgere Dich nicht gespielt...kräuterfrau hat geschrieben:.
Was für mich wichtig ist, ist meine Verantwortung für die Mitmenschen. Ich empfinde es so, dass ich für ihren Glück mitverantwortlich bin. Weil ich ja auch empfange. Vielleicht wäre das auch ein Teil der Lösung für die Menschen, bei den jeder Tag wolkig anfängt. Anstatt die traurigen Gesichter zu verurteilen ihnen ein Stückchen Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Kostet ja nichts.
Der Umgang mit einem langen schweren Krankheitsverlauf und dem Sterben ist aber auch nochmal etwas anderes, wenn es Menschen betrifft, die einen das ganze Leben lang begleitet haben...da bleibt schon ein leerer Platz. Andrerseits freue ich mich, das ich sie kennenlernen durfte und sie mich in meinem Leben ein Stück begleitet haben. Dafür bin ich dankbar, denn es bleiben viele schöne Erinnerungen