AB-Theorie: Die Drake Gleichung
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Unzählige Theorien wurden schon bemüht, um den AB-Zustand zu begründen. Es finden sich aber nur wenig
auch nur halbwegs quantitativ abgesicherte Untersuchungen. Erwähnenswert ist der Beitrag von Tristan Miller (1999),
der heutzutage zum klassischen Literaturkanon der ABologie gezählt werden kann:
http://de.nothingisreal.com/wiki/Warum_ ... aben_werde
Seinem Ansatz nach arbeitet Tristan mit einer Variante der Drake Gleichung
(siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Drake) , angepasst auf die AB Fragestellung: "Wie groß ist meine Zahl potentieller Partnerinnen?"
Tristans Argument verwendet mehrfach rein geschätzte Größen und ist deshalb in seiner quantitativen Form nicht sehr
aussagekräftig. Darüber hinaus werden Korrelationen verschiedener Wahrscheinlichkeiten nicht berücksichtigt.
Trotzdem liegt sein Verdienst in einer objektiven, statistischen Betrachtungsweise.
Seine Schwächen wurden in einer neuer Arbeit von Eugen Fischer und Thilo Böhl (2012) aufgezeigt und durch
ein feineres Modell ersetzt, das versucht, die relevanten Parameter zu schätzen:
http://www.super-physik.de/wp-content/u ... ädchen.pdf
Fischer und Böhl konnten Methoden verwenden, die Ende der 90er Jahre noch nicht bereit standen, u.a. statistische Auswertungen sozialer Netzwerke. Meiner Meinung nach sind ihre statistischen Resultate durchaus realistisch.
Sie verweisen auch auf die Internet dating Seite OKCupid, die eine ganze Reihe statistischer Analysen bereitstellt,
die für uns ABs eine interessante (und ernüchternde!) Lektüre darstellen.
Zurück zum AB-Bezug: Wie Fischer und Böhl schätzen, ist die "durchschnittliche Zahl potentieller Partnerinnen" für
einen Mann zum einem festen Zeitpunkt ca. 3,5 (Nagelt mich nicht fest, das jetzt präzise zu definieren -- lest ihre Arbeit!).
Diese Zahl ist nicht besonders groß und resultiert aus der Fischer/Böhl Version der Drake Gleichung, siehe
Formel (1) in deren Arbeit. Verschiedene Faktoren der Gleichung kann das einzelne Individuum nur schwer
beeinflussen (Bevölkerungs- und Demographieparameter). Der Vergebenheitsparameter nimmt mit dem Alter zu –– die Zeit arbeitet hier ganz klar gegen den AB! Entscheidend sind aber die Charakter- und Sympathieparameter und deren
inverse Parameter (wie werde umgekehrt ich eingeschätzt?).
Der upshot ist nun folgender: Kleine Schwankungen an den Parametern haben drastische Auswirkungen -- die durchschnittliche Zahl potentieller Partnerinnen kann von 3,5 auf 10 oder 20 ansteigen, wenn man gleichzeitig attraktiv genug und nicht
zu wählerisch ist. Die umgekehrte Kombination ist der Todesstoß: Begrenzte eigene Attraktivität gepaart mit hohen Ansprüchen. Jeder der beiden Effekte für sich muß nicht einmal groß sein, ein jeweiliger Korrekturfaktor von 1/2 reicht,
um z.B. 3,5 auf unter 1 zu drücken. Die Wahrscheinlichkeit, eine Partnerin zu finden, sinkt damit drastisch. Schnell ziehen einige Jahre ins Land, während derer sich andere Parameter (Vergebenheit) weiter verschlechtern. Man hat die ersten grauen Haare und ist noch genauso ungef... wie 20 Jahre zuvor.
Die theoretische Analyse deckt sich durchaus mit meiner persönlichen Lebenserfahrung: In meinem ganzen Leben gab
es nur 2 (evtl. 3) Frauen, für die ich mich interessiert hätte. Konjunktiv, weil entweder vergeben oder mehrere Flugstunden entfernt. Die Statistik hat gegen mich gearbeitet! Entsprechend ist es auch zu keinem einzigen date gekommen, weil ich es noch nicht einmal probiert habe: Es gab schlichtweg noch nicht einmal ein einziges passendes freies Zielobjekt, für das ich mich interessiert hätte!
Nun glaube ich nicht, daß es bei meinen Freunden so FUNDAMENTAL anders aussah, aber ihre Parameter waren eben
EIN BISSCHEN günstiger, so daß sie es in mühsamer, langjähriger Suche schließlich geschafft haben, einen Treffer zu landen. Ihre Menge potentieller Partnerinnen war eben nicht zwei- oder dreielementig, sondern etwas größer, vielleicht 10 oder 20
in einem Zehnjahreszeitraum, und das hat mit Mühe zu einem einzigen Treffer geführt. Viel mehr scheint für die allermeisten unrealistisch zu sein, und umso fataler machen sich kleine Abweichungen in die falsche Richtung bemerkbar, die aus einer oder zwei Chancen im Leben keine machen.
Fazit: Der Unterschied zwischen uns ABs und den "Normalos" muß nicht fundamental sein -- viele von uns hatten (haben?) statistisch eben nur die Chance auf weniger als eine Partnerin im Leben, waren (sind?) also auf Glück angewiesen. Unsere "Normalo" Freunde hatten einen etwas höheren, aber nicht fundamental höheren Erwartungswert, z.B. 2,2. Das ist alles!
auch nur halbwegs quantitativ abgesicherte Untersuchungen. Erwähnenswert ist der Beitrag von Tristan Miller (1999),
der heutzutage zum klassischen Literaturkanon der ABologie gezählt werden kann:
http://de.nothingisreal.com/wiki/Warum_ ... aben_werde
Seinem Ansatz nach arbeitet Tristan mit einer Variante der Drake Gleichung
(siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Drake) , angepasst auf die AB Fragestellung: "Wie groß ist meine Zahl potentieller Partnerinnen?"
Tristans Argument verwendet mehrfach rein geschätzte Größen und ist deshalb in seiner quantitativen Form nicht sehr
aussagekräftig. Darüber hinaus werden Korrelationen verschiedener Wahrscheinlichkeiten nicht berücksichtigt.
Trotzdem liegt sein Verdienst in einer objektiven, statistischen Betrachtungsweise.
Seine Schwächen wurden in einer neuer Arbeit von Eugen Fischer und Thilo Böhl (2012) aufgezeigt und durch
ein feineres Modell ersetzt, das versucht, die relevanten Parameter zu schätzen:
http://www.super-physik.de/wp-content/u ... ädchen.pdf
Fischer und Böhl konnten Methoden verwenden, die Ende der 90er Jahre noch nicht bereit standen, u.a. statistische Auswertungen sozialer Netzwerke. Meiner Meinung nach sind ihre statistischen Resultate durchaus realistisch.
Sie verweisen auch auf die Internet dating Seite OKCupid, die eine ganze Reihe statistischer Analysen bereitstellt,
die für uns ABs eine interessante (und ernüchternde!) Lektüre darstellen.
Zurück zum AB-Bezug: Wie Fischer und Böhl schätzen, ist die "durchschnittliche Zahl potentieller Partnerinnen" für
einen Mann zum einem festen Zeitpunkt ca. 3,5 (Nagelt mich nicht fest, das jetzt präzise zu definieren -- lest ihre Arbeit!).
Diese Zahl ist nicht besonders groß und resultiert aus der Fischer/Böhl Version der Drake Gleichung, siehe
Formel (1) in deren Arbeit. Verschiedene Faktoren der Gleichung kann das einzelne Individuum nur schwer
beeinflussen (Bevölkerungs- und Demographieparameter). Der Vergebenheitsparameter nimmt mit dem Alter zu –– die Zeit arbeitet hier ganz klar gegen den AB! Entscheidend sind aber die Charakter- und Sympathieparameter und deren
inverse Parameter (wie werde umgekehrt ich eingeschätzt?).
Der upshot ist nun folgender: Kleine Schwankungen an den Parametern haben drastische Auswirkungen -- die durchschnittliche Zahl potentieller Partnerinnen kann von 3,5 auf 10 oder 20 ansteigen, wenn man gleichzeitig attraktiv genug und nicht
zu wählerisch ist. Die umgekehrte Kombination ist der Todesstoß: Begrenzte eigene Attraktivität gepaart mit hohen Ansprüchen. Jeder der beiden Effekte für sich muß nicht einmal groß sein, ein jeweiliger Korrekturfaktor von 1/2 reicht,
um z.B. 3,5 auf unter 1 zu drücken. Die Wahrscheinlichkeit, eine Partnerin zu finden, sinkt damit drastisch. Schnell ziehen einige Jahre ins Land, während derer sich andere Parameter (Vergebenheit) weiter verschlechtern. Man hat die ersten grauen Haare und ist noch genauso ungef... wie 20 Jahre zuvor.
Die theoretische Analyse deckt sich durchaus mit meiner persönlichen Lebenserfahrung: In meinem ganzen Leben gab
es nur 2 (evtl. 3) Frauen, für die ich mich interessiert hätte. Konjunktiv, weil entweder vergeben oder mehrere Flugstunden entfernt. Die Statistik hat gegen mich gearbeitet! Entsprechend ist es auch zu keinem einzigen date gekommen, weil ich es noch nicht einmal probiert habe: Es gab schlichtweg noch nicht einmal ein einziges passendes freies Zielobjekt, für das ich mich interessiert hätte!
Nun glaube ich nicht, daß es bei meinen Freunden so FUNDAMENTAL anders aussah, aber ihre Parameter waren eben
EIN BISSCHEN günstiger, so daß sie es in mühsamer, langjähriger Suche schließlich geschafft haben, einen Treffer zu landen. Ihre Menge potentieller Partnerinnen war eben nicht zwei- oder dreielementig, sondern etwas größer, vielleicht 10 oder 20
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Fazit: Der Unterschied zwischen uns ABs und den "Normalos" muß nicht fundamental sein -- viele von uns hatten (haben?) statistisch eben nur die Chance auf weniger als eine Partnerin im Leben, waren (sind?) also auf Glück angewiesen. Unsere "Normalo" Freunde hatten einen etwas höheren, aber nicht fundamental höheren Erwartungswert, z.B. 2,2. Das ist alles!
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Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
AB-Theoretisierung in Reinform und Vollendung
Nachdem ja einigermaßen bekannt ist, welche biochemischen Vorgänge im Gehirn beim Verlieben ablaufen, meine Frage: Wie lässt sich der Vorgang des Sich-Verliebens mathematisch beschreiben? (nur damit ich mir auch den letzten Rest Romantik abschminken kann )
Nachdem ja einigermaßen bekannt ist, welche biochemischen Vorgänge im Gehirn beim Verlieben ablaufen, meine Frage: Wie lässt sich der Vorgang des Sich-Verliebens mathematisch beschreiben? (nur damit ich mir auch den letzten Rest Romantik abschminken kann )
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Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
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Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Ich glaube, da gabs mal ne Folge bei Big Bang Theory zum selben Thema namens 'Der Wolowitz Koeffizient' oder so ähnlich. Die war aber noch lustiger ...
I don't want to belong to any club, that will accept people like me as a member! (Groucho Marx)
Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Sehr schön recherchiert und sehr sauber ausgeführt. Zweifellos ein guter Beitrag zur AB-Theorie. Aber eine Frage hätte ich noch: Wie lassen sich deine Theorien denn jetzt praktisch anwenden?
( )
( )
Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Tja, und ich pfeiff aber sowas auf Statistiken und irgendwelche Gleichungen. Wenn mir jemand gefällt, spreche ich sie an. Entweder es klappt, oder es klappt nicht. Fifty fifty Chance
Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Da sage noch einer, ein AB würde zuviel theoretisieren, alles zerdenken, analysieren ...
Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Vermutlich, indem man(n) annimmt, das Sich-Verlieben sei normalverteilt.Knuddel hat geschrieben:Wie lässt sich der Vorgang des Sich-Verliebens mathematisch beschreiben? (nur damit ich mir auch den letzten Rest Romantik abschminken kann )
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Re: AB-Theorie: Die Drake Gleichung
Dann will ich doch lieber davon ausgehen, dass es mit zunehmendem Alter exponentiell wächst.Onionhead89 hat geschrieben:Vermutlich, indem man(n) annimmt, das Sich-Verlieben sei normalverteilt.Knuddel hat geschrieben:Wie lässt sich der Vorgang des Sich-Verliebens mathematisch beschreiben? (nur damit ich mir auch den letzten Rest Romantik abschminken kann )
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